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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Stromversorgungseinrichtung, insbesondere einen elektrischen Stromverteiler, für ein Fahrzeug mit wenigstens einem elektromechanischen Bauelement. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose eines Zustands des elektromechanischen Bauelements.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik, zum Beispiel aus der
DE 10 2009 029 166 A1 oder der
DE 10 2012 214 366 A1 , ist bereits eine Stromversorgungseinrichtung in Form eines elektrischen Stromverteilers für ein Fahrzeug bekannt. Über einen solchen Stromverteiler lässt sich eine Vielzahl von elektrischen Verbrauchern bedarfsgerecht mit elektrischem Strom versorgen. Die Versorgung für die elektrischen Verbraucher wird häufig durch elektrische Sicherungen abgesichert sowie bei Bedarf zu- oder abgeschaltet, nämlich durch beispielsweise ein oder mehrere Relais.
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Des Weiteren ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 080 226 A1 bekannt, dass in einem Stromverteiler eines Fahrzeugs Schaltzustände eines elektronischen Relais, insbesondere bistabilen Relais, überwacht oder überprüft werden. Diese Überprüfung dient der Sicherstellung einer korrekten Funktion des Relais, nämlich dahingehend, ob der jeweilige Schaltzustand des Relais ein erwarteter bzw. erwünschter oder ein unerwarteter bzw. unerwünschter Zustand ist. In diesem Stand der Technik wird zur Überprüfung des Relais eine mit dem Relais gemeinsam ausgeführte integrierte Schaltung in Form einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) eingesetzt, die gemeinsam mit dem Relais in den Stromverteiler eingesteckt wird. Nachteilig daran ist der aufwändige konstruktive Aufbau des elektronischen Relais mit integrierter Schaltung. Bei einem Ausfall oder Defekt des Relais muss dieses mitsamt der integrierten Schaltung komplett gewechselt werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine verbesserte, insbesondere kostengünstige, Möglichkeit zum Überprüfen eines Zustands eines elektromechanischen Bauelements in einer Stromversorgungseinrichtung für ein Fahrzeug zu schaffen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Eine erfindungsgemäße elektrische Stromversorgungseinrichtung für ein Fahrzeug weist wenigstens ein elektromechanisches Bauelement auf, das über wenigstens einen durch ein Fußelement gebildeten Lastkontakt zum Führen eines elektrischen Laststroms verfügt. Der Laststrom kann zum Beispiel etwa 20A bis 70A betragen. Erfindungsgemäß sind ein erster Gegenkontaktelement und ein zweiter Gegenkontaktelement auf voneinander getrennten, also zwei separaten Trägerelementen angeordnet. Dabei kontaktieren der erste Gegenkontaktelement und der zweite Gegenkontaktelement denselben Lastkontakt gleichzeitig steckend. Die die Gegenkontakte und gegebenenfalls auch die Stromversorgungseinrichtung sind dazu eingerichtet, über den ersten Gegenkontaktelement einen Stromabgriff zum Weiterführen des abgegriffenen Laststroms und über den zweiten Gegenkontaktelement einen Spannungsabgriff zum Überprüfen, das heißt Diagnostizieren, eines Zustands, insbesondere Schaltzustands, des Bauelements zu gewährleisten.
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Zum Überprüfen des Zustands kann die Stromversorgungseinrichtung zum Messen von beispielsweise der Spannungshöhe der abgegriffenen Spannung eingerichtet sein, wobei ein erster Spannungspegel, zum Beispiel etwa 12V, einem ersten Zustand des Bauelements und ein zweiter Spannungspegel, zum Beispiel etwa 0V, einem zweiten Zustand des Bauelements zugeordnet sind. Der erste Spannungspegel entspricht also beispielsweise einer Bordnetz-Nennspannung des Fahrzeugs. Handelt es sich bei dem Bauelement um einen elektromechanischen Schalter, wie etwa ein Relais, kann bei Auftreten des ersten Spannungspegels darauf geschlossen werden, dass der Schalter geschlossen bzw. durchgeschaltet ist, und bei Auftreten des zweiten Spannungspegels darauf geschlossen werden, dass der Schalter offen bzw. nicht durchgeschaltet ist. Bei der Stromversorgungseinrichtung kann es sich um einen elektrischen Stromverteiler eines Fahrzeugs handeln, der vorzugsweise in einem Stromverteilergehäuse untergebracht und gegebenenfalls modular mit einem Basismodul und einem oder mehreren Universalmodulen ausgeführt ist.
