DE102014209258A1

DE102014209258A1 - Funksteuersystem für eine Maschine, insbesondere für einen Kran oder ein Hebezeug

Info

Publication number: DE102014209258A1
Application number: DE102014209258.2A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Brendel Friederike De; Brendel Holding & Co Kg De GmbH
Priority date: 2014-05-15
Filing date: 2014-05-15
Publication date: 2015-11-19

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Funksteuersystem für eine Maschine (2), insbesondere für einen Kran oder ein Hebezeug, mit einer Funksendeeinrichtung (8) und einer Funkempfangseinrichtung (4), von denen wenigstens eine als mobile Funkeinrichtung ausgebildet ist, wobei das Funksteuersystem dazu eingerichtet ist, – Steuerbefehle für die Maschine (2) als Nutzdatensignale mit einer ersten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) zu übertragen, – Distanzbereichsdefinitionssignale mit einer definiert begrenzten zweiten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) zu übertragen und – einen zulässigen Distanzbereich (20) zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) vermittels der Distanzbereichsdefinitionssignale zu überwachen und bei Entfernung der Funksendeeinrichtung (8) und/oder der Funkempfangseinrichtung (4) aus dem zulässigen Distanzbereich (20) in einen Sondermodus überzugehen, um – ein Warnsignal auszulösen und/oder – von der Funksendeeinrichtung (8) gesendete Steuerbefehle zu unterdrücken oder allenfalls auf bestimmte Befehle reduziert für die Maschinensteuerung zu akzeptieren und/oder – einen Notstopp-Zustand einzuleiten.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Funksteuersystem für eine Maschine, insbesondere für einen Kran oder ein Hebezeug, mit einer Funksendeeinrichtung und einer Funkempfangseinrichtung, von denen wenigstens eine als mobile Funkeinrichtung ausgebildet ist, wobei das Funksteuersystem dazu eingerichtet ist, Steuerbefehle für die Maschine als Nutzdatensignale zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung zu übertragen.
Die Funksteuertechnik hat heutzutage einen hohen Komfort- und Sicherheitsstandard erreicht und findet in modernen Produktions- und Logistiksystemen weitverbreitet Anwendung. Ein weites Anwendungsgebiet für die Funksteuertechnik ist die Steuerung von Kranen und Hebezeugen verschiedenster Art. Auch zur Steuerung von Fahrzeugen, Robotern, Lastenbewegungsmaschinen, mobilen hydraulischen Geräten und dgl. wird die Funksteuertechnik angewandt.
Bei den meisten Funksteuersystemen der hier betrachteten Art ist die Funksendeeinrichtung in einem mobilen Bediengerät vorgesehen, welches von einer Bedienperson mitgeführt werden kann. Ein solches Bediengerät kann z. B. eine Bedienkonsole oder ein Handgerät sein, welches Bedienelemente bzw. Sensoren enthält, die von der Bedienperson zu betätigen oder zu aktivieren sind, um Maschinensteuerbefehle vorzugeben. Diese Maschinensteuerbefehle werden als Nutzdatensignale von der Funksendeeinrichtung zu der Funkempfangseinrichtung gesendet. Die üblicherweise an der betreffenden Maschine angeordnete Funkempfangseinrichtung kommuniziert mit der Steuereinrichtung der Maschine, um die empfangenen Steuerbefehle nach Decodierung und Auswertung an der Maschine umzusetzen. In zahlreichen Anwendungsfällen ist die Funkempfangseinrichtung stationär an der Maschine angebracht.
Bei funkgesteuerten Fahrzeugen oder sonstigen beweglichen Maschinen ist auch die Funkempfangseinrichtung mobil, so dass selbst dann, wenn die Funksendeeinrichtung stationär untergebracht sein sollte, der Abstand zwischen der von einer Bedienperson zu bedienenden Funksendeeinrichtung und der an einer betreffenden Maschine vorgesehenen Funkempfangseinrichtung in den meisten Fällen variiert.
