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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Resetdauer eines Resets eines Steuergeräts in einem Kraftfahrzeug. Durch den Reset wird unter anderem eine Kontrollschleife (Englisch: Control Loop) neu gestartet, mittels welcher das Steuergerät eine Fahrzeugkomponente steuert. Zu der Erfindung gehören auch eine Beobachtungsvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens sowie ein Kraftfahrzeug mit dem Steuergerät und der Beobachtu ngsvorrichtu ng.
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Bei dem besagten Reset handelt es sich um einen sogenannten warmen Reset, den das Steuergerät während des Betriebs der Fahrzeugkomponente durchführt. Während des Resets läuft die Fahrzeugkomponente somit ungesteuert weiter. Der Reset darf deshalb nicht zu lange dauern.
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Ein Beispiel für ein solches Steuergerät ist das Motorsteuergerät eines Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs. Wie aus der
US 2003/0060964 A1 bekannt ist, kann dieses Steuergerät während des Betriebs des Verbrennungsmotors mehrfach einen Reset durchführen, wobei zwar die Kontrollschleife des Steuergeräts kurzzeitig unterbrochen ist, hierbei aber der Verbrennungsmotor für die Resetdauer ungesteuert weiterlaufen kann. Ein Auslöser für einen solchen warmen Reset kann beispielsweise eine hohe Prozessorlast oder ein prozessorinterner Fehler (zum Beispiel durch Überhitzung) oder ein Eingriff durch eine Überwachung (Englisch: Watch Dog) sein.
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Aus der
US 2015/0039877 A1 ist dagegen bekannt, mit einem Reset zu warten, bis das Kraftfahrzeug geparkt ist und sich keine Person mehr in dem Kraftfahrzeug befindet. Dies ist bei einem Reset nötig, dessen Resetdauer zu groß ist, um im laufenden Betrieb des Kraftfahrzeugs durchgeführt zu werden.
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Aus der
DE 10 2014 000 746 A1 ist bekannt, dass vor einem Reset Informationen in einem Steuergerät abgespeichert werden können, damit sie nach dem Reset wieder zur Verfügung stehen. Dies wird im Folgenden als resetfestes Speichern bezeichnet.
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Aus der
US 2015/0220401 A1 ist ein Verfahren bekannt, um einen fehlerhaften Buscontroller zu erkennen, über welchen ein Steuergerät an einen CAN-Bus angeschlossen ist. Es wird durch das Steuergerät in regelmäßigen Zeitabständen überprüft, ob der Buscontroller einen bestimmten Zustand aufweist und in diesem Fall der Buscontroller mit einem Reset neu gestartet.
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Aus der
US 2015/0082096 A1 ist ein Verfahren bekannt, um in einem CAN-Bus fehlerhaft arbeitende Steuergeräte zu erkennen. Diese werden dann durch einen Reset neu gestartet.
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Aus der
US 2015/0178144 A1 ist bekannt, ein Steuergerät mittels eines sogenannten Watchdog zu überwachen und bei Erkennen einer anormalen Operation das Steuergerät mit einem Reset neu zu starten. Tauchen zu viele anormale Operationen auf, wird das Steuergerät durch Halten eines Resetsignals dauerhaft deaktiviert.
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Aus der
US 2002/0062460 A1 ist bekannt, dass in einem Kommunikationsbus in einem Zeittakt im Bereich von 5 ms bis 8 ms regelmäßig ausgesendete Botschaften vorliegen, die jeweils einen Botschaftszählwert aufweisen.
