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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung gehört zu dem Gebiet des Pflanzenschutzes und bezieht sich speziell auf eine synergistische Herbizidmischung, welche Iodosulfuron-methyl oder dessen Salze, Florasulam oder dessen Salze und Diflufenican umfasst, und auf die Herstellung und Verwendung der genannten Mischung zur Unkrautbekämpfung bei Winter- und Frühjahrsgetreidekulturen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In dem Bereich des Pflanzenschutzes kann die Verwendung eines Wirkstoffes zur Unkrautbekämpfung im Laufe der Zeit zunehmend schwierig werden, wegen des Auftretens von Resistenzen in Bezug auf verwendete Herbizide. Dies führt zu einem Verlust der Wirksamkeit in der Unkrautbekämpfung und folglich zu einem Verlust an Ernteertrag und Rentabilität.
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Eine sehr bekannte und weit verbreitete Form dieses Problem zu behandeln ist die Verwendung einer Kombination von verschiedenen Wirkstoffen mit verschiedenen biochemischen Wirkmechanismen.
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Aber die Kombination von einer Vielzahl von Wirkstoffen verursacht häufig Probleme der physikalischen oder biologischen Inkompatibilität, welche zum Beispiel in dem Mangel von physikalischer Stabilität der Formulierung, Abbau von ein oder mehreren Wirkstoffen im Laufe der Zeit, Antagonismus in Bezug auf biologische Wirksamkeit oder Phytotoxizitätseffekten in der Erntegut resultieren können.
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Verbindung (I), Iodosulfuron-methyl (IUPAC: Methyl-4-iod-2-[(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)carbamoylsulfamoyl]benzoat), dessen Strukturformel ist:
ist ein Herbizidwirkstoff, beschrieben im europäischen Patent
EP 0 574 418 .
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Iodosulfuron-methyl wird bevorzugt in der Form seines Natriumsalzes verwendet (Iodosulfuron-methyl-natrium), welches die Formel (Ia) hat:
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Iodosulfuron-methyl-natrium ist ein Sulphonylharnstoff, welcher bei der Inhibition der Biosynthese von essentiellen Aminosäuren der anfälligen Pflanzen wirkt, durch die Inhibition des Azetolactatsynthaseenzyms (ALS).
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Dessen Verwendung frühzeitig nach Pflanzenaufgang (hinsichtlich beidem, der Kulturpflanze und den Unkräutern) bei Weizen ist bekannt. Bekämpfte Unkräuter sind Weidelgras (Lolium rigidium), Flughafer (Avena spp.), einjährige Phalaris (Phalaris paradoxa) und verschiedene breitblättrige Unkräuter.
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Verbindung (II), Florasulam (IUPAC: 2',6',8-Trifluor-5-methoxy[1,2,4]triazolo[1,5-c]pyrimidin-2-sulfonanilid), offenbart im europäischen Patent
EP 0 343 752 , hat die folgende Strukturformel:
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Florasulam ist ein Triazolopyrimidinsulfonanilid, welches nach Pflanzenaufgang bei Getreiden verwendet wird, zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern, welches durch Inhibition der Acetolactatsynthase (ALS) wirkt.
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Verbindung (III), Diflufenican (IUPAC: 2',4'-Difluor-2-(α,α,α-trifluor-m-tolyloxy)nicotinanilid), offenbart im europäischen Patent
EP 053 011 , hat die folgende Strukturformel:
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Diflufenican ist ein Pyridincarbonsäureamid, das vor oder nach Pflanzenaufgang bei Getreide zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern verwendet werden kann und welches durch Inhibition der Phytoendehydrogenase wirkt, ein Schlüsselenzym in der Biosynthese von Carotinoiden, welche Pigmente, verantwortlich für die Absorption von Licht für die Photosynthese sind, sind.
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Es gibt Patentdokumente bezüglich der Verwendung der oben genannten Wirkstoffe in den Zusammensetzungen von Herbizidmischungen:
Europäisches Patent
EP 0 831 707 B1 bezieht sich auf Kombinationen von Estern der 4-Iod-2-[(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)carbamoylsulfamoyl]benzoesäure, insbesondere Iodosulfuron-methyl und dessen Salze, mit einem anderen Wirkstoff, ausgewählt aus einer Gruppe, welche Diflufenican einschließt. Das Patent offenbart ein Beispiel einer synergistischen Wirkung gegen Lolium multiflorum, wobei das Hinzufügen von 13 g/ha Diflufenican (welches bis zu einer Dosis von 25 g/ha keine herbizide Aktivität zeigt) zu 10 g/ha Iodosulfuron-methyl eine Effizienzsteigerung in Unkrautbekämpfung von 60% bis 98% liefert, welches nur durch Verwendung von 20 g/ha Iodosulfuron-methyl erreicht werden konnte.
