-
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Förderanlagen mit Gliederbändern aus Stahl- oder Kunststoff, insbesondere Förderanlagen in der Lebensmittelindustrie.
-
Diese Gliederbandförderanlagen sind regelmäßig als Stetigförderer ausgeführt. Das Fördergut liegt auf gelenkig verbundenen Platten oder auf aus einzelnen Leisten gebildeten Traggliedern.
-
Diese Tragglieder bilden durch Verbindung mittels Scharnierstäbe Befestigung an ein endloses Gliederband. Zur Führung in den Förderanlagen sind die Tragglieder regelmäßig mit äußeren Rollen ausgestattet, welche in den Bandführungen laufen.
-
Mit diesen Gliederbändern können neben Strecken auch gleitende und rollende 90° und 180°-Kurven sowie dreidimensionale Förderstrecken realisiert werden. Auch bei großen Steigungen ist der Einsatz des Gliederbandförderers möglich.
-
Zum Einsatz kommen kann der erfindungsgemäße Antrieb beispielsweise bei Kurvenförderern, Kühlstrecken, Transportstrecken, Spiralförderer oder für Förderanlagen für Froststrecken.
-
Diese Förderanlagen können sowohl geradgängig als auch kurvengängig oder als Spirale ausgeführt werden. Dadurch bestehen vielfältige Möglichkeiten, sich den individuellen örtlichen Gegebenheiten anzupassen.
-
Es besteht aus Gründen der Produktschonung und des Arbeitsschutzes oft die Forderung, dass eine Förderstrecke möglichst lang ist. Da jedoch die Reibung zwischen Band und Bandführung überwunden werden muss, sind den maximal möglichen Förderlängen schnell Grenzen gesetzt.
-
Um dieses Problem zu lösen, werden Spiralförderer eingesetzt, mit denen sich Bandlängen bis über einem Kilometer realisieren lassen.
-
Dies wird dadurch erreicht, dass eine aktiv angetriebene Trommel, welche als zentrales Antriebselement in einer bekannten Förderspirale angeordnet und eingesetzt wird, über Reibschluss die Kräfte an der Bandinnenseite ins Band einleitet.
-
Nachteilig ist hierbei der hohe materialtechnische Aufwand für die Trommel, die technologische Abhängigkeit von Reibwerten und die Unzugänglichkeit auf der der Trommel zugewandten Bandseite.
-
Um die Nachteile einer solchen ”klassischen” Spirale wurden folgende technische Gegenentwürfe entwickelt, welche als derzeitiger Stand der Technik anzusehen sind:
- A) Ein Bandsystem, bei dem an verschiedenen Stellen des Förderers zusätzlich Kraft von der Bandunterseite her in das Band eingeleitet wird. Nachteil hier ist der große Platzbedarf zwischen 2 Etagen beziehungsweise die Verringerung der freien Durchfahrtshöhe für das Produkt.
- B) Ein Bandsystem, bei dem an verschiedenen Stellen des Förderers zusätzlich Kraft von der Bandseite mittels eines Zahnrads in das Band eingeleitet wird.
- C) Ein Bandsystem, bei dem an verschiedenen Stellen des Förderers zusätzlich Kraft von der Bandseite mittels einer Schnecke in das Band eingeleitet wird.
-
Auch bekannt ist aus der
DE 10 20061 046 751 A1 ein Antrieb für einen Förderer, insbesondere Gepäckförderer mit sich überlappenden plattenförmigen Trägern, die an einer endlos umlaufenden gelenkigen Zugkette befestigt sind.
-
Um den Antrieb einfach, funktionell und wirkungsvoll zu gestalten, wird ein Antriebsmechanismus vorgeschlagen, der aus mindestens einer parallel zur Transportrichtung ausgerichteten schraubenförmig verzahnten drehangetriebenen Schnecke besteht, die in der Art eines Schneckengetriebes beim Drehantrieb um ihre Längsachse mit an der Zugkette vorgesehenen und in die Verzahnung der Schnecke formschlüssig eingreifenden Mitnehmer korrespondiert.
