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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Klappmechanismus für ein Zweirad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Insbesondere betrifft die Erfindung ein Zweirad bzw. Fahrrad mit einem Klappmechanismus für große Reifengrößen, dessen Kompaktheit durch einen schwenkbaren hinteren Rahmenteil erreicht wird, der durch ein Rahmendrehgelenk sowie einem Sattelrohrschloss, welches zusammen mit der Sattelstütze eine formschlüssige Verbindung zwischen vorderem Rahmenteil und hinterem Rahmenteil eingeht sowie in Verbindung mit einer verdrehbaren Einarmgabel mit einem Gabeldrehgelenk und einem Gabelverriegelungsmechanismus, der es ermöglicht einen Transportzustand zu erreichen, ohne dass Räder oder andere Bauteile demontiert werden müssen.
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Aus dem Stand der Technik ist es in vielfacher Weise bekannt, dass Klappfahrräder vorzugsweise mit kleinen Reifengrößen (16" - 20") ausgestattet werden, um diese Fahrräder platzsparend transportieren zu können. Der Einsatz dieser Klappfahrräder ist aufgrund der kleinen Reifengröße damit vorrangig für Kurzstrecken ausgelegt. Der Komfort ist bei diesen Fahrradtypen insbesondere für Mittel- bis Langstrecken nicht gegeben. Der Einsatzbereich solcher Klappfahrradtypen ist damit stark eingeschränkt. Zudem sind Klappmechanismen für große Radgrößen bekannt, bei denen allerdings entweder Vorder- oder Hinterrad demontiert werden müssen.
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Die üblichen Klappmechanismen weisen an der Rahmenstruktur eine Knickstelle auf, an der der Rahmen seitwärts geklappt werden kann, so dass Vorder- und Hinterrad zusammen gebracht werden können. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass ein solches Fahrrad im zusammengeklappten Zustand meist noch abstehende Teile aufweist sowie durch das Übereinanderlegen des Vorder- und Hinterreifens sehr sperrig für den Transport und die Verpackung wird. Zudem wird das Fahrverhalten durch die Knickstelle im Rahmen negativ beeinflusst, da diese Schwachstelle die Gesamtsteifigkeit des Rahmens reduziert.
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Aus der Druckschrift
FR 2 894 929 A1 wird ein Schwenkmechanismus beschrieben, der auf einen Schwenkbereich zwischen einem vorderen und hinteren Rahmenabschnitt angewendet wird, wobei vorderer und hinterer Rahmenabschnitt miteinander durch die Sattelstütze ver- bzw. entriegelt wird und in Verbindung mit einer Klemmverbindung am Tretlager durch vorheriges Entfernen des Vorder- und Hinterrades in den kompakten Transportzustand gebracht werden kann.
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Aus der Druckschrift
DE 198 26 538 A1 wird ein Schwenkmechanismus beschrieben, der auf einen Schwenkbereich zwischen einem vorderen und hinteren Rahmenabschnitt angewendet wird, wobei vorderer und hinterer Rahmenabschnitt miteinander durch eine Abstützvorrichtung am Sattelrohr und in Verbindung mit einem Drehgelenk am Tretlager durch vorheriges Entfernen des Vorderrades in den kompakten Transportzustand gebracht werden kann.
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Aus der Druckschrift
US 2011/0109059 wird ein Schwenkmechanismus beschrieben, der auf einen Schwenkbereich zwischen einem vorderen und hinteren Rahmenabschnitt angewendet wird, wobei vorderer und hinterer Rahmenabschnitt miteinander durch eine Abstützfläche und in Verbindung mit einem Drehgelenk am Tretlager durch vorheriges Drehen des Vorderrades mit einer Einarmgabel und Abklappen des Lenkers in den kompakten Transportzustand gebracht werden kann.
