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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messdatenverarbeitungssystem und ein Verfahren zur Messdatenverarbeitung, insbesondere zur Messdatenverarbeitung von Messdaten medizinischer Geräte, die am Körper getragen werden und deren Daten in einer „Health Cloud“ (Cloud System zur Verarbeitung von Gesundheitsdaten) zusammengeführt werden, insbesondere solchen die zur medizinische Versorgung, inklusive Diagnostik, Therapie und Pflege verwendet werden können.
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In heutigen Health Cloud Systemen werden medizinische Geräte zur Erfassung von Vitaldaten, d.h. Messdaten, welche einen Gesundheits-/Krankheitszustand des Patienten aufzeigen, verwendet. Solche medizinischen Geräte weisen eine hohe Genauigkeit in der Messdatenerfassung auf und sind oft dafür zertifiziert, in einem medizinischen Umfeld zur Erfassung von Vitaldaten wie beispielsweise in der Health Cloud eingesetzt zu werden.
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Neben den besonders zertifizierten medizinischen Geräten werden mittlerweile immer mehr sogenannte Fitnessgeräte oder Wellnessgeräte in Form von Consumer Produkten für den privaten Bereich zur Messung von Vitaldaten genutzt. Diese Consumer-Produkte haben oft eine geringere Genauigkeit als die zertifizierten medizinischen Messgeräte und erfüllen nicht die Standards, die für den medizinischen Bereich vorgegeben sind, beispielsweise gemäß dem Medizinproduktegesetz bzw. den entsprechenden europäischen Richtlinien.
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Es besteht ein Bedarf für den Arzt und das Pflegepersonal, eine Diagnose des Patienten auf eine möglichst umfangreiche Informationsbasis zu stützen, d.h. nicht nur alleine die Daten der medizinischen Geräte für die Diagnose zu nutzen, sondern auch von Patienten erstellte Messdaten aus dem privaten Umfeld in die Diagnose mit einbeziehen zu können.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Konzept für eine effizientere Nutzung von mit verschiedenen Geräten erfassten Messdaten, insbesondere Vitaldaten, zu schaffen, um eine genauere Analyse eines Zustands anhand der Messdaten zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die im Folgenden vorgestellten Verfahren und Systeme können in der Cloud, beispielsweise der Health Cloud eingesetzt werden. Unter Cloud bzw. Cloud Computing ist hier der Ansatz zu verstehen, abstrahierte IT-Infrastrukturen wie beispielsweise Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzwerkkapazitäten, fertige Software oder hier den Server dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Die zur Verfügung gestellte abstrahierte IT-Infrastruktur wird auch als Cloud bzw. „Wolke“ bezeichnet. Als „Health Cloud“ wird ein Datenverarbeitungssystem zur Verarbeitung von Daten von im Wesentlichen medizinischen Geräten, die besonderen Ansprüchen an medizinische Datenaufnahme und Datenverarbeitung entsprechen, bezeichnet.
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Die im Folgenden vorgestellten Verfahren und Systeme können von verschiedener Art sein. Die einzelnen beschriebenen Elemente können durch Hardware- oder Softwarekomponenten realisiert sein, beispielsweise elektronische Komponenten, die durch verschiedene Technologien hergestellt werden können und zum Beispiel Halbleiterchips, ASICs, Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren, integrierte elektrische Schaltungen, elektrooptische Schaltungen und/oder passive Bauelemente umfassen.
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Die im Folgenden vorgestellten Verfahren und Systeme können zum Kommunizieren in Client-Server Systemen verwendet werden bzw. auf einer Client-Server Architektur basieren. Die Client-Server-Architektur ist das Standardkonzept für die Verteilung von Aufgaben innerhalb eines Netzwerks. Aufgaben werden mittels Server auf verschiedene Rechner verteilt und können bei Bedarf von mehreren Clients zur Lösung ihrer eigenen Aufgaben oder Teilen davon angefordert werden. Bei den Aufgaben kann es sich um Standardaufgaben, wie beispielsweise E-Mail-Versand, E-Mail-Empfang, Web-Zugriff, etc. oder um spezifische Aufgaben einer Software oder eines Programms handeln. Eine Aufgabe wird im Client-Server-Modell als Dienst bezeichnet.
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Ein Server ist ein Programm, das einen Dienst (Service) anbietet. Im Rahmen des Client-Server-Konzepts kann ein anderes Programm, der Client, diesen Dienst nutzen. Die Kommunikation zwischen Client und Server ist abhängig vom Dienst, d.h. der Dienst bestimmt, welche Daten zwischen beiden ausgetauscht werden. Der Server ist in Bereitschaft, um jederzeit auf die Kontaktaufnahme eines Clients reagieren zu können. Im Unterschied zum Client, der aktiv einen Dienst anfordert, verhält sich der Server passiv und wartet auf Anforderungen. Die Regeln der Kommunikation für einen Dienst, wie beispielsweise Format, Aufruf des Servers und die Bedeutung der zwischen Server und Client ausgetauschten Daten werden durch ein für den jeweiligen Dienst spezifisches Protokoll festgelegt.
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Das im Folgenden vorgestellte Messdatenverarbeitungssystem kann auf dem Client-Server Konzept basieren. Beispielsweise kann der im Folgenden vorgestellte Messdatenserver einen Server gemäß der oben beschriebenen Client-Server Architektur darstellen und seine Dienste als Server bereitstellen. Die im Folgenden vorgestellten ersten und zweiten Messdatenerfassungseinrichtungen können z.B. Clients gemäß der oben beschriebenen Client-Server Architektur darstellen und ihre Dienste als Clients bereitstellen.
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Die im Folgenden vorgestellten Kommunikationsschnittstellen, d.h. Messdatenübertragungsschnittstellen und Messdatenerfassungsschnittstellen zwischen Client und Server können auf drahtlosen Netzwerken basieren, beispielsweise unter Nutzung von WLAN, WiFi, Bluetooth, Infrarot oder anderen Nahbereichskommunikationsstandards. Die Kommunikationsschnittstellen können auch auf drahtgebundenen Netzwerken basieren, beispielsweise unter Verwendung von Ethernet, USB, Kabel, etc. Als Protokolle zur Datenübertragung können beispielsweise Voice-over-IP (VoIP) mittels IPv4 oder IPv6 genutzt werden. Die Kommunikationskanäle zwischen den Schnittstellen können mittels des öffentlichen Netzes aufgebaut werden, beispielsweise über das Internet, ein Telefonnetz eines Telefonbetreibers, z.B. ein drahtgebundenes Netz, wie beispielsweise ein POTS, ISDN, DSL oder Kabel-Netz oder ein drahtloses Netz, wie beispielsweise ein Mobilfunknetz eines Mobilfunkbetreibers, z.B. ein zelluläres Netz, beispielsweise unter Verwendung eines Mobilfunkstandards wie z.B. LTE, UMTS, GSM, etc. Als Protokolle zur Daten- oder Sprachübertragung über das Kommunikationsnetz können Voice-over-IP mittels IPv4 oder IPv6 genutzt werden oder ATM, STM oder andere Weitverkehrsstandards.
