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Die Erfindung betrifft ein Maschinenbedienungsassistenzsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Seit einiger Zeit geht der Trend bei der Steuerung von Maschinen dahin, bestimmte unterstützende Aufgaben auf vom Benutzer mitführbare Mobilgeräte zu verlagern. Derartige Mobilgeräte im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Smartphones, Tablet-Computer, Smartwatches oder andere, eigens für diesen Zweck vorgesehene Handgeräte. So ist es beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2013 206 166 A1 bekannt, mittels einer Smartphone App eine Kenngröße wie z. B. den Bohrerdurchmesser zu erfassen, welche dann per Bluetooth an die Maschinensteuerung der Handbohrmaschine übermittelt wird, um diese entsprechend einzustellen.
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Weiterhin bekannt aus dem industriellen Einsatz sind sog. Assistenzsysteme zur Maschinenüberwachung und Steuerung von Produktionsmaschinen in der industriellen Produktion, bei denen ganze Fertigungsstraßen mit allen darin integrierten einzelnen Maschinen über auf Smartphones oder Tabletts laufende Applikationen überwacht und/oder gesteuert werden, wobei die Datenübertragung dabei drahtlos zwischen den einzelnen Maschinen einerseits und den Mobilgeräten der Benutzer andererseits übertragen werden, beispielsweise per Wlan. Ein Beispiel hierfür ist der Broschüre „Pulse – ASYS Software Solutions” der Fa. ASYS Automatisierungssysteme GmbH, Darmstadt, Deutschland, mit Druckvermerk Puls_150427_PM_PC_E zu entnehmen, wobei sich zeigt, dass als vom Benutzer mitgeführte Mobilgeräte auch Smartwatches und eigenständige Bedienpanels geeignet sind.
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Bei derartigen verteilten Maschinenbedienungsassistenzsystemen stellt sich jedoch ein Sicherheitsproblem, wenn sicherheitsrelevante Maschinenparameter jedem zugänglich sind, der ein geeignetes Mobilgerät, gegebenenfalls mit der darauf installierten, entsprechenden Applikation mit sich führt. Zwar lässt sich diese Sicherheitsproblematik durch eine Nutzerauthentifizierung eingrenzen. Dies ist dann allerdings relativ unpraktisch. Zudem stellt sich das Problem, dass sich dann Nutzer zwar einloggen müssen, um Zugang zu dem Maschinenbedienungsassistenzsystem zu erhalten, es jedoch nur schlecht überwacht werden kann, ob sich der Nutzer auch wieder ausloggt. Ein Zwangsausloggen nach Ablauf einer bestimmten Zeit, in der keine Tätigkeit des Nutzers festgestellt worden ist, führt wiederum zu einem Mangel an Komfort.
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Hiervon ausgehend stellt sich die Aufgabe, ein Maschinenbedienungsassistenzsystem mit zumindest einer auf zumindest einem von zumindest einem Benutzer mitgeführten Mobilgerät anzeigbaren Mensch-Maschine-Schnittstelle zur Ein- und/oder Ausgabe von Maschinendaten und mit einer auf oder im Zusammenwirken mit jedem der Mobilgeräte ausführbaren Steuerung derart weiterzubilden, dass gleichzeitig ein hoher Nutzungskomfort und eine hohe Nutzungssicherheit erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist dazu zumindest ein Näherungsmelder vorgesehen, welcher es an die Steuerung meldet, wenn der bzw. einer der Benutzer ein Bedienfeld bzw. eines von mehreren Bedienfeldern betritt oder verlässt, innerhalb welchem Bedienfeld dieser Benutzer die Maschinendaten der diesem Bedienfeld zugeordneten Maschine auf seinem Mobilgerät angezeigt bekommen soll. Dabei umfasst die Steuerung eine über eine Kommunikationsschnittstelle des Mobilgeräts ansprechbare Freigabeeinrichtung, welche im Ansprechen auf eine entsprechende Meldung des Näherungsmelders die Ein- und/oder Ausgabe der zugeordneten Maschinendaten an der Mensch-Maschine-Schnittstelle auf dem Mobilgerät des Benutzers freigibt oder nicht freigibt.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung gelingt es, sicherzustellen, dass trotz der Verwendung von Mobilgeräten die für viele Funktionen einer Maschinensteuerung aus Sicherheitsgründen erforderliche Beobachtung des Maschinenzustands durch den Benutzer auf jeden Fall gegeben ist. Denn außerhalb des Bedienfeldes, welches durch Lage und Größe gleichzeitig ein Beobachtungsfeld definieren kann, innerhalb dem der Benutzer die Maschine im Blick hat, wird eine Funktion des Maschinenbedienerassistenzsystem wirksam unterbunden. Das betrifft sowohl die Arbeits- als auch die Maschinensicherheit.
