DE102015104389A1

DE102015104389A1 - Bipolares elektrochirurgisches Instrument

Info

Publication number: DE102015104389A1
Application number: DE102015104389.0A
Authority: DE
Inventors: Keng-Liang Ou; Hsi-Jen CHIANG; Chao-Chia WENG
Original assignee: 3D Global Biotech Inc
Current assignee: 3D Global Biotech Inc
Priority date: 2014-04-02
Filing date: 2015-03-24
Publication date: 2015-10-08
Also published as: TWM485696U; GB201503043D0; FR3019460A1; US9907606B2; GB2524880A8; GB2524880B; GB2524880A; US20150282872A1

Abstract

Ein bipolares elektrochirurgisches Instrument weist einen Griff (10) und ein Operationswerkzeug (20, 20A, 20B) auf. Das Operationswerkzeug (20, 20A, 20B) weist mehrere Vertiefungen (22) auf, die dicht in wenigstens einer Arbeitsfläche (21, 21A, 21B) des Operationswerkzeugs (20, 20A, 20B) gebildet sind. Da die Vertiefungen (22) auf der wenigstens einen Arbeitsfläche (21, 21A, 21B) gebildet sind, kann Gewebe einer Eingriffsstelle gleichmäßig erwärmt werden und Verkleben der Eingriffsstelle wird minimiert. Außerdem, da die Vertiefungen (22) direkt auf der wenigstens einer Arbeitsfläche (21, 21A, 21B) gebildet sind, werden die Vertiefungen (22) nach längerer Benutzungszeit nicht abgeflacht und kein giftiges Gas wird freigesetzt, wenn das Operationswerkzeug (20, 20A, 20B) auf hohe Temperaturen erwärmt wird. Demgemäß kann ein Anti-Haft-Effekt des Operationswerkzeugs (20, 20A, 20B) und die Gesundheit des medizinischen Personals sichergestellt werden.

