DE102015012670A1 - Crashstruktur für ein Fahrzeug und korrespondierendes Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Crashstruktur (1) für ein Fahrzeug mit einer A-Säule (3) und einer Fahrzeugtür (10) mit Längstrebe (12), welche die Fahrzeugtür (10) versteift und im Crashfall auftretende Crashenergie von der A-Säule (3) zu einer B-Säule (7) weiterleitet, sowie ein korrespondierendes Fahrzeug mit einer solchen Crashstruktur (1). Erfindungsgemäß weist die A-Säule (3) in Höhe der Längsstrebe (12) eine Einbuchtung (5) auf, in welche ein Endbereich (14) der Längsstrebe (14) hineinragt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Crashstruktur für ein Fahrzeug gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1 und ein korrespondierendes Fahrzeug mit mindestens einer solchen Crashstruktur.
- Aus dem Stand der Technik sind zahlreichen Variationen von seitlichen Crashstrukturen für Fahrzeuge bekannt, welche insbesondere bei einem Frontalcrash mit geringer Überdeckung auftretende Crashenergie aufnehmen und weiterleiten sollen. Solche seitlichen Crashstrukturen umfassen in der Regel mindestens einen mit der A-Säule verbundenen Längsträger, welcher im Frontbereich des Fahrzeugs verläuft, und eine in der Fahrzeugtür verlaufende Längsstrebe, welche die Fahrzeugtür versteift und im Crashfall auftretende Crashenergie von der A-Säule zu einer B-Säule weiterleitet. Hierbei wird die Crashenergie über den mindestens einen Längsträger von der Fahrzeugfront in die A-Säule eingeleitet. Bei einem Frontalcrash mit geringer Überdeckung kann es aufgrund der auftretenden Crashenergie zu einem Ausdrehen der Fahrzeugtür durch eine tordierende A-Säule kommen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Crashstruktur für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit mindestens einer solchen Crashstruktur bereitzustellen, welche bei einem Frontalcrash mit geringer Überdeckung eine sichere Kraftübertragung ohne Abgleiten ermöglichen und ein Ausdrehen der Fahrzeugtür verhindern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Bereitstellung einer Crashstruktur für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Um eine Crashstruktur für ein Fahrzeug bzw. ein Fahrzeug mit einer solchen Crashstruktur bereitzustellen, welche bei einem Frontalcrash mit geringer Überdeckung eine sichere Kraftübertragung ohne Abgleiten ermöglicht und ein Ausdrehen der Fahrzeugtür verhindert, weist eine A-Säule in Höhe einer Längsstrebe, welche die Fahrzeugtür versteift, eine Einbuchtung auf, in welche ein Endbereich der Längsstrebe hineinragt. Im Crashfall bildet die Einbuchtung in vorteilhafter Weise eine Druckfläche für den Endbereich der Längsstrebe aus, so dass diese die auftretende Crashenergie, welche beispielsweise von einem im Frontbereich angeordneten Längsträger in die A-Säule eingeleitet wird, von der A-Säule zur B-Säule weiterleiten kann.
- Durch diese geometrische Gestaltung wird eine sichere Kraftübertragung von der A-Säule zur B-Säule ohne Abgleiten ermöglicht und ein Ausdrehen der Fahrzeugtür verhindert. Dabei ermöglicht die Ausführung des Übergabebereichs der Crashenergie, d. h. die Ausführung der Einbuchtung und die Ausführung des Endbereichs der Längsstrebe eine Steuerung des Verformungsbildes der Längsstrebe.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann die Einbuchtung
5 v-förmig ausgeführt werden. Zudem kann der Endbereich der Längsstrebe quer abgeschnitten werden, so dass die Schnittebene in etwa parallel oder keilig zu einem gegenüberliegenden ersten Schenkel der v-förmigen Einbuchtung verlaufen kann. Die v-förmige Einbuchtung kann dabei in der Art gestaltet werden, dass die Einbuchtung unter einem vorgegebenen Winkel zur Ausrichtung der Längsstrebe verläuft und die Druckfläche bilden kann. Der Winkel ist in der Größe vorzugsweise so ausgeführt, dass er entgegen einer Säulendrehung im Crashfall wirkt. - In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann eine Längswand des Endbereichs der Längsstrebe in etwa parallel zu einem zweiten Schenkel der v-förmigen Einbuchtung verlaufen. Zudem weist der Endbereich der Längsstrebe bei geschlossener Fahrzeugtür einen Spalt zur v-förmigen Einbuchtung auf. Zudem decken innen und außen an der Fahrzeugtür angeordnete Türdichtungen den Spalt und den Endbereich der Längsstrebe ab.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann der Endbereich der Längsstrebe im Crashfall einen Hinterschnitt in der v-förmigen Einbuchtung ausbilden, welcher entgegen einer Drehung der korrespondierenden A-Säule wirkt.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann die Längsstrebe der Fahrzeugtür in Höhe eines im Frontbereich des Fahrzeugs verlaufenden Längsträgers angeordnet werden. Dadurch kann die Übertragung der im Crashfall auftretenden Crashenergie vom Längsträger über die A-Säule in die Längsstrebe verbessert werden.
