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Die vorliegende Schutzrechtsanmeldung betrifft ein Übergabesystem für Packstücke sowie ein Verfahren zur Übergabe von Packstücken.
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In herkömmlichen Sortiersystemen fahren aneinandergekoppelte Wagen auf einem Schienensystem an einer Vielzahl von Übergabestationen entlang, die auch Endstellen genannt werden. Die Wagen werden an einer oder wenigen sogenannten Aufgabestationen beladen, wo die Packstücke z. B. über einen angeschrägten Gurt ”aufgeschossen” werden. Die Wagen geben dann mit unterschiedlichsten Techniken die mitgeführten Packstücke auf eine der Endstellen ab. Diese ist üblicherweise eine stark geneigte Rutsche, auf der die Packstücke dann abwärts bis zum Anschlag rutschen. Für ein solches System ist also beim Abgeben der Packstücke ein Höhenversatz zwischen der Transporthöhe und der Position, an der das Gut aus der Endstelle entnommen wird, nötig. Da die Abnahme der Packstücke von der Endstelle meist manuell erfolgt, muss die Endstelle in ergonomischer Höhe liegen.
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Für kleinere Sortierleistungen ist es wünschenswert, dass die Packstückaufgabe ebenfalls manuell erfolgt. Allerdings kann nach dem Stand der Technik das Beladen der Wagen durch den oben beschriebenen notwendigen Höhenunterschied nicht kostengünstig und ergonomisch durch einen menschlichen Benutzer geschehen, oder es ist eine aufwändige Technik, die den Höhenunterschied überwindet, nötig. Weiterhin besteht bei schienengeführten Systemen der Nachteil, dass jeder Wagen an allen Endstellen vorbeifahren muss, auch wenn ein Wagen nur Packstücke für eine der Endstellen geladen hatte.
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Aufgabe der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung ist es somit, ein kostengünstiges, flexibles Übergabesystem und Übergabeverfahren für Packstücke zu schaffen, bei dem die Aufgabe und die Entnahme der Packstücke unter guten ergonomischen Bedingungen für menschliche Arbeitskräfte möglich sind.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Übergabesystem und einem Übergabeverfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Mögliche Weiterentwicklungen sind zudem in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das Übergabesystem für Packstücke gemäß der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung umfasst mindestens einen Sortiertisch, der eine rotierbare Platte umfasst, mindestens ein fahrerloses Transportfahrzeug, welches eine Transportfläche umfasst, die zum Transport mindestens eines Packstücks geeignet ist, und eine Steuereinrichtung.
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Weiterhin umfassen der Sortiertisch und/oder das Transportfahrzeug ein Übergabeelement, das ausgebildet ist zur Übergabe des mindestens einen Packstücks von der Transportfläche auf die rotierbare Platte. Hierbei liegt zwischen einem Abgabepunkt der Transportfläche und einem Annahmepunkt der rotierbaren Platte bei Übergabe des mindestens einen Packstücks nur ein Höhenversatz von vorzugsweise maximal 15 cm, beispielsweise maximal 10 cm, bevorzugt maximal 5 cm oder sogar weniger als 2 cm.
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Die Steuereinrichtung ist hierbei konfiguriert zur Steuerung eines Fahrweges des mindestens einen Transportfahrzeugs, des Sortiertischs und/oder des Übergabeelements.
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Durch den geringen Höhenversatz ist es möglich, sowohl die Aufgabe als auch die Abnahme durch einen stehenden bzw. sitzenden menschlichen Benutzer zu realisieren. Der Sortiertisch sowie die Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs können dabei beispielsweise eine ergonomische Höhe von 70 bis 120 cm, vorzugsweise 80 bis 110 cm, besonders bevorzugt zwischen 80 und 90 cm haben.
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Das fahrerlose Transportfahrzeug kann sich hierbei vorzugsweise frei im Raum bewegen, da es selbstständig und/oder ohne eine Schienenführung fährt.
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Um einen einfachen, flexiblen und/oder schnellen Aufbau zu gewährleisten, können die Transportfahrzeuge vorzugsweise klein und leicht sein. Insbesondere kann das Transportfahrzeug zwischen 10 und 100 kg, bevorzugt weniger als 80 kg, besonders bevorzugt weniger als 50 kg wiegen und beispielsweise zusätzlich mit Griffen ausgestattet sein, so dass es von einem Menschen gehoben werden kann. Die Transportfahrzeuge sind hierbei ausgelegt für einen Transport von, vorzugsweise quaderförmigen, Paketen mit einem Gewicht von vorzugsweise bis zu 20 kg.
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Es ist hierbei möglich, dass die Transportfläche eine festgelegte Höhe und/oder eine festgelegte und/oder waagerechte Neigung hat. Somit kann das Transportfahrzeug ein einfaches Transportfahrzeug sein, welches ohne zusätzliche Mechanik, wie sie beispielsweise zum Verstellen der Höhe und/oder der Neigung notwendig wäre, auskommt. Dadurch kann das Transportfahrzeug besonders kosten- und energieeffizient gebaut, betrieben und/oder gewartet werden.
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Weiterhin kann die rotierbare Platte eine festgelegte Höhe und/oder eine festgelegte oder verstellbare Neigung haben und/oder waagerecht sein. Beispielsweise ist es so möglich, dass die Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs waagerecht ist während die rotierbare Platte eine leicht geneigte Drehachse aufweist. Eine Neigung der rotierbaren Platte erlaubt das Überbrücken eines kleinen Höhenversatzes, beispielsweise zur Verbesserung der Ergonomie des manuellen Arbeitsplatzes, der von Personen unterschiedlicher Körpergröße besetzt werden kann.
