DE102015219568B4 - Aktuator mit Ventileinheit für piezoservobetriebenen Injektor - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor beschrieben. Der Aktuator besitzt ein Außengehäuse mit einer Bodenplatte sowie einem durch die Bodenplatte bewegbaren Aktuatorgehäuse, in dem ein Piezoelement angeordnet ist. Durch Auslängung des Piezoelementes wird das Aktuatorgehäuse bewegt und hebt dabei über eine Kraftübertragungseinrichtung ein Ventilelement von einem Ventilsitz ab. Das Ventilelement wird daher beim Öffnen in Richtung des anstehenden Drucks bewegt. Hierdurch wird eine bessere Steuerung des Ventils als beim Stand der Technik erreicht, da nicht gegen den anstehenden Druck gearbeitet werden muss.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor.
- Ein solcher Aktuator mit Ventileinheit ist bekannt. Bei einem standardmäßigen piezoservobetriebenen Injektor wird ein Ventil gegen den vorhandenen Druck beaufschlagt. Die Tatsache, dass das Piezoelement gegen diesen Druck arbeitet, führt zu einem „digitalen” Öffnen des Ventils. Sobald das Ventil geöffnet ist, nimmt der Druck hinter dem Ventil ab, so dass auch die auf das Piezoelement ausgeübte Kraft abnimmt. Hierdurch öffnet sich das Ventil weiter und nimmt der Druck weiter ab. Hierbei ist jedoch jede Ventilposition unstabil bzw. unbeständig, so dass es schwierig wird, das Ventil in einem kleinen Ventilverschiebungsbereich zu steuern (hierbei handelt es sich um ein Schlüsselmerkmal zur Realisierung einer dynamischen Leckage ohne Durchführung von Einspritzungen). Dieser Effekt ist abhängig vom Druck. Bei einem kleinen Druck ist der Effekt gering, bei einem hohen Druck ist er groß.
- Aufgrund dieser Tatsache ist ein standardmäßiger piezobetriebener Injektor nicht in der Lage, einen Druckabfall im gesamten Druckbereich zu steuern. Diese Funktion muss von einer anderen Komponente ausgeführt werden.
- Im Stand der Technik hat man hierzu ein spezielles Drucksteuerventil verwendet. Auch wurde ein Druckbegrenzungsventil in Kombination mit einer dynamischen Leckage ohne Einspritzung eingesetzt, jedoch nicht im gesamten Druckbereich. Bei einer derartigen Kombination muss die Pumpe die permanente Leckage auch während Einspritzungen kompensieren, was jedoch zu einem nicht optimierten Kraftstoffverbrauch führt.
- Hierzu sind beispielsweise aus dem Stand der Technik die
DE 10 2005 016 461 A1 und dieDE 199 01 711 A1 bekannt. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor zur Verfügung zu stellen, der besonders einfach ausgebildet ist und dabei eine effektive Funktionsweise aufweist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor gelöst, der die folgenden Komponenten umfasst:
Ein einen Innenraum bildendes Außengehäuse,
eine sich durch den Innenraum des Außengehäuses erstreckende und hiermit verbundene feste Bodenplatte,
ein sich durch die Bodenplatte erstreckendes bewegliches Aktuatorgehäuse innerhalb des Außengehäuses,
ein zwischen der festen Bodenplatte und einer Kopfplatte des beweglichen Aktuatorgehäuses angeordnetes Piezoelement,
ein mit einem Ventilsitz zusammenwirkendes bewegliches Ventilelement,
eine Kraftübertragungseinrichtung zwischen Aktuatorgehäuse und beweglichem Ventilelement,
ein das Aktuatorgehäuse in Richtung auf das Ventilelement vorspannendes erstes Vorspannungselement und
ein die Kraftübertragungseinrichtung in Richtung auf das Ventilelement vorspannendes zweites Vorspannungselement,
wobei durch eine Längenvergrößerung des Piezoelementes das Aktuatorgehäuse gegen das erste Vorspannungselement und dadurch die Kraftübertragungseinrichtung gegen das zweite Vorspannungselement zum Abheben des Ventilelementes vom Ventilsitz bewegbar ist. - Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, eine Ventileinheit so zu steuern, dass sie mit dem Druck und nicht mehr gegen den Druck arbeitet, wobei diese Steuerung von einem Piezoaktuator durchgeführt wird. Die erfindungsgemäß erreichte Umkehrung der Verschiebung des Ventilelementes wird durch das Gehäuse des Piezoelementes erreicht, das bei einer Längenvergrößerung des Piezoelementes die Kraftübertragungseinrichtung gegen das zweite Vorspannungselement so bewegt, dass das Ventilelement in Richtung des anstehenden Druckes vom Ventilsitz abgehoben wird. Dabei stützt sich das Piezoelement auf der fest installierten Bodenplatte und der Kopfplatte des beweglichen Aktuatorgehäuses ab, so dass bei einer Auslängung des Piezoelementes eine entsprechende Bewegung des Aktuatorgehäuses initiiert wird. Das Aktuatorgehäuse erstreckt sich dabei durch die feste Bodenplatte hindurch.
