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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung wenigstens einer ersten Umwälzpumpe einer Heizungs- oder Kühlungsanlage, die einen Primärkreis und einen mit diesem an einer Übergabestelle gekoppelten Sekundärkreis aufweist, wobei die erste Umwälzpumpe ein Heiz- oder Kühlmedium im Primärkreis fördert und im Sekundärkreis zumindest eine drehzahlgeregelte, zweite Umwälzpumpe liegt, die ein Heiz- oder Kühlmedium in zumindest einem Teilbereich des Sekundärkreises fördert.
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In Anlagen zur Beheizung und/oder Kühlung von Gebäuden mit flüssigen Wärmeträgern ist es üblich, die Verbraucher auf mehrere Verbraucherkreise aufzuteilen. Diese Aufteilung kann z. B. getrennt nach Gebäudeteilen oder getrennt nach unterschiedlichen Verbraucherarten erfolgen. Verbraucherarten sind beispielsweise Heizkörper oder Heiz- bzw. Kühlflächen bei Fussbodenheizungen oder Deckenheizungen bzw. Kühldecken. Hinsichtlich der Gebäudeteile kann eine Aufteilung beispielsweise nach Wohnungen oder Etagen erfolgen. Jeder Verbraucherkreis umfasst dann einen oder mehr Verbraucher sowie eine diesen oder diese versorgende Verbraucherkreispumpe. Zudem ist meist in jedem Verbraucherkreis zumindest einem Verbraucher ein regelndes Stellglied angeordnet, das den Volumenstrom durch den oder die entsprechenden Verbraucher einstellt. Alternativ kann die Regelung des Volumenstroms durch die Verbraucher direkt durch Drehzahlregelung der Pumpe im Verbraucherkreis erfolgen.
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Die Verbraucherkreise werden in der Regel über gemeinsame Versorgungsleitungen, d. h. eine gemeinsame Vorlaufleitung und Rücklaufsammelleitung mit wenigstens einem Wärme- oder Kälteerzeuger eines oder mehrerer Erzeugerkreise verbunden. Bei kombinierten Anlagen, die sowohl Heizen als auch Kühlen können, sind die Verbraucher entsprechend mit zumindest einem Wärmeerzeuger und zumindest einem Kälteerzeuger jeweils eines eigenen Erzeugerkreises verbunden, wobei wahlweise der Erzeugerkreis mit dem einen oder anderen Erzeugertyp in Betrieb ist.
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Der Erzeugerkreis oder die Erzeugerkreise sind häufig mittels einer Übergabestelle an die Verbraucherkreise gekoppelt. Eine solche Übergabestelle kann beispielsweise eine hydraulische Weiche, ein Wärmetauscher oder eine Überströmleitung sein, wobei die verschiedenen Übergabestellen unterschiedliche Eigenschaften haben und verschiedene Anforderungen erfüllen. Das Ankoppeln kann direkt erfolgen oder alternativ über einen Zubringerkreis, wenn beispielsweise aufgrund der Entfernung zwischen Erzeugerkreis und Verbraucherkreis große Druckverluste überwunden werden müssen. Dadurch ergeben sich dann zwei Übergabestellen, eine erste Übergabestelle zwischen Erzeugerkreis(en) und Zubringerkreis und eine zweite Übergabestelle zwischen Zubringerkreis und Verbraucherkreisen. Aus Sicht der Übergabestelle zu den Verbraucherkreisen sind der oder die Erzeugerkreis(e) bzw. der Zubringerkreis auf der Primärseite, wohingegen die Verbraucherkreise auf der Sekundärseite der Übergabestelle liegen.
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Im Allgemeinen gilt, dass die benötigten Volumenströme in der Anlage durch die Verbraucher definiert werden. Denn in der Regel wird der Volumenstrom in einem Verbraucherkreis über die den einzelnen Verbrauchern zugeordneten Stellglieder eingeregelt. Um den Betrieb der Verbraucherkreispumpen daran sinnvoll anzupassen, werden drehzahlregelbare Kreiselpumpe mit einer Pumpenelektronik eingesetzt, bei denen als bewährte Regelungsarten eine sogenannte Konstantdruckregelung, auch Δp-c Regelung genannt, und eine Variabeldruckregelung, sogenannte Δp-v Regelung zur Verfügung stehen, welche in der Pumpenelektronik der Verbraucherkreispumpen ausgewählt werden können. Alternativ zur indirekten Beeinflussung der Pumpendrehzahl über Stellglieder, kann die Drehzahl der Kreiselpumpe direkt, z. B. durch eine Temperaturregelung, Feuchteregelung oder Volumenstromregelung beeinflusst werden. Dagegen ist eine bedarfsabhängige Regelung der primärseitig der Übergabestelle zum Verbraucherkreis angeordneten Pumpen nicht etabliert. Bekannt sind verschiedene Verfahren, die primärseitige Pumpe entsprechend einer oder mehrerer Temperaturdifferenzen an der hydraulischen Weiche bzw. am Wärmeübertrager zu regeln. Diese Verfahren sind mess- und regelungstechnisch aufwendig und/oder ermöglichen lediglich eine unvollständige Anpassung an den Bedarf.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bedarfsabhängige Regelung für eine drehzahlregelbare Kreiselpumpe bereitzustellen, die primärseitig einer Übergabestelle zu Verbraucherkreisen in einer Heizungs- oder Kühlanlage angeordnet ist.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Regelung wenigstens einer ersten Umwälzpumpe einer Heizungs- oder Kühlungsanlage vorgeschlagen, die einen Primärkreis und einen mit diesem an einer Übergabestelle gekoppelten Sekundärkreis aufweist, wobei die erste Umwälzpumpe ein Heiz- oder Kühlmedium im Primärkreis fördert und im Sekundärkreis zumindest eine drehzahlgeregelte, zweite Umwälzpumpe liegt, die ein Heiz- oder Kühlmedium in zumindest einem Teilbereich des Sekundärkreises fördert, wobei der Volumenstrom der ersten Umwälzpumpe in funktionaler Abhängigkeit von dem Volumenstrom des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle geregelt wird.
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Durch eine derartige Volumenstromregelung in Abhängigkeit des Volumenstroms der Sekundärseite lässt sich eine verbrauchsabhängige und damit energieeffiziente Regelung der auf der Primärseite liegenden Pumpe realisieren. Der Primärvolumenstrom wird dadurch einerseits ausreichend hoch eingestellt, um den Verbrauchern die gewünschte Wärmeleistung bereitzustellen, und andererseits nicht unnötig hoch sein, um Energie zu sparen.
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Die erfindungsgemäße Regelung lässt sich auf sämtliche Heizungs- oder Kühlanlagen anwenden, die einen durch zumindest eine Übergabestelle gekoppelten Primär- und Sekundärkreis haben. Dabei entspricht der Primärkreis allgemein der Erzeugerseite, der Sekundärkreis allgemein der Verbraucherseite. Unabhängig voneinander kann der Primärkreis einen oder mehrere Erzeugerkreise und der Sekundärkreis einen oder mehrere Verbraucherkreise umfassen. Primär- und Sekundärkreis können über die Übergabestelle direkt miteinander gekoppelt sein. Alternativ kann jedoch auch ein Zubringerkreis zwischen Primär- und Sekundärkreis liegen, der mit jeweils einer Übergabestelle an den Primärkreis und den Sekundärkreis gekoppelt ist.
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Entsprechend dieser Vielzahl von Anlagentopologien kann das erfindungsgemäße Verfahren auf verschiedene Weise Anwendung finden. So kann allein im Hinblick auf die Anlagentopologie
- – in einer ersten Ausführungsvariante eine Erzeugerpumpe mit einer Verbraucherpumpe gekoppelt sein,
- – in einer zweiten Ausführungsvariante eine Erzeugerpumpe mit zwei oder mehr parallelen Verbraucherpumpen gekoppelt sein (siehe 3),
- – in einer dritten Ausführungsvariante zwei oder mehr parallele Erzeugerpumpe mit zwei oder mehr parallelen Verbraucherpumpen gekoppelt sein (siehe 5, 6),
- – in einer vierten Ausführungsvariante eine Zubringerpumpe mit einer Verbraucherpumpe gekoppelt sein,
- – in einer fünften Ausführungsvariante eine Zubringerpumpe mit zwei oder mehr parallelen Verbraucherpumpen gekoppelt sein (siehe 1, 2),
- – in einer sechsten Ausführungsvariante eine Erzeugerpumpe mit einer Zubringerpumpe gekoppelt sein (siehe 7),
- – in einer siebten Ausführungsvariante zwei oder mehr parallele Erzeugerpumpen mit einer Zubringerpumpen gekoppelt sein (siehe 8).
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Da bei den Ausführungsvarianten vier bis sieben immer nur eine Hälfte der Anlage betrachtet wird, sind entsprechend weitere Ausführungsvarianten durch eine Kombination der Varianten vier und sechs, vier und sieben, fünf und sechs (siehe 4) sowie fünf und sieben durch die erfindungsgemäße Volumenstromregelung abgedeckt. Nachfolgend werden die verschiedenen Varianten beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird der Volumenstrom der ersten Umwälzpumpe in funktionaler Abhängigkeit von dem Volumenstrom des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle geregelt. Dies lässt sich mathematisch durch V .soll = f(V .sec) beschreiben, wobei V .soll der einzuregelnde Volumenstrom der ersten Umwälzpumpe, V .sec der Volumenstrom des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle und f eine mathematische Funktion ist, die einem sekundärseitigen Volumenstrom V .sec einen entsprechenden Sollvolumenstrom V .soll für die Umwälzpumpe zuordnet. Ist primärseitig nur eine erste Umwälzpumpe vorhanden (erste, zweite, vierte, fünfte, sechste Ausführungsvariante), entspricht der Sollvolumenstrom dem primärseitigen Volumenstrom V .pri, so dass dann V .pri = f(V .sec) ist. Sind primärseitig zwei oder mehr erste Umwälzpumpen vorhanden (Ausführungsvarianten drei und sieben), entspricht der Sollvolumenstrom einem erzeugerspezifischen Volumenstrom V .pri,i d. h. dem Volumenstrom eines Erzeugerkreises, so dass dann V .pri,i = f(V .sec) ist.
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Gemäß einer Ausführungsvariante kann die erste Umwälzpumpe so geregelt werden, dass der Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle in einem vorgegebenen Verhältnis zu dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle steht. Damit lässt sich die funktionale Abhängigkeit mathematisch durch V .pri = a·V .sec beschreiben, wobei a das Verhältnis zwischen dem Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle und dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle darstellt. Die funktionale Abhängigkeit ist somit durch eine lineare Abhängigkeit beschrieben. Im einfachsten Fall kann a = 1 sein. Dies bedeutet, dass die erste Umwälzpumpe so geregelt wird, dass der Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle entspricht. Um ausreichend Regelungsreserve im Sekundärkreis zu haben sollte jedoch ein Verhältnis zwischen 1,0 und 1,3 gewählt werden.
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Alternativ kann die erste Umwälzpumpe so geregelt werden, dass der Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle in einem vorgegebenen Abstand zu dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle einhält. Damit lässt sich die funktionale Abhängigkeit mathematisch durch V .pri = V .sec + b beschreiben, wobei b der Abstand zwischen dem Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle und dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle darstellt, quasi einen Offset bildet, der größer als null ist.
