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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Energieumsatzes eines Patienten sowie eine Patientendatenverarbeitungsvorrichtung und einen Inkubator für Neugeborene.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, den Energieumsatz eines Patienten mittels indirekter Kalorimetrie über die Atemstoffwechselprodukte zu messen. Dabei wird dem Patienten eine abgedichtete Haube über den Kopf gelegt, um die CO2-Produktion zu ermitteln. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und für längere Dauer und den klinischen Einsatz auf der Intensivstation nicht praktikabel. Ein alternatives Messverfahren ist über Wärmeflusssensoren bekannt, wobei dieses Verfahren mehrere aufwendige und teure Sensoren erfordert, die für den klinischen Einsatz nicht praktikabel sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung des Energieumsatzes eines Patienten auf einfache Weise und mit möglichst geringer Störung des Patienten zu ermöglichen.
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Die Erfindung stellt ein Verfahren gemäß Anspruch 1 bereit. Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Darüber hinaus stellt die Erfindung eine Patientendatenverarbeitungsvorrichtung gemäß Anspruch 6 sowie einen Inkubator für Neugeborene gemäß Anspruch 7 bereit.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bestimmung des Energieumsatzes eines Patienten umfasst die Verfahrensschritte des Messens einer Umgebungstemperatur in der Umgebung des Patienten, des Messens einer Luftfeuchtigkeit in der Umgebung des Patienten, der Bestimmung von thermischen Bedingungen eines Patientenlagers und der Bestimmung von Patientendaten. Anschließend erfolgt eine Berechnung des Energieumsatzes der Patienten basierend auf der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der thermischen Bedingungen des Patientenlagers und der Patientendaten. Auf diese Weise wird eine Energiebestimmung des Energieumsatzes des Patienten ermöglicht, insbesondere ohne dass eine Anbringung von Sensoren direkt am Körper des Patienten notwendig ist. Auf diese Weise wird der Komfort des Patienten nicht beeinflusst sowie die Arbeit des medizinischen Personals erleichtert.
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Vorzugsweise ist der Patient ein Neugeborenes und das Patientenlager ein Säuglingsinkubator, wobei die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Inkubators gemessen und die thermischen Bedingungen des Patientenlagers durch Messen einer Raumtemperatur bestimmt werden. Auf diese Weise wird ein Stoffwechselmonitoring für Neugeborene und Frühgeborene ermöglicht, welches beispielsweise zur Steuerung und/oder Regelung des Inkubators oder zu einer individuellen Einstellung der Nahrungszufuhr oder einer Anpassung des Sauerstoffangebots ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die Patientendaten das Gestationsalter, das Lebensalter und das Gewicht des Patienten. Diese Daten können auf einfache Weise erfasst und einer entsprechenden Patientendatenverarbeitungsvorrichtung übergeben werden.
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Vorzugsweise umfasst die Berechnung des Energieumsatzes eine Berechnung eines Konvektionsbeitrags, eines Strahlungsbeitrags, eines Evaporationsbeitrags und eines respiratorischen Wärmeverlusts.
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Es kann auch ein Konduktionsbeitrag berechnet werden, der eine Wärmeübertragung über die Matratze oder Auflage des Patientenlagers beschreibt und der zusätzlich in die Berechnung des Energieumsatzes eingehen kann. Vorzugsweise wird jedoch für Neugeborene eine gut isolierende Schaumstoffmatratze verwendet, bei der die konduktive Wärmeübertragung auf Grund der guten thermischen Isolierung und der Wärme im Inkubator vernachlässigt werden kann.
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Gemäß einer alternativen Verfahrensvariante ist das Patientenlager ein Liegebett.
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Eine erfindungsgemäße Patientendatenverarbeitungsvorrichtung für einen Patienten umfasst einen Umgebungstemperatursensor in der Umgebung des Patienten, einen Umgebungsluftfeuchtigkeitssensor in der Umgebung des Patienten, eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen von thermischen Bedingungen eines Patientenlagers und von Patientendaten, sowie eine Berechnungseinheit zur Berechnung des Energieumsatzes des Patienten basierend auf der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der thermischen Bedingungen des Patientenlagers und der Patientendaten.
