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Die Erfindung betrifft eine Signalleuchte für Fahrzeuge mit einer ersten Leuchteinheit enthaltend eine Anzahl von Lichtquellen und einer Optikeinheit zur Erzeugung einer einen karosseriefernen Ausleuchtbereich enthaltenen ersten Lichtfunktion und mit einer zweiten Leuchteinheit enthaltend eine Anzahl von Lichtquellen und eine Optikeinheit zur Erzeugung einer einen karosserienahen Ausleuchtbereich enthaltenen Orientierungslichtfunktion.
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Aus der
DE 10 2005 042 573 A1 ist eine Signalleuchte für Fahrzeuge bekannt, die eine erste Leuchteinheit zur Erzeugung einer Rückfahrlichtfunktion und eine zweite Leuchteinheit zur Erzeugung einer Orientierungslichtfunktion aufweist. Die zweite Leuchteinheit leuchtet einen karosserienahen Ausleuchtbereich aus, der in einem vertikalen Raumwinkelbereich von bis zu –80° in Bezug auf eine horizontale Nulllinie der Lichtabstrahlung einschließt. Vorteilhaft kann hierdurch der Ausleuchtbereich wesentlich erweitert werden. Allerdings ist hierzu eine relativ voluminöse Optikeinheit erforderlich.
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Aus der
DE 10 2012 112 066 A1 ist eine Signalleuchte für Fahrzeuge bekannt, die unter Ausnutzung eines flügelförmigen Lichtleitungselementes zum einen eine erste Lichtfunktion und zum anderen eine zweite Orientierungslichtfunktion erzeugen kann. Nachteilig an der bekannten Signalleuchte ist, dass eine die das flügelförmige Lichtleitelement aufweisende Optikeinheit relativ tief ausgebildet sein muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Signalleuchte für Fahrzeuge derart weiterzubilden, dass platzsparend mehrere Lichtfunktionen erzeugt werden können, wobei insbesondere eine Tiefe der Signalleuchte begrenzt ist und eine vorteilhafte linienförmige Ausführung zur einfachen Integration der Signalleuchte in einen Heck- oder Bugbereich eines Fahrzeugs gegeben ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Optikeinheit der ersten Leuchteinheit und der zweiten Leuchteinheit als ein Flachlichtleiter ausgebildet ist, der auf einer in Hauptabstrahlrichtung hinteren Seite eine schmale Lichteinkoppelfläche auf einer in Hauptabstrahlrichtung vorderen Seite eine schmale Lichtauskoppelfläche und zwischen der schmalen Lichteinkoppelfläche und der schmalen Lichtauskoppelfläche gegenüberliegende Großflächen aufweist, an denen das eingekoppelte Licht in Richtung der schmalen Lichtauskoppelfläche totalreflektierbar ist, dass die schmale Lichteinkoppelfläche und/oder die schmale Lichtauskoppelfläche linienförmig in horizontaler Richtung verläuft, wobei zumindest ein einem Eckbereich der Fahrzeugkarosserie zugeordneter Endbereich der Lichtauskoppelfläche und/oder der schmalen Lichteinkoppelfläche bogenförmig und/oder stufenförmig verläuft, so dass die zweite Leuchteinheit nicht nur einen vorderen Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches, sondern einen eckseitigen Abschnitt und/oder einen längsseitigen Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches ausleuchtet, dass längs der Lichteinkoppelflächen angeordneten Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit derart angesteuert sind, dass in Abhängigkeit von einem Sensorsignal einer von der schmalen Lichtauskoppelfläche abgestrahlte Leuchtstärke vollständig oder partiell in Erstreckungsrichtung der schmalen Lichtauskoppelfläche veränderlich ist.