Description

1. Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrokauterisationsvorrichtung bzw. ein elektrochirurgisches Instrument und insbesondere ein bipolares elektrochirurgisches Instrument, das Haftungen bzw. Verwachsungen bzw. Verkleben an Operations- bzw. Eingriffsstellen reduziert.
2. Beschreibung des Standes der Technik
Im Allgemeinen können Eingriffsstellen durch Operationsinstrumente während operativer Eingriffe geschnitten, getrimmt bzw. gekappt, bzw. gekürzt oder abgehackt bzw. geklammert bzw. gestutzt werden. Ein elektrochirurgisches System wird verwendet, um einen elektrischen Strom von einer Radiofrequenz-Energieversorgung an die elektrochirurgischen Instrumente auszugeben, um die Temperatur der elektrochirurgischen Instrumente zu erhöhen. Das elektrochirurgische Instrument kann ein Messer, eine Schere, eine Zange oder dergleichen sein. Da die elektrochirurgischen Instrumente auf hohe Temperaturen erwärmt werden, können die elektrochirurgischen Instrumente Gewebe kauterisieren, um Blutverlust während des Schneidens, Kürzens oder Stutzens der Eingriffsstelle zu verhindern. Daher kann die Sicherheit der operativen Eingriffe verbessert werden.
Jedoch, wenn die elektrochirurgischen Instrumente mit hoher Temperatur das Gewebe der Eingriffsstellen berühren, können das Gewebe und das Blut verbrannt werden und gerinnen und an den elektrochirurgischen Instrumente festkleben. Falls die elektrochirurgischen Instrumente dazu gezwungen werden sich von dem Gewebe zu trennen, tritt eine offene Wunde auf, die vergrößert werden kann, was Blutungen und eine Verlängerung der Eingriffszeit verursacht. Daher ist die Sicherheit der operativen Eingriffe nach wie vor begrenzt.
Um die Verwachsung bzw. das Verkleben der Eingriffsstelle zu reduzieren ist eine Außenfläche eines herkömmlichen elektrochirurgischen Instruments mit einem spezifischen Material ummantelt, um eine Filmschicht zu bilden, die leitfähig und anti-haftend ist. Die Filmschicht kann die Gewebe der Eingriffsstellen gleichmäßig erwärmen anstatt die Gewebe teilweise zu erwärmen, um so das Verkleben der Eingriffsstellen zu verhindern. Jedoch können die spezifischen Materialien bei hohen Temperaturen giftige Gase freisetzten, was der Gesundheit des anwesenden medizinischen Personals schaden kann. Außerdem nutzt sich die Filmschicht nach längerer Benutzungszeit ab und die Effekte der Anti-Haftung und der Leitfähigkeit der Filmschicht reduzieren sich demgemäß.
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein bipolares elektrochirurgisches Instrument bereitzustellen. Ein bipolares elektrochirurgisches Instrument weist einen Griff und ein Operationswerkzeug auf. Das Operationswerkzeug ist an einem Vorderende des Griffs befestigt und weist mehrere Einkerbungen bzw. Vertiefungen auf, die dicht in wenigstens einer Arbeitsfläche des Operationswerkzeugs gebildet sind.
Da Vertiefungen auf wenigstens einer Arbeitsfläche des Operationswerkzeugs gebildet sind, kann Gewebe einer Eingriffsstelle gleichmäßig erwärmt werden und Verkleben der Eingriffsstelle wird minimiert. Außerdem, da die Vertiefungen direkt auf der wenigstens einer Arbeitsfläche gebildet sind, werden die Vertiefungen nach längerer Benutzungszeit nicht oberflächlich bzw. flach bzw. abgeflacht und kein giftiges Gas wird freigesetzt, wenn das Operationswerkzeug auf hohe Temperaturen erwärmt wird. Demgemäß kann ein Anti-Haft-Effekt des Operationswerkzeugs und die Gesundheit des medizinischen Personals sichergestellt werden.
Zeichnungen
1 ist eine Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform eines bipolaren elektrochirurgischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung;
2 ist eine Querschnittsseitenansicht des bipolaren elektrochirurgischen Instruments in 1;
3 ist eine vergrößerte Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform eines bipolaren elektrochirurgischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung; und
4 ist eine vergrößerte Perspektivansicht einer dritten Ausführungsform eines bipolaren elektrochirurgischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung.
Mit Bezug auf 1, 3, und 4 umfasst ein bipolares elektrochirurgisches Instrument gemäß der vorliegenden Erfindung einen Griff 10 und ein Operationswerkzeug 20, 20A, 20B.
Der Griff 10 weist ein Rückende und ein Vorderende 11 auf. Drähte einer Radiofrequenzenergieversorgung ragen in den Griff 10 von dem hinteren Ende des Griffs 10 und erstrecken sich zu dem Vorderende 11 des Griffs 10.
Das Operationswerkzeug 20, 20A, 20B ist an dem Vorderende 11 des Griffs 10 befestigt und weist wenigstens eine Arbeitsfläche 21, 21A, 21B und mehrere Vertiefungen 22 auf. Die wenigstens eine Arbeitsfläche 21, 21A, 21B wird zur Berührung der Eingriffsstellen verwendet. Die Vertiefungen 22 sind in der wenigstens einen Arbeitsfläche 21, 21A, 21B des Operationswerkzeugs 20, 20A, 20B gebildet und sind dicht auf der wenigstens einen Arbeitsfläche 21, 21A, 21B des Operationswerkzeugs 20, 20A, 20B verteilt.
Insbesondere ist das Operationswerkzeug 20, 20A, 20B eine Zange und weist zwei Halteplatten 201, 201A, 201B und zwei Arbeitsflächen 21, 21A, 21B auf. Die Arbeitsflächen 21, 21A, 21B mit den Vertiefungen 22 sind jeweils an den Halteplatten 201, 201A, 201B gebildet und sind einander zugewandt. Alternativ kann das Operationswerkzeug 20, 20A, 20B ein Operationswerkzeug wie etwa ein Messer, eine Schere oder dergleichen sein.
Wie in 1 und 2 gezeigt, in einer ersten bevorzugten Ausführungsform, ist jede der Arbeitsflächen 21 auf den Halteplatten 201 des Operationswerkzeugs 20 im Querschnitt gezackt bzw. gezahnt.
Wie in 3 gezeigt, in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform, ist jede der Arbeitsflächen 21A auf den Halteplatten 201A des Operationswerkzeugs 20A flach.
Wie in 4 gezeigt, in einer dritten bevorzugten Ausführungsform, ist jede der Halteplatten 201B des Operationswerkzeugs 20B ringförmig. Jede der Arbeitsflächen 21B und der Halteplatten 201B des Operationswerkzeugs 20B ist flach und ringförmig.
Das bipolare elektrochirurgische Instrument, wie es hier beschrieben ist, weist die folgenden Vorteile auf. Da die Vertiefungen 22 auf der wenigstens einen Arbeitsfläche 21, 21A, 21B des Operationswerkzeugs 20, 20A, 20B gebildet sind, sammelt sich Wärme von der Arbeitsfläche 21, 21A, 21B in den Vertiefungen 22 und der Bereich, in dem die wenigstens eine Arbeitsfläche 21, 21A, 21B die Eingriffsstelle berührt, ist deutlich reduziert. Daher kann Gewebe der Eingriffsstelle gleichmäßig erwärmt werden und Verkleben der Eingriffsstelle wird minimiert. Außerdem, da die Vertiefungen 22 direkt auf der wenigstens einer Arbeitsfläche 21, 21A, 21B des Operationswerkzeugs 20, 20A, 20B gebildet sind, werden die Vertiefungen 22 nach längerer Benutzungszeit nicht oberflächlich bzw. flach. Zusätzlich wird kein giftiges Gas freigesetzt, wenn das Operationswerkzeug 20, 20A, 20B auf hohe Temperaturen erwärmt wird. Demgemäß kann ein Anti-Haft-Effekt des Operationswerkzeugs 20, 20A, 20B und die Gesundheit des medizinischen Personals sichergestellt werden.

