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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Wischblätter bekannt, welche zumindest eine Federschiene aus Metall, insbesondere einem Federstahl, aufweisen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Wischblattvorrichtung, insbesondere einer Scheibenwischblattvorrichtung, mit zumindest einer Federschiene.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Federschiene zumindest teilweise aus einem Gummiwerkstoff ausgebildet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann vorteilhaft eine Wischblattvorrichtung mit einer hohen Flexibilität bereitgestellt werden. Ferner kann vorteilhaft eine günstig herstellbare Federschiene bereitgestellt werden. Vorteilhaft kann eine Elastizität der Federschiene mittels Anpassung einer Materialzusammensetzung einer Anwendung angepasst werden. Weiterhin kann vorteilhaft eine Wischblattvorrichtung mit einem geringen Gewicht bereitgestellt werden.
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Unter einer „Wischblattvorrichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere zumindest ein Teil, insbesondere eine Unterbaugruppe, eines Wischblatts, insbesondere eines Scheibenwischblatts und vorteilhaft eines Fahrzeugscheibenwischblatts verstanden werden. Insbesondere kann die Wischblattvorrichtung auch das gesamte Wischblatt, insbesondere das gesamte Scheibenwischblatt und vorteilhaft das gesamte Fahrzeugscheibenwischblatt umfassen. Besonders bevorzugt ist die Wischblattvorrichtung dabei zumindest als Teil eines Wischblatts in Flachbalkenbauweise und/oder zumindest als Teil eines Flachbalkenwischers und/oder als Wischblatt in Flachbalkenbauweise und/oder als Flachbalkenwischer ausgebildet. Insbesondere kann die Wischblattvorrichtung auch zumindest zwei, insbesondere genau zwei, bevorzugt zumindest im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildete, Federschienen aufweisen. Unter „zumindest im Wesentlichen identisch“ soll dabei insbesondere, abgesehen von Fertigungstoleranzen und/oder im Rahmen fertigungstechnischer Möglichkeiten, identisch verstanden werden. Unter einer „Federschiene“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein zumindest teilweise elastisches Element verstanden werden, welches zur Ausübung einer Anlagekraft, insbesondere auf eine Wischleiste, insbesondere in Richtung einer Scheibe, vorteilhaft einer Fahrzeugscheibe, vorgesehen ist und/oder zur Übertragung einer Anlagekraft von einem Wischarm auf die Wischleiste vorgesehen ist. Vorteilhaft weist die Federschiene dabei zumindest entlang einer Richtung eine Erstreckung auf, die in einem normalen Betriebszustand um zumindest 10 %, insbesondere um wenigstens 20 %, vorzugsweise um mindestens 30 % und besonders vorteilhaft um zumindest 50 % elastisch veränderbar ist, und erzeugt insbesondere eine von einer Veränderung der Erstreckung abhängige und vorzugsweise zu der Veränderung proportionale Gegenkraft, die der Veränderung entgegenwirkt. Unter einer "Erstreckung entlang einer Richtung“ eines Objekts soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein maximaler Abstand zweier Punkte einer senkrechten Projektion des Objekts auf eine Ebene verstanden werden, die parallel zu der Richtung steht. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