-
Ebenfalls bekannt ist eine Lösung gemäß der
DE 699 12 004 T2 gemäß welcher in aus den Modulen oder Verbundgliedern gemäß der Erfindung ein bestehendes Förderband kann durch Nasen, die an den Antriebsflächen angreifen, durch Gänge eines Schneckenantriebs oder durch Rollen einer Rollenkette angetrieben wird. Die Rollenketten bilden einen Zwischenantrieb, der durch einen Motor angetrieben wird, der eine horizontale Antriebszahnrolle dreht. Eine freilaufende Zahnrolle führt die Kette zur Antriebszahnrolle in einer Schleife zurück.
-
Auch ist aus der
WO 2013/128 246 A1 ein Förderer bekannt, welcher einen Montagerahmen und ein Förderband (
14) mit gelenkigen Gliedern, insbesondere aus Kunststoff, umfasst, wobei das Förderband (
14) einem jeweiligen spiralförmigen Pfad folgt, der aus mehreren aufeinanderfolgenden gewickelten Strecken besteht. Der Förderer weist ferner Betätigungsmittel für den Riemen auf, die eine Vielzahl von Eingriffs- und Betätigungsorganen oder Räder (
116) für das Förderband an jeweiligen Windungen (
14') der Spiralbahn des Förderbandes umfassen.
-
Die
US 5 911 305 A beschreibt ein Fördersystem, welches ein modulares Verbindungsförderband umfasst, das eine Endlosschleife bildet und keinen umgekehrten Rücklauf erfordert. Das Förderband besteht aus einer Vielzahl von modularen Gliedern, wobei mindestens eines der modularen Glieder ein abgewinkeltes Element aufweist, welches von dort nach unten absteht. Eine Schraubenantriebseinrichtung ist zum Eingreifen in die abgewinkelten Stollen vorgesehen. Insbesondere weist die Schraubenantriebseinrichtung eine Schraube mit einem Gewinde auf, in der das Gewinde vorteilhafterweise in die abgewinkelten Elemente eingreift, um eine positive Antriebskraft für das Förderband zu schaffen.
-
Die in der
DE 10 2006 046 751 A1 beschriebene Erfindung betrifft den Antrieb für einen Förderer, insbesondere Gepäckförderer mit sich überlappenden plattenförmigen Trägern (
5) für Flughäfen, die an einer endlos umlaufenden gelenkigen Zugkette (
2) befestigt sind. Um den Antrieb einfach, funktionell und wirkungsvoll zu gestalten, wird ein Antriebsmechanismus vorgeschlagen, der aus mindestens einer parallel zur Transportrichtung ausgerichteten schraubenförmig verzahnten drehangetriebenen Schnecke (
6) besteht, die in der Art eines Schneckengetriebes beim Drehantrieb um ihre Längsachse (
8) mit an der Zugkette (
2) vorgesehenen und in die Verzahnung (
7) der Schnecke (
5) formschlüssig eingreifenden Mitnehmer (
11) korrespondiert.
