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Die Erfindung betrifft eine Scannereinrichtung zum Einlesen von Dokumenten, insbesondere Rezepten oder sonstigen Formularen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine derartige Scannereinrichtung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scannereinrichtung der eingangs genannten Art und ein Betriebsverfahren für eine derartige Scannereinrichtung dahingehend zu verbessern, dass eine gesteigerte Flexibilität und ein gesteigerter Gebrauchsnutzen gegeben sind.
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Diese Aufgabe wird bei der Scannereinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Scannereinrichtung dazu ausgebildet ist, ein eingelesenes Dokument repräsentierende Daten auszuwerten. Dadurch kann eine besonders effiziente Verarbeitung beziehungsweise wenigstens Vorverarbeitung der eingelesenen Daten beziehungsweise von das Dokument repräsentierenden Informationen erfolgen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Scannereinrichtung dazu ausgebildet, eine Farbe wenigstens eines Bereichs des eingelesenen Dokuments zu ermitteln. Auf diese Weise kann besonders vorteilhaft zwischen verschiedenen Typen von einzulesenden Dokumenten unterschieden werden.
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Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Scannereinrichtung besonders gut zum Einlesen von Arzneimittelrezepten und vergleichbaren Formularen, wie sie beispielsweise in Apotheken bearbeitet werden. Bei den bekannten Rezepttypen handelt es sich um teilweise vorgedruckte Formulare für Arzneimittelverordnungen beziehungsweise Sehhilfeverordnungen, welche je nach Formulartyp beispielsweise eine unterschiedliche Hintergrundfarbe beziehungsweise wenigstens einige vorgebbare Flächenbereiche mit standardisierter beziehungsweise genormter Hintergrundfarbe aufweisen. Die erfindungsgemäße Scannereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, eine Farbe wenigstens eines Bereichs eines eingelesenen Dokuments zu ermitteln, kann besonders vorteilhaft eine Auswertung eines eingelesenen Rezepts dahingehend ausführen, um welchen Rezepttyp es sich handelt. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Scannereinrichtung dann auf ein deutsches Krankenkassenrezept schließen, wenn die Hintergrundfarbe einem standardisierten roten Farbton für Krankenkassenrezepte entspricht, wohingegen auf ein Rezept für Privatversicherte geschlossen werden kann, wenn die erfindungsgemäß erkannte Farbe des eingelesenen Dokuments der für Privatrezepte standardisierten blauen Farbe entspricht. Gleichermaßen können grüne Rezeptvordrucke beziehungsweise Formulare für die Verschreibung von Betäubungsmitteln ("Betäubungsmittelrezept") aufgrund der erfindungsgemäß ermittelten und ausgewerteten Dokumentenfarbe erkannt werden, sowie Sehhilfe-Rezepte und dergleichen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Scannereinrichtung dazu ausgebildet, einen Weißabgleich auszuführen, was die Präzision insbesondere hinsichtlich einer farblichen Auswertung von eingelesenen Dokumenten steigert.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Scannereinrichtung dazu ausgebildet, eine optische Zeichenerkennung (OCR, optical character recognition) auszuführen, wodurch auch textliche Inhalte auf dem eingelesenen Dokument ermittelt und ausgewertet werden können.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung dazu ausgebildet ist, die ein eingelesenes Dokument repräsentierenden Daten auf das Vorhandensein geometrischer Merkmale hin zu untersuchen. Bei den geometrischen Merkmalen kann es sich beispielsweise um im Wesentlichen horizontale beziehungsweise vertikale Linien (jeweils bezogen auf die Ränder des Dokuments) der für die Arzneimittelrezepte geläufigen Formularvordrucke handeln. Insbesondere kann eine derartige Auswertung auf das Vorhandensein geometrischer Merkmale hin ergänzend auch eine Farbauswertung umfassen, wodurch die Präzision bei der Erkennung der betreffenden Dokumente weiter gesteigert wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung mindestens einen Kontakt-Bildsensor, vorzugsweise jedoch mindestens zwei Kontakt-Bildsensoren, aufweist. Bei diesen Sensoren, die englisch auch als "CIS" (contact image sensor) bezeichnet werden, ist üblicherweise eine lineare Anordnung aus einer Vielzahl von optoelektronischen Wandlern wie beispielsweise CMOS-Bildwandlern oder CCD-Bildwandlern vorhanden.
