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Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für elektrorheologische Flüssigkeiten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Zur Regelung oder Steuerung der Durchflussmengen werden in der Hydraulik häufig Drosselventile eingesetzt. Dabei werden zur besonders schnellen Steuerung häufig Ventile für elektrorheologische Flüssigkeiten verwandt, mit denen durch Anlegen eines elektrischen Feldes die Fließeigenschaft im Millisekundenbereich geändert werden kann. Mit derartigen Ventilen sind dann sehr unterschiedliche Kennlinienverläufe steuerbar.
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Aus der
DE 10 2011 117 626 B3 ist eine Ventilanordnung für elektrorheologische Flüssigkeiten bekannt, die eine Ventilanordnung mit einem Innenrohr und einem Außenrohr enthält, zwischen denen mindestens eine rohrförmige Elektrode angeordnet ist. Dabei ist mindestens zwischen der rohrförmigen Elektrode und dem Außenrohr ein Ventilspalt zum Durchströmen der elektrorheologischen Flüssigkeit vorgesehen. Im Ventilspalt ist dabei eine schraubenförmig verlaufende Abdichtwendel angeordnet, die in einer schraubenförmig gewendelten Nut und beabstandeten durchdringenden Aussparungen eingelassen ist. Dabei sind die Nut und die Aussparung durch eine schraubenförmig verlaufende Abdichtwendel aus einem umlaufenden abdichtenden Kunststoffmaterial so ausgespritzt oder ausgegossen, dass mindestens auf der äußeren Mantelfläche der Elektrode eine erhabene Abdichtwendel befestigt ist. Da diese schraubenförmig gewendelt angeordnete Abdichtwendel in axialer Richtung zum Teil einem hohen hydraulischen Druck ausgesetzt ist, kann sich diese sowohl aus den Nuten als auch aus den relativ breiten Aussparungen lösen, wodurch der Betrieb der Ventilanordnung nicht mehr gewährleistet ist.
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Aus der
DE 10 2013 000 978 B3 ist eine Ventilanordnung für elektrorheologische Flüssigkeiten bekannt, die eine Ventilanordnung mit einem Innenrohr und einem Außenrohr enthält, zwischen denen mindestens eine rohrförmige Elektrode angeordnet ist. Dabei ist mindestens zwischen der rohrförmigen Elektrode und dem Außenrohr ein Ventilspalt zum Durchströmen der elektrorheologischen Flüssigkeit vorgesehen. Im Ventilspalt ist dabei eine schraubenförmig verlaufende Abdichtwendel angeordnet, die in einer schraubenförmig gewendelten Nut und beabstandeten durchdringenden Aussparungen eingelassen ist. Dabei sind die Nut und die Aussparung durch eine schraubenförmig verlaufende Abdichtwendel aus einem umlaufenden abdichtenden Kunststoffmaterial so ausgespritzt oder ausgegossen, dass mindestens auf der äußeren Mantelfläche der Elektrode eine erhabene Abdichtwendel befestigt ist. Ferner sind die Aussparungen durch mehrere mäanderförmige Umlenkungen miteinander verbunden; diese sind ebenfalls mit abdichtenden Kunststoffmaterial formschlüssig ausgegossenen oder ausgespritzt. Obwohl durch die mäanderförmigen Umlenkungen einem axialen hydraulischen Druck besser Stand gehalten werden kann, bleibt weiterhin die Gefahr, dass die Abdichtwendel sowohl aus den Nuten als auch aus den relativ breiten Aussparungen sich löst, wodurch der Betrieb der Ventilanordnung nicht mehr gewährleistet ist.
