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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Frischluftkonditionierung beim Motorauslauf eines Verbrennungsmotors mit mehreren Zylindern gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1. Gegenstand der Erfindung sind auch ein elektronisches Steuergerät, ein Computerprogramm und ein maschinenlesbares Speichermedium.
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Stand der Technik
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Bei einem Motorauslauf eines Verbrennungsmotors, also einem Übergang eines Motorbetriebs mit drehender Kurbelwelle zum Motorstillstand, ist es zur Erleichterung, Beschleunigung und Steigerung der Robustheit eines nach dem Motorauslauf erfolgenden Neustarts des Verbrennungsmotors wünschenswert, dass beim Neustart in den Brennräumen des Verbrennungsmotors der Inertgasanteil möglichst gering und der Frischluftanteil möglichst hoch ist. Dies ist von besonderer Wichtigkeit für den robusten Neustart eines nicht-selbstzündenden Verbrennungsmotors ohne externes Drehmoment, also einen anlasserfreien Neustart.
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Bei Verbrennungsmotoren mit kurzen Motorauslaufzeiten, wie beispielsweise Motoren mit mehr als vier Zylindern und/oder Motoren mit kleinem Massenträgheitsmoment, kann es bei ihrem immanent kurzen Motorauslauf vorkommen, dass die Brennräume der Zylinder nicht ausreichend mit Frischluft gespült werden, und dass das Inertgas nicht ausreichend aus den Brennräumen entsorgt bzw. ausgestoßen wird. Während ein Neustart des Verbrennungsmotors mit Anlasserunterstützung dadurch behindert oder verzögert wird, kann ein anlasserloser Neustart bei hohem Inertgasanteil in den Zylinderbrennräumen sogar unmöglich sein.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und ein elektronisches Steuergerät mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
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Das vorgestellte Verfahren zur Frischluftkonditionierung beim Motorauslauf eines Verbrennungsmotors mit mehreren Zylindern sieht vor, dass zu Beginn des Motorauslaufs ein Verbrennungsbetrieb von mindestens einem, aber nicht allen der Zylinder bis zum Ablauf einer vorgegebenen Dauer beibehalten wird, während die restlichen Zylinder im Frischluftbetrieb betrieben werden, und dass nach Ablauf der vorgegebenen Dauer alle Zylinder im Frischluftbetrieb bis zum den Motorauslauf abschließenden Motorstillstand betrieben werden.
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Durch den zu Beginn des Motorauslaufs beibehaltenen Verbrennungsbetrieb von mindestens einem, aber nicht allen der Zylinder, wird es ermöglicht, dass die restlichen Zylinder bis zum Ablauf der vorgegebenen Dauer im Frischluftbetrieb mit Frischluft gespült werden, und zwar zusätzlich zu der sich bis zum Motorstillstand anschließenden Spülung aller im Frischluftbetrieb betriebenen Zylinder. Aufgrund der längeren Dauer des Frischluftspülens wird somit in den während des gesamten Motorauslaufs im Frischluftbetrieb betriebenen Zylindern ein deutlich höherer Frischluftanteil und geringerer Inertgasanteil erreicht. Dies verbessert die Neustarteigenschaften eines Verbrennungsmotors.
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Das vorgestellte Verfahren ist insbesondere auf nicht-selbstzündende Viertakt-Verbrennungsmotoren gerichtet, bei denen jeder Zylinder eine Abfolge einer Ansaugphase, einer Kompressionsphase, einer Expansionsphase mit im Normalfall vorgesehener Zündung des Gemisches, und einer Ausstoßphase durchläuft, wobei in der Ansaugphase und der Expansionsphase der Kolben des Zylinders sich in der Richtung vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt des Zylinders bewegt, und sich in der Kompressionsphase und der Ausstoßphase vom unteren Totpunkt zum oberen Totpunkt des Zylinders bewegt.