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Das im Folgenden vorgestellte Messdatenverarbeitungssystem kann Messdaten mit einer bestimmten Fehlertoleranz erfassen und verarbeiten. Als Fehlertoleranz ist hier eine Genauigkeit bzw. Qualität der Messung zu verstehen. Die Fehlertoleranz ist dabei eine Abweichung des erfassten Messwertes von dem exakten Messwert, die meist als Verhältnis von erfasstem Messwert zu exaktem Messwert in Prozent oder Promille angegeben wird. Eine niedrige Fehlertoleranz ist damit mit einem genauen Messwert verbunden während eine hohe Fehlertoleranz einen weniger genauen Messwert widerspiegelt.
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Das im Folgenden vorgestellte Messdatenverarbeitungssystem kann über Messdatenerfassungseinrichtungen verfügen, die nach einer gesetzlichen Vorschrift wie beispielsweise dem Medizinproduktegesetzt kalibriert sind. Das Medizinproduktegesetz regelt insbesondere die Voraussetzungen für das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme von Medizinprodukten. Das Medizinproduktegesetz enthält eine Reihe von nationalen Vorschriften, zum Beispiel zur Durchführung der Überwachung und zum Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten. Medizinprodukte sind Produkte mit medizinischer Zweckbestimmung, die vom Hersteller für die Anwendung beim Menschen bestimmt sind. Dazu gehören beispielsweise Implantate, Produkte zur Injektion, Infusion, Transfusion und Dialyse, Software, Herzschrittmacher, Röntgengeräte, ärztliche Instrumente, sowie Labordiagnostika und In-vitro-Diagnostika. Mit dem Medizinproduktegesetz und der zugehörigen Medizinprodukte-Verordnung wurden die europäischen Richtlinien 90/385/EWG, 93/42/EWG und 98/79/EG in nationales Recht umgesetzt. Zweck dieses Gesetzes ist es, den Verkehr mit Medizinprodukten zu regeln und damit die Sicherheit, Eignung und Leistung der Medizinprodukte sowie die Gesundheit und den notwendigen Schutz der Patienten, Anwender und Dritter zu gewährleisten.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Messdatenverarbeitungssystem, umfassend: einen Messdatenserver zum Bereitstellen von ersten Messdaten mit einer ersten Fehlertoleranz und zweiten Messdaten mit einer zweiten Fehlertoleranz, wobei die erste Fehlertoleranz kleiner ist als die zweite Fehlertoleranz; eine erste Messdatenerfassungseinrichtung zum Erfassen der ersten Messdaten, wobei die erste Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der ersten Messdaten mit einer ersten Fehlertoleranz kalibriert ist und wobei die erste Messdatenerfassungseinrichtung eine erste Messdatenübertragungsschnittstelle aufweist, die ausgebildet ist, die ersten Messdaten und eine erste Kalibrierinformation über die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung an den Messdatenserver zu übertragen; und eine zweite Messdatenerfassungseinrichtung zum Erfassen der zweiten Messdaten, wobei die zweite Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der zweiten Messdaten mit einer zweiten Fehlertoleranz kalibriert ist und wobei die zweite Messdatenerfassungseinrichtung eine zweite Messdatenübertragungsschnittstelle aufweist, die ausgebildet ist, die zweiten Messdaten und eine zweite Kalibrierinformation über die Kalibrierung der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung an den Messdatenserver zu übertragen, wobei der Messdatenserver eine Messdatenerfassungsschnittstelle aufweist, welche ausgebildet ist, die ersten Messdaten und die erste Kalibrierinformation von der ersten Messdatenerfassungseinrichtung zu empfangen, und die zweiten Messdaten und die zweite Kalibrierinformation von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung zu empfangen, wobei der Messdatenserver ferner ausgebildet ist, die ersten Messdaten und die zweiten Messdaten unter Hinweis auf die erste Kalibrierinformation und die zweite Kalibrierinformation der entsprechenden Messdatenerfassungseinrichtungen bereitzustellen.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Arzt bzw. das Pflegepersonal eine Diagnose des Patienten auf eine sehr umfangreiche Informationsbasis stützen können, denn sie können nicht nur alleine die Daten der medizinischen Geräte, d.h. die sehr genauen Messdaten der ersten Messdatenerfassungseinrichtung mit der geringen ersten Fehlertoleranz für die Diagnose nutzen, sondern auch von Patienten erstellte Messdaten aus dem privaten Umfeld, d.h. die weniger genauen Messdaten der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung mit der höheren zweiten Fehlertoleranz in die Diagnose mit einbeziehen.
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Damit lassen sich die vorhandenen medizinischen Geräte als auch die Geräte aus dem privaten Umfeld effizient nutzen und ermöglichen so eine genauere Analyse des Zustands des Patienten als es ohne eine zusätzliche Einbindung der zweiten Messdaten möglich wäre.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems umfasst die erste Kalibrierinformation eine Information über eine Qualität der ersten Messdaten und die zweite Kalibrierinformation eine Information über eine Qualität der zweiten Messdaten.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Arzt bzw. das Pflegepersonal sich bei der Diagnose anhand der Messdaten sehr wohl bewusst darüber ist, welche Genauigkeit seine Diagnose aufweist, da er die Information über die Qualität der Messdaten zur Verfügung hat.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems ist die erste Messdatenerfassungseinrichtung ein medizinisches Gerät zur Erfassung von Vitaldaten mit einer vorgegebenen ersten Fehlertoleranz.
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Dies bringt den Vorteil, dass das Messdatenverarbeitungssystem flexibel in vorhandener Infrastruktur eingesetzt werden kann. Wenn die erste Messdatenerfassungseinrichtung ein medizinisches Gerät ist, wie es beispielsweise in Krankenhäusern vorhanden ist, kann das Messdatenverarbeitungssystem dieses medizinische Gerät in die Messdatenerfassung flexibel einbinden. Das Messdatenverarbeitungssystem kann somit im Krankenhaus eingesetzt werden, um die vorhandene Informationsbasis zu erweitern und bessere Diagnosemöglichkeiten schaffen.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems weist die erste Messdatenerfassungseinrichtung eine Konformität zu einem medizinischen Standard auf, insbesondere eine Konformität nach dem Medizinproduktegesetz.
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Dies bringt den Vorteil, dass die erste Messdatenerfassungseinrichtung den gesetzlichen Vorschriften entspricht und in einem medizinischen Umfeld eingesetzt werden darf.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems verfügt die erste Messdatenerfassungseinrichtung über einen Eichstempel und die erste Kalibrierinformation basiert auf dem Eichstempel.
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Dies bringt den Vorteil, dass die ersten Messdaten von einer geeichten ersten Messdatenerfassungseinrichtung stammen und damit sehr genau sind. Anhand des Eichstempels kann sich der Nutzer über die Genauigkeit informieren und das Umfeld, in dem die erste Messdatenerfassungseinrichtung eingesetzt werden darf.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems ist die zweite Messdatenerfassungseinrichtung eines der folgenden Geräte zur Erfassung von Vitaldaten: ein Fitnessgerät, ein Wellnessgerät, ein Consumer Produkt für den Heimgebrauch, insbesondere ein Pulsmesser, ein Schrittzähler, ein Blutdruckmessgerät, ein tragbares Gerät.