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Diese erfindungsgemäße Konfiguration ermöglicht es, den Zustand, zum Beispiel Schaltzustand, des elektromechanischen Bauelements mit zahlenmäßig wenigen Kontaktstellen zuverlässig zu überprüfen. Das dem Überprüfen dienende Diagnosesignal, das die elektrische Spannung enthält, wird direkt von dem Lastkontakt abgegriffen, was ein besonders zuverlässiges und sicheres Diagnosesignal ermöglicht. Dies wird durch einen besonders einfachen konstruktiven Aufbau erreicht, da an einem einzigen Lastkontakt gleichzeitig zwei Abgriffe durch gesteckte Gegenkontakte für unterschiedliche Zwecke erfolgen. Auch die Montage der Stromversorgungseinrichtung gestaltet sich einfach, da der Lastkontakt und die Gegenkontakte jeweils als Steckkontakte ausgeführt sind. Mit Aufstecken des elektromechanischen Bauelements werden zugleich beide Gegenkontakte kontaktiert.
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Es hat sich für den erzielbaren Nutzen als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Lastkontakt ein Lastkontaktfuß eines elektromechanischen Steckrelais, insbesondere eines bistabilen Steckrelais, ist. Denn durch die zuverlässig ausführbare Überprüfung des Schaltzustands des Relais wird ein Einsatz eines insbesondere bistabilen Steckrelais in sicherheitsrelevanten Systemen ermöglicht. Ein steckbares Relais ist als Zukaufteil in verschiedenen Ausführungsvarianten kostengünstig erhältlich und zeichnet sich durch einen einfachen konstruktiven Aufbau aus. Die Montage und Demontage im Wartungsfall gestalten sich ebenfalls einfach. Die Breite eines Lastkontaktfußes beträgt zum Beispiel etwa 6,3mm, so dass daran zwei nebeneinander angeordnete Gegenkontakte gleichzeitig aufgesteckt werden können.
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Es hat sich außerdem als vorteilhaft erwiesen, wenn das erste Gegenkontaktelement an einer Stromschiene angebracht ist, wobei die Stromschiene als ein erstes Trägerelement dient. Denn so kann zum Beispiel der vom elektromechanischen Element geschaltete Laststrom direkt vom Lastkontakt über die Stromschiene weitergeführt werden.
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Für eine einfache Montage bzw. Demontage ist es von Vorteil, wenn das erste und/oder das zweite Gegenkontaktelement als direktkontaktierender Gabelkontakt ausgeführt sind. Insbesondere das erste Gegenkontaktelement, das den Laststrom führen soll, kann dabei je nach Stromstärke des Laststroms eine oder mehrere paketierte Lamellen aufweisen.
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Um die abgegriffene Spannung gleich auswerten zu können, ist es vorteilhaft, wenn das zweite Gegenkontaktelement an einer Leiterplatte angebracht ist, wobei die Leiterplatte als zweites Trägerelement dient. Die Leiterplatte kann zugleich der Ansteuerung des elektromechanischen Bauelements dienen, so dass Ansteuerung und Diagnose auf einer gemeinsamen Leiterplatte verwirklicht sind. Bei einem Relais als elektromechanisches Bauelement kann der Relaistreiber auf der Leiterplatte angeordnet sein, wobei die Leiterplatte dann über ein oder mehrere Steuerkontaktelemente mit einem oder mehreren Steuerkontakten des Relais verbunden ist. Das heißt, dass die Leiterplatte bei diesem Anwendungsfall mit dem einen Lastkontakt und mit dem oder den Steuerkontakten elektrisch verbunden ist. Da über das zweite Gegenkontaktelement der Leiterplatte nur ein Spannungsabgriff erfolgt, können das Gegenkontaktelement und die Leiterbahnen der Leiterplatte hinsichtlich der Stromtragfähigkeit kleiner dimensioniert sein als das erste Gegenkontaktelement oder das diese tragende erste Trägerelement.