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Aus der
US 8,954,219 B2 ist bekannt, ein Steuergerät mit einem Reset neu zu starten, falls das Steuergerät einen vordefinierten anormalen Ausgabewert erzeugt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Steuergerät zu überprüfen, ob dessen Reset im laufenden Betrieb einer Fahrzeugkomponente für den Betrieb kritisch ist oder nicht.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren offenbart.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Resetdauer eines Resets des Steuergeräts in dem Kraftfahrzeug ermittelt. Hierdurch kann dann festgestellt werden, ob die Fahrzeugkomponente zu lange ohne Steuerung betrieben wurde oder nicht. Der Reset bedeutet eine Unterbrechung einer zyklisch ausgeführt Kontrollschleife des Steuergeräts, mittels welcher das Steuergerät die Fahrzeugkomponente steuert. Der Reset umfasst auch den Neustart der Kontrollschleife, sodass die zyklische Ausführung der Kontrollschleife wieder aufgenommen oder begonnen wird. Zwischen der Unterbrechung und dem Neustart können zum Beispiel Parameter der Kontrollschleife neu initialisiert werden, um zum Beispiel einen Fehler auszugleichen oder zu beseitigen. Dieses Initialisieren wird auch als Bootup bezeichnet. Mit Reset ist hier also die gesamte Phase von der Unterbrechung bis zum Ende des Bootup, d.h. bis zum erneuten Beginn der Durchführung oder Ausführung der Kontrollschleife, gemeint. Die Kontrollschleife kann als Programmcode realisiert sein, der durch eine Prozessoreinrichtung des Steuergeräts ausgeführt wird. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zum Beispiel einen Mikrocontroller oder einen Mikroprozessor umfassen.
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Bei dem Verfahren wird der Reset durch eine Beobachtungsvorrichtung beobachtet oder analysiert. Die Beobachtungsvorrichtung kann als Programmcode realisiert sein, der ebenfalls durch die Prozessoreinrichtung ausgeführt wird, die auch die Kontrollschleife ausführt. Die Beobachtungsvorrichtung kann aber auch durch eine von dieser Prozessoreinrichtung verschiedene Schaltungsanordnung oder Prozessoreinrichtung realisiert sein, die in dem Steuergerät oder außerhalb des Steuergeräts bereitgestellt sein kann.
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Durch die Beobachtungsvorrichtung wird vor der Unterbrechung der Kontrollschleife, also vor dem Reset, aus einer Zeitgebereinheit, welche zu vorbestimmten Zeitpunkten einen jeweiligen Zeitwert erzeugt, zumindest der letzte, vor der Unterbrechung erzeugte Zeitwert empfangen und als erster Zeitwert gespeichert. Die Zeitgebereinheit kann beispielsweise im Sekundentakt Zeitwerte erzeugen. Unter einem Zeitwert ist im Zusammenhang mit der Erfindung z.B. ein Zeitstempel zu verstehen, der eine absolute Zeitangabe oder eine relative Zeitangabe enthält, oder auch ein Zählerwert von Zählerschritten oder Zählerticks, die im Zeittakt der Zeitgebereinheit gezählt werden, indem der Zählerwert mit jedem Zeittaktschritt inkrementiert wird. Eine solche Zeitgebereinheit kann zum Beispiel durch eine unabhängig von der Kontrollschleife betriebene Zeituhrschaltung (Clock oder Hardwaretimer) realisiert sein.
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Durch die Beobachtungsvorrichtung wird nach dem Neustart der Kontrollschleife, wenn also die Kontrollschleife wieder ausgeführt wird, ein zweiter Zeitwert aus der Zeitgebereinheit empfangen. Da die Zeitgebereinheit unabhängig von der Kontrollschleife betrieben wird, wird die Erzeugung der Zeitwerte nicht durch den Reset unterbrochen oder beeinflusst. Durch die Beobachtungsvorrichtung wird die Resetdauer dann auf der Grundlage der Zeitwerte ermittelt, z.B. auf der Grundlage von deren Differenz.