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Eine derartige Patientendatenverarbeitungsvorrichtung ermöglicht eine einfache Bestimmung des Energieumsatzes des Patienten und kann beispielsweise in einem Patientenmonitor vorgesehen sein oder zur Steuerung und/oder Regelung von Wärmetherapiegeräten oder zur Anpassung einer Nahrungszufuhr oder eines Sauerstoffangebots.
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Vorteilhafterweise ist eine derartige Patientendatenverarbeitungsvorrichtung in einem Inkubator für Neugeborene vorgesehen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einem Inkubator für Neugeborene mit einer Patientendatenverarbeitungsvorrichtung;
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2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit einem Liegebett für einen Patienten; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Patientendatenverarbeitungsvorrichtung (10), die in einem Inkubator (12) für ein Neugeborenes (14) integriert ist. Die Patientendatenverarbeitungsvorrichtung (10) umfasst einen Lufttemperatursensor (16), einen Luftfeuchtigkeitssensor (18) sowie einen Außentemperatursensor (20) des umgebenden Raumes. Der Lufttemperatursensor (16) und der Luftfeuchtigkeitssensor (18) messen jeweils die Temperatur beziehungsweise die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Inkubators (12), und somit in der Umgebung des Neugeborenen. Der Außentemperatursensor (20) misst beispielsweise die Raumtemperatur des Raumes in dem der Inkubator (12) aufgestellt ist. Alternativ kann die Raumtemperatur auch manuell in die Patientendatenverarbeitungsvorrichtung eingegeben werden, wenn der Inkubator keinen eigenen Temperatursensor für die Raumtemperatur besitzt.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Patientendatenverarbeitungsvorrichtung (10) mit einem Lufttemperatursensor (16) in der Umgebung des Patienten und einen Luftfeuchtigkeitssensor (18) in der Umgebung des Patienten (15). In der vorliegenden Ausführungsform ist das Patientenlager ein Liegebett (22). Ferner umfasst die Patientendatenverarbeitungsvorrichtung eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen von thermischen Bedingungen des Patientenlagers und von Patientendaten sowie eine Bearbeitungseinheit zur Berechnung des Energieumsatzes des Patienten basierend auf der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der thermischen Bedingungen des Patientenlagers und der Patientendaten.
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Im Folgenden wird eine erste Verfahrensvariante zur Bestimmung des Energieumsatzes des Neugeborenen (14) anhand des Ablaufdiagramms in 3 beschrieben.
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In einem ersten Schritt S1 werden die Patientendaten bestimmt. Dies erfolgt beispielsweise über manuelle Eingabe oder die Patientendaten können zumindest teilweise automatisch über Sensoren erfasst werden. Die Patientendaten umfassen beispielsweise das Gestationsalter, das Lebensalter und/oder das Gewicht des Patienten.
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In einem zweiten Schritt S2 werden die thermischen Bedingungen des Patientenlagers (12, 22) erfasst. Dies erfolgt beispielsweise durch Messung der Raumtemperatur des Raums, in dem sich das Patientenlager (12, 22) befindet.
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In einem dritten Schritt S3 erfolgt eine Messung der Luftfeuchtigkeit in der Umgebung des Patienten.
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In einem vierten Schritt S4 erfolgt eine Messung der Umgebungstemperatur in der Umgebung des Patienten.
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In einem fünften Schritt S5 erfolgt die Berechnung des Energieumsatzes des Patienten (14, 15) basierend auf der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der thermischen Bedingungen des Patientenlagers und der Patientendaten.
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In der beschriebenen Ausführungsvariante setzt sich der Energieumsatz aus einem Konvektionsbeitrag Q Konv, einem Strahlungsbeitrag Q Rad, einem Evaporationsbeitrag Q Evap und einem respiratorischen Wärmeverlust Q RWL zusammen: Sum Q = Q Konv + Q Rad + Q Evap + Q RWL
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Im Inkubator kann ein Konduktionsbeitrag Q Kon der Wärmeübertragung zur Matratze, im bevorzugten Ausführungsbeispiel wegen der guten thermischen Isolierung von Schaumstoffmatratzen vernachlässigt werden.
