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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, das über eine Hybridantriebseinrichtung sowie eine Bedieneinrichtung verfügt, wobei die Bedieneinrichtung einen Auswahlhebel und eine Auswahlhebelaufnahme aufweist, wobei die Auswahlhebelaufnahme für den Auswahlhebel eine erste Schaltgasse und eine zweite Schaltgasse aufweist, in welchen jeweils eine Neutralstellung und zumindest eine Auswahlstellung vorgesehen sind, wobei die Hybridantriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs bei Anordnung des Auswahlhebels in der ersten Schaltgasse in einer Elektrobetriebsart und bei Anordnung des Auswahlhebels in der zweiten Schaltgasse in einer Hybridbetriebsart betrieben wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug.
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Die Hybridantriebseinrichtung dient dem Antreiben des Kraftfahrzeugs, also dem Bereitstellen eines auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichteten Drehmoments. Die Hybridantriebseinrichtung verfügt über mehrere Antriebsaggregate, insbesondere mehrere unterschiedliche Antriebsaggregate. Beispielsweise ist eines der Antriebsaggregate als Brennkraftmaschine und ein weiteres als elektrische Maschine, insbesondere als Elektromotor, ausgestaltet. Die mehreren Antriebsaggregate der Hybridantriebseinrichtung erzeugen das auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichtete Drehmoment zumindest zeitweise gemeinsam.
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Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass lediglich ein einziges der Antriebsaggregate das Drehmoment bereitstellt. So kann beispielsweise das Kraftfahrzeug in einer ersten Betriebsart lediglich mithilfe der elektrischen Maschine und in einer zweiten Betriebsart lediglich mittels der Brennkraftmaschine angetrieben werden, wobei in einer dritten Betriebsart sowohl die Brennkraftmaschine als auch die elektrische Maschine das Drehmoment gemeinsam bereitstellen. Zusammenfassend können somit mehrere unterschiedliche Betriebsarten vorgesehen sein, aus welchen ein Benutzer des Kraftfahrzeugs eine Betriebsart auswählen und einstellen kann.
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Zu diesem Zweck ist die Bedieneinrichtung vorgesehen. Mithilfe der Bedieneinrichtung wird also die gewünschte Betriebsart für die Hybridantriebseinrichtung aus den mehreren Betriebsarten ausgewählt und an der Hybridantriebseinrichtung eingestellt. Die Bedieneinrichtung ermöglicht insoweit ein manuelles Ändern der Betriebsart durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs. Die Bedieneinrichtung weist zu diesem Zweck den Auswahlhebel und die Auswahlhebelaufnahme auf, in welcher der Auswahlhebel beweglich beziehungsweise verlagerbar geführt ist.
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Werden bekannte Bedienkonzepte auf die Bedieneinrichtung und mithin die Hybridantriebseinrichtung übertragen, so ist die Bedienung nicht eingängig und kann Fehlbedienungen hervorrufen, welche wiederum zu unerwünschten Einflüssen auf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs führen.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift
DE 699 37 626 T2 bekannt. Diese beschreibt ein Hybridfahrzeug, das eine Brennkraftmaschine und Elektromotoren aufweist, und dessen Energienutzungswirkungsgrad verbessert ist, um den Fahrwirkungsgrad und die Leistung zu verbessern. Es ist vorgesehen, dass wenn eines der Räder, die von der Brennkraftmaschine angetrieben werden, ein Durchdrehen hervorruft, während die Brennkraftmaschine läuft, der Motor, der an dieses Rad angeschlossen ist, in einen Regenerativbetrieb versetzt wird, sodass die Geschwindigkeit verringert wird, um das Durchdrehen des Rads auszugleichen.
