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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Visualisierung von Lüftungsströmungen und Schallwellen in einem Fahrzeug sowie ein entsprechendes System und ein Kraftfahrzeug mit dem System.
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Moderne Fahrzeuge bieten vielfältige Einstell- und Bedienmöglichkeiten. Mit diesen lassen sich beispielsweise Komfort und Unterhaltungsfunktionen steuern. Insbesondere bei Lüftungsfunktionen und Audiofunktionen ist es häufig schwierig, auf Anhieb eine richtige Einstellung zu finden. Infolge dessen, muss durch Ausprobieren eine Einstellung der Lüftungsanlage ermittelt werden, welche den gewünschten Lüftungskomfort beziehungsweise Klangkomfort mit sich bringt. Eine bestehende Herausforderung dabei ist es, den Bedienkomfort für einen Fahrzeugnutzer möglichst zu maximieren und eine Ablenkung durch die Bedienung von der Fahrtätigkeit selbst möglichst zu vermeiden.
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Aus der
DE 10 2012 016 109 A1 ist eine Bedienvorrichtung zum Einstellen einer Klimatisierungsvorrichtung eines Fahrzeuges bekannt. Die Vorrichtung ist ausgebildet, auf einer Anzeigefläche eine grafische Darstellung des Innenraumes des Fahrzeuges wiederzugeben und innerhalb der grafischen Darstellung Schaltsymbole anzuzeigen, welche die Einströmrichtung, die Einströmrate und die Einströmtemperatur der durch die Belüftungselemente in den Innenraum einströmenden Luft darstellen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Bedienungsmöglichkeit von Lüftungsvorrichtungen und Audiogeräten weiter zu vereinfachen und zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche 1, 7 und 10 gelöst.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Visualisierung von Lüftungsströmungen und Schallwellen in einem Fahrzeug, in dem wenigstens ein Stellglied einer Lüftungseinrichtung und / oder Schallquelle manuell oder automatisch justiert wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens eine Messung bezüglich einer Lüftungsströmung und / oder Schallwelle erfolgt und unter Verwendung wenigstens eines resultierenden Messwertes wenigstens eine freie Lüftungsströmung und / oder freie Schallwelle in einem Fahrzeug simuliert wird und wenigstens einem Fahrzeugnutzer räumlich dargestellt wird.
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Dies bietet den Vorteil, dass ein Fahrzeugnutzer direkt und räumlich sehen kann, wie sich eine freie Lüftungsströmung beziehungsweise freie Schallwelle in der Fahrgastzelle ausbreitet. Vorteilhafterweise lässt sich eine iterative Veränderung von Justageeinstellungen von Stellgliedern der Lüftungseinrichtung beziehungsweise der Schallquelle gefolgt von einer sinnlichen Erfassung der Auswirkungen auf das Empfinden des Fahrzeugnutzers vermeiden. Dadurch wird der Bedienkomfort vorteilhaft erhöht und die Beanspruchung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugbenutzers vorteilhaft reduziert. Dadurch wird die Sicherheit des Fahrzeugs vorteilhaft erhöht. Es können beispielsweise individuelle Lüftungs- und Akustikzonen für Fahrzeugnutzer definiert und eingestellt werden.
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Als freie Lüftungsströmung wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eine Lüftungsströmung bezeichnet, die nicht mehr den steuernden Einflüssen technischer Komponenten eines Strömungssystems unterliegt. Mit anderen Worten ausgedrückt, versteht man darunter solche Lüftungsströmungen, welche die Lüftungseinrichtung verlassen haben und sich frei, in beispielsweise der Fahrgastzelle, ausbreiten können. Analog hierzu ist unter einer freien Schallwelle zu verstehen, dass die Schallwelle sich außerhalb eines Bereichs der Schallquelle ausbreitet. Rein beispielhaft handelt es sich dabei um eine Schallwelle, die einen Lautsprecher verlassen hat und sich in der Fahrgastzelle ausbreitet. Zur begrifflichen Vereinfachung wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht konsequent zwischen einer einzelnen Schallwelle und Schallwellen beziehungsweise einem Schallwellenfeld unterschieden. Dem Fachmann ist ohne weiteres bewusst, welche technischen Modelle zur Umsetzung der vorliegenden Lehre zweckmäßig sind. In der Regel wird ein Schallwellenfeld Gegenstand der Betrachtung sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Rahmen der wenigstens einen Messung wenigstens eine Justagestellung wenigstens eines Stellgliedes gemessen wird.
