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Die Erfindung betrifft ein Drucksystem, insbesondere ein Flüssigtoner-Drucksystem, welches Toner mittels Elektrophorese auf die Oberfläche eines Aufzeichnungsträgers überträgt, sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Ein Drucksystem kann ein Konditionierwerk umfassen, welches die Oberfläche von einem, durch das Drucksystem zu bedruckenden, Aufzeichnungsträger mit einem Beschichtungsstoff vorbehandelt. Durch die Vorbehandlung mit dem Beschichtungsstoff kann z. B. die Adhäsion von Tonerpartikeln auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erhöht werden. Beispielhafte Beschichtungsstoffe sind in
WO2013/126869A1 ,
DE60016045T2 ,
EP1067433A1 ,
US3549406A beschrieben.
DE69306936T2 beschreibt einen elektrostatographischen Drucker, bei dem durch eine Korona elektrostatische Ladung auf die Rückseite eines Aufzeichnungsträgers gebracht wird.
WO01/95036A1 beschreibt einen elektrographischen Drucker.
US 4 189 643 A beschreibt einen Drucker mit einer Korona-Vorbehandlung.
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Die Beschichtungsstoffe umfassen typischerweise einen Wirkstoff, durch den die Adhäsion der Tonerpartikel auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erhöht werden kann. Desweiteren umfassen die Beschichtungsstoffe typischerweise eine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit (z. B. Wasser), die dazu dient den Wirkstoff möglichst gleichmäßig auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers zu verteilen.
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Bei dem elektrophoretischen Tonertransferverfahren kann Flüssigkeit, insbesondere eine leitfähige Flüssigkeit, ein Problem darstellen, da die Flüssigkeit eine Trennschicht zwischen dem Aufzeichnungsträger und den aufgebrachten Tonerpartikeln bilden kann. Die Tonerpartikel können dann aufgrund der Trennschicht keine ausreichende Bindung mit dem Aufzeichnungsträger eingehen. Dies kann zu einem Rückübertrag von umgedruckten Tonerpartikeln in einem nachfolgenden Druckwerk, und somit zu einer Verringerung der Druckqualität führen.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, die Vorbehandlung des Aufzeichnungsträgers mit einem Beschichtungsstoff anzupassen, um die Druckqualität eines Drucksystems zu erhöhen, und insbesondere um einen Grad des Rückübertrags von einem Druckbild in einem nachfolgenden Druckwerk des Drucksystems zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u. a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Drucksystem beschrieben. Das Drucksystem umfasst eine Energieeinheit, die eingerichtet ist, die Energie einer Oberfläche eines Aufzeichnungsträgers zu erhöhen. Desweiteren umfasst das Drucksystem ein Konditionierwerk, das eingerichtet ist, einen Beschichtungsstoff auf die, mit der Energieeinheit behandelten, Oberfläche des Aufzeichnungsträgers aufzubringen und so einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger bereitzustellen. Außerdem umfasst das Drucksystem ein Druckwerk, das eingerichtet ist, mittels Elektrophorese ein Toner-basiertes Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger zu drucken. Desweiteren umfasst das Drucksystem einen Sensor, der eingerichtet ist, Widerstands-Daten zu erfassen, wobei die Widerstands-Daten Informationen bezüglich eines Widerstands des Aufzeichnungsträgers senkrecht bzw. quer zu der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers anzeigen. Außerdem umfasst das Drucksystem eine Steuereinheit, die eingerichtet ist, auf Basis der Widerstands-Daten, die Energieeinheit zu veranlassen, ein Ausmaß der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers anzupassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers mit einem Beschichtungsstoff beschrieben. Das Verfahren umfasst das Erhöhen der Energie einer Oberfläche des Aufzeichnungsträgers, um eine behandelte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers bereitzustellen. Außerdem umfasst das Verfahren das Aufbringen des Beschichtungsstoffes auf die behandelte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers, um einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger für den Druck eines Toner-basierten Druckbildes mittels Elektrophorese bereitzustellen. Desweiteren umfasst das Verfahren das Erfassen von Widerstands-Daten, wobei die Widerstands-Daten Informationen bezüglich eines Widerstands des Aufzeichnungsträgers senkrecht zu der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers anzeigen. Außerdem umfasst das Verfahren das Anpassen eines Ausmaßes der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers, auf Basis der Widerstands-Daten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor (z. B. auf einer Steuereinheit eines Drucksystems) ausgeführt zu werden, und um dadurch ein in diesem Dokument beschriebenes Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch ein in diesem Dokument beschriebenes Verfahren auszuführen.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine Ansicht eines Drucksystems anhand einer beispielhaften Rolle-zu-Rolle Konfiguration eines Digitaldruckers;
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2 eine beispielhafte Vorrichtung zur Anpassung der Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers;
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3 einen beispielhaften Verlauf des Widerstands eines Aufzeichnungsträgers in Abhängigkeit von der Energiemenge einer Energiebehandlung des Aufzeichnungsträgers; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers.
