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Die Erfindung betrifft eine Bildaufnahmevorrichtung mit einer Kamerakopfsteuerungseinheit und einem Kamerakopf, wobei der Kamerakopf eine Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit zu einer Erzeugung eines Bildsignalstroms aufweist und die Kamerasteuerungseinheit eine Bildsignal-Verarbeitungseinheit aufweist und wobei der Kamerakopf zu einer Übertragung des Bildsignalstroms über eine Schnittstelle an die Bildsignal-Verarbeitungseinheit lösbar anschließbar ist.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Konfiguration eines Kamerakopfes einer Bildaufnahmevorrichtung, wobei eine Kamerasteuerungseinheit an den Kamerakopf angeschlossen wird und eine kamerakopfspezifische Information ausliest.
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Die Erfindung betrifft schließlich ein Bildaufnahmevorrichtung-Set mit einer Kamerasteuerungseinheit und wenigstens zwei Kameraköpfen.
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Es ist bekannt, Endoskopanordnungen mit einem Bildsensor auszustatten, welche ein Bild von einem Untersuchungsraum aufnimmt und in ein elektrisches Signal umwandelt. Um die elektrischen Signale zur digitalen Weiterverarbeitung bereitzustellen, ist es üblich geworden, in einem Kamerakopf, welcher den Bildsensor enthalten kann oder welcher an einen – beispielsweise in einer Endoskopspitze angeordneten – Bildsensor anschließbar ist, eine Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit auszubilden. Um eine hierbei geschaffene Bildaufnahmevorrichtung an spezifische Anwendungsfälle anzupassen, ist es üblich geworden, unterschiedliche Kameraköpfe beispielsweise mit unterschiedlichen Bildsensoren oder für unterschiedliche Endoskopschäfte herzustellen. Die Kameraköpfe sind hierbei jeweils mit einer Kamerasteuerungseinheit verbunden, welche unter anderem die übertragenen Signale in eine auf einem Monitor darstellbare Form bringt.
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Hierbei ist es erforderlich, die Kamerasteuerungseinheit an die Gegebenheiten des Kamerakopfes anzupassen oder umgekehrt den Kamerakopf auf die Kamerasteuerungseinheit abzustimmen.
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Zur Aufbereitung des Endoskops oder des Kamerakopfes nach Gebrauch ist es üblich geworden, den Kamerakopf von der Kamerasteuerungseinheit zu lösen. Hierzu ist eine Schnittstelle ausgebildet, über welche der Kamerakopf mit der Kamerasteuerungseinheit lösbar verbindbar ist.
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US 2004 0 028 390 A9 offenbart ein Video-Bildgebungssystem mit einer Kamerasteuerungseinheit und einem separaten Kamerakopf der ein internes Speichermittel aufweist. Dieses Speichermittel trägt eine kamerakopfspezifische Information, die von der Kamerasteuerungseinheit ausgelesen werden kann, um entsprechende austauschbare Hardwarekomponenten, die an die Kamerasteuerungseinheit angeschlossen werden können, zur Prozessierung von Bilddaten auszuwählen, die vom Kamerakopf an die Kamerasteuerungseinheit gesendet werden.
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Aus
US 7 520 853 B2 ist eine mit einer Kamerasteuerungseinheit lösbar gekoppelte Kamera bekannt, bei der eine Vielzahl an Instruktionen zur Datenverarbeitung genutzt werden, um Bilddaten von der Kamera an die Kamerasteuerungseinheit zu übertragen. Diese Instruktionen können durch ein transportables Modul überschrieben werden, indem das Modul direkt an die Kamera oder die Kamerasteuerungseinheit gekoppelt wird.
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Aus
US 2008 0 183 981 A1 ist ein elektronisches Endoskop bekannt, das ein field progammable gate array (FPGA), also eine programmierbare logische Schaltung, verwendet, um einen Schaltkreis zur Verarbeitung von Bilddaten eines Bildsensors des Endoskops aufzubauen.