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Dies bringt den Vorteil, dass die zweite Messdatenerfassungseinrichtung weitere Vitaldaten liefern kann, welche den Gesamteindruck des Arztes bzw. Pflegepersonals abrunden können. Damit erhöht sich die Aussagekraft der gewonnenen Messdaten des Messdatenverarbeitungssystems.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems verfügt die zweite Messdatenerfassungseinrichtung über eine Kennung, insbesondere eine Seriennummer, welche eine Bauart der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung angibt, wobei die zweite Kalibrierinformation auf der Kennung basiert.
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Dies bringt den Vorteil, dass anhand der Kennung bzw. der Bauart der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung auf eine Qualität der zweiten Messdaten, welche von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung aufgenommen wurden, geschlossen werden kann. Damit ist auch eine automatisierte Messdatenverarbeitung möglich, bei der eine Qualität der Messdaten anhand der Kennung bzw. Bauart automatisch ausgewertet und angezeigt werden kann, beispielsweise anhand von Signalfarben einer Ampel in rot, gelb, grün.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems ist der Messdatenserver ausgelegt, die empfangenen ersten Messdaten in einer ersten Datenbank abzulegen und die empfangenen zweiten Messdaten in einer zweiten Datenbank abzulegen, wobei die zweite Datenbank von der ersten Datenbank getrennt ist, und wobei die in der ersten Datenbank abgelegten ersten Messdaten einen Hinweis auf die in der zweiten Datenbank abgelegten zweiten Messdaten aufweisen.
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Dies bringt den Vorteil, dass die ersten, d.h. sehr genauen Messdaten, in einer ersten Datenbank abgelegt werden, welche beispielsweise den gesetzlichen Vorschriften genügt, und dass die zweiten, weniger genauen Messdaten in einer separaten Datenbank abgelegt werden können, welche nicht den gesetzlichen Vorschriften genügen muss. Damit ist es leichter, die verschiedenen Messdaten auseinander zu halten und es kann nicht zu einer irrtümlichen Vermischung oder Verwechslung der Messdaten kommen. Das Risiko einer Fehldiagnose wird damit gemindert.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems sind die in der ersten Datenbank abgelegten ersten Messdaten mit einer Referenz versehen, welche auf die in der zweiten Datenbank abgelegten zweiten Messdaten verweist.
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Dies bringt den Vorteil, dass das Messdatenverarbeitungssystem automatisiert die zweiten Messdaten anhand der Referenz mit einbinden kann, um so die gesamten Messdaten bereitzuhalten. Eine Einbindung oder Nichteinbindung kann wahlweise auf Anforderung des Arztes bzw. Pflegers erfolgen.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems umfasst die Referenz die zweite Kalibrierinformation der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Arzt bzw. Pfleger bei der Entscheidung, weitere Messdaten in die Diagnose mit einzubinden, darüber informiert wird, mit welcher Kalibrierung die zweite Messdatenerfassungseinrichtung kalibriert ist. Damit kann er flexibel entscheiden, ob diese Genauigkeit der Kalibrierung für seinen Fall ausreichend ist oder nicht.
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In einer Ausführungsform des Messdatenverarbeitungssystems umfasst die Referenz einen Formfaktor, der eine Güte der zweiten Messdaten in Bezug auf eine Güte der ersten Messdaten angibt.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Formfaktor eine übersichtliche und schnelle Entscheidungshilfe darüber gibt, mit welcher Genauigkeit die zweiten Messdaten aufgenommen wurden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Messdatenverarbeitung, mit folgenden Schritten: Erfassen von ersten Messdaten durch eine erste Messdatenerfassungseinrichtung, wobei die erste Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der ersten Messdaten mit einer ersten Fehlertoleranz kalibriert ist und Übertragen der ersten Messdaten und einer ersten Kalibrierinformation über die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung; Erfassen von zweiten Messdaten durch eine zweite Messdatenerfassungseinrichtung, wobei die zweite Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der zweiten Messdaten mit einer zweiten Fehlertoleranz kalibriert ist, wobei die erste Fehlertoleranz kleiner ist als die zweite Fehlertoleranz, und Übertragen der zweiten Messdaten und einer zweiten Kalibrierinformation über die Kalibrierung der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung; Empfangen der ersten Messdaten und der ersten Kalibrierinformation von der ersten Messdatenerfassungseinrichtung und Empfangen der zweiten Messdaten und der zweiten Kalibrierinformation von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung; und Bereitstellen der ersten Messdaten und der zweiten Messdaten unter Hinweis auf die erste Kalibrierinformation und die zweite Kalibrierinformation der entsprechenden Messdatenerfassungseinrichtungen.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Arzt bzw. das Pflegepersonal mit diesem Verfahren eine Diagnose des Patienten auf eine sehr umfangreiche Informationsbasis stützen können, denn sie können nicht nur alleine die Daten der medizinischen Geräte, d.h. die sehr genauen Messdaten der ersten Messdatenerfassungseinrichtung mit der geringen ersten Fehlertoleranz für die Diagnose nutzen, sondern auch von Patienten erstellte Messdaten aus dem privaten Umfeld, d.h. die weniger genauen Messdaten der zweiten Messdatenerfassungs-einrichtung mit der höheren zweiten Fehlertoleranz in die Diagnose mit einbeziehen.
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Damit lassen sich die vorhandenen medizinischen Geräte als auch die Geräte aus dem privaten Umfeld effizient nutzen und ermöglichen so eine genauere Analyse des Zustands des Patienten als es ohne eine zusätzliche Einbindung der zweiten Messdaten möglich wäre.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens umfasst die erste Kalibrierinformation eine Information über eine Qualität der ersten Messdaten umfasst und wobei die zweite Kalibrierinformation eine Information über eine Qualität der zweiten Messdaten umfasst.
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Dies bringt den Vorteil, dass der Arzt bzw. das Pflegepersonal sich bei der Diagnose anhand der Messdaten sehr wohl bewusst darüber ist, welche Genauigkeit seine Diagnose aufweist, da er die Information über die Qualität der Messdaten zur Verfügung hat.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner ein Anzeigen der zweiten Kalibrierinformation bezüglich einer Konformität zu einem medizinischen Standard, insbesondere bezüglich einer Konformität nach dem Medizinproduktegesetz.
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Dies bringt den Vorteil, dass die erste Messdatenerfassungseinrichtung den gesetzlichen Vorschriften entspricht und in einem medizinischen Umfeld eingesetzt werden darf.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach dem zweiten Aspekt der Erfindung, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Dies bringt den Vorteil, dass das Verfahren flexibel auf vorhandenen Computern eingesetzt werden kann und sich mit einer Aktualisierung, beispielsweise einem Software-Update an geänderte Gegebenheiten anpassen kann.