Wird der Abstand zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung so groß, dass die Bedienperson an der Funksendeeinrichtung das Geschehen an der entfernten Maschine nicht mehr zuverlässig beobachten kann, so besteht erhöhte Gefahr für das unmittelbare Umfeld der Maschine. Als Beispiel sei hierfür die Funksteuerung eines Kranes angeführt, wobei die Bedienperson mit der Funksendeeinrichtung so weit vom Kran entfernt ist, dass sie eine ordnungsgemäße Lastaufnahme bzw. Lastsicherung am Kranseil visuell nicht zuverlässig genug überprüfen kann. Ein Funksteuerbefehl zum Bewegen der Last kann dann leicht zu Unfällen führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Funksteuersystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, das eine Verbesserung der Arbeitssicherheit bei der Funksteuerung von Maschinen ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Funksteuersystem für eine Maschine, insbesondere für einen Kran oder ein Hebezeug vorgeschlagen, welches eine Funksendeeinrichtung und eine Funkempfangseinrichtung aufweist, von denen wenigstens eine als mobile Funkeinrichtung ausgebildet ist, wobei das Funksteuersystem dazu eingerichtet ist,

– Steuerbefehle für die Maschine als Nutzdatensignale mit einer ersten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung zu übertragen,
– Distanzbereichsdefinitionssignale mit einer definiert begrenzten zweiten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung zu übertragen und
– einen zulässigen Distanzbereich zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung vermittels der Distanzbereichsdefinitionssignale zu überwachen und bei Entfernung der Funksendeeinrichtung und/oder der Funkempfangseinrichtung aus dem zulässigen Distanzbereich in einen Sondermodus überzugehen, um
– ein Warnsignal auszulösen und/oder
– von der Funksendeeinrichtung gesendete Steuerbefehle zu unterdrücken oder allenfalls auf bestimmte Befehle reduziert für die Maschinensteuerung zu akzeptieren und/oder
– einen Not-Haltzustand einzuleiten, um die zu steuernde Maschine zu stoppen.

Das Funksteuersystem nach der Erfindung kann durchaus so ausgelegt sein, dass die erste Funkreichweite für die Übertragung der Nutzdatensignale so groß ist, dass sie einen empfohlenen maximalen Sicherheitsabstand zwischen der Bedienperson mit der Funksendeeinrichtung und der Maschine mit der Funkempfangseinrichtung weit überschreitet. Hierzu können reichweitenoptimierte Funkmodule verwendet werden. Dies bedeutet, dass bei betreffenden Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Funksteuersystems die Funksendeeinrichtung auch über einen für die Bedienperson unüberschaubar großen Abstand hinweg Datensignale zur Funkempfangseinrichtung senden könnte. Die Erfindung bietet diesbezüglich jedoch eine Sicherheitsfunktion, indem ein zulässiger Distanzbereich zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung definiert wird, in dem normaler Funksteuerbetrieb erlaubt und möglich ist. Hierzu sendet die Funksendeeinrichtung die Distanzbereichsdefinitionssignale mit der begrenzten zweiten Funkreichweite, die normalerweise erheblich geringer ist als die erste Funkreichweite der Nutzdatensignale. Ist die Entfernung zwischen Funksendeeinrichtung und Funkempfangseinrichtung nicht größer als der zulässige Distanzbereich, so empfängt die Funkempfangseinrichtung die Distanzbereichsdefinitionssignale mit einer ausreichenden Empfangsqualität, so dass vorausgesetzt werden kann, dass sich die mit der Funksendeeinrichtung ausgestattete Bedienperson nahe genug an der zu steuernden Maschine befindet, um letztere in ihrem Betrieb sicher überwachen zu können – oder ggf. im Bedarfsfall schnell am Ort der Maschine eingreifen zu können.