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Auch aus
JP 2005 65 871 A ist die Verwendung eines FPGAs in einem elektronischen Endoskop bekannt und zwar zur Generation eines standardisierten Video-Signals.
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Ferner ist die Verwendung eines FPGAs in einer Kamerasteuerungseinheit eines Endoskops in
JP 2012 248 029 A offenbart, wobei das FPGA dort der automatischen Aktualisierung einzelner Software-Module dient.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gebrauchseigenschaften einer Bildaufnahmevorrichtung zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale von Anspruch 1 vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe bei einer Bildaufnahmevorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass ein Speichermittel, das eine kamerakopfspezifische Information enthält, über die Schnittstelle an eine Konfigurationseinheit in der Kamerasteuerungseinheit anschließbar ist, und dass die Konfigurationseinheit zu einem Empfang der kamerakopfspezifischen Information von dem angeschlossenen Speichermittel und zu einem Auslesen von zu der kamerakopfspezifischen Information korrespondierenden Konfigurationsdaten aus einem Konfigurationsdaten-Speichermittel der Kamerasteuerungseinheit eingerichtet ist und dass die Kamerasteuerungseinheit zu einem Konfigurieren der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit mit den Konfigurationsdaten eingerichtet ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine selbsttätige Anpassung oder Einstellung des Kamerakopfes an die Kamerasteuerungseinheit erreichbar ist. Hierbei bietet die erfindungsgemäße Anordnung der kamerakopfspezifischen Information in einem dem Kamerakopf zugeordneten Speichermittel den Vorteil, dass der Kamerakopf durch die Kamerasteuerungseinheit fehlerfrei, insbesondere ohne zusätzliche Eingaben durch einen Benutzer, identifizierbar ist. Die erfindungsgemäße Anordnung oder Bereitstellung der für die Anpassung des Kamerakopfes notwendigen Konfigurationsdaten in der Kamerasteuerungseinheit bietet den Vorteil, dass zum Einen das Speichermittel in dem Kamerakopf mit geringerer Speicherkapazität ausrüstbar ist und zum Anderen die Konfigurationsdaten unabhängig vom Kamerakopf aktualisierbar und veränderbar sind. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn sich die Konfigurationsdaten auf eine Vielzahl von unterschiedlichen, jedoch beispielsweise baugleichen, Kameraköpfe beziehen. Die Erfindung verbessert somit die Handhabung der Bildaufnahmevorrichtung und somit ihre Gebrauchseigenschaften. Bevorzugt ist hierbei die Konfigurationseinheit zum Konfigurieren der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit mit den Konfigurationsdaten eingerichtet. Die Konfiguration kann hierbei direkt oder indirekt, beispielsweise über die Bildsignal-Verarbeitungseinheit, erfolgen.
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Die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit kann beispielsweise eine FPGA-Einheit, ein Mikrocontroller, eine CPLD-(complex progammable logic device, komplexes programmierbares Logikgerät-)Einheit und/oder eine Kombination einer FPGA-Einheit mit einem Mikrokontroller sein oder umfassen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Schnittstelle an einem Verbindungskabel ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine störungsfreie Übertragung des Bildsignalstroms ausführbar ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Speichermittel an oder in einem Verbindungsmittel der Schnittstelle angeordnet ist. Von Vorteil ist dabei, dass keine weiteren Verbindungsschritte zum Auslesen des Speichermittels erforderlich sind, da das Speichermittel mit dem Anschluss der Schnittstelle durch die Kamerasteuerungseinheit auslesbar ist. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass das Verbindungsmittel an einem Stecker ausgebildet ist. Dies erlaubt einen einfachen Anschluss über die Schnittstelle. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass der Stecker an einem der Kamerasteuerungseinheit zugewandten Ende des Verbindungskabels ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass das Speichermittel möglichst nahe an der Kamerasteuerungseinheit angeordnet ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Speichermittel drahtgebunden auslesbar ist. Von Vorteil ist dabei, dass ein störungsfreies Auslesen des Speichermittels erreichbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Speichermittel drahtlos auslesbar ist. Von Vorteil ist dabei, dass elektrische Kontakte zum Auslesen des Speichermittels verzichtbar sind. Beispielsweise kann hierbei vorgesehen sein, dass das Speichermittel einen RFID-Transponder aufweist. Hierbei ist es besonders günstig, wenn das Speichermittel an einem der Kamerasteuerungseinheit zugewandten Ende des Verbindungskabels angeordnet ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Konfigurationsdaten wenigstens eine Lookup-Tabelle umfassen. Von Vorteil ist dabei, dass eine Umsetzung der kamerakopfspezifischen Information in zugehörige Konfigurationsdaten einfach erreichbar ist. Alternativ oder zusätzlich können die Konfigurationsdaten wenigstens einen Kurzcode umfassen. Von Vorteil ist dabei, dass eine Ansprache von Konfigurationsdaten, die an die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit bereitzustellen sind, einfach erreichbar ist. Beispielsweise kann der Kurzcode zu den kamerakopfspezifischen Informationen korrespondieren und/oder eine Befehlsequenz bei der Konfiguration auslösen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Konfigurationseinheit zu einem Beschreiben der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit mit den Konfigurationsdaten eingerichtet ist. Von Vorteil ist dabei, dass Mittel zu einer Administration der Konfiguration der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit in dem Kamerakopf verzichtbar sind. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass die Konfigurationseinheit zu einem direkten Beschreiben der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit mit den Konfigurationsdaten eingerichtet ist. Somit ist der apparative Aufwand im Kamerakopf geringhaltbar.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der Kamerasteuerungseinheit Aktualisierungsmittel zur Aktualisierung von Konfigurationsdaten im Konfigurationsdaten-Speichermittel ausgebildet und eingerichtet sind. Von Vorteil ist dabei, dass eine Aktualisierung der Konfigurationsdaten unabhängig von dem Kamerakopf durchführbar ist.
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Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass die Aktualisierungsmittel zur Aktualisierung bei von der Kamerasteuerungseinheit getrenntem Kamerakopf ausgebildet und eingerichtet sind. Dies ermöglicht auf einfache Weise, die bereits erwähnte Aktualisierung für eine Vielzahl von Kameraköpfen in einem Aktualisierungsvorgang auszuführen, ohne dass die Kameraköpfe jeweils angeschlossen werden müssen.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind bei einem Verfahren zur Konfiguration eines Kamerakopfes einer Bildaufnahmevorrichtung erfindungsgemäß die Merkmale des nebengeordneten, auf ein Verfahren gerichteten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird somit erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art zur Lösung der genannten Aufgabe vorgeschlagen, dass zu der kamerakopfspezifischen Information aus einem Konfigurationsdaten-Speichermittel der Kamerasteuerungseinheit zu der kamerakopfspezifischen Information korrespondierende Konfigurationsdaten ausgelesen und an den Kamerakopf übermittelt werden und dass die Konfigurationsdaten zur Einrichtung einer Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit des Kamerakopfes verwendet werden. Die Erfindung erreicht somit, dass die administrative Kontrolle über die Konfigurationsdaten in der Kamerasteuerungseinheit ermöglicht ist. Eine Verwaltung und Aktualisierung von Konfigurationsdaten ist somit für eine Vielzahl von Kameraköpfen gleichermaßen erreichbar. Außerdem ermöglicht die Erfindung, den Kamerakopf und die Kamerasteuerungseinheit automatisch, insbesondere bei einem oder durch ein Verbinden über eine Schnittstelle, aneinander anzupassen. Hierdurch sind die Gebrauchseigenschaften einer Bildaufnahmevorrichtung verbesserbar.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Konfigurationsdaten mit einer Konfigurationseinheit der Kamerasteuerungseinheit ausgelesen und an den Kamerakopf übermittelt werden. Von Vorteil ist dabei, dass eine Steuerung eines Konfigurationsvorgangs durch die Kamerasteuerungseinheit ausführbar ist. Der rechentechnische Aufwand im Kamerakopf ist somit reduzierbar oder geringhaltbar.