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Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Messdatenverarbeitungssystems 100 gemäß einer Ausführungsform;
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2 eine schematische Darstellung eines dezentralisierten Systems 200 zur Verarbeitung von Vitaldaten gemäß einer Ausführungsform;
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3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens 300 zur Messdatenverarbeitung gemäß einer Ausführungsform; und
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4 eine schematische Darstellung eines Verfahrens 400 zur Datenverarbeitung in einer Health Cloud gemäß einer Ausführungsform.
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In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil hiervon bilden und in denen als Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeführt werden kann. Es versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen genutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Konzept der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einem beschränkenden Sinne zu verstehen. Ferner versteht es sich, dass die Merkmale der verschiedenen hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch etwas anderes angegeben ist.
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Die Aspekte und Ausführungsformen werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen sich im Allgemeinen auf gleiche Elemente beziehen. In der folgenden Beschreibung werden zu Erläuterungszwecken zahlreiche spezifische Details dargelegt, um ein eingehendes Verständnis von einem oder mehreren Aspekten der Erfindung zu vermitteln. Für einen Fachmann kann es jedoch offensichtlich sein, dass ein oder mehrere Aspekte oder Ausführungsformen mit einem geringeren Grad der spezifischen Details ausgeführt werden können. In anderen Fällen werden bekannte Strukturen und Elemente in schematischer Form dargestellt, um das Beschreiben von einem oder mehreren Aspekten oder Ausführungsformen zu erleichtern. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen genutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Konzept der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Wenngleich ein bestimmtes Merkmal oder ein bestimmter Aspekt einer Ausführungsform bezüglich nur einer von mehreren Implementierungen offenbart worden sein mag, kann außerdem ein derartiges Merkmal oder ein derartiger Aspekt mit einem oder mehreren anderen Merkmalen oder Aspekten der anderen Implementierungen kombiniert werden, wie für eine gegebene oder bestimmte Anwendung erwünscht und vorteilhaft sein kann. Weiterhin sollen in dem Ausmaß, in dem die Ausdrücke „enthalten", „haben", „mit" oder andere Varianten davon entweder in der ausführlichen Beschreibung oder den Ansprüchen verwendet werden, solche Ausdrücke auf eine Weise ähnlich dem Ausdruck „umfassen" einschließend sein. Die Ausdrücke „gekoppelt" und „verbunden" können zusammen mit Ableitungen davon verwendet worden sein. Es versteht sich, dass derartige Ausdrücke dazu verwendet werden, um anzugeben, dass zwei Elemente unabhängig davon miteinander kooperieren oder interagieren, ob sie in direktem physischem oder elektrischem Kontakt stehen oder nicht in direktem Kontakt miteinander stehen. Außerdem ist der Ausdruck „beispielhaft" lediglich als ein Beispiel aufzufassen anstatt der Bezeichnung für das Beste oder Optimale. Die folgende Beschreibung ist deshalb nicht in einem einschränkenden Sinne zu verstehen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Messdatenverarbeitungssystems 100 gemäß einer Ausführungsform. Das Messdatenverarbeitungssystem 100 umfasst einen Messdatenserver 101 sowie erste 103 und zweite 105 Messdatenerfassungseinrichtungen.
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Der Messdatenserver 101 dient zum Bereitstellen von ersten Messdaten 102 mit einer ersten Fehlertoleranz 110 und zweiten Messdaten 104 mit einer zweiten Fehlertoleranz 112, wobei die erste Fehlertoleranz 110 kleiner ist als die zweite Fehlertoleranz 112, beispielsweise kann die ersten Fehlertoleranz im Bereich von 0,01% liegen während die zweite im Bereich von 0,1% liegen kann. Im Folgenden wird die erste Fehlertoleranz als niedrige Fehlertoleranz bezeichnet, während die zweite Fehlertoleranz als hohe Fehlertoleranz bezeichnet wird.
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Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 dient zum Erfassen der ersten Messdaten 102. Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 ist für die Erfassung der ersten Messdaten 102 mit einer ersten Fehlertoleranz 110 kalibriert. Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 weist eine erste Messdatenübertragungsschnittstelle 107 auf, mit welcher die ersten Messdaten 102 und eine erste Kalibrierinformation 106 über die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung 103 an den Messdatenserver 101 übertragen werden können.
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Die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 dient zum Erfassen der zweiten Messdaten 104. Die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 ist für die Erfassung der zweiten Messdaten 104 mit einer zweiten Fehlertoleranz 112 kalibriert. Die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 weist eine zweite Messdatenübertragungsschnittstelle 109 auf, mit welcher die zweiten Messdaten 104 und eine zweite Kalibrierinformation 108 über die Kalibrierung der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung 105 an den Messdatenserver 101 übertragen werden können.
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Der Messdatenserver 101 weist eine Messdatenerfassungsschnittstelle 111 auf, mit welcher die ersten Messdaten 102 und die erste Kalibrierinformation 106 von der ersten Messdatenerfassungseinrichtung 103 empfangen werden können und mit welcher die zweiten Messdaten 104 und die zweite Kalibrierinformation 108 von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung 105 empfangen werden können.
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Der Messdatenserver 101 dient ferner dazu, die ersten Messdaten 102 und die zweiten Messdaten 104 unter Hinweis auf die erste Kalibrierinformation 106 und die zweite Kalibrierinformation 108 der entsprechenden Messdatenerfassungseinrichtungen 103, 105 bereitzustellen.
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Die erste Kalibrierinformation 106 kann eine Information über eine Qualität der ersten Messdaten 102 umfassen und die zweite Kalibrierinformation 108 kann eine Information über eine Qualität der zweiten Messdaten 104 umfassen.
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Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 kann ein medizinisches Gerät zur Erfassung von Vitaldaten mit einer vorgegebenen ersten Fehlertoleranz 110 sein.
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Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 kann eine Konformität zu einem medizinischen Standard aufweisen, insbesondere eine Konformität nach dem Medizinproduktegesetz.
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Die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 kann über einen Eichstempel verfügen und die erste Kalibrierinformation 106 kann auf dem Eichstempel basieren.
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Die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 kann ein Gerät zur Erfassung von Vitaldaten sein, beispielsweise ein Fitnessgerät, ein Wellnessgerät, ein Consumer Produkt für den Heimgebrauch, insbesondere ein Pulsmesser, ein Schrittzähler, ein Blutdruckmessgerät oder ein tragbares Gerät.
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Die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 kann über eine Kennung, insbesondere eine Seriennummer verfügen, welche eine Bauart der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung 105 angeben kann. Die zweite Kalibrierinformation 108 kann auf der Kennung basieren.
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Der Messdatenserver 101 kann die empfangenen ersten Messdaten 102 in einer ersten Datenbank ablegen und die empfangenen zweiten Messdaten 104 in einer zweiten Datenbank ablegen. Die zweite Datenbank kann von der ersten Datenbank getrennt sein. Die in der ersten Datenbank abgelegten ersten Messdaten 102 können einen Hinweis auf die in der zweiten Datenbank abgelegten zweiten Messdaten 104 aufweisen.
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Die in der ersten Datenbank abgelegten ersten Messdaten 102 können mit einer Referenz versehen sein, welche auf die in der zweiten Datenbank abgelegten zweiten Messdaten 104 verweisen kann.