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Die Resetdauer stellt eine Auszeit oder Unterbrechungsdauer der Kontrollschleife dar. Indem nun der letzte Zeitwert vor der Unterbrechung und ein Zeitwert nach dem Neustart bereitstehen, ist zumindest eine grobe Abschätzung der Resetdauer möglich, nämlich im Zeitraster der Zeitgebereinheit. Erzeugt die Zeitgebereinheit beispielsweise im Sekundentakt die Zeitwerte, so kann auf die Sekunde genau die Resetdauer bestimmt werden. Sie ist gegeben durch die Differenz aus dem zweiten Zeitwert minus den ersten Zeitwert.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine Abschätzung der Resetdauer bereitsteht und somit bekannt ist, wie lange die Fahrzeugkomponente ohne Steuerung betrieben wurde. Je nach Art oder Typ der Fahrzeugkomponente kann daraus ermittelt werden, ob sich während der Resetdauer der Betriebszustands der Fahrzeugkomponente derart stark verändert haben kann, dass eine Unterbrechung des Betriebs der Fahrzeugkomponente nötig ist oder nicht.
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Die Beobachtungsvorrichtung überprüft somit insbesondere, ob die ermittelte Resetdauer größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist. Bei einer Resetdauer größer als der Schwellenwert kann z.B. ein Betrieb der durch das Steuergerät gesteuerten Fahrzeugkomponente abgebrochen werden. Der Schwellenwert kann zum Beispiel in einem Bereich von 2 Sekunden bis 10 Sekunden liegen. Er kann zum Beispiel 3 Sekunden betragen. Welche Maßnahme dann eingeleitet wird ist, ist aber vom Fachmann wählbar.
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Ein Beispiel für eine kritische Resetdauer ist eine Resetdauer von 3 Sekunden. Falls nun die Zeitgebereinheit die Zeitwerte im Sekundentakt aussendet, so kann es sein, dass ein falscher Alarm ausgelöst wird, weil die lediglich sekundengenaue Erfassung der Resetdauer auch bei einer tatsächlichen oder wahren Resetdauer von 2,5 Sekunden als ermittelte Resetdauer 3 Sekunden ergeben kann. Um dies zu vermeiden, ist deshalb vorgesehen, dass nach dem Neustart aus einer Schleifenzähleinrichtung, welche die seit dem Neustart durchgeführten Durchläufe der Kontrollschleife zählt, ein aktueller Zählerwert empfangen wird. Die Schleifenzähleinrichtung gibt also eine Anzahl von seit dem Neustart durchgeführten Durchläufen der Kontrollschleife an. Eine Durchlaufdauer der Kontrollschleife kann in einem Bereich von 5 Millisekunden bis 30 Millisekunden liegen. Sie kann zum Beispiel 10 Millisekunden betragen. Auf der Grundlage der für den Durchlauf der Kontrollschleife benötigten Durchlaufdauer (zum Beispiel 10 Millisekunden) und auf der Grundlage des Zählerwerts wird dann ausgehend von dem zweiten Zeitwert ein Zeitpunkt des Neustarts bestimmt. Es wird also ausgehend von dem zweiten Zeitwert rückwärts gerechnet, wie viele Durchläufe der Kontrollschleife bereits stattgefunden haben. Hierdurch kann der Zeitpunkt des Neustarts ermittelt werden.
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Es kann auch vorgesehen werden, den Zeitpunkt der Unterbrechung genauer zu bestimmen oder zu schätzen, d.h. den Beginn des Resets. Hierzu werden aus einem Datenbus in gleichen Zeitabständen erzeugte oder versendete Botschaften eines vorbestimmten Botschaftstyps empfangen. Einem Datenbus kann es sich um das bereits beschriebene Kommunikationsnetzwerk handeln. Ein Datenbus weist den Vorteil auf, dass einzelnen Sendegeräten jeweils Zeitfenster oder Zeitschlitze zugeordnet sind, durch welche Sendezeitpunkte für die jeweiligen Botschaften der Sendegeräte festgelegt sind. Die Sendegeräte nummerieren dabei ihre