Claims

Bipolares elektrochirurgisches Instrument, umfassend: einen Griff (10); und ein Operationswerkzeug (20, 20A, 20B), das an einem Vorderende (11) des Griffs (10) befestigt ist und aufweist wenigstens eine Arbeitsfläche (21, 21A, 21B); und mehrere Vertiefungen (22), die in der wenigstens einen Arbeitsfläche (21, 21A, 21B) des Operationswerkzeugs (20, 20A, 20B) gebildet sind.
Bipolares elektrochirurgisches Instrument gemäß Anspruch 1, wobei das Operationswerkzeug (20, 20A, 20B) eine Zange ist und aufweist zwei Halteplatten (201, 201A, 201B); und zwei Arbeitsflächen (21, 21A, 21B), wobei die Vertiefungen (22) jeweils an den Halteplatten (201, 201A, 201B) gebildet und einander zugewandt sind.
Bipolares elektrochirurgisches Instrument gemäß Anspruch 2, wobei jede der Arbeitsflächen (21) der Halteplatten (201) des Operationswerkzeugs (20) im Querschnitt gezahnt ist.
Bipolares elektrochirurgisches Instrument gemäß Anspruch 2, wobei jede der Arbeitsflächen (21A) der Halteplatten (201A) des Operationswerkzeugs (20A) flach ist.
Bipolares elektrochirurgisches Instrument gemäß Anspruch 2, wobei jede der Halteplatten (201B) des Operationswerkzeugs (20B) ringförmig ist; und jede der Arbeitsflächen (21B) auf den Halteplatten (201B) des Operationswerkzeugs (20B) flach und ringförmig ist.