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Die gattungsgemäße
CN 104 648 576 A offenbart ein Zweirad mit einem Klappmechanismus, bei dem die Gabel mit dem Vorderrad um eine senkrecht zu der durch das Hinter- und Vorderrad aufgespannten Mittelebene stehenden Achse in dieser Mittelebene nach hinten geklappt werden kann. Dadurch wird zum einen der Aufbau der Gabel komplizierter und weniger robust, zum anderen kann das Vorderrad bei größeren Reifengrößen nur sehr wenig nach hinten geklappt werden. Wird zudem das Hinterrad in der Mittelebene nach vorne bewegt, behindern sich Vorder- und Hinterrad gegeneinander.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin einen Klappmechanismus für eine Zweirad vorzustellen, so dass ein vollwertiges Fahrrad mit großen Reifengrößen mit der Praktikabilität eines herkömmlichen Klappfahrrades kombiniert werden kann, wobei die Bedienungsmaßnahmen, um von dem fahrbereiten Zustand in den Transportzustand und umgekehrt zu gelangen zu minimieren sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Klappmechanismus mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Der eingangs genannte Klappmechanismus ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderrad durch Drehung um die parallel zu einer im fahrbereiten bzw. ausgeklappten Zustand des Zweirads aufgespannten Mittelebene des Hinterrads verlaufende Achse über das Gabeldrehgelenk rechtsseitig oder linksseitig der Mittelebene positioniert wird und den notwendigen Raum für das Hinterrad freigibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- 1: Klappfahrrad im fahrbereiten Zustand - Seitenansicht
- 2: Klappfahrrad im fahrbereiten Zustand - Draufsicht
- 3: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand A (rechts gedreht) in Pos. 1 - Seitenansicht
- 4: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand A (rechts gedreht) in Pos. 1 - Draufsicht
- 5: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand A in Pos. 2 - Seitenansicht
- 6: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand A in Pos. 2 - Draufsicht
- 7: Klappfahrrad im Transportzustand A - Seitenansicht
- 8: Klappfahrrad im Transportzustand A - Draufsicht
- 9: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand B (links gedreht) in Pos. 1 - Seitenansicht
- 10: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand B (links gedreht) in Pos. 1 - Draufsicht
- 11: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand B in Pos. 2 - Seitenansicht
- 12: Klappfahrrad vor Erreichen des Transportzustand B in Pos. 2 - Draufsicht
- 13: Klappfahrrad im Transportzustand B - Seitenansicht
- 14: Klappfahrrad im Transportzustand B - Draufsicht
- 15: Rahmengestaltung
- 16: Detail Rahmendrehgelenk - Explosionsdarstellung
- 17: Detail Rahmendrehgelenk - Schnittdarstellung
- 18: Detail Sattelrohrschloss - Fahrbereiter- (links) und Transportzustand (rechts)
- 19: Detail Sattelrohrschloss - Explosionsdarstellung
- 20: Detail Sattelrohrschloss - Schnittdarstellung
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Das Klappfahrrad gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst einen vorderen Rahmenteil und hinteren Rahmenteil mit Rahmendrehgelenk, Sattelrohrschloss mit Sattelstütze, ein Vorderrad, ein Hinterrad, eine Einarmgabel mit Gabeldrehgelenk und Gabelverriegelungsmechanismus sowie einen Fahrradlenker.
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1 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im fahrbereiten Zustand dargestellt.
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2 zeigt eine Draufsicht mit Schwenkachsen, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im fahrbereiten Zustand dargestellt.
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3 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 1 vor Erreichen des Transportzustandes A darstellt, bei der der Lenker mit einer verdrehbaren Einarmgabel und Gabeldrehgelenk sowie Gabelverriegelungsmechanismus im Uhrzeigersinn um 90° (rechts gedreht) geschwenkt wird.
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4 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 1 vor Erreichen des Transportzustandes A darstellt, bei der der Lenker mit einer verdrehbaren Einarmgabel und Gabeldrehgelenk sowie Gabelverriegelungsmechanismus im Uhrzeigersinn um 90° (rechts gedreht) geschwenkt wird.
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5 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 2 vor Erreichen des Transportzustandes A darstellt, bei der die verdrehbare Einarmgabel durch Lösen des Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 100° (links gedreht) über das Gabeldrehgelenk geschwenkt wird.
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6 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 2 vor Erreichen des Transportzustandes A darstellt, bei der die verdrehbare Einarmgabel durch Lösen des Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 100° (links gedreht) über das Gabeldrehgelenk geschwenkt wird.
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7 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Transportzustand A darstellt, bei der das Hinterrad durch Lösen des Sattelrohrschlosses in den freien Raum des vorderen Rahmenteils und Vorderrades geschwenkt wird.