Ist der Abstand zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung größer als die Funkreichweite der Distanzbereichsdefinitionssignale, so werden Letztere aufgrund von Funkabriss nicht mehr hinreichend gut empfangen. Dies wird als Entfernen der Funksendeeinrichtung- und/oder Funkempfangseinrichtung aus dem zulässigen Distanzbereich gewertet, und das Funksteuersystem geht in den Sondermodus über. Dieser Sondermodus kann dadurch gekennzeichnet sein, dass ein Warnsignal, vorzugsweise an dem mit der Funksendeeinrichtung ausgestatteten Bediengerät ausgelöst wird. Dieses Warnsignal kann z. B. ein Vibrationssignal oder/und ein optisches Signal, etwa Blinklichtsignal, oder/und ein akustisches Signal oder/und eine alphanumerische Anzeige oder eine Pictogrammanzeige auf einem Display des Funksenders sein. Es soll die Bedienperson dazu veranlassen, sich wieder der Funkempfangseinrichtung zu nähern, um in den zulässigen Distanzbereich zu gelangen. Alternativ oder zusätzlich zu einem solchen Warnsignal kann das Funksteuersystem nach der Erfindung dazu eingerichtet sein, von der Funksendeeinrichtung gesendete Steuerbefehle zu unterdrücken oder allenfalls auf bestimmte Befehle reduziert für die Maschinensteuerung zu akzeptieren. Dabei sollte es z. B. möglich sein, dass zumindest ein Notstoppsignal oder ein Warnsignal als betreffende Befehlssignale von der Funksendeeinrichtung zu der Funkempfangseinrichtung übertragen und maschinenseitig umgesetzt werden, auch wenn der Abstand dazwischen den zulässigen Distanzbereich überschritten hat. Gegebenenfalls kommen im Sondermodus noch weitere zulässige Steuerbefehle für die Funkübertragung und maschinenseitige Umsetzung in Frage. Alternativ kann das Funksteuersystem auch dazu eingerichtet sein, im Sondermodus einen Not-Haltzustand automatisch einzuleiten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein zulässiger Distanzbereich somit überwacht, indem das Funksteuersystem laufend die Empfangsmöglichkeit der Distanzbereichsdefinitionssignale überprüft.
Grundsätzlich könnte die vorliegende Erfindung auf der Basis einer einzigen Funkstrecke realisiert werden, über welche z. B. im Time-Sharing-Verfahren die Nutzdatensignale und die Distanzbereichsdefinitionssignale von der Funksendeeinrichtung einkanalig oder mehrkanalig ausgesandt werden, allerdings mit unterschiedlichen Funkreichweiten, nämlich einer geringeren Funkreichweite der Distanzbereichsdefinitionssignale. Die Reichweitenbegrenzung kann z. B. mittels elektronisch steuerbarer Dämpfungsglieder vorgenommen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Funksteuersystem jedoch dazu eingerichtet, die Nutzdatensignale (Maschinensteuerbefehlssignale) über eine erste Funkstrecke – und die Distanzbereichsdefinitionssignale über eine zweite Funkstrecke zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung zu übertragen. Hierzu sind in der Funksendeeinrichtung und in der Funkempfangseinrichtung entsprechende Funkmodule mit Funksendern, Funkempfängern und Antennen vorgesehen.
Bei der zweiten Funkstrecke handelt es sich vorzugsweise um eine Digitalfunkstrecke, insbesondere eine 2,4 GHz-Band-Digitalfunkstrecke (2402–2480 MHz). Zur Reichweitenbegrenzung können derartige Digitalfunkstrecken mittels Dämpfungsgliedern (z. B. elektronisch einstellbar durch ICs mit elektrisch-variabler HF-Dämpfung z. B. am Sender) in ihrer Reichweite vergleichsweise präzise mit einer Genauigkeit von ca. 1–3 Metern bei Sichtverbindung begrenzt werden. Dementsprechend ist die Funksendeeinrichtung mit einem Digitalfunkmodul und einem damit zusammenwirkenden einstellbaren Dämpfungsglied ausgestattet. Vorzugsweise ist die Funkreichweite der Distanzbereichsdefinitionssignale und somit der zulässige Distanzbereich durch Einstellmittel an der Funksendeeinrichtung vorwählbar. Die Funkempfangseinrichtung ist bei der genannten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise ebenfalls mit einem betreffenden Digitalfunkmodul ausgestattet.