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Dies bietet den Vorteil, dass besonders einfach eine Anfangsbedingung für die Simulation ermittelt werden kann. Bevorzugt werden alle Parameter erfasst, die einen momentanen Zustand einer Lüftungsströmung charakterisieren. Im Falle von Schallwellen handelt es sich bevorzugt um all solche Parameter, die die Entstehung der Schallwelle definieren. All solche Parameter sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt und umfassen im Falle der Lüftungsströmung beispielsweise einen Volumenstrom und dessen Strömungsrichtung und im Falle der Schallwelle beispielsweise eine elektrische Leistung und Frequenz. Ein Stellglied kann dabei im Falle der Lüftungsströmung beispielsweise in Form einer Ausströmklappe einer Lüftungseinrichtung oder eines Lüftungsventilators vorliegen und im Falle der Schallwelle beispielsweise in Form eines Leistungsstellers für einen Lautsprecher. Bei der Messung kann auch auf Daten eines Fahrzeugsteuerungssystems zurückgegriffen werden.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Rahmen der Messung wenigstens eine Lüftungsströmung und / oder Schallwelle an wenigstens einem Bezugspunkt in oder an einem für den wenigstens einen Fahrzeugnutzer vorgesehenen Bereich des Fahrzeugs gemessen wird. Der Bezugspunkt kann beispielsweise aus einer Anzahl möglicher Bezugspunkte ausgewählt werden, indem die Position des Fahrzeugnutzers direkt oder indirekt ermittelt wird. Hierzu sind dem Fachmann verschiedene Methoden bekannt, so rein exemplarisch durch Verwendung eines Gewichtssensors im Sitz oder durch Messung eines Federwegs einer Sitzlagerung.
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Dies bietet den Vorteil, dass die Simulation im Bereich des Bezugspunktes besonders genau wird. Der Bezugspunkt kann zum Beispiel im Bereich einer Kopfstützenaufnahme eines Fahrzeugsitzes liegen, so dass die freie Lüftungsströmung insbesondere in einem empfindlichen Bereich eines Nackens eines Fahrzeugnutzers beziehungsweise analog dazu die freie Schallwelle im Bereich eines Ohres des Fahrzeugnutzers besonders genau simulierbar ist. Andere Bezugspunkte wählt der zuständige Fachmann selbstständig nach Maßgabe der Lüftungs- beziehungsweise Klangkomfortanforderungen aus.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine auf wenigstens einer gemessenen Luftströmung und / oder Schallwelle basierende Simulation und eine auf wenigstens einer gemessenen Justagestellung basierende Simulation zur Erstellung einer korrigierten Simulation miteinander verglichen werden.
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Dies bietet den Vorteil, dass die Simulation besonders genau durchgeführt werden kann. Insbesondere vorteilhaft lassen sich Ungenauigkeiten einer Simulation anhand der Justagestellung des Stellgliedes sowie einer Simulation anhand einer gemessenen Lüftungsströmung beziehungsweise Schallwelle an einem Bezugspunkt gegenseitig kompensieren.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Fahrzeugnutzer wenigstens eine freie Lüftungsströmung und / oder freie Schallwelle in dem Fahrzeug über wenigstens eine Eingabeschnittstelle definiert und dazu wenigstens eine passende Justagestellung wenigstens eines Stellgliedes einer Lüftungseinrichtung und / oder Schallquelle durch Simulation ermittelt wird.
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Dies bietet den Vorteil, dass ein gewünschtes Lüftungs- beziehungswese Klangverhalten besonders einfach und schnell einstellbar ist und stabil aufrechterhalten bleiben kann. Weiterhin vorteilhaft ist ein Regelungsbetrieb einer vorgegebenen freien Lüftungsströmung unter sich ändernden Umweltbedingungen möglich. Solche Umweltbedingungen können rein beispielhaft teilweise geöffnete Fenster, Lageveränderungen von Objekten oder Personen innerhalb des Fahrzeuges oder auch Funktionsbeeinträchtigungen einzelner Komponenten der Lüftungseinrichtung sein. Analog ist auch eine Regelung der freien Schallwelle oder auch eine Regelung eines Schallwellenfeldes möglich. Als Regelgröße kann dabei beispielsweise ein Verhältnis zwischen einem Schallwellenfeld im Bereich eines Fahrzeugnutzers und einem Hintergrundgeräuschwellenfeld definiert werden. Beispielsweise kann dann eine Anpassung des Schallwellenfeldes an sich verändernde Hintergrundgeräusche, wie Außenlärm, Fahrtwindgeräusche und weitere dem Fachmann bekannte Faktoren erfolgen. Auch die oben genannten Umweltbedingungen zählen zu diesen Faktoren, wobei im Falle der Regelung der freien Schallwelle eine Funktionsbeeinträchtigung einzelner Komponenten der Schallquelle betroffen sind.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine freie Lüftungsströmung und / oder freie Schallwelle in einer erweiterten Realität (Augmented Reality) dargestellt wird.
