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Die Erfindung betrifft ein CT-System mit einem stationären Part, aufweisend eine Vielzahl nicht rotierender Bauteile, und einem um eine Systemachse im Betrieb rotierenden Part, aufweisend zumindest einen Röntgendetektor, wobei der Röntgendetektor modular aufgebaut ist und eine Vielzahl von Detektormodulen aufweist und wobei die Detektormodule jeweils eine Vielzahl von Detektorpixel aufweisen, welche vorzugsweise mit einem direktkonvertierenden Sensormaterial einfallende Röntgenphotonen energieaufgelöst zählen, und weiterhin mit einem drahtlosen Datenübertragungssystem, mit dem zumindest Detektorinformationen bezüglich einer gemessenen Röntgenstrahlung vom rotierenden Part an den stationären Part übertragen werden.
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CT-Systeme der vorgenannten Art sind allgemein bekannt. Es ist auch allgemein bekannt, dass im rotierenden Part eines CT-Systems große Datenmengen anfallen, die drahtlos an den stationären Part übertragen werden müssen, insbesondere müssen die in einem oder in mehreren die Systemachse des CT-Systems umlaufenden Detektoren anfallenden Detektordaten zeitnah zur Auswertung übertragen werden.
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Derzeit findet die Datenübertragung üblicherweise mit Hilfe von Schleifringsystemen statt, die über eine kapazitive Kopplung zwischen dem rotierenden und dem stationären Part eine Datenübertragungsstrecke aufbauen. Die maximale Kapazität solcher Schleifringsysteme liegt derzeit im Bereich von mehreren 100 Mbit/s und genügt dabei nicht mehr den kommenden Datenübertragungsanforderungen von zählenden Detektoren, die eine wesentlich feinere Pixelierung aufweisen und zudem auch noch je Pixel mehrere Energieschwellen besitzen, die nochmals die zu übertragende Datenmenge erhöhen.
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Grundsätzlich ist es auch bekannt für die Übertragung der Detektordaten zwischen einem rotierenden Detektor und einem stationären Teil des CT-Systems Funkübertragungsstrecken anstelle von Schleifringsystemen zu verwenden. Allerdings können damit allein noch nicht die benötigten Datenraten erzielt werden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein CT-System zu finden, bei dem die hohen durch zählende Detektoren anfallenden Datenmengen zeitnah übertragen werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Die Erfinder haben erkannt, dass es bei den ohnehin in der Regel modular mit Detektormodulen aufgebauten Röntgendetektoren eines CT-Systems möglich ist, eine Vielzahl von Detektormodulen unmittelbar mit Funkeinheiten auszustatten, so dass die Detektordaten in unmittelbarer Nähe zu ihrem Entstehungsort an eine Funkeinheit übergeben und dezentral über mehrere Funkeinheiten die Übertragung stattfinden kann. Besonders günstig ist es dabei, wenn jedes Detektormodul über eine eigene Funkeinheit verfügt, die auch in der Modulelektronik integriert ist, so dass die in einem Detektormodul entstehenden Detektordaten unmittelbar an die jeweilige in diesem Detektormodul vorliegende Funkeinheit übergeben und ohne weitere Zwischenschritte und -wege direkt an den stationären Part des CT-Systems gesendet werden. Auf diese Weise wird auch eine Übertragung der Daten über längere Datenübertragungsstrecken hinweg zu einer Sendeeinheit vermieden.
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In einer möglichen Weiterbildung kann außerdem vorgesehen werden, dass je Detektormodul mehrere Funkeinheiten vorliegen, die dann beispielsweise auch in einzelne Sensorboards, Sensormodule oder Sensormodulgruppen integriert werden können, um die dort anfallenden Detektordaten unmittelbar per Funkübertragung an eine Empfangseinheit am stationären Part beziehungsweise Stator des CT-Systems zu übertragen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Detektormodule kann die Funkübertragung der Detektordaten nun direkt von jeder Detektoreinheit an den stationären Teil des CT-Systems gesendet werden. Dabei kann statt einer einzelnen Antenne pro Detektoreinheit auch ein Antennenarray genutzt werden. Mit diesem kann die Sendecharakteristik je nach Detektorposition, die beispielsweise durch einen vorhandenen Winkelgeber ermittelt werden kann, eingestellt werden. Außerdem kann je nach Position des Detektors auch eine bestimmte Antenne als Empfangsantenne ausgewählt werden. Alternativ können auch alle Antennen auf den Detektormodulen zu einem größeren Antennenarray zusammengeschaltet werden und damit die Auswahl der Empfangscharakteristik nach der Detektorposition erfolgen.