Die Funkstrecke für die Übertragung der Nutzdatensignale und somit der Steuerbefehlsdaten für die Maschine (erste Funkstrecke) kann je nach Ausführungform der Erfindung eine analoge Funkstrecke, insbesondere Schmalbandfunkstrecke sein. Es hat sich jedoch als vorteilhaft gezeigt, auch für die Übertragung der Nutzdatensignale eine digitale Funkstrecke, z. B. eine 1,8 GHz-Funkstrecke oder eine 2,4 GHz-Funkstrecke zu wählen, wobei hierzu die Funksendeeinrichtung und die Funkempfangseinrichtung mit einem jeweiligen Funkmodul und einer dazugehörigen Antenne ausgerüstet sind.
Grundsätzlich könnte das Funksteuersystem nach der Erfindung als unidirektionales System ausgestaltet sein, wobei lediglich die Funksendeeinrichtung Signale sendet und die Funkempfangseinrichtung Signale empfängt.
Gemäß einer weniger bevorzugten Ausführungsform der Erfindung könnte es auch vorgesehen sein, dass die Funkempfangseinrichtung in der Lage ist, die Distanzbereichsdefinitionssignale zur Funksendeeinrichtung zu senden, wobei die Funksendeeinrichtung einen Empfänger für die Distanzbereichsdefinitionssignale aufweist und das Funksteuersystem in den Sondermodus übergehen lassen kann, wenn sie in Bezug auf das Distanzbereichsdefinitionssignal Funkabriss feststellt. Die Funksendeeinrichtung könnte dann z. B. den normalen Nutzdatensendebetrieb unterbrechen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Funksteuersystem dazu eingerichtet, automatisch einen Notstopp-Steuerbefehl für die Maschine auszulösen, wenn es in den Sondermodus übergeht.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Funksteuersystem dazu eingerichtet, den Sondermodus nach Entfernung der Funksendeeinrichtung und/oder der Funkempfangseinrichtung aus dem zulässigen Distanzbereich aktuell um einen Zeitbetrag verzögert einzustellen oder, falls die Funksendeeinrichtung und die Funkempfangseinrichtung innerhalb dieses Zeitbetrags wieder in dem zulässigen Distanzbereich sind, zu unterdrücken. Ein kurzzeitiges Verlassen des zulässigen Distanzbereichs ist im Rahmen des verzögerten Zeitbetrags möglich, ohne dass das Funksteuersystem in den Sondermodus übergeht. Die Bedienungsperson kann dann mittels des Funksteuersystems die Maschine weiterhin durch Übersenden von Nutzdatensignalen normal steuern, solange das Funksteuersystem noch nicht in den Sondermodus übergegangen ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Funksendeeinrichtung Einstellmittel zur wahlweisen Unterdrückung des Übergangs in den Sondermodus des Funksteuersystems aufweist. Der Anwender hat in diesem Fall die Wahl, ob er bei der Funksteuerung der Maschine die maximale Funkreichweite unter Verzicht auf das Sicherheitsfeature des begrenzten zulässigen Distanzbereichs ausnutzen will.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können mehrere unterschiedlich große zulässige Distanzbereiche definiert und gleichzeitig aktiviert werden, so dass z. B. das Verlassen eines ersten zulässigen Distanzbereichs lediglich durch ein Warnsignal angezeigt wird. Das Verlassen des nächstgrößeren zulässigen Distanzbereichs kann dann z. B. durch Beschränkung des akzeptierten Steuerbefehlsvorrats für die Maschine quittiert werden. Eine weitere Stufe könnte dann in einer Notabschaltung der Maschine bestehen. Die Definition der Distanzbereiche erfolgt vorzugsweise durch zyklisches Ändern der Reichweitenbegrenzung der Distanzbereichsdefinitionssignale auf der zweiten Funkstrecke, wobei die Funkempfangseinrichtung den Empfang der Distanzbereichsdefinitionssignale entsprechend zyklisch abfragt. Alternativ könnte jedem Distanzbereich auch eine eigene Funkstrecke zwischen Funksendeeinrichtung und Funkempfangseinrichtung zugeordnet sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Maschine, insbesondere ein Kran oder ein Hebezeug, mit einem Funksteuersystem nach einem der Ansprüche 1–14.