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Besonders bevorzugt sind zwei Kontakt-Bildsensoren des CIS-Typs vorhanden und so einander gegenüber angeordnet, dass sie zeitgleich oder zeitlich versetzt zueinander jeweils einander gegenüberliegende Oberflächen eines eingelesenen Dokuments erfassen, wodurch vorteilhaft ein beidseitiges Scannen eines zu untersuchenden Dokuments in einem einzigen Arbeitsgang ermöglicht ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Scannereinrichtung mindestens eine Druckeinrichtung auf, so dass einzulesende beziehungsweise eingelesene Dokumente vorteilhaft gleichzeitig (oder vor und/oder nach dem Einlesen) auch bedruckt werden können.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Scannereinrichtung dazu ausgebildet, ein zugeführtes Dokument zunächst ein- oder zweiseitig zu scannen, sodann wenigstens einseitig (bei Vorhandensein mehrerer Druckeinrichtungen unter anderem auch zweiseitig) zu bedrucken, und danach erneut eine oder beide Seiten des auf diese Weise bearbeiteten Dokuments zu scannen.
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Die erfindungsgemäße Scannereinrichtung kann besonders vorteilhaft in ein elektronisches Kassensystem, insbesondere in eine Apothekenkasse, integriert werden, wodurch eine besonders effiziente Erfassung und Verarbeitung von Dokumenten, insbesondere von Arzneimittelrezepten, ermöglicht wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des elektronischen Kassensystems ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung, insbesondere vollständig, in ein Gehäuse des Kassensystems integriert ist, wodurch sich eine besonders klein bauende Konfiguration ergibt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Funktionalität betreffend die Auswertung von eingelesenen Dokumentdaten entweder direkt in einer lokalen Steuereinheit der Scannereinrichtung angeordnet ist oder in einer Steuer- bzw. Recheneinheit des elektronischen Kassensystems. Eine Verteilung der entsprechenden Funktionalitäten auf eine gegebenenfalls vorhandene lokale Rechnereinheit der Scannereinheit und eine Rechnereinheit des elektronischen Kassensystems ist ebenfalls möglich bei einer weiteren Ausführungsform.
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Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren gemäß Patentanspruch 10 angegeben. Hierbei wertet die Scannereinrichtung ein eingelesenes Dokument repräsentierende Daten aus. Optional kann zuvor das Dokument zunächst eingelesen werden, um die erfindungsgemäße Auswertung zu ermöglichen. Alternativ hierzu kann der erfindungsgemäßen Auswertung auch ein zu einem früheren Zeitpunkt bereits gescanntes oder auf andere Weise ermitteltes Dokument zu Grunde gelegt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung eine Farbe wenigstens eines Bereichs des eingelesenen Dokuments ermittelt. Optional kann nachfolgend eine Auswertung erfolgen, welche eine Ermittlung des Rezepttyps des eingelesenen Dokuments zum Gegenstand hat, wodurch eine Erkennung von Krankenkassenrezepten, Privatrezepten, Betäubungsmittelrezepten, Sehhilfenverordnungen und dergleichen effizient automatisierbar ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Scannereinrichtung einen Weißabgleich ausführen, der die Präzision weiterer Erkennungs- bzw. Auswertungsschritte steigert.
