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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Dichtelements, beispielsweise eines federunterstützten Nutrings und/oder eines Radialwellendichtrings.
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Ein Dichtelement kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass ein Grundkörper aus einem Dichtmaterial in einem Spritzgussverfahren hergestellt wird. Abhängig von der gewünschten Eigenschaft des Dichtelements kann beispielsweise ein Federelement zusätzlich an dem Grundkörper angeordnet werden, nachdem der Grundkörper fertiggestellt wurde.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Dichtelements bereitzustellen, mittels welchem ein Dichtelement einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines Dichtelements gelöst, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen eines Grundkörpers aus einem Dichtmaterial;
Anordnen eines Federelements an dem Grundkörper;
gemeinsames Umformen des Grundkörpers und des Federelements, wobei das Federelement an dem Grundkörper festgelegt wird und wobei das Federelement und der Grundkörper in ihre endgültige Form gebracht werden.
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Dadurch, dass der Grundkörper und das Federelement gemeinsam umgeformt werden, können vorzugsweise sowohl der Grundkörper als auch das Federelement in einem Ausgangszustand als einfach und kostengünstig herstellbare Bauteile bereitgestellt werden. Das Dichtelement ist somit insgesamt vorzugsweise einfach und kostengünstig herstellbar.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn der Grundkörper in einem Ausgangszustand im Wesentlichen flach und/oder ringförmig ausgebildet ist.
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Der Grundkörper ist vorzugsweise im Ausgangszustand scheibenförmig ausgebildet und weist vorzugsweise eine mittige Durchtrittsöffnung auf.
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Unter einem Ausgangszustand ist in dieser Beschreibung unter den beigefügten Ansprüchen insbesondere ein Zustand zu verstehen, in welchem ein Bauteil beim Anordnen des Federelements an dem Grundkörper und/oder beim Einbringen des Grundkörpers und/oder des Federelements in ein Umformwerkzeug zum gemeinsamen Umformen des Grundkörpers und des Federelements vorliegt.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn das Federelement in einem Ausgangszustand im Wesentlichen flach und/oder ringförmig ausgebildet ist.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Federelement im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist und vorzugsweise mit einer zentralen Durchtrittsöffnung versehen ist.
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Das Federelement kann beispielsweise als eine Federplatine ausgebildet sein.
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Der Grundkörper und das Federelement werden vorzugsweise plastisch umgeformt.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper und das Federelement kaltumgeformt und/oder warmumgeformt werden, um, insbesondere gemeinsam, in ihre endgültige Form gebracht zu werden.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper in einem Ausgangszustand eine Aufnahme, insbesondere eine Vertiefung, für das Federelement umfasst.
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Das Federelement wird vorzugsweise in die Aufnahme eingebracht, vorzugsweise bevor der Grundkörper und das Federelement gemeinsam umgeformt werden.
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Vorzugsweise sind sowohl der Grundkörper als auch das Federelement in einem Ausgangszustand scheibenförmig ausgebildet. Das Federelement und der Grundkörper weisen vorzugsweise jeweils eine zentrale oder mittige Durchtrittsöffnung auf, welche vorzugsweise koaxial zueinander ausgebildet sind.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper und das Federelement koaxial zueinander angeordnet werden, bevor der Grundkörper und das Federelement gemeinsam umgeformt werden.
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Die Aufnahme für das Federelement in dem Grundkörper ist vorzugsweise eine ringförmige Vertiefung in dem Grundkörper.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn der Grundkörper und das Federelement durch das gemeinsame Umformen und/oder beim gemeinsamen Umformen formschlüssig miteinander verbunden werden.