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Vorteilhaft ist die Federschiene zu wenigstens einem Großteil aus einem Gummiwerkstoff ausgebildet. Unter dem Ausdruck „zu wenigstens einem Großteil“ soll dabei insbesondere zumindest zu 55 %, vorteilhaft zumindest zu 65 %, vorzugsweise zumindest zu 75 %, besonders bevorzugt zumindest zu 85 % und besonders vorteilhaft zumindest zu 95 % verstanden werden. Insbesondere ist der Gummiwerkstoff als ein Verbundwerkstoff mit einem Gewichtsanteil von Gummi von wenigstens 10 %, vorteilhaft von wenigstens 20 %, besonders vorteilhaft von wenigstens 30 %, bevorzugt von wenigstens 40 % und besonders bevorzugt von wenigstens 50 % ausgebildet. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Gummi um, insbesondere vulkanisierten, Kautschuk, insbesondere Naturkautschuk und/oder synthetischen Kautschuk.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Federschiene zumindest teilweise aus einem faserverstärkten Gummi ausgebildet ist. Vorteilhaft ist die Federschiene zu wenigstens einem Großteil aus einem faserverstärkten Gummi ausgebildet. Insbesondere weist der faserverstärkte Gummi mehrere, vorteilhaft eine Vielzahl von, Fasern auf, sowie insbesondere eine Gummimatrix, welche die Fasern umgibt, insbesondere umgibt und fixiert. Insbesondere weist der faserverstärkte Gummi einen minimalen Faservolumenanteil von 10 %, vorteilhaft von 20 %, besonders vorteilhaft von 30 %, bevorzugt von 40 % und besonders bevorzugt von 50 % auf. Insbesondere weist der faserverstärkte Gummi einen maximalen Faservolumenanteil von 90 %, vorteilhaft von 80 %, besonders vorteilhaft von 70 %, bevorzugt von 60 %, besonders bevorzugt von 50 % auf. Als Fasern sind nichtmetallische anorganische Fasern, metallische Fasern, organische Fasern sowie Kombinationen dieser Fasern denkbar, insbesondere Basaltfasern, Borfasern, Keramikfasern, Kieselsäurefasern, Stahlfasern, Aramidfasern, Kohlenstofffasern und Polymerfasern wie beispielsweise Polyesterfasern, Nylonfasern, Polyethylenfasern und/oder Plexiglasfasern. Insbesondere weisen die Fasern eine minimale Länge von 0,01 mm, vorteilhaft von 0,1 mm, besonders vorteilhaft von 1 mm und bevorzugt von 5 mm auf. Insbesondere weisen die Fasern eine maximale Länge von 0,1 mm, vorteilhaft von 1 mm, besonders vorteilhaft von 10 mm und bevorzugt von 100 mm auf. Es ist aber auch denkbar, dass der faserverstärkte Gummi Endlosfasern aufweist. Insbesondere weisen die Fasern einen minimalen Durchmesser von 100 µm, vorteilhaft von 10 µm, besonders vorteilhaft von 1 µm und bevorzugt von 0,1 µm auf. Insbesondere weisen die Fasern einen maximalen Durchmesser von 0,1 µm, vorteilhaft von 1 µm, besonders vorteilhaft von 10 µm und bevorzugt von 100 µm auf. Vorzugsweise weisen die Fasern einen zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Unter einem „zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt“ eines Objekts soll dabei insbesondere verstanden werden, dass für wenigstens 60 %, vorteilhaft für wenigstens 70 %, besonders vorteilhaft für wenigstens 80 % und bevorzugt für wenigstens 90 % aller Querschnitte des Objekts entlang zumindest einer Richtung ein Flächeninhalt einer Differenzfläche des Querschnitts und eines kleinsten den Querschnitt umgebenden Kreises maximal 30 %, vorteilhaft maximal 20 %, besonders vorteilhaft maximal 10 % und bevorzugt maximal 5 % des Flächeninhalts des Kreises beträgt. Vorteilhaft sind wenigstens 10 %, besonders vorteilhaft wenigstens 30 %, bevorzugt wenigstens 50 % und besonders bevorzugt wenigstens 80 % der Faser zumindest teilweise, besonders vorteilhaft zu wenigstens einem Großteil, ausgerichtet, insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Haupterstreckungsrichtung der Federschiene. Unter „zumindest im Wesentlichen parallel“ soll hier insbesondere eine Ausrichtung einer Richtung relativ zu einer Bezugsrichtung, insbesondere in einer Ebene, verstanden werden, wobei die Richtung gegenüber der Bezugsrichtung eine Abweichung insbesondere kleiner als 8°, vorteilhaft kleiner als 5° und besonders vorteilhaft kleiner als 2° aufweist. Unter einer „Haupterstreckungsrichtung“ eines