- Zur Erhöhung des übertragbaren Kraftniveaus im Crashfall kann die Längsstrebe in Richtung eines Türinnenblechs der Fahrzeugtür gebogen ausgeführt werden und in vorteilhafter Weise als Druckstab wirken. Durch eine gezielte Veränderung der Winkel zueinander können über den Übergabebereich gezielte Druckpositionen auf der Längsstrebe erreicht werden, welche die zuvor gebogene Längsstrebe im Crashfall positiv verformen bzw. begradigen, um das höhere Kraftniveau erreichen zu können. Des Weiteren kann durch die vorgegebenen Winkel das Risiko des Ausknickens der bereits vorgebogenen als Druckstab ausgeführten Längsstrebe reduziert bzw. das Ausknicken verhindert werden.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann die Längsstrebe als Rohr ausgeführt werden, was sich positiv auf das Gewicht des Fahrzeugs auswirkt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
-
1 eine schematische Schnittdarstellung einer Crashstruktur für ein Fahrzeug, und -
2 eine schematische Detailschnittdarstellung eines Kraftübertragungsbereichs entlang der Schnittlinie II-II der erfindungsgemäßen Crashstruktur aus1 . - Wie aus
1 und2 ersichtlich ist, weist der dargestellte Ausschnitt einer seitlichen Crashstruktur1 für ein Fahrzeug eine A-Säule3 und eine Fahrzeugtür10 mit einer Längstrebe12 auf. Die Längsstrebe12 versteift die Fahrzeugtür10 und leitet im Crashfall auftretende Crashenergie von der A-Säule3 zu einer B-Säule7 weiter. Erfindungsgemäß weist die A-Säule3 in Höhe der Längsstrebe12 eine Einbuchtung5 auf, in welche ein Endbereich14 der Längsstrebe14 hineinragt. - Eine Fahrzeugkarosserie bildet vorzugsweise an beiden Längsseiten des Fahrzeugs eine Crashstruktur
1 mit einer A-Säule3 , einer Fahrzeugtür10 mit einer Längstrebe12 und einer B-Säule7 aus. - Wie aus
1 weiter ersichtlich ist, ist die Längsstrebe12 der Fahrzeugtür10 in Höhe eines im Frontbereich des Fahrzeugs verlaufenden Längsträgers9 angeordnet, welcher im Crashfall die auftretende Crashenergie in die A-Säule3 einleitet. Die Einbuchtung5 bildet mit dem Endbereich14 der Längstrebe12 einen Übertragungsbereich FU aus, an welchem die Crashenergie von der A-Säule3 in die Längstrebe12 eingeleitet wird. - Wie aus
2 weiter ersichtlich ist, ist die Einbuchtung5 im dargestellten Ausführungsbeispiel v-förmig ausgeführt. Zudem ist der Endbereich14 der Längsstrebe12 quer abgeschnitten, so dass die Schnittebene14.1 der Längsstrebe12 in etwa parallel oder keilig zu einem gegenüberliegenden ersten Schenkel5.1 der v-förmigen Einbuchtung5 verläuft. Eine Längswand12.1 des Endbereichs14 der Längsstrebe12 verläuft ebenfalls in etwa parallel zu einem zweiten Schenkel5.2 der v-förmigen Einbuchtung5 . - Wie aus
1 und2 weiter ersichtlich ist, deckt eine Abdeckung14.2 den Endbereich14 und die Schnittebene14.1 der Längsstrebe12 ab. Des Weiteren weist der Endbereich14 der Längsstrebe12 bei geschlossener Fahrzeugtür einen Spalt6 zur v-förmigen Einbuchtung5 auf. Dies ermöglicht eine Öffnung der Fahrzeugtür10 durch eine Drehbewegung um eine Drehachse DA. Der Endbereich14 der Längsstrebe12 und der Spalt6 werden bei geschlossener Fahrzeugtür10 durch außen und innen an der Fahrzeugtür10 angebrachte Dichtungen16 abgedeckt. - Wie aus
1 und2 weiter ersichtlich ist, bildet der Endbereich14 der Längsstrebe12 im Crashfall einen Hinterschnitt in der v-förmigen Einbuchtung5 aus, welcher entgegen einer Drehung der korrespondierenden A-Säule3 wirkt und ein Ausdrehen der Fahrzeugtür10 verhindern. Die Längsstrebe12 ist vorzugsweise als Rohr ausgeführt, um das Fahrzeuggewicht zu reduzieren bzw. niedrig zu halten. Zusätzlich kann die Längsstrebe12 in Richtung eines Türinnenblechs10.1 gebogen sein, um das übertragbare Kraftniveau zu erhöhen. - Wie aus