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Weiterhin ist aus der Druckschrift
DE 10 2012 203 584 A1 ein Verfahren zum Umschalten eines Antriebs eines Hybridfahrzeugs von einem Betriebsmodus in einen anderen Betriebsmodus bekannt, wobei der Antrieb einen Verbrennungsmotor, mindestens eine Vortrieb erzeugende elektrische Maschine und ein Getriebe, das mittels einer von einem Fahrer zu betätigenden Wähleinrichtung in verschiedene Betriebszustände schaltbar ist, aufweist. Die Betriebsmodi lassen sich nach dem Verhältnis elektromotorisch erzeugter Antriebsleistung zu verbrennungsmotorisch erzeugter Antriebsleitung unterscheiden. Der Antrieb wird von einer Antriebssteuerung in Abhängigkeit von einer von einem Fahrer über ein Gaselement und die Wähleinrichtung vorgegebenen Antriebsanforderung und verschiedenen Fahrzustands- und/oder Fahrzeugparametern gesteuert und kann durch Betätigen der Wähleinrichtung von einem Betriebsmodus in einen anderen Betriebsmodus geschaltet werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Verfahren Vorteile aufweist, insbesondere eine einfachere und intuitivere Bedienung des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass für wenigstens die erste Schaltgasse eine automatische Rückstellung des Auswahlhebels aus der Auswahlstellung in die Neutralstellung durchgeführt wird. Grundsätzlich ist also vorgesehen, dass die Auswahlhebelaufnahme für den Auswahlhebel eine erste Schaltgasse und eine zweite Schaltgasse aufweist, in welchen jeweils eine Neutralstellung und zumindest eine Auswahlstellung vorgesehen sind, wobei die Hybridantriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs bei Anordnung des Auswahlhebels in der ersten Schaltgasse in einer Elektrobetriebsart und bei Anordnung des Auswahlhebels in der zweiten Schaltgasse in einer Hybridbetriebsart betrieben wird.
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Eingangs wurde bereits erläutert, dass der Auswahlhebel von beziehungsweise in der Auswahlhebelaufnahme beweglich gelagert ist. Zu diesem Zweck sind die erste Schaltgasse und die zweite Schaltgasse vorgesehen, welche jeweils eine Verlagerung des Auswahlhebels zwischen der Neutralstellung und der zumindest einen Auswahlstellung zulassen. Die erste Schaltgasse und die zweite Schaltgasse sind dabei besonders bevorzugt parallel zueinander angeordnet, eine gedachte Gerade zwischen der Neutralstellung und der wenigstens einen Auswahlstellung der ersten Schaltgasse liegt insoweit parallel zu einer gedachten Gerade zwischen der Neutralstellung und der zumindest einen Auswahlstellung der zweiten Schaltgasse.
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Der Auswahlhebel ist nun derart verlagerbar, dass er entweder in der ersten Schaltgasse oder der zweiten Schaltgasse angeordnet ist, also sowohl in der ersten Schaltgasse als auch der zweiten Schaltgasse anordenbar ist. Vorzugsweise sind neben der Neutralstellung und der wenigstens einen Auswahlstellung der ersten Schaltgasse einerseits sowie der Neutralstellung und der zumindest einen Auswahlstellung der zweiten Schaltgasse andererseits keine weiteren Stellungen vorgesehen. Die Anordnung des Auswahlhebels ist entsprechend auf die Neutralstellung und die zumindest eine Auswahlstellung der ersten Schaltgasse sowie der zweiten Schaltgasse beschränkt.
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Durch Anordnung des Auswahlhebels in der ersten Schaltgasse oder der zweiten Schaltgasse wird nun die gewünschte Betriebsart für die Hybridantriebseinrichtung festgelegt. So soll die Hybridantriebsanordnung bei Vorliegen des Auswahlhebels in der ersten Schaltgasse in einer ersten Betriebsart, nämlich der Elektrobetriebsart, betrieben werden. In der Elektrobetriebsart wird die Hybridantriebseinrichtung ausschließlich elektrisch betrieben. Das bedeutet, dass das auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichtete Drehmoment allein mittels der elektrischen Maschine oder zumindest ohne Beteiligung der Brennkraftmaschine erzeugt wird. Ist dagegen der Schalthebel in der zweiten Schaltgasse angeordnet, so wird die Hybridantriebseinrichtung in einer zweiten Betriebsart, nämlich der Hybridbetriebsart, betrieben.