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Weiterhin kann eine Kombination der beiden letztgenannten Varianten erfolgen, wobei dann die erste Umwälzpumpe so geregelt wird, dass die funktionale Abhängigkeit des Volumenstrom V .pri des Primärkreises vor der Übergabestelle von dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle der Funktion V .pri = a·V .sec + b entspricht, wobei der Koeffizient a eine lineare Abhängigkeit der beiden Volumenströme und der Koeffizient b einen Offset beschreibt.
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Der Primärkreis kann zumindest einen Erzeugerkreis aufweisen, in dem wenigstens ein Wärme- oder Kälteerzeuger das Heiz- oder Kühlmedium aufheizt oder kühlt und eine mit dem Wärme- oder Kälteerzeuger in Reihe liegende Erzeugerpumpe das Heiz- oder Kühlmedium des Erzeugerkreises fördert, wobei die zu regelnde, erste Umwälzpumpe diese Erzeugerpumpe ist.
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Alternativ hierzu bzw. in Weiterbildung dieser Variante kann der Primärkreis eine Anzahl (m) parallel geschalteter Erzeugerkreise aufweisen, in denen jeweils wenigstens ein Wärme- oder Kälteerzeuger das Heiz- oder Kühlmedium aufheizt oder kühlt und jeweils eine mit dem entsprechenden Wärme- oder Kälteerzeuger in Reihe liegende Erzeugerpumpe einen erzeugerspezifischen Volumenstroms V .pri,i fördert, wobei die zu regelnde erste Umwälzpumpe dann entsprechend eine dieser parallelen Erzeugerpumpen ist.
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Vorzugsweise ist die zu regelnde, erste Umwälzpumpe in diesem Fall diejenige Erzeugerpumpe ist, die in einem eine Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreis liegt. Das bedeutet, dass die erfindungsgemäße Volumenstromregelung nur auf diese Spitzenlastpumpe angewendet wird. Die Erzeugerpumpen der anderen, eine Grundlast bereitstellenden Erzeugerkreise sind dagegen nicht oder anders geregelt.
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Wie bereits zuvor angesprochen, kann der Erzeugerkreis oder können die Erzeugerkreise mittels der Übergabestelle direkt mit dem Sekundärkreis verbunden sein, d. h. ohne Zwischenschaltung eines Zubringerkreises.
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Gemäß einer alternativen Variante kann ein solcher Zubringerkreis jedoch vorhanden sein, um Druckverluste bei langen Förderdistanzen zu kompensieren. Ein solcher Zubringerkreis kann aus Sicht der Übergabestelle zum Sekundärkreis/Verbraucherseite als Teil des Primärkreises, d. h. als Teil der Erzeugerseite verstanden werden. Der Erzeugerkreis oder die Erzeugerkreise sind dann mittels der Übergabestelle indirekt mit dem Sekundärkreis verbunden. So kann der Primärkreis einen Zubringerkreis aufweisen, der an der Übergabestelle mit dem Sekundärkreis gekoppelt ist, wobei in dem Zubringerkreis eine Zubringerpumpe liegt, die ein Heiz- oder Kühlmedium im Zubringerkreis fördert, und wobei die zu regelnde, erste Umwälzpumpe diese Zubringerpumpe ist.
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Es ist aber auch möglich, dass der Zubringerkreis Teil des Sekundärkreises ist oder diesen gar bildet. In diesem Fall koppelt die Übergabestelle den Primärkreis mit dem oder den Erzeuger(n) mit diesem Zubringerkreis. Es liegt dann auch hier in dem Zubringerkreis eine Zubringerpumpe, die ein Heiz- oder Kühlmedium im Zubringerkreis fördert. Da diese Zubringerpumpe Teil des Sekundärkreises ist, entspricht die zweite Umwälzpumpe dann dieser Zubringerpumpe. Diese Variante ist insbesondere in Kombination mit einer Erzeugerpumpe zu verstehen, die der ersten, zu regelnden Umwälzpumpe entspricht. Die Zubringerpumpe als besagte zweite Pumpe kann ungeregelt oder autonom geregelt sein, z. B. entsprechend eines Differenzdrucks, einer Temperatur oder eines Volumenstroms.
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Gemäß einer anderen Ausführungsvariante kann diese Zubringerpumpe aber ebenso wie die Erzeugerpumpe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren volumenstromgeregelt sein. Es gibt dann zwei zu regelnde erste Umwälzpumpen im Primärkreis respektive auf der Erzeugerseite. In dieser Variante weist der Primärkreis einen Zubringerkreis auf, der an der Übergabestelle mit dem Sekundärkreis gekoppelt ist und mittels einer zweiten Übergabestelle mit dem oder den Erzeugerkreis(en) gekoppelt ist, wobei in dem Zubringerkreis eine Zubringerpumpe liegt, die ein Heiz- oder Kühlmedium im Zubringerkreis fördert und eine weitere erste Umwälzpumpe bildet, welche wie die eine erste Umwälzpumpe geregelt wird.
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Analog zur Erzeugerseite kann auch der Sekundärkreis einen Verbraucherkreis oder eine Anzahl (n) parallel geschalteter Verbraucherkreise aufweisen, in dem/denen jeweils wenigstens ein Verbraucher die Wärme oder Kälte des Heiz- oder Kühlmediums verbrauch, und in dem oder denen jeweils eine mit dem entsprechenden Verbraucher in Reihe liegende, autonom geregelte Verbraucherpumpe das Heiz- oder Kühlmedium in dem entsprechenden Verbraucherkreis fördert. In der Regel liegt eine solche Pumpe im Vorlauf des Verbrauchers. Sie kann jedoch auch im Rücklauf liegen.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Pumpensystem, das die zumindest eine erste Umwälzpumpe zur Förderung eines Heiz- oder Kühlmediums in dem Primärkreis der Heizungs- oder Kühlungsanlage und die zumindest eine zweite Umwälzpumpe zur Förderung eines Heiz- oder Kühlmediums in zumindest einem Teilbereich des mit dem Primärkreis über die Übergabestelle gekoppelten Sekundärkreises, wobei das Pumpensystem zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
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Dies bedeutet insbesondere, dass das Pumpensystem eingerichtet ist, den Volumenstrom der ersten Umwälzpumpe in funktionaler Abhängigkeit von dem Volumenstrom des Sekundärkreises hinter der Übergabestelle zu regeln, wie dies zuvor und nachfolgend beschrieben ist. Dies hat den Vorteil, dass die Regelungsfunktion ohne Beteiligung einer Gebäudeautomation möglich ist. Die beteiligten Pumpen erfassen dabei vorzugsweise alle erforderlichen (Mess-)Größen (je nach Ausführungsvariante sind mehr oder weniger Größen erforderlich), und kommunizieren diese an die zumindest eine zu regelnde erste Pumpe. Diese empfängt die Größen und ermittelt daraus selbst den einzustellenden Volumenstrom gemäß den hier beschriebenen mathematischen Vorschriften.
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Somit betrifft die Erfindung auch eine Umwälzpumpe zur Förderung eines Heiz- oder Kühlmediums in dem Primärkreis der Heizungs- oder Kühlungsanlage mit einer Pumpenelektronik zur Bestimmung eines Sollwerts, wobei sie in ihrem Volumenstrom geregelt und dazu eingerichtet ist, hierfür einen Volumenstromsollwert in funktionaler Abhängigkeit von dem Volumenstrom zumindest einer der anderen Umwälzpumpen zu berechnen, die der bestimmungsgemäßen Förderung eines Heiz- oder Kühlmediums in dem Sekundärkreis (4) der Heizungs- oder Kühlungsanlage (1) dienen.
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Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
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1: eine schematische Darstellung eines Teils einer beispielhaften Heizungsanlage mit einer Übergabestelle zu einem Sekundärkreis mit mehr als einem Verbraucherkreis
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2: eine Heizungsanlage nach 1 mit zusätzlichen Temperaturmessstellen im Primärkreis und den Verbraucherkreisen
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3: eine schematische Darstellung einer anderen beispielhaften Heizungsanlage einem primärseitigen Erzeugerkreis und mehr als einem sekundärseitigen Verbraucherkreis, mit Temperaturmessstellen im Primärkreis und den Verbraucherkreisen und mit Vorlaufmischern in zwei Verbraucherkreisen
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4: eine Erweiterung der Heizungsanlage nach 3 durch einen Zubringerkreis zwischen dem primärseitigen Erzeugerkreis und den sekundärseitigen Verbraucherkreisen
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5: eine Erweiterung der Heizungsanlage nach 3 durch mehr als einen Erzeugerkreis im Primärkreis
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6: eine Erweiterung der Heizungsanlage nach 5 durch Temperaturmessstellen und Rücklaufmischern in den Erzeugerkreisen
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7: eine schematische Darstellung eines Teils einer anderen beispielhaften Heizungsanlage mit einem primärseitigen Erzeugerkreis und einem daran über eine Übergabestelle gekoppelten Zubringerkreis
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8: eine Erweiterung der Heizungsanlage nach 7 durch mehr als einen Erzeugerkreis im Primärkreis
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9: einen Wärmetauscher als Übergabestelle
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10: eine hydraulische Weiche als Übergabestelle
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11: einen verlustarmen Verteiler als Übergabestelle
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1 zeigt einen Ausschnitt einer Heizungsanlage 1 mit einem Primärkreis 2 und einem Sekundärkreis 3, die über eine Übergabestelle 3 gekoppelt sind. Eine zu regelnde erste Umwälzpumpe 17 fördert ein Heizmedium im Primärkreis 2. Im Sekundärkreis 4 liegen zwei drehzahlgeregelte zweite Umwälzpumpen 12, die jeweils einem Verbraucherkreis 5 angehören und ein Heizmedium in dem jeweiligen Verbraucherkreis 5 fördern. Strömungstechnisch liegen diese Umwälzpumpen 12 parallel. Somit liegen auch die Verbraucherkreise 5 parallel. Jeder Verbraucherkreis 5 bildet dabei einen Teilbereich des Sekundärkreises 4 und umfasst einen lokalen Vorlauf 10 und einen lokalen Rücklauf 9. Die lokalen Vorläufe 10 gehen von einer zentralen sekundären Vorlaufleitung 7 ab, die mit der Sekundärseite der Übergabestelle 3 verbunden ist. Die lokalen Rückläufe 9 münden in eine zentrale sekundäre Rücklaufleitung 7, die ebenfalls mit der Sekundärseite der Übergabestelle 3 verbunden ist. Innerhalb eines Verbraucherkreises 5 liegen der Verbraucher 6 und die Verbraucherkreispumpe 12 in Reihe, wobei die Verbraucherkreispumpe 12 im lokalen Vorlauf 10 angeordnet ist.