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Das erfindungsgemäße Maschinenbedienungsassistenzsystem kann dabei auf eine beliebig hohe Anzahl von Benutzern, aber auch Bedienfeldern hoch skaliert werden, wobei jeder der Bedienfelder im Regelfall jeweils um eine Maschine herum angeordnet ist, bei deren Steuerung das Maschinenbedienungsassistenzsystem dem bzw. den Benutzern zur Verfügung stehen soll, um ihm bzw. ihnen die Steuerung der Maschine bzw. der Maschinen zu erlauben, oder ihn bzw. sie dabei zu unterstützen.
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Das Freigeben bzw. Sperren der Mensch-Maschine-Schnittstelle auf dem Mobilgerät des jeweiligen Benutzers in Abhängigkeit davon, ob erfasst wird, dass sich der Benutzer innerhalb eines gewünschten Bedienfeldes befindet, oder eben nicht, ermöglicht dabei nicht nur ein einfaches „Log in”, in dem die Mensch-Maschine-Schnittstelle auf dem Mobilgerät des Nutzers bzw. die Ein- und/oder Ausgabe von zugeordneten Maschinendaten an der Mensch-Maschine-Schnittstelle freigegeben wird, sobald der Benutzer das Bedienfeld betritt, sondern ermöglicht außerdem ein sicheres „Log out”, indem die Mensch-Maschine-Schnittstelle bzw. die Ein- und/oder Ausgabe von zugeordneten Maschinendaten an der Mensch-Maschine-Schnittstelle gesperrt wird, sobald erfasst bzw. gemeldet wird, dass der Benutzer das Bedienfeld verlässt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Freigabeeinrichtung über eine Kommunikationsschnittstelle des vom Benutzer sowieso mitzuführenden Mobilgeräts ansprechbar ist, d. h. also die Meldung oder eben Nichtmeldung des Näherungsmelders, dass sich der Benutzer in dem Bedienfeld befindet, über die Kommunikationsstelle des Mobilgeräts entgegen nehmen kann. Denn auf diese Weise wird eine separat mitzuführende Einheit, die im Rahmen der Erfindung zwar ebenfalls denkbar wäre, aber aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen weniger bevorzugt ist, unnötig.
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Je nach Größe des Bedienfelds, welches um eine Maschine oder einen Maschinenbedienplatz herum aufgespannt werden soll, kann dabei ein oder können mehrere Näherungsmelder pro Bedienfeld vorgesehen sein. Jeder der Näherungsmelder kann dabei einen Sender umfassen, der vorzugsweise zum Anbringen an der entsprechenden Maschine ausgebildet sein kann und eine Bedienfeldkennung sendet, die das zugeordnete Bedienfeld bzw. damit die von dem Bedienfeld umschlossene Maschine repräsentiert. Es können also beispielsweise alle in einer Maschinenhalle oder in einer Fertigungsstraße vorhandenen Maschinen mit solchen Sendern versehen sein, die jeweils unterschiedliche Bedienfeldkennungen senden, je nachdem, welchem Bedienfeld bzw. welcher Maschine sie zugeordnet sind.
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Als besonders einfach und kostengünstig zu realisierende Lösung hat es sich dabei herausgestellt, wenn die Sender so gewählt werden, dass sie lediglich eine Reichweite aufweisen, die nur das Bedienfeld abdeckt oder zumindest mit einer vorgegebenen Signalstärke abdeckt, die an der Kommunikationsschnittstelle der Mobilgeräte der Benutzer noch erfasst werden kann, oder noch als „gültig” erfasst wird. Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Sender so gewählt werden, dass sie eine ausreichende Reichweite aufweisen die das gewünschte Bedienfeld abdecken, aber keine unnötigen Netzüberlagerungen hervorrufen, welche die an der Kommunikationsschnittstelle der Mobilgeräte der Benutzer implementierten Erfassung dieser Netze stören könnten und/oder eine solche erschweren.
