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Die Erfindung betrifft einen Hydraulikantrieb, insbesondere zum Antreiben einer Pumpvorrichtung einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung mit einer Pumpvorrichtung, die durch einen solchen Hydraulikantrieb angetrieben ist.
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Die meisten Kraftfahrzeuge sind mit einer Brennkraftmaschine ausgestattet, die in der Regel für den Antrieb des Fahrzeugs sorgt. Eine derartige Brennkraftmaschine, vorzugsweise wenn sie als Kolbenmotor ausgestaltet ist, weist ein Kurbelgehäuse auf. Im Kurbelgehäuse befindet sich eine Kurbelwelle, die über Pleuel mit Kolben der einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine verbunden ist. Leckagen zwischen den Kolben und den zugehörigen Zylinderwänden führen zu einem Blow-by-Gas-Strom, durch den Blow-by-Gas von den Brennräumen in das Kurbelgehäuse gelangt. Zur Vermeidung eines unzulässigen Überdrucks im Kurbelgehäuse sind moderne Brennkraftmaschinen mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung ausgestattet, um die Blow-by-Gase aus dem Kurbelgehäuse abzuführen.
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Zur Reduzierung von Schadstoffemissionen wird mit Hilfe der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung das Blow-by-Gas nicht einer Umgebung, sondern üblicherweise einer Frischluftanlage der Brennkraftmaschine zugeführt, welche die Brennräume der Brennkraftmaschine mit Frischluft versorgt.
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Im Kurbelgehäuse herrscht ein Ölnebel, so dass das Blow-by-Gas Öl mit sich führt. Dieses Öl kann als Öltröpfchen Elemente in dem Ansaugtrakt, wie beispielsweise einen Turbolader, beschädigen. Um diese Elemente zu schützen und zur Reduzierung des Ölverbrauchs, besitzt die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung üblicherweise eine Ölabscheideeinrichtung und vorzugsweise einen Ölrücklauf, der das abgeschiedene Öl zum Kurbelgehäuse zurückführt.
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Bei Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtungen lassen sich grundsätzlich passive Systeme von aktiven Systemen unterscheiden. Passive Systeme nutzen zum Antreiben des Blow-by-Gases die Druckdifferenz zwischen dem Kurbelgehäuse und dem Unterdruck der Frischluftanlage. Aktive Systeme erzeugen zusätzlich eine zusätzliche Druckdifferenz, die zur Absaugung des Blow-by-Gases aus dem Kurbelgehäuse genutzt wird. Zur Erzeugung der Druckdifferenz werden Pumpvorrichtungen eingesetzt, die beispielsweise durch einen Hydraulikantrieb angetrieben werden.
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Bei sogenannten Freistrahlhydraulikantrieben, bei welchen ein Turbinenrad durch einen Freistrahl aus Hydrauliköl angetrieben ist, wird das Hydrauliköl an dem Turbinenrad teilweise unkontrolliert im Raum verteilt, so dass sowohl der Freistrahl als auch das Turbinenrad durch das Hydrauliköl gestört wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte oder zumindest andere Ausführungsform eines Hydraulikantriebes bereitzustellen, die sich insbesondere durch eine kontrollierte Ölabfuhr und damit durch einen verbesserten Wirkungsgrad auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Hydraulikflüssigkeit in Umlenkkammern derart zu führen, dass diese zum einen möglichst nicht zerstäubt wird und zum anderen nicht in den Freistrahl zurückgelenkt wird. Dadurch wird zum einen der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit nicht durch die zurückprallende Hydraulikflüssigkeit gestört. Zum anderen stören keine unkontrolliert umherfliegenden Tröpfchen der Hydraulikflüssigkeit das Turbinenrad. Hierzu weisen die Umlenkkammern jeweils einen Kanal auf, der gebogen verläuft und sich zwischen einem Kanaleinlass und einem Kanalauslass erstreckt. Durch die Trennung zwischen Kanaleinlass und Kanalauslass wird die Hydraulikflüssigkeit in den Umlenkkammern definiert geführt, so dass die aus den Umlenkkammern austretende Flüssigkeit so gelenkt werden kann, dass sie den einfallenden Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit nicht stört. Hierdurch kann ein Zerstäuben der Hydraulikflüssigkeit verhindert werden.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einem Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit ein Strahl der Hydraulikflüssigkeit verstanden, der, vorzugsweise durch eine Düse gebildet, in einen Raum einströmt, der mit einem anderen Fluid, vorzugsweise einem Gas oder Gasgemisch, gefüllt ist, und dabei zumindest abschnittsweise nicht in Kontakt zu einer Wand steht. In der vorliegenden Erfindung wird der Freistrahl auf ein Turbinenrad gerichtet, um beim Auftreffen auf das Turbinenrad Impuls und Energie auf das Turbinenrad zu übertragen und dieses dadurch anzutreiben.