Botschaften in der Weise, dass aufeinanderfolgende Botschaften einen jeweiligen Botschaftszählwert enthalten, durch welchen die Botschaften zyklisch durchnummeriert sind. Dies bedeutet, dass der Botschaftszählwert von einen Mindestwert zu einem Höchstwert mit jeder Botschaft inkrementiert oder vergrößert wird und bei Erreichen des Höchstwerts der nächste Botschaftszählwert wieder mit dem Mindestwert begonnen wird. Beispielsweise können Botschaften hierdurch von 0 bis zum Beispiel 15 durchnummeriert werden. Die 16. Botschaft erhält dann wieder den Botschaftszählwert 0. Bei dem Verfahren kann nun ausgehend von einem ersten Botschaftszählwert, welcher zusammen mit dem ersten Zeitwert der Zeitgebereinheit vor der Unterbrechung empfangen wird und einem zweiten Botschaftszählwert, der als letzter Botschaftszählwert vor der Unterbrechung empfangen wurde, ermittelt werden, zu welchem Zeitpunkt die Unterbrechung stattfand. Hierzu wird die Anzahl der Botschaften auf der Grundlage der Botschaftszählwerte (unter Berücksichtigung der Zurücksetzung der Botschaftszählwerte) ermittelt und der Wert oder die Dauer der Zeitabstände berücksichtigt. Es kann also die Anzahl der Botschaften multipliziert mit dem Wert der Zeitabstände verwendet werden. Der Zeitabstand kann beispielsweise in einem Bereich von 5 Millisekunden bis 500 Millisekunden liegen, beispielsweise 100 Millisekunden betragen. Hierdurch ist eine genauere Bestimmung des Zeitpunkts der Unterbrechung möglich als ausschließlich auf der Grundlage des ersten Zeitwerts der Zeitgebereinheit.
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Zu der Erfindung gehören auch vorteilhafte Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Als Zeitgebereinheit kann ein programmbasierter Zeitzähler des Steuergeräts selbst genutzt werden, d.h. ein Software-Timer. Wie bereits ausgeführt, kann als Zeitgebereinheit aber eine Zeituhrschaltung genutzt werden, d.h. eine unabhängige Hardware. Insbesondere ist eine von zwei Zeitgebereinheiten oder Timern vorgesehen: ein Software-Timer, der zählt, wenn das Steuergerät eingeschaltet ist. Dieser wird bevorzugt zur weiteren Optimierung der Resetzeit genutzt. Ein Hardware-Timer des Kraftfahrzeugs kann die „Motorabstellzeit“ angeben. Diese Zeituhrschaltung zählt vom Abstellen des Verbrennungsmotors an und läuft unabhängig vom Zustand des Steuergerätes weiter. Wenn das Steuergerät regulär ausgeschalten wird, kann dieser Timer immer noch weiterzählen. Der Timerwert wird z.B. zum Abgleich des Offsets von Temperatursensoren im Abgastrakt genutzt. Die Logik dahinter ist, dass wenn das Steuergerät aufgeweckt wird und die Abstellzeit des Verbrennungsmotors mehr als ein Schwellenwert, z.B. 8 Stunden, beträgt, wird davon ausgegangen, dass alle Temperatursensoren dieselbe Temperatur haben müssen, so dass ein Offset angeglichen werden kann.
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Alternativ dazu kann als Zeitgebereinheit auch ein Kommunikationsnetzwerk in der folgenden Weise genutzt werden. Die Zeitwerte können aus einem Kommunikationsnetzwerk empfangen werden, über welches die Zeitwerte zur Synchronisation von Steuergeräten in dem Kraftfahrzeug verteilt werden. Ein solches Kommunikationsnetzwerk kann zum Beispiel ein Bus-Netzwerk, wie CAN (Controller Area Network) oder Flexray, sein. Die Nutzung einer Zeituhrschaltung oder eines Kommunikationsnetzwerks weist den Vorteil auf, dass bereits in dem Kraftfahrzeug für andere Zwecke bereitgestellte Quellen für Zeitwerte genutzt werden, die unabhängig von der Kontrollschleife betrieben werden und ohne zusätzlichen Implementierungsaufwand genutzt werden können.