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Die Referenz kann die zweite Kalibrierinformation 108 der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung 105 umfassen.
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Die Referenz kann einen Formfaktor umfassen, der eine Güte der zweiten Messdaten 104 in Bezug auf eine Güte der ersten Messdaten 102 angeben kann.
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Das Messdatenverarbeitungssystem 100 kann beispielsweise in einem medizinischen Umfeld eingesetzt werden, z.B. in einer Health Cloud oder einem dezentralisierten System 200 zur Verarbeitung von Vitaldaten, wie unten zu 2 beschrieben. In der allgemeinen Form gemäß 1 kann das Messdatenverarbeitungssystem 100 aber auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, um die Messung auf eine größere Datenbasis zu stützen und damit informativer und genauer zu machen. Beispielsweise kann das Messdatenverarbeitungssystem 100 in einem Automotive Umfeld eingesetzt werden, in welchem kalibrierte Messgeräte Daten von hoher Genauigkeit liefern, beispielsweise Geschwindigkeitssensoren, Drucksensoren oder Temperatursensoren. Daneben können jedoch weitere Messgeräte aus dem Umfeld des Fahrers genutzt werden, um einen besseren Gesamtüberblick zu erzielen, beispielsweise Messdaten, die von mobilen Teilnehmergeräten aufgenommen werden, wie Sprachnachrichten, aktuelle Streckendaten aus dem Internet oder auch aufgenommene Vitaldaten von Wellnessgeräten zur Erkennung der Fahrtüchtigkeit des Fahrers.
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Dabei bietet die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 den Vorteil einer höheren Flexibilität. Insbesondere wenn diese über keine aufwendige Kalibration nach gesetzlichen Vorschriften verfügen muss, ist es leichter die zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 auszutauschen oder mit neuer Software zu laden, um sich flexibel an geänderte Umgebungssituationen anzupassen.
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Beispielsweise kann das Messdatenverarbeitungssystem 100 auch in einem Verkehrsleitsystem eingesetzt werden, das beispielsweise über fest installierte Anlagen mit einer geringen Fehlertoleranz zur Erfassung des Ortes, der Geschwindigkeit und der Kennzeichen von Fahrzeugen verfügt. Daneben kann dieses Verkehrsleitsystem auch Informationen von anderen Messwerterfassungssystemen mit höherer Fehlertoleranz nutzen, wie z.B. mobile Geräte, beispielsweise Navigationsgeräte in Fahrzeugen oder mobile Kommunikationsgeräte wie Smartphones, Notebooks mit Mobilfunkadapter oder andere Geräte mit Mobilfunk- oder Internetanbindung. Die ersten Messdaten 102 mit der ersten Fehlertoleranz 110 können beispielsweise von solch fest installierten Geräten aufgenommen werden und die zweiten Messdaten 104 mit der zweiten Fehlertoleranz können von solch mobilen Geräten aufgenommen werden.
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Die zweiten Messdaten 104 können auch dazu verwendet werden, um die ersten Messdaten zu überprüfen. So kann es im Lauf der Zeit vorkommen, dass die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung 103 nicht mehr den Anforderungen entspricht. Mittels Aufnahme der zweiten Messdaten 104 mit der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung 105 kann eine Abweichung in der Genauigkeit der ersten Messdaten 102 erkannt werden und notfalls ein Alarm ausgelöst werden. Bei bekannter Kalibrierungsgüte der ersten Messdaten 102 kann ein Schwellwert bestimmt werden. Wenn die Differenz zwischen ersten Messdaten 102 und zweiten Messdaten 104 außerhalb des Schwellwerts liegt, kann ein Fehler erkannt werden und beispielsweise ein Alarm ausgelöst werden, um die erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 erneut kalibrieren zu lassen.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines dezentralisierten Systems 200 zur Verarbeitung von Vitaldaten gemäß einer Ausführungsform. Das dezentrale System 200 umfasst eine oder mehrere dezentralisierte Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 die dazu ausgelegt sind, mit einem oder mehreren anderen dezentralisierten Kommunikationsgeräten 201, 203, 205 zu kommunizieren. Zum Beispiel kann jedes der dezentralisierten Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 mobile Patientensoftware nutzen, welche auf einem Kommunikationsgerät ausgeführt werden kann, das über eine dezentrale Datenzusammenführungssoftware verfügt. Die dezentralisierten Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 können auf Daten von Teilnehmern in einer verteilten Weise zugreifen bzw. speichern, beispielsweise auf dem Teilnehmer-Kommunikationsgerät 205 ohne dass diese Daten auf einem zentralen Server oder auf einer Mehrzahl von verteilten Servern gespeichert werden müssen.
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Jedes der dezentralisierten Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 kann eine Kommunikation zu einem anderen der dezentralisierten Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 in dem dezentralen Netzwerk 102 initiieren. Damit kann das dezentrale Netzwerk 102 eine Skalierung von zu erfüllenden Diensten und Eingriffen durchführen. Zum Beispiel kann bei Erkennung einer zu erfüllenden Aufgabe auf dem Teilnehmer Kommunikationsgerät 205 dieses Gerät 205 entscheiden ob ein erkanntes Ereignis, das eine zu erfüllende Aufgabe signalisiert, eskaliert werden soll, so dass ein oder weitere Teilnehmer Geräte 205 davon in Kenntnis gesetzt werden oder ob das Pflegedienstteam darüber informiert werden sollen. Falls das Teilnehmer Kommunikationsgerät 205 entscheidet, dass beispielsweise der Pfleger oder die Krankenschwester in Kenntnis gesetzt werden sollten, so kann das Teilnehmer Kommunikationsgerät 205 Funktionalität der dezentralen Datenzusammenführungssoftware nutzen, um ein entsprechendes Ereignis, beispielsweise einen Alarm oder eine Meldung direkt dem Pfleger/Krankenschwester-Kommunikationsgerät 201 zu übermitteln. Das Pfleger/Krankenschwester-Kommunikationsgerät 201 kann dann die Meldung empfangen und ein entsprechendes Nutzerinterface-Ereignis, z.B. auf dem Bildschirm, als Ton oder als eine Vibration auslösen. Ferner kann es dem Teilnehmer Kommunikationsgerät 205 eine entsprechende Antwort übermitteln, beispielsweise, dass die zu erfüllende Aufgabe übernommen wird.
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Das dezentrale System 200 umfasst einen Cloud-Dienste Server, mit dem das Netzwerk 210 auf andere Netzwerke oder Komponenten in der Cloud zugreifen kann. Ferner umfasst das dezentrale System 200 Diagnose/Überwachungssysteme 207, mit denen eine Diagnose bzw. Überwachung des Netzwerks 210 und der Kommunikationsgeräte 201, 203, 205 durchgeführt werden kann. Mit den Diagnose/Überwachungssysteme 207 können Ärzte oder Pflegepersonal Teilnehmergeräte 205 diagnostizieren, die Effektivität von Eingriffsmaßnahmen überwachen und ähnliches. Beispielsweise kann die Effizienz eines Pflegeplans überwacht werden oder es können Diagnosemaßnahmen und mögliche Notfallpläne erstellt und überprüft werden.