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Eine günstige Möglichkeit sieht vor, dass der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit auf den Kanaleinlass gerichtet ist. Dadurch gelangt der gesamte Freistrahl in den Kanaleinlass und kann somit effektiv in der Umlenkkammer umgelenkt werden und dadurch die Bewegungsenergie an das Turbinenrad abgeben.
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Eine weitere günstige Möglichkeit sieht vor, dass der Kanaleinlass und der Kanalauslass in axialer Richtung benachbart sind. Dadurch sind der Kanaleinlass und der Kanalauslass in axialer Richtung voneinander getrennt. Auf diese Weise kann die Hydraulikflüssigkeit, welche aus dem Kanalauslass austritt axial zu dem Freistrahl beabstandet aus den Umlenkkammern austreten. Durch die axiale Beabstandung wird der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit nicht durch die aus der den Umlenkkammern austretende Hydraulikflüssigkeit gestört. Auch bei Rotation des Turbinenrades überlappen sich somit die Lagen des Kanaleinlasses und des Kanalauslasses nicht, so dass die Trennung zwischen einfallenden Hydraulikflüssigkeit und ausfallender Hydraulikflüssigkeit gegeben ist.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen beziehen sich die Begriffe axial, radial und in Umfangsrichtung auf das Turbinenrad des Hydraulikantriebs. Eine besonders günstige Möglichkeit sieht vor, dass der Kanal um einen Winkel gebogen verläuft, der zwischen 110 und 180° bevorzugt zwischen 135 und 180° und besonders bevorzugt zwischen 170° und 180° liegt. Durch diesen gebogenen Verlauf des Kanals wird die Hydraulikflüssigkeit, die in den Kanal eingeströmt um diesen Winkel umgelenkt, dadurch kann die Hydraulikflüssigkeit eine Kraft auf das Turbinenrad ausüben und dieses somit antreiben. Je näher der Winkel an 180° liegt, desto größer ist der Anteil der Bewegungsenergie, der auf das Turbinenrad übertragen werden kann. Allerdings wird eine Trennung zwischen der einfallenden Hydraulikflüssigkeit und der aus den Umlenkkammern austretenden Hydraulikflüssigkeit schwieriger je näher der Winkel an 180° liegt.
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Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass zwischen den Flügeln jeweils ein Trennelement angeordnet ist, dass den Kanaleinlass von dem Kanalauslass trennt. Somit bewirkt das Trennelement, dass die in die Umlenkkammern einfallende Hydraulikflüssigkeit von der aus den Umlenkkammern ausfallenden Hydraulikflüssigkeit getrennt ist. Eine Interaktion der ausfallenden Hydraulikflüssigkeit mit der einfallenden Hydraulikflüssigkeit, also dem Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit kann dadurch verhindert werden. Dadurch kann der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit das Turbinenrad optimal antreiben.
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Eine weitere vorteilhafte Lösung sieht vor, dass sich die Trennelemente im Wesentlichen in einer Ebene senkrecht zur Drehachse des Turbinenrads erstrecken. Dadurch behindern die Trennelemente die Rotation des Turbinenrades nicht. Die Trennelemente können dadurch eine axiale Trennung des Kanaleinlasses und des Kanalauslasses bewirken und somit auch die einfallende Hydraulikflüssigkeit von der ausfallenden Hydraulikflüssigkeit in axialer Richtung voneinander trennen.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Trennelemente zu der Rückwand der jeweiligen Umlenkkammer beabstandet sind. Dadurch ist die Biegung des Kanals in der Umlenkkammer an der Rückwand gebildet. Die Kanäle der Umlenkkammern verbinden dadurch den jeweiligen Kanaleinlass mit dem jeweiligen Kanalauslass.