- Mit einer derartigen Ausgestaltung öffnet sich die Ventileinheit und damit der Injektor von selbst, wenn der Druck im System zu stark ansteigt. Auf diese Weise kann ein Druckbegrenzungsventil vermieden werden. Diese Ventilposition ist stabil und ermöglicht eine Druckverringerung durch Erzeugung einer dynamischen Leckage ohne Einspritzung. Ein Drucksteuerventil wird nicht benötigt.
- Das erste Vorspannungselement, das das Aktuatorgehäuse entgegen der Ventilöffnungsrichtung beaufschlagt, befindet sich bei dieser Ausführungsform außerhalb des Aktuatorgehäuses, wodurch insgesamt die Konstruktion des Aktuators vereinfach wird.
- Erfindungsgemäß wird somit eine einfache und effiziente Lösung vorgeschlagen, bei der die Ventileinheit mit dem Druck arbeitet. Es werden die Vorteile eines typischen Solenoidventiles (Robustheit, Stabilität) mit den Vorteilen eines typischen Piezoaktuators kombiniert. Auf diese Weise kann ein Einspritzsystem ohne Druckbegrenzungsventil oder Drucksteuerventil konzipiert werden.
- In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weist das Aktuatorgehäuse am der Ventileinheit zugewandten Ende eine Öffnung auf, durch die sich die Kraftübertragungseinrichtung erstreckt und die Innenwandung des Aktuatorgehäuses hintergreift. Dabei umfasst die Kraftübertragungseinrichtung vorzugsweise einen Ventilkolben, wobei dieser Ventilkolben bei einer speziellen Ausführungsform einen mit der Innenwandung des Aktuatorgehäuses zusammenwirkenden Endflansch besitzt.
- Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird bei einer Auslängung des Piezoelementes das Aktuatorgehäuse von der Ventileinheit wegbewegt und bewegt dabei den sich durch seine Öffnung erstreckenden Ventilkolben gegen das zweite Vorspannungselement, so dass das Ventilelement durch den anstehenden Druck öffnen kann. Umgekehrt wird bei einer Kontraktion des Ventilelementes das Aktuatorgehäuse in Richtung auf die Ventileinheit bewegt, wodurch der Ventilkolben aufgrund der Kraft des zweiten Vorspannungselementes das Ventilelement wieder gegen seinen Sitz pressen kann, um die Ventileinheit zu schließen.
- Die erfindungsgemäß vorgesehene Bodenplatte, durch die sich das Aktuatorgehäuse erstreckt, ist vorzugsweise durch mehrere Schweißpunkte am Außengehäuse des Aktuators fixiert. Dies erfolgt zweckmäßigerweise über Ansätze der Bodenplatte, so dass zwischen Bodenplatte und Außengehäuse Schlitze gebildet sind, durch die sich das Aktuatorgehäuse erstreckt und seine durch das Piezoelement initiierte Bewegung durchführen kann. Vorzugsweise sind das Außengehäuse und das darin angeordnete Aktuatorgehäuse zylindrisch ausgebildet, so dass die Schlitze als Rundschlitze ausgestaltet sind. Dabei kann die Bodenplatte vorzugsweise über zwei oder vier Ansätze durch Schweißpunkte am Außengehäuse fixiert sein, zwischen denen jeweils ein Schlitz ausgebildet ist.
- Bei einer anderen Lösung der Erfindung umfasst die Kraftübertragungseinrichtung eine Hebeleinrichtung, um eine entsprechende Beaufschlagung des Ventilelementes zu ermöglichen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
-
1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor; und -
2 einen Horizontalschnitt durch den Aktuator mit einer Draufsicht auf die vorgesehene Bodenplatte. - Der in
1 im Längsschnitt dargestellte Aktuator mit Ventileinheit besitzt ein Außengehäuse1 , das einen Innenraum bildet, in dem ein Aktuatorgehäuse2 auf- und abbeweglich angeordnet ist. In das Außengehäuse1 ist eine Bodenplatte4 eingeschweißt, wie durch die Schweißstellen5 angedeutet ist. Der in2 dargestellte Horizontalschnitt zeigt die Bodenplatte4 in der Draufsicht, die über zwei Ansätze12 über die Schweißstellen5 mit der Innenwand des Außengehäuses1 verschweißt ist. Zwischen den beiden Ansätzen12 sind zwei halbrunde Schlitze13 in der Bodenplatte4 ausgebildet, durch die sich die Wandung des zylindrisch ausgebildeten Aktuatorgehäuses2 erstreckt. Das Aktuatorgehäuse2 kann sich somit durch die Schlitze13 der Bodenplatte4 auf- und abbewegen. - Das Aktuatorgehäuse
2 ist an seinem von der Ventileinheit abgewandten Ende geschlossen und weist dort eine Kopfplatte14 auf. Am gegenüberliegenden Ende besitzt das Aktuatorgehäuse2 eine zentrale Öffnung6 , durch die sich ein Ventilkolben7 erstreckt, der einen im Inneren des Aktuatorgehäuses2 angeordneten Endflansch15 aufweist. Der Endflansch15 hintergreift den benachbart zur Öffnung6 angeordneten Wandungsbereich des Aktuatorgehäuses2 . - Der Ventilkolben