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Dies bietet den Vorteil, dass die freie Lüftungsströmung beziehungsweise die freie Schallwelle derart darstellbar ist, dass eine Beanspruchung der Aufmerksamkeit eines Fahrzeugnutzers minimiert wird. Vorteilhafter Weise lässt sich die Darstellung nach Maßgabe der Bedürfnisse des Fahrzeugnutzers in dessen Sichtfeld einblenden. Ferner wird der Bedienkomfort signifikant erhöht, da die freie Lüftungsströmung beziehungsweise freie Schallwelle direkt in der realen Umgebung ersichtlich ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System zur Visualisierung von Lüftungsströmungen und Schallwellen in einem Fahrzeug, umfassend wenigstens einen Sensor, der ausgebildet ist, wenigstens eine Stellgliedposition einer Lüftungseinrichtung und / oder Schallquelle und / oder eine Lüftungsströmung und / oder Schallwelle an wenigstens einem Bezugspunkt zu messen, weiterhin umfassend wenigstens eine Anzeigevorrichtung zur Ausgabe räumlicher Darstellungen sowie eine Datenverarbeitungseinrichtung zur Auswertung von Sensordaten. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist, unter Verwendung wenigstens eines aus den Sensordaten ermittelten Messwertes wenigstens eine freie Lüftungsströmung und / oder freie Schallwelle in dem Fahrzeug zu simulieren und diese über die Anzeigevorrichtung in räumlicher Darstellung auszugeben.
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Dies bietet den Vorteil, dass eine Bedienung der Lüftungseinrichtung beziehungsweise der Schallquelle schnell und einfach möglich wird. Eine Aufmerksamkeitsbeanspruchung eines Fahrzeugnutzers wird vorteilhaft reduziert. Weiterhin vorteilhaft besteht das System aus günstigen und zuverlässigen Komponenten. Das System ist flexibel und einfach in verschiedene Fahrzeugtypen integrierbar. Hierzu zählen rein beispielhaft Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Wasserfahrzeuge und Luftfahrzeuge. Auch eine Übertragung der vorliegenden Erfindung auf Bereiche, die nicht einem Fahrzeug zuordenbar sind, ist möglich. Rein beispielhaft seien Gebäude und sonstige Orte genannt, an denen eine einfach und schnell einstellbare Belüftung beziehungsweise Schallquelle, mit anderen Worten Audioquelle, vorteilhaft ist. Im Falle der Audioquelle sei exemplarisch ein Klangsystem beispielsweise eines Kinos genannt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass dieses wenigstens eine Eingabeschnittstelle umfasst, über welche wenigstens eine freie Lüftungsströmung und / oder freie Schallwelle in dem Fahrzeug definierbar ist und die Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist, wenigstens eine passende Justagestellung wenigstens eines Stellgliedes der Lüftungseinrichtung und / oder Schallquelle durch Simulation zu ermitteln und / oder Stellsignale für das wenigstens eine Stellglied zu generieren.
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Dies bietet den Vorteil, dass ein gewünschtes Lüftungsverhalten beziehungsweise Klangverhalten besonders einfach und schnell einstellbar ist und stabil aufrechterhalten bleiben kann. Weiterhin vorteilhaft ist ein Regelungsbetrieb einer vorgegebenen freien Lüftungsströmung beziehungsweise freien Schallwelle unter sich ändernden Umweltbedingungen möglich. Solche Umweltbedingungen können rein beispielhaft teilweise geöffnete Fenster, Lageveränderungen von Objekten oder Personen innerhalb des Fahrzeuges oder auch Funktionsbeeinträchtigungen einzelner Komponenten der Lüftungseinrichtung beziehungsweise Schallquelle sein. Im Falle der Schallquelle sind insbesondere auch Hintergrundgeräusche relevant.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Anzeigeeinrichtung eine 3D-Datenbrille und / oder einen Projektor umfasst und / oder eine Eingabevorrichtung Mittel zur Gestensteuerung umfasst und / oder Mittel zur direkten oder indirekten Ermittlung einer Position eines Fahrzeugnutzers vorgesehen sind. Zu letzterem sind dem Fachmann verschiedene Mittel bekannt, so rein exemplarisch Gewichtssensoren im Sitz oder Wegsensoren im Bereich einer Federung einer Sitzlagerung.
