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Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Turbinenanordnung gemäß dem Oberbegriff zu Patentanspruch 1.
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Turboaggregate in Fahrzeugen umfassen in der Regel eine Turbine, die von den Abgasen eines Verbrennungsmotors angetrieben wird, und einen Verdichter, der die Luft verdichtet, die vom Verbrennungsmotor angesaugt wird. Turbinen sind in der Regel mit einem Wastegate-Ventil ausgestattet, das den Turbinenladedruck begrenzt. Das Wastegate-Ventil öffnet, wenn der Ladedruck zu groß wird. Wenn dies erfolgt, wird ein Teil der Abgase durch eine Bypassleitung an der Turbine vorbei geleitet. Diese Art von Turbinen, die als Twin-Scroll-Turbinen bezeichnet werden, weisen zwei Zuführkanäle auf, die Abgase zur Turbine leiten. Durch zwei Zuführkanäle kann die Turbinenleistung gesteigert werden. Bei dieser Art von Turbinen sind die beiden Zuführkanäle jeweils einzeln oder mit einem gemeinsamen Wastegate-Ventil ausgestattet.
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EP 2 463 483 A2 beschreibt eine Turbinenanordnung mit zwei Zuführkanälen, die nebeneinander angeordnet sind. Die Zuführkanäle stehen mit jeweils ihrem ringförmigen Bypassraum in Verbindung. Der eine Bypassraum ist radial außen um den anderen Bypassraum angeordnet. Wenn der Ladedruck zu groß wird, wird ein Abgasstrom an der Turbine vorbei über die ringförmigen Bypassräume zu einem Abgaskanal, der stromabwärts von der Turbine angeordnet ist, mit einem drehbaren Ventilorgan, das mit einer großen Anzahl an Löchern im Anschluss an die Bypassräume ausgestattet ist, geleitet. Ein Nachteil dieser Turbinenanordnung besteht darin, dass sie einen relativ komplizierten Aufbau aufweist und einen großen axialen Raum im Anschluss an die Turbine einnimmt.
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US 2005/ 0 056 015 A1 beschreibt eine Turbinenanordnung mit zwei spiralförmigen Zuführkanälen, die Abgase zu einer Turbine leiten. Der eine Zuführkanal leitet Abgase zu einem ersten peripheren Bereich der Turbine und der andere Zuführkanal leitet Abgase zu einem zweiten verbleibenden peripheren Bereich der Turbine, der zum ersten peripheren Bereich um 180° versetzt ist.
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WO 2005/ 040 560 A1 zeigt eine Turbinenanordnung mit gekrümmten Zuführkanälen, die unterschiedlichen Sektoren eines Turbinengehäuses Abgase zuleiten. Die Zuführkanäle münden in mehrere Einlassöffnungen, die zwischen Leitflügeln gebildet sind, welche das Turbinengehäuse umfänglich begrenzen. Die Turbinenanordnung kann über einen oder mehrere Bypasskanäle verfügen, über welche Abgase bedarfsweise an dem Turbinengehäuse vorbeigeführt werden können.
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DE 10 2005 045 387 A1 zeigt einen Abgasturbolader mit einer Turbine und einem von einem in die Turbine führenden Abgaseinlaufkanal abzweigenden abgasabführenden Bypasskanal, in welchem ein Bypass-Ventil angeordnet ist, das einen Drehschieber zum Einstellen eines Strömungsquerschnitts umfasst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht im Bereitstellen einer Turbinenanordnung der Art, die wenigstens zwei Zuführkanäle umfasst, die auf der gleichen Ebene im Verhältnis zur Drehachse der Turbine angeordnet sind, und eine relativ einfache und platzsparende Konstruktion aufweist, die Abgase an der Turbine vorbei leitet, wenn es erforderlich ist.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einem Turbolader der in der Einleitung beschriebenen Art erfüllt, der im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 definiert ist. Die Turbinenanordnung betrifft somit die Art von Turbine, die wenigstens zwei Zuführkanäle auf der gleichen Ebene aufweist. Diese Art von Turbine erfordert an sich relativ wenig Platz in einer axialen Richtung. Der erste Zuführkanal umfasst eine Öffnung, der einen zuführenden Teil eines ersten Bypasskanals definiert, und der zweite Zuführkanal umfasst eine Öffnung, der einen zuführenden Teil eines zweiten Bypasskanals definiert. Ein Ventilkörper ist im Anschluss an die