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Bei einer bereitgestellten Mehrzahl von Einlass-/Auslassventilen wird unter einem geöffneten Einlass-/Auslassventil verstanden, dass mindestens eines der Einlass-/Auslassventile geöffnet ist, und wird unter einem geschlossenen Einlass-/Auslassventil verstanden, dass alle Einlass-/Auslassventile der Mehrzahl geschlossen sind.
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Dem Brennraum eines Zylinders im Frischluftbetrieb wird nur Frischluft zugeführt, wohingegen dem Brennraum eines Zylinders im Verbrennungsbetrieb ein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch zum Verbrennen zugeführt wird.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die vorgegebene Dauer auf Grundlage einer zu Beginn des Motorauslaufs erfassten Drehzahl des Verbrennungsmotors ermittelt wird. Dieser Weiterbildung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Verbrennungsmotor aus hohen Drehzahlen länger und mit einer größeren Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen bis zum Motorstillstand ausläuft, als dies für niedrige Drehzahlen, insbesondere aus Leerlaufdrehzahl, der Fall ist. Die Anzahl der durchlaufenen Kurbelwellenumdrehungen entspricht dabei der Anzahl der möglichen Spüldurchläufe. Bei einer hohen Drehzahl kann die Dauer somit als kurze Dauer vorgegeben werden, während für eine niedrige Drehzahl eine lange Dauer für den Verbrennungsbetrieb von mindestens einem aber nicht allen Zylindern vorgegeben wird.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens ist außerdem vorgesehen, dass zumindest während des Frischluftbetriebs aller Zylinder oder während des gesamten Motorauslaufs ein Saugrohrdruck im Saugrohr, bevorzugt durch Beeinflussen eines Öffnungsgrades einer stromaufwärts des Saugrohrs angeordneten Drosselklappe, auf einen gemäß einer zu Beginn des Motorauslaufs erfassten Drehzahl des Verbrennungsmotors ermittelten Saugrohrdruck-Sollwert geregelt wird. Für hohe erfasste Drehzahlen kann dabei ein niedrigerer Saugrohrdruck-Sollwert vorgegeben werden (beispielsweise zur Steigerung des Motorauslaufkomforts bei gleichzeitig gutem Spülergebnis), während für niedrige Drehzahlen ein höherer Saugrohrdruck-Sollwert vorgegeben wird, um überhaupt ein ausreichend gutes Spülergebnis zu erreichen.
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Außerdem ist in einer allgemeinen Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, dass der Motorauslauf mit einer Zielzylindersteuerung eines im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders erfolgt, und dass dieser Zylinder beim Motorauslauf dauerhaft, also vom Beginn bis zum Ende des Motorauslaufs, im Frischluftbetrieb betrieben wird. Die Zielzylindersteuerung dient zur, während des Motorauslaufs mittels einer Berechnung erfolgenden, Festlegung des Zylinders, der im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommen soll, und zur Steuerung des Motorauslaufs dahingehend, dass der festgelegte Zylinder im Motorstillstand tatsächlich in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommt. Für einen anlasserlosen Neustart durch ein Startsystem mit Kenntnis dieses festgelegten Zylinders ist dieser Zylinder, nach einer Einbringung einer Kraftstoffmenge in den Brennraum des Zylinders, der zuerst zu zündende Zylinder, um eine Drehbewegung der Kurbelwelle zu initiieren. Daher ist es besonders wichtig, dass in diesem Zylinder zum Abschluss des Motorauslaufs ein möglichst hoher Frischluftanteil aufgenommen ist. Für die Zielzylindersteuerung sind geeignete Berechnungsverfahren beispielsweise aus
DE 10 2013 220 637 A1 und
DE 10 2014 204 086 A1 bekannt.