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Dies bietet den Vorteil, dass die freie Lüftungsströmung beziehungsweise freie Schallwelle in einer erweiterten Realität darstellbar ist. Sie ist daher derart darstellbar, dass eine Beanspruchung der Aufmerksamkeit eines Fahrzeugnutzers minimiert wird. Vorteilhafterweise lässt sich die Darstellung nach Maßgabe der Bedürfnisse des Fahrzeugnutzers in dessen Sichtfeld einblenden. Ferner wird der Bedienkomfort signifikant erhöht, da die freie Lüftungsströmung beziehungsweise Schallwelle direkt in der realen Umgebung ersichtlich ist. Der Bezugspunkt kann beispielsweise unter Verwendung der Position des Fahrzeugnutzers aus einer Anzahl möglicher Bezugspunkte ausgewählt werden, wodurch eine Darstellung in der realen Umgebung und in Bezug auf den Fahrzeugnutzer noch genauer wird. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein erfindungsgemäßes System. Dies bietet den Vorteil, dass die Sicherheit und der Benutzerkomfort des Kraftfahrzeugs signifikant erhöht werden.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines erfindungsgemäßen Systems in einer bevorzugten Ausführungsform;
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines erfindungsgemäßen Systems in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform;
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen System in einer bevorzugten Ausführungsform.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines erfindungsgemäßen Systems in einer bevorzugten Ausführungsform. Gegenstand des Verfahrens ist hier eine Visualisierung von Lüftungsströmungen. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Stellglied 10 einer Lüftungseinrichtung 12 automatisch justiert. Das Stellglied 10 mit der Lüftungseinrichtung 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel Bestandteil eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs und wird durch einen Fahrzeugnutzer über entsprechende Bedienelemente angesteuert. Die Lüftungsströmung 14 strömt aus der Lüftungseinrichtung 12 aus. Außerhalb der Lüftungseinrichtung 12 breitet sich die Lüftungsströmung 14 als freie Lüftungsströmung 16 in einer Fahrgastzelle 18 des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs aus.
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In einem nächsten Verfahrensschritt erfolgen zwei Messungen bezüglich einer Lüftungsströmung. Eine Messung erfolgt bezüglich der Lüftungsströmung 14 und zwar derart, dass mit einem dem erfindungsgemäßen System zugeordneten Drehwinkelsensor 20 eine Stellgliedposition des Stellgliedes 10 erfasst wird, welche die Lüftungsströmung 14 beeinflusst. Parallel dazu erfolgt eine Messung einer freien Luftströmung 16 mit einem Strömungssensor 22, der ebenfalls dem System zugeordnet ist. Optional kann in anderen Ausführungsbeispielen auch nur ein oder mehr als zwei Sensoren vorgesehen sein. Die Messung der freien Luftströmung 16 erfolgt an einem Bezugspunkt P, der im Bereich einer Rückenlehne 24 des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Von dem Drehwinkelsensor 20 und dem Strömungssensor 22 gelieferte Sensordaten 26 werden an eine Datenverarbeitungseinrichtung 28 übertragen. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 ist ferner mit einem Steuerungssystem des nicht dargestellten Kraftfahrzeugs verbunden und empfängt weitere benötigte Daten, wie zum Beispiel eine Lüftungsventilatoreinstellung. In anderen Ausführungsbeispielen können auch weitere Daten von dieser Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeuges geliefert werden. Gleichsam kann in anderen Ausführungsbeispielen das System eine Vielzahl an Sensoren aufweisen, die ausgebildet sind, alle benötigten Messungen selbstständig durchzuführen.