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Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn auf der Leiterplatte eine Messeinrichtung zum Verarbeiten der abgegriffenen elektrischen Spannung angeordnet ist. Die Messeinrichtung kann als integrierte Schaltung ausgeführt und auf der Leiterplatte angebracht sein. Die Messeinrichtung und der zweite Gegenkontaktelement können über Leiterbahnen miteinander elektrisch verbunden sein. Die Messeinrichtung kann zum Beispiel die Spannungshöhe ermitteln oder das Potential abgreifen und eine Potentialdifferenz gegenüber einem an die Messeinrichtung und/oder Leiterplatte geführten Vergleichspotentials ermitteln.
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Zur Verarbeitung der abgegriffenen Spannung als Diagnosesignal ist es vorteilhaft, wenn auf der Leiterplatte eine Auswerteeinrichtung zum Auswerten der verarbeiteten elektrischen Spannung angeordnet ist. Die Auswerteeinrichtung ist zum Beispiel als Logikbaustein ausgeführt und direkt auf der Leiterplatte angeordnet. Die Auswerteeinrichtung kann mit der Messeinrichtung über Leiterbahnen elektrisch verbunden sein. Außerdem kann die Auswerteeinrichtung mit einem Treiber oder einer Treiberschaltung, zum Beispiel einem Relaistreiber, zur Ansteuerung des elektromechanischen Bauelements verbunden sein, so dass bei bestimmten Auswerteergebnissen eine Rückkopplung zur Ansteuerung des elektromechanischen Bauelements möglich ist. Die Messeinrichtung und Auswerteeinrichtung können auch zusammengefasst sein, zum Beispiel in einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) zusammengefasst.
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Alternativ dazu, kann die Leiterplatte nur der Verteilung des Diagnosesignals dienen, das dann zum Beispiel in einem Steuergerät des Fahrzeugs weiterverarbeitet wird.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Leiterplatte ferner wenigstens ein Steuerkontaktelement zum Kontaktieren eines Steuerkontakts des Bauelements aufweist. Damit kann das elektromechanische Bauelement beispielsweise zum Schalten in den zu überwachenden Zustand angesteuert werden. Ein über die Leiterplatte zu führender Steuerstrom ist dabei betragsmäßig signifikant niedriger als der Laststrom, so dass die Leiterbahnen der Leiterplatte nur für eine vergleichsweise niedrige Stromtragfähigkeit ausgelegt sind. Zum Beispiel kann ein bistabiles Relais zum Schalten in einen anderen Zustand angesteuert werden, wenn der beim Überprüfen ermittelte Zustand ein unerwünschter Zustand ist.
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Um mit der Leiterplatte als zweites Trägerelement auch die Ansteuerung des elektromechanischen Elements zu bewerkstelligen, kann auf der Leiterplatte eine Steuereinrichtung zum Ansteuern des Bauelements für den zu überprüfenden Zustand angeordnet sein. Beispielsweise kann dies ein Treiber oder eine Treiberschaltung sein, insbesondere ein Relaistreiber, der als integrierte Schaltung ausgestaltet ist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Diagnostizieren eines Zustands, insbesondere Schaltzustands, eines elektromechanischen Bauelements einer elektrischen Stromversorgungseinrichtung eines Fahrzeugs in einer oder mehreren der vorstehend erläuterten Ausführungsvarianten. Das elektromechanische Bauelement verfügt über wenigstens einen durch ein Fußelement gebildeten Lastkontakt. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- – Abgreifen des Laststroms an dem Lastkontakt durch ein gestecktes erstes Gegenkontaktelement. Es erfolgt also einesteils ein Stromabgriff an dem Lastkontakt.
