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Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einer Einheit zur Kälteerzeugung, wenigstens einer Steuereinheit und wenigstens einer mit der Steuereinheit verbundenen Kommunikationseinheit.
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Aus dem Stand der Technik sind Haushaltsgeräte, wie z. B. Waschmaschinen, bekannt, die mit SmartHome-Produkten vernetzt werden können. Die vom SmartHome-Produkt erzeugten Informationsdaten können auf das vernetzte Haushaltsgerät übertragen werden, um die Gerätesteuerung auf diese Informationsdaten zu adaptieren, so z. B. die Steuerung der Waschvorgänge in Abhängigkeit der An- und Abwesenheit der im Haushalt lebenden Personen.
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Die Verwendung von Informationen von SmartHome-Produkten für Kühl- und/oder Gefriergeräte ist bisher nicht bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, durch eine automatisierte Gerätesteuerung auf Basis der Informationsdaten der SmartHome-Produkte, einen Mehrwert für den Kunden zu generieren.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Einheit zur Kälteerzeugung, einer Steuereinheit und einer mit der Steuereinheit verbundenen Kommunikationseinheit, wobei die Kommunikationseinheit ausgebildet ist, um eine Verbindung mit einem oder mehreren SmartHome-Produkten herzustellen und Daten von dieser zu beziehen, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, das Gerät und vorzugsweise die Einheit zur Kälteerzeugung des Geräts zumindest auch auf der Grundlage dieser Daten anzusteuern. Unter dem oder den SmartHome-Produkten ist die Gesamtheit bzw. eine oder mehrere von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in demjenigen Gebäude zu verstehen, das als Aufstellort des Kühl- und/oder Gefriergeräts dient.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Begriff „ein” oder „eine” genau eines der fraglichen Bestandteile bezeichnen kann, jedoch auch eine Mehrzahl der Bestandteile mit einschließt. Ebenso umfasst die Verwendung des Plurals nicht nur eine Mehrzahl der fraglichen Bestandteile, sondern auch ein einziges.
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In einer Ausführungsform handelt es sich bei der Einheit zur Kälteerzeugung um einen Kältemittelkreislauf, der einen Kompressor, einen Verdampfer und einen Verflüssiger aufweist. In einer Ausführungsform können ferner eine am Verdampfer angeordnete Abtauheizung, ein dem Verdampfer zugeordneter Ventilator und/oder ein dem Verflüssiger zugeordneter Ventilator vorgesehen sein. Insoweit kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, den Kompressor und/oder die Abtauheizung und/oder einen oder beide der Ventilatoren zumindest auch auf der Grundlage der Daten des oder der SmartHome-Produkte anzusteuern.
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In einer Ausführungsform umfassen die Daten Informationen über die Gewohnheiten oder momentanen Handlungen der Personen, die in dem Gebäude leben. Bei derartigen Informationen kann es sich beispielsweise um Informationen über die Anwesenheit von Personen in der Umgebung des Gerätes oder im Gebäude handeln. Ferner kann es sich bei derartigen Informationen um Informationen über die Essgewohnheiten oder Schlafgewohnheiten von im Gebäude lebenden Personen handeln.
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In einer Ausführungsform umfassen die Daten Informationen über den Betriebszustand der Gebäudeheizung bzw. der Heizung einer Wohneinheit.
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Die Erfindung betrifft ferner ein System bestehend aus einem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät und wenigstens einem SmartHome-Produkt, wobei das SmartHome-Produkt eine Kommunikationseinrichtung aufweist, die eine Datenübertragung an die Kommunikationseinrichtung des Geräts ermöglicht. Geeignete Kommunikationseinrichtungen umfassen beispielsweise Schnittstellen für drahtlose Netzwerke wie W-LAN oder ein Bussystem.
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In einer Ausführungsform umfasst das SmartHome-Produkt wenigstens einen Sensor. Geeignete Sensoren umfassen Temperaturfühler, ein Mikrophon oder einen Bewegungssensor.
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In einer Ausführungsform umfasst das SmartHome-Produkt wenigstens eine Eingabevorrichtung.
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In einer Ausführungsform ist das SmartHome-Produkt ausgebildet, aus den Daten der Sensoren und/oder der Eingabevorrichtung automatisch Informationen zu generieren, wie Sie im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät beschrieben wurden.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergeräts oder eines erfindungsgemäßen Systems, wobei das Gerät zumindest auch auf der Grundlage der Daten aus dem SmartHome-Produkt angesteuert wird. In einer Ausführungsform umfassen die Daten Informationen, wie Sie im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät beschrieben wurden.
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In einer Ausführungsform wird die Einheit zur Kälteerzeugung zumindest auch auf der Grundlage der Daten des SmartHome-Produkts angesteuert. In einer Ausführungsform werden der Kompressor und/oder die Abtauheizung und/oder einen oder beide der Ventilatoren zumindest auch auf der Grundlage der Daten des SmartHome-Produkts angesteuert.
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In einer Ausführungsform findet eine drahtlose Datenübertragung oder Busübertragung von Daten von dem SmartHome-Produkt an das Gerät statt.
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In einer Ausführungsform generiert das SmartHome-Produkt aus den Daten von Sensoren und/oder einer Eingabevorrichtung automatisch Informationen, wie Sie im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät beschrieben wurden.