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Wie bereits ausgeführt, handelt es sich bei dem ersten Zeitwert um den letzten Zeitwert vor der Unterbrechung. Hierzu ist es aber notwendig zu wissen, wann die Unterbrechung stattfindet. Falls der Reset durch das Steuergerät selbst initialisiert oder ausgelöst wird, ist der Zeitpunkt der Unterbrechung bekannt. Falls aber der Reset beispielsweise durch ein externes Resetsignal ausgelöst wird, kann unter Umständen nicht mehr genug Zeit zur Verfügung stehen, um den letzten Zeitwert zu empfangen. Bevorzugt wird deshalb der erste Zeitwert erfasst, indem ein Inhalt eines Datenspeichers mit dem jeweils letzten Zeitwert der Zeitgebereinheit überschrieben wird. Es wird also jeder Zeitwert der Zeitgebereinheit empfangen und in den Datenspeicher gespeichert oder hineingeschrieben. Kommt es dann zu einem Reset, so ist keine Vorbereitung nötig, da der Datenspeicher bereits den jeweils aktuellen, letzten Zeitwert enthält.
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Zu der Erfindung gehört auch die beschriebene Beobachtungsvorrichtung, die in der beschriebenen Weise als Bestandteil des Steuergeräts, insbesondere der Prozessoreinrichtung zum Ausführen der Kontrollschleife, bereitgestellt sein kann. Die Beobachtungsvorrichtung kann auch als separate Schaltung mit einem Mikroprozessor oder Mikrocontroller oder auch auf der Grundlage einer logischen Schaltung realisiert sein. Mittels der Beobachtungsvorrichtung kann die Resetdauer des Steuergeräts im Kraftfahrzeug ermittelt werden. Die Beobachtungsvorrichtung führt hierzu eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durch. Die Beobachtungsvorrichtung kann hierzu Programmcode umfassen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch eine Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des Verfahrens durchzuführen. Die Beobachtungsvorrichtung kann das Verfahren auch durch eine programmunabhängige Schaltungslogik umsetzen.
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Zu der Erfindung gehört schließlich auch das Kraftfahrzeug mit dem Steuergerät zum Steuern einer Fahrzeugkomponente. Das Steuergerät ist dazu eingerichtet, die Fahrzeugkomponente mittels einer Kontrollschleife zu steuern und während des Betriebs der Fahrzeugkomponente zumindest einen Reset durchzuführen. Das Kraftfahrzeug weist des Weiteren eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beobachtungsvorrichtung auf.
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Die Fahrzeugkomponente ist insbesondere ein Verbrennungsmotor einer Hybrid-Antriebseinrichtung. Das Steuergerät ist in diesem Fall ein Motorsteuergerät des Verbrennungsmotors.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, ausgestaltet.
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Im Folgenden ist eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beobachtungsvorrichtung;
- 2 ein Diagramm mit schematisierten Zeitverläufen zur Veranschaulichung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, das durch die Beobachtungsvorrichtung ausgeführt werden kann;
- 3 ein Diagramm mit schematisierten Zeitverläufen zur Veranschaulichung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, das durch die Beobachtungsvorrichtung ausgeführt werden kann;
- 4 ein Diagramm mit schematisierten Zeitverläufen zur Veranschaulichung einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass durch die Beobachtungsvorrichtung ausgeführt werden kann.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10, bei dem es sich insbesondere um einen Kraftwagen, zum Beispiel einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, handeln kann. Dargestellt sind eine Hybrid-Antriebseinrichtung 11 mit einem Verbrennungsmotor 12 und einem Elektromotor 13. Der Verbrennungsmotor 12 kann beispielsweise ein Ottomotor oder ein Dieselmotor sein.