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Die beiden dicken Striche neben dem zweiten bzw. rechten Verbraucherkreis 5 deuten an, dass der Sekundärkreis 4 noch weitere Verbraucherkreise 5 umfassen kann. Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann der Sekundärkreis 4 auch nur einen Verbraucherkreis 5 umfassen, so dass in diesem Fall entsprechend nur eine einzige zweite Umwälzpumpe 12 vorhanden ist. Zudem sei angesprochen, dass die Verbraucherkreise 5 nicht nur einen einzigen Verbraucher 6 umfassen müssen, wie dies in 1 dargestellt ist. Vielmehr kann in jedem Verbraucherkreis 5 eine beliebige Anzahl an Verbrauchern 6 vorhanden sein, die beliebig in Reihe und/oder parallel zueinander liegen können.
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Die Übergabestelle 3 kann ein Wärmetauscher 3a (siehe 9), eine hydraulische Weiche 3b (siehe 10) oder ein verlustarmer Verteiler 3c (siehe 11) sein. Für die Übergabe durch eine dieser Übergabestellen 3a, 3b, 3c kann der Volumenstrom V .pri auf der Primärseite 2 weitgehend ohne Rückwirkung auf den Volumenstrom V .sec auf der Sekundärseite 4 eingestellt werden, weil die Kreise 2, 4 hydraulisch entkoppelt sind. Bei einem Wärmeübertrager 3a findet kein Stoffaustausch zwischen der primär- und der Sekundärseite statt, so dass im Primärkreis 2 und im Sekundärkreis 4 verschiedene Wärmeträgermedien verwendet werden können. Demgegenüber findet bei einer hydraulischen Weiche und einem verlustarmen Verteiler ein Stoffaustausch statt, so dass auf der Primär- und der Sekundärseite der Übergabestelle 3 zwangsläufig dasselbe Wärmeträgermedium fließt. Bei einer hydraulischen Weiche 3b liegt ein Kurzschluss innerhalb der Weiche vor dem ersten der parallel geschalteten Verbraucherkreise 5 vor, siehe 10. Bei einem druckarmen Verteiler 3c ist ein solcher Kurzschluss 23 nach dem letzten der parallel geschalteten Verbraucherkreise 5 vorhanden, der den gemeinsamen Vorlaufverteiler 7 mit dem gemeinsamen Rücklaufsammler 8 der Verbraucherkreise 5 hinter dem Abzweig zum letzten der parallelen Verbraucherkreise 5 verbindet, siehe 11.
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Die zu regelnde erste Umwälzpumpe 17 liegt in der primärseitigen zentralen Vorlaufleitung 15, die in die Primärseite der Übergabestelle 3 führt. Von der Übergabestelle 3 führt primärseitig ferner eine zentrale primäre Rücklaufleitung 16 weg. Strömungstechnisch sind die primärseitige zentrale Rücklaufleitung 16 und die primärseitige zentralen Vorlaufleitung 15 derart verbunden, dass sie denselben Volumenstrom V .pri fördern.
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Die erste Umwälzpumpe 17 kann entweder eine Zubringerpumpe 17c sein, d. h. Teil eines hydraulisch in sich geschlossenen Zubringerkreises 30 sein, wie er in 4 veranschaulicht ist, oder eine Erzeugerkreispumpe 17b sein, d. h. Teil eines Erzeugerkreises 14 sein, wie er in den 3 und 4 dargestellt ist.
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In der zentralen primärseitigen Vorlaufleitung 15 fließt vor der Übergabestelle 3 ein Volumenstrom V .pri, der dem Förderstrom der zu regelnden ersten Umwälzpumpe 17 entspricht. Sekundärseitig fließt hinter der Übergabestelle 3 in der zentralen Vorlaufleitung 7 der sekundäre Volumenstrom V .sec, von dem die Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i, d. h. hier die beiden Teilströme V .sec,1 und V .sec,2 abgehen. Diese Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i entsprechen in dieser Ausführungsvariante dem Förderstrom der jeweiligen Verbraucherkreispumpe 12 in dem entsprechenden Verbraucherkreis 5.
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Es sei angemerkt, dass die anhand den Figuren beschriebene Heizungsanlage auch eine Kühlanlage sein kann. Soweit nachfolgend in Bezug auf diese Heizungsanlage 1 die Begriffe „Heizung-” und „Wärme” verwendet sind, gelten für eine Kühlanlage 1 entsprechend sinngemäß die Begriffe „Kühl-” und „Kälte”.
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Erfindungsgemäß wird nun der Volumenstrom V .pri der ersten Umwälzpumpe 17 in funktionaler Abhängigkeit von dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises 4 hinter der Übergabestelle 3 geregelt. Dies bedeutet, dass entweder der Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises 4 als Sollwert für den Förderstrom der ersten Umwälzpumpe 17 verwendet wird oder aus dem Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises 4 ein solcher Sollwert berechnet wird. Dies wird für verschiedene Anlagenformen nachfolgend mathematisch betrachtet.
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Beispielsweise kann also der Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises 4 hinter der Übergabestelle 3 gemessen oder rechnerisch ermittelt und als Sollwert V .pri,soll bei der ersten Umwälzpumpe 17 eingestellt oder aus dem gemessenen oder rechnerisch ermittelten Volumenstrom V .sec des Sekundärkreises 4 ein Sollwert V .pri,soll für den Volumenstrom der ersten Umwälzpumpe 17 berechnet und bei der ersten Umwälzpumpe eingestellt werden.
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Wird die Übergabe an der Übergabestelle 3 als adiabat angenommen, d. h. behaftet ohne Wärmeverluste an die Umgebung, so gilt zwischen dem Primärkreis 2 und dem Sekundärkreis 4 der Energieerhaltungssatz nach Gleichung (G1): V .pri·ρpri·cp,pri·ΔTpri = V .sec·ρsec·cp,sec·ΔTsec (G1), wobei
- V .pri
- der Volumenstrom im Primärkreis 2,
- V .sec
- der Volumenstrom im Sekundärkreis 4,
- ρpri
- die Dichte des im Primärkreis 2 umlaufenden Mediums,
- ρsec
- die Dichte des im Sekundärkreis 4 umlaufenden Mediums,
- cp,pri
- die spezifische Wärmekapazität des im Primärkreis 2 umlaufenden Mediums,
- cp,sec
- die spezifische Wärmekapazität des im Sekundärkreis 4 umlaufenden Mediums,
- ΔTpri
- die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur an der Primärseite der Übergabestelle 3, und
- ΔTsec
- die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur an der Sekundärseite der Übergabestelle 3 ist
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Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur jeweils auf der Primärseite ΔTpri und auf der Sekundärseite ΔTsec wird auch als „Spreizung” oder „Temperaturspreizung” bezeichnet.
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Im Falle der Verwendung einer hydraulischen Weiche 3b und eines verlustarmen Verteilers 3c als Übergabestelle 3 fließt im Primärkreis 2 und im Sekundärkreis 4 dasselbe Medium, denn es findet ein Stoffaustausch zwischen diesen Kreisen statt. Letzteres ist bei einem Wärmetauscher 3a nicht der Fall, so dass hier unterschiedliche Medien vorhanden sein können. Gleichwohl verwendet man in der Regel auch hier dieselben Medien im Primärkreis 2 und Sekundärkreis 4, wodurch der Aufbau und die Wartung der Anlage vereinfacht wird, da nicht zwei verschiedene Wärmeträgermedien oder Kühlmittel verwendet bzw. vorgehalten werden müssen. Als Heizmedium oder Kühlmedium kommen vor allem Wasser oder Glykol oder ein Gemisch aus diesen Flüssigkeiten zur Anwendung.
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Bei Mediengleichheit auf beiden Seiten der Übergabestelle 3 sind unter Vernachlässigung der Temperaturabhängigkeit die spezifischen Wärmekapazitäten cp,pri, cp,sec gleich, und die Dichten ρpri, ρsec gleich, so dass sich die entsprechenden Terme aus Gleichung 1 kürzen lassen. Es gilt dann gemäß Gleichung (G2) V .pri·ΔTpri = V .sec·ΔTsec (G2).
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Bei einem Angleichen des primärseitigen (erzeugerseitigen) Volumenstroms V .pri an den sekundärseitigen (verbraucherseitigen) Volumenstrom V .sec ergibt sich nach Gleichung G2, dass auch die Temperaturspreizungen ΔTpri, ΔTsec auf beiden Seiten der Übergabestelle 3 gleich sind, denn V .pri und V .sec kürzen sich dann raus. Dies kann im Sinne der erfindungsgemäßen Regelungsfunktion als ein Regelungsoptimum verstanden werden, da der Erzeugerkreis erstens nicht mehr Volumenstrom liefert, als für die Verbraucher erforderlich ist, zweitens im Heizfall keine höhere Vorlauftemperatur liefert als bei den Verbrauchern ankommt (im Kühlfall keine niedrigere Vorlauftemperatur liefert als bei den Verbrauchern ankommt), und drittens im Heizfall keine höhere Rücklauftemperatur bekommt, als von den Verbrauchern zurückkommt (im Kühlfall keine niedrigere Rücklauftemperatur bekommt, als von den Verbrauchern zurückkommt).
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Bei einer (idealen) hydraulischen Weiche 3b (10) finden in diesem Zustand keine Mischungsvorgänge statt. Im Bypass 23 eines druckarmen Verteilers 3c (11) findet ferner in diesem Zustand keine Überströmung statt. Bei Übergabe mittels Gegenstromwärmeübertrager 3a (9) herrscht zwischen Primärseite (pri) und Sekundärseite (sec) sowohl im Vorlauf (VL) wie auch im Rücklauf (RL) und damit im gesamten Bereich der Wärmeübertragungsfläche, die gleiche „treibende Temperaturdifferenz” Ttreib = Tpri_VL – Tsec_VL = Tpri_RL – Tsec_RL.
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Aus Gleichung G2 ergeben sich zwei mögliche Messgrößen, um die Drehzahl der primärseitigen Umwälzpumpe 17 so zu regeln, dass der Primärvolumenstrom V .pri dem Bedarf angenähert wird. Entweder über die Temperaturspreizung ΔTpri im Primärkreis 2, die der Temperaturspreizung ΔTsec im Sekundärkreis 4 anzunähern ist, oder über den primärseitigen Volumenstrom V .pri, der dem sekundärseitigen Volumenstrom V .sec anzunähern ist.
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Die Regelung der Temperaturspreizung ΔTpri im Primärkreis 2 hat jedoch den Nachteil, dass aufgrund der Wärmekapazitäten störende Totzeiten in der Regelstrecke vorhanden sind. Deshalb wird erfindungsgemäße eine Regelung des primärseitigen Volumenstroms V .pri vorgeschlagen. Wie dies konzeptionell erfolgt, wird zunächst anhand von 1 veranschaulicht.
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Gemäß dem in 1 gezeigten ersten Beispiel umfasst der Primärkreis 2 eine zu regelnde Kreiselpumpe 17, der Sekundärkreis 4 zwei oder mehr geregelte, strömungstechnisch parallel fördernde Verbraucherkreispumpen 12. Die primärseitige Kreiselpumpe 17 kann eine Zubringerpumpe 17c sein, die aufgrund einer zu großen Distanz zwischen Erzeugerkreis(en) und Verbraucherkreisen 5a und der damit verbundenen hydraulischen Widerstände im Rohrleitungssystem das Wärmeträgermedium zur Übergabestelle 3 an die Verbraucherkreise 5a fördert. Die primärseitige Kreiselpumpe 17 kann aber auch eine Erzeugerpumpe 17b sein.
