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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Magnetgetriebevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Es ist bereits eine Magnetgetriebevorrichtung mit einer als Modulator ausgebildeten Getriebeeinheit bekannt, welche eine Struktureinheit und eine Vielzahl von magnetischen Elementen aufweist, welche in Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse der Getriebeeinheit an der Struktureinheit angeordnet sind. Dabei sind die magnetischen Elemente mittels eines stoffschlüssigen Fügeverfahrens, beispielsweise mittels Klebens, an einer Oberfläche der Struktureinheit befestigt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Magnetgetriebevorrichtung mit vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich eines mechanischen Aufbaus bereitzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1 und 10 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Magnetgetriebevorrichtung mit zumindest einer Getriebeeinheit, welche in einem montierten Zustand dazu vorgesehen ist, zumindest eine weitere Getriebeeinheit zu umgreifen, und welche zumindest eine Struktureinheit und eine Vielzahl von magnetischen Elementen aufweist, welche in Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse der Getriebeeinheit an der Struktureinheit angeordnet sind.
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Es wird vorgeschlagen, dass die magnetischen Elemente jeweils zumindest abschnittsweise vollständig in die Struktureinheit eingebettet sind.
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Unter einer „Magnetgetriebevorrichtung“ soll insbesondere zumindest ein Teil, insbesondere eine Unterbaugruppe, eines Magnetgetriebes verstanden werden. Insbesondere kann die Magnetgetriebevorrichtung auch das gesamte Magnetgetriebe umfassen. Unter einem „Magnetgetriebe“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein ein- oder mehrstufiges Getriebe mit zumindest einer Antriebswelle und mit zumindest einer Abtriebswelle verstanden werden, welches dazu vorgesehen ist, eine Größe und/oder eine Richtung einer Drehbewegung umzuformen, wobei eine Kraftübertragung zwischen der zumindest einen Antriebswelle und der zumindest einen Abtriebswelle insbesondere zumindest teilweise berührungslos mittels zumindest eines Magnetfelds erfolgt. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Unter einer „Getriebeeinheit” soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit eines Getriebes, insbesondere des Magnetgetriebes, verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, zumindest einen Beitrag zu einer Einleitung einer Drehbewegung und/oder eines Drehmoments in das Getriebe und/oder zu einer Ausleitung der Drehbewegung und/oder des Drehmoments aus dem Getriebe und/oder zu einer Übertragung der Drehbewegung und/oder des Drehmoments innerhalb des Getriebes zu leisten. Darunter, dass die Getriebeeinheit zumindest eine weitere Getriebeeinheit „umgreift“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Getriebeeinheit in einem in der Magnetgetriebevorrichtung montierten Zustand eine oder mehrere weitere Getriebeeinheiten zumindest zu einem Großteil insbesondere koaxial umschließt.
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Unter dem Ausdruck „zumindest zu einem Großteil“ soll dabei zumindest zu 80 %, vorteilhaft zumindest zu 85 %, vorzugsweise zumindest zu 90 % und besonders bevorzugt zumindest zu 95 % verstanden werden.