Zuführkanäle angeordnet. Der Ventilkörper umfasst eine erste Ventilbohrung, die im Anschluss an die Öffnung im ersten Zuführkanal angeordnet ist, und eine zweite Ventilbohrung, die im Anschluss an die Öffnung im zweiten Zuführkanal angeordnet ist. Durch geeignete Dimensionierung kann bewirkt werden, dass die erste Ventilbohrung und die Öffnung im ersten Zuführkanal auf entsprechende Weise wie die zweite Ventilbohrung und Öffnung im zweiten Zuführkanal überlappen. Wenn der Ventilkörper in verschiedenen Stellungen angeordnet wird, erhalten der erste Bypasskanal und der zweite Bypasskanal eine variable, aber gleich große Strömungsfläche für Abgase. Da die Öffnungen und Ventilöffnungen die Bypasskanäle definieren, können diese sehr kurz gestaltet werden. Die Turbinenanordnung umfasst somit wenige Komponenten, die relativ wenig Platz insbesondere in axialer Richtung einnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die erste Ventilbohrung und die zweite Ventilbohrung eine entsprechende Form und Größe auf. Dadurch wird das Herstellen von Bypasskanälen mit gleich großen Strömungsflächen erleichtert, wenn der beweglich angeordnete Ventilkörper in verschiedene Stellungen gebracht wird. Die erste Ventilbohrung und die zweite Ventilbohrung sind vorteilhafterweise in gleichen radialen Abständen zur Drehachse der Turbine angeordnet. Dadurch können symmetrische Strömungskanäle für die jeweiligen Zuführkanäle gebildet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erste Ventilbohrung und die zweite Ventilbohrung mit 180° Unterschied im Verhältnis zur Drehachse der Turbine angeordnet. Da zwei Zuführkanäle Abgase zur Turbine leiten, ist es zweckmäßig, dass sie Abgase zu einem gleich großen Teil der Turbine leiten. Der Ventilkörper ist vorteilhafterweise ringförmig und in verschiedene Stellungen durch eine Drehbewegung um eine Drehachse der Turbine verstellbar. Ein ringförmiger Ventilkörper kann leicht mit Ventilbohrungen im Anschluss an die Öffnungen in den jeweiligen Zuführkanälen versehen werden. Durch Drehen des ringförmigen Ventilkörpers können die Ventilbohrungen und die Öffnungen in den Zuführkanälen zum gegenseitigen Überlappen gebracht werden, so dass eine Strömungsfläche für Abgase mit einer variablen Größe gebildet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die Öffnung im ersten Zuführkanal und die Öffnung im zweiten Zuführkanal eine entsprechende Form und Größe auf. Die Öffnungen weisen ebenfalls vorteilhafterweise eine entsprechende Größe und Form wie die Ventilbohrungen im Ventilkörper auf. Die Öffnung im ersten Zuführkanal und die Öffnung im ersten Zuführkanal können in gleichen radialen Abständen zur Drehachse der Turbine angeordnet sein. Die Öffnungen sind in gleichen radialen Abständen zur Drehachse der Turbine wie die Ventilbohrungen angeordnet, mit denen diese zum Zusammenwirken ausgebildet sind.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Öffnung im ersten Zuführkanal und die Öffnung im zweiten Zuführkanal auf einer gemeinsamen Ebene angeordnet, die senkrecht im Verhältnis zur Drehachse der Turbine ist. Dadurch ist ein Anordnen eines Ventilkörpers mit Ventilbohrungen im Anschluss an die Öffnungen leicht. Die Öffnung im ersten Zuführkanal und die Öffnung im zweiten Zuführkanal können mit 180° Unterschied im Verhältnis zur Drehachse der Turbine angeordnet sein. Wenn die Zuführkanäle mit einem Winkelunterschied von 180° angeordnet sind, können die Öffnungen ebenfalls mit einem entsprechenden Winkelunterschied angeordnet sein. Die Zuführkanäle sind vorteilhafterweise zum Leiten von Abgasen zum jeweiligen Umfangsbereich der Turbine ausgebildet, der sich von einer Ausgangsstellung, in der die Abgase in die Turbine geleitet werden, bis zu einer Endstellung, in der die Zuführkanäle enden, erstreckt. Die Zuführkanäle weisen vorteilhafterweise eine Spiralform auf, die sich in einem bestimmten Winkel mit einem schrittweise abnehmenden radialen Abstand zum Umfang der Turbine erstreckt. Die Öffnungen sind vorteilhafterweise im Anschluss an die Ausgangsstellung in den jeweiligen Zuführkanälen angeordnet, in der die Abgase in die Turbine geleitet werden.