- – Abgreifen einer elektrischen Spannung an demselben Lastkontakt durch ein gestecktes zweites Gegenkontaktelement. Anderenteils erfolgt neben dem Stromabgriff auch ein Spannungsabgriff an einem gemeinsamen, einzigen Lastkontakt.
- – Weiterführen des abgegriffenen Stroms über einen elektrischen Leiter. Der Stromabgriff dient demnach hauptsächlich dem Weiterführen des elektrischen Stroms an einen oder mehrere elektrische Verbraucher des Fahrzeugs zur Stromversorgung.
- – Verarbeiten und/oder Auswerten der abgegriffenen Spannung zum Überprüfen des Zustands, insbesondere Schaltzustands, des elektromechanischen Bauelements. Die abgegriffene Spannung wird vorzugsweise auf einer das zweite Gegenkontaktelement aufweisenden Leiterplatte verarbeitet und/oder ausgewertet.
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Wie oben erläutert, kann das die elektrische Spannungshöhe enthaltende Diagnosesignal direkt auf der Leiterplatte verarbeitet werden, beispielsweise durch eine integrierte Schaltung, einen Mikrocontroller oder ähnlichem.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 einen schematisch dargestellten Ausschnitt einer Stromversorgungseinrichtung, bei der an einem Lastkontakt sowohl ein Stromabgriff als auch ein Spannungsabgriff mit zwei voneinander getrennten Trägerelementen erfolgt, und
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2 eine Seitenansicht der Stromversorgungseinrichtung aus 1.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Ausschnitt einer Stromversorgungseinrichtung 1 für ein Fahrzeug dargestellt, die hier als elektrischer Stromverteiler ausgeführt ist. Die Stromversorgungseinrichtung 1 dieses Ausführungsbeispiels weist eine erste Stromschiene 2 als Versorgungsstromschiene auf, die hier mit einer (nicht gezeigten) Stromquelle des Fahrzeugs elektrisch verbunden ist. Die Stromquelle speist einen zu verteilenden elektrischen Strom in die erste Stromschiene 2 ein. Die erste Stromschiene 2 verfügt zum Weiterführen dieses Stroms über wenigstens ein erstes Lastkontaktelement 3, das hier als paketierbarer Lamellen-Gabelkontakt ausgeführt ist.
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Zudem verfügt die Stromversorgungseinrichtung 1 über eine zur ersten Stromschiene 2 separat ausgebildete, zweite Stromschiene 4 als Laststromschiene. Die zweite Stromschiene 4 dient hier als erstes Trägerelement für ein darauf angebrachtes, elektrisch leitfähiges, zweites Lastkontaktelement 5, das als erstes Gegenkontaktelement dient. Das zweite Lastkontaktelement 5 ist ebenfalls als paketierbarer Lamellen-Gabelkontakt ausgeführt, der je nach Stromstärke des darüber geführten Stroms eine variable Anzahl von paketierten Lamellen aufweist.
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In 1 ist erkennbar, dass die Stromversorgungseinrichtung 1 ferner ein elektromechanisches Steckrelais 6 aufweist. Das Steckrelais 6 weist einen durch ein Fußelement gebildeten, das heißt fußförmigen, ersten (Eingangs-)Lastkontakt 7 und einen durch ein weiteres Fußelement gebildeten, das heißt fußförmigen, zweiten (Ausgangs-)Lastkontakt 8 sowie zwei (nicht gezeigte) ebenfalls fußförmige Steuerkontakte auf. Das Steckrelais 6 verbindet im durchgeschalteten Zustand die erste Stromschiene 2 mit der zweiten Stromschiene 4 und dient zum Schalten von zumindest einem Teil des in die erste Stromschiene 2 eingespeisten Laststroms hin zu der zweiten Stromschiene 4. Die fußförmigen Lastkontakte 7, 8 dienen dabei dem Zu- und Abführen des durch das Steckrelais 6 zu schaltenden Laststroms. Der erste Lastkontakt 7 ist in das erste Lastkontaktelement 3 der ersten Stromschiene 2 und der zweite Lastkontakt 8 ist in das zweite Lastkontaktelement 5 der zweiten Stromschiene 8 eingesteckt. Die (nicht dargestellten) Steuerkontakte dienen der Ansteuerung des Steckrelais 6 zum Schalten des zu verteilenden Laststroms über einen betragsmäßig kleineren Steuerstrom.