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In einer Fortbildung der obigen allgemeinen Weiterbildung des Verfahrens ist zudem vorgesehen, dass die Zielzylindersteuerung eine Zielzylinderpositionierung des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders auf eine vorgegebene, bevorzugt kurbelwinkelbezogene, Abstellposition einschließt. Dadurch kann beim Motorauslauf für den im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinder die Abstellposition vorteilhaft zur weiteren Erleichterung und Steigerung der Robustheit eines anlasserlosen Starts gesteigert werden. Für einen Vierzylinder-Verbrennungsmotor ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn die Abstellposition bei 90° Kurbelwellenwinkel nach bzw. vor dem oberen Totpunkt liegt. Für die Zielzylinderpositionierung kann im Sinne einer exakteren Zielzylindersteuerung ebenfalls auf die beispielsweise aus
DE 10 2013 220 637 A1 und
DE 10 2014 204 086 A1 bekannten Verfahren zurückgegriffen werden.
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In einer weiteren Fortbildung der obigen allgemeinen Weiterbildung des Verfahrens ist zudem vorgesehen, dass die vorgegebene Dauer so ermittelt wird, dass beim Motorauslauf eine vorgegebene Mindestanzahl von Umdrehungen des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders bewirkt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass der im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommende Zylinder überhaupt (im Sinne einer Mindestanzahl größer Null) bzw. ausreichend mit Frischluft gespült wird.
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In einer weiteren Fortbildung ist vorgesehen, dass ein individueller Saugrohrdruck-Sollwert für einen Einlassventil-Schließzeitpunkt des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders berechnet und im Saugrohr eingestellt wird. Beim Abschluss der Frischluftkonditionierung und zum Ende des Motorauslaufs hin, steht nicht mehr die Inertgasentsorgung sondern die Inertgasvermeidung im Vordergrund. Es soll insbesondere verhindert werden, dass der für ein robustes anlasserloses Starten besonders wichtige und beim Neustart zuerst zu zündende, im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommende Zylinder beispielsweise aufgrund eines zu geringeren Drucks in diesem Zylinder oder einer kurz vor dem Erreichen des Motorstillstands auftretenden Kurbelwellenrichtungsumkehr und dabei öffnendem Auslassventil mit Inertgas befüllt wird. Die in diesem Zylinder eingeschlossene Luftmasse muss so groß sein, dass sich bei der späteren Abstellposition im Motorstillstand ein Brennraumdruck in Höhe des Umgebungsdrucks bildet. Ist die Luftmasse zu klein, was in einem kleinen Saugrohrdruck resultiert, bildet sich in der Abstellposition ein Unterdruck mit der Folge, dass ein undefiniertes Gas über die Kolbenringe aus dem Kurbelgehäuse in den Brennraum des betrachteten Zylinders angesaugt wird. In diesem Fall ist die Brennraumfüllung hinsichtlich des Frischluftanteils nicht bestimmbar, und dadurch kann auch die erforderliche Kraftstoffmasse zur Bildung eines zündfähigen Gemischs nicht berechnet werden. Die während des Motorauslaufs vorzunehmende Berechnung des individuellen Saugrohrdruck-Sollwertes setzt die durch die Zielzylinderpositionierung gewonnene Kenntnis über die spätere Abstellposition des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders voraus.