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In diesem Fall sind die Öffnungen in einem Teil des Zuführkanals angeordnet, bevor dieser eine abnehmende Querschnittsfläche aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen die Bypasskanäle einen Raum, der Abgase aufnimmt, nachdem diese die Öffnungen in den Zuführkanälen und die Ventilbohrungen passiert haben, wobei der Raum die Abgase zu einem Abgaskanal leitet, der stromabwärts von der Turbine angeordnet ist. Wenn Öffnungen und Ventilbohrungen in einem größeren radialen Abstand zur Drehachse der Turbine als der Durchmesser des Abgaskanals angeordnet sind, ist ein radialer äußerer Raum zum Aufnehmen der Abgase, nachdem diese die Ventilbohrungen passiert haben, und zum Leiten der Abgase radial in den Abgaskanal erforderlich.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Turbolader ein Stellglied, das zum Positionieren des Ventilkörpers ausgebildet ist, einen Sensor, der zum Erkennen eines Parameters, der mit der Last der Turbine zusammenhängt, ausgebildet ist, und eine Steuereinheit, die zum Empfangen von Informationen vom Sensor zum Wert des Parameters und zum Betätigen des Stellglieds, so dass dieses den Ventilkörper in eine vorgegebene Position beim vorliegenden Parameterwert bringt, ausgebildet ist. Der Sensor kann ein Drucksensor sein, der den Druck der Abgase im Anschluss an die Turbine erfasst. Die Steuereinheit kann gespeicherte Informationen enthalten, die feststellen, in welche Stellung der Ventilkörper bei verschiedenen gemessenen Parameterwerten wie dem Druckwert gebracht werden muss.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der erste Zuführkanal zur Aufnahme von Abgasen von einer ersten Zylinderbank eines Verbrennungsmotors und ist der zweite Zuführkanal zur Aufnahme von Abgasen einer zweiten Zylinderbank des Verbrennungsmotors ausgebildet. Bei V-Motoren werden beispielsweise Abgase von den Zylindern der Zylinderbänke an entgegengesetzten Seiten des Verbrennungsmotors aufgenommen. Es ist in solchen Fällen zweckmäßig, die Abgase von der ersten Zylinderbank zum ersten Zuführkanal und Abgase von der zweiten Zylinderbank zum zweiten Zuführkanal zu leiten.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Turbinenanordnung drei oder mehr Zuführkanäle, die auf einer gemeinsamen senkrechten Ebene im Verhältnis zur Drehachse des Turbinenrads angeordnet sind, wobei jeder eine Öffnung umfasst, die zum Zusammenwirken mit einer Ventilbohrung am Ventilkörper ausgebildet ist. Die drei Zuführkanäle können Abgase zur Turbine über den jeweiligen Umfangsbereich von etwa 120° zuführen. Die Öffnungen in den jeweiligen Zuführkanälen und die Ventilbohrung können somit auch mit einem Winkelunterschied von 120° angeordnet sein. In diesem Fall wird der Abgasstrom von den Zylindern eines Verbrennungsmotors in drei Abgasströme aufgeteilt, die separat zur Turbine geleitet werden. Wenn vier Zuführkanäle verwendet werden, können diese Abgase zum jeweiligen Umfangsbereich der Turbine von etwa 90° leiten.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird beispielhaft eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- 1 zeigt ein Fahrzeug mit einem Turbolader, der eine Turbinenanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst.
- 2 zeigt eine Längsquerschnittsansicht der Turbinenanordnung von 1.
- 3 zeigt einen Schnitt der Turbinenanordnung in Ebene A-A von 2.
- 4 zeigt einen Schnitt der Turbinenanordnung in Ebene B-B von 2.
- 5 zeigt einen Schnitt der Turbinenanordnung gemäß einer alternativen Ausführungsform.