Objekts soll dabei insbesondere eine Richtung verstanden werden, welche parallel zu einer längsten Kante eines kleinsten gedachten Quaders verläuft, welcher das Objekt gerade noch vollständig umschließt. Hierdurch kann vorteilhaft eine Federschiene mit einer hohen Festigkeit bereitgestellt werden. Weiterhin können vorteilhaft mechanische Eigenschaften der Federschiene über eine Zusammensetzung des faserverstärkten Gummis angepasst werden. Ferner kann insbesondere eine Federkraft erhöht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Federschiene zumindest teilweise aus einem glasfaserverstärkten Gummi ausgebildet ist. Vorteilhaft ist die Federschiene zu wenigstens einem Großteil aus einem glasfaserverstärkten Gummi ausgebildet. Insbesondere weist der glasfaserverstärkte Gummi mehrere, vorteilhaft eine Vielzahl von, Glasfasern auf, sowie insbesondere eine Gummimatrix, welche die Glasfasern umgibt, insbesondere umgibt und fixiert. Insbesondere weist der glasfaserverstärkte Gummi einen minimalen Glasfaservolumenanteil von 10 %, vorteilhaft von 20 %, besonders vorteilhaft von 30 %, bevorzugt von 40 % und besonders bevorzugt von 50 % auf. Insbesondere weist der glasfaserverstärkte Gummi einen maximalen Glasfaservolumenanteil von 90 %, vorteilhaft von 80 %, besonders vorteilhaft von 70 %, bevorzugt von 60 % und besonders bevorzugt von 50 % auf. Insbesondere weisen die Glasfasern eine minimale Länge von 0,01 mm, vorteilhaft von 0,1 mm, besonders vorteilhaft von 1 mm und bevorzugt von 5 mm auf. Insbesondere weisen die Glasfasern eine maximale Länge von 0,1 mm, vorteilhaft von 1 mm, besonders vorteilhaft von 10 mm und bevorzugt von 100 mm auf. Es ist aber auch denkbar, dass der glasfaserverstärkte Gummi Endlosglasfasern aufweist. Insbesondere weisen die Glasfasern einen minimalen Durchmesser von 100 µm, vorteilhaft von 10 µm, besonders vorteilhaft von 1 µm und bevorzugt von 0,1 µm auf. Insbesondere weisen die Glasfasern einen maximalen Durchmesser von 0,1 µm, vorteilhaft von 1 µm, besonders vorteilhaft von 10 µm und bevorzugt von 100 µm auf. Vorzugsweise weisen die Glasfasern einen zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Vorteilhaft sind wenigstens 10 %, besonders vorteilhaft wenigstens 30 %, bevorzugt wenigstens 50 % und besonders bevorzugt wenigstens 80 % der Glasfaser zumindest teilweise, besonders vorteilhaft zu wenigstens einem Großteil, ausgerichtet, insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Haupterstreckungsrichtung der Federschiene. Hierdurch kann vorteilhaft eine Federschiene mit einer hohen Festigkeit bereitgestellt werden. Weiterhin können vorteilhaft mechanische Eigenschaften der Federschiene über eine Zusammensetzung des glasfaserverstärkten Gummis angepasst werden. Ferner kann insbesondere eine Federkraft erhöht werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Wischblattvorrichtung zumindest eine, vorteilhaft genau eine, von einem Wischblattadapter verschieden ausgebildete Funktionseinheit aufweist, welche zumindest teilweise einstückig mit der Federschiene verbunden ist. Unter „einstückig“ soll insbesondere zumindest stoffschlüssig verbunden verstanden werden, beispielsweise durch einen Schweißprozess, einen Klebeprozess, einen Anspritzprozess und/oder einen anderen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Prozess, und/oder vorteilhaft in einem Stück geformt verstanden werden, wie beispielsweise durch eine Herstellung aus einem Guss und/oder durch eine Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritzverfahren und vorteilhaft aus einem einzelnen Rohling. Hierdurch kann vorteilhaft eine Teilevielfalt reduziert werden. Ferner kann hierdurch vorteilhaft eine Kostenoptimierung ermöglicht werden.