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Bei einer weiteren Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung das Dokument zeilenweise erfasst, wobei der Weißabgleich in Abhängigkeit von wenigstens zwei erfassten Zeilen des Dokuments ausgeführt wird. Bspw. kann die Scannereinrichtung eine vorgebbare Anzahl an aufeinanderfolgenden Zeilen eines einzelnen Dokuments erfassen, bspw. zehn Zeilen. Anschließend kann über diese zehn Zeilen gemittelt werden, wodurch ein Summenvektor erhalten wird. Dieser Summenvektor kann der Bildung des Weißabgleichs zu Grunde gelegt werden, sodass vorteilhaft lokale Störungen bzw. Rauscheinflüsse bei der Ausführung des Weißabgleichs vermindert werden können.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Scannereinrichtung eine optische Zeichenerkennung ausführt, also ein OCR-Verfahren, sodass textliche Inhalte und/oder Ziffern oder dergleichen auf einem eingelesenen Dokument erkannt werden können.
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Besonders vorteilhaft kann ferner vorgesehen sein, dass die Scannereinrichtung die Daten auf das Vorhandensein von geometrischen Merkmalen, insbesondere von Formularfeldern und dergleichen, hin untersucht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Untersuchung auf das Vorhandensein geometrischer Merkmale in Unabhängigkeit einer ermittelten Grundfarbe bzw. Hintergrundfarbe des Dokuments ausgeführt wird, wodurch die Präzision bei der entsprechenden Auswertung weiter gesteigert wird.
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Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 schematisch eine Seitenansicht einer Scanner-einrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform,
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2a, 2b schematisch jeweils unterschiedlich ausgestaltete Rezepte als einzulesende Dokumente,
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3 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4 schematisch eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektronischen Kassensystems, und
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5, 6, 7, 8 schematisch jeweils ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Scannereinrichtung 100 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Scannereinrichtung 100 weist zwei vorliegend einander im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnete Bildsensoren 110a 110b auf, die dazu ausgebildet sind, jeweils gegenüberliegende Oberflächen eines einzulesenden Dokuments 200, vergleiche den Blockpfeil in 1, einzulesen. Alternativ kann gemäß weiterer Ausführungsformen auch nur eine Bildsensoreinrichtung 110a vorgesehen sein.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Bildsensoreinrichtungen 110a, 110b als CIS(contact image sensor)-Einrichtungen ausgebildet.
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Ein Dokument 200, bei dem es sich bspw. um ein Apothekenrezept handeln kann, kann in der 1 durch den Blockpfeil symbolisierten Weise in einen Papierpfad P der Scannereinrichtung 100 eingebracht werden, und wie vorstehend bereits beschrieben können sodann mittels der Bildsensoren 110a, 110b auf den Oberflächen des Dokuments 200 befindliche textliche und/oder graphische Informationen eingelesen werden.
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Vorteilhaft ist die Scannereinrichtung 100 erfindungsgemäß dazu ausgebildet, ein eingelesenes Dokument 200 repräsentierende Daten auszuwerten. Die Auswertung kann hierbei vielfältige Verarbeitungsschritte umfassen. Erfindungsgemäß wird unter Auswertung bspw. folgendes verstanden: zumindest temporäres Speichern von eingelesenen Daten, bspw. von zeilenweise eingelesenen Daten, Anwendung von Algorithmen der Bildverarbeitung auf die eingelesenen Daten, Übertragung der Daten zu anderen Einheiten wie bspw. einer externen Recheneinheit (nicht gezeigt).
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Die Scannereinrichtung 100 verfügt zur Steuerung ihres Betriebs über eine lokale Steuereinrichtung 130, welche unter anderem die Bildsensoren 110a, 110b steuern kann. Blockpfeil D repräsentiert hierbei einen Informations- bzw. Datenfluss von das Dokument 200 repräsentierenden Daten zu der Steuereinrichtung 130, welche bei einer bevorzugten Ausführungsform zumindest teilweise die erfindungsgemäße Auswertung ausführen kann.
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Antriebsmittel zum Hin- und Herbewegen des Dokuments 200, insbesondere in dem Papierpfad P, können einer Erfindungsvariante zufolge vorteilhaft ebenfalls vorgesehen und z.B. durch die Steuereinrichtung 130 steuerbar sein, sind jedoch in 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht abgebildet.