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die kamerakopfspezifischen Informationen drahtgebunden ausgelesen wird. Somit sind Störungen durch externe Funk-Störsignale einfach vermeidbar. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die kamerakopfspezifische Information drahtlos ausgelesen wird. Dies ermöglicht eine kontaktlose Übermittlung der kamerakopfspezifischen Informationen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Konfigurationsdaten zumindest wenigstens eine Lookup-Tabelle verwendet wird. Eine Lookup-Tabelle ermöglicht auf einfache Weise, zu übermittelten kamerakopfspezifischen Informationen zugehörige Konfigurationsdaten bereitzustellen. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass als Konfigurationsdaten wenigstens ein Kurzcode übermittelt wird. Von Vorteil ist dabei, dass der Kurzcode an den Kamerakopf übermittelbar ist, welcher hieraus zugehörige Konfigurationsschritte für die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit ableitet. Der Kurzcode kann auch durch die Konfigurationseinheit in Konfigurationsschritte umsetzbar sein.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit durch die Konfigurationseinheit konfiguriert wird. Dies kann beispielsweise über die bereits erwähnten Kurzcodes erfolgen und/oder auf direkte Weise, indem beispielsweise die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit mit den Konfigurationsdaten ohne weitere Verarbeitung oder Umwandlung in dem Kamerakopf beschrieben wird.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Konfigurationsdaten in dem Konfigurationsdaten-Speichermittel aktualisiert werden. Von Vorteil ist dabei, dass eine Aktualisierung der Konfigurationsdaten für alle anschließbaren Kameraköpfe gleichermaßen durchführbar ist. Beispielsweise ist somit auf einfache Weise verhinderbar, dass es sich bei einem Ausfall eines Kamerakopfes und einem Anschluss eines als Reserve bereitgehaltenen weiteren Kamerakopfes herausstellt, dass der weitere Kamerakopf nicht mit der Kamerasteuerungseinheit zusammenarbeiten kann, weil die Kamerakopfeinheit zu neu ist oder auf andere Weise nicht mit dem Kamerakopf kompatibel ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Bildaufnahmevorrichtung mit einer FPGA-Einheit, einem Mikrocontroller, einer CPLD-Einheit und/oder einer Kombination einer FPGA-Einheit mit einem Mikrokontroller als die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit verwendet wird.
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Besonders günstig ist es, wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit einer erfindungsgemäßen Bildaufnahmevorrichtung, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf eine Bildaufnahmevorrichtung gerichteten Ansprüche, verwendet wird.
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Die Erfindung ist somit vorteilhaft verwendbar bei einem Bildaufnahmevorrichtung-Set mit einer Kamerasteuerungseinheit und wenigstens zwei Kameraköpfen, wobei jeder der wenigstens zwei Kameraköpfe mit der Kamerasteuerungseinheit eine erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf eine Bildaufnahmevorrichtung gerichteten Ansprüche, bildet und/oder wobei mit jedem der wenigstens zwei Kameraköpfe und der Kamerasteuerungseinheit ein erfindungsgemäßes Verfahren, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf ein Verfahren gerichteten Ansprüche, ausführbar ist.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt zur Erläuterung der Erfindung in stark vereinfachter Darstellung:
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1: eine erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung, bei welcher ein Bildsensor in den Kamerakopf integriert ist,
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2: eine weitere erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung, bei welcher ein Bildsensor in eine Endoskopspitze integriert ist, und
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3: einen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahren.
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1 zeigt ein Blockschaltbild einer im Ganzen mit 1 bezeichneten erfindungsgemäßen Bildaufnahmevorrichtung.
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Die Bildaufnahmevorrichtung 1 hat eine Kamerasteuerungseinheit 2 und einen Kamerakopf 3.
