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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Blechkörpers aus wenigstens zwei Blechen, die verbunden werden. Verfahren dieser Art sind grundsätzlich bekannt, z. B. um die Verstärkung eines Bleches mit einem anderen zu bewirken. Dafür können Bleche z. B. in der Fläche mit Punktschweißungen versehen werden oder mit durchdringenden Nieten oder Stanzungen versehen sein. Verschweißungen haben den Nachteil, dass diese regelmäßig nur bei materialgleichen Blechen möglich ist und der Wärmeeintrag auch zu einem Verziehen der verbundenen Bleche führen kann. Durchdringende Nieten oder auch Stanzungen hingegen erzeugen regelmäßig Ausnehmungen in der Blechkörperfläche, die ggfs. unerwünscht sind und führen aufgrund des Materialverlustes zu einer Schwächung, die konstruktiv zu berücksichtigen ist.
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Allgemeine Bestrebungen gehen dahin, Blechkörper in einer Leichtbauweise zu erstellen, wofür oftmals auf Metallvarianten geringerer Dichte (als z. B. Stahl) zurückgegriffen wird. Diese Metalle weisen jedoch ggfs. nicht die benötigten Festigkeiten auf. Probleme aufgrund mangelnder Festigkeit ergeben sich z. B. bei Zahnrädern oder anderen Produkten, mit denen eine Kraftübertragung erfolgen soll. Dabei wird bei solchen Produkten besonders im Umfangsbereich eine genügende Festigkeit benötigt, wobei versucht wird solche z. B. durch umfangsnahe Materialverdickungen zu erzielen.
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Im Regelfall werden unter dem Begriff „Blech” flächige Metall-Elemente verstanden, üblicherweise bei denen die Erstreckung der großen sich gegenüberliegenden Oberflächen in einer oder zwei zueinander senkrechten Richtungen größer, insbesondere viel größer ist, bevorzugt mindestens 10 mal größer ist als die Beabstandung dieser beiden Oberflächen. Ein Blech kann demnach z. B. durch Walzen hergestellt sein. Im Sinne der nachfolgenden Erfindung sollen bevorzugt aber auch flächige Elemente aus einem Nicht-Metall, insbesondere aus Kunststoff unter dem Begriff „Blech” verstanden werden.
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Vor dem Hintergrund obiger Ausführungen ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem eine Anzahl von mindestens zwei Blechen zu einem Blechkörper kostengünstig und schnell zusammengefügt werden kann. Bevorzugt ist es eine Aufgabe der Erfindung auch materialverschiedene Bleche miteinander zu einem Blechkörper verbinden zu können. Die Herstellung von hybriden Blechkörpern soll so erschlossen werden, besonders von solchen Blechkörpern die zu einer Kraftübertragung über deren Rand- bzw. Umfangsbereich eingesetzt werden sollen, wie dies z. B. bei Zahnrädern der Fall ist.
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Vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bleche zu einem Stapel zusammengelegt werden und der Stapel mit einem Werkzeug in der Stapelungsrichtung zusammengepresst wird und an den außen liegenden Rand des Stapels wenigstens ein Umformwerkzeug angestellt wird, mit dem der kontaktierte Rand wenigstens eines der gestapelten Bleche verformt wird und durch die Verformung ein Randverbund der gestapelten Bleche, bevorzugt aller gestapelter Bleche erstellt wird.
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Insbesondere wird als außenliegender Rand des Stapels der Rand des Bleches oder der Bleche des Stapels verstanden, der von dem Umformwerkzeug kontaktiert wird, wenn das Umformwerkzeug von außen in Richtung zum Stapel in einer vorzugebenden Richtung, z. B. senkrecht zu einer Randtangenten an diesen Stapel angestellt wird. Sofern die mehrere Bleche formidentisch und somit deckungsgleich sind, kann demnach der Rand des Stapels durch die Ränder aller Bleche gleichzeitig ausgebildet werden.
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Zum Pressen des Stapels wird dieser mit einer Kraft bevorzugt in Stapelungsrichtung, also senkrecht zu den großen Flächen der Bleche kraftbeaufschlagt, bevorzugt über die jeweils außen liegenden Bleche.
