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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausbringen von körnigem Gut, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich, d.h. zum Ausbringen von Saatgut, Dünger o. dgl.
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Im landwirtschaftlichen Bereich bestehen zahlreiche Möglichkeiten, die Ausbringmenge von körnigem Gut zu regulieren. Zu diesem Zweck werden insbesondere Sämaschinen und Düngerstreuer eingesetzt, die mit mechanischen oder mit pneumatischen Dosiersystemen ausgestattet sein können. Bei pneumatisch arbeitenden Systemen wird das in einem Saatgutbehälter befindliche körnige Gut in der Regel über eine Dosiereinheit entnommen und einem durch eine Gebläseeinheit erzeugten Luftstrom zudosiert. Das im Luftstrom getragene Gut wird anschließend von einer Dosiereinheit über Vereinzelungseinrichtungen an ein oder mehrere Austragungsorgane – dies können bspw. Säschare sein – befördert. Darüber hinaus kann mindestens ein Sensor vorgesehen sein, welcher die im Luftstrom getragenen und passierenden Körner zählt. Um die Ausgabemenge von dem in Luftstrom getragenen körnigen Gut beeinflussen zu können, ist eine Steuerungseinrichtung notwendig, welche über eine definierte Zuordnung in Abhängigkeit der gezählten Körner die Drehzahl der Dosiereinheit reguliert.
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In der Praxis kann es vorkommen, dass mittels der Sensoreinheit nicht sämtliche im Luftstrom getragenen Körner erfasst werden, d.h. es tritt eine Abweichung zwischen gezählten und tatsächlich beförderten Körnern im Luftstrom auf. Dies hat zur Folge, dass eine Regelung der Dosiereinheit erfolgt, obwohl sie zum Teil nicht erforderlich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei welcher die im Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden, die Abgabegenauigkeit von körnigem Gut erhöht und verbessert werden und auf einfachste Art und Weise hergestellt werden kann.
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Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren zum Ausbringen von körnigem Gut mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung zum Ausbringen von körnigem Gut mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 7 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das Verfahren und die Vorrichtung, wie es nachfolgend beschrieben wird, stellen eine erfinderische Weiterentwicklung der
DE 10 2014 114 028 (Anmeldenummer 102014114028.1) dar und bauen auf dem Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung auf. Es wird hiermit ausdrücklich auf den Offenbarungsgehalt der DE-Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 102014114028.1 Bezug genommen werden und der Inhalt dieser Anmeldung vollumfänglicher Teil der vorliegenden Beschreibung sein.
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Zur Lösung der genannten Aufgaben schlägt die Erfindung ein Verfahren zum Ausbringen von körnigem Gut wie Samenkörner, Dünger o.dgl. vor. In einem ersten Schritt des Verfahrens wird mindestens eine Dosiereinheit drehend angetrieben, welche aus einem Saatgutbehälter körniges Gut dosiert. Die mindestens eine Dosiereinheit kann in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Drehfrequenz einen bestimmten Betrag an körnigem Gut je Zeiteinheit dosieren. Die Drehfrequenz kann je nach Anforderung erhöht oder reduziert werden.
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Weiter wird im Rahmen des Verfahrens das körnige Gut von der mindestens einen Dosiereinheit an wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung befördert. Hierzu wird das körnige Gut einem Luftstrom zudosiert, welcher als Trägermedium für den Transport des körnigen Guts dient. Der Luftstrom wird durch wenigstens eine Einheit bspw. in Form eines Radialgebläses und/oder eines Gebläses zur Verfügung gestellt.
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Nach Passieren der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung kann das körnige Gut via geeigneter ein oder mehrerer Austragorgane ausgebracht werden. Innerhalb der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung wird die Luftströmung mitsamt dem getragenen körnigem Gut in einem ungefähr kreisbogenförmigen Verlauf geführt und tangential in eine anschließend und zumindest abschnittsweise leicht gekrümmt verlaufende Ausgangsleitung geleitet.