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Unter Umständen kann die Neigung der rotierbaren Platte, welche beispielsweise durch eine geneigte Drehachse der rotierbaren Platte ausgebildet sein kann, zusätzlich manuell und/oder maschinell verstellbar sein. Hierdurch kann der Benutzer einen Zugriffsbereich je nach Art, Größe, Gewicht und/oder Anzahl der Packstücke und/oder in Abhängigkeit von der Körpergröße des Benutzers einstellen, um somit eine für den Benutzer optimale und/oder ergonomische Höhe oder ein mehr oder weniger starkes Gefälle bzw. Steigung zu erzielen.
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So kann durch eine Neigung, insbesondere durch eine verstellbare Neigung, der rotierbaren Platte beispielsweise ein geringer Höhenunterschied zwischen einer Übergabestelle, an der das Packstück auf den Sortiertisch kommt, und einer Abnahmestelle, an der der Benutzer das Packstück vom Tisch entnimmt, geschaffen werden so dass ein ergonomisches Arbeiten für Benutzer unterschiedlicher Körpergrößen möglich wird. Dazu kann die rotierbare Platte beispielsweise in Richtung des Benutzers nach unten oder nach oben geneigt sein und somit einen Höhenversatz zwischen 2 cm und 20 cm, bevorzugt von mehr als 5 cm und/oder weniger als 15 cm, besonders bevorzugt von weniger als 10 cm realisieren.
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Es ist hierbei möglich, dass die Transportfläche und/oder die rotierbare Platte Unebenheiten aufweisen. So kann die rotierbare Platte beispielsweise am Rand angeschrägt sein, um ein Herunterfallen der Packstücke zu verhindern, oder die rotierbare Platte kann in der Mitte erhöht und/oder gesperrt sein, so dass die Packstücke sich lediglich auf einem äußeren Ring der rotierbaren Platte befinden. Weiterhin ist es möglich, dass die rotierbare Platte mehrere Stufen umfasst, auf denen die Packstücke abgelegt sein können. Die Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs kann weiterhin ebenfalls angeschrägte Kanten oder eine Vertiefung/Mulde in der Mitte ausweisen, um ein Herunterfallen des Packstücks zu verhindern.
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Es ist hierbei möglich, dass das fahrerlose Transportfahrzeug und/oder der Sortiertisch jeweils eine Marke und/oder einen Sensor enthalten, dergestalt ausgebildet, dass detektierbar ist, wenn das fahrerlose Transportfahrzeug sich dem Sortiertisch nähert. Es ist hierbei möglich, in Abhängigkeit von der Ausgestaltung des Übergabeelements einen Übergabebereich des Sortiertischs festzulegen, so dass detektiert wird, wenn sich das Transportfahrzeug in diesem Übergabebereich befindet.
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Beispielsweise kann der Tisch eine als Sender fungierende Marke enthalten, und das Fahrzeug einen Sensor, durch den erfasst wird, wenn sich das Fahrzeug in einem vorgegebenen Abstand zu der Marke des Sortiertischs befindet. Umgekehrt ist es auch möglich, dass der Sortiertisch einen Sensor umfasst, welcher das Fahrzeug, das mit einem Sender und/oder einer Marke ausgestattet ist, erkennen kann. Beispielsweise kann der Sensor eine am Sortiertisch installierte Lichtschranke oder ein Induktiv-Sensor sein.
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Somit kann das Übergabeelement so eingerichtet sein, dass es aktiv ist, wenn detektiert wurde, dass sich das fahrerlose Transportfahrzeug dem Sortiertisch nähert, bzw. sich das Transportfahrzeug in der Nähe des Sortiertischs befindet. Wenn das Übergabeelement aktiv ist, können beispielsweise Packstücke von dem fahrerlosen Transportfahrzeug auf den Sortiertisch übergeben werden. Durch die bedarfsgerechte Aktivierung des Übergabeelements können Kosten und Energie gespart werden. Die Aktivierung des Übergabeelements kann beispielsweise durch eine Lichtschranke oder einen Induktiv-Sensor unabhängig von der Steuereinrichtung realisiert sein.
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Die Steuereinrichtung kann beispielsweise eine zentrale Steuereinrichtung sein, die den Fahrweg des mindestens einen Transportfahrzeugs direkt vorgibt und das Übergabeelement aktiviert wenn sich das Fahrzeug in der Nähe des Sortiertischs, an den das Packstück, welches sich auf der Transportfläche des Transportfahrzeugs befindet, übergeben werden soll, befindet.
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Alternativ kann die Steuereinrichtung eine dezentrale Steuereinrichtung sein, die dem fahrerlosen Transportfahrzeug lediglich vorgibt, zu welchem Sortiertisch das jeweilige Packstück transportiert werden soll, wobei das Übergabeelement durch das Transportfahrzeug und/oder den Sortiertisch aktiviert wird, wenn sich das Transportfahrzeug dem Tisch nähert.
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Je nachdem, wie das Übergabeelement ausgestaltet ist, kann die Aktivierung bereits mit mehr Abstand zum Tisch erfolgen, oder erst, wenn sich das Transportfahrzeug direkt neben dem Tisch befindet.