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Unter einer „Struktureinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine zumindest teilweise eine Bauform und/oder eine Baugröße der Getriebeeinheit bestimmende Basiseinheit der Getriebeeinheit verstanden werden. Insbesondere kann die Struktureinheit dazu vorgesehen sein, weitere Einheiten und/oder Elemente der Getriebeeinheit aufzunehmen. Die Struktureinheit kann insbesondere zumindest teilweise aus einem unmagnetischen oder weichmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch bestehen. Unter einem „weichmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch“ soll in diesem Zusammenhang ein insbesondere ferromagnetischer Werkstoff oder ein ferromagnetisches Werkstoffgemisch verstanden werden, welcher oder welches insbesondere eine Koerzitivfeldstärke von weniger als 1000 A/m, vorteilhaft von weniger als 500 A/m und vorzugsweise von weniger als 250 A/m aufweist. Der weichmagnetische Werkstoff oder das weichmagnetische Werkstoffgemisch ist insbesondere dazu vorgesehen, einen magnetischen Fluss zu führen und/oder zu bündeln. Unter einem „magnetischen Element“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, welches zumindest zu einem Großteil aus zumindest einem paramagnetischen und/oder zumindest einem diamagnetischen und/oder zumindest einem ferrimagnetischen und/oder vorzugsweise aus zumindest einem ferromagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch besteht. Die magnetischen Elemente können insbesondere aus einem hartmagnetischen, insbesondere permanentmagnetischen und/oder permanent magnetisierbaren, oder weichmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch bestehen. Darunter, dass die magnetischen Elemente „zumindest abschnittsweise vollständig in die Struktureinheit eingebettet sind“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die magnetischen Elemente in zumindest einem Querschnitt und vorzugsweise über zumindest einen Abschnitt ihrer Längserstreckung und vorzugsweise über ihre gesamte Längserstreckung hinweg in Umfangsrichtung vollständig von einem Material der Struktureinheit umgeben sind. Unter einer „Umfangsrichtung" einer Einheit soll insbesondere eine azimutale, senkrecht zu einer Längserstreckungsrichtung der Einheit angeordnete Richtung verstanden werden. Unter einer „Längserstreckungsrichtung" eines Objekts soll insbesondere eine Richtung verstanden werden, welche parallel ist zu einer längsten Kante eines kleinsten gedachten Quaders, welcher das Objekt gerade noch umgibt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung kann eine gattungsgemäße Magnetgetriebevorrichtung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines mechanischen Aufbaus bereitgestellt werden. Insbesondere kann eine mechanische Stabilität vorteilhaft gesteigert werden, wobei die magnetischen Elemente vorteilhaft insbesondere mechanisch stabil und/oder dauerhaft an der Struktureinheit angeordnet werden können. Insbesondere kann durch ein Einbetten der magnetischen Elemente ein Ablösen der magnetischen Elemente von der Struktureinheit, insbesondere bei hohen Drehzahlen, vorteilhaft verhindert werden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Getriebeeinheit als ein Modulator ausgebildet ist. Unter einem „Modulator“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, einen magnetischen Fluss innerhalb der Magnetgetriebevorrichtung, insbesondere zwischen zumindest zwei weiteren Getriebeeinheiten, insbesondere zu einer Realisierung einer Getriebeübersetzung, zu lenken. Der Modulator weist insbesondere eine Vielzahl magnetischer Elemente auf, die zumindest teilweise und vorzugsweise zumindest zu einem Großteil aus einem ferromagnetischen und besonders bevorzugt aus einem unmagnetisierten weichmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch bestehen. Die magnetischen Elemente können insbesondere zumindest teilweise aus einem oder mehreren Elektroblechen und/oder zumindest teilweise aus einem weichmagnetischen Kompositmaterial bestehen. Hierdurch kann eine vorteilhaft mechanisch stabile Ausbildung eines Modulators erreicht werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Getriebeeinheit als eine hoch-polige Einheit ausgebildet ist. Unter einer „hoch-poligen“ Einheit soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche gegenüber weiteren Getriebeeinheiten, insbesondere gegenüber einer als niedrig-polige Einheit ausgeführten Getriebeeinheit, eine größere Anzahl magnetischer Pole aufweist. Insbesondere weist die hoch-polige Einheit eine Vielzahl magnetischer Elemente aus einem permanentmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch auf. Die hoch-polige Einheit kann insbesondere als ein Ständer oder als ein relativ zu einer weiteren rotierenden Getriebeeinheit langsam drehender Rotor ausgebildet sein. Unter einer „niedrig-poligen Einheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche gegenüber weiteren Getriebeeinheiten, insbesondere gegenüber der hoch-poligen Einheit, eine geringere Anzahl magnetischer Pole aufweist. Insbesondere weist die niedrig-polige Einheit zumindest zwei permanentmagnetische Pole auf. Die niedrig-polige Einheit kann insbesondere als ein relativ zu einer weiteren rotierenden Getriebeeinheit schnell drehender Rotor ausgebildet sein. Hierdurch kann eine vorteilhaft mechanisch stabile Ausbildung einer hoch-poligen Einheit erreicht werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Struktureinheit zumindest teilweise aus einem duroplastischen Material besteht. Unter einem „duroplastischen Material“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein hochpolymerer Kunststoff verstanden werden, welcher räumlich engmaschig kovalent verknüpfte Makromoleküle aufweist. Insbesondere ist das duroplastische Material zumindest weitgehend thermisch unverformbar und/oder unschmelzbar. Das duroplastische Material kann insbesondere zumindest teilweise von einem Polyesterharz und/oder einem Phenolharz und/oder einem Epoxidharz und/oder einem Acrylatharz und/oder einem Silikonharz und/oder einem Polyurethan gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Struktureinheit insbesondere zumindest teilweise aus einem thermoplastischen Material bestehen. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache und/oder kostengünstige Herstellung erreicht werden. Ferner kann eine vorteilhafte Formstabilität der Struktureinheit, insbesondere auch im Fall einer Erwärmung, erreicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Struktureinheit zumindest zwei kammartig ausgebildete und zueinander korrespondierende Strukturelemente aufweist. Unter einem „kammartig ausgebildeten Strukturelement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, welches eine insbesondere kreisringförmige Basis und eine Vielzahl von zumindest im Wesentlichen senkrecht an der Basis angeformten Vorsprüngen aufweist. Der Ausdruck „im Wesentlichen senkrecht“ soll hier insbesondere eine Ausrichtung einer Richtung relativ zu einer Bezugsrichtung definieren, wobei die Richtung und die Bezugsrichtung, insbesondere in einer Ebene betrachtet, einen Winkel von 90° einschließen und der Winkel eine maximale Abweichung von insbesondere kleiner als 8°, vorteilhaft kleiner als 5° und besonders vo rteilhaft kleiner als 2° aufweist. Insbesondere sind die Vorsprünge in Umfangsrichtung äquidistant zueinander beabstandet angeordnet. Darunter, dass die zumindest zwei Strukturelemente zueinander „korrespondierend“ ausgebildet sind, soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Vorsprünge jeweils derart an den Strukturelementen angeordnet sind, dass diese in einem montierten Zustand jeweils in Zwischenräume zwischen den Vorsprüngen des jeweils anderen Strukturelements eingreifen. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache Herstellung einer Struktureinheit ermöglicht werden.
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Sind die magnetischen Elemente in Vorsprüngen der kammartigen Strukturelemente angeordnet, so kann eine vorteilhaft einfache gerichtete Anordnung und/oder Magnetisierung der magnetischen Elemente erfolgen. Insbesondere können die magnetischen Elemente eines Strukturelements ohne eine insbesondere magnetische Beeinflussung der magnetischen Elemente einer weiteren Struktureinheit erfolgen. Ferner können die magnetischen Elemente vorteilhaft einfach magnetisiert werden. So kann ein erstes kammartiges Strukturelement eine radiale Magnetisierung aufweisen, welche innen jeweils Südpole und außen jeweils Nordpole aufweist, während ein zweites kammartiges Strukturelement innen jeweils Nordpole und außen jeweils Südpole aufweisen kann. Dies erlaubt eine einfach Erzeugung eines sehr hochpoligen Magnetfelds, wodurch eine vorteilhaft hohe maximal mögliche Übersetzung des Magnetgetriebs erreicht werden kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Struktureinheit zumindest eine Gleitlageroberfläche aufweist, welche in einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, zusammen mit einer weiteren Gleitlageroberfläche einer weiteren Getriebeeinheit ein Gleitlager auszubilden. Hierdurch kann ein Aufbau der Magnetgetriebevorrichtung vorteilhaft vereinfacht und insbesondere ein Bauraumbedarf reduziert werden. Ferner kann ein Reibungswiderstand zwischen der