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Fordert man das o. g. Regeloptimum, d. h. ΔT
pri = ΔT
sec reduziert sich Gleichung G1 zu
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Für die Volumenstromregelung der primärseitigen Kreiselpumpe 17 wird ihr aktueller Förderström V .pri,ist als Istwert verwendet. Dieser kann innerhalb oder außerhalb der Kreiselpumpe 17 entweder direkt gemessen werden, beispielsweise mittels einem Volumenstromsensor, oder aus anderen physikalischen Größen berechnet werden oder geschätzt werden. Eine Berechnung kann beispielsweise aus dem von der Pumpe erzeugten Differenzdruck und der Pumpendrehzah. Eine Schätzung kann anhand von Modellgleichungen für das mechanisch-hydraulische Pumpen-Motormodell gegebenenfalls unter berücksichtigen des elektrisch-mechanischen Motormodells erfolgen, wie dies üblicherweise bei regelungstechnischen Beobachtern der Fall ist.
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Daher wird Gleichung G3 nach dem primärseitigen Volumenstrom V .
pri umgestellt. Denn für den entsprechenden Sollwert der Volumenstromregelung V .
pri,soll gilt dann:
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Daraus wird ersichtlich, dass sich bei Mediengleichheit auf Primär-
2 und Sekundärseite
4 der Übergabestelle
3 die Forderung nach der Gleichheit der Volumenströme ergibt, d. h. V .
pri,soll = V .
sec gilt. Bei Medienverschiedenheit ist allerdings der sekundärseitige Gesamtvolumenstrom V .
sec mit einem Faktor k zu gewichten, der das Produkt aus den Dichteverhältnisse und Wärmekapazitätsverhältnissen beschreibt. Es gilt dann
bzw. im Hinblick auf die funktionale Abhängigkeit
wobei der Koeffizient a eine lineare Abhängigkeit der beiden Volumenströme und der Koeffizient b einen Offset beschreibt.
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Nun ist zu berücksichtigen, dass gemäß 1 sekundärseitig mehr als ein Verbraucherkreis 5 vorhanden ist, so dass es verbraucherkreisspezifische Teilströme gibt. Der Gesamtvolumenstrom V .sec im Sekundärkreis 4 entspricht deshalb der Summe aller n Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,1, V .sec,2, ..., V .sec,n, die mathematisch einfach addiert werden können.
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Die Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,1, V .sec,2, ..., V .sec,n können innerhalb oder außerhalb der Verbraucherkreispumpen 12 entweder direkt gemessen, berechnet oder geschätzt werden, wie dies oben zur primärseitigen Kreiselpumpe ausgeführt wurde.
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Vor diesem Hintergrund ist die Kernidee des erfindungsgemäßen Verfahrens, die primärseitige Kreiselpumpe 17 so zu regeln, dass ihr Förderstrom dem mit dem Faktor k gewichteten Summe der Verbraucherkreisvolumenströme, insbesondere der im Sekundärkreis 4 strömungstechnisch parallel liegenden Verbraucherkreispumpen 12 entspricht gegebenenfalls multipliziert mit dem vorbestimmten Verhältniswert a und/oder addiert mit dem vorgegebenen Offset b, wobei insbesondere im Falle von Mediengleichheit der Faktor k = 1 ist.
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Die Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,1, V .sec,2, ..., V .sec,n können von unabhängigen Volumenstrommesseinrichtungen oder von Volumenstromsensoren innerhalb der Verbraucherkreispumpen 12 ermittelt werden. Unabhängige Volumenstrommesseinrichtungen haben den Vorteil, dass sie an einer beliebigen Stelle innerhalb eines Verbraucherkreises 5 installiert werden können. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Rezirkulationen im Verbraucherkreis 5 vorliegen und die Verbraucherkreispumpen 12 den Volumenstrom durch die Verbraucher 6, nicht jedoch den hierzu geringeren Verbraucherkreisvolumenstrom fördern, was nachfolgend noch veranschaulicht wird.
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Demgegenüber hat jedoch eine Ermittlung der Verbraucherkreisvolumenströme durch die Verbraucherkreispumpen den Vorteil, dass auf zusätzliche externe Messtechnik zur Volumenstrommessung in den Verbraucherkreisen verzichtet werden kann. Somit entfällt auch die Notwendigkeit, zusätzliche Stromversorgungen für eine solche externe Messtechnik sowie zusätzliche Kommunikationsleitungen zur Übertragung der Messdaten vorzusehen, wodurch der Installations-, Wartungs- und Kostenaufwand minimal ist. Moderne elektronisch geregelte Umwälzpumpenaggregate ermitteln in der Regel für ihre Regelung, für eine Betriebspunkterkennung und/oder für sonstige Zusatzfunktionen wie Fehleranalysen den Förderstrom Q, so dass hier eine entsprechende Messtechnik und/oder softwaretechnische Ermittlungsverfahren bereits in der Pumpenelektronik vorhanden sind. Idealerweise können solche Pumpenaggregate mit integrierter Volumenstromermittlung als Verbraucherkreispumpen 12 verwendet werden.
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Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die zu regelnde Kreiselpumpe 17 den Sollwert für Ihre Volumenstromregelung in ihrer Pumpenelektronik auf der Grundlage der Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i selbsttätig ermittelt. Hierzu werden die ermittelten Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i an die zu regelnde Kreiselpumpe kommuniziert. In dieser Ausführungsvariante ist dann in der Pumpenelektronik der primärseitigen Kreiselpumpe 17 eine Auswerteeinheit integriert, die aus den Verbraucherkreisvolumenströmen V .sec,1, V .sec,2, ..., V .sec,n den primärseitigen Sollvolumenstrom V .pri,soll gemäß Gleichungen G5 und G6 bei gegebenenfalls vorgegebenen Faktor k berechnet, sofern keine Mediengleichheit vorliegt. In der Pumpenelektronik der zu regelnden Pumpe 17 kann dieser Faktor k jedoch auch standardmäßig mit k = 1 vorbelegt sein, so dass bei der Inbetriebnahme im Falle von Mediengleichheit beidseits der Übergabestelle 3 keine weitere Einstellung bzw. Vorgabe für k erfolgen muss.
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Die Übertragung der Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i kann vorteilhafterweise von der jeweiligen Messstelle direkt an die primärseitige Kreiselpumpe erfolgen, d. h. beispielsweise von den unabhängigen Volumenstrommesseinrichtungen oder von den einzelnen Verbraucherkreispumpen 12.
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Gemäß einer alternativen Variante kann die Ermittlung des Sollvolumenstroms V .pri,soll gemäß Gleichungen G5 und G6 aus den Verbraucherkreisvolumenströmen V .sec,i auch in einer externen Auswerteeinheit 28 erfolgen, beispielsweise in einer zentralen Kommunikationseinrichtung 28, die einerseits in Kommunikationsverbindung mit den Verbraucherkreispumpen 12 steht, um die ermittelten Verbraucherkreisvolumenströme V .sec,i von diesen zu erhalten oder anzufordern, andererseits mit der zu regelnden primärseitigen Pumpe 17 in Kommunikationsverbindung steht, um dieser den ermittelten Sollvolumenstrom V .pri,soll zu übermitteln. Für eine eventuelle Vorgabe des Gewichtungsfaktors k der externen Auswerteeinheit gilt das zuvor Gesagte analog.
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Zur Datenübertragung weisen die Volumenstrommesseinrichtungen und/oder Verbraucherkreispumpen 12 geeignete Kommunikationsschnittstellen auf, um die Verbraucherkreisvolumenstromdaten zu übertragen. Moderne Pumpenaggregate verfügen heutzutage bereits über Kommunikationsschnittstellen wie CAN, LON, BACnet, Modbus, LAN etc, so dass keine zusätzliche Kommunikationseinheiten erforderlich, um die Volumenstromdaten an die zu regelnde Pumpe zu übertragen. Auch sind Funkmodule bei Pumpenaggregaten hinlänglich bekannt. In den Figuren ist eine kabelgebundene Kommunikation mittels Datenleitungen 20 veranschaulicht, die an das Datennetzwerk 19 angeschlossen sind, an welches auch die primärseitige Kreiselpumpe 17 angeschlossen ist.
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Wie bereits erwähnt, gibt es Heizungs- und Kühlanlagen, bei denen ein Verbraucherkreisvolumenstrom V .sec,i nicht mit dem Verbrauchervolumenstrom V .consumer,i der in dem entsprechenden Verbraucherkreis angeordneten Verbraucherkreispumpe 12 identisch ist. So ist es in der Heizungstechnik beispielsweise üblich, jedem oder einzelnen Verbraucherkreisen 5a durch Beimischen von Rücklaufflüssigkeit der lokalen Rücklaufleitung 9 eine individuell verringerte Vorlauftemperatur bereitzustellen. Dies ist zum Beispiel bei Fussbodenheizungen der Fall. Wie in 2 veranschaulicht, kann hierfür in dem entsprechenden Verbraucherkreis 5a ein Vorlaufmischer 11, in 2 in Gestalt eines Dreiwege-Stellventils ausgeführt, vorhanden sein, der in der lokalen Vorlaufleitung 10 des Verbraucherkreises 5a angeordnet und über eine Mischleitung 22 mit der lokalen Rücklaufleitung 9 verbunden ist. Der Vorlaufmischer 11 kann motorbetrieben sein, insbesondere autonom Temperaturgeregelt sein, um eine vorbestimmte Vorlauftemperatur TVL,sec,i in dem entsprechenden Verbraucherkreis 5a zu erhalten.
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Durch die Verwendung eines Mischers 11 in einem Verbraucherkreis 5a zum Zumischen lokaler Rücklaufflüssigkeit in den lokalen Vorlauf 10 ist die Summe der von den Verbraucherkreispumpen 12 geförderten Volumenströme größer als der von der Übergabestelle 3 bereitgestellte bzw. zur Übergabestelle 3 rückfließende Volumenstrom V .sec.
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Dies ist unproblematisch, sofern ein Verbraucherkreisvolumenstrom V .sec,i in Strömungsrichtung vor dem Mischer 11 in der lokalen Vorlaufleitung 10 oder in der lokalen Rücklaufleitung 9 hinter dem Abzweig in die Mischleitung 22 ermittelt wird. Dies ist mit einer pumpenunabhängigen Volumenstrommesseinrichtung grundsätzlich möglich, da sie an jedem beliebigen Ort im Verbraucherkreis 5a angeordnet werden kann. Soll jedoch die Verbraucherkreisvolumenstromermittlung durch die Verbraucherkreispumpen 12 erfolgen, weil sie ohnehin über die hierfür notwendigen Mittel verfügt, so ist dies nicht unmittelbar möglich, wenn die Verbraucherkreispumpen, wenn in Strömungsrichtung hinter dem Mischer 11 oder besagtem Abzweig liegen, wie dies in 2 der Fall ist. In diesem Fall können die ermittelten Verbrauchervolumenströme V .consumer,i nicht direkt addiert werden. Um dennoch eine Addition zu ermöglichen, kann eine Korrektur der ermittelten Verbrauchervolumenströme V .consumer,i erfolgen. Bezüglich des Beispiels in 2 wäre dies bei dem linken und dem mittleren Verbraucherkreis 5a erforderlich, da diese jeweils einen Mischer 11 umfassen.