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Der Verbrennungsmotor 12 kann durch ein Steuergerät 14 gesteuert werden. Der Verbrennungsmotor 12 stellt eine Fahrzeugkomponente dar, die durch das Steuergerät 14 gesteuert wird. Steuergerät 14 kann hierzu in bekannter Weise Steuersignale 15 für zum Beispiel eine Ventilsteuerung des Verbrennungsmotors 12 erzeugen. Zum Steuern des Verbrennungsmotors 12 kann das Steuergerät 14 eine Prozessoreinrichtung 16 aufweisen, die zum Beispiel auf der Grundlage eines Mikrocontrollers oder Mikroprozessors gebildet sein kann. Durch die Prozessoreinrichtung 16 kann eine Kontrollschleife 17 in zyklischen Durchläufen oder Ausführungen oder Durchführungen 18 wiederholt ausgeführt werden. Durch die Kontrollschleife 17 kann beispielsweise eine Regelung realisiert sein. Die Kontrollschleife 17 kann Programmbefehle oder Steuerbefehle für die Prozessoreinrichtung 16 umfassen, durch welche (nicht dargestellte) Eingangsparameter überprüft oder erfasst werden und in Abhängigkeit von den Eingangsparameter die Steuersignale 15 erzeugt werden. Eine Durchführung 18 der Kontrollschleife 17 kann stets gleich lang dauern, was hier als Durchführungsdauer T symbolisiert ist. Die Durchführungsdauer oder Ausführungsdauer T kann z.B. 10 Millisekunden betragen.
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Die Prozessoreinrichtung 16 kann während des Steuerns oder Betreibens des Verbrennungsmotors 12 einen Reset 19 zum Unterbrechen und Neustarten der Kontrollschleife 17 durchführen. Bei dem Reset 19 handelt es sich um einen sogenannten warmen Reset, d.h. der Verbrennungsmotor 12 kann währenddessen weiterlaufen.
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Nach dem Neustart kann durch eine Beobachtungsvorrichtung 20 ermittelt werden, ob ein weiterer Betrieb des Verbrennungsmotors 12 mit der neu gestarteten Kontrollschleife 17 weiter möglich ist. Der Betrieb ist nicht mehr möglich, falls der Reset 19 zu lange gedauert hat. Hierzu kann ein Schwellenwert 21 für die Resetdauer festgelegt sein.
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Zum Ermitteln der Resetdauer kann die Beobachtungsvorrichtung 20 eine Zeitgebereinheit 22 nutzen. Eine mögliche Zeitgebereinheit kann eine Zeituhrschaltung 23 sein, die in dem Steuergerät 14 bereitgestellt sein kann und unabhängig von der Prozessoreinrichtung 16, d.h. unabhängig vom Reset 19, betrieben werden kann.
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Eine weitere mögliche Zeitgebereinheit 22 kann ein weiteres Steuergerät 24 sein, dass über einen Datenbus 25 Timer-Nachrichten 26 aussendet, die über den Datenbus 25 von dem Steuergerät 14 empfangen werden können. Ein zeitlicher Abstand der Timer-Nachrichten 26 kann beispielsweise eine Sekunde betragen. Der Datenbus 25 kann beispielsweise ein CAN-Bus sein. Die Timer-Nachrichten 26 stellen Zeitwerte dar. Die Zeituhrschaltung 23 kann ebenfalls Zeitwerte erzeugen.
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In einem Datenspeicher 27 des Steuergeräts 14 kann der jeweils letzte Zeitwert resetfest gespeichert werden.
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Das Steuergerät 14 kann des Weiteren eine Schleifenzähleinrichtung 28 aufweisen, durch welche die Anzahl der Durchläufe 18 der Kontrollschleife 17 seit dem letzten Neustart ermittelt oder gezählt wird.
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Das Steuergerät 14 kann über den Datenbus 25 auch Botschaften 29 empfangen, die von einem anderen Steuergerät (zum Beispiel dem Steuergerät 24) in einem vorbestimmten Zeitabstand 30 jeweils ausgesendet werden können. In den Botschaften 29 kann ein Botschaftszählwert enthalten sein. Der Wert des Zeitabstands 30 kann beispielsweise 100 Millisekunden betragen. Mit anderen Worten werden die Botschaften 29 in einem Zeitraster ausgesendet, dass durch den Zeitabstand 30 definiert ist.
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2 bis 4 veranschaulichen jeweils über der Zeit t zeitliche Verläufe von Vorgängen, die in dem Steuergerät 14 stattfinden und von der Beobachtungsvorrichtung 20 beobachtet werden können.