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In der Hybridbetriebsart kann es vorgesehen sein, das auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichtete Drehmoment mittels mehrerer der Antriebsaggregate, insbesondere unter Verwendung der Brennkraftmaschine sowie der elektrischen Maschine, bereitzustellen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung soll jedoch in der Hybridbetriebsart in Abhängigkeit von einem Betriebspunkt der Hybridantriebseinrichtung festgelegt werden, ob das Drehmoment allein mittels eines Antriebsaggregats, beispielsweise der Brennkraftmaschine, allein mittels eines anderen Antriebsaggregats, beispielsweise der elektrischen Maschine, oder mit beiden Antriebsaggregaten, also sowohl der Brennkraftmaschine als auch der elektrischen Maschine, erzeugt wird. Während insoweit in der Elektrobetriebsart eine Beschränkung der zum Bereitstellen des Drehmoments verwendeten Antriebsaggregate auf die elektrische Maschine vorliegt, ist eine derartige Beschränkung in der Hybridbetriebsart vorzugsweise nicht vorgesehen.
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Durch das Bereitstellen der Bedieneinrichtung, welche vorzugsweise von anderen Bedieneinrichtungen des Kraftfahrzeugs separat vorliegt, kann die Betriebsart der Hybridantriebseinrichtung separat von anderen Einstellungen des Kraftfahrzeugs festgelegt werden. Zudem ist die Verwendung der mehreren Schaltgassen, welche jeweils für eine bestimmte Betriebsart stehen, äußerst übersichtlich, sodass eine sehr einfache und intuitive Bedienung realisiert ist.
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Es ist vorgesehen, dass für wenigstens die erste Schaltgasse eine automatische Rückstellung des Auswahlhebels aus der Auswahlstellung in die Neutralstellung durchgeführt wird. Wird insoweit der Auswahlhebel in die Auswahlstellung verlagert, insbesondere aus der Neutralstellung, so wird das automatische Rückstellen vorgenommen, vorzugsweise sobald kein Benutzereinfluss auf den Auswahlhebel mehr vorliegt. Beispielsweise wird das Rückstellen des Auswahlhebels in die Neutralstellung durch eine Federkraftbeaufschlagung des Auswahlhebels bewirkt, wobei die Federkraft den Auswahlhebel in Richtung der Neutralstellung, insbesondere in diese hinein, drängt. Selbstverständlich kann eine derartige automatische Rückstellung zusätzlich oder alternativ für die zweite Schaltgasse realisiert sein.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei Anordnung des Auswahlhebels in der Auswahlstellung der ersten Schaltgasse ein Rekuperationsgrad vergrößert oder verkleinert wird. Bei Anordnung des Auswahlhebels in der ersten Schaltgasse wird die Hybridantriebseinrichtung grundsätzlich in der Elektrobetriebsart betrieben, also vorzugsweise allein mittels der elektrischen Maschine. Der Rekuperationsgrad gibt an, ob und wie stark das Kraftfahrzeug mittels der elektrischen Maschine unter gleichzeitiger Erzeugung von elektrischer Energie verzögert werden soll. Beispielsweise wird bei einem Rekuperationsgrad von Null das Kraftfahrzeug nicht verzögert, während mit steigendem Rekuperationsgrad das Verzögern des Kraftfahrzeugs immer stärker ausgeprägt ist.
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Der Rekuperationsgrad findet vorzugsweise lediglich dann Anwendung, wenn das Kraftfahrzeug verzögert beziehungsweise nicht mittels der Hybridantriebseinrichtung beschleunigt werden soll. Beispielsweise wird die elektrische Maschine zur Rekuperation verwendet, wenn ein Gaspedal des Kraftfahrzeugs oder ein äquivalentes Bedienelement nicht betätigt wird, insbesondere durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs.