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Die Aufnahme, insbesondere die Vertiefung, zur Aufnahme des Federelements in dem Grundkörper bildet durch das gemeinsame Umformen des Grundkörpers und des Federelements vorzugsweise einen Vorsprung oder Hinterschnitt, an welchem das Federelement formschlüssig festgelegt wird.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper und/oder das Federelement in der endgültigen Form zumindest näherungsweise einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
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Dieser Querschnitt ist vorzugsweise ein Querschnitt, welcher in einer Halbebene genommen ist, die durch eine Rotationsachse und/oder Symmetrieachse des Grundkörpers und/oder des Federelements vorgegeben und beschränkt ist und sich ausgehend von der Rotationsachse und/oder Symmetrieachse in einer radialen Richtung erstreckt.
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Der Grundkörper und/oder das Federelement sind in der endgültigen Form vorzugsweise lediglich zu einer einzigen Seite hin geöffnet ausgebildet, insbesondere in axialer Richtung.
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Insbesondere weist der Grundkörper und/oder das Federelement in der endgültigen Form einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Federelements bzw. des Grundkörpers auf. Der Aufnahmeraum ist insbesondere einseitig geöffnet und weist vorzugsweise einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper vor dessen Bereitstellung zur Herstellung des Dichtelements in einem Drehbearbeitungsverfahren, in einem Stanzverfahren, in einem Prägeverfahren, in einem Pressverfahren und/oder in einem Sinterverfahren hergestellt wird.
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Insbesondere kann der Grundkörper in einem Pulverpressverfahren, einem Kaltprägeverfahren und/oder einem Heißprägeverfahren hergestellt werden.
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Der Grundkörper wird insbesondere derart hergestellt, dass er in einem Ausgangszustand vorliegt und somit insbesondere noch nicht die endgültige Form aufweist, welche er nach der Herstellung des Dichtelements aufweist.
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Der Grundkörper kann beispielsweise aus einer Platte und/oder einer Folie ausgestanzt werden. Gleichzeitig kann hierbei ein Kaltprägevorgang und/oder Warmprägevorgang durchgeführt werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper in einem Pulverpressverfahren, beispielsweise aus einem PTFE-Material, sowie durch anschließendes Sintern hergestellt wird.
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Der Grundkörper umfasst vorzugsweise ein PTFE-Material oder ist aus einem PTFE-Material gebildet.
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Ein PTFE-Material ist insbesondere ein spritzgießbares PTFE-Material, ein thermoplastisch verarbeitbares PTFE-Material und/oder ein PTFE-Compound-Material.
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Es kann vorgesehen sein, dass das PTFE-Material einen Füllstoff, beispielsweise einen thermoplastischen Füllstoff, umfasst.
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Das Federelement wird vorzugsweise vor der Anordnung an dem Grundkörper in einem Drehbearbeitungsverfahren, in einem Stanzverfahren und/oder in einem Prägeverfahren hergestellt.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Federelement aus einem Metallblech zugeschnitten, gestanzt und/oder geprägt wird.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Federelement aus einem Metallblech als eine ringförmige Scheibe ausgebildet und mit im Wesentlichen radial verlaufenden Einkerbungen oder Schlitzen versehen wird. Das Federelement ist hierdurch insbesondere als Federplatine bereitstellbar.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper und das Federelement gemeinsam in einem Presswerkzeug umgeformt werden, insbesondere durch einmaliges Zusammenführen eines Stempels des Presswerkzeugs mit einer Werkstückaufnahme zur Aufnahme des Grundkörpers und des Federelements.
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Günstig kann es sein, wenn der Grundkörper in einem Ausgangszustand im Wesentlichen flach und ringförmig ausgebildet ist und wenn durch das Umformen des Grundkörpers eine Seite des Grundkörpers, welche im Ausgangszustand des Grundkörpers dem am Grundkörper angeordneten Federelement abgewandt ist, eine bezüglich der Ringform radial innere Dichtfläche und/oder eine bezüglich der Ringform radial äußere Dichtfläche bildet.