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Als Patientendaten werden das Gestationsalter des Neugeborenen, das Lebensalter des Neugeborenen und das Gewicht des Neugeborenen erfasst. Diese können beispielsweise durch das medizinische Personal oder, insbesondere das Gewicht, automatisch über Sensoren, insbesondere integrierte Waagen, erfasst werden. Das Gewicht des Neugeborenen wird beispielswese zur Berechnung der Körperoberfläche des Neugeborenen benutzt. Beispielsweise wird die folgende Formel zur Berechnung der Körperoberfläche A des Neugeborenen unter Verwendung der Masse M des Neugeborenen verwendet: A = 4.688 m(0.8168-0.0154LOG(m))
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Es können jedoch auch andere Formeln zur Berechnung der Körperoberfläche, beispielsweise nach DuBois oder nach Mosteller, genutzt werden. Vorzugsweise wird eine Formel ausschließlich unter Verwendung der Körpermasse und ohne Verwendung der Körpergröße verwendet, da die Masse von Neugeborenen einfacher zu bestimmen ist als deren Größe.
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Aus der erfassten Lufttemperatur TI im Inneren der Inkubatorkammer sowie der Raumtemperatur TR des umgebenden Raumes können die Temperaturen der Seitenwände und der Decke des Inkubators bestimmt werden. Zur Berechnung der Seitenwandtemperatur TS wird die folgende Formel verwendet: TS = TI·(1 – KS·(TI – TR))
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Diese Formel ist eine Approximation der in einem Labor ermittelten Wandtemperaturen, die abhängig von der Lufttemperatur des Inkubators TI und der Umgebungstemperatur des umgebenden Raumes TR sind. Der Koeffizient KS kann für einen bestimmten Inkubatortyp durch Labormessungen bestimmt werden. Verschiedene Inkubatortypen können verschiedene Koeffizienten haben. Er muss nur einmalig bestimmt und kann dann für alle Inkubatoren dieses Typs verwendet werden.
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Zur Berechnung der Deckentemperatur TD wird die folgende Formel angewendet: TD = TI·(1 – (KD·(TI – TR)))
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Der Koeffizient KD kann für einen bestimmten Inkubatortyp durch Labormessungen bestimmt werden. Verschiedene Inkubatortypen können verschiedene Koeffizienten haben. Er muss nur einmalig bestimmt und kann dann für alle Inkubatoren dieses Typs verwendet werden.
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Die Koeffizienten KS und KD sind somit gerätespezifische Parameter, die bei Patientendatenverarbeitungsvorrichtungen, die fest mit bestimmten Inkubatoren verbunden sind, vorzugsweise fest vorgegeben sind oder die beispielsweise manuell eingegeben werden und insbesondere aus einer Liste von Inkubatortypen ausgewählt werden können.
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Hierbei ist TI die Temperatur im Inneren des Inkubators, das heißt die vom Lufttemperatursensor (16) erfasste Lufttemperatur und TR die vom Außentemperatursensor (20) erfasste Außentemperatur des Raumes, in dem sich der Inkubator (12) befindet.
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Für die Körpertemperatur wird angenommen, dass diese im normalen Körpertemperaturbereich liegt. Davon kann man ausgehen, wenn der Säugling über eine längere Zeit im Inkubator liegt und die Körpertemperatur vom Pflegepersonal observiert und die für eine Normothermie erforderliche Lufttemperatur des Inkubators justiert wird.
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Im Folgenden wird die Berechnung der Beiträge zur Berechnung des Energieumsatzes erläutert.
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Konvektionsbeitrag
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Über die Berührung der Körperoberfläche des Menschen mit seiner Umgebungsluft und der Temperaturdifferenz zwischen seiner Oberfläche (Ts) und der Luft (Ta) wird ein konvektiver Wärmetransfer angeregt. Er ist von der Größe der Oberfläche A und dem Wärmeübergangskoeffizienten hc abhängig. Die Größe dieses Koeffizienten wird von der Höhe der Luftgeschwindigkeit im Inneren des Inkubators bestimmt. Es gilt: Konvektion: Qkonvektion = hc·(Ta – Ts)A.