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Die ein oder mehreren Austragorgane werden beispielsweise durch Säschare oder durch weitere bodennah angeordnete oder im Boden geführte Ausbringeinrichtungen gebildet.
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Auf dem Weg des körnigen Guts zur wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung werden die im Luftstrom getragenen Körner sensorisch gezählt. Hierzu ist mindestens ein Sensor vorgesehen, welcher in einer Zuführleitung zwischen der mindestens einen Dosiereinheit und der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung, insbesondere nach einem zentralen Verteilkopf positioniert ist. Der mindestens eine Sensor kann beispielsweise als Prallsensor oder als Piezosensor ausgebildet sein, auf welchen die im Luftstrom getragenen Körner auftreffen und gezählt werden. Auch optische Sensorsysteme wären vorstellbar.
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Die gezählten Körner werden anschließend je Zeit über eine Zuordnung mit einer Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit in Verbindung gebracht und die jeweilige Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit wird in Abhängigkeit der gezählten Körner je Zeiteinheit unter Berücksichtigung der Zuordnung geregelt. Die Regelung der mindestens einen Dosiereinheit kann damit im Wesentlichen darauf beruhen, dass zunächst ihre Drehzahl vordefiniert wird. Die Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit kann jederzeit in Abhängigkeit von den gezählten Körnern je Zeiteinheit via des mindestens einen Sensors bzw. eines vorgegebenen Soll-Wertes über die Zuordnung angepasst werden. Erfasst der mindestens eine Sensor eine große Durchflussmenge bzw. eine große Anzahl an körnigem Gut, dann kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die mindestens eine Dosiereinheit mit einer erhöhten Drehzahl angetrieben wird. Umgekehrt steht eine geringe Durchflussmenge bzw. eine geringe Anzahl an gezählten Körnern für eine geringere Drehzahl. Um die erforderliche Ausbringmenge gewährleisten zu können, kann je nach Anzahl an Körnern und nach Anforderung eine entsprechende Regulierung der Drehzahl vorgenommen werden.
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Das Verfahren sieht weiter vor, dass Antriebsparameter der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung festgestellt und/oder erfasst werden und die Zuordnung in Abhängigkeit der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter angepasst wird.
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Je nach Wert der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter kann daraus geschlossen werden, ob die generelle Ausbringmenge an körnigem Gut an den ein oder mehreren Austragorganen zu hoch oder zu gering ist. Die dabei erfassten oder festgestellten Werte werden als Offset-Wert in einer Rechnereinheit hinterlegt. Auf dieser Grundlage kann auf die Zuordnung, insbesondere auf die Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit Einfluss genommen werden. Ergibt sich aus der Ermittlung der Antriebsparameter ein erhöhter Wert, so wird an die Zuordnung eine entsprechende Information gegeben, wodurch eine Reduzierung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit veranlasst wird. Definieren die erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter hingegen einen zu geringen Wert, so wird über die definierte Zuordnung eine Erhöhung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit veranlasst.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es folglich möglich, eine Überprüfung sowie eine Anpassung der Regelung der mindestens einen Dosiereinheit vorzunehmen.
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Weiter ist vorgesehen, dass mindestens ein Antriebsparameter festgestellt und/oder erfasst wird, indem eine Ist-Stromaufnahme der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung erkannt wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass mindestens ein Antriebsparameter festgestellt und/oder erfasst wird, indem eine Ist-Drehzahl der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung erkannt wird.
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Weiter ist denkbar, dass mindestens ein Antriebsparameter festgestellt und/oder erfasst wird, indem ein Ist-Drehmoment der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung erkannt wird.
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Das Verfahren sieht weiter vor, dass der mindestens eine Antriebsparameter über ein bestimmtes Zeitintervall festgestellt und/oder erfasst wird, ein arithmetischer Mittelwert aus dem mindestens einen über das bestimmte Zeitintervall festgestellten und/oder erfassten Antriebsparameter gebildet wird und die Zuordnung in Abhängigkeit des arithmetischen Mittelwertes angepasst wird.