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Der Grundkörper bildet dann vorzugsweise einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Federelements. Das Federelement ist dann vorzugsweise von dem Grundkörper umgeben.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper in einem Ausgangszustand im Wesentlichen flach und ringförmig ausgebildet ist und dass durch das Umformen des Grundkörpers eine Seite des Grundkörpers, welche im Ausgangszustand des Grundkörpers dem am Grundkörper angeordneten Federelement zugewandt ist, eine bezüglich der Ringform radial innere Dichtfläche und/oder eine bezüglich der Ringform radial äußere Dichtfläche bildet. In diesem Fall ist das Federelement vorzugsweise an einer Außenseite des Grundkörpers angeordnet und/oder umgibt den Grundkörper zumindest abschnittsweise.
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Das Dichtelement ist vorzugsweise ein federunterstützter Nutring und/oder ein Radialwellendichtring.
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Durch das gemeinsame Umformen des Grundkörpers und des Federelements wird vorzugsweise eine Nut in dem Grundkörper gebildet, in welcher zugleich das Federelement festgelegt wird.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn das Dichtelement zwei Grundkörper und zwei Federelemente umfasst, wobei vorzugsweise zunächst ein erster Grundkörper zusammen mit einem ersten Federelement gemäß einem der vorstehend genannten Verfahren umgeformt wird. Anschließend oder parallel hierzu in einem weiteren Umformwerkzeug wird vorzugsweise ein zweiter Grundkörper gemeinsam mit einem zweiten Federelement gemäß einem der vorstehend genannten Verfahren umgeformt. Vorzugsweise weisen die beiden Grundkörper jeweils einen Verbindungsabschnitt auf, so dass die beiden Grundkörper miteinander verbindbar sind.
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Die beiden Grundkörper sind vorzugsweise zwischen den Dichtflächen auf der dem Federelement abgewandten Seite des jeweiligen Grundkörpers, insbesondere ringförmig, miteinander verbindbar.
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Günstig kann es sein, wenn das Dichtelement mittels zweier Grundkörper und zweier Federelemente gebildet wird, wobei zur Herstellung einer Dichtelementhälfte jeweils ein Dichtelement zusammen mit jeweils einem Grundkörper umgeformt wird und wobei anschließend die beiden Dichtelementhälften miteinander verbunden werden.
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Zur Verbindung der beiden Dichtelementhälften miteinander ist beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung, eine Rastverbindung und/oder eine stoffschlüssige Verbindung vorgesehen.
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Die beiden Dichtelementhälften bilden vorzugsweise jeweils eine Hälfte eines Radialwellendichtrings.
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Vorzugsweise sind die Aufnahmeräume der beiden Grundkörper im montierten Zustand der beiden Dichtelementhälften in einander abgewandten Richtungen geöffnet.
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Der Grundkörper kann bei der Herstellung desselben vorzugsweise mit einer oder mehreren Dichtkanten und/oder einer Drallstruktur versehen werden.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper bei der Herstellung desselben und/oder bei dem gemeinsamen Umformen mit dem Federelement mit einer Nut, insbesondere zur Aufnahme eines O-Rings, versehen wird. Diese Nut ist insbesondere an einer radial außenliegenden Seite und/oder Dichtfläche des Grundkörpers im fertiggestellten Zustand des Dichtelements angeordnet.
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Das Federelement ist vorzugsweise selbstverkrallend ausgebildet und somit vorzugsweise sicher und stabil in dem Grundkörper aufgenommen, nachdem das Dichtelement fertiggestellt ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Dichtelement, welches durch Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlich ist.
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Dieses Dichtelement ist insbesondere ein federunterstützter Nutring, ein Radialwellendichtring, eine Stangendichtung, eine Axialdichtung und/oder eine sonstige Dichtung mit im Wesentlichen ringförmiger Grundstruktur.