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In jedem der Diagramme ist eine Betriebsphase 31 vor dem Reset 19 und eine Betriebsphase 32 nach dem Neustart 33 dargestellt. Während der Betriebsphasen 31, 32 wird die zyklische Durchführung 18 der Kontrollschleife 17 bereitgestellt. Nach dem Reset 19 führt das Steuergerät 14 einen Bootup 34 durch, in welchem die Kontrollschleife 17 initialisiert werden kann.
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Hierbei wird die Kontrollschleife 17 nicht ausgeführt, so das keine Steuerung oder Erzeugung von Steuersignalen 15 erfolgt. Die Dauer des Reset 19 bis zum Neustart 33 der Kontrollschleife 17 ist die wahre Resetdauer 36. Diese kann durch die Beobachtungsvorrichtung 20 geschätzt werden.
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2 veranschaulicht, wie aus der Zeitgebereinheit 22 Zeitwerte Z durch die Beobachtungsvorrichtung 20 empfangen werden können. Der letzte Zeitwert vor der Unterbrechung 35 der Kontrollschleife 17 durch den Reset 19 ist hier als Z1 bezeichnet und kann zum Beispiel in dem Datenspeicher 27 resetfest gespeichert werden. Nach dem Neustart 33 kann der nächste Zeitwert als zweiter Zeitwert Z2 ermittelt werden. Eine Differenz 37 der beiden Zeitwerte Z2 - Z1 kann als ermittelte Resetdauer verwendet werden.
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3 veranschaulicht, wie die wahre Resetdauer 36 auf der Grundlage der Differenz 37 genauer geschätzt werden kann. Hierzu kann aus der Schleifenzähleinrichtung 28 der Zählerwert C ausgelesen werden. Mit dem Neustart 33 fängt die Schleifenzähleinrichtung 28 neu an, die Druchführungen 18 zu zählen. Mit dem empfangen des zweiten Zeitwerts Z2 kann ein aktueller Zählerwert C1 aus der Schleifenzähleinrichtung 28 ermittelt oder empfangen werden. Aufgrund der bekannten Durchlaufdauer T kann ausgehend von dem zweiten Zeitwert Z2 rückwärts berechnet werden, wann der Neustart 33 stattgefunden hat. Dies ist als Multiplikation T * C1 berechenbar. Hierdurch ist eine ermittelte Resetdauer 37` ermittelbar.
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4 veranschaulicht, wie ausgehend von der Differenz 37 und dem ersten Zeitwert Z1 eine Schätzung des Zeitpunkts 38 der Unterbrechung 35 ermittelt werden kann, als der Beginn des Resets 19. Hierzu können die Botschaftszählwerte B, die in den Botschaften 29 enthalten sind, genutzt werden. In 4 ist veranschaulicht, wie die Botschaftszählwerte B mit jeder Botschaft 29 inkrementiert werden, wobei zyklisch durchgezählt wird, d.h. bei einem maximalen Botschaftszählwert oder Höchstwert Bmax wird für die nächste Botschaft der minimale Botschaftszählwert oder Minimalwert Bmin vergeben. Mit dem ersten Zeitwert Z1 kann ein erster Botschaftszählwert B1 aus der zuletzt empfangenen Botschaft 29 ermittelt werden. Die zuletzt, vor der Unterbrechung 35 empfangene Botschaft 29 enthält einen zweiten Botschaftszählwert B2, der z.B. resetfest in dem Datenspeicher 27 gespeichert werden kann. Auf der Grundlage des Zeitabstands 30 zwischen den Botschaften 29 und der Differenz B2 - B1 der Botschaftszählwerte B1, B2 (Unter Berücksichtigung der zyklischen Zählweise) kann ein Korrekturwert 39 ermittelt werden, durch welchen die ermittelte Resetdauer 37" berechnet werden kann, bei welcher anstelle des ersten Zeitwerts Z1 der Zeitpunkt 38 zugrundegelegt wird.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Resetzeit oder Resetdauer eines Steuergeräts, insbesondere eines Motorsteuergeräts, bestimmt werden kann.