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In dem Kamerakopf 3 ist eine Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 angeordnet. Die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 ist zur Erzeugung eines Bildsignalstroms aus elektrischen Signalen 5 eines Bildsensors 6 in an sich bekannter Weise eingerichtet. Die Bildisgnal-Vorverarbeitungseinheit 4 ist hier zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels eine FPGA-Einheit 41.
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Die Kamerasteuerungseinheit 2 weist eine Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 auf. Die Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 ist in an sich bekannter Weise zur Aufbereitung des Bildsignalstroms von der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 eingerichtet. Hierzu kann die Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 ihrerseits ein entsprechendes FPGA (Feeld Programmable Gate Array, vor Ort programmierbare Logik-Gatter-Anordnung) aufweisen.
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Zwischen der Kamerasteuerungseinheit 2 und dem Kamerakopf 3 ist eine Schnittstelle 8 ausgebildet, über welche der Kamerakopf 2 zur Übertragung des Bildsignalstroms an die Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 der Kamerasteuerungseinheit lösbar anschließbar ist. Auf der Kamerakopfseite dieser Schnittstelle 8 ist ein Speichermittel 9 ausgebildet, in welchem eine kamerakopfspezifische Information zur Identifizierung angeschlossenen Kamerakopfes 3 bereitgestellt ist.
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Das Speichermittel 9 ist über die Schnittstelle 8 an eine Konfigurationseinheit 10 der Kamerasteuerungseinheit 2 anschließbar.
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Somit ist die kamerakopfspezifische Information an die Kamerasteuerungseinheit 2 übermittelbar und von der Konfigurationseinheit 10 empfangbar.
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In der Kamerasteuerungseinheit 2 ist weiter ein Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 ausgebildet, in welchem Konfigurationsdaten, die zur kamerakopfspezifischen Informationen korrespondieren, bereitgestellt sind. Die Konfigurationseinheit 10 ist so eingerichtet, dass aus dem Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 Konfigurationsdaten, die zu kamerakopfspezifischen Informationen, die die Konfigurationseinheit 10 von dem Speichermittel 9 erhalten hat, korrespondieren, auslesbar sind und ausgelesen werden. Die Konfigurationseinheit 10 weist hierzu einen nicht weiter dargestellten Mikroprozessor 40 auf.
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Die Konfigurationseinheit 10 ist weiter dazu eingerichtet, über eine Datenverbindung 12 die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 in den Kamerakopf 3 mit diesen ausgelesenen Konfigurationsdaten zu konfigurieren.
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Die Schnittstelle 8 ist an einem Verbindungskabel 13 ausgebildet. Hierzu ist an dem von dem Kamerakopf 3 abgewandten und somit der Kamerasteuerungseinheit zugewandten Ende 14 des Verbindungskabels ein Verbindungsmittel 15 der Schnittstelle 8 ausgebildet. Das Speichermittel 9 ist in diesem Verbindungsmittel 15 angeordnet.
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Im Ausführungsbeispiel ist das Verbindungsmittel 15 ein Stecker 16, welcher die Datenverbindung 12 und einen Übertragungskanal 17 für den Bilddatenstrom an die Kamerasteuerungseinheit 2 elektrisch anschließt.
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Das Speichermittel 9 ist hierbei nicht elektrisch mit der Konfigurationseinheit 10 verbunden, sondern wird drahtlos ausgelesen. Hierbei weist das Speichermittel eine nicht weiter dargestellten, an sich bekannten RFID-Transponder 18 und die Konfigurationseinheit 10 ein ebenfalls nicht weiter dargestelltes, an sich bekanntes RFID-Lesegerät 19 auf.
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In dem Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 ist eine Lookup-Tabelle hinterlegt, mit welcher die empfangenen kamerakopfspezifischen Informationen in Konfigurationsdaten umsetzbar sind. Die Konfigurationsdaten umfassen hierbei Kurzcodes, mit welchem die Konfiguration der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 ansteuerbar ist.