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Weitere bevorzugte Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 einen schematischen Schnitt durch ein Federelement und einen Grundkörper einer ersten Ausführungsform eines Dichtelements, wobei das Federelement und der Grundkörper getrennt voneinander in einem Ausgangszustand vorliegen;
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2 eine schematische Draufsicht auf das Federelement und den Grundkörper aus 1;
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3 einen der 1 entsprechenden schematischen Schnitt durch das Federelement und den Grundkörper im fertiggestellten Zustand des Dichtelements;
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4 ein Umformwerkzeug zur Herstellung eines Dichtelements, wobei der Grundkörper und das Federelement aus 1 in einem Ausgangszustand vorliegen und in dem Umformwerkzeug angeordnet sind;
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5 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs V in 4;
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6 eine der 4 entsprechende schematische Darstellung des Umformwerkzeugs, des Federelements und des Grundkörpers, wobei das Federelement und der Grundkörper zur Herstellung des Dichtelements umgeformt wurden;
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7 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs VII in 6;
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8 eine alternative Ausgestaltung eines Grundkörpers und eines Umformwerkzeugs zur Herstellung einer alternativen Ausführungsform eines Dichtelements, wobei das Dichtelement mehrere Dichtkanten aufweist;
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9 eine der 3 entsprechende schematische Darstellung der alternativen Ausgestaltung des Dichtelements aus 8 im fertiggestellten Zustand desselben;
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10 eine der 3 entsprechende schematische Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltung eines Dichtelements, welches zwei Dichtelementhälften umfasst, die mittels einer Verbindungsvorrichtung miteinander verbindbar sind, wobei die Dichtelementhälften in einem unverbundenen Zustand vorliegen; und
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11 eine der 10 entsprechende schematische Darstellung des Dichtelements aus 10, wobei die Dichtelementhälften miteinander verbunden sind.
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Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in sämtlichen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Eine in den 1 bis 7 dargestellte erste Ausführungsform eines als Ganzes mit 100 bezeichneten Dichtelements ist beispielsweise als ein federunterstützter Nutring 102 ausgebildet und dient der Abdichtung zwischen zwei Räumen im Bereich einer Welle oder Stange. Wie insbesondere aus 3 hervorgeht, umfasst das Dichtelement 100 einen Grundkörper 104, welcher im in 3 dargestellten fertiggestellten Zustand einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist.
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Der Grundkörper 104 weist vorzugsweise eine radial innere Dichtfläche 106 und eine radial äußere Dichtfläche 108 auf.
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Die Begriffe "radial innen" und "radial außen" beziehen sich dabei insbesondere auf eine Symmetrieachse 110 oder Rotationsachse 112 des Dichtelements 100.
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Das Dichtelement 100 ist insbesondere im Wesentlichen ringförmig ausgebildet.
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Vorzugsweise ist das Dichtelement 100 im Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Rotationsachse 112 ausgebildet.
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Das Dichtelement 100 umfasst eine zentrale Durchtrittsöffnung 114, durch welche in einem Benutzungszustand des Dichtelements 100 eine (nicht dargestellte) Welle oder Stange hindurchführbar ist.
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Diese Welle oder Stange liegt dann insbesondere an der radial inneren Dichtfläche 106 an.
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Mit der radial äußeren Dichtfläche 108 liegt das Dichtelement 100 insbesondere an einem Gehäuse, in welchem die beiden voneinander abzudichtenden Räume angeordnet sind, an.
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Aufgrund der U-Form des Grundkörpers 104 im fertiggestellten Zustand desselben umgibt dieser einen ringförmigen Aufnahmeraum 116, welcher zu einer Seite hin geöffnet ist.
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Der Aufnahmeraum 116 dient insbesondere der Aufnahme eines Federelements 118 des Dichtelements 100.
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Mittels des Federelements 118 kann insbesondere eine zuverlässige Anpresswirkung der Dichtflächen 106, 108 an hierzu korrespondierende Dichtflächen der Welle oder Stange bzw. des Gehäuses gewährleistet werden.
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Wie 3 zu entnehmen ist, weist der Grundkörper 104 vorzugsweise einen oder mehrere Vorsprünge 120 auf.