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So kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Korrektur jedes von den Verbraucherkreispumpen 12 ermittelten Volumenstroms V .consumer,i durch Multiplikation mit einem verbraucherkreisspezifischen Korrekturwert Ci erfolgen. Dieser Korrekturwert Ci ist vorzugsweise gebildet durch das Verhältnis aus der Temperaturdifferenz zwischen dem lokalen Vorlauf 10 hinter dem Mischer 11 und dem lokalen Rücklauf 9 des entsprechenden Verbraucherkreises 5a zur Temperaturdifferenz zwischen dem zentralen sekundärseitigen Vorlauf 7 und dem lokalen Rücklauf 9 des entsprechenden Verbraucherkreises 5a. Alternativ kann anstelle der zentralen sekundärseitigen Vorlauftemperatur die primärseitige Vorlauftemperatur verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Messtechnik zur Messung der sekundärseitigen Vorlauftemperatur erforderlich ist. Vielmehr kann auf Messtechnik für die Erfassung der Temperaturen zurückgegriffen werden, die in den Kreiselpumpen integriert oder zumindest teilintegriert ist.
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So können also geeigneterweise die Temperaturen im lokalen Vorlauf 10 des Verbraucherkreises 5a hinter dem Mischer 11, im lokalen Rücklauf 8 sowie im primären Vorlauf 15 gemessen und zur Berechnung des Korrekturwerts Ci für diesen Verbraucherkreis 5a gemäß zuvor genanntem Verhältnis verwendet werden. Die Ermittlung der Temperatur im lokalen Vorlauf 7 kann mittels eines ersten Temperatursensors 31, 33 (siehe 2–4) erfolgen, der außerhalb der Verbraucherkreispumpe 12 angeordnet ist. Er kann alternativ aber auch in dieser integriert sein und die Temperatur des Förderstroms messen, da die Verbraucherkreispumpe 12 ohnehin in der Vorlaufleitung 10 angeordnet ist, so dass die Fördermedientemperatur die Vorlauftemperatur ist. Die Ermittlung der Temperatur im lokalen Rücklauf 9 kann mittels eines zweiten Temperatursensors 32, 34 (siehe 2–4) erfolgen, der außerhalb der Verbraucherkreispumpe 12 angeordnet ist. Sofern allerdings die Verbraucherkreispumpe 12 im Rücklauf des Verbraucherkreises 5a angeordnet ist, kann der zweite Temperatursensor in dieser Pumpe 12 integriert sein und die Fördermedientemperatur erfassen. Schließlich kann die Ermittlung der Temperatur im primären zentralen Vorlauf 15 mittels eines dritten Temperatursensors 24 (siehe 2–4) erfolgen, der außerhalb der zu regelnden Pumpe 17 im zentralen sekundärseitigen Vorlauf 7 oder außerhalb der zu regelnden Pumpe 17 im primärseitigen Vorlauf 15 (siehe 2–4) oder innerhalb der zu regelnden Pumpe 17 im primärseitigen Vorlauf 15 angeordnet sein kann.
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Gemäß der Ausführungsvariante in 2 können der erste und der zweite Temperatursensor 31, 32 in Kommunikationsverbindung mit der Verbraucherkreispumpe 12 des entsprechenden Verbraucherkreises 5a stehen und die Temperaturmesswerte an die Pumpenelektronik dieser Verbraucherkreispumpe 12 übertragen. Dies kann sowohl bei pumpenintegrierten als auch bei pumpen-externen Sensoren kabelgebunden über Messleitungen 25 oder per Funk erfolgen. Die Verbraucherkreispumpe 12 übermittelt dann die Temperaturmesswerte weiter an die zu regelnde primärseitige Pumpe 17, in deren Pumpenelektronik der Korrekturwert berechnet wird.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante können die Temperatursensoren aber auch eigene Kommunikationsschnittstelle mit entsprechender Kommunikationsfähigkeit aufweisen, und an das Datennetzwerk 19 per Funk oder Kabel angeschlossen sein. Dies ermöglicht eine direkte Zuleitung der Temperaturmesswerte an die zu regelnde Pumpe 17, so dass bezüglich der Datenübertragung kein Umweg über die Verbraucherkreispumpen 12 erfolgen muss.
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In gleicher Weise kann gemäß der Ausführungsvariante in 2 der dritte Temperatursensor 24 in Kommunikationsverbindung mit der zu regelnden primärseitigen Kreiselpumpe 17 stehen und die Temperaturmesswerte an deren Pumpenelektronik übertragen. Dies kann ebenfalls sowohl bei pumpenintegriertem als auch bei pumpen-externem Sensor kabelgebunden über eine Messleitung 25 oder per Funk erfolgen.
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Die zu regelnde primärseitige Pumpe 17 erhält somit Messwerte von allen drei Temperatursensoren 24, 31, 32 bzw. 24, 33, 34 und kann den verbraucherkreisspezifischen Korrekturwert Ci berechnen, indem die Differenz aus der lokalen Vorlauf- und Rücklauftemperatur durch die Differenz aus der zentralen Vorlauf- und der lokalen Rücklauftemperatur geteilt wird.
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Es sei angemerkt, dass nicht unbedingt die zu regelnde, primärseitige Pumpe 17 die Berechnung des Korrekturwerts Ci durchführen muss. Dies kann vielmehr auch in einer der Verbraucherpumpen erfolgen, damit diese den korrekten Verbraucherkreisvolumenstrom bereitstellen. In diesem Fall müssen die Temperaturmesswerte an die entsprechende Verbraucherkreispumpe 12 übertragen werden, d. h. die zentrale Vorlauftemperatur an alle Verbraucherkreispumpen 12. Dies kann kabelgebunden über das Datennetzwerk 19 oder per Funk erfolgen. Ferner kann es von der zu regelnden Pumpe 17 oder von dem dritten Temperatursensor durchgeführt werden.
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Gemäß einer weiteren Alternative kann die Berechnung des Korrekturwerts Ci in der zentralen Auswerteeinheit erfolgen, die den Sollvolumenstrom für die zu regelnde primärseitige Pumpe bereitstellt. Entsprechend den vorgenannten Möglichkeiten sind dann die Temperaturmesswerte an diese zentrale Auswerteeinheit zu übertragen.
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Die Temperaturmessung im lokalen Vorlauf 10, lokalen Rücklauf 9 des Verbraucherkreises 5a und des primären Vorlaufs 15 hat den Vorteil, dass auf in den Pumpen vorhandene Messtechnik weitestgehend zurückgegriffen werden kann, d. h. auf zusätzliche, autarke externe Temperaturmesstechnik grundsätzlich verzichtet werden kann, um den jeweiligen Korrekturwert Ci zu ermitteln. Denn idealerweise entspricht die jeweilige Medientemperatur der Vorlauftemperatur, jedenfalls sofern sich die entsprechende Pumpe im Vorlauf befindet. Ist die Verbraucherkreispumpe 12 in den lokalen Vorlauf 10 integriert, ermittelt sie entsprechend die Vorlauftemperatur. Ist sie in den Rücklauf 9 integriert, misst sie entsprechend die Rücklauftemperatur. Der an die jeweilige Verbraucherkreispumpe 12 angeschlossene zweite Temperaturfühler 34 ist dann in dem entsprechend anderen Strömungsweg zu integrieren.
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Wird anstelle der primärseitigen Vorlauftemperatur die zentrale sekundärseitige Vorlauftemperatur zur Ermittlung des Korrekturwerts Ci verwendet, ist der dritte Temperatursensor in dem zentralen sekundärseitigen Vorlauf 7 anzuordnen. Allerdings ist die kommunikationstechnische Anbindung in diesem Fall gegebenenfalls schwierig, weil die zu regelnde primärseitige Pumpe 17 und die Verbraucherkreispumpe bei sich weit erstreckenden Heizungsanlagen 1 weit weg von der Messstelle im zentralen sekundären Vorlauf 7 sein können. Daher ist es hier von Vorteil, den dritten Temperatursensor mit einer eigenen Kommunikationseinheit auszustatten und ihn mit dem Datennetzwerk 19 zu verbinden.
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Der Gedanke hinter der Ermittlung des Korrekturwerts Ci wird nachfolgend veranschaulicht.
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Da sich der Wärmestrom Q . über dem Mischer
11 nicht ändert, d. h. Q .
sec,i = Q .
consumer,i, kann aus den Temperaturdifferenzen (Spreizung) vor und nach dem Mischer
11 der Korrekturwert C
i ermittelt werden, mittels welchem dann aus dem Verbrauchervolumenstrom V .
consumer,i hinter dem Mischer
11 der Verbraucherkreisvolumenstrom V .
sec,1 vor dem Mischer
11 berechnet werden kann. Der Korrekturwert Ci kann dem Verhältnis der genannten Temperaturdifferenzen entsprechen. Es gilt dann gemäß Gleichung 7:
wobei
- V .sec,i
- der in den i-ten Verbraucherkreis 5a hineinfließende Verbraucherkreisvolumenstrom (Volumenstrom vor dem Mischer 11),
- V .consumer,i
- der in dem i-ten Verbraucherkreis 5a durch den oder die Verbraucher 6 fließende Verbrauchervolumenstrom (Volumenstrom hinter dem Mischer 11),
- ΔTconsumer,i
- die Temperaturdifferenz zwischen Vor- 10 und Rücklauf 9 nach dem Mischer 11 im i-ten Verbraucherkreis, und
- ΔTsec,i
- die Temperaturdifferenz zwischen Vor- 10 und Rücklauf 9 vor dem Mischer 11 im i-ten Verbraucherkreis ist.
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Um den Korrekturfaktor Ci zu bestimmen, kann eine Temperaturmessung an vier Punkten des Verbraucherkreislaufs 5a erfolgen, nämlich vor (TVL,sec,i) und nach (TVL,consumer,i) dem Mischer 11 in der lokalen Vorlaufleitung 10 und vor (TRL,consumer,i) und nach (TRL,sec,i) dem Abzweig zum Bypass 22 in der lokalen Rücklaufleitung 9, so dass dann gilt: ΔTconsumer,i = TVL,consumer,i – TRL,consumer,i und
ΔTsec,i – TVL,sec,i TRL,sec,i (G8).
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Für die Berechnung des Korrekturfaktors C können aber auch folgende Erkenntnisse herangezogen werden, deren Beachtung den messtechnischen Aufwand reduziert:
Zum einen gilt für die Temperaturdifferenz ΔTsec,i vor dem Mischer 11 dieselbe Rücklauftemperatur, wie für die Temperaturdifferenz ΔTconsumer,i hinter dem Mischer 11, TRL,consumer,i = TRL,sec,i, da sich die Temperatur durch den Abzweig der lokalen Rücklaufleitung 9 in die Mischleitung 22 nicht ändert. Somit genügt eine einzige Temperaturmessung in der lokalen Rücklaufleitung 9, was allerdings für jeden Verbraucherkreis 5a mit Vorlaufmischer 11 erfolgen muss.