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Die Regelung kann im Wesentlichen darauf beruhen, dass anhand des gebildeten arithmetischen Mittelwerts festgestellt werden kann, ob die generelle Ausbringmenge an körnigem Gut an den ein oder mehreren Austragorganen zu hoch oder zu gering ist. Auf Grundlage dieser Werte kann auf die Zuordnung, insbesondere auf die Regulierung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit, Einfluss genommen werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass der aus den Antriebsparametern gebildete arithmetische Mittelwert je Zeiteinheit als Offset-Wert in einer Rechnereinheit hinterlegt ist.
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Anhand eines konkreten Beispiels lässt sich dies wie folgt darstellen:
Ergeben die Antriebsparameter der Mehrzahl an Vereinzelungseinrichtungen und die daraus gebildeten arithmetischen Mittelwerte je Zeiteinheit beispielsweise einen Wert von 103%, so kann darauf geschlossen werden, dass die generelle Ausbringmenge um 3% erhöht ist. Über die definierte Zuordnung kann anschließend eine Reduzierung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit um 3% vorgenommen werden.
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Auch kann es sein, dass der mindestens eine Antriebsparameter über mehrere bestimmte Zeitintervalle zyklisch erfasst wird.
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Denkbar ist zudem, dass im Rahmen des Verfahrens das körnige Gut von der mindestens einen Dosiereinheit an mehrere Vereinzelungseinrichtungen befördert wird, Antriebsparameter der mehreren Vereinzelungseinrichtungen festgestellt und/oder erfasst werden und die Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit der von den mehreren Vereinzelungseinrichtungen festgestellten und/oder erfassten Antriebsparametern angepasst wird.
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Weiter kann es sein, dass für sämtliche der mehreren Vereinzelungseinrichtungen jeweils mindestens ein Antriebsparameter über ein bestimmtes Zeitintervall festgestellt und/oder erfasst wird, für jede der Vereinzelungseinrichtungen ein arithmetischer Mittelwert aus dem jeweiligen mindestens einen über das bestimmte Zeitintervall festgestellten und/oder erfassten Antriebsparametern gebildet wird und die Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit sämtlicher arithmetischer Mittelwerte der mehreren Vereinzelungseinrichtungen angepasst wird.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung zum Dosieren und Ausbringen von körnigem Gut, insbesondere von Saatgut, Dünger o.dgl. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Dosiereinheit, welche zur Dosierung von körnigem Gut ausgebildet ist. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine drehend angetriebene Dosiereinheit, über deren Antrieb körniges Gut aus einem Saatgutbehälter dosiert werden kann.
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Weiter ist wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung zur Vereinzelung des über die wenigstens eine Dosiereinheit dosierten körnigen Gutes vorgesehen. Die wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung ist gebildet durch eine ungefähr kreisbogenförmige Innenmantelfläche und eine tangential sich daran anschließend und zumindest abschnittsweise leicht gekrümmt verlaufende Ausgangsleitung.
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Weiter umfasst die Vorrichtung wenigstens eine Einheit, über welche das dosierte körnige Gut zum Transport von der mindestens einen Dosiereinheit an die wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung mit einem Luftstrom beaufschlagbar ist. Die wenigstens eine Einheit kann beispielsweise als Radialgebläse und/oder als Gebläse ausgebildet sein.
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Weiter umfasst die Vorrichtung ein oder mehrere Austragorgane zur Ausgabe von dosiertem körnigem Saatgut. Die ein oder mehreren Austragorgane können beispielsweise durch Säschare oder durch weitere bodennah angeordnete oder im Boden geführte Ausbringeinrichtungen ausgebildet werden.