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Vorteilhaft weist die Funktionseinheit eine Wischleiste und/oder ein Windabweiserelement und/oder eine Endkappe auf. Unter einer „Wischleiste“ soll dabei insbesondere ein Element, vorzugsweise mit zumindest einer Wischlippe, verstanden werden, welches insbesondere zumindest teilweise, vorzugsweise zu wenigstens einem Großteil und besonders bevorzugt vollständig aus einem elastischen Material besteht und insbesondere dazu vorgesehen ist, zu einer Reinigung einer zu reinigenden Fläche, insbesondere der Scheibe, vorzugsweise der Fahrzeugscheibe, über die zu reinigende Fläche bewegt zu werden. Ferner soll unter einem „Windabweiserelement“ insbesondere ein Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, eine, insbesondere auf das Wischblatt wirkende, Luftanströmung und/oder einen Fahrtwind abzuweisen und/oder zu einer Anpressung, insbesondere auf die Scheibe, vorzugsweise Fahrzeugscheibe, zu nutzen. Das Windabweiserelement weicht insbesondere von einer Endkappe und/oder von einem Wischblattadapter ab. Vorteilhaft erstreckt sich das Windabweiserelement in einem Betriebszustand über zumindest einen Großteil einer Längserstreckung des Federelements und/oder des Wischblatts. Unter einer „Endkappe“ soll insbesondere ein Abschlusselement und/oder Abdeckungsbauteil verstanden werden, welches insbesondere zumindest für eine Steckmontage an einem Bauteil des Wischblatts vorgesehen ist und sich vorteilhaft über maximal 20 %, vorzugsweise maximal 15 % und besonders bevorzugt maximal 10 % einer maximalen Längserstreckung des Wischblatts erstreckt. Unter einem „Wischblattadapter“ soll insbesondere ein Adapter verstanden werden, welcher insbesondere einen Kontaktbereich zu wenigstens einem Bauteil des Wischblatts aufweist und insbesondere dazu vorgesehen ist, einen Kopplungsbereich zur Kopplung und/oder Kontaktierung mit einem Wischarm und/oder Wischarmadapter bereitzustellen. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Wischblattvorrichtung kann insbesondere eine Effizienz, insbesondere eine Bauteileeffizienz, eine Herstellungseffizienz und/oder einer Kosteneffizienz, verbessert werden. Zudem kann vorteilhaft ein Gewicht der Wischblattvorrichtung reduziert und/oder eine Korrosionsbeständigkeit verbessert werden. Zudem können mögliche Fehlerquellen, insbesondere bei einem Herstellungsprozess, minimiert und ein Logistikaufwand reduziert werden.
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Es wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Funktionseinheit zumindest teilweise aus einem von der Federschiene abweichenden Werkstoff besteht. Hierdurch kann die Wischblattvorrichtung und/oder können einzelne Bauteile der Wischblattvorrichtung vorteilhaft an unterschiedliche Bedingungen und/oder Anforderungen angepasst werden.
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Zudem geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Wischblattvorrichtung unter Verwendung zumindest eines Federschienenrohlings.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Federschienenrohling zumindest teilweise aus einem Gummiwerkstoff hergestellt wird.
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Hierdurch kann vorteilhaft eine Wischblattvorrichtung mit einer hohen Flexibilität hergestellt werden. Ferner können vorteilhaft niedrige Herstellungskosten erzielt werden. Vorteilhaft kann eine Elastizität der Federschiene mittels Anpassung einer Materialzusammensetzung einer Anwendung angepasst werden. Weiterhin kann vorteilhaft eine Wischblattvorrichtung mit einem geringen Gewicht bereitgestellt werden.