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Weiterhin können die Empfangsantennen in verschiedenen Anordnungen auf dem Stator angebracht werden, um jeweils optimale und/oder alternierende Empfangssituationen zu erreichen. Beispiele hierfür sind eine ringförmige Anordnung außerhalb oder innerhalb des Rotationsbereichs des Detektors oder eine Anordnung als Gruppe am Stator.
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Eine weitere Verbesserung der Datenübertragung zwischen Rotor und Stator kann dadurch erreicht werden, dass die auftretende Dopplerverschiebung des Empfangssignals in Abhängigkeit von der Winkelposition des Detektors und dessen Rotationsgeschwindigkeit korrigiert wird.
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Während grundsätzlich die Möglichkeit besteht, die Funkeinheiten auf den Detektormodulen mit der gleichen Frequenz zu betreiben, wobei hierbei auch ein rotationswinkelabhängiges Zeitschlitzverfahren verwendet werden kann und/oder zusätzlich durch die Nutzung geeigneter Antennenrichtcharakteristika, z.B. eine räumliche Ausrichtung des Sende- und Empfangssignals, die Frequenzressourcen mehrfach genutzt werden können, so können andererseits auch Funkeinheiten mit unterschiedlichen Frequenzen gleichzeitig betrieben werden, um die Datenübertragungsrate zu erhöhen.
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Außerdem können Steuerdaten nicht nur für den Detektor, sondern auch für andere Komponenten auf dem rotierenden Teil über eine oder mehrere separate Funkeinheiten übertragen werden oder alternativ über die in den Detektormodulen integrierten Funkeinheiten von der statischen Steuereinheit empfangen werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines CT-Systems ermöglicht also höhere Datenübertragungsraten, als sie über einen Schleifring möglich wären. Es ist keine Aggregierung der Daten aller Module notwendig und es ergibt sich eine vereinfachte Verarbeitung der empfangenen Detektordaten, da diese – entsprechend ihrer Zuordnung zum aussendenden Detektormodul – jeweils von vorbekannten Gruppen von Pixeln auf dem Detektor stammen.
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Aufgrund der Integration des Senders reduzieren sich die notwendigen Bauteile auf der Detektorelektronik. So können beispielsweise die Komponenten zur Stromversorgung, Steuerung und Datenauslese beziehungsweise Datenaggregierung (Signalbackplane, Modulbackplane) Controller und diverse Kabel entfallen beziehungsweise vereinfacht werden. Obwohl gegenläufig zwar zusätzliche Sende-/Empfangseinheiten notwendig werden, ergibt sich jedoch insgesamt eine Reduktion des Herstellungsaufwandes.
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Ein wesentlicher Vorteil bietet sich auch dadurch, dass die Funkübertragungstechnologie – im Gegensatz zur Schleifringtechnologie – eine weit verbreitete Verwendung besitzt und entsprechend auch wesentlich kostengünstigere Bauteile bietet.
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Basierend auf einer funkenden Moduleinheit ist außerdem eine einfachere und detektorelektronikunabhängige Skalierung der Detektorfläche möglich. Hierzu muss lediglich die Kontrolleinheit auf dem statischen Teil des Systems und die Mechanik zur Halterung der Detektoreinheiten angepasst werden. Zudem sind die Raumanforderungen und auch die klimatischen Bedingungen weitaus weniger komplex als bei der Schleifringtechnologie.
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Entsprechend diesen Grundüberlegungen schlagen die Erfinder ein CT-System vor, mit:
- – einem stationären Part, aufweisend eine Vielzahl nicht rotierender Bauteile,
- – einem um eine Systemachse im Betrieb rotierenden Part, aufweisend zumindest einen Röntgendetektor,
- – wobei der Röntgendetektor modular aufgebaut ist und eine Vielzahl von Detektormodulen aufweist,
- – wobei die Detektormodule jeweils eine Vielzahl von Detektorpixel aufweisen und
- – ein drahtloses Datenübertragungssystem, mit dem zumindest Detektorinformationen bezüglich einer gemessenen Röntgenstrahlung vom rotierenden Part an den stationären Part übertragen werden.
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Die erfindungsgemäße Verbesserung des vorgenannten CT-Systems besteht darin, dass in einer Vielzahl von Detektormodulen mindestens eine Funkeinheit mit einem Sender/Empfänger und mindestens einer Funkantenne zur Übertragung von Detektordaten integriert und auf dem stationären Part mindestens eine Funkeinheit mit einer Funkantenne und einem Empfänger/Sender angeordnet sind.