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Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
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1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1, das von einem aufgeladenen Verbrennungsmotor 2 angetrieben wird. Das Fahrzeug 1 ist vorteilhafterweise ein schweres Fahrzeug 1 und der Verbrennungsmotor 2 kann ein Dieselmotor oder ein Ottomotor sein. Der Verbrennungsmotor ist in diesem Fall beispielhaft ein V8-Motor mit einer ersten Zylinderbank 2a, die Abgase von vier Zylinder an einer Seite des Verbrennungsmotors 2 aufnimmt, und einer zweiten Zylinderbank 2b, die Abgase von vier Zylindern an einer gegenüberliegenden Seite des Verbrennungsmotors 2 aufnimmt. Abgase von der ersten Zylinderbank 2a des Verbrennungsmotors werden über einen ersten Zuführkanal 3a zu einer Turbine 4 eines Turboladers geleitet. Abgase von der zweiten Zylinderbank 2b des Verbrennungsmotors werden über einen zweiten Zuführkanal 3b zur Turbine 4 geleitet. Der erste Zuführkanal 3a und der zweite Zuführkanal leiten die Abgase zur Turbine mit einem Winkelunterschied von 180°. Die Abgase, die den Verbrennungsmotor 2 verlassen, weisen einen Überdruck auf, was dazu führt, dass sich diese in der Turbine 4 ausdehnen. Die Turbine 4 erhält dadurch eine Antriebskraft, die über eine Verbindung auf einen Verdichter 5 des Turboladers übertragen wird. Der Verdichter 5 verdichtet damit die Luft, die über einen Luftfilter 6 in einen Zuführkanal 7 angesaugt wird. Die verdichtete Luft im Zuführkanal 7 wird in einem Ladeluftkühler 8 abgekühlt, bevor sie zum Verbrennungsmotor 2 geleitet wird.
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Durch das Leiten von Abgasen von den jeweiligen Zylinderbänken 2a, 2b des Verbrennungsmotors über zwei separate Zuführkanäle 3a, 3b zur Turbine 4 kann ein im Wesentlichen gleichmäßiger Abgasdruck aufrecht erhalten werden, der auf die Turbine 4 einwirkt. Dadurch kann ein hoher volumetrischer Wirkungsgrad aufrechterhalten werden, wenn sich die Abgase in der Turbine 4 ausdehnen. Der erste Zuführkanal 3a ist mit einem ersten Bypasskanal 9a verbunden, über den Abgase vom ersten Zuführkanal 3a zu einem gemeinsamen Abgaskanal 3, der stromabwärts vom Turbinenrad 4 angeordnet ist, geleitet werden können. Der zweite Zuführkanal 3b ist mit einem zweiten Bypasskanal 9b verbunden, über den Abgase vom zweiten Zuführkanal 3b zum gemeinsamen Abgaskanal 3 ohne Passieren der Turbine 4 geleitet werden können. Mit einem gemeinsamen Ventilkörper 10 kann der Abgasstrom durch die Bypasskanäle 9a, 9b geregelt werden. Die Bypasskanäle 9a, 9b und das Ventil 10 können als ein sogenanntes Wastegate-Ventil bezeichnet werden, mit dem ein variabler Teil der Abgase an der Turbine 4 vorbei geleitet werden kann, wenn eine Überlastung von dieser droht. Die Stellung des Ventilkörpers 10 wird in diesem Fall von einem schematisch dargestellten Stellglied 11 geregelt. Das Stellglied kann ein pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch aktivierbares Kraftorgan sein, das für Bewegungen des Ventilkörpers 10 in verschiedene Stellungen sorgt. Eine Steuereinheit 12 empfängt Informationen von einem Sensor 13 o. Ä., der einen Parameter erkennt, der mit der Last der Turbine 4 zusammenhängt. Entsprechend der Last der Turbine 4 aktiviert die Steuereinheit 12 das Stellglied 11, so dass dieses den Ventilkörper 10 in eine Stellung bringt, in der dieser einen Abgasstrom durch die Bypasskanäle 9a, 9b in einer geeigneten Größe durchlässt, so dass die Turbine 4 nicht überlastet wird.