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8 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Transportzustand A darstellt, bei der das Hinterrad durch Lösen des Sattelrohrschlosses in den freien Raum des vorderen Rahmenteils und Vorderrades geschwenkt wird.
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9 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 1 vor Erreichen des Transportzustandes B darstellt, bei der der Lenker mit einer verdrehbaren Einarmgabel und Gabeldrehgelenk sowie Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° (links gedreht) geschwenkt wird.
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10 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 1 vor Erreichen des Transportzustandes B darstellt, bei der der Lenker mit einer verdrehbaren Einarmgabel und Gabeldrehgelenk sowie Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° (links gedreht) geschwenkt wird.
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11 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 2 vor Erreichen des Transportzustandes B darstellt, bei der die verdrehbare Einarmgabel durch Lösen des Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 80° (links gedreht) über das Gabeldrehgelenk geschwenkt wird.
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12 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Position 2 vor Erreichen des Transportzustandes B darstellt, bei der die verdrehbare Einarmgabel durch Lösen des Gabelverriegelungsmechanismus entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 80° (links gedreht) über das Gabeldrehgelenk geschwenkt wird.
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13 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Transportzustand B darstellt, bei der das Hinterrad durch Lösen des Sattelrohrschlosses in den freien Raum des vorderen Rahmenteils und Vorderrades geschwenkt wird.
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14 zeigt eine Draufsicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Transportzustand B darstellt, bei der das Hinterrad durch Lösen des Sattelrohrschlosses in den freien Raum des vorderen Rahmenteils und Vorderrades geschwenkt wird.
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15 zeigt eine Seitenansicht, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Detail der Rahmengestaltung im fahrbereiten Zustand darstellt, durch welche das Hinterrad im Transportzustand platzsparend positioniert werden kann.
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16 zeigt eine Explosionsdarstellung, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung des Rahmendrehgelenks darstellt, welches die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil am Tretlager herstellt.
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17 zeigt eine Schnittdarstellung, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung des Rahmendrehgelenks darstellt, welches die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil am Tretlager herstellt.
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18 zeigt eine dreidimensionale Darstellung, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung des Sattelrohrschlosses im fahrbereiten und Transportzustand darstellt, welches die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil am Sattelrohr herstellt.
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19 zeigt eine Explosionsdarstellung, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung des Sattelrohrschlosses darstellt, welches die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil am Sattelrohr herstellt.
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20 zeigt eine Schnittdarstellung, die das Aussehen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung des Sattelrohrschlosses darstellt, welches die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil am Sattelrohr herstellt.
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Das vordere Rahmenteil bzw. der Rahmen 1 gemäß 1 bis 20 besteht aus einem Ober-101, Unter- 102, Steuer- 103, und Sattelrohr 104. Das hintere Rahmenteil bzw. die Hintergabel 2 setzt sich zusammen aus den Sattel- 201 und Unterstreben 202 wie im Detail in 15 dargestellt. Das Unterrohr 102 wird wie in 15 gezeigt, als Schweißkonstruktion aus zwei Rohren oder in der Form gebogen, um das einzudrehende Hinterrad 12 im Transportzustand A oder B platzsparend positionieren zu können, wie in 7 und 8 bzw. 13 und 14 gezeigt.
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Die Hintergabel 2 ist direkt am Tretlager 4 über ein Rahmendrehgelenk 3 (siehe Detaildarstellung in 16 und 17) mit dem Rahmen 1 verbunden. Im Schnittpunkt der Mittelebenen von Oberrohr 101, Sattelrohr 104 und Sattelstreben 201 ist die Hintergabel 2 über ein Sattelrohrschloss 5 (siehe Detaildarstellung in 18, 19 und 20) in Kombination mit der Sattelstütze 6 mit dem Rahmen 1 verbunden.
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Um das Fahrrad für den Transportzustand A gemäß 7 und 8 zusammen zu klappen, ist als erste Bedienungsmaßnahme der Lenker 13 im Uhrzeigersinn um 90° zu drehen, wie in 3 und 4 gezeigt.