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Besonders vorteilhaft kann jedes Detektormodul mit mindestens einer Funkeinheit ausgestattet werden. Durch diese Ausgestaltung ist es dann nicht mehr nötig über Detektormodulgrenzen hinweg die zu sendenden Detektordaten an die, vorzugsweise nächstgelegene, Funkeinheit oder Funkeinheiten eines benachbarten Detektormoduls zu übertragen.
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Bezüglich der konkreten Ausgestaltung der Funkeinheit wird vorgeschlagen, dass diese mindestens eine Funkeinheit in Form eines ASIC (anwendungsspezifische integrierte Schaltung) auf einer Trägerkeramik für das Sensormaterial angeordnet ist. Damit wird die Funkeinheit ein integrierter Bestandteil des Detektormoduls und benötigt zumindest wesentlich weniger bis keine separate externe Datenverbindungen mehr. Möglicherweise ist auch eine Reduktion der Stromversorgungsverbindungen möglich. Insgesamt wird damit eine äußerst kompakte Bauweise ermöglicht. Bei dieser Ausstattung kann auch die jeweils benötigte Antenne unmittelbar auf der Trägerkeramik erzeugt werden.
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Vorteilhaft können auf dem stationären Part, vorzugsweise unmittelbar am Stator, vorzugsweise gegenüberliegend der vorbeilaufenden Sendeantennen am rotierenden Part (Rotor), eine Vielzahl von Funkantennen angeordnet werden.
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In vielen Fällen wird es z.B. aus mechanischen Gründen nicht möglich sein, exakt gleiche Winkelabstände für die Antennen zu verwirklichen, so dass Abweichungen von den gleichen Winkelabständen der Antennen gegeben sein können. Dies kann grundsätzlich mit Informationen vom Winkelsensor ausgeglichen werden. Besonders einfach ist es allerdings, wenn ein solcher Ausgleich nicht notwendig wird und die Funkantennen im Röntgendetektor in Rotationsrichtung des Rotors in gleichen Winkelabständen angeordnet sind. Insbesondere können die Funkantennen auf dem stationären Part in den gleichen Winkelabständen oder 1/n-tel (ganzzahliger Bruchteil) der Winkelabstände der Funkantennen im Röntgendetektor angeordnet sein, wobei n eine ganze Zahl sein soll. Wenn also die Sendeantennen im Röntgendetektor in einem Winkelabstand von 10° angeordnet sind, sollten auf dem Stator ebenfalls alle 10° oder alle 5° oder alle 2,5° die Empfangsantennen angeordnet sein. Hierdurch wird erreicht, dass bei der Rotation in regelmäßigen Abständen jeweils jeder Antenne auf dem Rotor eine Antenne auf dem Stator gegenübersteht und damit eine optimale Sende/Empfangsgeometrie herrscht. Genügt eine etwas geringere Abdeckung, so können die Winkelabstände auf dem Stator auch einem ganzzahligen Vielfachen der Winkelabstände auf dem Rotor entsprechen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass alle Funkeinheiten zur Kommunikation auf der gleichen Frequenz ausgestaltet sind. Alternativ können auch mindestens zwei Funkeinheiten zur Kommunikation auf unterschiedlichen Frequenzen ausgestaltet sein. Die Nutzung verschiedener Frequenzen innerhalb eines Frequenzbandes ermöglicht es, auf einfache Weise die Signale verschiedener Module zu separieren. Dabei können verschiedenen Detektormodulen oder Modulgruppen verschiedene Frequenzen innerhalb eines Bandes zugeordnet werden.
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Zur Vermeidung gegenseitigen Übersprechens der einzelnen Funkeinheiten kann außerdem eine Zeitschlitzsteuerung für Sende- und Empfangszeiten der Funkeinheiten gewählt werden, wobei die Zeitschlitze durch die relativen Winkelposition des rotierenden Parts zum stationären Part getriggert werden sollten, da hierbei relativ geringer Koordinationsaufwand notwendig ist. Alternativ kann jedoch auch eine sonstige bekannte andere Variante der Zeitschlitzsteuerung gewählt werden.