Als Maschinen nach der Erfindung kommen u. a. auch mobile hydraulische Geräte und Fahrzeuge (Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge) in Frage.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt rein schematisch eine Maschine 2, bei der es sich z. B. um einen Kran oder dgl. handeln kann. Die Maschine 2 weist als eine Komponente des Funksteuersystems nach der Erfindung eine Funkempfangseinrichtung 4 mit darin befindlichen Funkmodulen und zugeordneten Antennen 6, 7 für zwei Funkstrecken auf. Die Funkempfangseinrichtung 4 ist im Beispielsfall stationär an der Maschine fixiert und mit dem Steuersystem der Maschine 2 gekoppelt, um per Funk empfangene Steuerbefehle nach Decodierung und Auswertung maschinenseitig umsetzen zu können. Im Falle eines Kranes können per Funksteuerung die üblichen Kranfunktionen, wie Last Heben, Last Senken, Last Transferieren usw. aktiviert und kontrolliert werden.
Die Maschinensteuerbefehle werden von einer Funksendeeinrichtung 8 gesendet, die in einem mobilen Bediengerät 10 untergebracht ist. Das Bediengerät 10 wird von einer Bedienungsperson 12 mitgeführt und weist Einstellmittel 14 zur Vorgabe der Steuerbefehle für die Maschine 2 auf. Bei den Einstellmitteln 14 kann es sich z. B. um Drehregler, Schalter, Joysticks usw. handeln.
Die Person 12 befindet sich in der gezeigten Situation A innerhalb eines schraffiert und kreisförmig dargestellten zulässigen Distanzbereichs oder Arbeitsbereichs 20. Im gezeigten Beispiel mit unbewegter Funkempfangseinrichtung 4 entspricht der Radius dieses zulässigen Distanzbereichs 20 der maximalen Funkreichweite für Distanzbereichsdefinitionssignale von der Funksendeeinrichtung 8. Die Funksendeeinrichtung 8 sendet die Distanzbereichsdefinitionssignale auf einem 2,4 GHz-Band-Digitalfunkkanal über eine zweite Funkstrecke zu der Funkempfangseinrichtung 4. Die Antenne 18 an dem Bediengerät 10 und die Antenne 6 an der Funkempfangseinrichtung 4 sind dieser Digitalfunkstrecke für die Übertragung der Distanzbereichsdefinitionssignale zugeordnet. Ein elektronisches Dämpfungsglied der Funksendeeinrichtung 8 dient der vorbestimmten Reichweitenbegrenzung beim Senden der Distanzbereichsdefinitionssignale und somit der entsprechenden Begrenzung des zulässigen Distanzbereichs 20. Mit den heutzutage verfügbaren programmierbaren Dämpfungsgliedern kann eine Reichweitenbegrenzung mit einer Genauigkeit von ca. 1 m–3 m bei Funkreichweiten von z. B. 50 m eingestellt werden. Die in der Situation A von der Person 12 in dem zulässigen Distanzbereich 20 mitgeführte Funksendeeinrichtung 8 kann somit Distanzbereichsdefinitionssignale zu der Funkempfangseinrichtung 4 übertragen. Die Funkempfangseinrichtung 4 ist so programmiert, dass sie von der Funksendeeinrichtung 8 über eine erste Funkstrecke zwischen den Antennen 19 und 7 übertragene Nutzdatensignale für die Umsetzung als Maschinensteuerbefehle an der Maschine 2 akzeptiert, wenn aktuell auch das Distanzbereichsdefinitionssignal über die zweite Funkstrecke zwischen den Antennen 18 und 6 empfangen wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich die Person 12 in dem zulässigen Distanzbereich 20 aufhalten muss, wenn sie die Maschine 2 per Funksteuersystem im Normalbetrieb steuern will. Die Situation A zeigt somit die Bedienungsperson 12 und das mitgeführte Bediengerät 10 innerhalb des zulässigen Distanzbereichs. Sie kann sich in diesem zulässigen Distanzbereich 20 bewegen, ohne die Arbeitsweise des Funksteuersystems zu beeinträchtigen.