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In einer Weiterbildung der obigen allgemeinen Weiterbildung des Verfahrens ist außerdem vorgesehen, dass dieser individuelle Saugrohrdruck-Sollwert, bevorzugt unabhängig von der zu Beginn des Motorauslaufs erfassten Drehzahl, auf Grundlage einer aktuellen Ansaugtemperatur und einer voraussichtlichen Abstellposition des Zylinders berechnet wird. Die voraussichtliche Abstellposition des Zylinders kann, wie oben erwähnt, gemäß
DE 10 2013 220 637 A1 und
DE 10 2014 204 086 A1 berechnet werden. Durch die voraussichtliche Abstellposition des Zylinders lassen sich auch das Zylindervolumen in der Abstellposition sowie die relevanten Steuerzeiten ermitteln. Der erforderliche individuelle Saugrohrdruck-Sollwert zum Einlassventil-Schließzeitpunkt des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders lässt sich dann aus dem Zylindervolumen in der Abstellposition, den Steuerzeiten, der Motortemperatur und Ansaugtemperatur berechnen. Nach dem Erreichen der Abstellposition wird sich die Lufttemperatur im Brennraum des betrachteten Zylinders nach kurzer Zeit an die Kühlwassertemperatur angenähert haben. Der Wunschdruck im Brennraum ist Umgebungsdruck. Damit lässt sich die benötigte Luftmasse berechnen. Diese Luftmasse ist zum Einlassventil-Schließzeitpunkt im Brennraum des betrachteten Zylinders einzuschließen. Da die Steuerzeiten bzw. das Brennraumvolumen des Zylinders zum Einlassventil-Schließzeitpunkt sowie die aktuelle Ansaugtemperatur bekannt sind, lässt sich der erforderliche Saugrohrdruck für diese Luftmasse berechnen. Dabei ist zu beachten, dass ein Teil dieser eingeschlossenen Luftmasse durch Leckage wieder entweicht. Die Leckage tritt hier besonders stark auf, da die Drehzahl relativ klein ist (z.B. < 200 U/min). Der Saugrohrdruck-Sollwert ist so zu wählen, dass sich bei der Abstellposition Umgebungsdruck oder nur ein leichter Überdruck einstellt.
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In einer weiteren Fortbildung ist vorgesehen, dass verhindert wird, dass beim späteren Erreichen der voraussichtlichen Abstellposition des im Motorstillstand in seiner Expansionsphase zur Ruhe kommenden Zylinders ein Auslassventil des Zylinders nach dem Einlassventil-Schließzeitpunkt geöffnet wird. Die Druckverhältnisse im Brennraum sind unter Vernachlässigung von Leckage- und Wandwärmeverlusten bei symmetrischen Winkeln zum ZOT gleich groß, d.h. bei einem Einlassventil-Schließzeitpunkt bzw. Einlassventil-Schließwinkel von 120° KW vor ZOT und 120° KW nach ZOT sind die vorherrschenden Brennraumdruckwerte identisch. Wenn zum Einlassventil-Schließzeitpunkt der Saugrohrdruck kleiner als der Umgebungsdruck ist, liegt der Brennraumdruck zum Auslassventil-Öffnungszeitpunkt auf jeden Fall unter dem Umgebungsdruck. Damit ergibt sich ein Druckgefälle mit der Folge, dass Inertgas aus dem Abgastrakt zurückströmt und den Anteil des Inertgases im betrachteten Zylinder erhöht. Die Lösung dieser Problemstellung kann mit Hilfe von
DE 10 2013 220 637 A1 erfolgen.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens ist außerdem vorgesehen, dass für Einlassventile und/oder Auslassventile vorgesehene, insbesondere elektrische, Nockenwellenphasensteller des Verbrennungsmotors mit Steuerzeiten für optimales Zylinderspülen verwendet werden, und deren Positionen drehzahlabhängig optimiert eingestellt werden.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens ist es zur vorbereitenden Unterstützung eines, insbesondere anlasserlosen, Neustarts eines sich im Motorstillstand befindenden nicht-selbstzündenden Verbrennungsmotors vorgesehen. Der Verbrennungsmotor ist bevorzugt ein für ein Kraftfahrzeug vorgesehener Viertaktmotor, beispielsweise mit vier Zylindern, insbesondere ein Otto-Motor.
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Es ist ferner ein elektronisches Steuergerät vorgesehen, das zur Ausführung eines der oben vorgestellten Verfahren eingerichtet ist. Das Verfahren kann in diesem Steuergerät als Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware implementiert sein.