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Grundsätzlich wurde bisher davon ausgegangen, dass die Sende- und Empfangsantennen sich jeweils auf einer Umfanglinie, vorzugsweise alle in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse des Rotors, befinden. In einer besonderen Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, dass je Detektormodul mindestens zwei in Systemachsenrichtung versetzte Funkantennen angeordnet werden. Entsprechend kann auf dem stationären Part in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen der Systemachse (z-Positionen) jeweils ein Satz aus mehreren Funkantennen in regelmäßigen Winkelabständen um die Systemachse angeordnet sein. Vorzugsweise können dabei auch die stationären Winkelpositionen der Funkantennen der Sätze aus mehreren Funkantennen auf dem stationären Part zueinander Winkelversetzt angeordnet werden. Bei diesen Ausgestaltungen werden also zumindest auf dem stationären Part, gegebenenfalls auch auf dem rotierenden Part, die Antennen in mindestens zwei unterschiedlichen Ebenen senkrecht zur Systemachse angeordnet. Hierbei besteht jeweils die Möglichkeit, dass die Sende- und Empfangseinheiten jeweils Antennen aufweisen, die nur einer Ebene zugeordnet sind oder alternativ, dass jeweils eine Sende- und Empfangseinheit mit Antennen aus mehreren Ebenen kommuniziert. Die Aufteilung kann dabei jeweils dahingehend optimiert werden, dass sich aufgrund der vorhandenen Umgebungsbedingungen oder sonstigen Einbauten jeweils die günstigste Übertragungsleistung erzielen lässt.
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Vorteilhaft kann außerdem auch je Detektormodul mindestens ein Antennenarray vorliegen, mit dem eine Steuerung der Antennenrichtcharakteristik ermöglicht wird, so dass zu jedem Sende/Empfangszeitpunkt jeweils eine optimale Ausrichtung der Sendeleistung gewährleistet wird. Läuft beispielsweise ein solches Array an gegenüberliegenden Empfangsantennen, die in 10°-Abständen vorliegen, vorbei, so kann jeweils über einen Bereich von +/–5° eine exakte Ausrichtung der Sendekeule auf die nächste gegenüberliegende Empfangsantenne erfolgen und danach wieder auf die nächste Empfangsantenne elektronisch ausgerichtet werden, während die bisherige Empfangsantenne vom Antennenarray der nächsten Funkeinheit auf dem Detektor übernommen wird. Dadurch lässt sich mit einem Antennenabstand von 10° auf dem Detektor und 36 regelmäßig angeordneten Empfangsantennen auf stationären Bereich eine durchgehende und nahezu unterbrechungsfreie Datenübertragung zwischen Detektor und stationärem Part gewährleisten.
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Aufgrund der relativ hohen Rotationsgeschwindigkeiten heutiger CT-Systeme, die entsprechend zu Dopplereffekten an den kommunizierenden Einheiten führen, kann es weiterhin besonders vorteilhaft sein, wenn auch eine Vorrichtung zur Kompensation einer Dopplerverschiebung bei der Funkübertragung zwischen den im Betrieb relativ zueinander bewegten Funkeinheiten vorliegt. Insbesondere bei sehr hohen Datenraten können solche Dopplereffekte aufgrund des variierenden Timings in den Bitströmen zu Übertragungsfehlern führen, die durch die Dopplerkorrektur kompensiert werden können.
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In einer besonderen Weiterbildung des CT-Systems wird außerdem vorgeschlagen, dass die Funkeinheiten auf den Detektormodulen dazu ausgebildet sein sollten, ausschließlich Detektordaten zu übertragen. Hierbei kann zusätzlich zu den Funkeinheiten mindestens ein Schleifring-Datenübertragungssystem vorliegen, welches vornehmlich Steuerdaten zwischen stationärem und rotierendem Part überträgt.
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Alternativ und bevorzugt kann jedoch in dem erfindungsgemäßen CT-System mindestens eine Funkeinheit auf mindestens einem Detektormodulen dazu ausgebildet sein, neben den Detektordaten auch Steuerdaten zu übertragen. Günstiger ist es allerdings, wenn mindestens eine zusätzliche Funkeinheit vorliegt, die dazu ausgebildet ist, ausschließlich Nicht-Detektordaten, vorzugsweise ausschließlich Steuerungsdaten für den rotierenden Part ohne Detektordaten, zu übertragen.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der vorbeschriebenen Funkübertragung in Zusammenhang mit zählenden Detektoren, da hier einerseits die Pixelierung insgesamt feiner wird, als bei integrierenden Detektoren. Zudem erhöht sich die zu übertragende Datenmenge nochmals durch die energieaufgelöste Photonenzählung, die je Pixel und Messpunkt zu einer Vervielfältigung der Daten führt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind. Hierbei werden die folgenden Bezugszeichen verwendet: 1: CT-System; 2: Röntgenröhre; 3: Röntgendetektor; 3.0: Sensorfläche; 3.1: Detektormodul; 3.2: Streustrahlkollimator; 3.3: Funkeinheit; 3.4: Sende/Empfangseinheit; 3.5: ASIC; 3.5.1, 3.5.2: Antenne; 3.6: Sensorboard; 3.7: Funkeinheit; 4: Patient; 5: Messfeld; 6: Gehäuse; 6.1: Gantry; 6.2: Funkantennen; 6.3: Antennen; 7: Computersystem; 8: Patientenliege; 9: Systemachse; Prg1–Prgn: Programme.