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Die Vorsprünge 120 dienen insbesondere der zuverlässigen Arretierung des Federelements 118 in dem Aufnahmeraum 116.
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Vorzugsweise ist das Federelement 118 mittels der Vorsprünge 120 formschlüssig in dem Aufnahmeraum 116 des Grundkörpers 104 festgelegt.
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Das in 3 dargestellte Dichtelement 100 kann insbesondere aus einem in den 1 und 2 in einem Ausgangszustand dargestellten Grundkörper 104 und einem in den 1 und 2 in einem Ausgangszustand dargestellten Federelement 118 hergestellt werden.
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In dem Ausgangszustand sind der Grundkörper 104 und das Federelement 118 im Wesentlichen scheibenförmig und flach ausgebildet.
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Der Grundkörper 104 und das Federelement 118 sind dabei insbesondere im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und weisen jeweils eine zentrale Durchtrittsöffnung 114 auf.
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Auch in dem Ausgangszustand sind der Grundkörper 104 und das Federelement 118 im Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Rotationsachse 112 des Dichtelements 100 ausgebildet.
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Das Federelement 118 ist beispielsweise als eine Federscheibe 122 ausgebildet.
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Insbesondere kann das Federelement 118 als eine Federplatine ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist das Federelement 118 aus einem metallischen Material hergestellt.
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Günstig kann es sein, wenn das Federelement 118 mehrere schlitzförmige Ausnehmungen 124 oder Aussparungen 126 umfasst, welche im Wesentlichen radial verlaufen und alternierend radial innen und radial außen an dem Federelement 118 enden.
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Das Federelement 118 ist somit vorzugsweise in einer Umfangsrichtung 128 wellenförmig oder zick-zack-förmig ausgebildet. Hierdurch kann sich bei einem Umformen des Federelements 118 vorzugsweise eine optimierte Federwirkung ergeben.
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Der Grundkörper 104 ist insbesondere aus einem Dichtmaterial 130 gebildet.
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Das Dichtmaterial 130 kann beispielsweise ein PTFE-Material sein, welches beispielsweise einen thermoplastischen Füllstoff aufweist.
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Der Grundkörper 104 ist in dem in den 1 und 2 dargestellten Ausgangszustand beispielsweise als eine ringförmige Dichtscheibe 132 ausgebildet.
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Günstig kann es sein, wenn der Grundkörper 104 eine Aufnahme 134 zur Aufnahme des Federelements 118 umfasst.
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Die Aufnahme 134 ist beispielsweise als eine Vertiefung 136, insbesondere eine ringförmige Vertiefung 136, in dem Grundkörper 104 ausgebildet.
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Aufgrund der Vertiefung 136 ergibt sich vorzugsweise radial innen und/oder radial außen jeweils eine ringförmige Erhöhung 138 an dem Grundkörper 104.
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Diese eine oder diese mehreren Erhöhungen 138 bilden in dem fertiggestellten Zustand des Dichtelements 100 insbesondere den einen oder die mehreren Vorsprünge 120 zum Festlegen des Federelements 118 in dem Aufnahmeraum 116.
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Wie insbesondere aus einem Vergleich der 1 und 3 hervorgeht, sind die radial innere Dichtfläche 106 und die radial äußere Dichtfläche 108 an einer gemeinsamen Außenseite 140 des Grundkörpers 104 angeordnet.
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Die Außenseite 140 ist insbesondere der Aufnahme 134 des Grundkörpers 104 abgewandt angeordnet.
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Die Aufnahme 134 ist vorzugsweise an einer im fertiggestellten Zustand des Dichtelements 100 dem Aufnahmeraum 116 zugewandten Innenseite 142 des Grundkörpers 104 angeordnet.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Federelement 118 kann beispielsweise aus einem Metallblech in einem Stanz- oder Prägevorgang hergestellt werden. Insbesondere wird das Federelement 118 auf diese Weise in dem in den 1 und 2 dargestellten Ausgangszustand bereitgestellt.