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Eine Erfassbarkeit, dass sich das Transportfahrzeug in der Nähe des Sortiertischs befindet, ist vor allem vorteilhaft im Zusammenhang mit einer dezentral organisierten Steuereinrichtung und erlaubt ein hohes Maß an Autonomie der fahrerlosen Transportfahrzeuge.
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Die Datenübertragung von der Steuereinrichtung an das Transportfahrzeug und/oder den Sortiertisch kann hierbei vorzugsweise funkgesteuert erfolgen, z. B. über WiFi, ZigBee oder andere für den Nahbereich geeignete Verfahren zur Funkdatenübertragung. Auch ist es weiterhin möglich, dass einzelne Komponenten des Übertragungssystems, wie z. B. das Transportfahrzeug und/oder der Sortiertisch, eigene untergeordnete Steuereinrichtungen umfassen, weiche wiederum über Kommunikationseinheiten verfügen, mittels derer Daten zwischen den Komponenten ausgetauscht werden können.
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Nach Übergabe eines Packstücks von der Transportfläche an die rotierbare Platte des Sortiertischs kann das fahrerlose Transportfahrzeug beispielsweise direkt zurück zu einer Aufgabestelle fahren, an der ein weiteres Packstück auf die Transportfläche aufgeladen werden kann. Somit werden Wege optimiert, da das fahrerlose Transportfahrzeug immer nur die Endstelle, in diesem Fall den Sortiertisch, anfährt, für die das jeweilige Packstück vorgesehen ist. Vorzugsweise ist das fahrerlose Transportfahrzeug zum Transport genau eines Packstücks auf einmal konzipiert.
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Es ist weiterhin möglich, dass das Übergabeelement als ein am Sortiertisch befestigter Abstreifer mit Gleitleiste oder Gurtförderband ausgebildet ist, der starr befestigt oder zur Übergabe des mindestens einen Packstücks in den Weg des vorbeifahrenden fahrerlosen Transportfahrzeugs schwenkbar ist.
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Durch eine solche Anordnung kann ein Packstück, das sich auf dem fahrerlosen Transportfahrzeug befindet und das auf den Sortiertisch übergeben werden soll, durch den Abstreifer von dem Transportfahrzeug auf den Sortiertisch befördert werden.
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Dabei kann der Abstreifer beispielsweise als ein passiver Abstreifer ausgebildet sein, bei dem die Übergabe durch ein Weiterfahren des fahrerlosen Transportfahrzeugs erfolgt, welches unter dem passiven Abstreifer, der beispielsweise eine Gleitleiste umfasst, hindurchfährt, so dass das Packstück durch den Abstreifer von der Transportfläche auf den Sortiertisch geschoben wird. Ein passiver, starr befestigter Abstreifer ist besonders wartungsarm, energieeffizient und zudem kostengünstig herzustellen.
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Alternativ kann der Abstreifer mit einem Gurtförderband ausgebildet sein, so dass das Packstück durch den Abstreifer und das daran befindliche Gurtförderband vom Transportfahrzeug auf den Sortiertisch geschoben bzw. befördert wird. Hierbei ist es möglich, dass das fahrerlose Transportfahrzeug stehenbleibt oder seine Fahrt verlangsamt, während das Packstück durch den Abstreifer auf den Sortiertisch übergeben wird.
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Ein mit einem Gurtförderband ausgebildeter Abstreifer hat somit den Vorteil, dass auch größere, schwerere und/oder unhandlichere Packstücke sicher von der Transportfläche an den Sortiertisch übergeben werden können. Weiterhin kann vor einer Weiterfahrt des Transportfahrzeugs überprüft werden, ob das Packstück wirklich vollständig übergeben wurde, beispielsweise durch eine Lichtschranke, die am Sortiertisch oder am Transportfahrzeug befestigt ist oder einen Gewichtssensor der Transportfläche. Es ist auch möglich, dass die Packstücke durch daran befestigte Identifikationsträger, beispielsweise Barcode-Label oder RFID-Transponder gekennzeichnet sind und somit eine Übergabe mittels eines entsprechenden Scanners detektiert werden kann.
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Das Gurtförderband kann ebenfalls selektiv an- und ausgeschaltet werden und somit nur bei einer Übergabe eines Packstücks betrieben werden. Die Steuerung des Gurtförderbands kann hierbei durch eine zentrale Steuereinrichtung, erfolgen, oder die Steuerung des Gurtförderbands kann alternativ dezentral aktiviert werden, beispielsweise dann, wenn detektiert wurde, dass sich das fahrerlose Transportfahrzeug in der Nähe des Sortiertischs, beispielsweise neben dem Sortiertisch, befindet.
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Der Abstreifer kann schwenkbar sein, und somit eingeklappt werden, wenn kein Packstück von dem vorbeifahrenden fahrerlosen Transportfahrzeug auf den jeweiligen Sortiertisch übergeben werden soll. Er wird dann beispielsweise nur in den Weg des vorbeifahrenden fahrerlosen Transportfahrzeugs geschwenkt, wenn das vorbeifahrende fahrerlose Transportfahrzeug ein Packstück auf seiner Transportfläche transportiert, welches auf den jeweiligen Sortiertisch übergeben werden soll. Ein schwenkbarer Abstreifer ist vor allem vorteilhaft in einem Sortiersystem, in dem sich die Wege von einer Aufgabestelle der Packstücke zu den jeweiligen Sortiertischen überschneiden.