Getriebeeinheit und einer weiteren Getriebeeinheit ohne eine Verwendung von zusätzlichen Bauelementen vorteilhaft gering gehalten werden, wodurch insbesondere Materialkosten vorteilhaft minimiert werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Magnetgetriebevorrichtung zumindest eine Lagereinheit aufweist, welche zumindest teilweise in die Struktureinheit eingebettet ist. Unter einer „Lagereinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit, verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, einen Reibungswiderstand zwischen der Getriebeeinheit und einer weiteren Getriebeeinheit zu verringern, wobei die Einheit insbesondere als ein Wälzlager, insbesondere ein Kugel- und/oder Rollenlager, ausgebildet sein kann. Insbesondere weist die Lagereinheit einen Innenring, einen Außenring und eine Vielzahl zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordneter rollender Körper, insbesondere Kugeln oder Rollen, auf. Darunter, dass die Lagereinheit „zumindest teilweise in die Struktureinheit eingebettet“ ist, soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass ein Innenring oder ein Außenring an zumindest zwei, vorzugsweise an wenigstens drei Seiten von einem Material der Struktureinheit umgeben ist. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache und/oder sichere Montage einer Lagereinheit erfolgen. Ferner kann ein Reibungswiderstand zwischen Getriebeeinheiten vorteilhaft reduziert werden. Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung einer Magnetgetriebevorrichtung vorgeschlagen, welche zumindest eine Getriebeeinheit aufweist, die in einem montierten Zustand dazu vorgesehen ist, zumindest eine weitere Getriebeeinheit zu umgreifen und welche zumindest eine Struktureinheit und eine Vielzahl von magnetischen Elementen aufweist, welche in Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse der Getriebeeinheit an der Struktureinheit angeordnet sind, wobei die magnetischen Elemente jeweils zumindest abschnittsweise vollständig in die Struktureinheit eingebettet werden. Hierdurch kann eine gattungsgemäße Magnetgetriebevorrichtung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines mechanischen Aufbaus bereitgestellt werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die magnetischen Elemente zumindest teilweise mittels Umspritzen und/oder Überspritzen in die Struktureinheit eingebettet werden. Insbesondere können die magnetischen Elemente in einem ersten Verfahrensschritt in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt werden und in einem weiteren Verfahrensschritt mittels eines Kunststoff- oder Metallspritzgussverfahrens mit einem Material der Struktureinheit umspritzt werden. Alternativ können die magnetischen Elemente in einem ersten Verfahrensschritt an einem Halbfabrikat der Struktureinheit angeordnet werden. In einem weiteren Verfahrensschritt wird das Halbfabrikat mit angeordneten magnetischen Elementen in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt und die magnetischen Elemente werden mittels eines Kunststoff- oder Metallspritzgussverfahrens mit einem Material der Struktureinheit überspritzt. Ferner ist denkbar, dass die magnetischen Elemente selbst in einem Spritzverfahren hergestellt werden. Hierdurch können die magnetischen Elemente vorteilhaft einfach und/oder zuverlässig und/oder schnell in die Struktureinheit eingebettet werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die magnetischen Elemente zumindest teilweise mittels eines 3D-Druckverfahrens in die Struktureinheit eingebettet werden. Insbesondere können die magnetischen Elemente mittels eines Kunststoff- oder Metall-3D-Druckverfahrens mit einem Material der Struktureinheit umdruckt werden. Ferner ist denkbar, dass die magnetischen Elemente selbst mittels eines 3D-Druckverfahrens hergestellt werden, insbesondere gleichzeitig mit der Struktureinheit. Hierdurch können die magnetischen Elemente vorteilhaft einfach und/oder schnell in die Struktureinheit eingebettet werden. Insbesondere kann eine Rüstzeit bei einer Umstellung zwischen verschiedenen Struktureinheiten vorteilhaft gering gehalten werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die magnetischen Elemente zumindest teilweise mittels eines Mehrkomponentenspritzgussverfahrens in die Struktureinheit eingebettet werden. Hierzu wird in einem ersten Verfahrensschritt ein Halbfabrikat einer Struktureinheit aus einem ersten Material in einem Spritzgusswerkzeug gefertigt. In einem zweiten Verfahrensschritt werden in dem Spritzgusswerkzeug die magnetischen Elemente aus einem zweiten Material, beispielsweise einer Sintermasse, an das Halbfabrikat angespritzt. In