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Gemäß 1 weist ein Digitaldrucker 10 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers 20 ein oder mehrere Druckwerke 11a–11d und 12a–12d auf, die ein Toner-basiertes Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 20 drucken. 1 stellt dabei einen auf dem elektrophotographischen Prinzip basierenden Digitaldrucker 10 dar, bei dem ein Tonertransfer in den Druckwerken mittels Elektrophorese erfolgt. Als Aufzeichnungsträger 20 wird – wie dargestellt – ein bahnförmiger Aufzeichnungsträger 20 von einer Rolle 21 mit Hilfe eines Abwicklers 22 abgewickelt und dem ersten Druckwerk 11a zugeführt. In einer Fixiereinheit 30 wird das Druckbild 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 fixiert. Anschließend kann der Aufzeichnungsträger 20 auf eine Rolle 28 mit Hilfe eines Aufwicklers 27 aufgewickelt werden. Eine in 1 dargestellte Konfiguration wird auch als Rolle-zu-Rolle-Drucksystem bezeichnet. Alternativ kann der Aufzeichnungsträger 20 am Ausgang der Fixiereinheit 30 durch einen Cutter oder Bogenschneider (nicht dargestellt) in einzelne Bögen aufgeteilt werden.
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In der in 1 dargestellten Konfiguration wird der bahnförmige Aufzeichnungsträger 20 mit vier Druckwerken 11a bis 11d auf der Vorderseite und mit vier Druckwerken 12a bis 12d auf der Rückseite vollfarbig bedruckt (eine sogenannte 4/4-Konfiguration). Es sind aber beliebige andere Konfigurationen möglich, z. B. eine 7/0-Konfiguration mit 7 Druckwerken für die Vorderseite und keinem Druckwerk für die Rückseite. Zum Bedrucken wird der Aufzeichnungsträger 20 von dem Abwickler 22 von der Rolle 21 abgewickelt und über ein Konditionierwerk 23 dem ersten Druckwerk 11a zugeführt. In dem Konditionierwerk 23 wird der Aufzeichnungsträger 20 mit einem geeigneten Stoff vorbehandelt oder beschichtet. Im Beschichtungsstoff (auch als Primer bezeichnet) ist typischerweise ein Wirkstoff enthalten. Desweiteren umfasst der Beschichtungsstoff typischerweise eine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit. Insbesondere kann der Beschichtungsstoff eine wässrige Polymeremulsion umfassen.
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Anschließend wird der Aufzeichnungsträger 20 zunächst der Reihe nach den ersten Druckwerken 11a bis 11d zugeführt, in denen nur die Vorderseite bedruckt wird. Jedes Druckwerk 11a–11d bedruckt den Aufzeichnungsträger 20 üblicherweise in einer anderen Farbe oder auch mit anderem Tonermaterial, wie z. B. MICR(Magnetic Ink Character Recognition)-Toner, der elektromagnetisch gelesen werden kann.
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Nach dem Bedrucken der Vorderseite kann der Aufzeichnungsträger 20 in einer Wendeeinheit 24 gewendet werden und weiteren Druckwerken 12a–12d zum Bedrucken der Rückseite zugeführt werden. Im Bereich der Wendeeinheit 24 kann ein weiteres Konditionierwerk (nicht in 1 dargestellt) angeordnet sein, durch das der Aufzeichnungsträger 20 für den Rückseitendruck vorbereitet wird. Somit wird verhindert, dass das Vorderseitendruckbild beim weiteren Transport durch die nachfolgenden Druckwerke mechanisch beschädigt wird.
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Nach dem Druckwerk 12d ist typischerweise eine Registereinheit 25 angeordnet, durch die Passermarken, die auf den Aufzeichnungsträger 20 unabhängig vom Druckbild 20' (insbesondere außerhalb des Druckbildes 20') gedruckt werden, ausgewertet werden. Damit lässt sich der Quer- und Längspasser (die Grundfarbpunkte, die einen Farbpunkt bilden, sollten übereinander oder örtlich sehr nahe beieinander angeordnet sein; dies wird auch als Farbpasser oder Vierfarbpasser bezeichnet) sowie das Register (Vorderseite und Rückseite müssen örtlich genau übereinstimmen) einstellen, damit ein qualitativ gutes Druckbild 20' erzielt wird.
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Nach der Registereinheit 25 ist die Fixiereinheit 30 angeordnet, durch die das Druckbild 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 fixiert wird. Nach der Fixiereinheit 30 ist ein Zugwerk 26 angeordnet, das den Aufzeichnungsträger 20 durch alle Druckwerke 11a–12d und die Fixiereinheit 30 zieht, ohne dass ein weiterer Antrieb in diesem Bereich angeordnet ist. Denn durch einen Friktionsantrieb für den Aufzeichnungsträger 20 bestünde die Gefahr, dass das noch nicht fixierte Druckbild 20' verwischt werden könnte.