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Um dem oder einem der Benutzer Zugang zu dem Maschinenbenutzerassistenzsystem über sein Mobilgerät zu gewähren oder eben nicht oder ihn nach gewährtem Zugang wieder aus dem System auszuloggen, braucht dann lediglich eine Überwachungseinrichtung vorgesehen sein, vorzugsweise in der mobilgeräteseitigen Steuerungssoftware, welche überwacht, ob über die verwendete Kommunikationsschnittstelle des Mobilgeräts eine bekannte Bedienfeldkennung empfangen wird oder nicht. Die Steuerung kann dann im Ansprechen auf die Ausgabe der Überwachungseinrichtung der Freigabeeinrichtung eine entsprechende Kennung setzen, ein entsprechendes Signal oder einen entsprechenden Befehl absetzen, um das Freigeben bzw. Sperren der Ein- oder Ausgabe von dem Bedienfeld zugeordneten Maschinendaten an der Mensch-Maschine-Schnittstelle auf dem Mobilgerät des Benutzers durch die ebenfalls vorzugsweise in einer dort lokal vorgehaltenen Steuerungssoftware realisierten Freigabeeinrichtung anzustoßen (oder nicht).
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Als bevorzugte Kommunikationsschnittstelle an den Mobilgeräten der Nutzer ist die dort üblicherweise vorhandene Bluetooth-Schnittstelle das Mittel der Wahl. Denn während Wlan-Netzwerke eine aus Sicherheitsgründen viel zu große Reichweite aufweisen, die beispielsweise bis außerhalb einer Maschinenhalle reichen kann, haben heutzutage an Mobilgeräten ebenfalls übliche Nahfeldkommunikationsschnittstellen wie z. B. NFC einen sehr geringen Empfangsradius, so dass bei deren Verwendung einer der Hauptvorteile von für das Maschinenbedienungsassistenzsystem einsetzbaren Mobilgeräten überhaupt nicht mehr zum Tragen käme, weil der jeweilige Benutzer nur sehr nahe am Sender in das Maschinenbedienungsassistenzsystem eingeloggt wäre bzw. Zugriff auf das Maschinenbedienungsassistenzsystem hätte.
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Mit Bluetooth-Kommunikation lässt sich dagegen ein geeigneter Radius der Senderreichweite realisieren, der es zum Einen gestattet, die vorgegebenen Betriebsgrenzen gleichzeitig als Grenze für die Zugänglichkeit des Maschinenbedienungsassistenzsystems zu definieren und dem Benutzer andererseits die gewünschte Bewegungsfreiheit an der Maschine bzw. den Maschinen und um die Maschine bzw. die Maschinen herum zu gewähren. Bevorzugt werden dabei „Bluetooth low energy” (BLE) – Module als an den Maschinen anzubringende Sender eingesetzt bzw. sog. „Bluetooth-Beacons”. Die Sender können als Bedienfeldkennung bzw. Maschinenkennung eine eindeutige Identikifkationsnummer aussenden, die von den in Reichweite befindlichen Mobilgeräten über deren Bluetooth-Schnittstelle erfasst wird, an der die jeweilige Überwachungseinrichtung lauscht, wobei dann das Erfassen der eindeutigen Identifikationsnummer einer bestimmten Maschine bzw. eines bestimmten Bedienfelds als Signal zum Freigeben der dieser Maschine zugeordneten Maschinendaten an den jeweiligen, das Bedienfeld betretenden Benutzer verwendet werden kann.
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Natürlich ist es unter Sicherheitsaspekten wünschenswert, die Benutzer-Authentifizierung nicht ausschließlich darauf zu stützen, ob ein Benutzer sich mit seinem Mobilgerät innerhalb eines Bedienfelds befindet oder nicht. In diesem Sinne vorteilhaft ist es daher, wenn neben der Bedienfeldkennung auch noch eine dem bzw. den jeweiligen Benutzern zugeordnete Benutzerkennung abgefragt wird. Die Benutzerkennung kann dabei in einem Speicherbereich auf dem Mobilgerät abgelegt sein oder es kann klassisch eine Eingabeaufforderung auf dem Mobilgerät zur Eingabe der Benutzerkennung von der Steuerung des Maschinenbedienungsassistenzsystems umfasst sein. Die Freigabeeinrichtung kann dann eine Vergleichereinrichtung umfassen, welche die Benutzerkennung mit einer Anzahl im System abgelegter, bekannter Benutzerkennungen vergleicht, wobei die Steuerung dann der Freigabeeinrichtung je nach Ergebnis des Vergleichs ein entsprechendes Signal bzw. einen entsprechenden Befehl zur Freigabe der Ein- und/oder Ausgabe von dem Benutzer zugeordneten Maschinendaten derjenigen Maschine, in deren Bedienfeld sich der Benutzer befindet, an der Mensch-Maschine-Schnittstelle auf dem Mobilgerät dieses Benutzers gibt oder nicht.