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Besonders bevorzugt ist es dabei vorgesehen, dass der ersten Schaltgasse mehrere Auswahlstellungen zugeordnet sind, wobei der Rekuperationsgrad bei Anordnung des Auswahlhebels in einer ersten der Auswahlstellungen vergrößert und bei Anordnung in einer zweiten der Auswahlstellungen verkleinert wird. Die erste Schaltgasse weist also neben der Neutralstellung mehrere Auswahlstellungen auf. Vorzugsweise erfolgt für jede der Auswahlstellungen die vorstehend bereits erläuterte automatische Rückstellung des Auswahlhebels in die Neutralstellung. In Abhängigkeit von der Anordnung des Auswahlhebels bleibt nun der Rekuperationsgrad konstant (Neutralstellung), wird vergrößert (erste Auswahlstellung) oder wird verkleinert (zweite Auswahlstellung). Mithilfe der mehreren Auswahlstellungen kann in der Elektrobetriebsart eine besonders einfache und intuitive Steuerung der Hybridantriebseinrichtung beziehungsweise der elektrischen Maschine, insbesondere des Rekuperationsgrads der elektrischen Maschine, realisiert werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hybridantriebseinrichtung bei Anordnung des Auswahlhebels in der Neutralstellung der zweiten Schaltgasse batterieneutral und bei Anordnung in der Auswahlstellung der zweiten Schaltgasse batteriebelastend oder batterieladend betrieben wird. Ist der Auswahlhebel in der zweiten Schaltgasse angeordnet, so wird die Hybridantriebseinrichtung in der Hybridbetriebsart betrieben. Innerhalb der zweiten Schaltgasse kann nun zudem der Auswahlhebel entweder in der Neutralstellung oder der zumindest einen Auswahlstellung angeordnet sein.
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Es ist nun vorgesehen, dass die Hybridantriebseinrichtung bei Vorliegen des Auswahlhebels in der Neutralstellung batterieneutral betrieben wird, also derart, dass eine zum Betreiben der elektrischen Maschine verwendete Batterie einen gleichbleibenden Ladestand aufweist, insoweit mithin weder entladen noch aufgeladen wird. Ist dagegen der Auswahlhebel in der Auswahlstellung angeordnet, so ist entweder ein batteriebelastender oder ein batterieladender Betrieb der Hybridantriebseinrichtung vorgesehen. Im Rahmen des batteriebelastenden Betriebs soll die Hybridantriebseinrichtung derart betrieben werden, dass der Batterie elektrische Energie entnommen wird, sodass sich ihr Ladestand verringert. In dem batterieladenden Betrieb ist es dagegen vorgesehen, dass der Batterie elektrische Energie zugeführt wird, sodass sich der Ladestand vergrößert.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass der zweiten Schaltgasse mehrere Auswahlstellungen zugeordnet sind, wobei die Hybridantriebseinrichtung bei Anordnung des Auswahlhebels in der Neutralstellung der zweiten Schaltgasse batterieneutral, bei Anordnung in einer ersten der Auswahlstellungen der zweiten Schaltgasse batteriebelastend und bei Anordnung in einer zweiten der Auswahlstellungen batterieladend betrieben wird. Analog zu den Ausführungen hinsichtlich der ersten Schaltgasse kann also auch die zweite Schaltgasse neben der Neutralstellung mehrere Auswahlstellungen, insbesondere genau zwei Auswahlstellungen, aufweisen.