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Es zeigen im Einzelnen:
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1: Erfindungsgemäßes CT-System;
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2: Detektormodul mit integrierter Funkeinheit;
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3: Sensorboard eines Detektormoduls mit integriertem Funk-ASIC;
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4: Querschnitt durch die Gantry eines CT-System mit im Detektor integrierten Funkeinheiten und außerhalb der Gantry angeordneten Funkantennen am Stator;
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5: Querschnitt durch die Gantry eines CT-System mit im Detektor integrierten Funkeinheiten und innerhalb der Gantry angeordneten Funkantennen am Stator;
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6: Querschnitt durch die Gantry eines CT-System mit im Detektor integrierten Funkeinheiten und außerhalb des Drehkreises der Gantry angeordneten Funkantennen am Stator mit gleichem Winkelabstand wie im Detektor;
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7: Querschnitt durch die Gantry eines CT-System mit im Detektor integrierten Funkeinheiten und außerhalb des Drehkreises der Gantry angeordneten Funkantennen am Stator mit gleichem Winkelabstand wie im Detektor und zusätzlicher Funkeinheit zur Übertragung von Steuerdaten.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes CT-System 1 mit einem Gehäuse 6, in dem sich wesentliche Teile des stationären Parts des CT-Systems und auch der rotierende Part des CT-Systems befinden. Am rotierenden Part, also der Gantry des CT-Systems befindest sich im Wesentlichen mindestens ein Strahler-Detektor-System bestehend aus dem modular aufgebauten Röntgendetektor 3 und der gegenüberliegenden Röntgenröhre 2. Alternativ können an einer solchen Gantry auch mehrere Strahler-Detektor-Systeme angeordnet sein. Die hier nicht näher dargestellte Gantry umschließt eine Öffnung im Gehäuse 6, in dem sich im Betrieb das Messfeld 5 der aktiven Strahler-Detektor-Systeme ausbildet. Zur Messung wird der Patient 4, der sich auf einer in Richtung der Systemachse 9 verfahrbaren Patientenliege 8 befindet, kontinuierlich oder schrittweise durch das Messfeld geschoben, während der Detektor 3 und die Röntgenröhre um die Systemachse 9 rotieren. Hierbei wird die Schwächung der von der Röntgenröhre ausgesandten Röntgenstrahlung durch den Patienten 4 pixelweise gemessen, wobei bevorzugt direktkonvertierende Sensormaterialien verwendet werden und die einfallenden Röntgen-Photonen energieaufgelöst gezählt werden. Die dabei ermittelten Detektordaten werden erfindungsgemäß über im Detektor integrierten Funkeinheiten drahtlos über Funk, also durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung, an den stationären Part des CT-Systems gesendet. Die Steuerung des gesamten CT-Systems 1 und auch die Auswertung der empfangenen Messdaten erfolgt durch ein Computersystem 7, mit Hilfe der dort gespeicherten und im Betrieb ausgeführten Programme Prg1–Prgn.
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Die 2 zeigt beispielhaft einen Querschnitt durch einen Detektor 3 mit dem oben angeordneten Streustrahlkollimator 3.2, dem Detektormodul 3.1 mit einer Sensorfläche 3.0 und der im Detektormodul 3.1 integrierten Funkeinheit 3.3 bestehend aus einer Sende/Empfangseinheit 3.4 und zwei in Systemachsenrichtung seitlich angeordneten Antennen 3.5.1 und 3.5.2 Die hier gezeigten Antennen können einerseits separat mit vordefinierter Antennencharakteristik betrieben werden, können jedoch auch als Teil eines Antennenarrays eingesetzt werden, bei dem die Richtcharakteristik durch entsprechende Phasenansteuerung beeinflusst wird.