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Zum anderen ist die Vorlauftemperatur TVL,sec,i vor dem Mischer 11 für alle Verbraucherkreise 5a gleich, so dass anstelle verbraucherkreisbezogener Temperaturmessungen in den lokalen Vorläufen 10 vor den Mischern 11, die zentrale Vorlauftemperatur TVL,sec herangezogen werden kann, TVL,sec,1 = TVL,sec,2 – TVL,sec (G9).
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Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge kann der verbraucherkreisspezifische Korrekturwert C
i wie folgt ermittelt werden:
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Bei der Verwendung einer hydraulischen Weiche 3b oder eines druckarmen Verteilers 3c als Übergabestelle 3 kann ferner unter der Annahme idealisierter Verhältnisse angenommen werden, dass die Vorlauftemperatur über die Weiche 3b bzw. den Verteiler 3c gleich bleibt, zumindest sofern und solange der Primärmassestrom V .pri größer oder gleich dem Sekundärmassestrom V .sec ist. Es gilt dann TVL,sec = TVL,pri. Mit dieser Annahme kann anstelle der sekundärseitigen Vorlauftemperatur TVL,sec die primärseitige Vorlauftemperatur verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Messtechnik im sekundärseitigen Vorlauf zur Temperaturmessung angeordnet werden muss, sondern geeigneterweise die zu regelnde primärseitige Pumpe 17 mit einer Temperaturmesswerte verarbeitenden Pumpenelektronik ausgestattet ist, wie dies bereits heute bei modernen Kreiselpumpen der Fall ist. Diese kann dann die Aufgabe der Messelektronik übernehmen und eine Auswertung vornehmen. Ist die zu regelnde Kreiselpumpe 17 zusätzlich im Vorlauf des Primärkreises angeordnet, kann anstelle eines externen Temperaturfühlers ein pumpenintegrierter Temperatursensor verwendet werden, der die Medientemperatur ermittelt.
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Unter Berücksichtigung der getroffenen Annahmen ergibt sich der sekundärseitige Summenvolumenstrom V .sec aus der Addition der korrigierten Verbrauchervolumenströme V .consumer,i, wobei die Korrektur jedoch nur dort stattfinden muss, wo Mischer 11 in den Verbraucherkreisen 5a sind.
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Somit erfolgt die Berechnung des primären Sollvolumenstroms vorzugsweise anhand Gleichungen G5 und G11a und b.
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Im Falles des in 2 gezeigten Beispiels gilt V .sec = V .consumer,1·C1 + V .consumer,2·C2 + V .sec,3 (G12).
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Soll die idealisierte Betrachtung der Übergabestelle 3 durch eine realitätsgetreue Betrachtung ersetzt werden, ist eine Temperaturabfall ΔTpri-sec zwischen dem primärseitigen Vorlauf 15 und dem sekundärseitigen zentralen Vorlauf 7 zu berücksichtigen: TVL,sec = TVL,pri – ΔTpri-sec (G13).
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So kann in einer erfindungsgemäßen Weiterbildung des Verfahrens die Berechnung des verbraucherkreisspezifischen Korrekturwerts C
i in G11b ersetzt werden durch G14:
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Denn bei realen, großzügig dimensionierten hydraulischen Weichen 3b findet bei Volumenstromabgleich eine Durchmischung in der Weiche 3b statt, bei der im Vorlauf wie auch im Rücklauf die Temperatur von der Primär- zur Sekundärseite um den gleichen Betrag abfällt. Analog dazu ist die treibende Temperaturdifferenz beim Wärmetauscher 3a sowie beim verlustarmen Verteiler 3c.
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Wird der Temperaturabfall nicht berücksichtigt, so ergibt sich nach Gleichung 11 ein zu geringer Wert für den Sekundärvolumenstrom V .sec, weil die Spreizung überschätzt wird. Daher würde auch ein zu geringer Primärvolumenstrom V .pri eingeregelt. In der hydraulischen Weiche 3b würde dann die Temperatur durch den größeren Sekundärvolumenstrom heruntergemischt werden und es kommt zu einer Unterversorgung der Verbraucher 6.
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Oftmals ist auch bei mindestens einem Heizkreis kein Mischer installiert, so dass der Temperaturabfall ständig gemessen werden kann.
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Der Temperaturabfall ΔTpri-sec wird vorzugsweise dadurch ermittelt, dass in einem mischerlosen Verbraucherkreis 5b (2) die Differenz zwischen der primären Vorlauftemperatur TVL.pri und der sekundären lokalen Vorlauftemperatur TVL.sec,i in diesem (i-ten) Verbraucherkreis 5b berechnet wird: ΔTpri-sec = TVL.pri – TVL.sec,i (G15).
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Denn bei einem mischerlosen Verbraucherkreis 5b ist die Sekundärvorlauftemperatur TVL.sec gleich der Temperatur TVL.sec,i im lokalen Vorlauf 10 des Verbraucherkreises 5a: TVL.sec = TVL,sec,i, so dass es nicht erforderlich ist, diese Sekundärvorlauftemperatur TVL.sec zu messen. Vielmehr kann die ohnehin vorhandene Messstelle hierzu verwendet werden. Das heißt, dass bei einem mischerlosen Verbraucherkreis 5b, wie er in 2 ganz rechts beispielhaft gezeigt ist, jederzeit der Temperaturabfall ΔTpri-sec über der Übergabestelle 3 im Vorlauf 15, 10 gemessen werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Temperaturabfall ΔTpri-sec bei einem Rücklaufmedium in den Vorlauf mischenden Verbraucherkreis 5a ermittelt werden, indem bei voll geöffnetem Mischer 11, d. h. bei fehlender Zumischung von Rücklaufmedium in den lokalen Vorlauf, die Differenz zwischen der primären Vorlauftemperatur TVL.pri und der sekundären lokalen Vorlauftemperatur TVL.consumer,i hinter dem Mischer 11 in diesem Verbraucherkreis 5a berechnet wird: ΔTpri-sec = TVL.pri – TVL.consumer,i, bei voll geöffnetem Mischer (G16).
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Denn bei einem voll geöffnetem Mischer 11 liegt die Sekundärvorlauftemperatur TVL.sec an der Messstelle im lokalen Vorlauf 10 des Verbraucherkreises 5a hinter dem Mischer 11 an TVL.sec = TVL.consumer,i,open valve, so dass es nicht erforderlich ist, diese Sekundärvorlauftemperatur TVL.sec zu messen, sondern die ohnehin vorhandene Messstelle hierzu verwendet werden kann. Das heißt, sobald ein Mischer 11 voll geöffnet ist, kann der Temperaturabfall ΔTpri-sec über der Übergabestelle 3 im Vorlauf 15, 10 gemessen werden.
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Dies muss jedoch nicht fortwährend erfolgen. Es genügt, wenn der Temperaturabfall ΔTpri-sec zumindest ein Mal berechnet und abgespeichert wird. Da diese Berechnung auf Messwerten beruht, die ohnehin gemeinsam an einer der Auswertungsstellen vorliegen, d. h. vorzugsweise in der zu regelnden primären Kreiselpumpe 17, alternativ in der jeweiligen Verbraucherkreispumpe 12 oder in der zentralen Auswertungseinheit, wird dort lediglich noch die Information benötigt, wann der Mischer voll geöffnet ist. Liegt diese Information vor, wird Temperaturabfall ΔTpri-sec aus der Differenz der dann vorliegenden Vorlauftemperaturen TVL.pri und TVL.consumer,i berechnet.
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Die Bereitstellung der Information kann beispielsweise über ein entsprechendes Öffnungssignal vom Mischer 11 erfolgen. Das Öffnungssignal kann kabelgebunden oder per Funk zu der entsprechenden Auswertungsstelle übertragen werden. Hierzu kann eine entsprechende Meldeleitung zwischen Auswertungsstelle und Mischer 11 bestehen, oder der Mischer 11 verfügt über eine Kommunikationseinheit, die seine Anbindung an das Datennetzwerk 19 ermöglicht.
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Vorzugsweise erfolgt die Ermittlung des Temperaturabfalls ΔTpri-sec wiederholt in zeitlichen Abständen, insbesondere immer wieder, wenn ein Mischer 11 voll geöffnet ist. Dies hat den Vorteil, dass Korrekturen und Mittelwertbildungen des Temperaturabfalls ΔTpri-sec möglich sind.
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An dieser Stelle sei noch ergänzt, dass ein Einsetzen von G15 in G14 zu einem Korrekturwert Ci = 1 führt, d. h. bei voll geöffnetem Mischer mathematisch keine Korrektur des ermittelten Verbrauchervolumenstroms V .consumer,i erforderlich ist, weil er dem Verbraucherkreisvolumenstrom V .sec,i entspricht. Entsprechend ist in G11 für n = 3 entsprechend 2, 3 und 4 das C3 = 1 gesetzt und in G12 nicht aufgeführt.
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Da der Temperaturabfall ΔTpri-sec über dem Vorlauf betraglich identisch ist wie der Temperaturabfall über dem Rücklauf, kann gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Temperaturabfall ΔTpri-sec anstelle im Vorlauf im Rücklauf bestimmt werden. Denn es gilt analog zu Gleichung 15: ΔTpri-sec = –ΔTsec-pri = –(TRL,sec – TRL,pri) (G17).
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Hierfür ist jedoch mittels einem vierten Temperatursensor
26 die primärseitige Rücklauftemperatur T
RL,pri zusätzlich zu messen. Die zentrale sekundärseitige Rücklauftemperatur T
RL.sec im Sekundärkreis
4 kann entsprechend der Mischungsregel
berechnet werden. Denn die verbraucherkreisspezifischen Rücklauftemperaturen T
RL.sec,i sind aufgrund ihrer Messung mittels des zweiten Temperaturfühlers
34 bekannt und die verbraucherkreisspezifischen Volumenströme V .
sec,i werden nach Gleichungen G6, G7 oder G11a ermittelt.
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Erfindungsgemäß wird nun auch die Rücklauftemperatur TRL.pri im Primärkreis 2 gemessen, so dass all Größen in Gleichung G17 bekannt sind und diese zur Berechnung des Temperaturabfalls verwendet werden kann.
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Wird als Übergabestelle 3 ein Wärmetauscher 3a verwendet, so können sich die im Primärkreis 2 und Sekundärkreis 4 zirkulierenden Medien unterscheiden. Gemäß Gleichung G5 ist bei dieser Medienverschiedenheit der Gewichtungsfaktor k ungleich 1. Da das zu verwendeten Heiz-/Kühlmedium oder die Medien beim Entwurf der Heizungs- oder Kühlanlage festgelegt wird/werden, sind auch seine/ihre Dichte(n) und spezifischen Wärmekapazität(en) grundsätzlich bekannt und können der Volumenstromregelung der primärseitigen Pumpe 17 als solche oder in Gestalt des bereits nach Gleichung G5 berechneten Gewichtungsfaktors k vorgegeben werden.