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Der Grundkörper 104 wird beispielsweise durch Pulverpressen eines PTFE-Materials und durch Sintern desselben hergestellt und in dem in den 1 und 2 dargestellten Ausgangszustand bereitgestellt.
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Zur Herstellung des Dichtelements 100 müssen das Federelement 118 und der Grundkörper 104 zusammengebracht und umgeformt werden.
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Insbesondere kann hierfür ein als Ganzes mit 144 bezeichnetes Umformwerkzeug verwendet werden (siehe die 4 bis 7).
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Das Umformwerkzeug 144 ist beispielsweise ein Presswerkzeug 146.
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Vorzugsweise dient das Umformwerkzeug 144 dem Kaltumformen des Federelements 118 und des Grundkörpers 104. Es kann jedoch auch alternativ oder ergänzend hierzu ein Warmumformprozess vorgesehen sein.
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Das Umformwerkzeug 144 umfasst vorzugsweise eine Werkstückaufnahme 148, an welcher der Grundkörper 104 zusammen mit dem Federelement 118 anordenbar ist. Die Werkstückaufnahme 148 ist insbesondere eine im Wesentlichen ringförmige Aufnahme, welche eine Ringnut 150 aufweist.
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Die Ringnut 150 weist vorzugsweise eine radial geringere Ausdehnung auf als der Grundkörper 104 und das Federelement 118 in dem in den 1 und 2 dargestellten Ausgangszustand.
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Das Umformwerkzeug 144 umfasst vorzugsweise ferner einen Stempel 152, welcher insbesondere einen ringförmigen Vorsprung 154 aufweist.
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Der ringförmige Vorsprung 154 weist in radialer Richtung eine geringere Ausdehnung auf als die Ringnut 150 und ist vorzugsweise längs der Symmetrieachse 110 und/oder Rotationsachse 112 des Dichtelements 100 in die Ringnut 150 einbringbar.
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Insbesondere ist mittels des ringförmigen Vorsprungs 154 der Grundkörper 104 zusammen mit dem daran angeordneten Federelement 118 in die Ringnut 150 hineinpressbar.
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Wie insbesondere aus einem Vergleich der 5 und 7 hervorgeht, wird durch den Pressvorgang einerseits der Grundkörper 104 und andererseits das Federelement 118 umgeformt.
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Sowohl der Grundkörper 104 als auch das Federelement 118 erhalten hierbei vorzugsweise einen Querschnitt in U-Form.
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Wie insbesondere aus 7 hervorgeht, werden die Erhöhungen 138 des Grundkörpers 104 beim Umformvorgang aufeinander zubewegt und bilden somit aufeinander zu ragende Vorsprünge 120.
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Die Vorsprünge 120 bilden insbesondere Hinterschneidungen, an welchen das Federelement 118 formschlüssig festlegbar ist, insbesondere um ein Herausfallen des Federelements 118 aus dem Aufnahmeraum 116 in einer parallel zur Rotationsachse 112 verlaufenden axialen Richtung zu vermeiden.
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Sowohl der Grundkörper 104 als auch das Federelement 118 werden mittels des Presswerkzeugs 146 vorzugsweise plastisch umgeformt.
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Der Grundkörper 104 und das Federelement 118 verlieren vorzugsweise beim Umformvorgang die im Ausgangszustand bestehende Scheibenform.
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Durch geeignete Ausgestaltung des Grundkörpers 104, insbesondere durch Herstellung des Grundkörpers 104 mit verschiedenen Merkmalen zur Bereitstellung desselben in einem scheibenförmigen Ausgangszustand, kann das Dichtelement 100 mit zusätzlichen Optimierungen versehen sein.
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Wie beispielsweise den 8 und 9 zu entnehmen ist, kann bei einer alternativen Ausgestaltung eines Dichtelements 100 vorgesehen sein, dass der Grundkörper 104 im Ausgangszustand bereits mit mehreren Dichtkanten 156 und/oder einem oder mehreren abgerundeten Dichtbereichen 158 versehen, insbesondere vorgeformt, ist.