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Einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform zufolge kann die Scannereinrichtung 100 auch über eine integrierte Druckeinrichtung 120 verfügen, welche ein Bedrucken des Dokuments 200 vor und/oder nach dem Einlesen durch die Bildsensoren 110a, 110b ermöglicht. Ein beidseitiges Drucken ist jedenfalls denkbar, sofern die Druckeinrichtung entsprechend ausgebildet ist. Die Druckeinrichtung 120 kann einer Ausführungsform zufolge ebenfalls durch die Steuereinrichtung 130 steuerbar sein.
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Bei einer besonders bevorzugten Variante ist die Druckeinrichtung 120 als Tintenstrahldruckereinheit ausgebildet.
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2a zeigt schematisch ein Krankenkassen-Arzneimittelrezept 200a, welches bspw. mittels der erfindungsgemäßen Scannereinrichtung 100 erfasst und zumindest teilweise ausgewertet bzw. verarbeitet werden kann.
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Das Rezept 200a weist an sich bekannte, standardisierte Formatierungsmerkmale 202 auf, bei denen es sich bspw. um vorgedruckte Formularfelder und dergleichen handeln kann. Üblicherweise weist das Rezept 200a als Krankenkassenrezept einen vorgebbaren Rotton als Hintergrundfarbe für wesentliche Bereiche des Rezepts 200a auf, vgl. die Oberfläche 200a'. Darüber hinaus kann das Rezept 200a auch über an sich bekannte weitere Informationen wie bspw. Kodierzeilen 204 verfügen, in den maschinenlesbare Informationen abgebildet sein können.
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Erfindungsgemäß ist die Scannereinrichtung 100 (1) vorteilhaft dazu ausgebildet, ein eingelesenes Dokument 200a (2a) repräsentierende Daten D (1) auszuwerten. Diese Daten D werden bspw. während des Einlesens einer oder beider Oberflächen des Dokuments 200 der Steuereinrichtung 130 der erfindungsgemäßen Scannereinrichtung 100 zugeführt.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Scannereinrichtung 100 dazu ausgebildet, eine Farbe wenigstens eines Bereichs B (2a) des eingelesenen Dokuments zu ermitteln.
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Dadurch kann vorteilhaft zwischen verschiedenen Rezept-Typen wie Krankenkassenrezepten, Privatrezepten, Betäubungsmittelrezepten, Sehhilferezepten und dergleichen unterschieden werden.
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Besonders bevorzugt ist die Scannereinrichtung 100 dazu ausgebildet, eine derartige Unterscheidung in Abhängigkeit des erfindungsgemäß ermittelten Farbwerts des vorgebbaren Bereichs B eines eingescannten Rezepts 200a zu bestimmen.
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2b zeigt ein Privatrezept 200b, welches zu dem Krankenkassenrezept 200a gemäß 2a vergleichbare Formatierungsmerkmale 202 aufweist, jedoch in weiten Bereichen des Rezepts 200b' eine andere Hintergrundfarbe, bspw. blau. Insofern ermöglicht die erfindungsgemäße Auswertung entsprechend der farbigen Bereiche B' durch die erfindungsgemäße Scannereinrichtung 100 vorteilhaft eine Unterscheidung zwischen den Rezepten 200a, 200b sowie zwischen weiteren Rezepttypen.
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3 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einem ersten, optionalen, Schritt 300 wird ein Dokument 200, 200a, 200b (2a, 2b) durch die Scannereinrichtung 100 mittels einer oder mehrerer ihrer Bildsensoren 110a, 110b (1) eingelesen. In einem zweiten Schritt 310 folgt erfindungsgemäß eine Auswertung der das eingelesene Rezept 200, 200a, 200b repräsentierenden Daten D bzw. eines Teils der Daten D. Sofern nur Teile der das Rezept repräsentierenden Daten D ausgewertet werden, sind diese Teile bspw. durch eine Bedienperson der Scannereinrichtung 100 vorgebbar bzw. konfigurierbar.