7 wirkt mit einem Ventilelement8 zusammen, das mit einem Ventilsitz9 kooperiert. Das Ventilelement8 öffnet und schließt einen Kanal16 , über den Kraftstoff einer Einspritzdüse zugeführt wird. - Zwischen der Kopfplatte
14 des Aktuatorgehäuses2 und der fest installierten Bodenplatte4 ist ein Piezoelement3 angeordnet. Ein erstes Vorspannungselement11 in der Form einer Feder drückt das Aktuatorgehäuse2 in1 nach unten, und ein zweites Vorspannungselement10 ist zwischen dem Ventilkolben7 und der Bodenplatte4 angeordnet und drückt den Ventilkolben7 in der Figur nach unten gegen das Ventilelement8 und dieses damit gegen den Ventilsitz9 , um den Kanal16 zu schließen. - Der Aktuator funktioniert in der folgenden Weise:
Wenn das Piezoelement3 mit einer elektrischen Spannung beaufschlagt wird, vergrößert sich seine Länge, wodurch das Aktuatorgehäuse2 gegen das Vorspannungselement11 in der Figur nach oben bewegt wird. Hierdurch wird der Ventilkolben7 gegen das Vorspannungselement10 ebenfalls nach oben bewegt, wodurch das Ventilelement8 vom Ventilsitz9 abgehoben und der Kanal16 geöffnet wird. Die Ventileinheit arbeitet somit mit dem im Kanal16 anstehenden Druck und nicht gegen denselben, wenn das Ventil geöffnet wird. - Bei einem Schließen des Ventils wird die Spannungsbeaufschlagung des Piezoelementes
3 gestoppt. Es folgt dann eine Kontraktion desselben, wodurch das Aktuatorgehäuse2 in der Figur abwärts bewegt wird. Der Ventilkolben7 wird dadurch vom Vorspannungselement10 nach unten gegen das Ventilelement8 gedrückt, so dass dieses gegen den Ventilsitz9 gepresst und der Kanal16 geschlossen wird. - Das Öffnen der Ventileinheit erfolgt somit in Richtung des anstehenden Drucks mithilfe des Aktuators. Der als Kraftübertragungseinrichtung dienende Ventilkolben
7 wird vom Aktuatorgehäuse2 betätigt, und zwar in Druckrichtung, wie vorstehend erwähnt.
Claims (7)
- Aktuator mit Ventileinheit für einen piezoservobetriebenen Injektor mit einem einen Innenraum bildenden Außengehäuse (
1 ), einer sich durch den Innenraum des Außengehäuses (1 ) erstreckenden und hiermit verbundenen festen Bodenplatte (4 ), einem sich durch die Bodenplatte (4 ) erstreckenden beweglichen Aktuatorgehäuse (2 ) innerhalb des Außengehäuses (1 ), einem zwischen der festen Bodenplatte (4 ) und einer Kopfplatte (14 ) des beweglichen Aktuatorgehäuses (2 ) angeordneten Piezoelement (3 ), einem mit einem Ventilsitz (9 ) zusammenwirkenden beweglichen Ventilelement (8 ), einer Kraftübertragungseinrichtung zwischen Aktuatorgehäuse (2 ) und beweglichem Ventilelement (8 ), einem das Aktuatorgehäuse (2 ) in Richtung auf das Ventilelement (8 ) vorspannenden ersten Vorspannungselement (11 ) und einem die Kraftübertragungseinrichtung in Richtung auf das Ventilelement (8 ) vorspannenden zweiten Vorspannungselement (10 ), wobei durch eine Längenvergrößerung des Piezoelementes (3 ) das Aktuatorgehäuse (2 ) gegen das erste Vorspannungselement (11 ) und dadurch die Kraftübertragungseinrichtung gegen das zweite Vorspannungselement (10 ) zum Abheben des Ventilelementes (8 ) vom Ventilsitz (9 ) bewegbar ist. - Aktuator nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Aktuatorgehäuse (
2 ) am der Ventileinheit zugewandten Ende eine Öffnung (6 ) aufweist, durch die sich die Kraftübertragungseinrichtung erstreckt und die Innenwandung des Aktuatorgehäuses (2 ) hintergreift. - Aktuator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungseinrichtung einen Ventilkolben (
7 ) umfasst. - Aktuator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkolben (
7 ) einen mit der Innenwandung des Aktuatorgehäuses (2 ) zusammenwirkenden Endflansch (15 ) besitzt. - Aktuator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Vorspannungselement (
10 ) zwischen Bodenplatte (4 ) und Endflansch (15 ) des Ventilkolbens (7 ) angeordnet ist. - Aktuator nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (
4 ) über Ansätze (12 ) am Außengehäuse (1 ) fixiert ist, so dass zwischen Bodenplatte (4 ) und Außengehäuse (1 ) Schlitze (13 ) gebildet sind, durch die sich das Aktuatorgehäuse (2 ) erstreckt. - Aktuator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungseinrichtung eine Hebeleinrichtung umfasst.
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