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Aus
DE 10 2009 034 337 A1 ist ein Verbund von Elastomerlager und einer diese umgebenden Hülse bekannt. Das Elastomerlager weist umlaufende Aussparungen auf, in die Einprägungen der Hülse einrasten. Durch diese Befestigung soll ein Verbund von Elastomerlager und umgebender Hülse geschaffen werden, die dauerhaften Festsitz und eine einfache Fertigung ermöglichen. Bei Ventilanordnungen für elektrorheologische Flüssigkeiten ist eine derartige Befestigung aber nicht einsetzbar, weil die Abmessungen hier viel kleiner sind.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ventilanordnung der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass diese auch bei hohen Druckspitzen und einem längeren Betriebsgebrauch genau steuerbar bleibt und sich die Dichtwirkung nicht verändert und dies bei einfachster Ausgestaltung.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch die Scharniere entlang der vorgesehenen Wendelrichtung Erhöhungen gegenüber der Mantelfläche des Elektrodenrohrs (rohrförmigen Elektrode) gebildet werden, die das elastische Dichtungsmaterial der Abdichtwendel fest mit dem Elektrodenrohr verbinden. Dabei wird insbesondere durch die Erhöhungen ein fester Kern im Dichtungsmaterial gebildet, der das Dichtungsmaterial auch bei höheren axialen hydraulischen Drücken in Längsrichtung des Elektrodenrohrs fest mit diesem verbindet, so dass sich dies auch bei längeren Betriebszeiten nicht löst oder verschieben lässt.
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Diese Befestigungsart hat gleichzeitig den Vorteil, dass für die Abdichtwendel ein relativ weiches elastisches Kunststoff- oder Gummimaterial verwendet werden kann, das eine hohe Abdichtwirkung besitzt und durch seine plastische Verformbarkeit auch eine leichte Montage der koaxial angeordneten Ventilrohre ermöglicht.
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Die Erfindung hat zusätzlich den Vorteil, dass die Erhöhungen durch die Scharnierlaschen gleichzeitig einen harten Kern in der Abdichtwendel bilden, so dass ein kostengünstiges Abdichtmaterial gewählt werden kann, das neben der guten Dichtungswirkung nicht zusätzlich noch über hohe Scherfestigkeit und Materialanhaftungsvermögen verfügen muss.
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Weiterhin hat die Erfindung den Vorteil, dass die Scharniere durch dünne Schlitze im Elektrodenrohr (rohrförmige Elektrode) gebildet sind, dessen geringe Querschnittsflächen auch hohen hydraulischen Drücken standhalten, so dass das Dichtungsmaterial auch nicht radial aus dem Elektrodenrohr in den gegenüberliegenden Ventilspalt gedrückt werden kann und so seine Dichtwirkung auch bei höheren hydraulischen Drücken beibehält.
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Die Erfindung hat zusätzlich den Vorteil, dass derartige dünne Schlitze auf einfache Weise mit Laserschneidgeräten herstellbar sind, die auch auf kleinstem Raum programmgesteuert schmale Scharniermuster ausschneiden können, so dass aufwendige spanabhebende Bearbeitungsverfahren entbehrlich sind.
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Eine besondere Ausführung der Erfindung mit einer Reihe von Biegescharnieren entlang der schraubenförmigen Wendelrichtung hat den Vorteil, dass dadurch die Formstabilität des Elektrodenrohrs nicht beeinträchtig wird und diese so dicht hintereinander angeordnet werden können, dass die Haftfähigkeit des durchgehenden Dichtungsmaterials erhalten bleibt. Gleichzeitig ermöglichen die Biegescharniere eine abwechselnde Ausrichtung der Erhöhungen zur inneren und/oder äußeren Mantelfläche des Elektrodenrohrs, so dass eine hohe Druckfestigkeit beider Dichtungswülste sowohl in axialer als auch in radialer Richtung gewährleistet wird.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung mit einem Klemmscharnier innerhalb der Abdichtwendel in Form einer eingeklemmten Erhöhung besteht der Vorteil darin, dass dessen Klemmlasche mittels seiner Keilwirkung form- und kraftschlüssig im Elektrodenrohr (rohrförmigen Elektrode) fixiert ist. Dadurch kann auch bei hoher Druckbelastung zwischen den Ventilspalten kein elastisches Dichtungsmaterial durch das Elektrodenrohr nach innen oder außen gedrückt werden. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass zur Herstellung der Erhöhungen keine Biegekräfte aufgebracht werden müssen, so dass sich das Herstellungsverfahren vereinfachen lässt. Durch die flächenmäßigen Erhebungen entsteht gleichzeitig der Vorteil, dass die Abdichtwendel von beiden axialen Seiten durch eckige Erhebungskanten gegen axiale Drücke aus beiden Ventilspaltrichtungen besonders fest fixiert ist.