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Ein Schwenken des Abstreifers kann ebenfalls zentral oder dezentral gesteuert werden. Bei einer dezentralen Steuerung kann das Schwenken des Abstreifers dann erfolgen, wenn detektiert wurde, dass sich das fahrerlose Transportfahrzeug, welches ein für den Sortiertisch vorgesehenes Packstück geladen hat, in der Nähe des Sortiertischs befindet.
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Im Falle eines schwenkbaren Abstreifers mit Gurtförderband können das Schwenken und die Steuerung des Gurtförderbandes vorzugsweise gekoppelt sein.
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Alternativ ist es möglich, dass das Übergabeelement als ein Quergurt auf der Transportfläche ausgebildet ist, der dazu konfiguriert ist, das mindestens eine Packstück von der Transportfläche auf die rotierbare Platte des Sortiertischs zu schieben, wenn sich das fahrerlose Transportfahrzeug neben dem Sortiertisch, in der Nähe des Sortiertischs oder in einem vordefinierten Übergabebereich des Sortiertischs befindet.
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in diesem Fall wird die Übergabe des Packstücks durch das fahrerlose Transportfahrzeug initiiert, wobei zuerst detektiert wird, dass sich das fahrerlose Transportfahrzeug in der Nähe des Sortiertischs befindet. Zusätzlich ist auch möglich, dass eine weitere Einrichtung des Sortiertischs, wie beispielsweise der Rotationsmechanismus des Sortiertischs, ebenfalls aktiv wird, wenn eine Übergabe des Packstücks von der Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs durch den Quergurt erfolgt oder nach dem eine derartige Übergabe erfolgt ist.
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Weiterhin ist es möglich, dass der Sortiertisch eine runde, rotierbare Platte und/oder einen Abweiser umfasst, wobei der Abweiser so ausgebildet ist, dass er das mindestens eine Packstück in einen inneren Bereich der rotierenden Platte abdrängt. Hierbei ist zu beachten, dass der Abweiser und der oben beschriebene Abstreifer zwei unterschiedliche mögliche Bestandteile des beanspruchten Systems sind. Der oben beschriebene optionale Abstreifer dient der Übergabe des Packstücks von dem Transportfahrzeug auf die rotierbare Platte des Sortiertischs während der, ebenfalls optionale, Abweiser dazu dient, die bereits auf der Platte befindlichen Packstücke in einen inneren Bereich der Platte zu drängen.
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Somit ist es möglich, die Fläche der Platte optimal zu nutzen und den äußeren Bereich der rotierbaren Platte für weitere Packstücke, die von einem fahrerlosen Transportfahrzeug auf die rotierbare Platte übergeben werden, freizuhalten.
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Es ist weiterhin möglich, dass der Abweiser, der vorzugsweise fest montiert ist, ein schräger Abweiser ist und/oder einen Gurtförderer umfasst, so dass die Packstücke in mehreren Lagen in den inneren Bereich der rotierbaren Platte abgedrängt werden können. Somit ist es möglich, die Packstücke zu stapeln und die Fläche der rotierbaren Platte noch besser als Puffer zu nutzen. Dies kann vor allem dann vorteilhaft sein, wenn der menschliche Benutzer, der die Packstücke vom Sortiertisch abnimmt, kurzzeitig eine andere Aufgabe erfüllen muss.
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Durch die Möglichkeit Packstücke auf dem Sortiertisch zu ”puffern” kann der Sortiervorgang trotz temporärer Abwesenheit des Benutzers fortgesetzt werden. Auch ist es somit möglich ein einfaches, flexibles Logistiksystem zu realisieren, bei dem die Anzahl der Benutzer kleiner als die Anzahl der Sortiertische ist. Ein Benutzer könnte somit nach Bedarf die einzelnen Sortiertische entladen, während auf den weiteren Sortiertischen Packstücke ”gepuffert” werden.
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Die Größe der Platte ist hierbei vorzugsweise so gewählt, dass ein menschlicher Benutzer bequem und ergonomisch bis zur Plattenmitte greifen kann. Beispielsweise kann der Plattendurchmesser zwischen 1 m und 2 m, vorzugsweise zwischen 1,3 m und 1,8 m betragen.
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Alternativ kann die Platte auch größer sein, wobei dann ein innerer Bereich der Platte gesperrt sein kann, so dass die Packstücke sich lediglich auf einem äußeren Ring der Platte befinden. Der äußere Ring kann in diesem Fall vorzugsweise wiederum eine Tiefe aufweisen, die für einen menschlichen Benutzer ergonomisch greifbar ist, beispielsweise kann der äußere Ring eine Tiefe zwischen 30 cm und 1 m oder vorzugsweise zwischen 50 cm und 80 cm haben.
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Weiterhin ist es möglich, dass der Sortiertisch und/oder das Transportfahrzeug eine Einrichtung zum Erkennen freier Plätze auf der rotierbaren Platte umfasst. Diese Einrichtung kann beispielsweise als eine Lichtschranke realisiert sein. Hierdurch könnte beispielsweise sichergestellt werden, dass die Platte bei Übergabe eines Packstücks von einem fahrerlosen Transportfahrzeug auf die rotierbare Platte jeweils so rotiert ist, dass an der Stelle, an die das neue Packstück übergeben werden soll, auch tatsächlich Platz auf der rotierbaren Platte vorhanden ist. Hierbei ist es möglich, dass die rotierbare Platte sich automatisch in eine derartige Position rotiert oder dass zumindest ein Warnsignal angezeigt wird, falls nicht ausreichend Platz auf der rotierbaren Platte vorhanden ist, so dass dann ein menschlicher Benutzer, der das Warnsignal wahrgenommen hat, die Platte entsprechend rotieren kann.