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Weiterhin vorteilhaft für die Anwendung eines Maschinenbedienungsassistenzsystems im fertigungstechnischen Umfeld ist es dabei, wenn es verschiedene Rollenzuordnungen gibt, die ein Benutzer einnehmen kann, um je nach der dem Benutzer zugeordnete Rolle nur die rollenentsprechenden Maschinendaten derjenigen Maschine zur Ein- und/oder Ausgabe durch den Benutzer an dessen Mobilgerät freizugeben, in deren Bedienfeld sich dieser Benutzer befindet. So wäre es beispielsweise vorteilhaft, einem Maschinenführer in der Fertigung andere Befugnisse und Zugriff auf andere Maschinenparameter zu gewähren, als einem die Gesamtanlage überwachenden Abteilungsleiter oder Wartungspersonal, etc..
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Vorteilhaft ist die Freigabeeinrichtung also nicht nur dazu eingerichtet, je nach erfasster Bedienfeldkennung und Benutzerkennung, welche eine entsprechende Bediensituation repräsentiert, einem dieser Bediensituation zugeordneten Maschinendatensatz zur Ein- und/oder Ausgabe auf dem Mobilgerät des Benutzers freizugeben (oder nicht), wobei der Maschinendatensatz dann eine Schnittmenge von Maschinenparametern der jeweiligen Maschine und für den Benutzer relevante Maschinenparameter darstellt, sondern noch weitergehend die Bediensituation auch noch durch die Benutzerrolle zu bestimmen, so dass die Schnittmenge aber durch die vom Benutzer eingenommene Rolle eingeschränkt wird als durch den Benutzer selbst.
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Dabei kann es für verschiedene Benutzer bzw. Benutzerrollen ausreichend sein, an der Maschine ausgelesene Maschinenparameterwerte auf ihrem Mobilgerät bzw. dessen Mensch-Maschine-Schnittstelle, also üblicherweise dessen Touchscreen bzw. Bildschirm angezeigt zu bekommen, etwa Parameterwerte wie momentane Drehzahl, Position, Verbrauchsparameter, Temperatur etc.. Vorteilhaft ist daher an der zumindest einen Maschine oder an jeder der Maschinen zumindest eine oder jeweils mehrere Maschinenparametererfassungseinrichtungen vorgesehen, beispielsweise über Softwareschnittstellen der Maschinensteuerung abfragende Softwaremodule, über welche Maschinenparameterwerte erfasst werden, die dann über eine vorteilhaft per Wlan oder Bluetooth arbeitende drahtlose Übertragungseinrichtung auf das jeweilige Mobilgerät des jeweiligen, im Bedienfeld befindlichen Benutzers übermittelt und dort ausgegeben werden.
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In anderen Anwendungsfällen soll ein Benutzer oder eine bestimmte Benutzergruppe (Benutzerrolle) dagegen auch Eingriffsmöglichkeiten an der Maschine haben. Vorteilhaft weist das Maschinenbedienungsassistenzsystem daher zumindest an bestimmten mobilgerätseitigen Mensch-Maschine-Schnittstellen eine Eingabeeinrichtung zur Entgegennahme von vom Benutzer einzugebenden Maschinendaten bzw. Maschinenparameterwerten auf, z. B. in Form von per Touchscreen betätigbaren, in Software realisierten Schiebe- oder Drehregelelementen auf einer grafischen Oberfläche auf dem Touchscreen oder in Form von Eingabefeldern, die Zahlenwerte oder dergleichen entgegen nehmen können. Die Übertragung der eingegebenen Maschinenparameterwerte kann dann wiederum über die drahtlose Übertragungseinrichtung per Wlan, Bluetooth oder auch Mobilnetz erfolgen, um die Maschine, in deren Bedienfeld sich der das jeweilige Mobilgerät mitführende Benutzer befindet, entsprechend steuern zu können.