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In einem weiteren Verfahrensschritt simuliert die Datenverarbeitungseinrichtung 28 die freie Luftströmung 16. Die Sensordaten 26 enthalten eine Vielzahl an Messwerten des Drehwinkelsensors 20 und des Strömungssensors 22. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 verwendet Messwerte des Drehwinkelsensors 20 zur Konstruktion eines Anfangspunktes 30 für die Simulation. Ferner verwendet die Datenverarbeitungseinrichtung 28 Messwerte des Strömungssensors 22 zur Konstruktion eines Stützpunktes 32 für die Simulation. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 erzeugt dann eine räumliche Darstellung der Simulation 34 und gibt diese auf einer Anzeigevorrichtung 36, die hier nur schematisch mit Ihren Systemgrenzen dargestellt ist, aus. In diesem Ausführungsbeispiel ist die dem System zugeordnete Anzeigevorrichtung 36 eine 3D-Datenbrille. Mit dieser sind erweiterte Realitätsdarstellungen möglich. Die räumliche Darstellung der Simulation 34 erstreckt sich vom Anfangspunkt 30 über den Stützpunkt 32 bis zu einem definierten Endpunkt der Simulation. Dieser ist hier nicht dargestellt und wird im unter Einbezug einer Simulationsgenauigkeit durch den Fachmann definiert. Die reale Umgebung, mit der die räumliche Darstellung der Simulation 34 überlagert dargestellt wird, besteht hier rein schematisch und exemplarisch aus der Rückenlehne 24, der Lüftungseinrichtung 12 und weiteren Strukturelementen des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines erfindungsgemäßen Systems in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform. Gegenstand des Verfahrens ist hier eine Visualisierung von Schallwellen. Sofern mit der 1 identische Bezugszeichen verwendet werden, beziehen sich diese auf gleiche Merkmale. In diesen Fällen gilt das in 1 Beschriebene in gleicher Weise auch für diese Merkmale in 2.
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In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Stellglied 10 einer Schallquelle 44 automatisch justiert. Das Stellglied 10 und ein Lautsprecher 46 der Schallquelle 44 ist in diesem Ausführungsbeispiel Bestandteil eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs und wird durch einen Fahrzeugnutzer über entsprechende Bedienelemente angesteuert. Die Schallwellen 48 breiten sich zunächst innerhalb des Lautsprechers 46 aus und treten dann aus der Schallquelle 44 aus. Außerhalb der Schallquelle 44 breiten sich die Schallwellen 48 als freie Schallwellen 50 in einer Fahrgastzelle 18 des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs aus.
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In einem nächsten Verfahrensschritt erfolgen zwei Messungen bezüglich Schallwellen. Eine Messung erfolgt bezüglich der Schallwellen 48 und zwar derart, dass mit einem dem erfindungsgemäßen System zugeordneten Leistungssensor 52 ein Leistungssignal des Stellgliedes 10 erfasst wird, welches die Schallwellen 48 beeinflusst. Parallel dazu erfolgt eine Messung von freien Schallwellen 50 mit einem Schallsensor 54, der ebenfalls dem System zugeordnet ist. Optional kann in anderen Ausführungsbeispielen auch nur ein oder mehr als zwei Sensoren vorgesehen sein. Die Messung der freien Schallwellen 50 erfolgt an einem Bezugspunkt P, der im Bereich einer Rückenlehne 24 des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Der Bezugspunkt P ist in diesem Ausführungsbeispiel aus einer Anzahl möglicher Bezugspunkte Pi ausgewählt. Die Auswahl erfolgt durch Auswertung von Sensordaten 26 eines Gewichtssensors 56, der ausgebildet ist, das Gewicht eines Nutzers zu bestimmen, der auf einem Sitz des Kraftfahrzeugs mit der Rückenlehne 24 sitzt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 berechnet dann anhand eines elastischen Verhaltens des Sitzes an welcher Position im Raum der Punkt P liegt oder mit anderen Worten ausgedrückt, an welcher Position im Raum sich rein exemplarisch der Schallsensor 54 befindet, wenn der Sitz in Folge des Gewichts des Nutzers elastisch deformiert wird. Von dem Leistungssensor 52 und dem Schallsensor 54 gelieferte Sensordaten 26 werden an eine Datenverarbeitungseinrichtung 28 übertragen. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 ist ferner mit einem Steuerungssystem des nicht dargestellten Kraftfahrzeugs verbunden und empfängt weitere benötigte Daten, wie zum Beispiel eine Einstellung weiterer Schallquellen. In anderen Ausführungsbeispielen können auch weitere Daten von dieser Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeuges geliefert werden. Gleichsam kann in anderen Ausführungsbeispielen das System eine Vielzahl an Sensoren aufweisen, die ausgebildet sind, alle benötigten Messungen selbstständig durchzuführen.