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Eine günstige Variante sieht vor, dass die Trennelemente, bezogen auf eine axiale Richtung des Turbinenrads, mittig in der jeweiligen Umlenkkammer verlaufen. Dadurch sind die Querschnitte der Kanaleinlässe und der Kanalauslässe im Wesentlichen gleich groß. Dies ist für die Umlenkung der Hydraulikflüssigkeit in den Umlenkkammern besonders günstig. Eine Querschnittsänderung in dem Kanal könnte zu unnötigen Turbulenzen führen, die wiederum den Wirkungsgrad reduzieren würden.
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Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass die Trennelemente, bezogen auf die axiale Richtung des Turbinenrads, mittig im Turbinenrad verlaufen. Dadurch sind der Kanaleinlass und der Kanalauslass symmetrisch zur axialen Mitte des Turbinenrads angeordnet. Dadurch werden nur sehr geringe Falschmomente, die die Rotation des Turbinenrads nicht antreiben würden, auf das Turbinenrad übertragen. Eine weitere besonders günstige Variante sieht vor, dass der Hydraulikantrieb ein Leitblech aufweist, das an dem Turbinenrad angeordnet ist, und dass das Leitblech und die Trennelemente sich in axialer Richtung überlappen. Dadurch bewirkt das Leitblech auch außerhalb des Turbinenrades eine Trennung des Freistrahls der Hydraulikflüssigkeit von der aus den Umlenkkammern zurückgeworfenen Hydraulikflüssigkeit. Folglich kann vermieden werden, dass der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit durch die aus den Umlenkkammern zurückgeworfene Hydraulikflüssigkeit behindert wird. Vorzugsweise ist das Leitblech feststehen ausgebildet. Mit anderen Worten, es rotiert nicht mit dem Turbinenrad mit.
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Eine vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass das Leitblech den Freistrahl gegen die Hydraulikflüssigkeit, die aus dem Kanalauslass austritt, abschirmt. Dazu sollte das Leitblech im Bereich der Düse angeordnet sein, so dass der Freistrahl der Hydraulikflüssigkeit von dem Leitblech abgeschirmt werden kann.
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Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass das Leitblech die Hydraulikflüssigkeit in einen Hydraulikflüssigkeitssammelbereich ablenkt. Aus dem Hydraulikflüssigkeitssammelbereich kann die Hydraulikflüssigkeit einem Hydraulikkreislauf zurückgeführt werden, so dass die Hydraulikflüssigkeit weiter verwendet werden kann.
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Eine günstige Lösung sieht vor, dass die Umlenkkammern eine Rückwand aufweisen, welche gebogen verläuft und an welcher die Hydraulikflüssigkeit umgelenkt ist. An der Rückwand der Umlenkkammern übt also die umgelenkte Hydraulikflüssigkeit eine Kraft auf das Turbinenrad auf, welches dadurch angetrieben wird.
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Eine besonders günstige Lösung sieht vor, dass das Turbinenrad eine erste Deckscheibe aufweist, welche die Umlenkkammern axial begrenzt und dass das Turbinenrad eine zweite Deckscheibe aufweist, welche gegenüber der ersten Deckscheibe angeordnet ist und die Umlenkkammern axial begrenzt. Dadurch sind durch die erste und die zweite Deckscheibe und jeweils zwei benachbarte Flügel die Umlenkkammern umschlossen, bzw. durch diese gebildet. Dieser Aufbau ermöglicht einen kompakten und robusten Aufbau des Turbinenrades.