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Ein Strompfad des Laststroms erstreckt sich von der ersten Stromschiene 2, in die der Laststrom von der (nicht dargestellten) Stromquelle eingespeist wird, über das erste Lastkontaktelement 3 der ersten Stromschiene 2, hin zum ersten Lastkontakt 7 des Steckrelais 6. Wenn sich das Steckrelais 6 im durchgeschalteten Zustand befindet, erstreckt sich der Strompfad weiter über den zweiten Lastkontakt 8 und das zweite Lastkontaktelement 5 der als erstes Trägerelement dienenden, zweiten Stromschiene 4 hin zu damit verbundenen elektrischen Verbrauchern des Fahrzeugs.
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Die Stromversorgungseinrichtung 1 weist auch eine zwischen der ersten und zweiten Stromschiene 2, 4 angeordnete, getrennt bzw. separat dazu ausgebildete Leiterplatte 9 auf. Die Leiterplatte 9 verfügt über (nicht gezeigte) Leiterbahnen sowie (nicht gezeigte) elektrische und/oder elektronische Bauelemente. Zudem dient die Leiterplatte 9 hier als zweites Trägerelement für ein darauf angebrachtes sowie elektrisch leitfähiges, zweites Gegenkontaktelement 10. Auch das zweite Gegenkontaktelement 10 ist hier als lamellenförmiger Gabelkontakt ausgeführt, wobei hier weniger Lamellen paketiert sind als bei dem als erstes Gegenkontaktelement dienenden Lastkontaktelement 5. In 1 ist nur andeutungsweise erkennbar, dass das zweite Gegenkontaktelement 10 der Leiterplatte 9 auch den zweiten Lastkontakt 8 des Steckrelais 6 kontaktiert. Somit wird der zweite Lastkontakt 8 gleichzeitig durch zwei voneinander getrennte Gegenkontaktelemente kontaktiert, nämlich durch das Lastkontaktelement 5 als erstes Gegenkontaktelement der zweiten Stromschiene 4 und das zweite Gegenkontaktelement 10 der Leiterplatte 9.
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In 2, die die Stromversorgungseinrichtung 1 aus 1 in einer Seitenansicht zeigt, ist besser zu erkennen, dass der zweite Lastkontakt 8 des Steckrelais 6 gleichzeitig sowohl mit dem zweiten Lastkontaktelement 5 der zweiten Stromschiene 4 als auch mit dem zweiten Gegenkontaktelement 10 der Leiterplatte 9 elektrisch verbunden ist. Am zweiten Lastkontakt 8 des Steckrelais 6 erfolgen also gleichzeitig zwei Abgriffe durch unterschiedliche, voneinander konstruktiv und funktional getrennte Trägerelemente, nämlich die zweite Stromschiene 4 und die Leiterplatte 9.
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Der eine Abgriff am zweiten (Ausgangs-)Lastkontakt 8 des Steckrelais 6 durch die zweite Stromschiene 4 über das zweite Lastkontaktelement 5 ist ein Stromabgriff zum Weiterführen des abgegriffenen, vom Steckrelais 6 geschalteten Laststroms über die zweite Stromschiene 4 hin zu elektrischen des Fahrzeugs. Dagegen ist der andere Abgriff an dem zweiten (Ausgangs-)Lastkontakt 8 über das zweite Gegenkontaktelement 10 der Leiterplatte 9 ein Spannungsabgriff mit anschließender Spannungsmessung durch eine Messeinrichtung 11, die in diesem Ausführungsbeispiel als integrierte Schaltung auf der Leiterplatte 9 angeordnet ist. Zum Auswerten der Spannungsmessung ist eine mit der Messeinrichtung 11 verbundene oder damit zusammengefasste Auswerteinrichtung 12 vorgesehen, bei der es sich hier um einen auf der Leiterplatte 9 angeordneten Logikbaustein handelt.