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In einem weiteren Verfahrensschritt simuliert die Datenverarbeitungseinrichtung 28 die freien Schallwellen 50. Die Sensordaten 26 enthalten eine Vielzahl an Messwerten des Leistungssensors 52 und des Schallsensors 54. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 verwendet Messwerte des Leistungssensors 52 zur Konstruktion eines Anfangspunktes 30 für die Simulation. Ferner verwendet die Datenverarbeitungseinrichtung 28 Messwerte des Schallsensors 54 zur Konstruktion eines Stützpunktes 32 für die Simulation. Die Datenverarbeitungseinrichtung 28 erzeugt dann eine räumliche Darstellung der Simulation 34 und gibt diese auf einer Anzeigevorrichtung 36, die hier nur schematisch mit Ihren Systemgrenzen dargestellt ist, aus. In diesem Ausführungsbeispiel ist die dem System zugeordnete Anzeigevorrichtung 36 ein transparentes Display, mit der die Simulation in einem Sichtbereich des Fahrzeugnutzers räumlich darstellbar ist. Die räumliche Darstellung der Simulation 34 erstreckt sich vom Anfangspunkt 30 über den Stützpunkt 32 bis zu einem definierten Endbereich der Simulation. Dieser ist hier nicht dargestellt und wird im unter Einbezug einer Simulationsgenauigkeit durch den Fachmann definiert. Die reale Umgebung, mit der die räumliche Darstellung der Simulation 34 überlagert dargestellt wird, besteht hier rein schematisch und exemplarisch aus der Rückenlehne 24, der Schallquelle 44 und weiteren Strukturelementen des hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen System in einer bevorzugten Ausführungsform. Der obere Teil der 3 zeigt das Kraftfahrzeug 38 in einer Frontansicht, der mittlere Teil der 3 zeigt das Kraftfahrzeug 38 in einer Rückansicht und der untere Teil der 3 zeigt das Kraftfahrzeug 38 in einer seitlichen Ansicht.
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Sofern mit der 1 oder 2 identische Bezugszeichen verwendet werden, beziehen sich diese auf gleiche Merkmale. In diesen Fällen gilt das in 1 oder 2 Beschriebene in gleicher Weise auch für diese Merkmale in 3.
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Gezeigt sind unterschiedliche Möglichkeiten zur Anordnung der Elemente des erfindungsgemäßen Systems in einem Kraftfahrzeug 38. Die Anordnung ist rein exemplarisch und kann nach Maßgabe des zuständigen Fachmanns verändert oder erweitert werden. Im oberen und unteren Teil der 2 sind Positionen einer Vielzahl an Sensoren zur Messung von Stellgliedpositionen 40 dargestellt. Diese umfassen auch Leistungssensoren 52 zur Detektion von Einstellungen von Stellgliedern 10 für Schallquellen 44. Im unteren Teil der 2 sind ferner Positionen einer Vielzahl an Strömungssensoren 42 und Schallsensoren 54 dargestellt. Diese können beispielsweise auch in Sitzelemente, die rein beispielhaft in eine Rückenlehne 24, integriert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stellglied
- 12
- Lüftungseinrichtung
- 14
- Lüftungsströmung
- 16
- freie Lüftungsströmung
- 18
- Fahrgastzelle
- 20
- Drehwinkelsensor
- 22
- Strömungssensor
- 24
- Rückenlehne
- 26
- Sensordaten
- 28
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 30
- Anfangspunkt
- 32
- Stützpunkt
- 34
- räumliche Darstellung der Simulation
- 36
- Anzeigevorrichtung
- 38
- Kraftfahrzeug
- 40
- Sensoren zur Messung von Stellgliedpositionen
- 42
- Strömungssensoren
- 44
- Schallquelle
- 46
- Lautsprecher
- 48
- Schallwellen
- 50
- freie Schallwellen
- 52
- Leistungssensor
- 54
- Schallsensor
- 56
- Gewichtssensor
- P
- Bezugspunkt
- Pi
- Anzahl möglicher Bezugspunkte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012016109 A1 [0003]