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Das Zugwerk 26 führt den Aufzeichnungsträger 20 dem Aufwickler 27 zu, der den bedruckten Aufzeichnungsträger 20 aufrollt. Alternativ kann der Aufzeichnungsträger 20 durch einen Bogenschneider in einzelne bedruckte Bögen geschnitten werden.
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Zentral bei den Druckwerken 11, 12 und der Fixiereinheit 30 sind sämtliche Versorgungseinrichtungen für den Digitaldrucker 10 angeordnet, wie Klimatisierungsmodule 40, Energieversorgung 50, Controller 60, Module des Flüssigkeitsmanagements 70, wie Flüssigkeitssteuereinheit 71 und Vorratsbehälter 72 der verschiedenen Flüssigkeiten. Als Flüssigkeiten werden insbesondere reine Trägerflüssigkeit, hochkonzentrierter Flüssigentwickler (hoher Anteil von Tonerpartikeln im Verhältnis zur Trägerflüssigkeit) und Serum (Toner-Trägerflüssigkeit plus Ladungssteuerstoffe) benötigt, um den Digitaldrucker 10 zu versorgen, sowie Abfallbehälter für zu entsorgende Flüssigkeiten oder Behältern für Reinigungsflüssigkeit.
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Der Aufzeichnungsträger 20 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Insbesondere kann der Aufzeichnungsträger 20 eingerichtet sein, die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit eines Beschichtungsstoffes aufzunehmen bzw. wegzuschlagen.
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Wie in 1 verdeutlicht, kann das Drucksystem 10 eine Vielzahl von Druckwerken 11a, 11b, 11c, 11d umfassen. Dies kann dazu führen, dass das Druckbild, welches von einem ersten Druckwerk 11a auf den Aufzeichnungsträger 20 gebracht wurde, zumindest teilweise von einem nachfolgenden zweiten Druckwerk 11b abgetragen wird. Dies führt zu einer Reduzierung der Druckqualität und zu einer Verschmutzung des nachfolgenden zweiten Druckwerks 11b. Ein derartiger Rückübertrag kann insbesondere bei der Verwendung eines Konditionierwerkes 23 und durch den Auftrag eines Beschichtungsstoffes auf den Aufzeichnungsträger 20 auftreten. Während der Wirkstoff des Beschichtungsstoffes im ersten Druckwerk 11a typischerweise zu einer erhöhten Adhäsion der Tonerpartikel auf dem Aufzeichnungsträger 20 führt, kann die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit eine Trennschicht zwischen Tonerpartikeln und Aufzeichnungsträger bilden, was dazu führen kann, dass es beim elektrophoretischen Transfer in dem zweiten Druckwerk 11b zu einem Rückübertrag der Tonerpartikel vom Aufzeichnungsträger 20 auf die Transferrolle des zweiten Druckwerks 11b kommt. Dieser Effekt kann insbesondere dann beobachtet werden, wenn die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit des Beschichtungsstoffes noch nicht ausreichend in den Aufzeichnungsträger weggeschlagen ist.
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Um negative Einflüsse der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit zu beseitigen, kann der mit dem Beschichtungsstoff beschichtete Aufzeichnungsträger 20 vor dem Druck im ersten Druckwerk 11a getrocknet werden, um die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit zu beseitigen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass bei der Trocknung der Aufzeichnungsträger 20 schrumpfen kann, und sich dadurch Probleme bei der Positionierung des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 20 ergeben können. Desweiteren muss eine derartige Trocknung meist außerhalb von dem Drucksystem 10 (d. h. Offline) durchgeführt werden, was zu einer Erhöhung der Druckkosten führt (z. B. durch Lagerhaltung und/oder durch eine Verringerung der Druckgeschwindigkeit). Außerdem kann durch die Trocknung die adhäsive Wirkung des Beschichtungsstoffes reduziert werden.
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2 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung 200 zur Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers 20. Insbesondere ist die Vorrichtung 200 eingerichtet, eine Oberflächenenergie bzw. eine Oberflächenspannung des Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen. Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung 200 eine Energieeinheit 203 umfassen, die eingerichtet ist, die Oberflächenenergie bzw. die Oberflächenspannung des Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen. Insbesondere kann die Energieeinheit 203 eingerichtet sein, eine Corona und/oder ein Plasma zu generieren, die auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 gerichtet sind, und dadurch die Oberflächenenergie bzw. die Oberflächenspannung des Aufzeichnungsträgers 20 erhöhen. Ein Ausmaß der dem Aufzeichnungsträger 20 zugefügten Oberflächenenergie kann angepasst, d. h. erhöht bzw. reduziert werden. Die Erhöhung der Oberflächenenergie bzw. der Oberflächenspannung führt dabei typischerweise zu einer Erhöhung der Temperatur des Aufzeichnungsträgers 20 (zumindest lokal an der behandelten Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20).