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Alternativ hierzu kann erfindungsgemäß auch eine automatische Ermittlung des Gewichtungsfaktors k erfolgen. Da die Wärmeströme auf der Primär- und Sekundärseite gleich sein müssen (adiabate Übergabe) folgt aus Gleichung G1:
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Dabei wird die Temperaturspreizung ΔTpri und der Volumenstrom V .pri auf der Primärseite 2 der Übergabestelle 3 ermittelt, insbesondere gemessen, wie dies zuvor bereits ausführlich unter Verweis auf die verschiedenen Möglichkeiten beschrieben worden ist. So kann der primärseitige Volumenstrom V .pri vorzugsweise von einem in die zu regelnde Pumpe 17 integrierten Volumenstromsensor oder aus anderen Größen innerhalb der Pumpe 17 rechnerisch ermittelt werden. Zur Bestimmung der Temperaturspreizungen können der dritte 24 und vierte 26 Temperatursensor dienen, wobei vorzugsweise die Pumpenelektronik der zu regelnden primärseitigen Pumpe 17 die Differenz aus diesen Sensorwerten ermittelt.
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Der Volumenstrom V .sec auf der Sekundärseite 4 kann erfindungsgemäß nach einer der zuvor beschriebenen Gleichungen G6, G7 oder G11a berechnet werden.
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Darüber hinaus kann auch die Spreizung ΔTsec auf der Sekundärseite 4, d. h. die Differenz zwischen der sekundärseitigen Vorlauftemperatur TVL,sec und der sekundärseitigen Rücklauftemperatur TRL.sec berechnet werden. ΔTsec = TVL,sec – TRL,sec G(20)
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Die sekundärseitige Rücklauftemperatur TRL,sec wird dabei vorzugsweise aus der Mischungsregel nach Gleichung G18 bestimmt. Die sekundärseitige Vorlauftemperatur TVL,sec kann aus der primärseitigen Vorlauftemperatur TVL,pri und dem Temperaturabfall ΔTpri-sec über der Übergabestelle 3 berechnet werden: TVL.sec = TVL.pri – ΔTpri-sec G(21)
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Da die primärseitige Vorlauftemperatur TVL,pri, wie zuvor beschrieben, auch für die primärseitige Temperaturspreizung ΔTsec benötigt wird, liegt sie an dieser Stelle bereits vor und kann verwendet werden. Der Temperaturabfall ΔTpri-sec kann auf einem der oben beschriebenen Wege mittels einer der Gleichungen 15 oder 16 oder 17 und 18 bestimmt werden.
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Die vollständige Berechnungsvorschrift für den Gewichtungsfaktor k erhält man dann bei Berücksichtigung einer realen Übergabestelle (d. h. mit Temperaturabfall) und mit Mischerbehafteten Verbraucherkreisen
5a durch Einsetzen beispielsweise der Gleichungen G11a mit G14 und G16, und G21 mit G22, G18 und G16 in Gleichung G19:
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Auf eine geschachtelte Darstellung der Berechnungsvorschrift für den Gewichtungsfaktor k wird an dieser Stelle aus Gründen der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit verzichtet. Gleichwohl kann die Berechnungsvorschrift als mathematisch in sich geschlossener Ausdruck dargestellt und berechnet werden.
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Mit dem auf diese Weise softwaretechnisch bestimmbaren Faktor k kann dann der bei der primärseitigen Kreiselpumpe 17 einzuregelnde Soll-Volumenstrom V .pri,soll nach Gleichung 5 berechnet werden und entsprechend in der Pumpenregelung eingestellt werden.
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Die in 1 und 2 im Primärkreis 2 dargestellte, zu regelnde Kreiselpumpe 17 kann eine Erzeugerpumpe 17b sein, wie sie in 3, 4 oder 5 im Vorlauf 15 eines Erzeugers 18 dargestellt ist, oder eine Zubringerpumpe 17c sein, wie sie in 4 im Vorlauf 35 eines Zubringerkreises 30 angeordnet ist. Natürlich können die Erzeugerpumpe 17b und die Zubringerpumpe 17c auch im entsprechenden Rücklauf angeordnet sein.
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Gemäß einer in 5 dargestellten Ausführungsvariante der Heizungsanlage 1 kann der Primärkreis 2 mehr als einen Erzeugerkreis 14 umfassen. In 5 sind drei solcher Erzeugerkreise 14a, 14b dargestellt. Jeder Erzeugerkreis kann einen oder mehrere Erzeuger 18 umfassen, wenngleich in 5 nur jeweils ein Erzeuger 18 pro Erzeugerkreis 14a, 14b dargestellt ist. Die Erzeuger stellen die Heiz- bzw. im Falle einer Kühlanlage Kühlleistung bereit.
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Jedem Erzeugerkreis 14a, 14b ist eine Erzeugerpumpe 17a, 17b zugeordnet, die das Heizmedium im jeweiligen lokalen Vorlauf 20 antreibt und in den zentralen Vorlauf 15 fördert. Bei Heizungsanlage 1 dieser Art ist es nicht erforderlich, alle Erzeugerpumpen 17a, 17b zu regeln, bzw. identisch zu regeln. Vielmehr kann mit einem einzigen der Erzeugerkreise 14b die variierende, bedarfsweise anfallende Spitzenlast gedeckt und mit den übrigen Erzeugerkreisen 14a die Grundlast erbracht werden. Die Erzeuger 18 in diesen Kreisen 14a laufen mit maximaler thermischer Leistung. Entsprechendes gilt für deren Grundlastpumpen 17a. Nur die Pumpe 17b für den Spitzenlast-Erzeugerkreis 14b passt sich an die Schwankungen im verbraucherseitigen Volumenstrom an, um eine energieeffiziente Heizungspumpenregelung zu erreichen. Daher muss das erfindungsgemäße Verfahren auch nur auf diese Spitzenlastpumpe 17b angewendet werden, während die Grundlastpumpen 17a nicht oder anders geregelt sind.
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Der Erzeuger 18 in dem Spitzenlast-Erzeugerkreis 14b moduliert seine thermische Leistung entsprechend der gewünschten zentralen primärseitigen Vorlauftemperatur TVL,pri oder der zentralen sekundärseitigen Vorlauftemperatur TVL,sec, wobei sich die Spitzenlastpumpe 17b anpasst. Erreicht die thermische Leistung dabei eine Stellgrenze, ohne dass die gewünschte Vorlauftemperatur TVL,pri oder TVL,sec erreicht wird, muss ein Grundlast-Erzeugerkreis 14a einschließlich des oder der zugehörigen Erzeuger(s) und der zugehörigen Grundlastpumpe 17a abgeschaltet oder zugeschaltet werden.
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Gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun diejenige Erzeugerpumpe 17b, die dem eine Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreis 14b zugeordnet ist, derart geregelt, dass der gesamte Volumenstrom V .pri auf der Primärseite 2 dem Volumenstrom V .sec auf der Sekundärseite 4 entspricht. Dies bedeutet, dass auch der Volumenstrom, der von der oder den Erzeugerpumpe(n) 17a, die einem eine Grundlast bedienenden Erzeugerkreis 14a zugeordnet ist/sind, berücksichtigt werden muss. Die dem Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreis 14b zugeordne Pumpe wird deshalb im Sinne der Erfindung auch Spitzenlastpumpe 17b, die dem oder den die Grundlast bedienenden Erzeugerkreis(en) 14a zugeordnete Pumpe oder Pumpen 17a werden Grudlastpumpen genannt.
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Wird davon ausgegangen, dass eine Anzahl m Erzeugerkreise
14a,
14b vorhanden sind, denen der p-te Erzeugerkreis
14b die Spitzenlast bedient, die übrigen Erzeugerkreise die Grundlast, ergibt sich analog Gleichung G1:
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Geeigneterweise stellt, wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen beschrieben, der Förderstrom V .
pri,p der zu regelnden Pumpe
17b die Sollgröße der Regelung dar. Durch Umstellung von Gleichung G22 ergibt sich dann für diese Sollgröße der erfindungsgemäßen Volumenstromregelung:
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Somit unterscheidet sich die Berechnungsvorschrift für die Sollgröße V .pri,k,soll bei der Ausführungsvariante mit mehr als einem Erzeugerkreis 14 von derjenigen nach Gleichung G5 lediglich darin, dass die Volumenströme des oder der anderen Erzeugerkreise(s) 14, d. h. der Grundlastpumpen ebenfalls ermittelt und von dem ermittelten, gegebenenfalls gewichteten Volumenstrom V .sec der Sekundärseite 4 subtrahiert werden. Die Volumenströme der Erzeugerpumpen 14a, 14b können analog den vorherigen Beschreibungen messtechnisch oder rechenrisch ermittelt werden, entweder innerhalb der entsprechenden Pumpe oder außerhalb derselben, entweder mittels der Pumpe selbst oder mittels einer Volumenstrommesseinrichtung.
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Die ermittelten Volumenströme der Grundlasterzeugerkreise 14a werden dann an die Spitzenlastpumpe 17b oder an eine andere Auswertungseinheit übermittelt, um den primärseitigen Sollvolumenstrom V .pri,k,soll für die zu regelnde Spitzenlastpumpe 17b zu bestimmen. Die Übermittlung kann per Funk oder wie in 5 gezeigt, über die Datenleitungen 20 und das Datennetzwerk 19 erfolgen.
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Die Berechnung des sekundären Volumenstroms V .sec in Gleichung G23 kann wie zuvor bei den übrigen Ausführungsvarianten insbesondere nach einer der Gleichungen G6, G7 oder G11a erfolgen, insbesondere auch für medienverschiedene Kreisläufe auf der Primär-2 und Sekundärseite 4 gemäß Gleichung G19.
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Gemäß einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann die variierende, bedarfsweise anfallende Spitzenlast mit zwei Erzeugerkreisen 14b gedeckt werden, wohingegen mit dem oder den übrigen Erzeugerkreis(en) 14a die Grundlast erbracht wird. Die Grundlast-Erzeuger 18 in diesem Kreis 14a laufen mit maximaler thermischer Leistung. Entsprechendes gilt für deren Grundlastpumpe 17a. Nur die Pumpen 17b der Spitzenlast-Erzeugerkreise 14b passen sich an die Schwankungen im verbraucherseitigen Volumenstrom an, um eine energieeffiziente Heizungspumpenregelung zu erreichen. Daher wird das erfindungsgemäße Verfahren bei dieser Ausführungsvariante (nur) auf diese Spitzenlastpumpen 17b angewendet, während die Grundlastpumpe 17a nicht oder anders geregelt sind. Es sind dann zwei erste primärseitige Umwälzpumpen vorhanden, die erfindungsgemäß geregelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nun diejenigen Erzeugerpumpen 17b, die den eine Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreisen 14b zugeordnet sind, derart geregelt, dass der gesamte Volumenstrom V .pri auf der Primärseite 2 dem gesamten Volumenstrom V .sec auf der Sekundärseite 4 entspricht.
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Der Volumenstrom, der durch die Summe der eine Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreise 14b gebildet ist, wird analog zu Gleichung G23 ermittelt und dieser Volumenstrom gleichmäßig oder in einem vorgegebenen Verhältnis auf die Spitzenlastpumpen 17b verteilt. Das Volumenstromverhältnis entspricht dabei dem Verhältnis der thermischen Leistungen der eine Spitzenlast bedienenden Erzeugerkreise.