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Die Konfigurationseinheit 10 ist hierbei zu einem direkten Beschreiben der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 mit diesem Konfigurationsdaten eingerichtet. Alternativ oder zusätzlich kann die Konfigurationseinheit 10 zum indirekten Beschreiben der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 über die Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 mit diesem Konfigurationsdaten eingerichtet sein.
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In der Kamerasteuerungseinheit 2 sind weiter Aktualisierungsmittel 20 ausgebildet, mit welchen die Konfigurationsdaten im Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 aktualisierbar sind. Hierbei verfügt die Kamerasteuerungseinheit 2 beispielsweise über Mittel zur Herstellung einer Internetverbindung oder einer sonstigen Datenverbindung unabhängig davon, ob ein Kamerakopf 3 angeschlossen ist oder nicht, um die aktualisierten Konfigurationsdaten zu beziehen und in das Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 zu schreiben.
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Der über den Übertragungskanal 17 empfangene Bilddatenstrom wird nach Konfiguration der Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 in der Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 verarbeitet und an einem Monitor 21 dargestellt.
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2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung 1. Konstruktiv und/oder funktionell zu dem vorangehenden Ausführungsbeispiel gleichartige oder identische Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu 1 gelten daher zu 2 entsprechend.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 dadurch, dass der Bildsensor 6 nicht im Kamerakopf 3 angeordnet ist, sondern als Teil einer optischen-elektrischen Baugruppe 22 in einer Endoskopspitze 23 eines Endoskopschafts 24.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 zudem dadurch, dass das Speichermittel 9 nicht drahtlos, sondern drahtgebunden auslesbar ist.
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Hierzu weisen der Stecker 16 und die Kamerasteuerungseinheit 2 entsprechende elektrische Verbindungsmittel 25 auf.
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Wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 eine Kamerasteuerungseinheit 2 eingesetzt, die identisch zu der Kamerasteuerungseinheit 2 gemäß 1 ist, so ist die Konfigurationseinheit 10 somit zum drahtgebundenen und zum drahtlosen Auslesen eines angeschlossenen Speichermittels 9 eingerichtet.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ferner dadurch, dass eine Lichtquelle 26 an einen Lichtleiter 27 des Endoskopfschafts 24 anschließbar ist, um einen Untersuchungsraum auszuleuchten. Dieser Anschluss kann – wie gezeigt – an dem Verbindungskabel 13 oder – in einem weiteren Ausführungsbeispiel – an dem Endoskopschaft 24 erfolgen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist der Kamerakopf 3 fest mit dem Endoskopfschaft 24 verbunden. Bei weiteren Ausführungsbeispielen kann der Kamerakopf 3 lösbar mit dem Endoskopfschaft 24 verbunden sein.
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Die Kamerasteuerungseinheit 2 aus den 1 und 2 bildet mit den jeweiligen Kameraköpfen 3 aus 1 und 2 ein Bildaufnahmevorrichtung-Set gemäß der Erfindung. Der Kamerakopf 3 aus 2 ist somit mit der Kamerasteuerungseinheit 2 aus 1 verbindbar, und der Kamerakopf 3 aus 1 ist mit der Kamerasteuerungseinheit 2 aus 2 verbindbar.
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3 zeigt einen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Hierbei wird zunächst in einem Anschlussschritt 28 die der Kamerakopf 3, beispielsweise der Kamerakopf 3 aus 1 oder der Kamerakopf aus 2, mit der Kamerasteuerungseinheit 2 verbunden und an diese angeschlossen.
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Der Konfigurationseinheit 10 stellt nun eine Datenverbindung zu dem Speichermittel 9 her, um in einem Ausleseschritt 29 eine kamerakopfspezifische Information auszulesen.
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In einem Kamerakopferkennungsschritt 30 wird geprüft, ob mit den kamerakopfspezifischen Informationen der Kamerakopf 3 identifizierbar ist. Ist dies nicht der Fall (Variante „n”), so wird in einem Beendigungsschritt das Verfahren beendet und der Benutzer entsprechend informiert.