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Beispielsweise ist für die zweite Schaltgasse die vorstehend erläuterte automatische Rückstellung nicht vorgesehen. Vielmehr soll der Schalthebel bei Anordnung in der Auswahlstellung beziehungsweise einer der Auswahlstellungen in eben dieser verbleiben, bis er erneut eine Betätigung der Bedieneinrichtung durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs erfolgt. Durch die Realisierung von mehreren Auswahlstellungen, kann nun durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs festgelegt werden, ob die Hybridbetriebsart batteriebelastend oder batteriebeladend durchgeführt werden soll. Insgesamt liegen für die Hybridbetriebsart bei einer derartigen Ausgestaltung mehrere Möglichkeiten vor. So kann entweder ein batterieneutraler (Neutralstellung), batteriebelastender (erste Auswahlstellung) oder batterieladender Betrieb (zweite Auswahlstellung) vorgenommen werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Auswahlhebel in der Neutralstellung aus der die jeweilige Neutralstellung aufweisenden Schaltgasse in die jeweils andere Schaltgasse verlagert werden kann. Besonders bevorzugt ist das Verlagern von der einen Schaltgasse in die jeweils andere Schaltgasse ausschließlich bei Vorliegen der Neutralstellung möglich. Befindet sich also der Auswahlhebel in der wenigstens einen Auswahlstellung, so muss er zunächst in die Neutralstellung verlagert werden, um ihn anschließend in die jeweils andere Schaltgasse bewegen zu können.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass für die zweite Schaltgasse der Auswahlhebel in der Auswahlstellung rastend gehalten wird. Hierauf wurde vorstehend bereits hingewiesen. Für die zweite Schaltgasse ist insoweit die automatische Rückstellung, wie vorstehend für die erste Schaltgasse beschrieben, nicht realisiert. Vielmehr soll der Auswahlhebel in der Auswahlstellung beziehungsweise der jeweiligen Auswahlstellung verbleiben, bis er erneut durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs verlagert wird. Hierzu wird er vorzugsweise rastend gehalten, wobei zu diesem Zweck beispielsweise eine Rasteinrichtung vorgesehen ist.
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Der Benutzer des Kraftfahrzeugs muss insoweit zur Verlagerung des Auswahlhebels aus der Auswahlstellung heraus, beispielsweise in Richtung der Neutralstellung, zunächst die von der Rasteinrichtung erzeugte Rastkraft überwinden. Umgekehrt kann es vorgesehen sein, dass er die Rastkraft beziehungsweise eine entsprechende Rastkraft zum Verlagern des Auswahlhebels aus der Neutralstellung in die Auswahlstellung aufwenden muss. Auch dies kann mittels der Rasteinrichtung oder alternativ mittels einer weiteren Rasteinrichtung erzielt werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Auswahlhebel bei Auftreten eines bestimmten Betriebszustands mittels einer Verstelleinrichtung aus der einen der Schaltgassen in die andere der Schaltgassen oder umgekehrt verlagert wird. Insoweit sind Mittel zur automatischen Verlagerung des Auswahlhebels vorgesehen. Diese dienen insbesondere dazu, den Auswahlhebel zwischen den Schaltgassen zu verlagern, also entweder aus der ersten Schaltgasse in die zweite Schaltgasse oder umgekehrt aus der zweiten Schaltgasse in die erste Schaltgasse.
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Das Verlagern wird bei Auftreten des bestimmten Betriebszustands vorgenommen. Unter dem Auftreten des bestimmten Betriebszustands ist beispielsweise das Unterschreiten eines Ladestandsgrenzwerts durch den Ladestand der Batterie zu verstehen. Alternativ oder zusätzlich liegt der bestimmte Betriebszustand vor, wenn mittels der Hybridantriebseinrichtung eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs realisiert werden soll, welche größer ist als ein Beschleunigungsgrenzwert. Anders ausgedrückt tritt der bestimmte Betriebszustand auf, wenn der Benutzer des Kraftfahrzeugs das Gaspedal über einen bestimmten Grenzwert hinaus betätigt, beispielsweise einen „Kickdown” durchführt.