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Nach der Erfindung weist sowohl eine erste Leuchteinheit zur Erzeugung einer ersten Lichtfunktion als auch eine zweite Leuchteinheit zur Erzeugung einer Orientierungslichtfunktion einen Flachlichtleiter auf, der über eine schmale bzw. linienförmige Lichteinkoppel- und Lichtauskoppelfläche verfügt. Großflächen des Flachlichtleiters dienen zur Totalreflexion des eingekoppelten Lichtes in Richtung der schmalen Lichtauskoppelfläche. Vorteilhaft ermöglicht die Erfindung die Integration der Flachlichtleiter in einer Fahrzeugkarosserie bzw. in einer Fahrzeugleuchte. Es ergeben sich relativ schmale Leuchtflächen, die zu einer breiten Ausleuchtung führen. Dadurch, dass ein Endbereich der Lichtauskoppelfläche der ersten Leuchteinheit und/oder der zweiten Leuchteinheit bogenförmig und/oder stufenförmig verläuft, kann nicht nur ein vorderer Abschnitt eines karosserienahen Ausleuchtbereiches, sondern auch ein eckseitiger und/oder längsseitiger Abschnitt desselben ausgeleuchtet werden. Hierdurch erfolgt quasi eine Auffächerung einer Nahfeldausleuchtung, die in horizontaler Richtung einen relativ großen Ausleuchtbereich ermöglicht. Nach der Erfindung erfolgt eine Ansteuerung von Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit in Abhängigkeit von einem Sensorsignal, so dass sich eine von der Lichtauskoppelfläche abgestrahlte Leuchtdichte vollständig oder partiell in Erstreckungsrichtung der Lichtauskoppelfläche ändert. Die Lichtquellen werden somit für unterschiedliche Beleuchtungsfälle bei einem stehenden oder fahrenden Fahrzeug angesteuert. Es kann ein Teil oder es können alle Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit angesteuert werden, so dass Licht dort abgestrahlt werden kann, wo es zur Beleuchtung benötigt wird. Beispielsweise können die Lichtquellen derart angesteuert werden, dass die Leuchtdichte in einem eckseitigen Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches größer ist als in einem vorderseitigen Abschnitt desselben.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Sensorsignal in Abhängigkeit von einem Stillstand des Fahrzeugs und/oder von einem Verriegelungszustand des Fahrzeugs und/oder von einem Türöffnungszustand des Fahrzeugs und/oder von einem Lenkradeinschlag des Fahrzeugs aktivierbar. Wenn beispielsweise der Fahrer durch Fernentriegelung des Fahrzeugs dieses öffnet, können die Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit eingeschaltet werden, so dass die Fahrbahn rundum des Fahrzeughecks oder des Fahrzeugbugs beleuchtet ist. Steigt beispielsweise ein Fahrzeuginsasse aus, so können mit Öffnen der Fahrzeugtür solche Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit angesteuert werden, dass ein seitlicher Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches des Fahrzeugs beleuchtet wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Sensorsignal von einer Erfassungseinheit erzeugbar, mittels derer ein aktueller Ort eine im karosserienahen Ausleuchtbereich befindlichen Person erkennbar ist. Die Lichtquellen der zweiten Leuchteinheit werden dann dementsprechend derart angesteuert, dass die abgegebene Leuchtdichte in dem Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches, in dem sich die Person gerade befindet, größer ist als in einem Abschnitt, in dem sich die Person nicht befindet. Es erfolgt somit eine Verlagerung eines Lichtschwerpunktes der zweiten Leuchteinheit auf den Abschnitt, in dem sich gerade die Person befindet. Ein solcher Leuchtschwerpunkt kann beispielsweise erfolgen, wenn sich eine Person dem Fahrzeug nähert. Wenn die Person im karosserienahen Ausleuchtbereich um das Fahrzeug herumläuft, erfolgt eine Verlagerung des Lichtschwerpunktes in horizontaler Richtung, da die zweite Leuchteinheit eine dem Fahrzeug konturfolgende Erstreckung aufweist. Das Licht kann somit – sensorisch – der Person, die sich um das Fahrzeug herumbewegt, folgen. Bei der eingesetzten Erfassungseinheit kann es sich um Einparksensoren oder um eine Radarerfassungseinheit oder einen anderen Sensor handeln.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Lichtauskoppelfläche der zweiten Leuchteinheit eine Höhe im Bereich von 2 mm bis 12 mm auf. Vorteilhaft ergibt sich hierdurch eine linienförmig bzw. relativ schmale Lichtfunktionsfläche.