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Nach Erhöhung der Oberflächenenergie kann (z. B. durch eine Walze 204 des Konditionierwerks 23) der Beschichtungsstoff 213 auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 gebracht werden. Durch die vorhergehende Erhöhung der Oberflächenenergie des Aufzeichnungsträgers 20 kann erreicht werden, dass die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit beschleunigt in den Aufzeichnungsträger 20 (insbesondere in einen Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20) wegschlägt. Dabei umfasst ein Strich 220 typischerweise ein oder mehrere Schichten auf und/oder an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20. Die ein oder mehreren Schichten sind z. B. mit einem Bindemittel versehen, um die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 zu veredeln. Unterhalb dieser ein oder mehreren gestrichenen Schichten ist typischerweise eine nicht-gestrichene Schicht 221 des Aufzeichnungsträgers 20 (z. B. das Rohpapier) angeordnet.
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Insbesondere kann durch Erhöhung der Oberflächenenergie des Aufzeichnungsträgers 20 erreicht werden, dass sich die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit bei Erreichen des ersten Druckwerks 11a (siehe Transportrichtung 202 des Aufzeichnungsträgers 20 in 2) bereits (nahezu) vollständig im Strich 220 bzw. in einer Schicht an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 befindet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit nicht störend auf den Druck der Druckbilder in den folgenden Druckwerken 11a, 11b des Drucksystems 10 auswirkt. Wie im Folgenden dargelegt wird, kann durch die im Strich 220 bzw. in einer Schicht an der Oberfläche weggeschlagene Wirkstoff-Trägerflüssigkeit auch eine positive Wirkung für den elektrophoretischen Tonertransfer bewirkt werden.
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Die zu bedruckende Seite des Aufzeichnungsträgers 20 kann somit vor dem Aufbringen des Beschichtungsstoffes 213 (d. h. vor dem Primern) mit Ionen, z. B. durch ein Corotron, und/oder mit einem Plasma beaufschlagt werden. Hierdurch steigt die Oberflächenspannung bzw. die Oberflächenenergie der zu bedruckenden Seite des Aufzeichnungsträgers 20. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Verwendung von gestrichenen Aufzeichnungsträgern 20 (mit zumindest einem Strich 220), kann aber auch bei nicht-gestrichenen Aufzeichnungsträgern 20 verwendet werden.
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Die Erhöhung der Oberflächenspannung bzw. die Oberflächenenergie der zu bedruckenden Seite des Aufzeichnungsträgers 20 hat zur Folge, dass die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit schneller in den Aufzeichnungsträger 20 wegschlägt, und dass sich eine Schicht 222 aus funktionellem Primer-Wirkstoff direkt ohne eine Trennschicht bzw. bei deutlich reduzierter Trennschicht aus Wirkstoff-Trägerflüssigkeit auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 bilden kann und somit für den folgenden Druckprozess vorliegt.
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Durch das Wegschlagen der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit (z. B. Wasser) in den Aufzeichnungsträger 20 wird der elektrische Widerstand im Strich 220 bzw. in einer Schicht an bzw. nahe der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 reduziert. Dies hat Vorteile für die nachfolgenden ein oder mehreren Druckwerke 11a, 11b, da durch den reduzierten Widerstand des Aufzeichnungsträgers 20, insbesondere durch den reduzierten Widerstand des Strichs 220, ein elektrisches Feld 209 mit einer höheren Feldstärke realisiert werden kann. Hierdurch wird der Tonerübertrag von einer Transferwalze 207 eines Druckwerks 11a auf den Aufzeichnungsträger 20 effizienter und wirtschaftlicher.
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Die Vorrichtung 200 kann eine Steuereinheit 201 umfassen, die eingerichtet ist, die von der Energieeinheit 203 auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 aufgebrachte Energiemenge über ein Steuersignal 212 zu steuern bzw. zu regeln.
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Zu diesem Zweck kann die Steuereinheit 201 Widerstands-Daten 211 bzgl. eines Widerstands des Aufzeichnungsträgers 20 ermitteln (insbesondere bzgl. des Volumens- oder Durchgangswiderstand des Aufzeichnungsträgers 20). Die Widerstands-Daten 211 können den Volumens- oder Durchgangswiderstand des Aufzeichnungsträgers 20 senkrecht zur Transportrichtung 202 durch den Aufzeichnungsträger 20 anzeigen. Dabei können die Widerstands-Daten 211 z. B. zwischen der Transferwalze 207 und der Gegendruckwalze 208 und/oder zwischen einem anderen Walzenpaar ermittelt werden.