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Weiterhin ist es möglich, dass das Übergabesystem dergestalt ausgebildet ist, dass die Übergabe des mindestens einen Packstücks vom fahrerlosen Transportfahrzeug an den Sortiertisch nur an einer Übergabeseite des Sortiertischs möglich ist.
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Durch das Festlegen einer Übergabeseite ist es weiterhin möglich, die anderen Seiten des Sortiertischs derart zu gestalten, dass ein Herunterfallen der Packstücke beispielsweise durch eine Umgrenzung verhindert werden kann.
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Weiterhin ist es möglich, dass das Übergabesystem eine Rutsche umfasst, die an einer Seite des Sortiertischs montiert ist, die der Übergabeseite abgewandt ist. Die Rutsche kann hierbei vorzugsweise eine geringe Neigung von maximal 30° oder besonders bevorzugt maximal 20° oder ganz besonders bevorzugt maximal 10° haben. Es ist somit möglich, dass am Ende der Rutsche immer noch eine ergonomische Arbeitshöhe vorhanden ist und die Rutsche somit als zusätzlicher Puffer für Packstücke genutzt werden kann. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Rutsche eine breite Rutsche ist, auf der mehrere Packstücke nebeneinanderliegen können, wobei der rotierbare Sortiertisch in diesem Fall auch der gleichmäßigen Verteilung der Packstücke auf der Rutsche dient. Die Rutsche kann beispielsweise mindestens 40 cm oder vorzugsweise mindestens 1 m breit sein.
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Die Verwendung einer Rutsche kann vorzugsweise in Kombination mit einer in Richtung der Rutsche leicht ansteigend geneigten rotierbaren Platte erfolgen, durch die die Packstücke vor der Übergabe an die Rutsche leicht angehoben werden um somit einen größeren Höhenversatz zwischen Anfang und Ende der Rutsche, bei ergonomischer Höhe, beispielsweise für stehende oder Sitzende menschliche Benutzer, am Ende der Rutsche, zu ermöglichen.
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Alternativ kann eine Rutsche in Kombination mit einer in Richtung der Rutsche leicht fallend geneigten rotierbaren Platte erfolgen, durch die die Packstücke auf die stärker geneigte Rutsche geschoben werden können.
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Es ist weiterhin möglich, dass die rotierbare Platte manuell, durch einen Motor und/oder durch das vorbeifahrende fahrerlose Transportfahrzeug mittels einer reibschlüssigen Verbindung und/oder magnetischer Kopplung rotierbar ist.
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Es ist somit möglich, dass die rotierbare Platte des Sortiertischs durch einen Motor kontinuierlich rotiert wird oder in Abhängigkeit von den durch eine eventuell vorhandene Lichtschranke erfassten Packstücken durch den Motor rotiert wird, oder es ist möglich, dass die rotierbare Platte nur oder zusätzlich zur Rotation durch einen Motor auch dann rotiert wird, wenn ein fahrerloses Transportfahrzeug vorbeifährt und/oder ein Packstück an den Sortiertisch übergeben wird.
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Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Platte durch den menschlichen Benutzer manuell rotierbar ist, da der menschliche Benutzer sehen kann, wo sich auf der Platte freie Plätze für weitere ankommende Packstücke befinden, und der menschliche Benutzer weiterhin die Platte rotieren kann, um abzunehmende Packstücke zu sich hin zu rotieren.
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Hierbei kann es auch möglich sein, dass der Motor von der rotierbaren Platte abkoppelbar ist, so dass die rotierbare Platte dann manuell rotierbar ist. Somit kann eine kontinuierlich rotierende Platte, die durch einen Motor angetrieben wird, beispielsweise durch den Benutzer gestoppt werden, und der Benutzer kann sich die Platte dann so drehen, wie es für den aktuellen Arbeitsschritt erforderlich ist, und kann hinterher den Motor wieder ankoppeln, damit die Platte wieder durch den Motor maschinell rotiert wird. Das An- und Abkoppeln des Motors kann hierbei beispielsweise durch einen Schalter realisiert sein.
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Weiterhin ist es möglich, das Übergabesystem durch Hinzunahme einer Aufgabestelle und mindestens zwei Ausgabestellen zu einem Logistiksystem auszubauen. Somit kann ein Paket an der Aufgabestelle, beispielsweise durch einen menschlichen Arbeiter oder Benutzer, auf das Transportfahrzeug aufgelegt werden, wobei durch die Steuereinrichtung, eine Benutzereingabe oder eine vom Paket erfasste Information an das Transportfahrzeug übermittelt wird, für welchen Sortiertisch das aufgelegte Packstück vorgesehen ist, Das Transportfahrzeug kann dann, vorzugsweise auf direktem Weg, zu dem jeweiligen Sortiertisch fahren und das Packstück mittels des Übergabeelements an den Sortiertisch übergeben. Anschließend kann das Transportfahrzeug wieder zurück zur Aufgabestelle fahren.
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Die Packstücke, die sich auf einem Sortiertisch befinden, können dann von einem Benutzer abgenommen und an eine Ausgabestelle, beispielsweise eine Kiste, eine Palette und/oder ein Fahrzeug, übergeben werden.