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Das dezentrale System 200 umfasst ferner medizinische Sensorgeräte 213 zur Erfassung von Vitaldaten des Patienten, Steuerungsgeräte 211 zur Steuerung der Messwerterfassung und weiterhin Fitness/Wellnessgeräte 215, mit den ebenfalls Vitaldaten des Patienten erfasst werden können. Die medizinischen Sensorgeräte 213, die Fitness/Wellnessgeräte 215 und die Steuerungsgeräte 211 können von einem Teilnehmerkommunikationsgerät 205 gesteuert werden, so dass jeder Arzt/Pfleger mit seinem mobilen Teilnehmerkommunikationsgerät 205 eine Messwerterfassung am Patienten initiieren kann.
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Die medizinischen Sensorgeräte 213 können eine sehr niedrige Fehlertoleranz aufweisen und beispielswiese in Konformität zu dem Medizinproduktegesetz sein. Sie können z.B. den ersten Messdatenerfassungseinrichtungen 103 gemäß der Beschreibung zu 1 entsprechen. Die Fitness/Wellnessgeräte 215 können dagegen eine hohe Fehlertoleranz aufweisen, d.h. im Vergleich zu den medizinischen Sensorgeräten 213 eine wesentlich ungenauere Messung der Vitaldaten durchführen und im allgemeinen keine Konformität zu dem Medizinproduktegesetz aufweisen. Die Fitness/Wellnessgeräte 215 können z.B. den zweiten Messdatenerfassungseinrichtungen 105 gemäß der Beschreibung zu 1 entsprechen.
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In dem Netzwerk 210 kann ein Verfahren zur Auswertung der Daten, aufgenommen von den medizinischen Sensorgeräten 213 und den Fitness/Wellnessgeräten 215 beispielsweise folgendermaßen ablaufen. Das Verfahren kann eine Auswertung von Vitaldaten durchführen, wobei die Vitaldaten aufgenommen werden durch Geräte mit Fehlertoleranz einer ersten Art 213, d.h. den medizinischen Sensorgeräten 213 und durch Geräte einer zweiten Art, d.h. den Fitness/Wellnessgeräten. Die Fehlertoleranz der ersten Art ist dabei niedriger, insbesondere wesentlich niedriger ist als die Fehlertoleranz der zweiten Art. Die Geräte mit Fehlertoleranz der ersten Art können eine Kennung aufweisen, die in einer Datenbank hinterlegt ist, und das jeweilige Gerät aufgrund der Kennung als Gerät mit Fehlertoleranz der ersten Art für die medizinische Gesundheitsvorsorge erkannt wird. Die Geräte mit Fehlertoleranz der zweiten Art weisen im wesentlichen keine Kennung auf und Daten dieser Geräte mit Fehlertoleranz der zweiten Art werden für die Aufnahme von Vitaldaten gemäß ihrer Kalibrierungsgüte aufbereitet. Vitaldaten von Geräten mit Fehlertoleranz der zweiten Art können dabei unter Berücksichtigung der Kalibrierungsqualität in einer Datenbank für die medizinische Gesundheitsversorgung abgelegt werden, beispielsweise über die Diagnose/Überwachungssysteme 207 oder über die Anbindung an die Cloud-Dienste 209.
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Die Daten der Geräte mit Fehlertoleranz der ersten Art können in einer ersten Datenbank abgelegt und die Daten der Geräte mit Fehlertoleranz der zweiten Art können in einer getrennten zweiten Datenbank abgelegt werden und Daten der zweiten Datenbank können mittels Referenzen zu den Daten der ersten Datenbank hinzugefügt werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens fügt die Referenz von der ersten Datenbank auf die zweite Datenbank Informationen über die Kalibrierungsgüte bzw. die Fehlertoleranz der ersten Art insbesondere als Formfaktor hinzu.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens lässt die Referenz eine Abstraktion der Daten in der Weise zu, dass kein Rückschluss auf Personendaten, die in den jeweiligen Daten enthalten sein können, zugelassen wird.
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Ein System kann das Verfahren durchführen und die mit dem Internet verbundenen Kommunikationsgeräte authentifizieren.
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Das Verfahren kann mit einem Computerprogramm durchgeführt werden. Ein Computerprogrammprodukt kann zum Ablauf des Computerprogramms zur Durchführung des Verfahrens genutzt werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 300 zur Messdatenverarbeitung gemäß einer Ausführungsform. Das Verfahren 300 kann die folgenden Schritte aufweisen: 1. Schritt: Erfassen 301 von ersten Messdaten durch eine erste Messdatenerfassungseinrichtung, wobei die erste Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der ersten Messdaten mit einer ersten Fehlertoleranz kalibriert ist und Übertragen der ersten Messdaten und einer ersten Kalibrierinformation über die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung. 2. Schritt: Erfassen 302 von zweiten Messdaten durch eine zweite Messdatenerfassungseinrichtung, wobei die zweite Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der zweiten Messdaten mit einer zweiten Fehlertoleranz kalibriert ist, wobei die erste Fehlertoleranz kleiner ist als die zweite Fehlertoleranz, und Übertragen der zweiten Messdaten und einer zweiten Kalibrierinformation über die Kalibrierung der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung. 3. Schritt: Empfangen 303 der ersten Messdaten und der ersten Kalibrierinformation von der ersten Messdatenerfassungseinrichtung und Empfangen der zweiten Messdaten und der zweiten Kalibrierinformation von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung. 4. Schritt: Bereitstellen 304 der ersten Messdaten und der zweiten Messdaten unter Hinweis auf die erste Kalibrierinformation und die zweite Kalibrierinformation der entsprechenden Messdatenerfassungseinrichtungen.
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Das Verfahren 300 kann auf einem Messdatenverarbeitungssystem 100 wie zu 1 beschrieben, ablaufen. Die erste Kalibrierinformation kann eine Information über eine Qualität der ersten Messdaten umfassen und die zweite Kalibrierinformation kann eine Information über eine Qualität der zweiten Messdaten umfassen. Das Verfahren 300 kann ferner den folgenden Schritt aufweisen: Anzeigen der zweiten Kalibrierinformation bezüglich einer Konformität zu einem medizinischen Standard, insbesondere bezüglich einer Konformität nach dem Medizinproduktegesetz.
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Das Verfahren 300 kann auf dem in 2 beschriebenen dezentralen System 200 ausgeführt werden oder auf dem Messdatenverarbeitungssystem 100 gemäß 1.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 400 zur Datenverarbeitung in einer Health Cloud gemäß einer Ausführungsform.