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Außerdem sind ein Computerprogramm zur Ausführung des Verfahrens auf einem Computer und ein maschinenlesbares Speichermedium mit dem darauf aufgezeichneten Computerprogramm vorgesehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Zur Verdeutlichung des oben geschilderten Verfahrens wird nun eine Ausgestaltung mit Verweis auf beispielhafte Figuren vorgestellt.
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1 zeigt beispielhaft eine schematische Darstellung eines Motorsystems mit einem Vierzylinder-Verbrennungsmotor zur Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens.
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2 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des vorgeschlagenen Verfahrens mit Hilfe eines Flussdiagramms.
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Ausführungsbeispiel der Erfindung
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1 zeigt schematisch ein Motorsystem 1 mit einem Verbrennungsmotor 2, der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier Zylinder 3 aufweist. Die Zylinder 3 werden in einem Viertaktbetrieb betrieben. Der Verbrennungsmotor 2 kann als nicht selbstzündender Verbrennungsmotor, insbesondere als Ottomotor, ausgebildet sein.
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In herkömmlicher Weise weisen die Zylinder 3 jeweils einen Kolben auf, der mit einer Kurbelwelle 4 gekoppelt ist. Die Kurbelwelle 4 ist mit einem (nicht gezeigten) Abtriebsstrang des Verbrennungsmotors 2 gekoppelt, um das Motormoment z. B. zum Antrieb eines Kraftfahrzeugs, bereitzustellen. Die aktuelle Drehzahl des Verbrennungsmotors 2 kann mit einem in der Nähe der Kurbelwelle 4 positionierten Drehzahlsensor 18 erfasst werden. Jeder der Zylinder 3 ist mit einem Einlassventil 5 zum Zuführen von Frischluft und einem Auslassventil 6 zum Ausstoßen von Verbrennungsabgas versehen. Die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Einlassventile 5 an den Zylindern 3 sind über eine Einlassventil-Nockenwelle 7 mit der Bewegung der Kurbelwelle 4 synchronisiert. In gleicher Weise sind Auslassventile 6 an den Zylindern 3 über eine Auslassventil-Nockenwelle 8 mit der Bewegung der Kurbelwelle 4 synchronisiert. Ferner ist pro Zylinder 3 ein Einspritzventil 31 zur Direkteinspritzung von Kraftstoff in den jeweiligen Brennraum des Zylinders 3 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Saugrohreinspritzung vorgesehen sein.
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Die Einlassventil-Nockenwelle 7 und die Auslassventil-Nockenwelle 8 sind mechanisch mit der Kurbelwelle 4 gekoppelt. Es ist ein Einlassventil-Nockenwellenphasensteller 9 vorgesehen, mit dem es möglich ist, den Öffnungs- und Schließzeitpunkt der Einlassventile 5 der Zylinder 3 bezüglich eines Kurbelwellenwinkels, d. h. einer Position der Kurbelwelle 4, zu variieren. Insbesondere kann durch den Einlassventil-Nockenwellenphasensteller 9 die Phasenlage des Öffnungszeitraums der betreffenden Einlassventile 5 für die Zylinder 3 bezüglich des Kurbelwellenwinkels festgelegt werden.
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Analog ist ein Auslassventil-Nockenwellenphasensteller 10 vorgesehen, mit dem die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Auslassventile 6 an den Zylindern 3 bezüglich des Kurbelwellenwinkels der Kurbelwelle 4 festgelegt werden können.