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Eine weitere besondere Ausführung der Biegelaschen bei einem Linearbiegescharnier mit einem einzigen mäanderförmigen Schlitz hat den Vorteil, dass damit auf einfache Art mehrere Biegelaschen gleichzeitig herstellbar sind. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass die Biegelaschen auf kurzer Wendellänge wechselseitig zur inneren oder äußeren Mantelfläche als Erhöhungen ausrichtbar sind und somit sehr gute Verankerungen in der Dichtungswendel in beide Wulstrichtungen bilden.
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Bei einer weiteren besonderen Ausbildung der Erfindung mit einem Doppelbiegescharnier mit zwei gegenüberliegenden Schlitzen besteht der Vorteil darin, dass die Laschen bei entgegen gerichteten Verbiegungen auf gleicher Länge sowohl zur inneren- als auch zur äußeren Mantelfläche eine Verankerung der Abdichtwendel bilden. Dadurch entsteht auf beiden entgegen gerichteten Wendelwülsten eine hohe Verankerung der Abdichtwendel, die in jede axiale Druckrichtung hohen Druckbelastungen standhält.
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Eine zusätzliche besondere Ausbildung der Erfindung als Drehbiegescharnier mit einer verdrehbaren Klemmlasche hat den Vorteil, dass diese einfach um sein Drehbiegegelenk als beidseitige Erhöhungen ausrichtbar ist. Dies erfordert bei seiner Herstellung keine großen Biegekräfte und ist mit einem einzigen biegenden Verdrehvorgang beidseitig ausrichtbar und somit einfach herzustellen.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine elektrorheologische Ventilanordnung ohne Außenrohr,
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2: eine schematische Darstellung eines Elektrodenrohrs (rohrförmige Elektrode) mit Schlitzen in Form eines Biegescharniers,
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3: eine schematische Darstellung eines Teils eines Elektrodenrohrs mit Schlitzen in Form eines Klemmscharniers und
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4: eine schematische Darstellung von Schlitzausführungen in Elektrodenrohren in Form eines Linearbiegescharniers, eines Doppelbiegescharniers und eines Drehbiegescharniers.
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In 1 der Zeichnung ist eine Ventilanordnung für elektrorheologische Flüssigkeiten ohne das koaxial angeordnete Außenrohr dargestellt, das ein Innenrohr 1 und eine dazu koaxial angeordnete rohrförmige Elektrode 3 mit beidseitig umlaufender schraubenförmig erhabener Abdichtwendel 4 zeigt, wobei die Abdichtwendel 4 aus einem eingespritzten oder angegossenen isolierenden und abdichtenden Kunststoffmaterial besteht, das beidseitig von einem sich in die Abdichtwendel erstreckenden Scharnier 5 gehalten wird.
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Das Innenrohr 1 dient vorzugsweise zur Aufnahme der elektrorheologisch zu steuernden Bauteile, die bei einem elektrorheologischen Dämpfer mindestens einen Arbeitskolben im Innenrohr 1 enthalten. Eine derartige Ventilanordnung kann aber auch für andere elektrorheologisch zu steuernden Bauteile vorgesehen werden. Vorzugsweise ist dabei das Innenrohr 1 aus einer Stahllegierung hergestellt und kann deshalb auch als Gegenelektrode zur rohrförmigen Elektrode 3 verwendet werden.
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Koaxial zu diesem Innenrohr 1 ist die rohrförmige Elektrode 3 angeordnet, die als Anode zur Ausbildung eines elektrischen Feldes schaltbar ist. Diese rohrförmige Elektrode 3 ist vorzugsweise als Elektrodenrohr aus einem Aluminiummaterial ausgebildet. Dabei ist aus dem Vergrößerungsfenster A der 1 der Aufbau und die Ausbildung der erhabenen Abdichtwendel 4 näher ersichtlich. Zur Isolation der mit einer hohen elektrischen Spannung beaufschlagten rohrförmigen Elektrode 3 ist zwischen dem Innenrohr 1 und der rohrförmigen Elektrode 3 ein umlaufender Spalt als Ventilspalt 2 in Wulsthöhe der Abdichtwendel 4 vorgesehen. Dabei dient die erhabene Abdichtwendel 4 zur Beabstandung und Spaltbildung auch zwischen der rohrförmigen Elektrode 3 und dem koaxial umgebenden, nicht dargestellten Außenrohr, das nach der Herstellung der Abdichtwendel 4 auf das Elektrodenrohr 3 aufgeschoben wird. Dadurch entsteht ein innerer Ventilspalt 2 und ein äußerer Ventilspalt, die beide für unterschiedliche Ventilfunktionen nutzbar sind.