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Bspw. kann vorgesehen sein, dass nur vorgebbare Flächenbereiche, welche in Abhängigkeit der entsprechenden Standardisierung der Arzneimittelverschreibungen vorgegeben sind, der erfindungsgemäßen Auswertung unterzogen werden.
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4 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines elektronischen Kassensystems 1000, welches vorteilhaft mit einer erfindungsgemäßen Scannereinrichtung 100, die bspw. gemäß 1 ausgebildet sein kann, versehen ist.
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Das elektronische Kassensystem 1000 weist überdies ein Gehäuse 1020 auf. Vorteilhaft ist die Scannereinrichtung 100 vollständig in das Gehäuse 1020 integriert, wodurch sich eine besonders klein bauende Konfiguration 1000 ergibt. Einzulesende und/oder zu bedruckende Dokumente wie bspw. Rezepte 200 können über einen Einzugsbereich in dem Gehäuse 1020, vgl. den nicht bezeichneten Blockpfeil, der Scannereinrichtung 100 zur Bearbeitung zugeführt werden.
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Das elektronische Kassensystem 1000 verfügt ferner über eine Anzeigevorrichtung 1040, die besonders bevorzugt als berührungssensitiver Flachbildschirm ausgebildet ist. Ferner kann das Kassensystem 1000 über eine Eingabevorrichtung 1060 verfügen, bspw. eine Hardware-Tastatur oder auch eine virtuelle Tastatur, die mittels einer weiteren berührungssensitiven Anzeigevorrichtung realisierbar ist.
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Eine Hauptplatine 1080 des elektronischen Kassensystems 1000 kann darüber hinaus in an sich bekannter Weise über eine zentrale Recheneinheit 130' verfügen, welche unter anderem die Betriebsabläufe des Kassensystems 1000 und insbesondere die Komponenten 1040, 1060, 100 steuert.
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Generell können Bearbeitungsschritte der erfindungsgemäßen Scannereinrichtung 100 entweder auf der lokalen Steuereinheit 130 (1) der Scannereinrichtung 100 oder auf der Steuereinrichtung 130' des elektronischen Kassensystems 1000 ausgeführt werden. Eine Verteilung von Bearbeitungsschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens auf beide Komponenten 130, 130' ist ebenfalls denkbar.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Scannereinrichtung 100 dazu ausgebildet, einen Weißabgleich auszuführen. Die hierfür erforderlichen Algorithmen können bspw. wie vorstehend erwähnt auf der Steuereinheit 130 und/oder zumindest auch teilweise auf der Steuereinheit 130' ausgeführt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Scannereinrichtung 100 dazu ausgebildet, eine optische Zeichenerkennung (OCR, optical character recognition) auszuführen.
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5 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In dem optionalen Schritt 400 wird wie vorstehend bereits beschrieben ein Dokument 200 (1) durch die Scannereinrichtung 100 einseitig und/oder beidseitig eingelesen. In Schritt 410 aus 5 wird eine Farbe wenigstens eines Bereichs B (2a) des eingelesenen Dokuments ermittelt. Alternativ hierzu kann in Schritt 410 auch eine die Farbe des Bereichs B charakterisierende Größe ermittelt werden, z.B. eine aus einem eingelesenen RGB-Farbwert ermittelte Maßzahl oder dergleichen. In einem nachfolgenden optionalen Schritt 420 kann vorteilhaft aus der in Schritt 410 ermittelten Farbe auf einen Typ des eingelesenen Dokuments 200, insbesondere einen Rezepttyp, geschlossen werden.
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Diese Information kann in der Steuereinrichtung 130 der Scannereinrichtung 100 verarbeitet werden und/oder an die zentrale Steuereinrichtung 130' des elektronischen Kassensystems 1000 (4) weitergeleitet werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann in 5, Schritt 400 auch noch ein Weißabgleich der Scannereinrichtung 100 bzw. der Komponenten 110a, 110b (1) erfolgen, wodurch die Präzision bei der Auswertung 420 des Rezepttyps weiter gesteigert wird.