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Ein Druckwerk 11a des Drucksystems 10 umfasst typischerweise eine Spannungsquelle 206, die eingerichtet ist, ein elektrisches Feld 209 zwischen der Transferwalze 207 und einer Gegendruckwalze 208 des Druckwerks 11a zu generieren. Anhand eines Sensors 205 (z. B. anhand eines Strom-Messgeräts) kann der Strom gemessen werden, der aufgrund des elektrischen Felds 209 zwischen der Transferwalze 207 und der Gegenwalze 208 durch den Aufzeichnungsträger 20 fließt. Der Betrag dieses Stroms ist (in Zusammenhang mit der von der Spannungsquelle 206 bereitgestellten Spannung) ein Indiz für den Widerstand des Aufzeichnungsträgers 20 und kann als Widerstands-Daten 211 der Steuereinheit 201 bereitgestellt werden.
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Die Steuereinheit 201 kann eingerichtet sein, das Steuersignal 212 auf Basis der Widerstands-Daten 211 zu ermitteln. Insbesondere kann durch ein geeignetes Steuersignal 212 bewirkt werden, dass von der Energieeinheit 203 eine Energiemenge auf den Aufzeichnungsträger 20 aufgebracht wird, so dass der Widerstand des Aufzeichnungsträgers 20 reduziert (ggf. minimiert) wird. Zu diesem Zweck kann ein Regelkreis bereitgestellt werden. Dabei kann auf Basis der Widerstands-Daten 211 ein Regelfehler ermittelt werden (z. B. aus der Differenz zwischen einem aktuellen Widerstands-Wert und einem vorhergehenden Widerstands-Wert). Auf Basis des Regelfehlers kann dann als Steuergröße eine Erhöhung bzw. eine Reduzierung der von der Energieeinheit 203 zu erzeugenden Energiemenge bewirkt werden. Bei der Ermittlung der Steuergröße kann ein Modell der Regelstrecke zwischen der Energieeinheit 203 und dem Sensor 205 berücksichtigt werden.
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3 zeigt einen beispielhaften Zusammenhang 300 zwischen dem Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 und der von der Energieeinheit 203 aufgebrachten Energiemenge 301. Der Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 sinkt zunächst mit steigender Energiemenge 301, was darauf zurückzuführen ist, dass mit steigender Energiemenge 301 ein höherer Anteil der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in den Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 eindringt. Nach Erreichen eines Minimums (Idealzustand) steigt der Widerstands 302 dann wieder mit steigender Energiemenge 301 an. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mit steigender Energiemenge 301 die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit weiter in den Aufzeichnungsträger 20 eindringt, und sich dadurch die Konzentration der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit im Strich 220 reduziert. Die von der Energieeinheit 203 aufgebrachte Energiemenge 301 kann nun derart geregelt werden, dass der Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 bei dem Minimum liegt. So kann sichergestellt werden, dass die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit (nahezu) vollständig in den Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 weggeschlagen ist. Desweiteren kann so sichergestellt werden, dass die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit nicht zu weit in den Aufzeichnungsträger 20 eindringt. Insbesondere kann so gewährleistet werden, dass für den Tonertransfer in den nachfolgenden Druckwerken 11a, 11b ein elektrisches Feld 209 mit einer möglichst hohen Feldstärke vorliegt. So kann der Wirkungsgrad des elektrophoretischen Tonertransfers erhöht werden. Außerdem kann durch das vollständige Wegschlagen der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit ein Rückübertrag von Tonerpartikeln reduziert werden.
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Die von der Energieeinheit 203 erzeugte Dosis an Corona und/oder Plasma kann somit geregelt werden. Je nach dem, in wie weit sich die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit gleichmäßig im Volumen des Striches 220 des Aufzeichnungsträgers 20 verteilt hat, ändert sich der elektrische Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20. Dieser Widerstand 302 hat eine direkte Auswirkung auf den Stromfluss in der Umdruckstelle eines Druckwerks 11a (am Nip der Transferwalze 207). Ist z. B. die Dosis zu gering, dringt die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit unzureichend in das Volumen des Striches 220 des Aufzeichnungsträgers 20 ein. Als Folge stellt sich nur eine geringe Steigerung im gemessenen Stromfluss ein. Ist andererseits die Dosis zu hoch, schlägt die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit zwar zu einem hohen Anteil in den Aufzeichnungsträger 20 weg, die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit wandert aber zu einem gewissen Anteil bereits unter den Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 in das Innere des Aufzeichnungsträgers 20. Hierdurch steht dem ursprünglich hochohmigen Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 nicht mehr die Gesamtmenge an weggeschlagener Wirkstoff-Trägerflüssigkeit zur Verfügung, mit der Folge, dass der Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 höher ist, verglichen zum minimal möglichen Widerstand, der erreicht ist, wenn die verfügbare Menge an Wirkstoff-Trägerflüssigkeit gleichmäßig (ggf ausschließlich) im Strich 220 des Aufzeichnungsträgers verteilt ist.