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Europäisches Patent
EP 2 033 521 B1 bezieht sich auf Mischungen von Iodosulfuron-methyl und dessen Salzen mit Florasulam. Das Patent offenbart ein Beispiel einer synergistischen Wirkung gegen Veronica hederifolia, wobei das Hinzufügen von 2,5 g/ha Iodosulfuron-methyl-natrium (welches alleine keine herbizide Aktivität zeigt) zu 4 g/ha Florasulam zu einer Wirksamkeitssteigerung von 60% bis 65% führte.
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Patentanmeldung
EP 2 095 712 A1 bezieht sich auf Kombinationen von Diflufenican mit Florasulam. Das Patent zeigt ein Beispiel von synergistischer Wirkung gegen Lolium multiflorum, wobei weder die Verwendung von 9 g/ha des Diflufenican noch die Verwendung von 0,5 g/ha Florasulam eine herbizide Aktivität zeigte, aber die Kombination von 9 g/ha Diflufenican mit 0,5 g/ha Florasulam zu einer Wirksamkeit von 30% führte.
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Patentanmeldung
WO 2003/073854 bezieht sich auf ternäre Herbizidkombinationen, welche Mesosulfuron, Iodosulfuron-methyl und einen dritten Bestandteil umfassen, ausgewählt aus einer Liste von 57 Wirkstoffen, welche Florasulam und Diflufenican umfasst.
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Keine der Stand-der-Technik-Dokumente offenbart die Mischung der Wirkstoffe (I), (II) und (III).
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Es gibt einen Bedarf an Mischungen, welche eine breitere Bekämpfung von Unkraut erlauben, insbesondere für am wenigsten sensitives, mit einer so gering wie möglichen Anwendungsquote, um deren toxikologischen, ökotoxikologischen und ökologischen Auswirkungen zu optimieren, und mit einer Zahl von Anwendungen bzw. Aufbringungen, welche zu einer ökonomischen Lösung für die Benutzer führt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf eine neue synergistische Herbizidmischung, welche Iodosulfuron-methyl oder dessen Salze, Florasulam oder dessen Salze und Diflufenican umfasst.
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In einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Konzentrationsbereich von Iodosulfuron bei 4,0 Gew.-% bis 6,3 Gew.-%, der Konzentrationsbereich von Florasulam liegt bei 1,6 Gew.-% bis 2,5 Gew.-% und der Konzentrationsbereich von Diflufenican liegt bei 32 Gew.-% bis 50 Gew.-%.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Herbizidmischung 5 Gew.-% Iodosulfuron, 2 Gew.-% Florasulam und 40 Gew.-% Diflufenican.
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Die Mischung gemäß der Erfindung kann des Weiteren einen Safener, Cloquintocet-mexyl (IUPAC: 1-Methylhexyl-(5-chlorchinolin-8-yloxy)acetat) umfassen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Konzentrationsbereich von Cloquintocet-mexyl bei 8,0 Gew.-% bis 12,5 Gew.-%.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung der genannten Mischung zur Unkrautbekämpfung von Winter- und Frühjahrsgetreidekulturen (hartem und weichem Weizen, Gerste, Hafer, Triticale und Roggen), ausgewählt aus einer Gruppe, welche Anagallis arvensis, Anthemis spp., Galium aparine, Lolium multiflorum, Lolium rigidum, Matricaria chamomilla, Papaver rhoeas, Picris echioides, Poa annua, Rumex crispus, Sinapis arvensis, Stellaria media und Veronica spp. umfasst.
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Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf ein Verfahren zur Unkrautbekämpfung von Winter- und Frühjahrsgetreidekulturen (hartem und weichem Weizen, Gerste, Hafer, Triticale und Roggen), gekennzeichnet durch Umfassen eines Schritts des Aufbringens auf die Unkräuter oder auf den Boden, auf welchen diese wachsen, einer Mischung aus Iodosulfuron-methyl oder dessen Salzen, Florasulam oder dessen Salzen und Diflufenican.