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Flachlichtleiter der zweiten Leuchteinheit unterhalb eines Flachlichtleiters der ersten Leuchteinheit angeordnet, wobei ein Abstand zwischen den Flachlichtleitern im Bereich der Lichtauskoppelfläche kleiner ist als im Bereich der Lichteinkoppelfläche. Vorteilhaft können die Lichtauskoppelflächen der beiden Leuchteinheiten relativ nah beieinander liegen, während die Lichteinkoppelflächen ein solchen Abstand zueinander aufweisen, dass über gesonderte Lichtquellen entsprechend das Licht eingekoppelt werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die zweite Leuchteinheit in Abhängigkeit von dem Lenkradeinschlag beim Rückwärtsfahren ansteuerbar, so dass ein Leuchtdichtemaximum im karosserienahen Ausleuchtbereich auf der Seite einer Fahrzeuglängsachse erzeugt wird, zu der das Fahrzeug gelenkt wird. Vorteilhaft wird dem Fahrer hierdurch eine visuelle Unterstützung geliefert, da physiologisch das Auge dem Licht folgt. Der Blick richtet sich vorzugsweise dahin, wo die höhere Helligkeit existiert. Vorteilhaft kann hierdurch die Sicherheit beim Rangieren erhöht werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung können Lichtquellen unterschiedlicher Lichtfarbe vorgesehen sein, so dass über unterschiedliche Sensorsignale definierte unterschiedliche Fahrzeugzustände, beispielsweise Verriegelungszustände des Fahrzeugs, durch entsprechend unterschiedliche Lichtfarben angezeigt werden können. Mit Entriegeln des Fahrzeugs über eine Fernbedienung kann beispielsweise die zweite Leuchteinheit Licht in einer ersten Lichtfarbe und beim Verriegeln desselben die zweite Leuchteinheit Licht in einer zweiten Lichtfarbe abstrahlen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht eines ersten Teils einer Heckleuchte, die fest mit einer Heckklappe des Fahrzeugs verbunden ist ohne dargestellte Abdeckscheibe,
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2 eine Seitenansicht der in 1 dargestellten Heckleuchte,
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3 eine Seitenansicht von einer ersten Leuchteinheit und einer zweiten Leuchteinheit der in 1 dargestellten Heckleuchte,
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4 eine Draufsicht lediglich von Flachlichtleitern der ersten Leuchteinheit und der zweiten Leuchteinheit eines ersten Teils und eines zweiten Teils der Heckleuchte,
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5 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem eingezeichneten karosserienahen Ausleuchtbereich und
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6 ein Diagramm über die Leuchtdichteverlagerung in Abhängigkeit von der Detektion einer sich im karosserienahen Ausleuchtbereich befindlichen Personen.
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Eine erfindungsgemäße Signalleuchte wird vorzugsweise in einem Heckbereich eines Fahrzeugs eingesetzt. Alternativ oder zusätzlich kann sie auch in einem Bugbereich des Fahrzeugs eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Signalleuchte ist in einem Gehäuse 1 einer Heckleuchte integriert, in der alle wesentlichen, gesetzlich vorgeschriebenen Leuchteinheiten zur Erzeugung eines Schluss-, Brems-, Rückwärts- und Fahrtrichtungsanzeigerlichtfunktionen untergebracht sind. In 1 ist lediglich ein erster Teil 2 des Gehäuses 1 bzw. einer ersten Leuchteinheit 3 und einer zweiten Leuchteinheit 4 der erfindungsgemäßen Signalleuchte dargestellt. Der erste Teil 2 des Gehäuses 1 ist fest mit einer schwenkbaren Heckklappe des Fahrzeugs verbunden. Ein zweiter Teil 5 des Gehäuses 1 bzw. der beiden Leuchteinheiten 3, 4 ist fest mit einem ortsfesten Eckkarosseriebereich des Fahrzeugs verbunden. Wie aus 4 ersichtlich ist, erstrecken sich die erste Leuchteinheit 3 und die zweite Leuchteinheit 4 bogenförmig in einer Erstreckungsrichtung E, wobei insbesondere der zweite Teil 5 der ersten Leuchteinheit 3 bzw. zweiten Leuchteinheit 4 bogenförmig bzw. konturfolgend zu der Karosserie des Fahrzeugs im Eckbereich verläuft, während der erste Teil 2 der Leuchteinheiten 3, 4 im Wesentlichen geradlinig verläuft. Die erste Leuchteinheit 3 und die zweite Leuchteinheit 4 sind somit langgestreckt bzw. linienförmig ausgebildet.