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Ferner wird die obengenannte Aufgabe durch eine Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung gelöst. Die eine Ölnebelabscheideeinrichtung, und eine Pumpvorrichtung aufweist, die durch einen Hydraulikantrieb gemäß der vorstehenden Beschreibung angetrieben ist. Die Vorteile des Hydraulikantriebs übertragen sich somit auf die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung, deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
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Eine vorteilhafte Variante sieht vor, dass die Pumpvorrichtung als Seitenkanalverdichter ausgebildet ist, wobei ein Laufrad des Seitenkanalverdichters an einer gemeinsamen Welle mit dem Turbinenrad des Hydraulikantriebs. Dadurch ist eine direkte und verlustarme Kopplung zwischen dem Laufrad des Seitenkanalverdichters und dem Turbinenrad gegeben.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine Prinzipskizze einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung,
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2 eine Schnittdarstellung durch ein Gehäuse einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung,
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3 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A aus 2, wobei nur das Turbinenrad und die Düse dargestellt sind, und
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4 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene B-B aus 3.
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Eine in 1 dargestellte Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 wird zur Entlüftung von Kurbelgehäusen 12 von Brennkraftmaschinen 14 verwendet, insbesondere aufgeladenen Brennkraftmaschinen 14, beispielsweise mit einem Turbolader 16.
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Die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 weist eine Saugleitung 18, welche von dem Kurbelgehäuse 12 bis zu einem Ansaugtrakt 20 der Brennkraftmaschine 14 verläuft. Ein Ölnebelabscheider 22, der vorzugsweise als Impaktor ausgebildet ist, und eine Pumpvorrichtung 24 auf, die vorzugsweise als Seitenkanalverdichter ausgebildet ist, sind in der Saugleitung 18 angeordnet. Durch die Pumpvorrichtung 24 kann das aus dem Kurbelgehäuse 12 entlüftete Blow-by-Gas antrieben werden, so dass an dem Ölnebelabscheider 22 eine höhere Druckdifferenz für die Ölnebelabscheidung bereitsteht, so dass die Ölnebelabscheidung verbessert ist.
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Ein Antrieb 26 der Pumpvorrichtung 24 ist vorzugsweise als hydraulischer Antrieb 28 besonders bevorzugt als Freistrahlantrieb ausgebildet. Die Verwendung eines hydraulischen Antriebs 28 ist vorteilhaft, da in der Peripherie der meisten Brennkraftmaschinen 14 bereits ein Hydrauliksystem vorhanden ist.
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Der Antrieb 26 ist in einem Gehäuse 27 angeordnet. Vorzugsweise liegt das Gehäuse 27 des Antriebs 26 an einem Gehäuse 29 der Pumpvorrichtung 24 an. Besonders bevorzugt teilen sich das Gehäuse 27 des Antriebs und das Gehäuse 29 der Pumpvorrichtung 24 zumindest ein gemeinsames Gehäuseteil 31.
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Der hydraulische Antrieb 28 weist eine Düse 30 auf, durch welche Hydraulikflüssigkeit 32 geleitet wird, um einen Freistrahl 34 der Hydraulikflüssigkeit 32 zu bilden. Ferner weist der hydraulische Antrieb 28 ein Turbinenrad 36 auf, das um eine Drehachse 56 drehbar gelagert ist und welches durch den Freistrahl 34 angetrieben wird. Der hydraulische Antrieb 28 kann mehr als eine Düse 30 aufweisen, die in Umfangsrichtung vorzugsweise gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Der Einfachheit halber ist in dieser Anmeldung nur eine Düse 30 beschrieben und in den Figuren dargestellt.
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Das Turbinenrad 36 ist derart ausgebildet, dass es die Hydraulikflüssigkeit 32 in Form des Freistrahls 34 umlenkt und somit Bewegungsenergie der Hydraulikflüssigkeit 32 aufnehmen kann und in Rotationsenergie umwandeln kann. Vorzugsweise ist das Turbinenrad 36 derart ausgebildet, dass die Bewegungsrichtung der Hydraulikflüssigkeit 32 an dem Turbinenrad 36 umgekehrt wird. Bei einer Umfangsgeschwindigkeit des Turbinenrads 36, die der Hälfte der Geschwindigkeit der Hydraulikflüssigkeit 32 entspricht, kann die Bewegungsenergie der Hydraulikflüssigkeit 32 nahezu vollständig auf das Turbinenrad 36 übertragen werden.