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Um dies mit einem Werkzeug zu bewirken, kann das Werkzeug den Blechstapel mit Backen umgreifen und durch ein Aufeinander-zu-Bewegen der Backen die Verpressung erzielen. Die Verpressung soll dabei bevorzugt mindestens mit einer solchen Kraft erfolgen, die bewirkt, dass durch das Anstellen eines Umformwerkzeuges an den Rand und durch die hiermit erzeugten Kräfte keine Verschiebung der Bleche im Stapel zueinander erfolgt. Die Backen des Werkzeuges können bevorzugt scheibenförmig ausgebildet sein.
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Eine solche Verpressung kann mit einem sogenannten Kammerungswerkzeug erfolgen, in welchem der Stapel gekammert ist.
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Der wesentliche Kerngedanke der Erfindung beruht darauf, dass eine Befestigung der Bleche im Stapel über einen Randverbund erfolgt, der durch die Verformung wenigstens eines Bleches des Stapels, ggfs. auch mehrerer oder auch aller Bleche erzielt wird.
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Die Verformung kann dabei so erfolgen, dass sich ein Formschluß und/oder ein Kraftschluß zwischen dem wenigstens einen verformten Blech des Stapels und wenigstens einem anderen des Stapels, bevorzugt allen anderen des Stapels ergibt.
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Es kann jedoch auch die Verbindung, ggfs. zusätzlich zu einem Formschluß und/oder Kraftschluß, durch eine Kaltverschweißung aufgrund von Materialdiffusion erfolgen, insbesondere welche auftritt aufgrund der Kräfte, die das Umformwerkzeug auf wenigstens eines oder auch mehrere oder alle Bleche des Stapels ausübt.
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Die Umformung bewirkt allgemein, dass im Randbereich des oder der durch das Umformwerkzeug kontaktierten Bleche eine Materialverlagerung stattfindet. Bei dieser Materialverlagerung kann Material in der Richtung verschoben werden, in welcher das Pressen des Stapels erfolgt und/oder in einer Richtung radial zur Pressrichtung und/oder auch in einer Richtung entlang des Randverlaufes, also in der Umfangsrichtung um den Stapel herum. Materialverschiebungen können auch in einer Überlagerung aller vorgenannter Richtungen auftreten.
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Hierdurch kann bewirkt werden, dass Material wenigstens eines Bleches des Stapels über das Material wenigstens eines anderen Bleches des Stapels herübergeschoben wird, was dazu führen kann, dass das verschobene Material nicht oder zumindest weniger verschobenes Material eines anderen Bleches zumindest teilweise umgibt und so einen Formschluß und/oder Kraftschluß erzeugt.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass zumindest nach einer Verformung, insbesondere nach einer Verformung nur an einer eingestellten Randposition zwischen dem Werkzeug mit dem gepresste Stapel und dem Umformwerkzeug eine relative Bewegung erfolgt, insbesondere um den Rand für die Umformung gegenüber dem Umformwerkzeug schrittweise neu zu positionieren. Auf diese Weise kann entlang des Randes sukzessive eine Umformung erfolgen, bis dass der gesamten Rand entlang seiner Erstreckung umgeformt wurde. Die Erfindung kann aber auch vorsehen, dass eine Bewegung zwischen Werkzeug und Umformungswerkzeug gleichzeitig zur Randverformung stattfindet. Bewegung und Verformung bilden sodann einen kontinuierlichen Prozeß.
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Um die Bewegung zu erzielen kann es in einer Ausführung vorgesehen sein, dass der Stapel durch das Werkzeug oder das Umformwerkzeug um eine in Stapelungsrichtung liegende Achse gedreht wird, insbesondere kontinuierlich oder inkrementell. Diese Ausführung wird z. B. bevorzugt sein, wenn der vom Umformwerkzeug kontaktierte Rand einen gerundeten Verlauf hat, insbesondere kreisförmig oder elliptisch ist. Bei dieser Ausführung kann das Anstellen des Umformwerkzeuges an den Rand mit Bezug auf die Richtung der Achse, um welche die Drehung, erfolgt radial und/oder auch axial sein.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass zur Erzielung der relativen Bewegung der Stapel durch das Werkzeug oder das Umformwerkzeug translatiert wird, insbesondere zumindest abschnittsweise linear translatiert wird. Dies ist insbesondere dann bevorzugt, wenn der Rand einen nicht oder nicht nur gekrümmten Verlauf, sondern zumindest teilweise oder insgesamt einen linear erstreckten Bereich aufweist. Auch hier kann das Anstellen des Umformwerkzeuges zum Rand mit Bezug auf die Richtung in der das Verpressen erfolgt, axial vorgenommen werden oder radial oder senkrecht zum Randverlauf (bzw. dessen Tangente).