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Die erste Leuchteinheit 3 dient zur Erzeugung einer Rückfahrlichtfunktion als erste Lichtfunktion und weist eine Mehrzahl von in Erstreckungsrichtung E reihenförmig angeordneten Lichtquellen 6 und einen in Hauptabstrahlrichtung H vor demselben angeordneten Flachlichtleiter 7 als Optikeinheit. Der Flachlichtleiter 7 weist auf einer in Hauptabstrahlrichtung H hinteren Seite eine schmale Lichteinkoppelfläche 8, auf einer in Hauptabstrahlrichtung H vorderen Seite eine schmale Lichtauskoppelfläche 9 sowie zwischen der schmalen Lichteinkoppelfläche 8 und der schmalen Lichteinkoppelfläche 9 angeordnete gegenüberliegende Großflächen 10 auf, die vorzugsweise parallel zueinander verlaufen. An den Großflächen 10 wird das eingekoppelte Licht in Richtung der Lichtauskoppelfläche 9 totalreflektiert. Die Lichtauskoppelfläche 9 ist derart geformt, dass ein Lichtbündel L1 zur Erzeugung der Rückfahrlichtverteilung abgestrahlt wird in einem karosseriefernen Ausleuchtbereich.
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Das Gehäuse 1 ist durch eine transparente Abdeckscheibe 11 verschlossen.
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Die zweite Leuchteinheit 4 dient zur Erzeugung einer Orientierungslichtfunktion und weist eine Anzahl von in Erstreckungsrichtung E verlaufenden Lichtquellen 12 und einen in Hauptabstrahlrichtung H vor denselben angeordneten Flachlichtleiter 13 als Optikeinheit auf. Der Flachlichtleiter 13 weist auf einer der Lichtquellen 12 zugewandten Seite, also auf eine in Hauptabstrahlrichtung H hinteren Seite vor den Lichtquellen 12 eine schmale Lichteinkoppelfläche 14, auf eine in Hauptabstrahlrichtung H vorderen Seite eine schmale Lichtauskoppelfläche 15 und zwei gegenüberliegende im Wesentlichen parallel verlaufende Großflächen 16 auf, die sich zwischen der Lichteinkoppelfläche 14 und der Lichtauskoppelfläche 15 erstrecken. Die Großflächen 16 dienen zur Weiterleitung des eingekoppelten Lichtes in Richtung der schmalen Lichtauskoppelfläche 15. Die Lichtauskoppelfläche 15 weist Streuelemente 17, die beispielsweise als prismenförmige Streuelemente ausgebildet sind, auf zur Abgabe eines Lichtbündels L2 in einen karosserienahen Ausleuchtbereich 18. Alternativ kann die Lichtauskoppelfläche 15 prismatisch geformt ausgebildet sein. Der karosserienahe Ausleuchtbereich 18 umfasst den Bereich einer Fahrbahn 19, der sich unmittelbar angrenzend zu einem Fahrzeug 20 befindet. Das Lichtbündel L2 erstreckt sich somit in einem vertikalen Raumwinkelbereich von –5° bis zu –80°. Das Lichtbündel L2 fällt im Vergleich zum Lichtbündel L1 der ersten Leuchteinheit 3 somit steil nach unten ab. Die zweite Leuchteinheit 4 dient somit zur Ausleuchtung eines an das Fahrzeug 20 angrenzenden Fahrbahnbereiches.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, verlaufen die Lichtauskoppelflächen 9, 15 der ersten Leuchteinheit 3 und der zweiten Leuchteinheit 4 linienförmig in horizontaler Richtung. Der zweite Teil 5 der zweiten Leuchteinheit 4 verläuft bis in einen Eckbereich 21 des Fahrzeugs 20 bzw. der Fahrzeugkarosserie, wobei ein Endbereich 22 der Lichtauskoppelfläche 15 bogenförmig bzw. konturfolgend zur Karosserie des Fahrzeugs 20 in den Eckbereich 21 desselben verläuft. Somit kann der zweite Teil 5 der zweiten Leuchteinheit 4 einen eckseitigen Abschnitt 23 und vorzugsweise einen längsseitiger Abschnitt 24 des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18 beleuchten. Der erste Teil 2 der zweiten Leuchteinheit 4 leuchtet vorzugsweise einen vorderseitigen Abschnitt 25 des Ausleuchtbereiches 18 aus, siehe 5. Somit weist der karosserienahe Ausleuchtbereich 18 eine relativ große Länge l auf, die eine Ausleuchtung eines Hecks des Fahrzeugs 20 in einem Winkelbereich von mindestens 180° ermöglicht. Hierbei wird vorausgesetzt, dass zu beiden Seiten einer vertikalen Fahrzeugmittelebene M Heckleuchten 26 vorgesehen sind, die die erste Leuchteinheit 3 und die zweite Leuchteinheit 4 umfassen.