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In der vorliegenden Ausführungsvariante wird die folgende Formel verwendet: Q Konv = (k1·TI + k2)·A·k3·(1 + k4·FL)
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FL ist die Luftgeschwindigkeit im Inkubator, die an der Haut wirksam ist. Sie wird vorzugsweise einmalig im Labor für einen bestimmten Inkubatortyp auf der Liegefläche bestimmt. FL ist somit, wie die Koeffizienten KS und KD, ein gerätespezifischer Parameter. Die Konstanten k1 bis k4 sind weitere Konstanten, die beispielsweise physikalische Konstanten oder Konstanten aus Einheitenkonvertierungen umfassen.
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Strahlungsbeitrag
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Die Übertragung der Strahlungswärme wird von dem Verhältnis der Temperaturen der Körperoberfläche Ts zu den Temperaturen der umgebenden Oberflächen Tw, das heißt der Seitenwände und der Decke geprägt. Der Emissionskoeffizient ε der Haut kann mit ≥ 0,9 angenommen werden. Die Haut verhält sich also ähnlich einem idealen schwarzen Strahler mit ε = 1. Nach dem Stephan-Boltzmann-Gesetz kann der Strahlungsbeitrag über die folgende Formel berechnet werden: Qradiation = A·σ·ε·(Tw 4 – Ts 4)
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In der vorliegenden Ausführungsform wurde die folgende Formel verwendet: Q Rad = k5·(0.4·A·(k6 – TD4) + (0.3·A(k6 – TS4))
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Die Strahlungsverluste nach oben zur Decke sind in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Faktor von 0.4 (40%) versehen und die zur Seite mit einem Faktor von 0.3 (30%), die restlichen 30% sind zur Matratze. Die Konstanten k5 und k6 sind weitere Konstanten, die beispielsweise physikalische Konstanten oder Konstanten aus Einheitenkonvertierungen umfassen.
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Evaporationsbeitrag
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Die menschliche Haut ist für Wasserdampf durchlässig, deshalb verliert der Erwachsene Mensch über die Haut ca. 1,5 Liter pro Tag ohne Berücksichtigung des Schwitzens. Das Wasser, das durch die Haut an die Oberfläche gelangt, verdunstet und entzieht der Haut die zur Verdunstung erforderliche Wärme. Die Verdunstungsleistung wird durch die Wassermenge bestimmt, diese ist abhängig von dem Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung: Qevaporation = –A/Ret·(Ps – Pa)
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Die Verdunstung ist abhängig von dem Widerstand Ret durch die Haut beziehungsweise die Kleidung, der gesamten Oberfläche des Körpers, die an der Verdunstung teil hat und der Partialdruckdifferenz zwischen dem Körper Ps und der Umgebung Pa, wobei beim Körper davon ausgegangen wird, dass der Partialdruck Ps an der Oberfläche des Körpers gesättigt ist und durch die Hauttemperatur bestimmt wird. Die Evaporation ist sowohl von der Körperoberfläche als auch von der Partialdruckdifferenz abhängig. Im Folgenden wird die folgende Formel verwendet: Q Evap = IWL50·A·k7·(1 + (FL·k8))·(k9 – RH)
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Bei Früh- und Neugeborenen kommt hinzu, dass ihre Haut in den ersten Lebenstagen noch nicht ausgereift ist und sie deshalb sehr hohe Feuchtigkeitsverluste haben. Diese Abhängigkeit des insensiblen water loss (IWL) ist vom Gestationsalter und dem Lebensalter in Tagen ist aus der Literatur bekannt (Sedin, Hammarlund). Der Wert IWL50 kann aus tabellarischen Werten in Abhängigkeit des Lebensalters und des Gestationsalters des Neugeborenen bestimmt werden. Die Konstanten k7 bis k9 sind weitere Konstanten, die beispielsweise physikalische Konstanten oder Konstanten aus Einheitenkonvertierungen umfassen.
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Respiratorischer Wärmeverlust
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Der Mensch verliert beim Ausatmen konvektive Wärme durch die Temperaturdifferenz zwischen der ausgeatmeten Luft zur eingeatmeten Luft. Außerdem verliert er Wärme in Form von Verdunstung, weil seine ausgeatmete Luft gesättigt und die eingeatmete Luft in der Regel deutlich trockener ist. Die Wärmeleistung wird aus dem mittleren Atemminutenvolumen AMV, der Umgebungstemperatur und -feuchte berechnet. Sie beträgt ungefähr 5% der Gesamtwärmeverluste bei ruhender Tätigkeit.