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Um die Materialverlagerung zu erzielen kann das Umformwerkzeug an den Rand wenigstens eines Bleches angestellt werden, so dass dieses den Rand kontaktiert und eine verformende, bzw. das Material wegdrückende Kraft auf den Rand ausübt. Die Bewegung des Umformwerkzeuges kann dabei bevorzugt zumindest in radialer Richtung, bei einer Drehung also senkrecht zur Drehung des Stapels erfolgen oder allgemein senkrecht zur Tangente am Rand, ggfs. aber auch in axialer Richtung, ggfs. kombiniert.
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Um nicht nur Verformungskräfte senkrecht zur Randtangente (z. B. radial) zu erzeugen kann es bei einem Anstellen des Umformwerkzeuges in dieser Richtung auch vorgesehen sein, dass die Kontaktfläche des Umformwerkzeuges nicht parallel zur Pressrichtung des Werkzeuges liegt, das den Stapel dreht oder translatiert, bzw. zumindest nicht-parallele Anteile aufweist. Bei einer planen Kontaktfläche, kann diese zum Beispiel zur Pressrichtung und oder in Richtung des Randverlaufes geneigt sein. Eine Kontaktfläche des Umformwerkzeuges kann aber auch nicht plan ausgeführt sein, z. B. konvex oder konkav gegenüber dem zu verformenden Rand des Stapels. Durch diese möglichen Ausführungen kann sich eine vektorielle Kraftaufspaltung ergeben, die auch eine axiale Komponente umfasst.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass nach der Erstellung des Randverbundes der verbundene Rand in der Randverlaufsrichtung (betrachtet in einer Ebene senkrecht zur Pressrichtung) unkonturiert ist, insbesondere glatt ausgebildet ist.
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Der verbundene Stapel kann anschließend weiter verformt, insbesondere konturiert werden, z. B zur Bildung eines Zahnrades/einer Zahnstange.
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Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zusammen mit der Umformung, die den Randverbund erzeugt, auch gleichzeitig eine Konturierung des Randes (in vorgenannter Richtung) erfolgt, z. B. eine Konturierung, die eine Verzahnung am Rand ausbildet, zur Bildung eines Zahnrades oder einer Zahnstange. Z. B. kann der Randverbund unmittelbar durch das Eindrücken einer Zahnform in den Rand erfolgen.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, dass in bevorzugter Ausführung auch der Stapel mit Blechen unterschiedlicher Materialien gebildet werden kann. Es können im Stapel also z. B. Bleche verschiedener Metalle oder auch metallische und nichtmetallische Bleche vorkommen.
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Die Erfindung erschließt somit den Vorteil, dass hybride Blechkörper hergestellt werden können, wobei dies bevorzugt mit Blechen verschiedener Metalle erfolgt.
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Die Erfindung kann dabei vorsehen, dass der Stapel so gebildet wird, dass er in Stapelungsrichtung eine Materialsymmetrie aufweist, bevorzugt derart, dass Bleche mit einer geringeren Dichte und/oder Festigkeit ein Blech mit einer höheren Dichte und/oder Festigkeit umgeben oder umgekehrt.
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So kann z. B. sichergestellt werden, dass bei einer vorgegebenen Dimensionierung des fertigen Blechkörpers später darauf wirkende Kräfte, z. B. bei einem Zahnrad oder sonstigen Kraftübertragungsmittel, durch das Material des Bleches oder der Bleche mit der höheren oder höchsten Dichte/Festigkeit aufgenommen werden und durch das oder die anderen Bleche geringerer Dichte/Festigkeit gegenüber einem größengleichen Körper einheitlichen Materiales Gewicht gespart wird.