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Als zweite Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand A ist der Gabelverriegelungsmechanismus 10 der verdrehbaren Einarmgabel 8 zu lösen und das Vorderrad 11 über das Gabeldrehgelenk 9 entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 100° um die Achse 1002 der verdrehbaren Einarmgabel 8 zu schwenken, so dass dieses rechtsseitig der Mittelebene 1000 positioniert wird und den notwendigen Raum für das Hinterrad 12 freigibt, wie in 5 und 6 gezeigt.
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Als dritte Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand A ist die Sattelstütze 6 über einen Standardschnellverschluss 7 zu lösen und aus dem Sattelrohrschloss 5 so weit nach oben zu ziehen, bis der Sattelstützenring 503 (siehe 18 und 19) frei wird.
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Als vierte Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand A, ist das Hinterrad 12 nun im Uhrzeigersinn um die Drehachse 1001 im Rahmendrehgelenk 3 in der Mittelebene 1000 soweit zu schwenken, bis das Hinterrad 12 in Kontakt mit dem Unterrohr 102 tritt, wobei das Hinterrad 12 den freien Raum linksseitig von der verdrehbaren Einarmgabel 8 mit Gabeldrehgelenk 9 sowie Gabelverriegelungsmechanismus 10 einnimmt, siehe 7 und 8.
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Um das Fahrrad für den Transportzustand B gemäß 13 und 14 zusammen zu klappen, ist als erste Bedienungsmaßnahme der Lenker 13 entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° zu drehen, wie in 9 und 10 gezeigt.
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Als zweite Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand B ist der Gabelverriegelungsmechanismus 10 der verdrehbaren Einarmgabel 8 zu lösen und das Vorderrad 11 über das Gabeldrehgelenk 9 im Uhrzeigersinn um ca. 80° um die Achse 1002 der verdrehbaren Einarmgabel 8 zu schwenken, so dass dieses linksseitig der Mittelebene 1000 positioniert wird und den notwendigen Raum für das Hinterrad 12 freigibt, wie in 11 und 12 gezeigt.
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Als dritte Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand B ist die Sattelstütze 6 über einen Standardschnellverschluss 7 zu lösen und aus dem Sattelrohrschloss 5 so weit nach oben zu ziehen, bis der Sattelstützenring 503 (siehe 18 und 19) frei wird.
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Als vierte Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand B, ist das Hinterrad 12 nun im Uhrzeigersinn um die Drehachse 1001 im Rahmendrehgelenk 3 in der Mittelebene 1000 soweit zu schwenken, bis das Hinterrad 12 in Kontakt mit dem Unterrohr 102 tritt, wobei das Hinterrad 12 den freien Raum rechtsseitig von der verdrehbaren Einarmgabel 8 mit Gabeldrehgelenk 9 sowie Gabelverriegelungsmechanismus 10 einnimmt, siehe 13 und 14.
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Als fünfte und optionale letzte Bedienungsmaßnahme für den Transportzustand A bzw. B ist die Sattelstütze 6 im Sattelrohr 104 komplett zu versenken, um damit die Gesamtgröße des Fahrrads im Transportzustand A bzw. B weiterhin zu minimieren.
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Der somit erzeugte kompakte Transportzustand A bzw. B wie in 7 und 8 bzw. 13 und 14 gezeigt, ermöglicht eine sehr platzsparende Verstauung und Verpackung mit wenigen Handgriffen, ohne Vorder- und/oder Hinterrad oder andere Bauteile zu demontieren. Dies wird im Wesentlichen durch die zuvor erwähnten konstruktiven Ausbildungen der verdrehbaren Einarmgabel 8 mit Gabeldrehgelenk 9 sowie Gabelverriegelungsmechanismus 10 in Verbindung mit dem Sattelrohrschloss 5 und der Sattelstütze 6 sowie dem Rahmendrehgelenk 3 ermöglicht, auf welche in den folgenden Beschreibungen näher eingegangen wird.