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In zumindest einem dieser Fälle, vorzugsweise mehreren der genannten Fälle oder allen genannten Fällen, soll nun die Verstelleinrichtung dazu verwendet werden, den Auswahlhebel zu verlagern, nämlich vorzugsweise aus der ersten Schaltgasse in die zweite Schaltgasse. Entsprechend wird nachfolgend die Hybridantriebseinrichtung in der Hybridbetriebsart betrieben. Das Verlagern erfolgt beispielsweise motorisch; entsprechend kann die Verstelleinrichtung über wenigstens einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, verfügen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Fahrtrichtung anhand einer Schaltstellung eines Fahrtrichtungsauswahlschalters ermittelt wird. Neben dem Auswahlhebel sowie der Auswahlhebelaufnahme weist die Bedieneinrichtung insoweit den Fahrtrichtungsauswahlschalter auf. Dieser ist beispielsweise neben der Auswahlhebelaufnahme, insbesondere unmittelbar neben dieser, angeordnet. Alternativ kann der Fahrtrichtungsauswahlschalter auch an oder auf dem Auswahlhebel vorliegen. Mithilfe des Fahrtrichtungsauswahlschalters kann die gewünschte Fahrtrichtung beziehungsweise Betriebsart des Kraftfahrzeugs vorgegeben werden. Beispielsweise kann insoweit mittels des Fahrtrichtungsauswahlschalters aus einer Vorwärtsfahrtrichtung und einer Rückwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs ausgewählt werden. Zusätzlich kann der Fahrtrichtungsauswahlschalter zudem eine Parkauswahl aufweisen, bei deren Einstellung die Hybridantriebseinrichtung beziehungsweise das Kraftfahrzeug in einem Parkbetrieb durchgeführt wird. In diesem ist beispielsweise ein Getriebe, insbesondere ein Schaltgetriebe, der Hybridantriebseinrichtung blockiert.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Fahrtrichtungsauswahlschalter mehrere Fahrtrichtungsauswahlknöpfe und/oder einen in mehreren Fahrtrichtungsauswahlstellungen anordenbaren Fahrtrichtungsauswahlschalthebel aufweist. Die vorstehend genannten Betriebsarten können insoweit mittels der Fahrtrichtungsauswahlknöpfe eingestellt werden, wobei vorzugsweise jeder Betriebsart ein Fahrtrichtungsauswahlknopf zugeordnet ist. Alternativ kann auch der Fahrtrichtungsauswahlhebel vorgesehen sein, wobei dieser in mehreren Fahrtrichtungsauswahlstellungen anordenbar ist. Auch hier ist beispielsweise jeder Betriebsart eine Fahrtrichtungsauswahlstellung zugeordnet. Der Fahrtrichtungsauswahlhebel kann beispielsweise parallel zu wenigstens einer der Schaltgassen verlagert werden.
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Schließlich kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass ein Fahrgang anhand einer Schaltstellung eines Schalthebels zur Fahrgangauswahl ermittelt wird. Der Schalthebel kann der Bedieneinrichtung zugeordnet sein. Er dient zur Vorgabe eines Fahrgangs, welcher anschließend an einem Schaltgetriebe der Hybridantriebseinrichtung eingestellt wird. Mithilfe des Schalthebels kann der einzustellende Fahrgang vorzugsweise aus einer Vielzahl von Fahrgängen ausgewählt werden, wobei sich diese in ihrer Übersetzung unterscheiden. Der vorstehend erläuterte Auswahlhebel dient insoweit nicht dem Auswählen eines bestimmten Fahrgangs, vielmehr wird dies mithilfe des Schalthebels realisiert.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des vorstehend erläuterten Verfahrens. Auf die Vorteile einer derartigen Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs beziehungsweise einer derartigen Vorgehensweise wurde bereits eingegangen. Sowohl das Kraftfahrzeug als auch das Verfahren können gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung einer Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug.