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In einem Aspekt der Erfindung ist das Verfahren gekennzeichnet durch Aufbringen von 7,5 g/ha bis 10 g/ha Iodosulfuron; 3 g/ha bis 4 g/ha Florasulam und 60 g/ha bis 80 g/ha Diflufenican.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Mischung aus herbizidalen Wirkstoffen mit hoher Wirksamkeit in der Unkrautbekämpfung von Winter- und Frühjahrsgetreidekulturen (hartem und weichem Weizen, Gerste, Hafer, Triticale und Roggen), ausgewählt aus der Gruppe, welche Anagallis arvensis, Anthemis spp., Galium aparine, Lolium multiflorum, Lolium rigidum, Matricaria chamomilla, Papaver rhoeas, Picris echioides, Poa annua, Rumex crispus, Sinapis arvensis, Stellaria media und Veronica spp. umfasst.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass bei Kombination von Iodosulfuron-methyl (Verbindung I) oder dessen Natriumsalz (Verbindung Ia) mit Florasulam (Verbindung II) und Diflufenican (Verbindung III), ein synergistischer Effekt in der biologischen Wirksamkeit zu beobachten ist, welcher zu einer unerwarteten Erhöhung der Wirksamkeit führt, wenn man die Wirksamkeit der einzelnen Wirkstoffe vergleicht.
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Dieser synergistische Effekt ermöglicht eine geringere Ausbringmenge oder eine erhöhte herbizidale Wirkung mit den gleichen Ausbringmengen, welcher zu einem ökonomischen, vorteilhaften Verfahren für die Benutzer führt und welcher auch vorteilhafter von einem ökologischen Standpunkt aus ist.
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Soweit nichts anderes angegeben ist, werden alle Wirkstoffkonzentrationen, welche in dieser Anmeldung genannt werden, als Gewichtsprozent ausgedrückt (Gew.-%).
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Zum Zweck der Festlegung der Wirkstoffkonzentration in der Mischung und der Menge, welche pro Hektar zu verwenden ist, wird der Wirkstoff Iodosulfuron-methyl (I) oder dessen Natriumsalz (Ia) als Iodosulfuron ausgedrückt, unter Berücksichtigung, dass 5,00 g Iodosulfuron 5,14 g Iodosulfuron-methyl oder 5,36 g Iodosulfuron-methyl-natrium entsprechen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Konzentrationsbereich von Iodosulfuron bei 4,0% bis 6,3%, der Konzentrationsbereich von Florasulam bei 1,6% bis 2,5% und der Konzentrationsbereich von Diflufenican bei 32% bis 50%.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Herbizidmischung 5% Iodosulfuron, 2% Florasulam und 40% Diflufenican.
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Die Mischung gemäß der Erfindung kann des Weiteren einen Safener enthalten, um phytotoxischen Effekte auf die zu schützenden Kulturpflanzen vorzubeugen, und zwar ohne einen signifikanten Einfluss bei der herbizidalen Wirkung auf die Unkräuter, welche chemisch zu bekämpfen sind. In der vorliegenden Erfindung ist das verwendete Antidot Cloquintocet-mexyl (IUPAC: 1-Methylhexyl-(5-chlorchinolin-8-yloxy)acetat).
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In einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Konzentrationsbereich von Cloquintocet-mexyl bei 8,0% bis 12,5%.
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Die Mischung gemäß der Erfindung kann in der Form eines Spritzpulvers (wettable powder, WP), von wasserdispergierbaren Granulaten (WG), einer wässrigen Suspension (SC) oder einer Suspension in Öl (OD) hergestellt sein.
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Die Formulierungen werden in einer bekannten Art zubereitet, zum Beispiel durch Mischen der Wirkstoffe mit den anderen Beistoffen, ausgewählt aus Dispergiermitteln, Netzmitteln, Aufschlussmitteln, Stabilisatoren, pH- und Viskositätsmodifizierern, Füllstoffen und Kombinationen davon.
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Bevorzugte Dispergiermittel sind zum Beispiel Natrium- oder Calcium-, Ligninsulfonate (Borresperse® Ca, Borresperse® Na oder Ufoxane® 3A, kommerziell erhältlich von Borregaard), Natriumnaphthalinsulfonatformaldehydkondensate (Supragil® MNS/90, kommerziell erhältlich von Rhodia, Natriumphenylsulfonate (Supragil® GN, kommerziell erhältlich von Rhodia), ethoxylierte und/oder propoxylierte Tristyrylphenole (Soprophor® BSU, Soprophor® S/40, Soprophor® TSP, Soprophor® 4D384, kommerziell erhältlich von Rhodia) und Polycarboxylate (Geropon® T36, kommerziell erhältlich von Rhodia).