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Das Maschinenbedienerassistenzsystem weist dabei vorteilhaft eine Steuerung mit einer auf jedem Mobilgerät laufenden lokalen Client-Einheit, beispielsweise in Form einer dort installierten Applikation und zumindest einer über das Internet oder ein betriebsinternes Intranet an diese Client-Einheiten angekoppelte, zentrale Servereinheit auf. Die Client-Einheit kann dabei sich entweder auf ein Lauschen an der Bluetooth-Schnittstelle des Mobilgeräts beschränken, und bei Erfassen einer Bedienfeldkennung einen Download einer entsprechenden Steuerungssoftware für das Mobilgerät anfordern. Weiterhin denkbar wäre es, die Steuerungssoftware auf einem Webserver vorzuhalten und bei Erfassen einer Bedienfeldkennung mobilgeräteseitig nur den Aufruf eines entsprechenden Links auf dem Webserver anzustoßen. Dem Link könnte dann als Parameter die Bedienfeldkennung und die Benutzerkennung bzw. Benutzerrollenkennung übergeben werden.
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Es könnte aber auch bereits eine vollständige Steuerungssoftware auf dem Clientgerät installiert sein, welche lediglich noch auf dem Server abgelegte Werte, wie z. B. die Benutzerkennungen der bekannten Benutzer oder die diesen Benutzern zugeordneten Rollenprofile oder einer bestimmten Bedienfeldkennung zugeordneten Schienenparameter abfragt.
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Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnungen eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert:
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Es zeigen:
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Die 1 bis 5 eine Fabrik mit einem darin installierten Maschinenbedienungsassistenzsystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, während verschiedener Bediensituationen;
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6 eine Erweiterung der in den 1 bis 5 gezeigten Ausführungsform der Erfindung; und
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7 eine Einzelheit an einer ersten Maschine in der in den 1 bis 5 gezeigten Fabrikhalle.
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Zunächst wird Bezug genommen auf die 1 bis 5 und 7, welche eine Fabrik F mit einer Fertigungshalle H und einem Büro B zeigen. In der Halle H ist dabei eine aus drei Maschinen 1, 2, 3 bestehende Fertigungsstraße angeordnet, wobei an jeder der Maschinen 1, 2, 3 ein als Näherungsmelder S1, S2, S3 dienender Bluetooth Low Energy – Sender angebracht ist, der dort ein durch seine Reichweite begrenztes Bedienfeld aufspannt. Stellvertretend für die Sender S1, S2 und S3 und die von diesen Sendern aufgespannten Bedienfelder ist in 7 ein von einem an der ersten Maschine 1 angebrachten Bluetooth-Sender S1 aufgespanntes Bedienfeld mit Bezugsziffer 5 bezeichnet.
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Mit dem Maschinenbedienungsassistenzsystem, welches clientseitige Software auf von Benutzern 10, 20, 30 mitgeführten Mobilgeräten umfasst und weitere serverseitige Softwarekomponenten, die beispielsweise auf einem über ein Wlan angebundenen Internetserver laufen können, lässt sich beispielsweise folgendes Benutzerszenario realisieren:
In der Fertigungsstraße kommt es zu einem Fehler, woraufhin ein Wartungsmitarbeiter über eine Nachricht auf seinem Mobilgerät zur entsprechenden Maschine 3 gerufen wird. Durch das Klicken auf diese Nachricht öffnet sich eine Anwendung mit Informationen wie z. B. dem Standort der Maschine 3 im Werk. Der Wartungsmitarbeiter 10 begibt sich anhand der Beschreibung zur entsprechenden Maschine 3, siehe 3.
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Bei Erreichen des von dem der Maschine 3 zugeordneten Bluetooth-Sender S3 aufgespannten Bedienerkennfelds wird dem Wartungsmitarbeiter 10 auf seinem Mobilgerät bzw. Smartdevice die dafür zugeschnittene und aktuelle Schaltfläche zur Bedienung der Maschine 3 freigeschaltet und in Echtzeit dargestellt. Nun steht ihm z. B. auf seinem Tablet eine manuelle Steuerung des aktuellen und für ihn sichtbaren Bereichs der Fertigungsstraße, nämlich der Maschine 3 zur Verfügung, welche im dargestellten Anwendungsfall ein Fließband mit einem Werkstoffstau ist. Der Wartungsmitarbeiter kann nun über die ihm geöffnete Schaltfläche bzw. Mensch-Maschine-Schnittstelle auf seinem Mobilgerät die maschineninterne Steuerung des Fließbands 3 anweisen, den Antrieb des Fließbands anzuhalten und dann die gestauten Werkstoffe entfernen.