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Das Verfahren 400 zur Datenverarbeitung in einer Health Cloud umfasst die folgenden Schritte gemäß der Darstellung in 4: 1. Schritt 401: Anforderung von Vitaldaten; 2. Schritt 402: Abfragen der verfügbaren Patientengeräte; 3. Schritt 403: Aufnahme der Vitaldaten durch medizinische Gerät mit niedriger Fehlertoleranz und mit quantitativer Kalibrierung, gegebenenfalls geeicht; 4. Schritt 404: Aufnahme der Vitaldaten durch das Fitnessgerät mit hoher Fehlertoleranz und mit qualitativer Kalibrierung, gegebenenfalls ungeeicht; 5. Schritt 405: Aufbereitung der Daten (des medizinischen Geräts) und Meldung der Rohdaten und Kalibrierungsqualität an den Server; 6. Schritt 406: Aufbereitung der Daten (des Fitnessgeräts) und Meldung der Rohdaten und Kalibrierungsqualität an den Server; 7. Schritt 407: Auswertung der Daten unter Berücksichtigung der Kalibrierungsqualität.
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Das Verfahren kann in der Health Cloud 413 ausgeführt werden, beispielsweise dem dezentralen System 200 zur Verarbeitung von Vitaldaten, wie in 2 beschrieben. Die Schritte 1, 2 und 7 können auf einem Server 410 in der Health Cloud 413 implementiert sein, die Schritte 3 und 6 können auf einem medizinischen Gerät 411 in der Health Cloud und die Schritte 4 und 5 auf einem Fitnessgerät 412 in der Health Cloud implementiert sein. Bei dem Server 410 kann es sich um einen Messdatenserver 101 handeln, wie oben zu 1 beschrieben. Bei dem medizinischen Gerät 411 kann es sich um eine erste Messdatenerfassungseinrichtung 103 handeln, wie oben zu 1 beschrieben. Bei dem Fitnessgerät 412 kann es sich um eine zweite Messdatenerfassungseinrichtung 105 handeln, wie oben zu 1 beschrieben. Das medizinische Gerät 411 weist eine niedrige Fehlertoleranz im Vergleich zu dem Fitnessgerät 412 auf. Daher wird das medizinische Gerät 411 auch als ein Gerät einer ersten Art bzw. eines ersten Typs, das durch seine niedrige Fehlertoleranz spezifiziert ist, bezeichnet. Das Fitnessgerät 412 wird als Gerät einer zweiten Art bzw. eines zweiten Typs bezeichnet, das durch seine hohe Fehlertoleranz im Vergleich zu der des medizinischen Geräts spezifiziert ist. Beispielsweise kann die Fehlertoleranz des medizinischen Geräts 411 im Bereich von 0,01% liegen, während die Fehlertoleranz des Fitnessgeräts 412 im Bereich von 0,1% liegen kann Dies sind lediglich Beispiele, andere Zahlenwerte sind gleichermaßen möglich, bei denen die Fehlertoleranz des medizinischen Geräts 411 kleiner oder wesentlich kleiner als die Fehlertoleranz des Fitnessgeräts 412 ist.
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Das Verfahren 400 bezieht sich auf die Datenverarbeitung in einer Health Cloud 413. Die Health Cloud 413 ist ein Datenverarbeitungssystem zur Verarbeitung von Daten von im Wesentlichen medizinischen Geräten, die besonderen Ansprüchen an medizinische Datenaufnahme und Datenverarbeitung entsprechen. Das Datenverarbeitungssystem kann mit diesem Verfahren 400 auch für Daten aus dem Umfeld von tragbaren Geräten inklusive Wearables (d.h. portablen Geräten), die aus dem Gebiet der Consumer Produkte kommen, fallweise geöffnet werden, welche dem Patienten für den Heimgebrauch zu Verfügung stehen.
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Fallweise bedeutet, dass Daten die von Geräten des Patienten Informationen über den Hergang und das Eintreten einer Krankheit in einem Stadium zu einem Zeitpunkt erlauben, als der Patient noch nicht in medizinischer Behandlung bei einem Art oder Heilkundigen war.
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Sollte der Arzt oder Heilkundige der Meinung sein, dass Geräte des Patienten wichtige Informationen über Vitalparameter wie beispielsweise Puls, Blutdruck, Atmung zur Diagnose einer Krankheit wie beispielsweise eines Herzinfarktes liefern, so wird er mit dem Verfahren 400 in die Lage versetzt, Daten unter Berücksichtigung der niedrigen Fehlertoleranz qualitativ in das System 413 einfügen zu können.
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Das Verfahren läuft dabei im Wesentliche wie folgt ab: Die Health Cloud 413 umfasst einen Server 410, auf dem Daten der ersten Kategorie abgespeichert sind. In der Health Cloud 413 sind vor allem medizinische Geräte 411 von niedriger Fehlertoleranz aufgenommen. Die niedrige Fehlertoleranz der Geräte 411 wird vor allem durch das Medizinproduktegesetz festgelegt.
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Zudem gibt es Fitnessgeräte 412, wie beispielsweise Pulsmesser oder Schrittzähler, welche eine hohe Fehlertoleranz aufweisen, welche nicht dem Medizinproduktegesetz unterliegen. Diese können fallweise in die Health Cloud 413 aufgenommen werden, insbesondere wenn in einem medizinischen Notfall die Daten der Pulsmesser anderer Fitnessgeräte die Auswertung der Daten wünschenswert erscheinen lässt.
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Das Fitnessgerät 413 kann insbesondere über eine mobile Kommunikationsschnittstelle, beispielsweise Bluetooth mit der Health Cloud 413 verbunden werden. Der Patient oder der Heilkundige, welcher das Gerät 412 einbindet, kann damit sofort einen Hinweis auf die Kalibrierungsqualität und die Konformität zum Standard des Medizinproduktegesetzes erhalten. Dies kann zum Beispiel über eine Signalisierung in Ampelfarben erfolgen, wobei eine niedrige Abweichung durch eine grüne Signalfarbe in der Messwertanzeige gekennzeichnet sein kann und eine höhere Abweichung durch eine gelbe oder rote Signalfarbe angezeigt werden kann.
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Das Verfahren 400 kann im Einzelnen wie folgt ablaufen:
In Schritt 401 werden Vitaldaten nur von den unterschiedlichen Gerätearten abgefragt.
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In Schritt 402 erfolgt die Abfrage der verfügbaren Patientengeräte.
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In Schritt 403 erfolgt die Aufnahme der Vitaldaten durch das medizinische Gerät 411 mit niedriger Fehlertoleranz und mit qualitativer Kalibration, welches gegebenenfalls auch geeicht ist.
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In Schritt 104 erfolgt die Aufnahme der Vitaldaten durch das Fitnessgerät 412 mit hoher Fehlertoleranz und mit qualitativer Kalibration, welches im Wesentlichen ungeeicht ist, mittels einer Referenz.
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In Schritt 405 erfolgt die Aufbereitung der Daten und Meldung der Rohdaten und Kalibrierungsqualität an den Server 410.
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In Schritt 406 erfolgt die Aufbereitung der Daten und Meldung der Rohdaten und Kalibrierungsqualität an den Server 410. Die Aufbereitung kann durch Hinzufügen eines Formfaktors geschehen.
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In Schritt 407 erfolgt die Auswertung der Daten unter Berücksichtigung der Kalibrierungsqualität.