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Zudem ist mindestens ein Sensor vorgesehen, über welchen das dosierte körnige Gut auf einem Transportweg von der mindestens einen Dosiereinheit an die wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung gezählt werden kann. Die Anordnung des mindestens einen Sensors erfolgt in einer Zuführleitung zwischen der mindestens einen Dosiereinheit und der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung und vorzugsweise nach einem zentralen Verteilkopf. Der mindestens eine Sensor kann beispielsweise als Prallsensor oder als Piezosensor ausgebildet sein, auf welchen die im Luftstrom getragenen Körner auftreffen und gezählt werden.
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Weiter ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die an die mindestens eine Dosiereinheit, die wenigstens eine Vereinzelungseinrichtung an den mindestens einen Sensor gekoppelt ist. Die Steuerungseinrichtung kann Informationen umfassen, welche gezählten Körnern je Zeiteinheit eine jeweilige Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit zuordnen. Die Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit kann in Abhängigkeit der über den mindestens einen Sensor gezählten Körner je Zeiteinheit unter Berücksichtigung der Zuordnung über die Steuerungseinrichtung geregelt werden. Erfasst beispielsweise der mindestens eine Sensor eine große Durchflussmenge an körnigem Gut, dann wird folglich die mindestens eine Dosiereinheit mit erhöhter Drehzahl angetrieben. Bei Bedarf kann diese Drehzahl über die Zuordnung entsprechend reduziert werden.
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Die Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Steuerungseinrichtung zum Anpassen der Zuordnung in Abhängigkeit von mindestens einem Antriebsparameter der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung ausgebildet ist.
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Die Vorrichtung ermöglicht eine stetige Überprüfung sowie eine Anpassung der Regelung der mindestens einen Dosiereinheit. In diesem Zusammenhang stellt der mindestens eine Antriebsparameter den entscheidenden Faktor dar, da über diesen die generelle Ausbringmenge an körnigem Gut an den ein oder mehreren Austragorgangen erfassbar ist. So kann bei einem Antriebsparameter mit einem hohen Wert bzw. mit einem geringen Wert darauf geschlossen werden, dass die Ausbringmenge entsprechend hoch bzw. gering im Vergleich zu dem eigentlichen Soll-Wert ist. Die Steuereinrichtung ermöglicht bei einer Abweichung vom Soll-Wert eine entsprechende Anpassung der Zuordnung in Abhängigkeit der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter.
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Die Vorrichtung sieht weiter vor, dass die wenigstens eine Sensoreinheit einen Prallsensor und/oder einen Piezosensor und/oder einen optischen Sensor umfasst.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuerungseinrichtung zum Erkennen einer Stromaufnahme der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung als Antriebsparameter ausgebildet ist.
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Auch ist möglich, dass die Steuerungseinrichtung zum Erkennen einer Drehzahl der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung als Antriebsparameter ausgebildet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Steuerungseinrichtung zum Erkennen eines Drehmoments der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung als Antriebsparameter ausgebildet ist.