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Im Anschluss daran, also im Anschluss auf die in der 3 dargestellte Situation, verlässt der Wartungsmitarbeiter 10 das Bedienfeld der Maschine 3, wobei ihm das Maschinenbedienungsassistenzsystem dann den Zugriff auf die seiner Rolle als Wartungsmitarbeiter und der Maschine 3 zugeordneten Maschinenparameter und die entsprechenden Steuerungselemente entzieht. Er läuft nun zur Kontrolle noch einmal alle drei Maschinen 1, 2, 3 bei der Fertigungsstraße ab, wobei ihm bei Erreichen des Bedienfelds 5 der Maschine 1 (1 und 7) deren Maschinenparameter bzw. Steuerungselemente angezeigt werden, bei Erreichen der Maschine 2 (2) deren Maschinenparameter bzw. Steuerungselemente und bei Erreichen der Maschine 3 deren Maschinenparameter bzw. Steuerungsparameter (5).
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In der 5 ist die Bediensituation dargestellt, in der der Wartungsmitarbeiter 10 in seinem Kontrolllauf das Bedienfeld der Maschine 3 erneut erreicht und dort die Maschinenparameter und Steuerungselemente der Maschine 3 entsprechend auf seinem Mobilgerät angezeigt bekommt. Da der Wartungsmitarbeiter 10 Zugriff auf sämtliche Maschinenparameter und Steuerungselemente benötigt, werden ihm entsprechend seiner Benutzerrolle auch sämtliche Maschinenparameter und Steuerungselemente angezeigt.
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Zwischenzeitlich hat sich jedoch auch der zuständige Abteilungsleiter 20 zur Maschine 3 begeben (4), nachdem er über die Störung informiert wurde. Der Abteilungsleiter 20 benötigt jedoch nicht sämtliche Maschinenparameterwerte und Steuerungsmöglichkeiten und bekommt entsprechend auf der auf seinem Mobilgerät angezeigten Mensch-Maschine-Schnittstelle nur eine seiner Rolle als Abteilungsleiter entsprechende Untergruppe aus allen der Maschine 3 zugehörigen Maschinenparameterwerten und Steuerelementen angezeigt, beispielsweise über ein für ihn zur Verfügung stehendes Menü, an dem er beispielsweise Statistiken über die Ausfallzeiten, die Produktivität und den Schmiermittelbedarf etc. der jeweiligen Maschine abrufen kann, um so evtl. Nadelöhre in der Fertigungsanlage frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Nachdem der Abteilungsleiter 20 an der Maschine 3 eingetroffen ist und im dortigen Bedienfeld über das ihm zur Verfügung stehende Menü die nötigen Kontrollmaßnahmen durchführt, kommt auch der Wartungsmitarbeiter 10 in die Reichweite des das Bedienfeld der Maschine 3 aufspannenden Bluetooth-Senders, woraufhin ihm auf seinem Mobilgerät die seiner Benutzerrolle entsprechende Oberfläche mit sämtlichen Maschinenparameterwerten und Steuerungsmöglichkeiten der Maschine 3 erneut angezeigt wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Abwandlungen der dargestellten Ausführungsform sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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So wäre es beispielsweise auch denkbar, wie in 6 dargestellt, auch Bedienfelder an Stellen im Betrieb F aufzuspannen, an denen gar keine Maschine steht, an denen sich aber Mitarbeiter aufhalten, die einen Fernzugriff auf eine oder alle Maschinen erhalten sollen. Im in 6 dargestellten Beispiel ist dazu ein ebenfalls als Bluetooth-Low-Energy-Sender ausgebildeter Näherungsmelder S4 im Büro B aufgestellt, welcher ein Bedienfeld 6 aufspannt, welches das Büro nicht verlässt. Im Büro B sitzt der Betriebsleiter 30, welcher alle seiner Rolle als Betriebsleiter entsprechenden Daten aller Maschinen 1, 2, 3 auf seinem Mobilgerät oder auch auf einem im Büro stationär angeordneten Rechner in Zugriff haben soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013206166 A1 [0002]