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6 zeigt ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 600 wird ein Dokument 200 (1) zumindest teilweise zeilenweise erfasst. Für die nachfolgende Beschreibung wird davon ausgegangen, dass bspw. zehn Zeilen des Dokuments 200 durch die Scannereinrichtung 100 erfasst werden. Erfindungsgemäß wird ein nachfolgender Weißabgleich 630 in Abhängigkeit der in Schritt 600 erfassten Zeilen ausgeführt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird in Schritt 610, also nach dem Erfassen der betreffenden Zeilen, ein arithmetischer Mittelwert über die zehn Zeilen gebildet, wobei eine Resultatzeile bzw. ein Summenvektor erhalten wird, welche bzw. welcher Punkt für Punkt den arithmetischen Mittelwert des betreffenden Punkts über die betrachteten zehn Zeilen enthält. Durch die Bildung des arithmetischen Mittelwerts in Schritt 610 wird die Präzision des Weißabgleichs 630 gesteigert, da Rauscheinflüsse und andere Störeffekte herausgemittelt bzw. reduziert werden.
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Der Weißabgleich 630 kann einer bevorzugten Ausführungsform bspw. wie folgt erfolgen. Für einen betrachteten Pixel des CIS-Moduls 110a wird – unter Zugrundelegung der Zuführung einer exakt weißen Referenz-Vorlage 200 – jeder Farbkanal rot, grün, blau erfasst, wobei bei einem perfekt abgeglichenen Pixel des CIS-Moduls 110a dementsprechend maximale Helligkeitswerte für alle drei Farbkanäle erhalten werden. Bei einem realen, nicht kalibrierten System ist dies jedoch nicht der Fall, und die tatsächlich erhaltenen Helligkeitswerte aus dem Erfassen der drei Farbkanäle unter Zugrundelegung der weißen Referenz-Vorlage bilden den Ausgangspunkt für die Vorsehung von farbkanalspezifischen Korrekturfaktoren, um welche die fortan zu erfassenden Werte des betreffenden Bildpunktes multipliziert werden müssen, um den Weißabgleich zu realisieren.
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Der erfindungsgemäße Weißabgleich bzw. die Verfahren gemäß der 3, 5, 6 oder wenigstens einzelne Schritte hiervon können bei einer bevorzugten Ausführungsform direkt von der lokalen Steuereinrichtung 130 (1) der Scannereinheit 100 ausgeführt werden. Alternativ oder ergänzend können bei der Integration der erfindungsgemäßen Scannereinrichtung 100 in ein elektronisches Kassensystem 1000, vgl. bspw. 4, Teile oder die gesamten Verfahren von der Steuereinrichtung 130' des elektronischen Kassensystems 1000 ausgeführt werden.
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7 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 700 wird ein Dokument 200, 200a, 200b eingelesen, sodass in der Scannereinrichtung 100 das eingelesene Dokument 200, 200a, 200b repräsentierende Daten D vorliegen. In dem nachfolgenden Schritt 710 wird eine optische Zeichenerkennung (OCR) ausgeführt. Die OCR kann von der lokalen Steuereinheit 130 ausgeführt werden, wird bevorzugt bei einer weiteren Ausführungsform jedoch zumindest teilweise auch durch die zentrale Steuereinheit 130' des elektronischen Kassensystems 1000 (4) ausgeführt. Mittels der OCR 710 sind beispielsweise maschinenlesbare Zeichen 204 (2a) erfassbar, und/oder aufgestempelte und/oder handschriftliche Informationen.