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Wie bereits oben dargelegt, umfasst der Beschichtungsstoff 213 typischerweise ein oder mehrere Wirkstoffe und eine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit. Die ein oder mehreren Wirkstoffe können Partikel mit einem Durchmesser aufweisen, der größer als eine Porengröße des Substratstichs 220 ist. So kann gewährleistet werden, dass die Wirkstoff-Partikel an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 verbleiben, und so eine effektive Schicht 222 bilden.
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Desweiteren kann die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit leitend sein. Beispielhaft kann die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit Wasser sein bzw. Wasser umfassen. Insbesondere kann die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit aber eine Leitfähigkeit aufweisen, die größer als die Leitfähigkeit von Wasser ist. So kann der Effekt der Reduzierung des Widerstands 302 des Aufzeichnungsträgers 20 weiter verstärkt werden.
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4 zeigt ein beispielhaftes Verfahren 400 zur Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers 20 mit einem Beschichtungsstoff 213. Das Verfahren 400 umfasst das Erhöhen 401 der Energie einer Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20, um eine behandelte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 bereitzustellen. Die Energie der Oberfläche kann z. B. durch eine Corona-Behandlung und/oder durch eine Plasma-Behandlung der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erhöht werden.
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Das Verfahren 400 umfasst weiter das Aufbringen 402 des Beschichtungsstoffes 213 auf die behandelte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20, um einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 für den Druck eines Toner-basierten (insbesondere eines Flüssigtoner-basierten) Druckbildes mittels Elektrophorese bereitzustellen. Der Beschichtungsstoff 213 kann dabei einen Wirkstoff und eine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit umfassen. Um einen möglichst effektiven Tonertransfer in einem nachfolgenden Druckwerk zu ermöglichen, sollte die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit bei Erreichen des Druckwerkes möglichst vollständig in den Aufzeichnungsträger 20 (nach Möglichkeit in einen Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20) weggeschlagen sein.
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Das Verfahren 400 umfasst weiter das Erfassen 403 von Widerstands-Daten 211, wobei die Widerstands-Daten 211 Informationen bezüglich eines Widerstands 302 des Aufzeichnungsträgers 20 senkrecht bzw. quer zu der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 anzeigen. Beispielsweise kann der Betrag eines Stroms quer durch den Aufzeichnungsträger 20 bei Anlegen einer Spannung gemessen werden. Bei Kenntnis des Wertes der Spannung zeigt der Betrag des Stroms den Wert des Widerstands 302 des Aufzeichnungsträgers 20 an.
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Das Verfahren 400 umfasst weiter das Anpassen 404 eines Ausmaßes der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20, auf Basis der Widerstands-Daten 211. Insbesondere kann das Ausmaß der Erhöhung der Energie (d. h. z. B. die verwendete Dosis der Corona-Behandlung und/oder der Plasma-Behandlung) derart bestimmt werden, dass der Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 reduziert (ggf. minimiert) wird. So können ein möglichst vollständiges Wegschlagen der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in einen Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 und damit ein effektiver Tonertransfer und/oder ein möglichst geringer Grad an Toner-Rücktransfer gewährleistet werden.
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Es wird somit ein Drucksystem 10 beschrieben, das eine Energieeinheit 203 umfasst, die eingerichtet ist, die Energie der Oberfläche eines Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen. Zu diesem Zweck kann die dem Aufzeichnungsträger 20 zugeführte Energiemenge 301 angepasst werden. Insbesondere kann die Energieeinheit 203 eingerichtet sein, die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 mit einer Corona und/oder mit einem Plasma zu beaufschlagen. Dabei kann eine Dosis der Corona und/oder des Plasmas angepasst werden, um das Ausmaß der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 anzupassen.
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Das Drucksystem 10 umfasst weiter ein Konditionierwerk 23, das eingerichtet ist, einen Beschichtungsstoff 213 auf die mit der Energieeinheit 203 behandelten Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 aufzubringen und so einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 bereitzustellen. Dabei umfasst der Beschichtungsstoff 213 typischerweise einen Wirkstoff, der eingerichtet ist, die Adhäsion des Toner-basierten (insbesondere des Flüssigtoner-basierten) Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 20 zu erhöhen, und eine (meist Wasser-basierte) Wirkstoff-Trägerflüssigkeit, die eingerichtet ist, den Wirkstoff auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 zu verteilen.
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Außerdem umfasst das Drucksystem 10 mindestens ein Druckwerk 11, das eingerichtet ist, mittels Elektrophorese ein Toner-basiertes (insbesondere ein Flüssigtoner-basiertes) Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 zu drucken. Durch den Beschichtungsstoff 213 (insbesondere durch den Wirkstoff) kann der Tonertransfer verbessert werden. Andererseits kann durch die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit der Tonertransfer (insbesondere in einem nachfolgenden Druckwerk 11) behindert werden und/oder ein Toner-Rücktransfer verursacht werden.