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Wird der Kamerakopf 3 identifiziert (Alternative „y”), so werden in einem Konfigurationsschritt 32 durch die Konfigurationseinheit 10 zu der kamerakopfspezifischen Information aus dem Konfigurationsdaten-Speichermittel 11 zugehörige Konfigurationsdaten gelesen und zur Konfiguration an die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 übermittelt. Somit ist die Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 konfiguriert und stellt beispielsweise eine UART/RS-232 Funktion bereit.
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In einem Überprüfungsschritt 33 wird nun geprüft, ob die Konfiguration erfolgreich war. Dies kann beispielsweise durch Überprüfung des Übertragungskanals 17 auf senden von Videodaten (z. B. innerhalb von 0,5 s) erfolgen. Ist dies nicht der Fall (Alternative „n”), so wird in einem Schritt 34 der Kamerakopf ausgeschaltet (beispielsweise durch Abschalten der Betriebsspannung) und in einem Schritt 35 der Kamerakopf 3 wieder eingeschaltet (beispielsweise durch Zuschalten der Betriebsspannung), und das Verfahren wird mit dem Konfigurationsschritt 32 erneut fortgesetzt.
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Ist die Konfiguration erfolgreich (Alternative „y”), so wird in einem Startschritt 36 der Normalbetrieb des Kamerakopfes gestartet, worauf in einem Ausleseschritt 37 restliche Daten für den Kamerakopf aus dem Speichermittel 9 durch die Konfigurationseinheit 10 der Kamerasteuerungseinheit 2 aus dem Konfigurationsdatenspeichermittel 11 ausgelesen werden. Dies können zum Beispiel Geometriedaten des Endoskops oder der Bildaufnahmevorrichtung sein.
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In einem Justierschritt 38 wird mit diesem restlichen Daten die Kamerasteuerungseinheit justiert, und es schließt sich der Normalbetrieb 39 an.
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Bei der Bildaufnahmevorrichtung 1 wird vorgeschlagen, ein Speichermittel 9 auf einer einem Kamerakopf 3 zugewandten Seite einer Schnittstelle 8 zu einer Kamerasteuerungseinheit 2 anzuordnen und in der Kamerasteuerungseinheit 2 eine Konfigurationseinheit 10 auszubilden, mit welcher kamerakopfspezifische Informationen aus dem Speichermittel 9 auslesbar und an eine Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit 4 des Kamerakopfes 3 zur Konfiguration übermittelbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bildaufnahmevorrichtung
- 2
- Kamerasteuerungseinheit
- 3
- Kamerakopf
- 4
- Bildsignal-Vorverarbeitungseinheit
- 5
- elektrisches Signal
- 6
- Bildsensor
- 7
- Bildsignal-Verarbeitungseinheit
- 8
- Schnittstelle
- 9
- Speichermittel
- 10
- Konfigurationseinheit
- 11
- Konfigurationsdaten-Speichermittel
- 12
- Datenverbindung
- 13
- Verbindungskabel
- 14
- Ende von 13
- 15
- Verbindungsmittel
- 16
- Stecker
- 17
- Übertragungskanal
- 18
- RFID-Transponder
- 19
- RFID-Lesegerät
- 20
- Aktualisierungsmittel
- 21
- Monitor
- 22
- opto-elektrische Baugruppe
- 23
- Endoskopspitze
- 24
- Endoskopschaft
- 25
- elektrische Verbindungsmittel
- 26
- Lichtquelle
- 27
- Lichtleiter
- 28
- Anschlussschritt
- 29
- Ausleseschritt
- 30
- Kamerakopferkennungsschritt
- 31
- Beendigungsschritt
- 32
- Konfigurationsschritt
- 33
- Überprüfungsschritt
- 34
- Schritt
- 35
- Schritt
- 36
- Startschritt
- 37
- Ausleseschritt
- 38
- Justierschritt
- 39
- Normalbetrieb
- 40
- Mikroprozessor
- 41
- FPGA-Einheit