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Das Verfahren zur Diagnose eines Schaltzustands des Steckrelais 6 der Stromversorgungseinrichtung 1 kann nachfolgend beschrieben ablaufen.
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Zunächst wird der vom Steckrelais 6 geschaltete Laststrom an dem zweiten Lastkontakt 8 des Steckrelais 6 durch das daran angesteckte, als erstes Gegenkontaktelement dienende Lastkontaktelement 5 abgegriffen. An demselben Lastkontakt 8 wird gleichzeitig die an dem zweiten Lastkontakt 8 anliegende elektrische Spannung abgegriffen. Der abgegriffene Laststrom wird dann über die als elektrischer Leiter dienende, zweite Stromschiene 8 hin zu elektrischen Verbrauchern des Fahrzeugs geführt. Die abgegriffene elektrische Spannung wird zum Überprüfen des Schaltzustands des Steckrelais 6 in der Messeinrichtung 11 verarbeitet und/oder ausgewertet. Das Verarbeiten und/oder Auswerten umfasst das Messen einer Spannungshöhe, wobei ein erster Spannungspegel den durchgeschalteten Zustand und ein zweiter Spannungspegel den ungeschalteten Zustand des Steckrelais 6 widerspiegelt. Alternativ dazu, erfolgt das Verarbeiten und/oder Auswerten zum Beispiel dadurch, dass das Potential des Strompfads abgegriffen wird und eine Potentialdifferenz des abgegriffenen Potentials gegenüber eines an die Leiterplatte 9 geführten Vergleichspotentials gemessen wird. Tritt hier eine Potentialdifferenz auf, befindet sich das Steckrelais 6 im ungeschalteten Zustand. Tritt keine Potentialdifferenz auf, befindet sich das Steckrelais 6 im durchgeschalteten Zustand. Das Auswerten umfasst hier des Weiteren auch eine Rückkopplung zu einem das Steckrelais 6 ansteuerenden Relaistreiber
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Ausgehend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel lassen sich die erfindungsgemäße Stromversorgungseinrichtung 1 und das erfindungsgemäße Verfahren zur Diagnose eines Schaltzustands des vorstehend beispielhaft als Steckrelais ausgebildeten elektromechanischen Bauelements 6 in vielerlei Hinsicht abwandeln.
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So ist es zum Beispiel möglich, dass eine biegeschlaffe elektrische Leitung als Trägerelement für das erste Gegenkontaktelement (das zweite Lastkontaktelement 5) dient. Auch die erste Stromschiene 2 kann durch eine biegeschlaffe elektrische Leitung ersetzt werden. Das elektromechanische Bauelement muss auch kein Steckrelais sein, sondern kann beispielsweise ein anderer Schalter oder ähnliches sein. Es ist auch möglich, dass die Messung und/oder Auswertung der abgegriffenen Spannung nicht auf der Leiterplatte 9, sondern durch ein damit über ein Fahrzeug-Bussystem, wie etwa einen LIN oder CAN, verbundenes Fahrzeug-Steuergerät erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stromversorgungseinrichtung
- 2
- erste Stromschiene
- 3
- erstes Lastkontaktelement (z.B. Gabelkontakt)
- 4
- erstes Trägerelement (z.B. zweite Stromschiene)
- 5
- erstes Gegenkontaktelement (z.B. zweites Lastkontaktelement, z.B. Gabelkontakt)
- 6
- elektromechanisches Bauelement (z.B. Steckrelais)
- 7
- erster Lastkontakt
- 8
- zweiter Lastkontakt
- 9
- zweites Trägerelement (z.B. Leiterplatte)
- 10
- zweites Gegenkontaktelement (z.B. Gabelkontakt)
- 11
- Messeinrichtung
- 12
- Auswerteeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009029166 A1 [0002]
- DE 102012214366 A1 [0002]
- DE 102011080226 A1 [0003]