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Alternativ können die Funkeinheiten aus der 2 auch als ASIC 3.5 unmittelbar auf der Trägerkeramik des Sensorboards 3.6 ausgeführt werden, wie es in der 3 dargestellt ist.
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Die 4 bis 7 zeigen nun unterschiedliche erfindungsgemäße Ausführungsvarianten der Antennenanordnung anhand von Querschnitten durch ein schematisch dargestelltes Gehäuse 6 eines CT-Systems mit einem beispielhaft gezeigten Detektor 3.
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In der 4 ist ein Querschnitt durch die Gantry 6.1 eines CT-System mit im Detektor 3 integrierten Funkeinheiten 3.3 und außerhalb des Drehradius der Gantry 6.1 angeordneten Funkantennen 6.2 am stationären Part des CT-Systems. Im gezeigten Beispiel sind acht Antennen 6.2 mit einem Winkelversatz von 45° angeordnet, so dass der Detektor und damit auch jede Antenne in den Funkeinheiten während einer Umdrehung jeweils achtmal an einer Antenne vorbeidreht und die Gelegenheit zur Übertragung der Detektordaten erhält.
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Eine alternative Variante ist in der 5 zu sehen. Hier sind vier stationäre Antennen innerhalb des Drehkreises der Gantry 6.1 angeordnet. Bei einer solchen Ausführung kann es besonders vorteilhaft sein, wenn anstelle einfacher Antennen auf der Detektorseite Antennenarrays verwendet werden, die dann ihre Sendekeule unabhängig von ihrer Position jeweils auf eine zur Verfügung stehende Antenne des stationären Parts ausrichtet.
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Eine Ausführungsform mit Potential für wesentlich höhere Datenübertragungsraten ist in der 6 gezeigt. Hier befinden sich im Umfangsbereich 36 Antennen, die den gleichen Winkelabstand von 10° zueinander aufweisen, wie die Antennen in den Funkeinheiten 3.3 auf den Detektormodulen des Detektors 3. Hierdurch befindet sich zu jedem Zeitpunkt der Umdrehung des Detektors um die Systemachse 9 für jede Antenne im Detektor 3 auch eine Antenne 6.2 auf dem stationären Part im Sende-Empfangsbereich. Entsprechend können während der Rotation des Detektors nahezu durchgehend Detektordaten mit sehr hohen Datenraten übertragen werden. Die Steuerdaten können bei dieser Ausführung entweder ergänzend zu den Detektordaten auf den gleichen Übertragungswegen übertragen werden oder es kann ein separater Übertragungsweg über ein Schleifringsystem gewählt werden.
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Eine nochmals andere Variante der Antennenanordnung ist in der 7 gezeigt, die bezüglich der Antennen für die Detektordatenübertragung ausgestaltet ist wie 6. Allerdings ist zusätzlich im Detektor 3 noch eine ergänzende Funkeinheit 3.7 angeordnet, die auf den inneren Kreis der Antennen 6.3 ausgerichtet ist. Somit können in dieser Ausführungsvariante die Detektordaten ausschließlich über die Funkeinheiten 3.3 an die äußeren Antennen 6.2 übertragen werden, während die Steuerbefehle ausschließlich über die zusätzliche im Detektor angeordnete Funkeinheit 3.7 an den inneren Kreis der Antennen 6.3 übertragen werden.
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Insgesamt wird also mit der Erfindung ein CT-System vorgestellt, welches durch Integration von Funkeinheiten auf den Detektormodulen zur dezentralen und parallelen Übertragung der Detektordaten eine sehr hohe Gesamtdatenübertragungsrate ermöglicht, dabei nicht unbedingt nötigen Datenballast entfernt und auch die Komplexität des rotierenden Parts durch Wegfall von internen Datenverbindungen zwischen den Detektormodulen und zentralen Datenübertragungssystemen vermindert.
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Entsprechend wird die Erfindung allgemein durch ein CT-System beschrieben, bei dem in mehreren Detektormodulen jeweils mindestens eine Funkeinheit mit einem Sender/Empfänger und mindestens einer Funkantenne zur Übertragung von Detektordaten integriert sind, während auf einem stationären Part mindestens eine Funkeinheit mit einer Funkantenne und einem Empfänger/Sender angeordnet sind. Selbstverständlich gehört es auch zum Rahmen der Erfindung ein solches CT-System mit einzelnen oder mehreren weiteren in dieser Anmeldung genannten Ausführungsmerkmalen zu kombinieren.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.