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Die Ausführung des Rahmendrehgelenks 3 wie in 16 und 17 im Detail dargestellt zeichnet sich durch die Verbindung des Drehgelenkrings 301 mit der Drehgelenkzange 302
aus, die über die Tretlagerhülse 303, Hülsenführung 304 und der Hülsenmutter 305 fixiert sowie über die Standardlager 306 geführt wird. Die Tretlagerhülse 303 mit der Hülsenmutter 305 bildet wiederum das Gehäuse für ein Standardtretlager 4. Zum Schutz der Lager 306 werden zwei Dichtscheiben 307 in Verbindung mit O-Ringen oder alternativ X-Ringen 308 eingepresst. Die Verdrehung der Hintergabel 2 zum Rahmen 1 erfolgt über die Standardlager 306.
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Der Drehgelenkring 301 wird mit dem Unterrohr 102 und dem Sattelrohr 104 verschweißt. Auf der Innenfläche des Drehgelenkrings 301 wird ein Innengewinde 3010 angeordnet, welches für die Aufnahme des Außengewindes 3042 der Hülsenführung 304 dient. Die Hülsenführung 304 wird dabei in den Drehgelenkring 301 eingedreht bis die Anschlagfläche 3041 spielfrei am Drehgelenkring 301 anliegt.
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Die Hülsenführung 304 ist mit zwei gegenüberliegenden Anlageflächen 3040 versehen, mit denen eine formschlüssige Verbindung mit den Anlageflächen 3030 der Tretlagerhülse 303 hergestellt wird.
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Die Tretlagerhülse 303 ist an einem Ende mit einem Außengewinde 3031 entgegen der Tretrichtung versehen, welches die Verbindung mit der Hülsenmutter 305 herstellt. Auf der anderen Seite ist zur Sicherstellung der Dichtheit eine Nut 3032 angeordnet zur Aufnahme eines O- bzw. X-Rings 308. Die Anlagefläche 3033 bildet zusammen mit der Dichtscheibe 307 und der Innenfläche 3020 der Drehgelenkzange 302 das Gehäuse für das Standardlager 306.
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Die Drehgelenkzange 302 ist mit den innenliegenden Anlageflächen 3020 versehen, an denen die Standardlager 306 anliegen.
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Die Tretlagerhülse 303, der innere Ring des Lagers 306, die innere Fläche der Dichtscheibe 307, die äußere Fläche der Hülsenführung 304 und die innere Fläche der Hülsenmutter 305 bilden zusammen mit dem Rahmen 1 die innere Starrachse.
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Die Drehgelenkzange 302 zusammen mit dem äußeren Ring des Lagers 306 bildet den beweglichen Anteil mit der Hintergabel 2.
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Die Hülsenmutter 305 ist mit einer Nut 3050 versehen, um die Dichtheit mit der Anordnung eines O- bzw. X-Rings 308 zum Standardlager 306 zu gewährleisten. Das Innengewinde der Hülsenmutter 305 ist entsprechend gegen die Tretrichtung angeordnet, um ein Lösen der Hülsenmutter 305 zu vermeiden.
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Die Dichtscheiben 307 sind ebenfalls mit jeweils 2 Nuten 3070 versehen zur Aufnahme eines O- bzw. X-Rings 308 zum dichten Abschluss des Standardlagers 306.
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Alle Einzelkomponenten des Rahmendrehgelenks 3 bilden somit eine spielfreie und gegen äußere Einflüsse abgeschlossene und dichte Einheit.
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Das Sattelrohrschloss 5 stellt die Verbindung in Kombination mit der Sattelstütze 6 zwischen dem Rahmen 1 und der Hintergabel 2 her. Das Sattelrohrschloss 5 besteht im Wesentlichen aus dem Schlossgehäuse 501, dass mit dem Ober- 101 und Sattelrohr 104 verschweißt ist sowie der Schlossgabel 502, die mit den Sattelstreben 201 verschweißt ist, wie den 18 bis 20 zu entnehmen ist. Der Sattelstützenring 503 ist mit den Lagerhülsen 504/506, der Ausgleichsscheiben 505 sowie den Lagerbolzen 507 mit der Schlossgabel 502 verbunden. Das Schlossgehäuse 501 ist mit einem C-Führungsprofil 508 aus Stahl zur Verschleißminderung versehen.