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Unter einem „Federschienenrohling“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Werkstück verstanden werden, das in einem vollständig hergestellten Zustand die Federschiene ausbildet. Vorteilhaft beinhaltet das Verfahren zumindest einen Extrusionsverfahrensschritt, in welchem insbesondere der Federschienenrohling extrudiert wird. Insbesondere beinhaltet das Verfahren einen, insbesondere weiteren, Verfahrensschritt, in welchem der Federschienenrohling mittels eines Spritzgießens und/oder eines Stanzens und/oder eines Zuschneidens und/oder eines Pressens bearbeitet und/oder hergestellt wird.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass zumindest ein von einem Wischblattadapterrohling verschieden ausgebildeter Funktionseinheitsrohling mit dem Federschienenrohling zumindest mittels einer stoffschlüssigen und/oder formschlüssigen Verbindung verbunden wird. Vorteilhaft bildet der Funktionseinheitsrohling in einem vollständig hergestellten Zustand eine Wischleiste und/oder ein Windabweiserelement und/oder eine Endkappe aus. Vorteilhaft wird der Funktionseinheitsrohling dabei unmittelbar bei einer Herstellung, insbesondere des Funktionseinheitsrohlings, mit dem Federschienenrohling verbunden. Insbesondere wird der Funktionseinheitsrohling zumindest teilweise einstückig mit dem Federschienenrohling hergestellt. Hierdurch kann insbesondere eine besonders stabile Wischblattvorrichtung bereitgestellt werden. Zudem kann eine besonders zeiteffiziente, kosteneffiziente und/oder bauteileeffiziente Herstellung erreicht werden.
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Vorzugsweise werden der Federschienenrohling und der Funktionseinheitsrohling koextrudiert. Insbesondere werden bei einer Koextrusion des Federschienenrohlings und des Funktionseinheitsrohlings zumindest zwei verschiedene Extrusionsmassen verwendet, beispielsweise verschiedene Gummiwerkstoffmischungen, insbesondere verschiedene faserverstärkte Gummimischungen mit verschiedenen Fasern und/oder verschiedenen Faservolumenanteilen. Es ist aber auch denkbar, dass der Federschienenrohling und der Funktionseinheitsrohling aus derselben Extrusionsmasse extrudiert werden. Hierdurch kann vorteilhaft eine besonders schnelle Herstellung erzielt werden. Ferner können hierdurch vorteilhaft Herstellungskosten gesenkt werden. Weiterhin kann hierdurch eine hohe Bauteileeffizienz ermöglicht werden.
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Die erfindungsgemäße Wischblattvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Wischblattvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Wischblatt mit einer Wischblattvorrichtung in einer schematischen Seitenansicht,
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2 das Wischblatt in einer Schnittdarstellung entlang einer Schnittlinie II-II aus der 1,
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3 einen Teil einer Extrusionsvorrichtung zur Koextrusion eines Federschienenrohlings und eines Funktionseinheitsrohlings in einer schematischen Schnittdarstellung und
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4 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Herstellung der Wischblattvorrichtung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 und 2 zeigen ein Wischblatt 26 in einer perspektivischen Darstellung (vgl. 1) und in einer Schnittdarstellung entlang einer Linie II-II in 1 (vgl. 2). Das Wischblatt 26 ist im vorliegenden Fall als Flachbalkenwischer ausgebildet. Das Wischblatt 26 ist zu einer Reinigung einer Fahrzeugscheibe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen. Alternativ könnte ein Wischblatt jedoch auch als Gelenkwischblatt ausgebildet sein und/oder zu einer Reinigung einer beliebigen anderen Scheibe vorgesehen sein.