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Gegenstand der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung ist weiterhin ein Verfahren zur Übergabe von Packstücken, welches die folgenden Schritte umfasst:
- – Auflegen eines ersten Packstücks auf die Transportfläche eines fahrerlosen Transportfahrzeugs,
- – Übergeben des ersten Packstücks von der Transportfläche auf eine rotierbare Platte eines Sortiertischs mittels eines Übergabeelements, wobei zwischen einem Abgabepunkt der Transportfläche und einem Annahmepunkt der rotierbaren Platte des Sortiertischs nur ein Höhenversatz von maximal 15 cm, vorzugsweise maximal 10 cm, besonders vorzugsweise maximal 5 cm oder weniger als 2 cm, besteht, und
- – Abnehmen des ersten Packstücks vom Sortiertisch.
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Das Verfahren erlaubt somit ein Auflegen und Abnehmen des ersten Packstücks auf die Transportfläche bzw. vom Sortiertisch in nahezu gleicher Höhe, wodurch beide Arbeitsschritte durch einen menschlichen Benutzer in ergonomischer Höhe ausgeführt werden können, ohne dass komplizierte und teure Technik zum Überwinden eines Höhenunterschieds zwischen Aufgabe, Übergabe und Entnahme der Packstücke notwendig ist.
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Weiterhin kann das Verfahren den Schritt des Verteilens des ersten Packstücks und mindestens eines weiteren zweiten Packstücks auf der rotierbaren Platte, vorzugweise durch einen Abweiser, der das erste Packstück in einen inneren Bereich der rotierbaren Platte abdrängt, umfassen. Hierdurch können die ankommenden weiteren Packstücke auf der rotierbaren Platte optimal verteilt werden, so dass die rotierbare Platte als Puffer für Packstücke dienen kann und optimal ausgenutzt wird.
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Die Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs sowie das fahrerlose Transportfahrzeug, die rotierbare Platte des Sortiertischs sowie der Sortiertisch und/oder das Übergabeelement können hierbei wie für das oben beschriebene Übergabesystem ausgebildet sein.
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Weitere Aspekte des Übergabesystems sowie des Übergabeverfahrens für Packstücke sind nachfolgend anhand der Figuren beschrieben. Hierbei zeigt
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1 ein Übergabesystem, bestehend aus zwei fahrerlosen Transportfahrzeugen sowie einem Sortiertisch mit einem Abstreifer mit Gurtförderband,
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2 eine Draufsicht auf das Übergabesystem aus 1,
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3 eine weitere Ansicht des Übergabesystems auf 1,
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4 eine weitere Ausführungsform des Übergabesystems mit passivem Abstreifer,
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5 eine Draufsicht des Übergabesystems aus 3,
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6 eine weitere Ausführungsform des Übergabesystems mit Quergurt,
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7 eine Draufsicht auf das Übergabesystem aus 6,
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8 eine weitere Ansicht des Übergabesystems aus 6 und
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9 eine Ausführungsform des Logistiksystems.
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Die 1, 2 und 3 zeigen eine Ausführungsform des Übergabesystems für Packstücke gemäß der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung. Bei dieser Ausführungsform ist ein Sortiertisch 1 gezeigt, welcher eine rotierbare Platte 5 umfasst auf der mehrere Packstücke 4'' liegen. Die Packstücke 4'' werden von einem Benutzer 6 bewegt oder abgenommen. Weitere Packstücke 4, 4' werden auf den Transportflächen 3, 3' der zwei gezeigten fahrerlosen Transportfahrzeuge 2, 2' herantransportiert und durch den Abstreifer 7, der ein Gurtförderband umfasst, auf die rotierbare Platte 5 des Sortiertischs 1 geschoben.
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Hierbei kann der Abstreifer 7 zur Übergabe des Packstücks 4 ausgeklappt werden, da dieses Packstück 4 auf den gezeigten Sortiertisch 1 übergeben werden soll. Diese Information kann beispielsweise durch eine am Packstück 4 oder am Fahrzeug 2 befindliche Marke oder einen speziellen Sensor oder durch eine zentrale Steuereinrichtung an den Sortiertisch 1 übertragen werden, so dass der Sortiertisch 1 gesteuert wird, um den Abstreifer 7 auszuschwenken, wenn das zu übergebende Packstück 4 in die Nähe des Sortiertischs 1 kommt.
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Es ist weiterhin möglich, dass der Abstreifer 7 nach Übergabe des Packstücks 4 wieder eingeklappt wird, um beispielsweise das Packstück 4', welches sich auf dem nachfolgenden Transportfahrzeug 2 befindet, nicht auf den Sortiertisch 1 zu übergeben. Weiterhin kann der Sortiertisch 1 eine Begrenzung 10 umfassen, durch die ein Herunterfallen der Packstücke 4'' von der rotierbaren Platte 5 des Sortiertischs 1 verhindert wird.
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Zusätzlich umfasst der Sortiertisch 1 einen Abweiser 8, der die Packstücke 4'' in einen inneren Bereich der rotierbaren Platte 5 abdrängt, um dadurch eine optimale Nutzung der Fläche der rotierbaren Platte 5 zu gewährleisten und um weiterhin Platz für weitere ankommende Packstücke 4, 4' zu schaffen.
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Optional ist es auch möglich, den Abweiser 8 schräg als eine Rampe zu gestalten, so dass ein Packstück 4'' durch den Abweiser angehoben und auf andere Packstücke 4'' abgelegt werden. Dadurch kann der verfügbare Platz auf der rotierbaren Platte 5 noch besser genutzt werden.