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Zur Umlenkung der Hydraulikflüssigkeit 32 weist das Turbinenrad 36 Umlenkkammern 38 auf, welche bevorzugt zwischen Flügeln 40 ausgebildet sind. Die Umlenkkammern 38 weisen eine gewölbte Rückwand 42 auf, an welcher die Hydraulikflüssigkeit 32 umgelenkt wird und entsprechend an welcher die Impulsübertragung von der Hydraulikflüssigkeit 32 zu dem Turbinenrad 36 erfolgt.
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Das Turbinenrad 36 weist eine erste Deckscheibe 37 und eine gegenüber der ersten Deckscheibe 37 angeordnete zweite Deckscheibe 39 auf. Die erste Deckscheibe 37 und die zweite Deckscheibe 39 sind jeweils an axialen Enden des Turbinenrades 36 angeordnet. Im radial äußeren Bereich des Turbinenrades 36 begrenzen die Deckscheiben 37, 39 die Umlenkkammern 38 des Turbinenrades 36 in axialer Richtung. In einem radial weiter innen liegenden Bereich gehen die Deckscheiben 37, 39 in einen Grundkörper des Turbinenrades 36 über. Die beiden Deckscheiben 37, 39 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen beziehen sich die Begriffe axial, radial und in Umfangsrichtung auf das Turbinenrad 36 des Hydraulikantriebs 28.
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Durch die Umlenkung der Hydraulikflüssigkeit 32 können Störungen auftreten. Beispielsweise kann die Hydraulikflüssigkeit 32 an dem Turbinenrad 36 zerstäubt werden. Der dadurch entstehende Nebel kann das Turbinenrad bremsen. Des Weiteren kann Hydraulikflüssigkeit 32, welche von dem Turbinenrad 36 zurückgeworfen wird, den Freistrahl 34 kreuzen und diesen dadurch stören, so dass Bewegungsenergie der Hydraulikflüssigkeit 32 verloren geht. Dies kann insbesondere dann passieren, wenn das Turbinenrad langsamer ist als die halbe Geschwindigkeit der Hydraulikflüssigkeit.
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Das Turbinenrad 36 weist vorzugsweise je Umlenkkammer ein Trennelement 44 auf, welche derart ausgebildet und angeordnet ist, dass sie in die Umlenkkammern 38 einfallende Hydraulikflüssigkeit 46 von ausfallender Hydraulikflüssigkeit 48 trennen. Dadurch kann die aus dem Turbinenrad 36 bzw. aus den Umlenkkammern 38 ausfallende Flüssigkeit 48 den Freistrahl 34 in der Hydraulikflüssigkeit 32 nicht stören. Vorzugsweise gehen die Trennelemente 44 in einer Umfangsrichtung 57 in einander über, so dass die Trennelemente 44 durch ein zusammenhängendes ringförmiges Trennelement 44 gebildet sind.
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Durch das jeweilige Trennelement 44 ist in den Umlenkkammern 38 jeweils ein Kanal 50 gebildet, der einen Kanaleinlass 52 und einen Kanalauslass 54 aufweist. Der Kanaleinlass 52 und der Kanalauslass 54 sind in einer axialen Richtung 55 zueinander beabstandet angeordnet. Durch diese axiale Trennung wird die einfallende Hydraulikflüssigkeit 46 optimal von der ausfallenden Hydraulikflüssigkeit 48 getrennt.
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Der Kanaleinlass 52 und der Kanalauslass 54 des Kanals 50 sind jeweils nach außen gerichtet. Folglich muss der Kanal 50 gebogen verlaufen. Vorzugsweise ist der Kanal 50 um einen Winkel gebogen, der in einem Bereich zwischen 110 und 180°, vorzugsweise zwischen 135 und 180 und besonders bevorzugt zwischen 170 und 180° liegt. Dadurch kann die Hydraulikflüssigkeit 32, welche durch den Kanal 50 strömt, optimal umgelenkt werden und dadurch die Bewegungsenergie der Hydraulikflüssigkeit 32 an das Turbinenrad 36 übertragen.