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Zudem kann es sein, dass die Vorrichtung mehrere Vereinzelungseinrichtungen zur Vereinzelung des über die wenigstens eine Dosiereinheit dosierten körnigen Gutes umfasst. Die mehreren Vereinzelungseinrichtungen können mit der Steuerungseinrichtung gekoppelt sein, wobei die Steuerungseinrichtung zum Anpassen der Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit jeweils mindestens eines Antriebsparameters sämtlicher der mehreren Vereinzelungseinrichtungen ausgebildet ist.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild zur Regelung der Dosiereinheit in Abhängigkeit der Antriebsparameter.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer pneumatisch arbeitenden Sämaschine 10 zum Ausbringen und Dosieren von körnigem Saatgut. Das körnige Saatgut wird über einen trichterförmigen Saatgutbehälter 12, insbesondere für Saatgut, Dünger o.dgl., für das weitere Verfahren bereitgestellt. An dessen Unterseite ist eine Dosiereinheit 14 zur Dosierung von körnigem Gut vorgesehen. Vorliegend ist die Dosiereinheit 14 drehend angetrieben, so dass über deren Antrieb körniges Gut aus dem Saatgutbehälter 12 dosiert werden kann. Das über die Dosiereinheit 14 dosierte körnige Gut kann einem Luftstrom 16 zugeführt werden, welcher von einem Gebläse 18, vorzugsweise von einem Radialgebläse, erzeugt und in eine Luftleitung 20 befördert wird. Das dem Luftstrom 16 zudosierte körnige Gut bildet einen körnertragenden Luftstrom 26 aus. Dieser wird anschließend via ein Steigrohr 22 zu einem zentralen Verteiler 24 befördert und dort gleichmäßig in eine Vielzahl von Saatleitungen 28 (hier nur eine Saatleitung dargestellt) aufgeteilt. Die Saatleitungen 28 umfassen nahe des Bodens eine Vereinzelungseinrichtung 34, welche durch eine kreisbogenförmige Innenmantelfläche und eine tangential sich daran anschließend und zumindest abschnittsweise leicht gekrümmt verlaufende Ausgangsleitung gebildet ist, so dass der körnertragende Luftstrom 26 entlang dieser Kontur geleitet wird. Anschließend folgen ein oder mehrere Austragorgane beispielsweise in Form von Säschare 30, über welche das körnige Gut in den Boden 32 eingebracht wird.
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Das im Luftstrom getragene körnige Gut kann auf seinem Transportweg gezählt werden. Hierzu ist ein Sensor 36 vorgesehen, welcher zwischen der Dosiereinheit 14 und der Vereinzelungseinrichtung 34, insbesondere nach der zentralen Verteileinheit 24 positioniert ist. Der Sensor 34 ist vorzugsweise als Prallsensor ausgebildet, auf welchen die im Luftstrom getragenen Körner auftreffen und gezählt werden.
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In der 1 ist weiter eine Steuerungseinrichtung S vorgesehen, die an die Dosiereinheit 14, die Vereinzelungseinrichtung 34 und den Sensor 36 gekoppelt ist. Die Steuerungseinrichtung S kann folglich Informationen umfassen, welche gezählten Körnern je Zeiteinheit eine jeweilige Drehzahl der wenigstens einen Dosiereinheit zuordnen. Die gebildete Zuordnung stellt ein wesentliches Element der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Verfahrens dar.
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Via die Zuordnung kann eine Regelung der Dosiereinheit 14 erfolgen. Zunächst wird die Drehzahl der Dosiereinheit 14 vordefiniert, so dass das körnige Gut aus dem Saatgutbehälter 12 mit einer definierten Frequenz dem Luftstrom zudosiert wird. Die Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit 14 kann in Abhängigkeit von den gezählten Körnern je Zeiteinheit über den Sensor 26 angepasst werden. Erfasst der Sensor 36 eine große Durchflussmenge bzw. eine große Anzahl an körnigem Gut, so wird die Dosiereinheit 14 mit erhöhter Drehzahl angetrieben. Bei einer geringeren Durchflussmenge bzw. einer geringeren Anzahl von körnigem Gut, wird die mindestens eine Dosiereinheit folglich mit einer geringeren Drehzahl betrieben. Je nach Anforderung kann somit in Abhängigkeit der gezählten Körner auf die Drehzahl der Dosiereinheit Einfluss genommen werden, wodurch letztlich die Ausbringmenge in den Boden reguliert wird.
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Darüber hinaus kann die Steuerungseinrichtung S zum Anpassen der Zuordnung in Abhängigkeit von mindestens einem Antriebsparameter der wenigstens einen Vereinzelungseinrichtung 34 ausgebildet sein, wodurch eine stetige Überprüfung der Ausbringmenge sowie eine Anpassung der Drehzahl der Dosiereinheit 14 möglich sind. Als Antriebsparameter können das Drehmoment und/oder die Stromaufnahmen und/oder die Drehzahlen der Vereinzelungseinrichtung 34 bezeichnet werden.