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Die Transportfläche 3, 3' der fahrerlosen Transportfahrzeuge 2, 2' hat eine festgelegte Höhe und ist waagerecht. Die Höhe und die Neigung sind nicht verstellbar.
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Zwischen der Transportfläche 3 des fahrerlosen Transportfahrzeugs 2 und der rotierbaren Platte 5 des Sortiertischs 1 besteht nur ein geringer Höhenversatz von wenigen Zentimetern, vorzugsweise weniger als 5 cm oder sogar weniger als 2 cm. Die Transportfläche 3 befindet sich bei der Übergabe des Packstücks 4 oberhalb der rotierbaren Platte 5 und überlappt diese. Hierdurch kann eine beschädigungsfreie Übergabe der Packstücke von der Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs 2 auf die rotierbare Platte 5 des Sortiertischs 1 gewährleistet werden, und es ist ferner möglich, die Abnahme der Packstücke 4'' von der rotierbaren Platte 5 des Sortiertischs 1 durch einen Nutzer 6 in ergonomischer Höhe durchführen zu lassen und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, auch die Aufgabe der Packstücke 4 auf die Transportfläche 3 des fahrerlosen Transportfahrzeugs 2 durch einen hier nicht gezeigten weiteren menschlichen Benutzer in ergonomischer Höhe durchführen zu lassen.
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Um eine ergonomische Arbeitshöhe sowohl für kleine als auch für große menschliche Benutzer 6 zu gewährleisten ist die Neigung der rotierbaren Platte 5 gemäß einer Variante dieser Ausführungsform leicht verstellbar.
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Wie in 2 gezeigt, ist die Platte 5 des Sortiertischs 1 so ausgebildet, dass ein menschlicher Benutzer 6 bequem bis in die Mitte der rotierbaren Platte 5 des Sortiertischs 1 greifen kann und somit jedes Packstück 4'' bequem durch den menschlichen Benutzer 6 erreichbar ist. Die Platte 5 hat in diesem Beispiel somit einen Durchmesser von ungefähr 160 cm. Die Transportfahrzeuge 2, 2' sind in diesem Ausführungsbeispiel ausgelegt für den Transport quaderförmiger Pakete, die bis 20 kg wiegen, bevorzug bis 10 kg und besonders bevorzugt bis 5 kg. Die Transportfläche 3, 3' hat eine Auflagefläche zwischen 0,5 m2 und 1 m2, bevorzugt unter 0,8 m2.
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Die rotierbare Platte 5 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch den Benutzer 6 rotiert, so dass der Benutzer 6 die Möglichkeit hat, die durch ihn abzunehmenden Packstücke 4'' zu sich zu drehen. Weiterhin wird durch das vorbeifahrende fahrerlose Transportfahrzeug 2, 2' mittels einer magnetischen Kopplung eine Rotation der rotierbaren Platte 5 ausgelöst, so dass Platz für weitere ankommende Packstücke 4, 4' geschaffen wird.
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3 zeigt eine weitere Perspektive des beschriebenen Ausführungsbeispiels.
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Das Ausführungsbeispiel kann optional noch durch eine breite, flache Rutsche ergänzt werden, die auf der Seite des Sortiertischs 1, an der sich der Benutzer befindet, zusätzlich befestigt wird. Durch die rotierbare Platte 5 des Sortiertischs können dann die Packstücke 4'' optimal auf der Rutsche verteilt werden und es wird zusätzlicher Platz zum Puffern der Packstücke 4'' geschaffen. Die Rutsche sollte hierbei eine möglichst flache Neigung von höchstens 20° haben, so dass eine ergonomische Höhe von sowohl dem Sortiertisch 1 als auch dem Ende der Rutsche noch eingehalten werden kann. Hierbei kann alternativ zum bisher beschriebenen waagerechten Sortiertisch 1 auch ein Sortiertisch 1 mit in Richtung der Rutsche ansteigend geneigter, rotierbarer Platte 5 zum Einsatz kommen, so dass die Packstücke vor der Übergabe von der rotierbaren Platte auf die Rutsche leicht angehoben werden, so dass dann eine Rutsche mit stärkerer Neigung möglich ist.
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Die 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform des Übergabesystems. Hierbei beinhaltet der Sortiertisch 1 eine Gleitleiste 17, die als Verlängerung der Umrandung ausgebildet ist. Die Gleitleiste 17 dient als passiver Abstreifer und ist fest mit dem Sortiertisch verbunden. Die fahrerlosen Transportfahrzeuge 2', 2'', 2''' fahren im ”Normalfall”, wenn keine Übergabe des jeweiligen geladenen Packstücks an den Sortiertisch 1 beabsichtigt ist, entlang eines Hauptfahrwegs 18 an der Gleitleiste 17 des Sortiertischs 1 vorbei. Wenn das Packstück 4 von einem Transportfahrzeug 2 an die rotierbare Platte 5 des Sortiertischs 1 übergeben werden soll, schwenkt das Transportfahrzeug 2 kurz vor dem Sortiertisch 1 aus dem Hauptfahrweg 18 aus und fährt auf einem Übergabefahrweg 19 an dem Sortiertisch 1 direkt vorbei. So wird das Packstück 4 von der Transportfläche 3 des fahrerlosen Transportfahrzeugs 2 durch die Gleitleiste 17 passiv auf die rotierbare Platte des Sortiertischs 1 abgedrängt, während das Transportfahrzeug 2 unter dem Abstreifer hindurchfährt.