In der Situation B hat die Bedienungsperson 12 den zulässigen Distanzbereich 20 verlassen. Dies hat zur Folge, dass die Übertragung des Distanzbereichsdefinitionssignals auf der Funkstrecke zwischen den Antennen 18 und 6 nicht mehr funktioniert, da die Funkempfangseinrichtung 4 außerhalb der Reichweite des Distanzbereichsdefinitionssignals liegt. Die Funkempfangseinrichtung 4 registriert dann einen Funkabriss bzw. eine entsprechende Empfangssignalverschlechterung, so dass daraufhin das Funksteuersystem in den Sondermodus überzugehen hat, um ein Warnsignal auszulösen und/oder die von der Funksendeeinrichtung 8 gesendeten Steuerbefehle zu unterdrücken oder allenfalls auf bestimmte Befehle reduziert für die Maschinensteuerung zu akzeptieren. Ein solcher reduzierter Steuerbefehlssatz kann z. B. auf einen einzigen Notstopp-Befehl beschränkt sein. Die Funkempfangseinrichtung ist dazu eingerichtet, bei Empfang von Nutzdatensignalen zu prüfen, ob auch Distanzbereichsdefinitionssignale in einem bestimmten Zeitschema empfangen werden, um entscheiden zu können, ob Normalbetriebsbedingungen herrschen oder ob der Sondermodus einzuschalten ist. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass sich die Person 12 in der Situation B immer noch in einem Bereich aufhält, in dem eine Funkübertragung auf der ersten Funkstrecke zwischen den Antennen 19 und 7 grundsätzlich möglich ist, so dass Nutzdatensignale von der Funksendeeinrichtung 8 zur Funkempfangseinrichtung 4 gesendet werden können, ohne dort jedoch zur normalen Maschinensteuerung umgesetzt zu werden. Erst wenn die Bedienungsperson 12 auch noch den äußeren Kreis 22 in der Figur verlässt, kommt es auch zu einem Funkabriss dieser ersten Funkstrecke. Vorzugsweise führt dies dann zu einem Notstopp der Maschine.
Bei der ersten Funkstrecke zwischen den Antennen 19 und 7 kann es sich um eine Analogfunkstrecke oder um eine Digitalfunkstrecke handeln.
Die Größe des zulässigen Distanzbereichs 20 kann durch entsprechende Wahl der Dämpfung des in der Funksendeeinrichtung 8 vorhandenen Signaldämpfungsgliedes eingestellt werden. Die Reichweite der ersten Funkstrecke ist vorzugsweise nicht willkürlich begrenzt.
Es sei darauf hingewiesen, dass die vorstehend erläuterte Figur eine rein schematische Darstellung ist. Insbesondere sind die Distanzbereiche 20, 22 idealisiert als Kreise für den diskutierten Fall einer unbewegten Funkempfangseinrichtung dargestellt.
Der jeweilige zulässige Distanzbereich zwischen Funksendeeinrichtung und Funkempfangseinrichtung wird dann überschritten, wenn der Abstand zwischen der Funksendeeinrichtung und der Funkempfangseinrichtung größer wird als die Funkreichweite der Distanzbereichsdefinitionssignale.
Das Funksteuersystem nach der Erfindung kann zur Maschinensteuerung in Fabrikhallen, wie auch im Freien genutzt werden.