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8 zeigt ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 800 wird wiederum ein Dokument 200, 200a, 200b eingelesen, sodass das eingelesene Dokument repräsentierende Daten D in der Scannereinrichtung 100 vorliegen. Anschließend werden die Daten D in Schritt 810 auf das Vorhandensein geometrischer Merkmale, insbesondere von Formularfeldern und dergleichen, hin untersucht. Bspw. können die eingelesenen Daten D hierzu in der Steuereinheit 130 in Form eines Digitalbilds bzw. einer digitalen Repräsentation des eingelesenen Dokuments vorgehalten werden, um an sich bekannte Algorithmen zur Mustererkennung bspw. zur Erkennung von Linien wie z. B. eine Hough-Transformation und dergleichen auf die Daten anzuwenden.
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Die Auswertung gemäß Schritt 810 kann besonders vorteilhaft auch unter Einbeziehung des Rezepttyps bzw. der jeweiligen Grundfarbe ausgeführt werden. Bspw. weisen die üblicherweise zu erkennenden Formatierungsmerkmale von Rezepten auch standardisierte Farben auf, beispielsweise dunkelrote Linien auf hellrotem Hintergrund bei Krankenkassenrezepten, sodass die Auswertung 810 bei einer Erfindungsvariante bevorzugt bspw. Bildinformationen mit entsprechend hell- bzw. dunkelroter Farbe für die zu untersuchenden Formatierungsmerkmale berücksichtigt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Rahmen eines Weißabgleichs erhaltene Kalibrierwerte (üblicherweise ein Kalibrierwert je Farbkanal und Bildpunkt) lokal in der Scannereinrichtung 100, bspw. in einem der Steuereinrichtung 130 zugeordneten Speicher (nicht gezeigt), vorbehalten werden. Alternativ oder ergänzend können die Kalibrierwerte auch in der Steuereinrichtung 130' des elektronischen Kassensystems 1000 vorgehalten werden, welches eine erfindungsgemäße Scannereinrichtung 100 aufweist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens ein Bildsensor 110a, 110b so ausgebildet, dass er zwei oder mehr CIS-Unterelemente enthält, wobei das Einlesen einer Vorlage 200 bevorzugt so erfolgt, dass Daten von den mehrere CIS-Unterelemente gleichzeitig, d.h. parallel, ausgelesen werden, wodurch sich das Einlesen der entsprechenden Daten beschleunigt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird ein Schwarzabgleich durchgeführt, bei dem eine schwarze Referenz-Vorlage als Dokument 200 der Scannereinrichtung 100 zugeführt wird. Hierbei werden eine oder mehrere Zeilen der schwarzen Vorlage eingelesen, und während des Einlesens ermittelte nichtverschwindende Helligkeitswerte entsprechender Bildpunkte der Bildsensoren 110a, 110b können analog zu dem Weißabgleich ausgewertet und – in Korrekturfaktoren umgerechnet – für zukünftige Einlesevorgänge verwendet werden. Die Schwarzabgleichsdaten können ebenfalls bevorzugt lokal in der Scannereinrichtung 100 gespeichert werden und/oder in einer Steuereinheit 130' des elektronischen Kassensystems 1000 (4) bzw. einer dieser Steuereinheit 130' zugeordneten Speichereinheit (nicht gezeigt).
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Während bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform die erfindungsgemäße Scannereinrichtung 100 in ein elektronisches Kassensystem 1000 (4) integriert ist, ist bei einer weiteren Lösung vorgesehen, dass die Scannereinrichtung 100 als autarkes ("stand-alone") Gerät arbeitet. Alternativ oder ergänzend kann die Scannereinrichtung 100 auch als externes Peripheriegerät, bspw. ausgebildet zum Anschluss an herkömmliche Personal Computer oder dergleichen, konfiguriert sein. Bspw. kann die Scannereinrichtung 100 bei einer derartigen Erfindungsvariante ein eigenes Gehäuse (nicht gezeigt) aufweisen, sodass eine derart ausgestaltete Scannereinrichtung für einen Betrieb neben einem herkömmlichen Personal Computer aufstellbar und mit diesem betreibbar ist.