einem weiteren Verfahrensschritt werden die magnetischen Elemente mit dem ersten Material überspritzt. Hiermit können die magnetischen Elemente vorteilhaft in einem Arbeitsprozess und insbesondere ohne einen Maschinenwechsel in die Struktureinheit eingebettet werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die magnetischen Elemente nach einem Einbetten in die Struktureinheit, insbesondere zu einer Erzeugung permanentmagnetischer Elemente, magnetisiert werden. Hierzu werden die insbesondere aus einem unmagnetisierten Werkstoffs oder Werkstoffgemischs gefertigten oder während einer Einbettung zumindest teilweise oder ganz demagnetisierten magnetischen Elemente nach einem Einbetten in die Struktureinheit mittels eines geeigneten Magnetisierungsverfahrens magnetisiert. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache Erzeugung von insbesondere permanentmagnetischen Elementen in einem bereits eingebetteten Zustand erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Magnetgetriebevorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Magnetgetriebevorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung eines Magnetgetriebes mit zwei Getriebeeinheiten, welche jeweils eine Struktureinheit umfassen,
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2 eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung eines alternativen Magnetgetriebes mit zwei Getriebeeinheiten, welche jeweils eine Struktureinheit umfassen, und
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3 eine perspektivische Darstellung der Struktureinheit mit zwei kammartig ausgebildeten Struktureinheiten in einem unmontierten Zustand.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung eines Magnetgetriebes 38a. Das Magnetgetriebe 38a weist eine Magnetgetriebevorrichtung 10a auf, welche zwei Getriebeeinheiten 12a, 40a umfasst, die in dem dargestellten montierten Zustand jeweils eine weitere Getriebeeinheit 14a umgreifen. Eine erste Getriebeeinheit 12a der Magnetgetriebevorrichtung 10a ist als ein Modulator 22a ausgebildet. Die erste Getriebeeinheit 12a umgreift in dem montierten Zustand eine als niedrig-polige Einheit 42a ausgebildete weitere Getriebeeinheit 14a, welche zwei magnetische Pole 48a, 50a aufweist. Eine zweite Getriebeeinheit 40a der Magnetgetriebevorrichtung 10a ist als eine hoch-polige Einheit 24a ausgebildet. Die zweite Getriebeeinheit 40a umgreift sowohl die weitere Getriebeeinheit 14a als auch die erste Getriebeeinheit 12a der Magnetgetriebevorrichtung 10a.
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Die erste Getriebeeinheit 12a und die zweite Getriebeeinheit 40a weisen jeweils eine Struktureinheit 16a, 44a auf. Die Struktureinheiten 16a, 44a bestehen jeweils aus einem duroplastischen Material 26a. Alternativ können Struktureinheiten einer ersten Getriebeeinheit und/oder einer zweiten Getriebeeinheit teilweise oder vollständig aus einem weichmagnetischen Material bestehen. Ferner weisen die erste Getriebeeinheit 12a und die zweite Getriebeeinheit 40a jeweils eine Vielzahl von magnetischen Elementen 18a, 46a auf, welche jeweils in Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse 20a der Getriebeeinheiten 12a, 40a an der jeweiligen Struktureinheit 16a, 44a angeordnet sind. Die magnetischen Elemente 18a der ersten Getriebeeinheit 12a bestehen aus einem weichmagnetischen Werkstoff oder Werkstoffgemisch. Die magnetischen Elemente 46a der zweiten Getriebeeinheit 40a sind als permanentmagnetische Elemente 52a ausgebildet, welche in Umfangsrichtung jeweils mit wechselnder Ausrichtung magnetischer Pole 48a, 50a an der Struktureinheit 44a der zweiten Getriebeeinheit 40a angeordnet sind. Die magnetischen Elemente 18a, 46a sind jeweils vollständig in die jeweilige Struktureinheit 16a, 44a eingebettet. Ein Einbetten der magnetischen Elemente 18a, 46a in die jeweilige Struktureinheit 16a, 44a kann insbesondere zumindest teilweise mittels Umspritzen und/oder Überspritzen und/oder zumindest teilweise mittels eines 3D-Druckverfahrens und/oder zumindest teilweise mittels eines Mehrkomponentenspritzgussverfahrens erfolgen.
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Die Struktureinheit 44a der zweiten Getriebeeinheit 40a weist eine Gleitlageroberfläche 32a auf, welche in dem dargestellten montierten Zustand zusammen mit einer Gleitlageroberfläche 34a der ersten Getriebeeinheit 12a ein Gleitlager 36a ausbildet. Des Weiteren weist die erste Getriebeeinheit 12a eine zweite Gleitlageroberfläche 54a auf. Die zweite Gleitlageroberfläche 54a bildet mit einer Gleitlageroberfläche 56a der weiteren Getriebeeinheit 14a ein weiteres Gleitlager 58a.