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Das Drucksystem 10 umfasst einen Sensor 205, der eingerichtet ist, Widerstands-Daten 211 zu erfassen, wobei die Widerstands-Daten 211 Informationen bezüglich eines Widerstands 302 des Aufzeichnungsträgers 20 senkrecht bzw. quer zu der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 anzeigen. Das Druckwerk 11 kann eine Transferwalze 207 zur Übertragung des Toner-basierten (insbesondere des Flüssigtoner-basierten) Druckbildes auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 und eine Gegendruckwalze 208 umfassen. Das Toner-basierte Druckbild kann mittels eines elektrischen Feldes 209 zwischen der Transferwalze 207 und der Gegendruckwalze 208 übertragen werden. Dieses elektrische Feld 209 kann z. B. durch eine Spannungsquelle 206 generiert werden. Der Sensor 205 kann eingerichtet sein, den Betrag des Stroms durch den Aufzeichnungsträger 20 zu ermitteln, der durch das elektrische Feld 209 bewirkt wird. Die Widerstands-Daten 211 können dann den Betrag des Stroms als Indiz für den Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 umfassen.
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Außerdem umfasst das Drucksystem 10 eine Steuereinheit 201, die eingerichtet ist, auf Basis der Widerstands-Daten 211, die Energieeinheit 203 zu veranlassen, ein Ausmaß der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 anzupassen. Insbesondere kann das Ausmaß der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 derart angepasst werden, dass der Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 reduziert (ggf. minimiert) wird. Durch die Anpassung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 kann sichergestellt werden, dass der Beschichtungsstoff 213 möglichst optimal auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 aufgebracht wird, um so den nachgelagerten Tonertransfer zu verbessern. Insbesondere kann erreicht werden, dass die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit möglichst vollständig in einen Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 eindringt.
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Der Aufzeichnungsträger 20 kann eine äußere erste Schicht und eine darunter liegende zweite Schicht parallel zu der Oberfläche aufweisen. Die erste Schicht kann im trockenen Zustand einen höheren Widerstand aufweisen als die zweite Schicht. Insbesondere kann es sich bei der ersten Schicht um einen Strich 220 eines Papier- bzw. Karton-basierten Aufzeichnungsträgers 20 handeln. Die erste Schicht und die zweite Schicht können eingerichtet sein, eine Wasser-basierte Wirkstoff-Trägerflüssigkeit des Beschichtungsstoffes 213 aufzunehmen. Bei einem derart aufgebauten Aufzeichnungsträger 20 sinkt der Widerstand 302 senkrecht zur Oberfläche typischerweise wenn die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in die erste Schicht eindringt. Ein Minimum des Widerstands 302 ist typischerweise erreicht, wenn sich die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit fast ausschließlich in der ersten Schicht befindet. Andererseits führt ein Übergang von Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in die zweite Schicht wieder zu einem Anstieg des Widerstands 302, da der Widerstands-senkende Einfluss der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in der ersten Schicht größer ist als in der zweiten Schicht. Die erste Schicht kann dabei ein oder mehrere Stiche 220 umfassen, die auf einer zweiten Schicht aus Rohpapier 221 angeordnet sind.
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Die Steuereinheit 201 kann eingerichtet sein, ein Modell einer Regelstrecke des Drucksystems 10 zu ermitteln, wobei die Regelstrecke die Energieeinheit 203, das Konditionierwerk 23 und den Aufzeichnungsträger 20 umfasst. Desweiteren kann die Steuereinheit 201 eingerichtet sein, auf Basis der Widerstands-Daten 211 einen Wert von einem Regelfehler zu ermitteln. Der Regelfehler kann dabei auf Basis von Widerstands-Daten 211 ermittelt werden, die an unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wurden. Insbesondere kann eine Differenz von Widerständen 302 ermittelt werden, um zu ermitteln, ob durch eine zurückliegende Änderung des Ausmaßes der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 eine Erhöhung bzw. eine Reduzierung des Widerstands 302 bewirkt wurde. Die Steuereinheit 201 kann weiter eingerichtet sein, das Ausmaß der Erhöhung der Energie der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 auf Basis von dem Modell der Regelstrecke und auf Basis von dem Regelfehler zu ermitteln. Beispielsweise kann das Ausmaß reduziert werden, wenn der Regelfehler anzeigt, dass eine zurückliegende Erhöhung des Ausmaßes zu einer Erhöhung des Widerstands geführt hat. Andererseits kann das Ausmaß weiter erhöht werden, wenn der Regelfehler anzeigt, dass eine zurückliegende Erhöhung des Ausmaßes zu einer Reduzierung des Widerstands geführt hat. Durch die Bereitstellung einer Regelung der Energiebehandlung der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 kann eine kontinuierlich hohe Qualität des Tonertransfers erreicht werden.