Claims

Funksteuersystem für eine Maschine (2), insbesondere für einen Kran oder ein Hebezeug, mit einer Funksendeeinrichtung (8) und einer Funkempfangseinrichtung (4), von denen wenigstens eine als mobile Funkeinrichtung ausgebildet ist, wobei das Funksteuersystem dazu eingerichtet ist, – Steuerbefehle für die Maschine (2) als Nutzdatensignale mit einer ersten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) zu übertragen, – Distanzbereichsdefinitionssignale mit einer definiert begrenzten zweiten Funkreichweite zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) zu übertragen und – einen zulässigen Distanzbereich (20) zwischen der Funksendeeinrichtung (8) und der Funkempfangseinrichtung (4) vermittels der Distanzbereichsdefinitionssignale zu überwachen und bei Entfernung der Funksendeeinrichtung (8) und/oder der Funkempfangseinrichtung (4) aus dem zulässigen Distanzbereich (20) in einen Sondermodus überzugehen, um – ein Warnsignal auszulösen und/oder – von der Funksendeeinrichtung (8) gesendete Steuerbefehle zu unterdrücken oder allenfalls auf bestimmte Befehle reduziert für die Maschinensteuerung zu akzeptieren und/oder – einen Not-Haltzustand einzuleiten, um die zu steuernde Maschine zu stoppen.
Funksteuersystem nach Anspruch 1, wobei es dazu eingerichtet ist, in dem Sondermodus einen Notstopp-Steuerbefehl für die Maschine (2) auszulösen.
Funksteuersystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei es dazu eingerichtet ist, den Sondermodus nach Entfernung der Funksendeeinrichtung (8) und/oder der Funkempfangseinrichtung (4) aus dem zulässigen Distanzbereich (20) aktuell um einen Zeitbetrag verzögert einzustellen oder, falls die Funksendeeinrichtung (8) und die Funkempfangseinrichtung (4) innerhalb dieses Zeitbetrags wieder in dem zulässigen Distanzbereich (20) sind, zu unterdrücken.
Funksteuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Funksendeeinrichtung (8) Mittel zum Einstellen der Funkreichweite beim Senden der Distanzbereichsdefinitionssignale aufweist.
Funksteuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Funkempfangseinrichtung (4) dazu eingerichtet ist, die Distanzbereichsdefinitionssignale auf Empfangsqualität, vorzugsweise auf Funkabriss, zu überwachen und bei Unterschreiten einer bestimmten Empfangsqualität der Distanzbereichsdefinitionssignale dies als Nichtmehrvorhandensein der Funksendeeinrichtung (8) und/oder der Funkempfangseinrichtung (4) in dem zulässigen Distanzbereich (20) zu interpretieren und das Funksteuersystem in den Sondermodus übergehen zu lassen.
Funksteuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es dazu eingerichtet ist, die Nutzdatensignale über eine erste Funkstrecke – und die Distanzbereichsdefinitionssignale über eine zweite Funkstrecke zwischen Funksendeeinrichtung (8) und Funkempfangseinrichtung (4) zu übertragen.
Funksteuersystem nach Anspruch 6, wobei die Funksendeeinrichtung einen ersten Funksender für die erste Funkstrecke – und einen zweiten Funksender für die zweite Funkstrecke aufweist.
Funksteuersystem nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Funkempfangseinrichtung einen ersten Funkempfänger für die erste Funkstrecke – und einen zweiten Funkempfänger für die zweite Funkstrecke aufweist.
Funksteuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die zweite Funkstrecke eine Digitalfunkstrecke ist.
Funksteuersystem nach Anspruch 9, wobei die Digitalfunkstrecke eine 2,4 GHz-Band-Digitalfunkstrecke ist.
Funksteuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei die erste Funkstrecke eine Analogfunkstrecke ist.
Funksteuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei die erste Funkstrecke eine Digitalfunkstrecke ist.
Funksteuersystem nach Anspruch 12, wobei die Digitalfunkstrecke eine 1,8 GHz-Band- oder eine 2,4 GHz-Band-Digitalfunkstrecke ist.
Funksteuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Funksendeeinrichtung Einstellmittel zur wahlweisen Unterdrückung des Übergangs in den Sondermodus des Funksteuersystems aufweist.
Maschine, insbesondere Kran oder Hebezeug, mit einem Funksteuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.