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Das Wischblatt 26 weist eine Wischblattvorrichtung auf. Die Wischblattvorrichtung umfasst eine erste Funktionseinheit 14. Die erste Funktionseinheit 14 weist eine Wischleiste 20 auf. Die erste Funktionseinheit 14 ist in einem Extrusionsverfahren hergestellt. Die erste Funktionseinheit 14 ist einstückig ausgebildet. Die erste Funktionseinheit 14 besteht aus einem elastischen Material. Die erste Funktionseinheit 14 ist aus einem natürlichen und/oder synthetischen Elastomer hergestellt. Im vorliegenden Fall besteht die erste Funktionseinheit 14 aus einem Gummiwerkstoff. Die erste Funktionseinheit 14 ist dazu vorgesehen, zu einer Reinigung der Fahrzeugscheibe über die Fahrzeugscheibe bewegt zu werden. Dazu weist die erste Funktionseinheit 14 zwei Wischkanten auf, die bei einer Reinigung der Fahrzeugscheibe abwechselnd auf der Fahrzeugscheibe anliegen. Alternativ ist auch denkbar, eine erste Funktionseinheit aus einem thermoplastischen Elastomer auszubilden. Zudem könnte eine erste Funktionseinheit in einem Press- und/oder Spritzgussverfahren hergestellt sein. Auch könnte eine Wischblattvorrichtung zumindest zwei, insbesondere als Wischleisten ausgebildete, erste Funktionseinheiten umfassen.
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Ferner weist die Wischblattvorrichtung eine zweite Funktionseinheit 16 auf. Die zweite Funktionseinheit 16 ist als Windabweiserelement 22 ausgebildet. Die zweite Funktionseinheit 16 ist in einem Extrusionsverfahren hergestellt. Die zweite Funktionseinheit 16 ist einstückig ausgebildet. Im vorliegenden Fall besteht die zweite Funktionseinheit 16 aus einem glasfaserverstärkten Gummi. Die zweite Funktionseinheit 16 ist dazu vorgesehen, eine Luftanströmung abzuweisen und zu einer Anpressung auf die Fahrzeugscheibe zu nutzen. Dazu weist die zweite Funktionseinheit 16 eine zumindest im Wesentlichen konkave Anströmfläche 32 auf. Alternativ ist auch denkbar, eine zweite Funktionseinheit aus einem, insbesondere unverstärkten, Polyamid und/oder Polypropylen und/oder Polybutylenterephthalat auszubilden. Zudem könnte eine zweite Funktionseinheit in einem Spritzgussverfahren hergestellt sein. Auch könnte eine Wischblattvorrichtung zumindest zwei, insbesondere als Windabweiserelemente ausgebildete, zweite Funktionseinheiten umfassen.
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Zudem weist die Wischblattvorrichtung eine dritte Funktionseinheit 18 auf. Die dritte Funktionseinheit 18 umfasst im vorliegenden Fall zwei Endkappen 24, 34. Die Endkappen 24, 34 sind in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Die Endkappen 24, 34 sind zumindest im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet. Die Endkappen 24, 34 sind jeweils einstückig ausgebildet. Die Endkappen 24, 34 bestehen aus Kunststoff. Alternativ ist denkbar, auf eine dritte Funktionseinheit vollständig zu verzichten und/oder eine dritte Funktionseinheit einstückig mit einer ersten Funktionseinheit und/oder einer zweiten Funktionseinheit auszubilden.
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Die Wischblattvorrichtung weist darüber hinaus einen Wischblattadapter 12 auf. Der Wischblattadapter 12 ist in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Der Wischblattadapter 12 ist einstückig ausgebildet. Der Wischblattadapter 12 besteht aus einem thermoplastischen Material. Im vorliegenden Fall besteht der Wischblattadapter 12 aus einem faserverstärkten, insbesondere glasfaserverstärkten, Polyamid. Der Wischblattadapter 12 ist zur Kopplung mit einem nicht näher dargestellten Wischarmadapter eines Wischarms vorgesehen. Alternativ ist auch denkbar, einen Wischblattadapter aus, insbesondere faserverstärktem, vorteilhaft glasfaserverstärktem, Polypropylen und/oder Polybutylenterephthalat auszubilden. Zudem könnte ein Wischblattadapter in einem von einem Spritzgussverfahren abweichenden Verfahren hergestellt sein.