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Bevorzugte Netzmittel sind zum Beispiel Sulfosuccinate (Geropon® SDS, kommerziell erhältlich von Rhodia) und Alkylnaphthalinsulfonatsalze (Supragil® WP, kommerziell erhältlich von Rhodia, oder Morwet® IP, kommerziell erhältlich von AkzoNobel).
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Aufschlussmittel sind zum Beispiel Ammoniumsulfat und wasserfreies Natriumacetat.
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Die Formulierungen können des Weiteren pH-Modifizierer (wie zum Beispiel Citronensäure) und Füllstoffe (zum Beispiel Kaolin oder Kieselsäure) enthalten.
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Die Ausbringmengen der Mischung gemäß der Erfindung liegt bei 7,5 g/ha bis 10 g/ha des Iodosulfurons, bei 3 g/ha bis 4 g/ha des Florasulams und bei 60 g/ha bis 80 g/ha des Diflufenicans.
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Formulierungsbeispiel
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Als ein Beispiel, eine Formulierung in der Form von wasserdispergierbaren Granulaten (WG) wird unter Verwendung der folgenden Zusammensetzung und des folgenden Verfahrens durchgeführt:
Bestandteil | Gew.-% |
Iodosulfuron-methyl-natrium (Verbindung Ia), entspricht 5,0% Iodosulfuron | 5,4 |
Florasulam (Verbindung II) | 2,0 |
Diflufenican (Verbindung III) | 40,0 |
Cloquintocet-mexyl | 10,0 |
Morwet® IP (Natriumisopropylnaphthalinsulfonat) | 1,0 |
Supragil® MNS/90 (Natriumnaphthalinsulfonatformaldehydkondensat) | 3,0 |
Geropon® T36 (Natriumpolycarboxylat) | 6,0 |
Ufoxane® 3A (Natriumligninsulfonat) | 6,0 |
Sipernat® 22S (Kieselsäure) | 2,0 |
Wasserfreies Natriumacetat | 15,0 |
Citronensäure | 1,5 |
Kaolin | bis zu 100% |
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Verbindungen I, II, III und Cloquintocet-mexyl werden gemischt und anschließend gemahlen in einer Strahlenmühle, bis eine ausreichend feine Partikelgröße erhalten wird (etwa 95% der Partikel unter 10 μm).
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Die vorherige Mischung wird zu den verbliebenen Bestandteilen, welche in der Tabelle oberhalb aufgeführt sind, hinzugefügt, und alle Bestandteile werden in einem passenden Mischer (z. B. Nautamix-Mischer) gemischt.
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Wasser (5–20% des Gewichts der Feststoffe) wird zu der vorherigen Mischung hinzugefügt, um eine homogene „Paste” zu bilden, welche danach in einen „Korb” Extruder geführt wird, wo das Material durch ein Lochsieb (0,7 mm bis 1 mm Durchmesser) gedrückt wird mittels Extrusionsklingen.
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Feuchte Granulate werden aus dem Extruder dem Rondierer zugeführt, wo eine Spinnplatte Kollisionen der Granulate gegen die Gerätewände und gegen andere Granulate fördert, welches in deren plastischer Deformation resultiert, welches Kugeln bildet.
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Das resultierende Produkt wird mit einem Heißluftstrom in einem Wirbelschichttrockner getrocknet.
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Alternativ kann die Kombination der Wirkstoffe gemäß der Erfindung zum Beispiel in Form von Spritzpulvern, Suspensionen in Wasser oder Öl oder Emulsionen hergestellt werden, welche nach Verdünnen mit Wasser durch Sprühen aufgetragen wird.
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Die Formulierung wird durch dessen Verdünnen in Wasser und Sprühen eines Volumens von 200 bis 400 Litern der resultierenden Suspension oder Emulsion pro Hektar aufgetragen.
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Synergistischer Effekt
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Um den synergistischen Effekt, welcher aus der Verbindung der Wirkstoffe resultiert, zu quantifizieren, wird das von Colby beschriebene Verfahren (Colby, SR, „Calculating synergistic and antagonistic response of herbicide compositions", Weeds 15, S. 20–22, 1967) verwendet, nach der die erwartete Wirksamkeit (expected efficacy, EE) für die Mischung der Wirkstoffe, bestimmt durch Verwendung von Colbys Formel: EE = x + y – (xy)/100 wobei:
- – EE die erwartete prozentuale Wirksamkeit ist, wobei die Mischung der Wirkstoffe A und B bei den Konzentrationen a und b verwendet werden;
- – x die prozentuale Wirksamkeit ist, wobei der Wirkstoff A bei der Konzentration a verwendet wird;
- – y die prozentuale Wirksamkeit ist, wobei der Wirkstoff B bei einer Konzentration b verwendet wird;
mit der experimentell beobachteten Wirksamkeit verglichen wird.