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Die Wärmeleistung kann bestimmt werden durch die folgende Gleichung: Qrespiration = AMV·[(pex – pin)·hc + ρ·cp·(Tex – Tin)]
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Der erste Term beschreibt die evaporativen Verluste und der zweite Term die konvektiven Verluste. Die evaporativen Verluste berechnen sich mit dem Atemminutenvolumen AMV, dem expiratorischen Partialdruck pex, dem inspiratorischen Partialdruck pin und der Verdampfungswärme hc. Die konvektiven Verluste errechnen sich mit der spezifischen Dichte, der spezifischen Wärme von Luft und der Temperaturdifferenz zwischen der ausgeatmeten und der eingeatmeten Luft. Es gibt Situationen, in denen über die Atmung Wärme zugeführt werden kann, beispielsweise bei hoher Feuchte und hoher Umgebungstemperatur, zum Beispiel in tropischer Umgebung.
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Im Besonderen wird in der vorliegenden Ausführungsform die folgende Formel verwendet: Q RWL = deltaX·AMV·k10
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DeltaX ist die Differenz des absoluten Wassergehaltes zwischen der ein- und ausgeatmeten Luft. Er wird aus der Partialdruckdifferenz bestimmt, die wiederum aus der Umgebungstemperatur und der Umgebungsluftfeuchtigkeit bestimmt wird.
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Das Atemminutenvolumen AMV kann beispielsweise über die Körpermasse des Neugeborenen abgeschätzt werden. Die Konstanten k10 ist eine weitere Konstante, die beispielsweise physikalische Konstanten oder Konstanten aus Einheitenkonvertierungen umfasst.
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Unter Annahme einer Normaltemperatur des Neugeborenen (14) kann auf diese Weise der Energieumsatz des Neugeborenen (14) berechnet werden. Somit kann der Energieumsatz auf einfache Art ermittelt werden, insbesondere ohne dass weitere Sensoren direkt am Körper des Neugeborenen angebracht werden müssen.
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Die Bestimmung des Energieumsatzes des Neugeborenen kann insbesondere für die Regelung der Temperatur des Inkubators genutzt werden oder alternativ zur individuellen Anpassung der Nahrungszufuhr und/oder des Sauerstoffangebots.
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Analog zum vorhergehend beschriebenen Verfahren kann auch in der zweiten Ausführungsform gemäß 2 der Energieumsatz aus einer Summe von Energieumsatzbeiträgen berechnet werden.
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Für die Wärmestrahlung kann vereinfacht angenommen werden, dass die Wand- und Deckentemperaturen der Raumtemperatur entspricht. Unter besonderen Umständen können die Wand- und Deckentemperaturen auch auf andere Art und Weise bestimmt werden, beispielsweise durch direkte Messung oder einer Messung einer Außentemperatur.
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Eine Luftströmung, kann in Abhängigkeit von Parametern des Raums, in dem sich das Liegebett 22 befindet abgeschätzt werden, beispielsweise mittels Informationen über eine Heizung oder Klimaanlage.
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Unter Annahme einer Normaltemperatur des Patienten (15) kann auf diese Weise der Energieumsatz des Patienten (15) berechnet werden. Dazu werden die jeweils relevanten Energieumsatzbeiträge analog zur ersten Ausführungsform zusammen gerechnet.
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Bei bekleideten oder zugedeckten Personen kann anstelle der Hauttemperatur die Oberflächentemperatur der Kleidung bzw. der Zudecke verwendet werden. Oder es können Abschätzungen für den veränderten Wärmeverlust vorgenommen werden. Dazu gibt es beispielsweise in der ISO 7730 praktische Hinweise.
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Die verschiedenen Beiträge zum Energieumsatz können jeweils auch mit anderen Formeln berechnet werden, die insbesondere an die spezielle Ausbildung des Patientenlagers angepasst sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Patientendatenverarbeitungsvorrichtung
- 12
- Inkubator
- 14
- Neugeborenes
- 15
- Patient
- 16
- Lufttemperatursensor
- 18
- Luftfeuchtigkeitssensor
- 20
- Außentemperatursensor
- 22
- Liegebett
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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