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Das Schlossgehäuse 501 ist beidseitig mit einer Einlauföffnung 5010 versehen, welche sich ebenso im C-Führungsprofil 508 wiederholt und den Lageranschlag für die Lagerhülsen 504/506 bildet. Das C-Führungsprofil 508 wird mit Nieten 510 mit dem Schlossgehäuse 501 verbunden. Die Lastübertragung der Hintergabel 2 zum Rahmen 1 erfolgt im Fahrbetrieb somit primär als Druckkontakt über die Schlossgabel 502 zusammen mit dem Sattelstützenring 503 in Verbindung mit den Lagerhülsen 504/506 über die Einlauföffnung 5010 im C-Führungsprofil 508 sowie den Nieten 510 letztendlich in das Schlossgehäuse 501. Ein Trägerblech 509, welches oben und unten mit dem C-Führungsprofil 508 verschweißt ist dient zur Stabilisierung des C-Führungsprofils 508, sowie als Montagemöglichkeit für Anbauteile oder Verkleidungen. Zur Lagerung der Sattelstütze 6 in dem Schlossgehäuse 501, wird jeweils oberhalb und unterhalb der Schlossöffnung eine Stahlbuchse 511 eingeklebt. Zusätzlich wird eine geschlitzte Stahlbuchse 512 am oberen Ende des Schlossgehäuses 501 eingeklebt. Das Schlossgehäuse 501 ist am oberen Rand ebenfalls mit einem Schlitz 5011 versehen, der beim Spannen des Schnellverschlusses 7 schließt und damit die notwendige Klemmkraft auf die Sattelstütze 6 erzeugt.
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Die Schlossgabel 502 ist mit zwei Bohrungen versehen, die wiederum die Aufnahme für die Lagerhülse 504 bzw. 506 bildet.
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Die Sattelstütze 6 wird durch die Öffnung des Sattelstützenring 503 im fahrbereiten Zustand geführt, so dass die Sattelstütze 6 den Sattelstützenring 503 durchdringt. Somit wird die Verriegelung des ausgeklappten bzw. im fahrbereiten Zustand erreicht. Die Kraftübertragung im fahrbereiten Zustand erfolgt aber primär, wie oben erwähnt, über das C-Führungsprofil 508 in das Schlossgehäuse 501. Die Fixierung der Hintergabel 2 über die Sattelstütze 6 in Verbindung mit dem Sattelstützenring 503 dient somit primär neben der Funktion der Verriegelung und der Lagepositionierung der Hintergabel 2 am Rahmen 1 auch für entgegen gerichtete Lasten, wenn z.B. das Hinterrad 12 beim Sprung entlastet wird. Ein erleichtertes Einführen der Sattelstütze 6 wird durch eine Fase 6000 ermöglicht. Der Sattelstützenring 503 hat an jedem Rand jeweils zwei Nuten 5030, die mit den Nasen 5040/5060 der Lagerhülsen 504/506 eine formschlüssige Verbindung eingeht. Über diese formschlüssige Verbindung in Kombination mit der Gabel 5061 an der Lagerhülse 506 und dem Pin 513 in der Schlossgabel 502, wird die Ausrichtung der Öffnung des Sattelstützenring 503 in der Orientierung gehalten, dass die Sattelstütze 6 einfach eingeführt werden kann. Zur Fixierung der Lagerhülsen 504/506 in axialer Richtung mit dem Sattelstützenring 503, werden beidseitig Lagerbolzen 507, die am Ende jeweils ein Außenwinde 5070 haben und mit dem Innengewinde 5031 des Sattelstützenrings 503 verbunden wird. Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen, wird die mittige Positionierung der Öffnung des Sattelstützenrings 503 zum problemlosen Einführen der Sattelstütze 6, mittels der Ausgleichsscheiben 505 ausgerichtet.
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Die Lagerhülse 506, der Sattelstützenring 503, die Schlossgabel 502 mit der Einstellungsmöglichkeit der Ausgleichscheiben 505 definieren zusammen das Festlager.
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Der Axialausgleich wird durch die Lagerhülse 504, Sattelstützenring 503 und die Schlossgabel 502 gewährleistet und bildet hiermit das Loslager. Somit lassen sich Fertigungstoleranzen ohne Nacharbeit z.B. aufgrund des Schweißprozesses leicht und unkompliziert ausgleichen und damit ist eine Montierbarkeit zwischen Rahmen 1 und Hintergabel 2 immer gewährleistet.