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Für eine Mischung von drei Wirkstoffen A, B und C stellt die oben genannte Referenz eine Modifikation von der Colby-Formel dar, wonach die erwartete Wirksamkeit (EE) bestimmt wird durch: EE = x + y + z – (xy + xz + yz)/100 + (xyz)/10000 wobei:
- – x und y wie vorher definiert sind;
- – z die prozentuale Wirksamkeit ist, wobei der Wirkstoff C bei der Konzentration c verwendet wird;
- – EE die erwartete prozentuale Wirksamkeit ist, wobei die Mischung der Wirkstoffe A, B und C bei den Konzentrationen a, b und c verwendet wird.
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Wenn die beobachtete Wirksamkeit (E) die erwartete (berechnete) Wirksamkeit (EE) überschreitet, zeigt die Mischung einen synergistischen Effekt.
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Der Anmelder führte Tests unter kontrollierten Bedingungen aus, in welchen die Ergebnisse der Aufbringung der jeweiligen Wirkstoffe und der erhaltenen ternären Mischung gemäß des Formulierungsbeispiels auf Galium aparine und Papaver rhoeas evaluiert wurden.
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Die Tests wurden in einem Gewächshaus unter kontrollierter Temperatur, Feuchtigkeit und Beleuchtung durchgeführt, um Tage mit 16 Lichtstunden zu simulieren. Die Unkräuter wurden in Töpfen mit 15 cm Durchmesser zufällig verteilt, in dem Gewächshaus zum Keimen gebracht, umgestellt 14 Tage nach der Aufbringung, um Abweichungen in den Wachstumsbedingungen der Unkräuter zu minimieren.
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Die Behandlungen wurden durch Verdünnung der Formulierungen in Wasser und das Aufbringen der so erhaltenen wässrigen Suspensionen durch Sprühen in einer Menge von 200 l/ha durchgeführt.
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Wirksamkeitsergebnisse wurden 28 Tage nach Aufbringen der Behandlungen evaluiert.
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Die Testergebnisse wurden unter Verwendung der oben genannten Formeln bearbeitet und sind in Tabellen A und B gezeigt (aus mathematischen Gründen werden die Wirksamkeiten von 0% in 0,1% umgewandelt). TABELLE A
Wirksamkeit gegen Galium aparine nach 28 Tagen |
Wirkstoff | Wirkstoffmenge, g/ha | Wirksamkeit (%) |
Beobachtet | Erwartet |
Florasulam (II) | 2,0 | 0,1% | |
Iodosulfuronmethyl (I) | 5,0 | 17% | |
Diflufenican (III) | 40,0 | 25% | |
I + II + III | 5,0 + 2,0 + 40,0 | 45,3% | 37,8% |
TABELLE B
Wirksamkeit gegen Papaver rhoeas nach 28 Tagen |
Wirkstoff | Wirkstoffmenge, g/ha | Wirksamkeit (%) |
Beobachtet | Erwartet |
Florasulam (II) | 1,0 | 35% | |
Iodosulfuronmethyl (I) | 2,5 | 52% | |
Diflufenican (III) | 20,0 | 10% | |
I + II + III | 2,5 + 1,0 + 20,0 | 77% | 71,9% |
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Achtundzwanzig Tage nach Behandlung war die beobachtete Wirksamkeit in beiden Fällen um etwa 8% höher als die erwartete Wirksamkeit. Es kann daher daraus geschlossen werden, dass die Mischung gemäß der Erfindung einen synergistischen Effekt aufweist, welcher in einer unerwarteten Erhöhung der Wirksamkeit bei Bekämpfung von Unkräutern bei Winter- und Frühjahrsgetreidekulturen resultiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0574418 [0005]
- EP 0343752 [0009]
- EP 053011 [0011]
- EP 0831707 B1 [0013]
- EP 2033521 B1 [0014]
- EP 2095712 A1 [0015]
- WO 2003/073854 [0016]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Colby, SR, „Calculating synergistic and antagonistic response of herbicide compositions”, Weeds 15, S. 20–22, 1967 [0051]