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Es können auch z. B. aus rein optischen oder sonstigen Gründen Bleche verschiedener Materialeigenschaften kombiniert werden, z. B. transparente Kunststoffbleche außen, die ein nicht-transparentes Blech, insbesondere aus Metall umschließen oder auch Bleche verschiedener elektrischer Leitfähigkeiten kombiniert werden.
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Eine bevorzugte Ausführung kann vorsehen, dass eines der gestapelten Bleche mit seinem Rand in radialer Richtung bzw. in einer Richtung senkrecht zur Randtangente weiter vorsteht als wenigstens ein anderes Blech des Stapels, insbesondere dasjenige Blech oder diejenigen Bleche, das/die zeitlich zuerst umgeformt wird/werden.
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Durch das weitere Vorstehen, insbesondere in radialer Richtung, also senkrecht zur Drehachse des den Stapel drehenden Werkzeuges oder senkrecht zur Randtangente wird bewirkt, dass ein bevorzugt radial oder senkrecht zur Randtangente an den Stapel herangeführtes Umformwerkzeug zeitlich zuerst mit dem Rand dieses Bleches oder dieser Bleche in Kontakt kommt und dessen/deren Umformung zunächst bewirkt.
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So kann bei der Verformung das Material des wenigstens einen mit seinem Rand vorstehenden Bleches mit dem Umformwerkzeug über den Rand wenigstens eines anderen nicht oder weniger vorstehenden Bleches des Stapels herübergedrückt werden, insbesondere hierdurch einen Formschluß und/oder Kraftschluß bewirken.
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Bevorzugt kann ein mittig im Stapel zwischen zwei anderen Blechen angeordnetes, radial oder senkrecht zur Randtangenten am weitesten vorstehendes Blech zuerst umgeformt werden, insbesondere wobei dessen Material am Randbereich über die Ränder beider benachbarter Bleche herübergedrückt wird.
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Das mittige Blech kann hierbei eine höhere Materialdichte und/oder Materialfestigkeit haben (z. B. Stahl) als die beiden umgebenden Bleche (z. B. Leichtmetall wie Aluminium, Magnesium, Titan etc.). Es kann somit erzielt werden, dass das mittige Blech im derart hergestellten Blechkörper überwiegend die Kraftübertragung bei einem aus dem Blechkörper hergestellten Kraftübertragungsmittel (z. B. Zahnrad) übernimmt.
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Die Erfindung kann in anderer Ausführung auch vorsehen, dass zwei außen um ein anderes Blech angeordnete, gegenüber dem umschlossenen Blech radial oder senkrecht zur Randtangente vorstehende, bevorzugt gleich weit vorstehende Bleche, bevorzugt gleichzeitig umgeformt werden, insbesondere wobei deren Material am Randbereich über den Rand des umschlossenen Bleches herübergedrückt wird.
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Hier kann es die Erfindung vorsehen, dass die äußeren Bleche solche mit höherer Materialdichte und/oder Materialfestigkeit sind, z. B. aus Stahl und das innere Bleche in solches mit geringerer Dichte und/oder Festigkeit, z. B. Aluminium oder anderes Leichtmetall.
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Bezüglich beider vorgenannter Ausführungen kann die Anordnung der Materialien hinsichtlich der Dichten und/oder Festigkeiten auch genau umgekehrt sein.
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Insbesondere können bei den vorbeschriebenen Materialsymmetrien auch Bleche aus Metall und solche aus Kunststoff miteinander verbunden werden.
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Die Erfindung kann bei allen möglichen Ausführungen auch vorsehen, dass bei der Verformung der Randbereich wenigstens eines der gestapelten Bleche, bevorzugt aller gestapelter Bleche aufgedickt wird gegenüber einem von Rand entfernter liegenden Stapelbereich, z. B. näher zur Drehachse liegenden Bereich, insbesondere durch Verdrängung von Material, radial z. B. senkrecht zur Randtangenden nach innen, bevorzugt von allen gestapelten Blechen. Hierdurch kann eine weitere Stabilisierung oder verbesserte Kraftübertragung im peripheren Rand- bzw. Umfangsbereich des Blechkörpers selbst oder eines aus dem Blechkörper hergestellten Bauteiles, z. B. eines Kraftübertragungsmittels (bevorzugt Zahnrad) erzielt werden.