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Die 6 bis 8 zeigen eine weitere Ausführungsform des Übergabesystems, wobei in dieser Ausführungsform die Transportfläche des fahrerlosen Transportfahrzeugs 2, 2' einen Quergurt 9 umfasst, der das aufliegende Packstück 4 auf die rotierbare Platte 5 des Sortiertischs 1 schieben kann. Im Gegenzug entfällt in dieser Ausführungsform der Abstreifer 8.
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Der Quergurt 9 wird nur dann betrieben, wenn sich das fahrerlose Transportfahrzeug 2 neben dem Sortiertisch 1 befindet, auf den das Packstück 4 übergeben werden soll. Das Anschalten des Quergurts geschieht hierbei durch das fahrerlose Transportfahrzeug 2, sobald dieses über einen Sensor erfasst, dass es sich neben dem Sortiertisch 1 befindet, an den das Packstück 4 übergeben werden soll. Die Information darüber, welcher Sortiertisch 1 angefahren werden soll, erhält das Transportfahrzeug 2 durch die Steuereinrichtung oder durch eine Benutzereingabe bei der Aufgabe des Packstücks 4. Weiterhin ist es auch möglich, dass die einzelnen Packstücke 4, 4', 4'' Informationsträger, wie beispielsweise Barcode-Label oder RFID-Transponder, enthalten, die von einer Leseeinrichtung des Transportfahrzeugs ausgelesen werden können, und die Informationen über das Packstück 4 und/oder den Sortiertisch 1, an den das Packstück 4 zu übergeben ist, beinhalten.
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Weiterhin kann auch der Sortiertisch 1 durch einen Sensor feststellen, dass sich ein fahrerloses Transportfahrzeug 2, welches ein Packstück an den Sortiertisch 1 abgeben soll, neben dem Sortiertisch 1 befindet. Daraufhin kann der Sortiertisch 1 die rotierbare Platte 5 unterstützt durch einen Motor in eine Position rotieren, in der eine Annahme des Packstücks 4 möglich ist. Die geeignete Position kann hierbei durch eine Lichtschranke bestimmt werden.
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Alternativ kann bei einer rein manuell rotierenden Platte 5 der Benutzer 6 die Platte 5 in eine geeignete Position rotieren.
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Wie in 9 gezeigt, können mehrere Übergabesysteme gemäß den vorangegangenen Ausführungsbeispielen Teil eines Logistiksystems sein, bestehend aus einer Aufgabestelle 16, an der ein Benutzer 6' Packstücke 4 einzeln von einer Palette 13 auf die Transportfahrzeuge 2, 2', 2'' lädt. Durch die Steuereinrichtung 12 erhält jedes der Transportfahrzeuge 2, 2', 2'' über WiFi die Information, an welchen Sortiertisch 1, 1', 1'' das jeweilige Packstück übergeben werden soll. Alternativ können die Packstücke bei der Aufgabe durch den Benutzer 6' gescannt werden und/oder Informationen über das aufgegebene Packstück 4 können durch den Benutzer 6' an die Steuereinrichtung und/oder das Transportfahrzeug 2, 2', 2'' übermittelt werden.
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Die Transportfahrzeuge 2, 2', 2'' fahren dann mit dem jeweiligen Packstück 4 den entsprechenden Sortiertisch 1, 1', 1'' direkt an und übergeben das geladene Packstück 4 mittels eines jeweiligen Übergabeelements an die rotierbare Platte 5, 5', 5'' am entsprechenden Sortiertisch 1, 1', 1''. Nach der Übergabe fahren die Transportfahrzeuge 2, 2', 2'' direkt zurück zur Aufgabestelle.
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Auf den Sortiertischen 1, 1', 1'' werden die Packstücke 4 gepuffert, bis sie von einem Benutzer 6 auf eine als Ausgabestelle dienende Palette 14, 14' geladen. Hierbei ist eine weitere Sortiertätigkeit durch den Benutzer möglich, um beispielsweise die Beladung der Palette 14, 14' oder weitere Arbeitsschritte zu optimieren Diese Palette 14, 14' kann dann, wenn vollständig beladen, in ein Auslieferfahrzeug 15 geladen werden.
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Die Transportfahrzeuge 2, 2', 2'' und Sortiertische 1, 1', 1'' sind in dem Logistiksystem gemäß diesem Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass sie möglichst klein und leicht sind, so dass sie schnell aufbaubar sind und das Logistiksystem beliebig erweiterbar ist. Somit kann das Logistiksystem in kurzer Zeit beispielsweise auf einem Hallenboden frei angeordnet werden.
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Die Sortiertische 1, 1', 1'' können hierbei klappbar sein, während die Transportfahrzeuge leicht und von einem Menschen anhebbar sind. Dadurch kann das Logistiksystem gemäß diesem Ausführungsbeispiel bei saisonalen Engpässen, wie sie beispielsweise im Vorweihnachtsgeschäft entstehen, oder mechanischen Problemen der traditionellen Logistiksysteme schnell und flexibel zum Einsatz kommen. Hierbei ist es auch möglich, dass im Rahmen einer dezentralen Steuerung des Logistiksystems neu hinzukommende Komponenten, wie beispielsweise Sortiertische oder Transportfahrzeuge, über die Steuereinrichtung der jeweiligen Komponente eine Registrierung bei dem Logistiksystem bzw. der Steuereinrichtung des Logistiksystems, selbst initiieren.