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Dem Verbrennungsmotor 2 wird über ein Luftzuführungssystem 11 Frischluft zugeführt, wobei die Menge der zugeführten Frischluft über eine Drosselklappe 12 eingestellt werden kann. Über die Drosselklappe 12 kann ein Saugrohrdruck in einem Saugrohrabschnitt 13 des Luftzuführungssystems 11 zwischen der Drosselklappe 12 und den Einlassventilen 5 des Verbrennungsmotors 2 vorgegeben bzw. auf einen Saugrohrdruck-Sollwert geregelt werden. Der aktuelle im Saugrohr 13 vorherrschende Saugrohrdruck kann mit einem im Saugrohr 13 befindlichen Saugrohrdrucksensor 19 gemessen werden. Es ist eine Steuereinheit 15 vorgesehen, mit der Stellgeber, insbesondere ein Drosselklappenstellgeber für die Drosselklappe 12 und die Nockenwellenstellgeber 9, 10, zum Betrieb des Verbrennungsmotors 2 gestellt werden können. Die Ansteuerung zum Betreiben des Verbrennungsmotors 2 erfolgt in bekannter Weise. Die Steuereinheit 15 steuert den Verbrennungsbetrieb der Zylinder 3 und steuert dabei das Öffnen und Schließen der Einspritzventile 31.
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Außerdem zeigt 1 symbolisch ein elektronisches Steuergerät 25, das zur Ausführung des vorgeschlagenen Verfahrens ausgebildet ist. Das elektronische Steuergerät 25 kann von dem Drehzahlsensor 18 die aktuelle Drehzahl des Verbrennungsmotors 2 bzw. der Kurbelwelle 4 empfangen. Außerdem kann das elektronische Steuergerät 25 die Einspritzventile 31 im Motorauslauf ansteuern und zum Teil (während der vorgegebenen Dauer) oder vollständig (nach Ablauf der vorgegebenen Dauer) abschalten bzw. schließen. Das elektronische Steuergerät 25 kann auch den Öffnungsgrad der Drosselklappe 12 verändern, um den Saugrohrdruck im Saugrohr 13 auf einen Saugrohrdruck-Sollwert zu regeln.
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In 2 ist ein Ausführungsbeispiel des vorgeschlagenen Verfahrens mit Hilfe eines Flussdiagramms veranschaulicht. Im Startschritt S0 erhält das Steuergerät 25 zum Ausführen des Ausführungsbeispiels einen Motorauslauf-Befehl MA. Daraufhin erfasst das Steuergerät 25 im Schritt S1 zu Beginn des Motorauslaufs unverzüglich die aktuelle Drehzahl n1 des Verbrennungsmotors und ermittelt im Schritt S2 aus einer gespeicherten Drehzahl-Dauer-Zuordnung 20, die durch eine proportionale Zuordnung für eine große (kleine) Drehzahl n eine kleine (große) vorgegebene Dauer tv vorsieht, die der erfassten Drehzahl n1 zugeordnete vorgegebene Dauer tv1 zum Durchführen des zylinderpartiellen Verbrennungsbetriebs in der ersten Phase des Motorauslaufs. Im sich anschließenden Schritt S3 werden zwei der vier Zylinder 3 des in 1 veranschaulichten Verbrennungsmotors 2 im Verbrennungsbetrieb mit Kraftstoffeinspritzung durch die diesen zwei Zylindern zugeordneten Einspritzventile 31 betrieben, während die anderen zwei Zylinder 3 im Frischluftbetrieb nur mit Frischluft über ihr jeweiliges Einlassventil 5 versorgt werden. Im Schritt S4 wird periodisch überprüft, ob die vorgegebene Dauer tv1 bereits verstrichen ist. Ist dies nicht der Fall (S4N), so wird Schritt S3 fortgeführt. Ist die vorgegebene Dauer tv1 verstrichen (S4J), so werden daraufhin im Schritt S5 alle vier Zylinder 3 im Frischluftbetrieb betrieben, wobei alle Einspritzventile 31 geschlossen gehalten werden. Im Schritt S6 wird periodisch geprüft, ob der Motorstillstand erreicht worden ist. Ist dies nicht der Fall (S6N), so wird Schritt S5 fortgeführt. Ist der Verbrennungsmotor 2 hingegen im Motorstillstand bzw. seiner Abstellposition angekommen (S6J), dann wird das Verfahren im Schritt S7 beendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013220637 A1 [0012, 0013, 0016, 0017]
- DE 102014204086 A1 [0012, 0013, 0016]