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Zusätzlich zu dem erzielten Randverbund kann es die Erfindung auch vorsehen, dass die Bleche des Stapels untereinander auch in Bereichen außerhalb des Randbereiches bzw. vom Rand entfernt, insbesondere im verpressten Bereich verbunden werden, z. B. bevorzugt um die Drehachse herum. Ein solches verbinden kann z. B. durch Stoffschluß oder Formschluß erfolgen. Z. B. kann hierfür vor dem Stapeln ein Klebstoff zwischen die Bleche gebracht werden oder es kann der Stapel in axialer Richtung von wenigstens einem Befestigungselement durchdrungen sein, z. B. Schraube, Niet o. ä. Auch eine punktuelle Verschweißung der Stapelbleche kann vorgesehen sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können grundsätzlich Bleche jeglicher Außenkontur verbunden werden, bevorzugt solche kreisförmiger oder elliptischer Form oder zumindest außen gerundeter Form. Insbesondere mittels der eingangs genannten Translation als relative Bewegung zwischen Stapel und Umformwerkzeug können auch gerade erstreckte Randbereiche eines Stapels verbunden werden. Die Erfindung kann vorsehen, einen Blechstapel nur entlang eines Teilbereiches seiner gesamten Randerstreckung zu verbinden oder auch entlang des gesamten Randes.
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Besonders bei nicht kreisförmig geformten Blechen, aber auch bei diesen, kann es vorgesehen sein, dass bei einer Drehung des Stapels das an den Rand anzustellende Umformwerkzeug hinsichtlich seiner Stellposition in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Stapels angesteuert wird. So kann die Stellposition z. B. in Abhängigkeit des Verlaufes der Außenkontur (insbesondere des am weitesten radial vorstehenden Bleches) in Abhängigkeit des Drehwinkels unterschiedlich in einer die Stellposition des Umformwerkzeuges vorgebenden Steuereinheit programmiert werden, um so auch verschiedene Konturverläufe zu berücksichtigen. Die Erfindung kann vorsehen, den Konturverlauf vor einer Umformung zunächst sensorisch, z. B. durch einen angestellten Tastkopf) zu erfassen und hieraus die Stellpositionen für die Umformung in Abhängigkeit des Drehwinkels zu bestimmen. Bei einer Bewegung durch Translation des Werkzeuges kann die Position des Umformwerkzeuges in gleicher Weise in Abhängigkeit der Translations-Position des Werkzeuges gesteuert werden.
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Zumindest sofern ein Werkzeug zum Verpressen des Stapel in mehreren Achse bewegbar ist, aknn die Erfindung auf vorsehen, Drehung und Translation miteinander zu kombinieren.
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Die Erfindung kann allgemein vorsehen, dass eine Umformung an einer bestimmten Randposition des Stapels nicht in einem einzigen Schritt vorgenommen wird, sondern z. B. bei einer Drehung über mehrere Umdrehungen von 360 Grad hinweg mit jeweils inkrementell geänderter Stellposition des Umformwerkzeuges oder bei einer Translation durch mehrfaches Translatieren über den gesamten Stellweg des Werkzeuges hinweg mit jeweils inkrementell geänderter Stellposition des Umformwerkzeuges. Dabei kann die Drehung oder auch eine Translation des Stapels kontinuierlich, aber auch schrittweise mit zeitweiligem Stillstand erfolgen, wobei in der schrittweisen Ausführung bevorzugt in den Stillstandzeiten die Verformung durchgeführt wird.
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Bei der Bildung des Stapels kann es weiterhin vorgesehen sein, dass einer oder mehrere Bleche, insbesondere zwei äußere Bleche die ein mittiges umgeben ringförmig ausgebildet ist. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn nur eine randnahe Verstärkung eines Blechkörpers benötigt wird.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass nach Erstellung des Randverbundes der gestapelten Bleche der Rand des verbundenen Stapels mit einem anderen Werkzeug einer weiteren Umformung unterzogen wird, insbesondere durch radiales Anstellen des anderen Werkzeuges oder durch Anstellen an den Rand senkrecht zur Randtangenten Zähne in den Rand eingepresst werden. Ein solcher Verfahrensschritt kann demnach bevorzugt eingesetzt werden, um ein Zahnrad zu bilden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert.