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Die Gerätedaten und Kalibrierungsqualität kann auch in einer Datenbank aufgrund der Bauartkonformität hinterlegt werden. Die Geräte können dann aufgrund der Kennung, insbesondere einer Seriennummer in einem Trustcenter identifiziert werden. Die Berechnung der Fehlertoleranz wird dadurch obsolet und die Herstellerangaben können bevorzugt für die Ermittlung der Kalibrierungstoleranz herangezogen werden.
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Mit dem Verfahren 400 können somit fallweise Geräte 412 von hoher Fehlertoleranz in ein medizinisches Datenerfassungssystem (die Health Cloud 413) mit Geräten 411 von im wesentlichen niedriger Fehlertoleranz eingebunden werden, wobei auch gleiche Messgrößen von unterschiedlichen Systemen auf Grund von Multisensormodulen erfasst werden können. Damit können die Geräte 412, 413 automatisiert kommunizieren und dem Arzt bzw. Pflegepersonal eine genauere Analyse des Zustands des Patienten aufgrund der größeren Messdatenbasis ermöglichen.
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Somit kann die Diagnose des Patienten auf eine umfangreiche Informationsbasis gestützt werden, d.h. nicht nur alleine die Daten der medizinischen Geräte 411 können für die Diagnose genutzt werden, sondern auch von Patienten erstellte Messdaten aus dem privaten Umfeld können in die Diagnose mit einbezogen werden.
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Das Verfahren 400 kann auf dem in 2 beschriebenen dezentralen System 200 ausgeführt werden oder auf dem Messdatenverarbeitungssystem 100 gemäß 1.
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Ein Aspekt der Erfindung umfasst auch ein Computerprogrammprodukt, das direkt in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen das zu den 2 und 4 beschriebene Verfahren 200, 400 ausgeführt werden kann, wenn das Produkt auf einem Computer läuft. Das Computerprogrammprodukt kann auf einem computergeeigneten Medium gespeichert sein und folgendes umfassen: computerlesbare Programmittel, die einen Computer veranlassen, erste Messdaten durch eine erste Messdatenerfassungseinrichtung zu erfassen, wobei die erste Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der ersten Messdaten mit einer ersten Fehlertoleranz kalibriert ist und die ersten Messdaten und eine erste Kalibrierinformation über die Kalibrierung der ersten Messdatenerfassungseinrichtung zu übertragen; zweite Messdaten durch eine zweite Messdatenerfassungseinrichtung zu erfassen, wobei die zweite Messdatenerfassungseinrichtung für die Erfassung der zweiten Messdaten mit einer zweiten Fehlertoleranz kalibriert ist, wobei die erste Fehlertoleranz kleiner ist als die zweite Fehlertoleranz, und die zweiten Messdaten und eine zweite Kalibrierinformation über die Kalibrierung der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung zu übertragen; die ersten Messdaten und die erste Kalibrierinformation von der ersten Messdatenerfassungseinrichtung zu empfangen und die zweiten Messdaten und die zweite Kalibrierinformation von der zweiten Messdatenerfassungseinrichtung zu empfangen; und die ersten Messdaten und die zweiten Messdaten unter Hinweis auf die erste Kalibrierinformation und die zweite Kalibrierinformation der entsprechenden Messdatenerfassungseinrichtungen bereitzustellen.
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Der Computer kann ein PC sein, beispielsweise ein PC eines Computernetzwerks. Der Computer kann als ein Chip, ein ASIC, ein Mikroprozessor oder ein Signalprozessor realisiert sein und in einem Computernetzwerk, beispielsweise einem Messdatenverarbeitungssystem 100 wie in 1 beschrieben oder in einem dezentralisierten System wie in 2 beschrieben oder in einer Cloud, angeordnet sein.
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Es ist selbstverständlich, dass die Merkmale der verschiedenen beispielhaft hierin beschriebenen Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, außer wenn spezifisch anderweitig angegeben. Wie in der Beschreibung und den Zeichnungen dargestellt müssen einzelne Elemente, die in Verbindung stehend dargestellt wurden, nicht direkt miteinander in Verbindung stehen; Zwischenelemente können zwischen den verbundenen Elementen vorgesehen sein. Ferner ist es selbstverständlich, dass Ausführungsformen der Erfindung in einzelnen Schaltungen, teilweise integrierten Schaltungen oder vollständig integrierten Schaltungen oder Programmiermitteln implementiert sein können. Der Begriff „beispielsweise“ ist lediglich als ein Beispiel gemeint und nicht als das Beste oder Optimale. Es wurden bestimmte Ausführungsformen hierin veranschaulicht und beschrieben, doch für den Fachmann ist es offensichtlich, dass eine Vielzahl von alternativen und/oder gleichartigen Implementierungen anstelle der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen verwirklicht werden können, ohne vom Konzept der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Messdatenverarbeitungssystem gemäß einer Ausführungsform
- 101
- Messdatenserver
- 102
- erste Messdaten
- 103
- erste Messdatenerfassungseinrichtung
- 104
- zweite Messdaten
- 105
- zweite Messdatenerfassungseinrichtung
- 106
- erste Kalibrierinformation
- 107
- erste Messdatenübertragungsschnittstelle
- 108
- zweite Kalibrierinformation
- 109
- zweite Messdatenübertragungsschnittstelle
- 110
- erste Fehlertoleranz
- 111
- Messdatenerfassungsschnittstelle
- 112
- zweite Fehlertoleranz
- 121
- erste Messung
- 122
- zweite Messung
- 200
- dezentrales System zur Verarbeitung von Vitaldaten
- 201
- Modul für Krankenschwester/Pfleger
- 203
- Unterstützungsnetzwerk
- 205
- Modul für Teilnehmer des Systems
- 207
- Diagnose/Überwachungssysteme
- 209
- Cloud-Dienste
- 210
- Netzwerk
- 211
- Steuerungsgeräte
- 213
- medizinische Sensorgeräte
- 215
- Fitness/Wellnessgeräte
- 300
- Verfahren zur Messdatenverarbeitung gemäß einer Ausführungsform
- 301
- 1. Schritt: Erfassen von ersten Messdaten
- 302
- 2. Schritt: Erfassen von zweiten Messdaten
- 303
- 3. Schritt: Empfangen der ersten/zweiten Messdaten
- 304
- 4. Schritt: Bereitstellen der ersten/zweiten Messdaten
- 400
- Verfahren zur Datenverarbeitung in einer Health Cloud gemäß einer Ausführungsform
- 401
- 1. Schritt: Anforderung von Vitaldaten
- 402
- 2. Schritt: Abfragen der verfügbaren Patientengeräte
- 403
- 3. Schritt: Aufnahme der Vitaldaten durch med. Gerät mit niedriger Fehlertoleranz
- 404
- 4. Schritt: Aufnahme der Vitaldaten durch Fitnessgerät mit hoher Fehlertoleranz
- 405
- 5. Schritt: Aufbereitung der Daten (des med. Geräts), Meldung an den Server
- 406
- 6. Schritt: Aufbereitung der Daten (des Fitnessgeräts), Meldung an den Server
- 407
- 7. Schritt: Auswertung der Daten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- europäischen Richtlinien 90/385/EWG [0014]
- 93/42/EWG [0014]
- 98/79/EG [0014]