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2-4 zeigen verschiedene Querschnitte der Turbine 4. Die Turbine 4 ist drehbar um eine Drehachse 4a angeordnet. Der erste Zuführkanal 3a und der zweite Zuführkanal 3b sind auf einer gemeinsamen senkrechten Ebene A im Verhältnis zur Drehachse 4a des Turbinenrads angeordnet. Der erste Zuführkanal 3a leitet Abgase zu einem ersten Umfangsbereich 14a der Turbine 4 und der zweite Zuführkanal 3b leitet Abgase zu einem zweiten Umfangsbereich 14b der Turbine 4. Die Umfangsbereiche 14a, 14b sind um 180° im Verhältnis zueinander verschiebbar. Der erste Abgaskanal 3a schließt mit einem spiralförmigen Teil ab, in dem die Querschnittsfläche kontinuierlich von einer Ausgangsstellung 14a1 , in der die Abgase radial in die Turbine 4 geleitet werden, zu einer Endstellung 14a2 , in welcher der erste Zuführkanal 3a endet, abnimmt. Der zweite Abgaskanal 3b umfasst in entsprechender Weise einen spiralförmigen Teil, in dem die Querschnittsfläche kontinuierlich von einer Ausgangsstellung 14b1 , in der die Abgase radial in die Turbine 4 geleitet werden, zu einer Endstellung 14b2 , in welcher der zweite Zuführkanal 3b endet, abnimmt.
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Der erste Zuführkanal 3a umfasst eine erste Öffnung 3a1 und der zweite Zuführkanal 3b umfasst eine zweite Öffnung 3b1 . Die erste Öffnung 3a1 und die zweite Öffnung 3b1 sind an einer entsprechenden Stelle der Zuführkanäle 3a, 3b angeordnet. Die erste Öffnung 3a1 und die zweite Öffnung 3b1 sind somit auf einer gemeinsamen Ebene A, die senkrecht zur Drehachse 4a der Turbine ist, und mit einem Winkelunterschied von 180° im Verhältnis zueinander angeordnet. Sie weisen die gleiche Größe und Form auf und sind in gleichen radialen Abständen zur Drehachse 4a der Turbine angeordnet. Der Ventilkörper 10, mit dem der Abgasstrom durch den ersten Bypasskanal 9a und den zweiten Bypasskanal 9b geregelt wird, ist ringförmig. Der ringförmige Ventilkörper 10 ist drehbar um die Drehachse der Turbine 4a mit dem Stellglied 11 angeordnet. Der Ventilkörper 10 umfasst eine erste Ventilbohrung 10a, die im ersten Bypasskanal 9a enthalten ist, und eine zweite Ventilbohrung 10b, die im zweiten Bypasskanal 9b enthalten ist.
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Die erste Ventilbohrung 10a und die zweite Ventilbohrung 10b sind in entsprechenden Positionen wie die Öffnungen der jeweiligen Zuführkanäle 3a, 3b angeordnet. Die erste Ventilbohrung 10a und die zweite Ventilbohrung 10b sind somit mit einem Winkel von 180° im Verhältnis zueinander angeordnet. Sie weisen die gleiche Größe und Form auf und sind in gleichen radialen Abständen zur Drehachse 4a der Turbine angeordnet. Sie sind ebenfalls in gleichen radialen Abständen zur Drehachse 4a der Turbine angeordnet. Der Turbolader umfasst schließlich ein Gehäuse 15 im Anschluss an die Turbine 4. Das Gehäuse 15 definiert einen Innenraum 15a. Der erste Bypasskanal 9a wird von der Öffnung 3a1 im ersten Zuführkanal 3a und der ersten Ventilbohrung 10a sowie dem Innenraum 15a definiert. Der zweite Bypasskanal 9b wird von der Öffnung 3b1 im zweiten Zuführkanal 3b und der zweiten Ventilbohrung 10b sowie dem Innenraum 15a definiert. Der Raum 15a bildet einen Endteil der Bypasskanäle 9a, 9b, über den die Abgase radial in den gemeinsamen Abgaskanal 3 geleitet werden.