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1 zeigt eine axiale Aufsicht und eine radiale Seitenansicht eines aus drei Blechen 1, 2, 3 gebildeten Stapels. Der gebildete Stapel ist durch ein hier linksseitig nicht gezeigtes Werkzeug zu einem Stapel zusammengepresst, in welchen das Blech 2 aus dem Stapel in radialer Richtung gegenüber den Blechen 1 und 3 hervorsteht. Das Verpressen erfolgt hier in der Richtung der Achse A, also senkrecht zur Papierebene. Die rechtsseitige Ansicht zeigt schraffierte Pressbacken PB, welche in Richtung der Pfeile den dazwischen angeordneten Stapel der Bleche 1, 2, 3 zusammenpressen. Die Pressbacken PB sind in den anderen Darstellungen der nachfolgenden Beschreibung nicht visualisiert, wären aber in gleicher Weise vorhanden.
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Durch Anstellen eines Umformwerkzeuges UW in radialer Richtung gemäß Pfeil 4 erfolgt eine Umformung des äußeren Stapelrandes R, die sich bei dieser Ausführung zumindest zunächst, ggfs. auch ausschließlich nur auf das am weitesten vorstehende Blech 2 auswirkt. Bei dieser Umformung wird Material des Bleches 2 in radialer Richtung kraftbeaufschlagt und in axialer Richtung ggfs. auch entlang der Randerstreckung, also in Umfangsrichtung verdrängt, wobei es sich also über den radial außen liegenden Rand R2 der Bleche 1 und 3 herüberlegt.
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2 verdeutlicht das Resultat dieser Umformung, welche das formschlüssige, ggfs. kraftschlüssige Einfassen der Bleche 1 und 3 durch das am Rand R verformte Blech 2 zeigt. Dieses Blech 2 hat hier eine Randverdickung erfahren bis zu einer Dicke, die der Summe der Dicken aller Bleche entspricht. Bei einer weiteren radialen Kraftbeaufschlagung durch das Umformwerkzeug UW könnte hiernach eine Verdickung des Randes des gesamten Stapels erfolgen, was jedoch nicht visualisiert ist.
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In dieser Ausführung der 1 und 2 kann das innere Blech 2 z. B. aus einem Material gefertigt sein, das eine höhere Dichte oder Festigkeit (z. B. Stahl) aufweist, als die bevorzugt gleichen Materialen der Bleche 1 und 3 (z. B. Aluminium, Magnesium, Titan).
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Ein solcher Blechkörper kann als Vorprodukt zur Herstellung z. B. eines Kraftübertragungsmittels dienen, z. B. zur Herstellung eines Zahnrades.
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3 zeigt eine alternative Ausführung, bei der im Gegensatz zur 1 die beiden äußere Bleche 1 und 3 gegenüber dem mittigen Blech 2 radial vorspringen, hier gleich weit. In gleicher Weise wird, obgleich nicht dargestellt, der Stapel axial kraftbeaufschlagt und mit einem Werkzeug gedreht, wobei in radialer Richtung des Pfeiles 4 wiederum ein Umformwerkzeug UW an den Rand R des Stapels angestellt wird, wobei hier bevorzugt gleichzeitig eine Umformkraft zuerst auf die beiden Bleche 1 und 3 einwirkt und deren randnahes Material verformt.
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Dabei fließt das Material der Bleche 1 und 3 über den Rand R2 des mittigen Bleches 2 herüber und umschließt dieses somit. Bei weiterer Beaufschlagung mit einer Kraft in radialer Richtung erfolgt sodann auch eine Materialverschiebung bei dem mittigen Blech, was bei diesem zu einer randseitigen Verdickung 2a führt, wie 4 visualisiert.
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Nicht gezeigt, aber ebenso möglich ist es z. B. nur zwei oder auch mehr als drei Bleche zu verbinden.
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Das Umformwerkzeug UW ist in diesen Ausführungen z. B. so ausgebildet, dass es in der dargestellten Papierebene zur Drehachse A eine konvexe Fläche bildet, die z. B. in Richtung der Achse A plan ist.