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Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein oder mehrere SmartHome-Produkte grundsätzlich mit anderen vernetzbaren Produkten gekoppelt werden können. So können Informationsdaten des SmartHome-Produkts auf das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät übertragen werden, um die Geräteregelung auf der Grundlage dieser Informationsdaten zu adaptieren. Durch die automatisierte Gerätesteuerung auf Basis der Informationsdaten kann einen Mehrwert für den Kunden generiert werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems, das allgemein mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet ist und ein erfindungsgemäßes Haushaltskühlgerät 2 umfasst, bei dem es sich um eine Kühl- und Gefrierkombination handelt. Das Gerät 2 weist einen in der Figur nicht separat dargestellten Kältemittelkreislauf auf, der einen Kompressor, einen Verdampfer, einen Verflüssiger, eine am Verdampfer angeordnete Abtauheizung, einen dem Verdampfer zugeordneter Ventilator und einen dem Verflüssiger zugeordneter Ventilator umfasst.
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Das Gerät 2 ist in einem Haushalt mit einem SmartHome-Produkt aufgestellt. Das SmartHome-Produkt umfasst schematisch mit dem Bezugszeichen 3 dargestellte Sensoren sowie eine W-LAN-fähige Rechen- und Kommunikationseinheit 4.
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Das Gerät 2 weist ebenfalls eine W-LAN-fähige Kommunikationseinheit auf, welche eine Verbindung und einen Datenempfang von der Rechen- und Kommunikationseinheit 4 des SmartHome-Produkts ermöglicht. Ferner weist das Gerät eine Steuereinheit auf, die ausgebildet ist, unterschiedliche Gerätefunktionen unter anderem auf der Grundlage von Daten anzusteuern, die von dem SmartHome-Produkt erhalten werden.
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In einer Ausführungsform können die Daten des SmartHome-Produkts verwendet werden, um das Gerät 2 energiesparend zu betreiben. Dies ist in der Figur mit dem Geldsymbol 5 schematisch dargestellt.
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Beispielsweise kann anhand der Informationsdaten des SmartHome-Produkts bekannt sein, dass die Heizung der Wohneinheit in der Nachtabsenkung betrieben wird und demnach nicht mit einer Türöffnung am Gerät 2 zu rechnen ist. Mit dieser Information kann die Temperaturregelung des Geräts 2 in einem energetisch optimal gesteuerten Bereich gehalten werden. Somit kann der Energieverbrauch des Gerätes 2 reduziert werden.
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Als weiteres Beispiel könnte der Abtauzyklus eines Geräts 2 mit einem dem Verdampfer zugeordneten Ventilator und Abtauheizung in die Mitte der Nachtabsenkungs-Phase der Wohneinheit gelegt werden. Somit kann der Vorgang energieoptimiert erfolgen und die Lagerqualität wird begünstigt, da außerhalb der Nachtabsenkung die Temperaturschwankungen der Kühl- und insbesondere Gefrierzone minimal gehalten werden.
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Als weiteres Beispiel können ein dem Verflüssiger zugeordneter Ventilator und mehrere unterschiedlichen Verdampfern zugeordnete Ventilatoren mit maximaler Drehzahl betrieben werden, wenn bekannt ist, dass sich keine Personen in der Wohneinheit aufhalten. Somit können eine niedrige Temperaturen des Verflüssigers und hohe Verdampfungstemperaturen erzielt und das Gerät dadurch energetisch optimal betrieben werden. Die gleiche Funktion kann gestartet werden, wenn bekannt ist, dass ein vordefinierter Geräuschlevel in der Wohneinheit vorherrscht und die zusätzliche Geräuscherzeugung durch die Ventilatoren keine Beeinträchtigung für die Bewohner darstellt.
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In einer weiteren Ausführungsform können die Daten des SmartHome-Produkts verwendet werden, um das Gerät 2 geräuscharm zu betreiben. Dies ist in der Figur mit dem Tonsymbol 6 schematisch dargestellt.
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Beispielsweise kann anhand der Informationsdaten des SmartHome-Produkts festgestellt werden, ob sich eine Person in der Nähe des Gerätes 2 aufhält. Mit dieser Information können Funktionen (Kompressor, Ventilator, etc.) des Geräts 2, welche Geräusche verursachen, akustisch optimiert werden, ohne dabei die kältetechnische Funktion des Geräts 2 maßgeblich zu beeinträchtigen. Denn wenn Zeitphasen bekannt sind, in denen der Benutzer ein minimales Geräuschlevel erwartet, kann außerhalb dieser Zeiträume das Gerät 2 mit maximaler Leistung betrieben werden und somit ein Kältepuffer erzeugt werden, um diese Zeitphasen vorzubereiten (z. B. Hotelzimmer, Küche als Wohnraum).
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In einer wiederum anderen Ausführungsform können die Daten des SmartHome-Produkts verwendet werden, um die Gewohnheiten des Benutzers zu stützen. Dies ist in der Figur mit dem Gedeck-Symbol 7 schematisch dargestellt. So kann anhand der Informationsdaten des SmartHome-Produkts beispielsweise bekannt sein, zu welcher Uhrzeit der Kunde seine Mahlzeiten zu sich nimmt. Auf dieser Grundlage kann die Steuereinheit das Gerät ansteuern, Lebensmittel zu bestimmten Uhrzeiten in einer bestimmten Weise zu temperieren (Käse, Obst, Gemüse, „Feierabend-Bier”).