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Die Dichtkanten 156 und/oder die Dichtbereiche 158 sind dabei insbesondere an der Außenseite 140 des Grundkörpers 104 angeordnet.
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Beim Umformen des Grundkörpers 104 behalten die Dichtkanten 156 und die Dichtbereiche 158 vorzugsweise ihre Form, so dass insbesondere die innere Dichtfläche 106 und/oder die äußere Dichtfläche 108 des fertiggestellten Dichtelements 100 die durch Formgebung des Grundkörpers 104 gewählte Dichtkantengeometrie aufweist.
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Im Übrigen stimmt die in den 8 und 9 dargestellte alternative Ausführungsform eines Dichtelements 100 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den 1 bis 7 dargestellten Ausführungsform überein, so dass auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
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Eine in den 10 und 11 dargestellte weitere alternative Ausgestaltung eines Dichtelements 100 unterscheidet sich von der in den 8 und 9 dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass das Dichtelement 100 zwei Grundkörper 104 und zwei Federelemente 118 umfasst, wobei jeweils ein Grundkörper 104 zusammen mit jeweils einem Federelement 118 eine Dichtelementhälfte 160 des Dichtelements 100 bildet.
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Eine Dichtelementhälfte 160 ist insbesondere gemäß den 4 bis 7 durch gemeinsames Umformen eines Grundkörpers 104 mit einem Federelement 118 herstellbar.
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Jede Dichtelementhälfte 160 weist dabei an einer Außenseite 140 des Grundkörpers 104, insbesondere in einem Bereich zwischen der radial inneren Dichtfläche 106 und der radial äußeren Dichtfläche 108, einen Verbindungsabschnitt 162 auf.
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Die Verbindungsabschnitte 162 der beiden Dichtelementhälften 160 bilden dabei gemeinsam beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung 164 zur Verbindung der beiden Dichtelementhälften 160 miteinander.
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Die Dichtelementhälften 160 sind somit insbesondere mit ihren Außenseiten 140 des jeweiligen Grundkörpers 104 aneinander festlegbar.
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Für eine stabile Verbindung der beiden Dichtelementhälften 160 kann ferner beispielsweise eine stoffschlüssige Verbindung der Verbindungsabschnitte 162 vorgesehen sein.
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Die miteinander verbundenen Dichtelementhälften 160 bilden gemeinsam ein Dichtelement 100, welches beispielsweise als ein Radialwellendichtring 166 ausgebildet ist (siehe 11).
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Im Übrigen stimmt die in den 10 und 11 dargestellte Ausführungsform eines Dichtelements 100 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den 8 und 9 dargestellten Ausführungsform überein, so dass auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Dichtelement
- 102
- Nutring
- 104
- Grundkörper
- 106
- innere Dichtfläche
- 108
- äußere Dichtfläche
- 110
- Symmetrieachse
- 112
- Rotationsachse
- 114
- Durchtrittsöffnung
- 116
- Aufnahmeraum
- 118
- Federelement
- 120
- Vorsprung
- 122
- Federscheibe
- 124
- Ausnehmung
- 126
- Aussparung
- 128
- Umfangsrichtung
- 130
- Dichtmaterial
- 132
- Dichtscheibe
- 134
- Aufnahme
- 136
- Vertiefung
- 138
- Erhöhung
- 140
- Außenseite
- 142
- Innenseite
- 144
- Umformwerkzeug
- 146
- Presswerkzeug
- 148
- Werkstückaufnahme
- 150
- Ringnut
- 152
- Stempel
- 154
- Vorsprung
- 156
- Dichtkante
- 158
- Dichtbereich
- 160
- Dichtelementhälfte
- 162
- Verbindungsabschnitt
- 164
- Nut-Feder-Verbindung
- 166
- Radialwellendichtring