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Aufgrund dessen ist es möglich, die generelle Ausbringmenge an körnigem Gut an der Säschare 30 zu erfassen, vor dem Hintergrund, dass nicht sämtliche im Luftstrom befindlichen Körner gezählt werden. Zeichnet sich ein erfasster und/oder festgestellter Antriebsparameter durch einen hohen Wert bzw. mit einem geringen Wert aus, so kann dies einen Hinweis für eine mögliche Soll-Abweichung im Hinblick auf die geforderten Ausbringmenge darstellen. Die Steuerungseinrichtung kann folglich bei einer Abweichung vom Soll-Wert eine entsprechende Anpassung via die Zuordnung in Abhängigkeit der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter ermöglichen. Es kann folglich eine Erhöhung bzw. eine Reduzierung der Drehzahl der Dosiereinheit 14 bewirkt werden.
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Das schematische Blockschaltbild der 2 verdeutlicht die Zusammenhänge und Funktionsweise der Steuerungseinrichtung bzw. des Verfahrens zum Ausbringen von körnigem Gut. Besonders deutlich werden die definierte Zuordnung zwischen Sensor 36 und Dosiereinheit 14 sowie der Einfluss der Antriebsparameter der Vereinzelungseinrichtung 34 auf die Zuordnung.
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Zunächst kann das im Luftstrom 16 beförderte körnige Gut auf seinem Transport zu den Säschare 30 über der Vereinzelungseinrichtung 34 sensorisch gezählt werden. Der Sensor 30 ist vorzugsweise als Prallsensor ausgebildet, auf welchen die beförderten Körner aufprallen.
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Die gezählten Körner werden anschließend je Zeiteinheit über eine Zuordnung mit einer Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit 14 in Verbindung gebracht und die jeweilige Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit 14 wird in Abhängigkeit der gezählten Körner je Zeiteinheit unter Berücksichtigung der Zuordnung geregelt.
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Als weitere Größe zur Regulierung der Dosiereinheit 14 dienen Antriebsparameter der Vereinzelungseinrichtung 34. Als Antriebsparameter können das Ist-Drehmoment und/oder die Ist-Stromaufnahmen und/oder die Ist-Drehzahlen der Vereinzelungseinrichtung 34 definiert werden. In Abhängigkeit der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter kann die gebildete Zuordnung angepasst werden.
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Ergibt sich aus der Ermittlung der Antriebsparameter ein erhöhter Wert, so wird der Zuordnung eine entsprechende Information gegeben, wodurch eine Reduzierung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit 14 veranlasst wird. Definieren die erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter hingegen einen zu geringen Wert, so wird über die definierte Zuordnung eine Erhöhung der Drehzahl der mindestens einen Dosiereinheit 14 veranlasst. Je nach Wert der erfassten und/oder festgestellten Antriebsparameter kann daraus geschlossen werden, ob die generelle Ausbringmenge an körnigem Gut an den ein oder mehreren Austragorganen zu hoch oder zu gering ist. Die dabei erfassten oder festgestellten Werte können als Offset-Wert in einer Rechnereinheit der Steuerungseinrichtung S hinterlegt werden.
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Die Anpassung der Zuordnung kann auch in Abhängigkeit eines arithmetischen Mittelwerts gebildet werden, welcher sich aus den festgestellten und/oder erfassten Antriebsparametern je Zeiteinheit zusammensetzt. Alternativ sieht die Erfindung vor, dass die Antriebsparameter auch zyklisch bestimmt werden können.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sämaschine
- 12
- Saatgutbehälter
- 14
- Dosiereinheit
- 16
- Luftstrom
- 18
- Gebläse
- 20
- Luftleitung
- 22
- Steigrohr
- 24
- Zentralverteiler
- 26
- Körnertragender Luftstrom
- 28
- Saatleitung
- 30
- Säschar
- 32
- Boden
- 34
- Vereinzelungseinrichtung
- 36
- Sensor
- S
- Steuerungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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