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Das nicht dargestellte Außenrohr sowie das Innenrohr 1 dienen dabei vorzugsweise als Gegenelektroden, durch die die Durchströmmenge der elektrorheologischen Flüssigkeit gesteuert werden kann. Um die Steuerungsmöglichkeit der Ventilanordnung zu verbessern, ist die Abdichtwendel 4 schraubenförmig gewendelt auf der rohrförmigen Elektrode 3 angeordnet, wodurch der Durchflussweg zwischen den beiden Ventilenden 20, 20' verlängert wird. Da beispielsweise bei einem Dämpfer, die die Ventilanordnung durchströmende elektrorheologische Flüssigkeit unter einem hohen Druck steht, muss die Abdichtwendel 4 gut an der rohrförmigen Elektrode 3 befestigt sein, um nicht axial abgelöst oder verschoben zu werden. Gleichzeitig muss auch verhindert werden, dass durch einen hohen hydraulischen Druck zwischen den beiden Ventilspalten 2 das Kunststoffmaterial nicht radial zwischen den beiden Ventilspalten verschoben wird. Dazu sind bei der Ventilanordnung nach 1 der Zeichnung in das Elektrodenrohr 3 speziell angeordnete Schlitze 6 eingebracht, die in verschiedenen Formen als Scharniere 5 ausgebildet und dessen innenliegende Laschen gegenüber der inneren- 18 und äußeren Mantelfläche 16 des Elektrodenrohres 3 verbogen oder verschoben sind.
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Eine dieser Ausbildungen in Form eines Biegescharniers ist aus dem Schnittbild des Vergrößerungsfensters A der 1 der Zeichnung ersichtlich. Dabei wird das als Biegescharnier 7 ausgebildete Scharnier 5 durch einen hakenförmigen Schlitz 6 in dem Elektrodenrohr 3 gebildet, der vorzugsweise mittels eines durchdringenden Laserschnittes ausgeführt wird. Dazu wird das Elektrodenrohr 3 vor dem Gießen der Abdichtwendel 4 in ein dazu geeignetes Laserschnittgerät eingebracht, mit dem die Schlitze 6 von ca. 0,1 bis 0,5 mm Breite in das Rohrmaterial schneidbar sind. Die Schlitze 6 werden dabei entlang einer schraubenförmigen Wendelrichtung 25 angebracht, in der später die Abdichtwendel 4 verläuft. Um der Abdichtwendel 4 einen besseren Halt zu gewährleisten, werden die Schlitze 6 in bestimmten Formen so eingeschnitten, um daraus in den Abdichtwendeln 4 einen besonderen Kern einzubringen, der den hydraulischen Kräften im Ventilspalt 2 durch seine Verankerung entgegenwirkt und die Abdichtwirkung des elastischen Dichtungsmaterials unterstützt.
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Dazu werden aus der rohrförmigen Elektrode 3 mittels der Schlitze 6 Scharniere 5 ausgeformt, wobei eine dieser Scharniere 5 dem eines Biegescharniers 7 mit einer abgebogenen Innenlasche 21 als Biegelasche 8 entspricht. Die Biegelasche 8 bildet gegenüber der runden äußeren Mantelfläche 16 des Elektrodenrohrs 3 eine Erhöhung 17 aus und stellt den harten Kern der Dichtungswendel 4 dar. Das Biegescharnier 7 wird dabei hauptsächlich durch den Schlitz 6 ausgeformt, der eine längliche Hakenform 10 aufweist, dessen Umlaufform etwa dem einer Niere entspricht.
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Das Biegescharnier 7 ist im Einzelnen in 2 der Zeichnung und dem Vergrößerungsfenster B dargestellt. Im linken Zeichnungsabschnitt ist dabei ein Elektrodenrohr 3 schematisch abgebildet, auf dessen wendelförmigen Verlauf sieben Biegescharniere 7 in Hakenform 10 dargestellt sind. Die Hakenform 10 besitzt dabei vorzugsweise eine Länge von 10 bis 50 mm und eine Breite von ca. 2 bis 4 mm. Die Biegescharniere 7 sind in der Praxis vorzugsweise in Abständen von 2 bis 10 mm mittels Zwischenstegen 19 hintereinander entlang der Wendelrichtung 25 angeordnet, um auf der gesamten Wendellänge eine gut haftende Befestigung an dem Elektrodenrohr 3 sicherzustellen.