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In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die nachfolgenden Beschreibungen und die Zeichnungen beschränken sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bezeichneter Bauteile, insbesondere in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, grundsätzlich auch auf die Zeichnungen und/oder die Beschreibung der anderen Ausführungsbeispiele, insbesondere der 1, verwiesen werden kann. Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele ist der Buchstabe a den Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels in der 1 nachgestellt. In dem Ausführungsbeispiel der 2 ist der Buchstabe a durch den Buchstaben b ersetzt.
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2 zeigt eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung eines alternativen Magnetgetriebes 38b. Das Magnetgetriebe 38b weist eine Magnetgetriebevorrichtung 10b auf, welche zwei Getriebeeinheiten 12b, 40b umfasst, die in dem dargestellten montierten Zustand jeweils eine weitere Getriebeeinheit 14b umgreifen. Eine erste Getriebeeinheit 12b der Magnetgetriebevorrichtung 10b ist als ein Modulator 22b ausgebildet. Die erste Getriebeeinheit 12b umgreift in dem montierten Zustand eine als niedrig-polige Einheit 42b ausgebildete weitere Getriebeeinheit 14b, welche zwei magnetische Pole 48b, 50b aufweist. Eine zweite Getriebeeinheit 40b der Magnetgetriebevorrichtung 10b ist als eine hoch-polige Einheit 24b ausgebildet. Die zweite Getriebeeinheit 40b umgreift sowohl die weitere Getriebeeinheit 14 als auch die erste Getriebeeinheit 12b der Magnetgetriebevorrichtung 10b.
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Die erste Getriebeeinheit 12b und die zweite Getriebeeinheit 40b weisen jeweils eine Struktureinheit 16b, 44b auf. Die Magnetgetriebevorrichtung 10b weist zwei Lagereinheiten 60b, 68b auf. Die Lagereinheiten 60b, 68b sind jeweils als ein Wälzlager, beispielsweise als ein Kugellager oder Rollenlager, ausgebildet. Eine erste Lagereinheit 60b ist teilweise in die Struktureinheit 16b der ersten Getriebeeinheit 12b eingebettet. Dabei kann insbesondere, wie dargestellt, ein Außenring 62b der ersten Lagereinheit 60b in die Struktureinheit 16b eingebettet sein. Eine zweite Lagereinheit 68b ist teilweise in die Struktureinheit 44b der zweiten Getriebeeinheit 40b eingebettet. Dabei kann insbesondere, wie dargestellt, ein Außenring 64b der zweiten Lagereinheit 68b in die Struktureinheit 44b eingebettet sein.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung der zweiten Getriebeeinheit 40a, 40b der in den 1 und 2 dargestellten Magnetgetriebevorrichtungen 10a, 10b in einem unmontierten Zustand. Die Struktureinheit 44a, 44b weist zwei kammartig ausgebildete und zueinander korrespondierende Strukturelemente 28a, 28b, 30a, 30b auf. Die magnetischen Elemente 46a, 46b sind in Vorsprüngen 66a, 66b der kammartigen Strukturelemente 28a, 28b, 30a, 30b angeordnet. Dabei sind die magnetischen Elemente 46a, 46b vollständig in die Vorsprünge 66a, 66b der kammartigen Strukturelemente 28a, 28b, 30a, 30b eingebettet. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Struktureinheit 16a, 16b der ersten Getriebeeinheit 12a, 12b der in den 1 und 2 dargestellten Magnetgetriebevorrichtungen 10a, 10b zwei kammartig ausgebildete und zueinander korrespondierende Strukturelemente 28a, 28b, 30a, 30b aufweisen, wobei die magnetischen Elemente 18a, 18b ebenfalls in Vorsprüngen 66a, 66b der kammartigen Strukturelemente 28a, 28b, 30a, 30b angeordnet sind.
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Insbesondere im Fall der als hoch-poligen Einheit 24a, 24b ausgebildeten zweiten Getriebeeinheit 40a, 40b erlaubt dieser Aufbau ein einfaches gerichtetes Magnetisieren der magnetischen Elemente 46a, 46b nach einem Einbetten in die Struktureinheit 44a, 44b, da die magnetischen Elemente 46a, 46b in den kammartig ausgebildeten Strukturelementen 28a, 28b, 30a, 30b getrennt voneinander magnetisiert werden können.