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Gemäß einer Weiterbildung einer der o. g. Ausführungsvarianten kann in dem Erzeugerkreis 14 oder kann in einem, mehreren oder allen Erzeugerkreisen 14a, 14b ein Mischer 21 in der primären Rücklaufleitung 16 oder primären lokalen Rücklaufleitung 19 angeordnet sein. Solche mischerbehafteten Erzeugerkreise 14a', 14b' sind in 6 dargestellt, wobei hier sowohl die Grundlasterzeugerkreise als auch der Spitzenlasterzeugerkreis einen solchen Mischer 21 aufweisen.
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Bei diesem Rücklaufmischer 21 wird Medium aus der lokalen Vorlaufleitung 10 der Rücklaufleitung 9 über die Mischleitung 22 beigemischt, um die Rücklauftemperatur anzuheben. Eine derartige Anordnung ist vor allem Heizungsanlagen sinnvoll, die auf der Primärseite einen Konstanttemperaturkessel 18 oder ein Blockheizkraftwerk besitzen. Auf derartige Erzeugerkreise 14a', 14b' können die zuvor beschrieben Zusammenhänge und Berechnungen analog angewendet werden.
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Der erzeugerspezifische Primärvolumenstrom V .
pri,i eines mischerbehafteten Erzeugerkreises
14a',
14b' kann in diesem Fall aus dem entsprechenden Erzeugerkreisvolumenstrom V .
producer,i analog zu Gleichung G7 und darin eingesetzter Gleichung G10 errechnet werden, wie sich aus den Gleichungen G24a und G24b ergibt:
wobei
- V .pri,i
- der aus dem i-ten Erzeugerkreis 14a', 14b' hineinfließende Erzeugerkreisvolumenstrom (Volumenstrom nach dem Rücklaufmischer 21),
- V .producer,i
- der in dem i-ten Erzeugerkreis 14a', 14b' durch den oder die Erzeuger 18 fließende Erzeugervolumenstrom (Volumenstrom vor dem Rücklaufmischer 21),
- Ri
- ein erzeugerspezifischer Korrekturwert,
- TVL,producer,i
- die Temperatur im primären lokalen Vorlauf 20 vor dem Abzweig zum Rücklaufmischer 21 im i-ten Erzeugerkreis 14a', 14b',
- TRL,producer,i
- die Temperatur im primären lokalen Rücklauf 19 hinter dem Rücklaufmischer 21 im i-ten Erzeugerkreis 14a', 14b', und
- TRL,pri
- die Temperatur im zentralen primären Rücklauf 16 ist.
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Auf eine Darstellung der physikalischen Zusammenhänge wird an dieser verzichtet, da sie analog zu den Verbraucherkreisen mit Vorlaufmischer 11 sind. Daher kann auf die vorherigen Ausführungen zurückgegriffen werden.
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Um den jeweiligen erzeugerspezifischen Korrekturwert nach Gleichung G24b berechnen zu können, sind die jeweiligen Temperaturen TVL,producer,i und TRL,producer,i der lokalen sekundären Vorlaufleitung 20 und der lokalen sekundären Rücklaufleitung 19 erforderlich. Diese werden erfindungsgemäß entsprechend ermittelt und an die Auswertungsstelle zur Berechnung des Sollvolumenstroms übermittelt, d. h. beispielsweise an die zu regelnde primäre Kreiselpumpe 17 bzw. Spitzenlastpumpe 17b oder eine externe Auswerteeinheit. Wie bei den anderen Ausführungsvarianten kann die Ermittlung durch Messen, berechnen aus anderen gemessenen Größen oder Schätzen aus Modellgrößen erfolgen. Und wie bei den anderen Ausführungsvarianten kann die Übermittlung per Funk oder kabelgebunden, insbesondere über Messleitungen 25 und das Datennetzwerk 19 erfolgen, das den Ermittlungsort mit der Auswertungsstelle kommunikationstechnisch verbindet.
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Wie beispielhaft anhand 6 ersichtlich ist, kann die Temperatur TVL,producer,i im primären lokalen Vorlauf 20 eines Erzeugerkreises 14a', 14b' vor dem Abzweig zum Rücklaufmischer 21 mittels Temperatursensor 37 gemessen und an die Pumpenelektronik der Erzeugerpumpe 17a, 17b dieses Erzeugerkreises übermittelt werden. Ferner kann die Temperatur TRL,producer,i im primären lokalen Rücklauf 20 eines Erzeugerkreises 14a', 14b' hinter dem Rücklaufmischer 21 mittels Temperatursensor 38 gemessen und an die Pumpenelektronik der Erzeugerpumpe 17a, 17b dieses Erzeugerkreises 14a', 14b' übermittelt werden. Der im lokalen Vorlauf 20 angeordnete Temperatursensor 37 kann in die entsprechende Erzeugerpumpe 17a, 17b integriert sein und sein Messsignal somit direkt an deren Pumpenelektronik übermitteln. Alternativ kann er, wie bei dem im lokalen Rücklauf 19 angeordneten Temperatursensor 38, über eine Messleitung 25 mit der Pumpenelektronik der besagten Pumpe 17a, 17b verbunden sein.
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Wie in 4 gezeigt, kann der Übergabestelle 3 zu den Verbraucherkreisen 4 ein Zubringerkreis 30 vorgeschaltet sein, um lange Distanzen und damit verbundene Druckverluste zu überwinden. Dieser Zubringerkreis 30 schließt direkt an die Primärseite der Übergabestelle 3 an und ist mit der Sekundärseite einer zweiten Übergabestelle 29 verbunden, welche an ihrer Primärseite wiederum an den Erzeugerkreis 14 anschließt. In dem Beispiel gemäß 4 ist erzeugerseitig ein einziger Erzeugerkreis 14 vorhanden. Bei dieser Ausführungsvariante wird die im Zubringerkreis 30 angeordnete Zubringerpumpe 17c gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren geregelt, d. h. ihr Volumenstrom wird in Abhängigkeit der Summe der verbraucherspezifischen Volumenströme eingeregelt.
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Für die im Erzeugerkreis 14 angeordnete Erzeugerpumpe 17b kann diese Volumenstromregelung ebenfalls angewendet werden. So kann auch diese Erzeugerpumpe in ihrem Volumenstrom in Abhängigkeit der Summe der verbraucherspezifischen Volumenströme eingeregelt werden. Dies kann auf zweierlei Weise erfolgen, nämlich direkt oder indirekt.
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Gemäß dem direkten Weg kann die Erzeugerpumpe 17b den hierfür notwendigen Volumenstromsollwert mitgeteilt bekommen, beispielsweise entweder von der Zubringerpumpe 17c, die diesen Wert berechnet, oder von der zentralen Auswerteeinheit. Die Erzeugerpumpe 17b kann den Volumenstromsollwert jedoch auch selbst berechnen. Hierzu werden dann die dafür benötigten Volumenstrom- und Temperaturwerte aus den Verbraucherkreisen 5a, 5b und dem Zubringerkreis 30 entsprechend an die Erzeugerpumpe 17b übermittelt. In beiden Fällen brauchen im Erzeugerkreis 14 dann grundsätzlich keine Temperaturen ermittelt zu werden.
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Gemäß dem indirekten Weg kann die Erzeugerpumpe so geregelt werden, dass ihr Volumenstrom auf den Ist-Volumenstrom der Zubringerpumpe 17c eingeregelt wird. Dieser Fall ist letztendlich so zu behandeln, als wenn der Zubringerkreis 30 ein einziger bzw. der einzige Verbraucherkreis wäre. Die zweite Übergabestelle 29 tritt dann aus regelungstechnischer Sicht an die Stelle der ersten Übergabestelle 3. In diesem Fall muss die Erzeugerpumpe 17b also nicht auf einen Summenvolumenstrom geregelt werden, sondern lediglich auf den einen Volumenstrom im Zubringerkreis, der bei Medienverschiedenheit gegebenenfalls durch den Gewichtungsfaktor k zu multiplizieren ist. Im Übrigen dieser Fall analog den vorgenannten Ausführungen und Gleichungen zu behandeln.
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Dasselbe gilt für einen in den Figuren nicht dargestellten Fall, dass erzeugerseitig mehr als ein Erzeugerkreis 14 vorhanden ist. Wo bei den vorherigen Ausführungsbeispielen anhand von 5 und 6 erläutert, muss in diesem Fall nur eine Erzeugerpumpe 17b in ihrem Volumenstrom erfindungsgemäß geregelt werden, nämlich diejenige, die die Schwankungen in der thermischen Leistungsanforderung der Verbraucher bedient, während die übrigen Pumpen eine Grundlast bedienen. Diese Spitzenlastpumpe 17b kann ebenfalls entweder gemäß dem gesamten verbraucherseitigen Summenvolumenstrom geregelt werden oder gemäß dem einfachen zubringerseitigen Volumenstrom.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heizungsanlage
- 2
- Primärkreis zur ersten Übergabestelle
- 2a
- Primärkreis zur zweiten Übergabestelle
- 3
- erste Übergabestelle
- 3a
- Gegenstromplattenwärmetauscher
- 3b
- hydraulische Weiche
- 3c
- verlustarmer Verteiler
- 4
- Sekundärkreis
- 5
- Verbraucherkreis
- 6
- Verbraucher
- 7
- zentrale sekundäre Vorlaufleitung
- 8
- zentrale sekundäre Rücklaufsammelleitung
- 9
- lokale sekundäre Vorlaufleitung
- 10
- lokale sekundäre Rücklaufleitung
- 11
- Mischer, Vorlaufmischer
- 12
- Umwälzpumpe, Verbraucherkreispumpe
- 13
- Ausdehnungsgefäß
- 14
- Erzeugerkreis
- 14a
- Erzeugerkreis für Grundlast
- 14b
- Erzeugerkreis für Spitzenlast
- 15
- primäre Vorlaufleitung
- 16
- primäre Rücklaufleitung
- 17
- Umwälzpumpe
- 17a
- Erzeugerpumpe für Grundlast
- 17b
- Erzeugerpumpe für Spitzenlast
- 17c, 17d
- Zubringerpumpe
- 18
- Erzeuger/Kessel
- 19
- Datennetzwerk
- 20
- Datenleitung
- 21
- Mischer, Rücklaufmischer
- 22
- Mischleitung
- 23
- Bypass
- 24
- Vorlauftemperaturfühler im Primärkreis
- 25
- Temperaturmessleitung
- 26
- Rücklauftemperaturfühler im Primärkreis
- 28
- zentrale Kommunikationseinrichtung
- 29
- zweite Übergabestelle
- 30
- Zubringerkreis, Sekundärkreis zur ersten Übergabestelle
- 31
- Vorlauftemperaturfühler im ersten Verbraucherkreis
- 32
- Rücklauftemperaturfühler im ersten Verbraucherkreis
- 33
- Vorlauftemperaturfühler im zweiten Verbraucherkreis
- 34
- Rücklauftemperaturfühler im zweiten Verbraucherkreis
- 35
- Vorlauf Zubringerkreis
- 36
- Rücklauf Zubringerkreis
- 37
- Vorlauftemperaturfühler im Zubringerkreis
- 38
- Rücklauftemperaturfühler im Zubringerkreis