2 ersichtlich ist, ist die v-förmige Einbuchtung5 so ausgeführt, dass sich ein vorgegebener Winkel zur Ausrichtung der Längsstrebe12 und zur Ausbildung einer Druckfläche ergibt, welche der erste Schenkel5.1 ausbildet. Der Winkel ist in der Größe so ausgeführt, dass er entgegen einer Säulendrehung im Crashfall wirkt. Durch diese geometrische Gestaltung ist eine sichere Kraftübertragung ohne Abgleiten gesichert. Dabei ermöglicht die Winkelstellung des Übergabebereichs FU auch eine Steuerung des Verformungsbildes der Längsstrebe12 , so dass hierdurch auch eine zuvor gebogene Längsstrebe12 ohne negativen Einfluss bleibt, d. h. ein Ausknicken der Längsstrebe12 im Crashfall verhindert werden kann. Durch eine gezielte Veränderung der Winkel zueinander können gezielte Druckpositionen auf der Längsstrebe12 erreicht werden, welche die zuvor gebogene Längsstrebe12 im Crashfall positiv verformt bzw. begradigt, wodurch das höhere Kraftniveau erreicht werden kann. Zudem verhindern Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise das Ausdrehen der Fahrzeugtür10 durch eine tordierende A-Säule3 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Crashstruktur
- 3
- A-Säule
- 5
- Einbuchtung
- 5.1
- erster Schenkel
- 5.2
- zweiter Schenkel
- 6
- Spalt
- 7
- B-Säule
- 9
- Längsträger
- 10
- Fahrzeugtür
- 10.1
- Türinnenblech
- 12
- Längsstrebe
- 12.1
- Längswand
- 14
- Endbereich der Strebe
- 14.1
- Schnittebene
- 14.2
- Abdeckung
- 16
- Dichtung
- FU
- Übergabebereich
Claims (10)
- Crashstruktur (
1 ) für ein Fahrzeug mit einer A-Säule (3 ) und einer Fahrzeugtür (10 ) mit Längstrebe (12 ), welche die Fahrzeugtür (10 ) versteift und im Crashfall auftretende Crashenergie von der A-Säule (3 ) zu einer B-Säule (7 ) weiterleitet, dadurch gekennzeichnet, dass die A-Säule (3 ) in Höhe der Längsstrebe (12 ) eine Einbuchtung (5 ) aufweist, in welche ein Endbereich (14 ) der Längsstrebe (14 ) hineinragt. - Crashstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (
5 ) v-förmig ausgeführt ist. - Crashstruktur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich (
14 ) der Längsstrebe (12 ) quer abgeschnitten ist, so dass die Schnittebene (14.1 ) in etwa parallel oder keilig zu einem gegenüberliegenden ersten Schenkel (5.1 ) der v-förmigen Einbuchtung (5 ) verläuft. - Crashstruktur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längswand (
12.1 ) des Endbereichs (14 ) der Längsstrebe (12 ) in etwa parallel zu einem zweiten Schenkel (5.2 ) der v-förmigen Einbuchtung (5 ) verläuft. - Crashstruktur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich (
14 ) der Längsstrebe (12 ) bei geschlossener Fahrzeugtür einen Spalt (6 ) zur v-förmigen Einbuchtung (5 ) aufweist. - Crashstruktur nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich (
14 ) der Längsstrebe (12 ) im Crashfall einen Hinterschnitt in der v-förmigen Einbuchtung (5 ) ausbildet, welcher entgegen einer Drehung der korrespondierenden A-Säule (3 ) wirkt. - Crashstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstrebe (
12 ) der Fahrzeugtür (10 ) in Höhe eines im Frontbereich des Fahrzeugs verlaufenden Längsträgers (9 ) angeordnet ist. - Crashstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstrebe (
12 ) in Richtung eines Türinnenblechs (10.1 ) der Fahrzeugtür (10 ) gebogen ausgeführt ist. - Crashstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstrebe (
12 ) als Rohr ausgeführt ist. - Fahrzeug mit einer Fahrzeugkarosserie, welche an beiden Längsseiten des Fahrzeugs eine Crashstruktur (
1 ) mit einer A-Säule (3 ) und einer Fahrzeugtür (10 ) mit Längstrebe (12 ) und einer B-Säule (7 ) ausbildet, welche die Fahrzeugtür (10 ) versteift und im Crashfall auftretende Crashenergie von der A-Säule (3 ) zu einer B-Säule (7 ) weiterleitet, dadurch gekennzeichnet, dass die Crashstruktur (1 ) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
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-
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- 2015-09-30 DE DE102015012670.9A patent/DE102015012670B4/de not_active Expired - Fee Related
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