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Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können Signalleuchten 27 im Bugbereich des Fahrzeugs 20 zusätzlich angeordnet sein, so dass ein karosserienaher Ausleuchtbereich 18‘ im Bugbereich des Fahrzeugs 20 erzeugbar ist.
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Wie beispielsweise aus 3 ersichtlich ist, erstreckt sich die zweite Leuchteinheit 4 unterhalb der ersten Leuchteinheit 3. Die beiden Leuchteinheiten 3, 4 verlaufen im Wesentlichen parallel, wobei ein paralleler Abstand a1 desselben im Bereich der Lichtauskoppelflächen 8, 15 kleiner ist als ein Abstand a2 im Bereich der Lichteinkoppelflächen 8, 14. Die Flachlichtleiter 7 und 13 spreizen sich somit entgegen der Hauptabstrahlrichtung H auf, so dass die jeweils auf einem linienförmigen Träger 28 und 29 angeordneten Lichtquellen 6 bzw. 12 Licht direkt in die Lichteinkoppelfläche 8 bzw. 14 abstrahlen können. Alternativ kann die zweite Leuchteinheit 4 auch oberhalb der ersten Leuchteinheit 3 angeordnet sein.
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Die schmale Lichtauskoppelfläche 15 der zweiten Leuchteinheit 4 weist eine Höhe h im Bereich von 2 mm bis 12 mm auf. Der Flachlichtleiter 7 der ersten Leuchteinheit 3 kann eine Höhe im gleichen Bereich aufweisen.
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Der Flachlichtleiter 7 der ersten Leuchteinheit 3 kann zu dem Flachlichtleiter 13 der zweiten Leuchteinheit 4 in einem Abstand b im Bereich von 5 mm bis 15 mm angeordnet sein.
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Die Lichtquellen 12 der zweiten Leuchteinheit 4 werden vorzugsweise in Abhängigkeit von einem Sensorsignal angesteuert, das in Abhängigkeit von einem Stillstand des Fahrzeugs und/oder in Abhängigkeit von einem Verriegelungszustand des Fahrzeugs und/oder in Abhängigkeit von einem Türöffnungszustand des Fahrzeugs und/oder in Abhängigkeit von einem Lenkradeinschlag des Fahrzeugs aktivierbar ist. Es können einzelne oder Gruppen von Lichtquellen 12 gleich angesteuert werden, so dass sich eine von der Lichtauskoppelfläche 15 abgestrahlte Lichtstärke in der Erstreckungsrichtung E vollständig oder partiell verändert. Beispielsweise können einzelne oder eine Gruppe von Lichtquellen 12 eingeschaltet oder zwischen einer maximalen Lichtstärke und Null gedimmt sein, während andere Lichtquellen 12 bzw. Gruppen von Lichtquellen 12 ausgeschaltet sind oder das Licht L2 mit einer vergleichsweisen geringeren Lichtstärke abstrahlen. Eine vollständige Änderung der Lichtstärke ergibt sich beispielsweise, wenn alle Lichtquellen 12 gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet sind. Im eingeschalteten Zustand erfolgt eine vollständige Ausleuchtung des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18. Alternativ können alle Lichtquellen 12 auch gedimmt eingeschaltet werden, so dass nicht die maximale Leuchtdichte abgegeben wird.
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Nach einer weiteren Ansteuervariante werden die Lichtquellen 12 der zweiten Leuchteinheit 4 so angesteuert, dass sich die von der Lichtauskoppelfläche 15 abgegebene Lichtstärke in Erstreckungsrichtung E derselben partiell ändert. So kann ein Sensorsignal von einer Erfassungseinheit, die beispielsweise als ein Einparksensor oder als eine Radareinheit ausgebildet ist, erzeugt werden, wobei die Erfassungseinheit einen aktuellen Ort P1, P2 einer sich in karosserienahen Ausleuchtbereich 18 befindlichen Person erkennt. Die Lichtquellen 12 werden dann so angesteuert, dass eine abgegebene Leuchtdichte bzw. Lichtstärke für einen Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18, in dem sich die Person befindet größer ist als in einem Abschnitt des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18, in dem sich die Person nicht befindet. Wie aus 5 ersichtlich ist, befindet sich die Person zu einem Zeitpunkt t1 an dem Ort P1 innerhalb des vorderseitigen Abschnitts 25 des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18. Zu diesem Zeitpunkt sind die Lichtquellen 12 derart angesteuert, dass sich eine Leuchtdichteverteilung V1 ergibt, die ein Maximum max1 im Bereich des Ortes P1 aufweist. Bewegt sich die Person zu dem Ort P2, der sich in dem eckseitigen Abschnitt 23 des karosserienahen Ausleuchtbereiches 18 befindet, wird eine weitere Leuchtdichteverteilung V2 erzeugt, die ein Maximum max2 am Ort P2 aufweist. Die Maxima max1, max2 der Lichtverteilungen V1, V2 folgen somit der Bewegung der Person, so dass im Bereich der Person stets die maximale Ausleuchtung gewährleistet ist. Es erfolgt somit eine Verlagerung des Lichtschwerpunktes in den Bereich, in dem die maximale Ausleuchtung gewünscht ist. Hierzu werden Gruppen von Lichtquellen 12 mit maximaler Leistung betrieben, während die anderen Lichtquellen 12 mit einer reduzierten Leistung betrieben werden und lediglich eine Grundhelligkeit zur Verfügung stellen.