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In axialer Richtung gesehen liegt das Trennelement 44 mittig in den Umlenkkammer 38. Dadurch ist der Strömungsquerschnitt des Kanals 50 im Wesentlichen konstant, insbesondere ist der Strömungsquerschnitt im Beriech des Kanaleinlasses 52 ähnlich zu dem Strömungsquerschnitt im Bereich des Kanalauslasses 54. Dadurch können Turbulenzen in der Hydraulikflüssigkeit 32 vermieden werden, welche den Wirkungsgrad verringern würden.
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Das Trennelement 44 verläuft im Wesentlichen in einer Ebene senkrecht zu der Drehachse 35 des Turbinenrads 36. Dadurch behindert das Trennelement 44 nicht die Rotation des Turbinenrads 36 um die Drehachse 56. Des Weiteren ist das Trennelement 44 beabstandet zu der Rückwand 42 angeordnet, so dass eine fluidische Verbindung zwischen dem Kanaleinlass 52 und dem Kanalauslass 54 gebildet ist. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen dem Trennelement 44 und der Rückwand 42 derart, dass in dem gebogenen Bereich des Kanals 54, der Rückwand 42 der Strömungsquerschnitt des Kanals 50 ähnlich groß ist wie der Strömungsquerschnitt an dem Kanaleinlass 52 oder dem Kanalauslass 54.
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Die Ausgestaltung der Umlenkkammern 38 mit dem Kanal 50 bewirkt eine gezielte Leitung der Hydraulikflüssigkeit in axialer Richtung weg von der Düse 30, so dass die aus den Umlenkkammern ausfallende Hydraulikflüssigkeit 48 den Freistrahl 34 nicht stört. Um die Ableitung der Hydraulikflüssigkeit 32 noch weiter zu verbessern kann ein Leitblech 58 vorgesehen sein, welches an dem Turbinenrad 36 angeordnet ist. Zumindest ein Abschnitt des Leitblechs 58 der angrenzend zu dem Turbinenrad 36 verläuft, verläuft im Wesentlichen in einer Ebene senkrecht zu der Drehachse 56. Dadurch kann das Leitblech 58 auch außerhalb des Turbinenrads 36 den Freistrahl 34 von der ausfallenden Hydraulikflüssigkeit 48 trennen.
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In axialer Richtung gesehen liegt das Leitblech 58 etwa auf der Höhe der Trennelemente 44. D. h. das Leitblech 58 und die Trennelemente 44 überlappen in axialer Richtung 55. Dadurch bilden die Trennelemente 44 und das Leitblech 48 zusammen eine Barriere, die die ausfallende Hydraulikflüssigkeit 48 von dem Freistrahl 34 abschirmt.
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In radialer Richtung erstreckt sich das Leitblech 58 vorzugsweise von einem äußeren Rand des Turbinenrads 36, ohne diesen zu berühren, radial nach außen und überlappt in radialer Richtung die Düse 30, so dass der Freistrahl 34 abgeschirmt ist. In Umfangsrichtung erstreckt sich das Leitblech 58 soweit, um die jeweilige Düse 30, dass der Freistrahl 34 zumindest vollständig abgedeckt ist.
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Im radialen Verlauf des Leitblechs 58 nach außen ist das Leitblech 58 gebogen, wie es beispielsweise in 4 dargestellt ist. Dadurch wird die Hydraulikflüssigkeit 48, die aus dem Turbinenrad 36 austritt, in axialer Richtung von der Düse 30 und damit dem Freistrahl 34 zusätzlich weggeleitet. Dadurch leitet das Leitblech 58 die Hydraulikflüssigkeit 32 in Richtung eines Hydraulikflüssigkeitssammelbehälters 60, von welchem aus die Hydraulikflüssigkeit 32 einem Hydraulikflüssigkeitskreislauf, vorzugsweise dem Ölkreislauf der Brennkraftmaschine 14 zurückgeführt werden kann.