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Ferner weist die Wischblattvorrichtung im vorliegenden Fall genau eine Federschiene 10 auf. Die Federschiene 10 ist zu einer Ausübung einer Anlagekraft und/oder zur Übertragung einer Anlagekraft von dem Wischarm auf die erste Funktionseinheit 14, insbesondere in Richtung der Fahrzeugscheibe, vorgesehen. Die Federschiene 10 ist aus einem Gummiwerkstoff ausgebildet. Im vorliegenden Fall ist die Federschiene 10 aus einem faserverstärkten Gummi ausgebildet. Bei dem faserverstärkten Gummi handelt es sich um einen glasfaserverstärkten Gummi mit einem Faservolumenanteil von etwa 50 %–60 %. Alternativ ist denkbar, dass eine Wischblattvorrichtung mehrere Federschienen, insbesondere genau zwei Federschienen, aufweist. Zudem könnte eine Federschiene mehrteilig ausgebildet sein. Auch könnte eine Federschiene zumindest teilweise aus einem anderen Werkstoff und/oder Material bestehen.
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Darüber hinaus ist zumindest eine der Funktionseinheiten 14, 16, 18 einstückig mit der Federschiene 10 verbunden. Im vorliegenden Fall ist die erste Funktionseinheit 14 einstückig mit der Federschiene 10 verbunden. Die erste Funktionseinheit 14 erstreckt sich dabei zumindest im Wesentlichen über eine gesamte Längserstreckung der Federschiene 10. Zudem weist die erste Funktionseinheit 14 eine kleinere Quererstreckung als die Federschiene 10 auf. Im vorliegenden Fall weist die erste Funktionseinheit 14 eine Quererstreckung auf, welche in etwa 50 % einer Quererstreckung der Federschiene 10 entspricht. Weiterhin sind im vorliegenden Fall die Federschiene 10 und die erste Funktionseinheit 14 durch Koextrusion hergestellt. Ferner ist im vorliegenden Fall die zweite Funktionseinheit 16 einstückig mit der Federschiene 10 verbunden. Weiterhin ist die zweite Funktionseinheit 16 in durch Koextrusion mit der Federschiene 10 hergestellt. Die Federschiene 10 und die zweite Funktionseinheit 16 sind im vorliegenden Fall aus einer gemeinsamen faserverstärkten Gummimischung hergestellt. Die dritte Funktionseinheit 18 ist im vorliegenden Fall separat von der Federschiene 10 hergestellt und/oder ausgebildet. Alternativ könnte jedoch auch eine dritte Funktionseinheit einstückig mit einer Federschiene ausgebildet sein und/oder eine erste Funktionseinheit, eine zweite Funktionseinheit und/oder ein Wischblattadapter separat von der Federschiene ausgebildet sein. Zudem ist denkbar, zumindest eine Funktionseinheit und/oder einen Wischblattadapter mittels einer anderen, einem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Verbindungsmethode mit einer Federschiene zu verbinden.
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3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Teils einer Extrusionsvorrichtung 36, mittels welcher ein Federschienenrohling 28 gemeinsam mit einem Funktionseinheitsrohling 30 koextrudiert werden kann. Im vorliegenden Fall bildet der Federschienenrohling 28 nach der Herstellung die Federschiene 10 sowie die zweite Funktionseinheit 16 aus. Der Federschienenrohling 28 wird mittels Extrusion aus einer glasfaserverstärkten Gummimischung 38 hergestellt. Ferner bildet nach der Herstellung der Funktionseinheitsrohling 30 die erste Funktionseinheit 14 aus, die mit der Federschiene 10 einstückig verbunden ist. Der Funktionseinheitsrohling 30 wird mittels Extrusion aus einer Gummimischung 40 hergestellt.
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4 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Herstellung der Wischblattvorrichtung und/oder des Wischblatts 26. In einem ersten Herstellungsschritt 42 werden der Federschienenrohling 28 und der Funktionseinheitsrohling 30 koextrudiert. In einem zweiten Herstellungsschritt 44 werden der Federschienenrohling 28 und der Funktionseinheitsrohling 30 auf eine passende Länge geschnitten. In einem dritten Herstellungsschritt 46 wird die dritte Funktionseinheit 18 angebracht. In einem vierten Herstellungsschritt 48 wird der Wischblattadapter 12 angebracht.