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Zur Fixierung der Biegelasche 8 in Richtung der inneren oder äußeren Mantelfläche 16 des Elektrodenrohrs 3 enthält das Biegescharnier 7 ein Biegegelenk 9, das dabei durch die Verlängerung zwischen den Endpunkten des hakenförmigen Schlitzes 6 gebildet wird und um die die Biegelasche 8 radial ausgelenkt wird. Zur Fixierung der Biegelasche 8 wird diese radial zur inneren- 18 oder äußeren Mantelfläche 16 des Elektrodenrohrs 3 vorzugsweise ca. 0,5 bis 2 mm gebogen und bildet so die Erhöhung 17, die über die äußere Mantelfläche 16 hinausragt. Bei einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Erhöhung 17 auch zur inneren Mantelfläche 8 oder entlang der Wendelrichtung 25 auch abwechselnd zur inneren- 18 und äußeren Mantelfläche 16 ausgerichtet sein, um die Befestigungswirkung beider Wülste der Abdichtwendel 4 zu verbessern. Durch die Verbiegung der Lasche als Biegelasche 8 verbleibt noch ein durchdringender Schlitz 6 im Elektrodenrohr 3 durchlässig, so dass nach dem Verbiegen der wendelförmige Dichtwulst von einer Seite auf die Biegescharniere 7 und die Zwischenstege 19 gespritzt oder innerhalb einer Form gegossen werden kann. Dazu wird vorzugsweise ein weichelastisches Dichtungsmaterial aus Kunststoff oder Gummi verwendet, das sehr gut abdichtet und wegen seines Kerns in Form der Erhöhung 17 auch sehr fest an dem Elektrodenrohr 3 haftet.
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Eine alternative Ausführung des Scharniers 5 in Form eines Klemmscharniers 11 ist in 3 der Zeichnung dargestellt. Dieses Klemmscharnier 11 ist vorzugsweise in seiner Längsrichtung als Nierenform ausgebildet, wie dies bei der vorbeschriebenen Biegelasche 8 in seiner Umlaufform vorgesehen ist. Dabei wird allerdings die Klemmlasche 12 rundum durch den Schlitz 6 ausgeschnitten, ohne dass ein Biegegelenk 9 belassen wird. Die so ausgeschnittene nierenförmige Innenlasche als Klemmlasche 12, die vorzugsweise unter einem spitzwinkligen Schnittwinkel erfolgt, wird dann zur inneren Mantelfläche 18 des Elektrodenrohrs 3 radial verschoben, so dass sich diese in dem keilförmig verlaufenden Schlitz 6 verklemmt und vorzugsweise auf der Seite der inneren Mantelfläche 18 eine trapezförmige Erhöhung 17 bildet. Bei einem entgegengesetzten Schnittwinkel kann die trapezförmige Erhöhung 17 auch auf die äußere Mantelfläche 16 verschoben und in dem umlaufenden Schlitz 6 verklemmt werden.
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Drei weitere Ausbildungen einer Scharnierform sind in 4 der Zeichnung dargestellt. Dabei sind diese drei Scharnierformen alternativ zur Biegehakenform 10 des Biegescharniers 7 vorgesehen und können bei entsprechender spitzwinkliger Schnittform auch für Klemmscharniere 11 ausgeführt werden. So ist in der linken Darstellung zur 4 ein Linearbiegescharnier 13 dargestellt, das entlang der Wendelrichtung 25 der Abdichtwendel 4 ausgerichtet ist. Dabei werden entlang der schraubenförmigen Wendelrichtung 25 vier mäanderförmige Umlenkungen vorzugsweise in Form jeweils einer Rechteckfläche oder eines Quadrats an drei benachbarten Seiten ausgeschnitten, die an ihrer vierten nichtgeschnittenen Rechteckseite ein Biegegelenk 9 aufweisen, wie dies auch schon beim Biegescharnier 7 nach 1 der Zeichnung beschrieben wurde. Dadurch entstehen beim Linearbiegescharnier 13 linear hintereinander vorzugsweise drei Biegelaschen 8, die zur besseren Befestigungswirkung der Abdichtwendel 4 in entgegengesetzte Richtungen bezogen auf die Mantelflächen 16, 18 als Erhöhungen 17 ausgelenkt bzw. gebogen sind. Derartige Linearbiegegelenke 13 können auch mehr oder weniger als drei Biegelaschen 8 hintereinander aufweisen, sofern dies zur Verankerung von Vorteil ist oder die Stabilität des Elektrodenrohrs 3 dies zulässt.