-
In der
DE 699 12 004 T2 wird eine Lösung beschrieben, nach welcher ein modulares Förderband (
20), das für die Beförderung von Gegenständen auf einer ein Kurvenstück enthaltenden Förderbahn geeignet ist, mit – einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden Reihen (
24,
25) aus einem oder mehreren Bandmodulen (
104;
120;
121), die einen Satz (
26,
27) aus Gelenkelementen (
34,
35;
130,
132;
124,
126) an jedem Ende jeder Reihe aufweisen, wobei diese Gelenkelementsätze mit Sätzen aus Gelenkelementen einer benachbarten Reihe verschränkt sind und die verschränkten Gelenkelementsätze zwischen jeder Reihe ausgerichtete Durchgangsöffnungen (
30,
38) aufweisen, die einen Durchgang in Querrichtung bilden, und – einem Gelenkstift (
22;
110), der im Durchgang zwischen jeder Reihe angeordnet ist und einen verjüngten Bereich (
93) an einer Bandseite hat, um ein endloses Förderband mit einem Gelenk zwischen aufeinanderfolgenden Reihen zu bilden, wobei jeder Gelenkstift einen rechteckigen Querschnitt in Bandförderrichtung aufweist und der rechteckige Querschnitt des verjüngten Bereichs sich längs dieses Bereichs von der Seite des Bands nach innen (
20) vergrößert
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die bestehenden Nachteile des Standes der Technik zu beheben und insbesondere einen Antrieb für Gliederbänder vorzuschlagen, welcher an verschiedenen Stellen eine Bandsystems anzuordnen ist und ohne zusätzliche Getriebestufen die Motorantriebskraft direkt und formschlüssig in das Band einleitet-
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Antrieb gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 und die Verwendung als Antriebes mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen.
-
Nachfolgend soll der erfindungsgemäße Antrieb anhand der bis und dem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
-
Dabei zeigt das Antriebsrad 1 des erfindungsgemäßen Antriebs, zeigt dieses Antriebsrad in Schnittdarstellung und wird das Antriebsrad 1 in Eingriff mit dem Gliederband 6 gezeigt.
-
Der erfindungsgemäße Antrieb wird gebildet aus einem Motor gemäß des Standes der Technik, auf dessen Abtriebsseite ein Antriebsrad 1 angeordnet ist. Das Antriebsrad 1 ist mit der Abtriebswelle des Motors kraft- oder formschlüssig verbunden.
-
Dieses Antriebsrad 1 ist ein kegelförmiges Spiralrad mit einem nach außen abfallenden Kegelwinkel A, auf dessen Kreisfläche ein in axialer Richtung herausragender Spiralflansch 2 angeordnet ist.
-
Dieser Spiralflansch 2 erstreckt sich etwas mehr als 540° auf dem Antriebsrad 1, dabei ist das äußere Ende der Spirale 3 vom anderen Ende des radial benachbarten Spiralteils 4 um einen Abstand des Durchmessers der äußeren Rollen 5 des Gliederbandes 6 entfernt ist.
-
Der Kegelwinkel A entspricht dabei dem Eingriffswinkel B des Antriebsrades 1 in das Gliederband 6. Dieser Winkel A und B ist so zu wählen, dass Gliederband 6 mit seinen äußeren Rollen 5 in das Antriebsrad 1 frei ein- und auslaufen kann und somit der Vorschub des Gliederbandes 6 erzeugt wird.
-
Wird nun das Antriebsrad 1 auf der Abtriebswelle eine Motors, vorzugsweise eines Elektromotors, mit dem Motor fest verbunden schräg zum dem Gliederband 6 so angeordnet, dass der Eingriffswinkel B des Antriebsrades 1 dem Kegelwinkel a entspricht, werden die äußeren Rollen 5 des Gliederbandes 6 von dem äußeren Ende der Spirale 3 auch im zusammengeschobenen Zustand des Gliederbandes 6 ergriffen und durch die Spirale geführt, wodurch ein Vorschub, welcher auf die äußeren Rollen 5 des Gliederbandes 6 wirkt, erzeugt und somit das Gliederband 6 bewegt.
-
Durch die durch den Spiralflansch 2 gebildete Verzahnung kann auf eine Getriebestufe zwischen Antriebsmotor und Gliederband 6 verzichtet werden, da das entstehende Übersetzungsverhältnis sehr hoch ist.
-
Durch die Schrägstellung des Antriebsmotors zum Gliederband 6 wird weiterhin erreicht, dass der Antriebsmotor in seinem äußeren Durchmesser größer als das Spiralrad 1 sein kann, ohne dass dieser mit dem Band kollidiert.
-
Dadurch besteht die Möglichkeit größere und damit regelmäßig leistungsstärkere Antriebsmotoren einzusetzen.