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Nach einer weiteren Ansteuerungsvariante kann das Sensorsignal von einer Fernentriegelungseinheit erzeugt werden, mittels derer der Fahrer das Fahrzeug 20 ent- oder verriegelt. Entriegelt der Fahrer das Fahrzeug 20 beispielsweise durch Drücken einer Taste in der Fernentriegelungseinheit, werden alle Lichtquellen 12 der zweiten Leuchteinheit 4 eingeschaltet, so dass dann der gesamte karosserienahe Ausleuchtbereich 18 ausgeleuchtet wird. Beispielsweise können die Lichtquellen 12 Licht unterschiedlicher Lichtfarbe abstrahlen, so dass beispielsweise beim Verriegeln des Fahrzeugs andersfarbige der Lichtquellen 12 angesteuert werden. Der Fahrer kann somit erkennen, ob er das Fahrzeug ver- oder entriegelt hat.
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Die Lichtquellen 6, 12 sind vorzugsweise als halbleiterbasierte Lichtquellen, beispielsweise als LED-Lichtquellen ausgebildet.
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Nach einer weiteren Ansteuerungsvariante der Lichtquellen 12 können diese in Abhängigkeit von einem Lenkradeinschlag des Fahrzeugs angesteuert werden, so dass beispielsweise beim Zurücksetzen des Fahrzeugs in Verbindung mit einer Rückfahrkamera ein solcher Abschnitt 23, 24, 25 des Ausleuchtbereiches 18 mit einer erhöhten Leuchtdichte ausgeleuchtet wird, zu der das Fahrzeug 20 hin gelenkt wird. Das Maximum der Leuchtdichteverteilung befindet sich somit an einem festen Ort, und zwar auf der Seite, zu der das Fahrzeug 20 rangiert werden soll. Hierdurch wird eine visuelle Unterstützung für den Fahrer bereitgestellt, da sich das Auge an dem hellsten Ort orientiert. Bei dieser Ansteuerungsvariante ist das Maximum der Leuchtdichteverteilung ortsfest und nicht veränderlich, im Gegensatz zu der Ansteuerungsvariante gemäß 6.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Verwendung finden können. Beschriebene Ausführungsbeispiele sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- 1. Teil
- 3
- 1. Leuchteinheit
- 4
- 2. Leuchteinheit
- 5
- 2. Teil
- 6
- Lichtquelle
- 7
- Flachlichtleiter
- 8
- Lichteinkoppelfläche
- 9
- Lichtauskoppelfläche
- 10
- Großfläche
- 11
- Abdeckscheibe
- 12
- Lichtquelle
- 13
- Flachlichtleiter
- 14
- Lichteinkoppelfläche
- 15
- Lichtauskoppelfläche
- 16
- Großflächen
- 17
- Streuelement
- 18, 18‘
- Ausleuchtbereich
- 19
- Fahrbahn
- 20
- Fahrzeug
- 21
- Eckbereich
- 22
- Endbereich
- 23
- eckseitiger Abschnitt
- 24
- längsseitiger Abschnitt
- 25
- vorderseitiger Abschnitt
- 26
- Heckleuchte
- 27
- Signalleuchte
- 28
- Träger
- 29
- Träger
- a1, a2
- Abstand
- E
- Erstreckungsrichtung
- H
- Hauptabstrahlrichtung
- M
- Mittelebene
- L1, L2
- Lichtbündel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005042573 A1 [0002]
- DE 102012112066 A1 [0003]