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In einer zweiten Ausführungsform ist in 4 der Zeichnung in der Mitte eine Scharnierform abgebildet, die ein Doppelbiegescharnier 14 darstellt. Dabei besteht jedes Doppelbiegescharnier 14 aus einer lang gestreckten, etwa rechteckigen Innenlasche 21, die durch zwei parallele Schlitze 6 mit an ihren Enden vorgesehenen Bögen 24 gebildet sind, durch die zwischen den benachbarten Doppelbiegescharnieren 14 ein Zwischensteg 19 belassen ist. Zur Bildung einer Erhöhung 17 wird die Innenlasche 21 an ihren beiden Längsseiten parallel zu den Schlitzen 6 radial nach außen und/oder innen gebogen und bildet somit an jeder Scharnierseite mindesten eine über die äußere- 16 und/oder innere Mantelfläche 18 herausragende Erhöhung 17, die die Abdichtwendel 4 an beiden Elektrodenrohrseiten zusätzlich befestigt. Vorzugsweise ist dabei jedes Doppelbiegescharnier 14 10 mm bis 50 mm lang und verfügt über einen Zwischensteg 19 von vorzugsweise 2 bis 10 mm, der die benachbarten Doppelbiegescharniere 14 mechanisch und kraftschlüssig miteinander verbindet. Bei besonders groß- oder kleindimensionierten Ventilanordnungen können sich auch Abweichungen bei den einzelnen Scharnierabmessungen ergeben.
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In einer dritten Ausführungsform in 4 der Zeichnung ist rechtsseitig eine Scharnierform abgebildet, die ein Drehbiegescharnier 15 darstellt. Dabei besteht jedes Drehbiegescharnier 15 aus einer langgestreckten etwa rechteckigen Innenlasche 21, die ebenfalls durch zwei dünne Schlitze 6 gebildet wird. Die Schlitze 6 sind dabei ähnlich denen des Doppelbiegescharniers 14 vorgesehen, verfügen aber an ihren Enden über jeweils eine axiale Verlängerung 22, die an jeder Seite der Innenlasche 21 ein Drehbiegegelenk 23 ausbildet. Gegenüber diesem Drehbiegegelenk 23 ist die Innenlasche 21 innerhalb der Schlitze 6 durch eine Biegekraft leicht verdrehbar angeordnet, so dass die Längsseiten der Innenlasche 21 sowohl eine Erhöhung 17 gegenüber der äußeren Mantelfläche 16, als auch der inneren Mantelfläche 18 bilden. Dabei ist die Innenlasche 21 mit einem einzigen Biegevorgang um das Drehbiegegelenk 23 verdrehbar, wodurch sich der Fertigungsaufwand verringert. Dadurch entsteht mit einem einzigen Biegevorgang gleichzeitig auf jeder Elektrodenrohrseite eine gleichgroße Erhöhung 17, die die Abdichtwendel 4 gegen ein Lösen oder Verschieben bei hohen axialen und radialen Druckbelastungen schützt.
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Die einzelnen Drehbiegescharniere 15 sind dabei auch entlang der schraubenförmigen Wendelrichtung 25 hintereinander angeordnet und werden nach dem Ausschneiden der Schlitze 6 und Verdrehen mit dem vorgesehenen Dichtungsmaterial zu einer Abdichtwendel 4 umspritzt oder umgossen.
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Alle Scharnierausführungen 7, 11, 13, 14, 15 sind dabei in einer Breite von vorzugsweise 3 bis 5 mm ausgebildet und insgesamt schmaler als die Breite der Abdichtwendel 4. Als Material für die Abdichtwendel 4 wird vorzugsweise ein weicher elastischer Kunststoff oder Gummiwerkstoff verwendet, der gut dichtend wirkt und wegen der im Inneren vorgesehenen Erhöhung 17 auch genügend formstabil ist, um den notwendigen hydraulischen Druckbelastungen ohne Verschiebungen Stand zu halten.