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Während des Betriebs des Fahrzeugs empfängt die Steuereinheit 12 im Wesentlichen kontinuierlich Informationen vom Sensor 13 zur Last der Turbine 4. Der Sensor kann den Druck der Abgase an einer geeigneten Stelle im Anschluss an die Turbine 4 erkennen. Wenn die Last der Turbine 4 niedrig ist, aktiviert die Steuereinheit das Stellglied 11, so dass dieses den ringförmigen Ventilkörper 10 in eine Drehstellung dreht, in der die Ventilbohrungen 10a, 10b mit der ersten Öffnung 3a1 und der zweiten Öffnung 3b1 nicht überlappen. Wenn dies geschieht, sind der erste Bypasskanal 9a und der zweite Bypasskanal 9b geschlossen. Der gesamte Abgasstrom im ersten Zuführkanal 3a und zweiten Zuführkanal 3b wird zur Turbine 4 geleitet. Wenn die Steuereinheit 12 vom Sensor 13 Informationen erhält, die darauf hinweisen, dass die Last der Turbine 4 über einen vorab festgelegten Wert liegt, aktiviert die Steuereinheit das Stellglied 11, so dass dieses den ringförmigen Ventilkörper 10 in eine Drehstellung dreht, in der die Ventilbohrungen 10a, 10b mit der ersten Öffnung 3a1 und der zweiten Öffnung 3b1 vollständig oder teilweise überlappen. Dadurch wird ein Abgasstrom durch die Bypasskanäle 9a, 9b erzielt. Der Abgasstrom durch die Bypasskanäle 9a, 9b ist damit verknüpft, wie viel die Ventilbohrungen 10a, 10b mit den Öffnungen 3a1 , 3b1 überlappen.
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Die Bypasskanäle 9a, 9b erhalten ein maximal geöffnete Stellung, in der sich der Ventilkörper 10 in einer Drehstellung befindet, in der sich die Ventilbohrungen 10a, 10b und die Öffnungen 3a1 , 3b1 vollständig überlappen. In diesem Fall stellen die Bypasskanäle 9a, 9b eine strömungsdimensionierende Querschnittsfläche bereit, die den Querschnittsflächen der Öffnungen 3a1 , 3b1 und der Ventilbohrungen 10a, 10b entspricht. Durch das Bringen des Ventilkörpers 10 in verschiedene Drehstellungen kann die strömungsdimensionierende Querschnittsfläche der Bypasskanäle 9a, 9b stufenlos von der maximal geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung verringert werden. Dadurch, dass der erste Bypasskanal 9a und der zweite Bypasskanal 9b eine identische Form und zusätzlich um 180° versetzt sind, wird eine entsprechende Querschnittsfläche in den beiden Bypasskanälen 9a, 9b in allen Drehstellungen des Ventilkörpers 10 erzielt. Dadurch kann ein gleichmäßiger Abgasdruck gleicher Größe in den Zylinderbänken 2a, 2b und den jeweiligen Zuführkanälen 3a, 3b und damit ein im Wesentlichen gleichmäßiger Abgasstrom durch die zwei Abgaskanäle 9a, 9b mit nur einem Ventilkörper 10 aufrecht erhalten werden. Da die Ventilbohrungen 10a, 10b um 180° versetzt sind, sind sie in einem optimalen Abstand zueinander angeordnet, was die Gefahr verringert, dass Druckimpulse zwischen den Zylinderbänken 2a, 2b übertragen werden. Die Bypasskanäle 9a, 9b können ebenfalls sehr kurz und kompakt gestaltet werden, da sie nur von den Öffnungen 3a1 , 3b1 , den Ventilbohrungen 10a, 10b und dem Raum 15a definiert werden.
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5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Turbinenanordnung. Die Turbinenanordnung umfasst in diesem Fall drei Zuführkanäle 3a, 3b, 3c, die jeweils Abgase von wenigstens einem Zylinder von einem Verbrennungsmotor aufnehmen. Jeder der Zuführkanäle 3a, 3b, 3c leitet Abgase zu einem Umfangsbereich 14a, 14b, 14c von etwa 120°. Jeder der Zuführkanäle 3a, 3b, 3c umfasst eine Öffnung 3a1 , 3b1 , 3c1 , wobei diese Öffnungen auf der gleichen Ebene angeordnet und um 120° zueinander verschoben sind. Ein Ventilkörper 10 ist mit einer entsprechend geformten Ventilbohrung 10a, 10b, 10c im Anschluss an die jeweiligen Öffnungen 3a, 3b, 3c angeordnet. Durch Drehen des Ventilkörpers 10 in verschiedene Positionen können variable, aber gleich große Strömungsflächen der drei Bypasskanäle erzielt werden.
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Die Erfindung ist in keinerlei Weise auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern kann frei innerhalb des Rahmens der Patentansprüche abgeändert werden. Es können sogar Abgase zur Turbine über vier Zuführkanäle geleitet und die Strömung durch vier Bypasskanäle mit einem Ventilkörper, der vier Ventilbohrungen aufweist, geregelt werden.