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Der Wirkstoff des Beschichtungsstoffes 213 kann Partikel mit einem Durchmesser aufweisen, der größer ist als ein Durchmesser von Poren der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20. So kann bewirkt werden, dass der Wirkstoff in zuverlässiger Weise an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 verbleibt. Alternativ oder ergänzend kann die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit eine Leitfähigkeit aufweisen, die größer ist als eine Leitfähigkeit von Wasser. So kann der Widerstand des Aufzeichnungsträgers 20 weiter reduziert werden, was vorteilhaft für den Tonertransfer ist.
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Eine für den Aufzeichnungsträger 20 unempfindliche Vorbehandlung mittels Ionenbeaufschlagung vor dem Aufbringen des Beschichtungsstoffes 213 führt zu einer gezielten Trennung der Bestandteile des Beschichtungsstoffes 213, insbesondere zu einer Trennung des funktionellen Wirkstoffs und der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit. Dadurch kann erreicht werden, dass der funktionelle Wirkstoff direkt auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 verbleibt und somit optimal wirken kann. Die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit schlägt in den Aufzeichnungsträger 20 weg und verbessert dadurch den elektrischen Transfer in ein oder mehreren Druckwerken 11a, 11b des Drucksystems 10.
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Die Wirkstoff-Trägerflüssigkeit schlägt desweiteren unmittelbar vor dem Drucken in den ein oder mehreren Druckwerken 11a, 11b in den Aufzeichnungsträger 20 weg. Es befindet sich somit noch ein großer Teil der weggeschlagenen Wirkstoff-Trägerflüssigkeit im Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20. Dieser Strich 220 ist typischerweise (im Vergleich zu ein oder mehreren anderen Schichten des Aufzeichnungsträgers 20) im trockenen Zustand hochohmig. Somit kann durch die Vorbehandlung mit Ionen gezielt der Strich 220 des Aufzeichnungsträgers 20 konditioniert werden, was es ermöglicht, die Feldstärke des elektrischen Feldes 209 im Umdruck-Nip eines nachfolgenden Druckwerkes 11a zu erhöhen. Desweiteren kann durch die Verwendung von Leitfähigkeitsadditiven, die in gelöster Form mit in den Aufzeichnungsträger 20 wegschlagen, die Feldstärke des elektrischen Feldes 209 im Umdruck-Nip weiter erhöht werden.
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In einem oder in mehreren der Druckwerke 11a, 11b des Drucksystems 10 können die Stromflüsse in den Umdruckstellen durch einen Sensor 205 gemessen werden. Diese Ströme zeigen den Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 an, und können zur Regelung der Dosis an aufgebrachten Ionen verwendet werden. So kann in zuverlässiger Weise das vollständige Wegschlagen der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit in den Aufzeichnungsträger 20 bewirkt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann der Sensor 205 eingerichtet sein, die Widerstands-Daten 211 an einer anderen Stelle als der Umdruckstelle eines Druckwerks 11a, 11b zu ermitteln. Beispielsweise kann zwischen einem dedizierten Walzenpaar, welches z. B. vor einem Druckwerk 11a, 11b angeordnet ist und durch das der Aufzeichnungsträger 20 geführt wird, eine Spannung angelegt werden. Es kann dann der Strom zwischen dem Walzenpaar ermittelt werden, wobei der Strom wiederum den Widerstand 302 des Aufzeichnungsträgers 20 anzeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Drucksystem, insbesondere Digitaldrucker
- 11, 11a–11d
- Druckwerk (Vorderseite)
- 12, 12a–12d
- Druckwerk (Rückseite)
- 20
- Aufzeichnungsträger
- 21
- Rolle (Eingabe)
- 22
- Abwickler
- 23
- Konditionierwerk
- 24
- Wendeeinheit
- 25
- Registereinheit
- 26
- Zugwerk
- 27
- Aufwickler
- 28
- Rolle (Ausgabe)
- 30
- Fixiereinheit
- 40
- Klimatisierungsmodul
- 50
- Energieversorgung
- 60
- Controller
- 70
- Flüssigkeitsmanagement
- 71
- Flüssigkeitssteuereinheit
- 72
- Vorratsbehälter
- 200
- Vorrichtung zur Anpassung der Oberflächenenergie eines Aufzeichnungsträgers
- 201
- Steuereinheit
- 202
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- 203
- Energieeinheit
- 204
- Walze des Konditionierwerks
- 205
- Sensor
- 206
- Spannungsquelle
- 207
- Transferwalze
- 208
- Gegendruckwalze
- 211
- Widerstands-Daten
- 212
- Steuersignal
- 213
- Beschichtungsstoff
- 220
- Strich des Aufzeichnungsträgers
- 221
- nicht-gestrichene Schicht des Aufzeichnungsträgers
- 222
- Schicht mit Wirkstoff
- 300
- Verlauf des Widerstands
- 301
- Energiemenge
- 302
- Widerstand
- 400
- Verfahren zur Vorbehandlung eines Aufzeichnungsträgers mit einem Beschichtungsstoff
- 401, 402, 403, 404
- Verfahrensschritte