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Die Figur zeigt eine schematische Darstellung einer Bedieneinrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug verfügt beispielsweise über eine Hybridantriebseinrichtung, welche hier nicht dargestellt ist, sowie die Bedieneinrichtung 1. Die Bedieneinrichtung 1 weist einen Auswahlhebel 2 und eine Auswahlhebelaufnahme 3 auf. In der Auswahlhebelaufnahme 3 ist für den Auswahlhebel 2 eine erste Schaltgasse 4 sowie eine zweite Schaltgasse 5 vorgesehen. Die erste Schaltgasse 4 weist eine Neutralstellung 6 sowie mehrere Auswahlstellungen (hier: genau zwei Auswahlstellungen) 7 und 8 auf. Analog hierzu verfügt die zweite Schaltgasse 5 über eine Neutralstellung 9 und mehrere (hier: genau zwei) Auswahlstellungen 10 und 11. Die Bedieneinrichtung 1 weist weiterhin einen Fahrtrichtungsauswahlschalter 12 mit Fahrtrichtungsauswahlknöpfen 13, 14 und 15 auf. Der Fahrtrichtungsauswahlschalter 12 kann neben der Auswahlhebelaufnahme 3 angeordnet sein oder alternativ an oder auf dem Auswahlhebel 2 vorliegen.
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Der Auswahlhebel 2 kann entweder in der ersten Schaltgasse 4 oder der zweiten Schaltgasse 5 angeordnet werden, ist also sowohl in der ersten Schaltgasse 4 als auch der zweiten Schaltgasse 5 anordenbar. Genauer gesagt ist der Auswahlhebel 2 zwischen den Schaltgassen 4 und 5 verlagerbar und dabei in der Neutralstellung 6 und den Auswahlstellungen 7 und 8 der ersten Schaltgasse 4 sowie der Neutralstellung 9 und den Auswahlstellungen 10 und 11 der zweiten Schaltgasse 5 anordenbar. In der ersten Schaltgasse 4 ist dabei eine automatische Rückstellung des Auswahlhebels 2 aus den Auswahlstellungen 7 und 8 in die Neutralstellung 6 vorgesehen. In der zweiten Schaltgasse 5 wird dagegen der Auswahlhebel 2 in den Auswahlstellungen 10 und 11 gehalten und kann entsprechend nur durch Aufbringen einer bestimmten Kraft aus den Auswahlstellungen 10 und 11 in die Neutralstellung 9 bewegt werden.
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Bei Anordnung des Auswahlhebels 2 in der ersten Schaltgasse 4 wird die Hybridantriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs in einer ersten Betriebsart, nämlich einer Elektrobetriebsart, betrieben. Liegt dagegen der Auswahlhebel 2 in der zweiten Schaltgasse vor, so ist ein Betreiben der Hybridantriebseinrichtung in einer zweiten Betriebsart, nämlich einer Hybridbetriebsart, vorgesehen. Wird der Auswahlhebel 2 aus der Neutralstellung 6 in die Auswahlstellung 7 verlagert, so wird ein Rekuperationsgrad vergrößert. Bei einer Verlagerung des Auswahlhebels 2 in die Auswahlstellung 8 wird er dagegen verkleinert. Unter dem Rekuperationsgrad ist dabei eine mittels einer elektrischen Maschine der Hybridantriebseinrichtung erzielte Bremswirkung zu verstehen, wobei während des Rekuperierens eine Batterie mit von der elektrischen Maschine erzeugter elektrischer Energie aufgeladen wird.
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Ist der Auswahlhebel 2 in der Neutralstellung 9 der zweiten Schaltgasse 5 angeordnet, so wird ein batterieneutraler Betrieb der Hybridantriebseinrichtung durchgeführt. Das bedeutet, dass der Batterie weder elektrische Energie entnommen noch ihr zugeführt wird, sodass der Ladestand der Batterie im Wesentlichen konstant bleibt. Bei Anordnung des Auswahlhebels 2 in der Auswahlstellung 10 wird dagegen die Hybridantriebseinrichtung batteriebelastend und bei Anordnung in der Auswahlstellung 11 batterieladend betrieben.
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Mithilfe des Fahrtrichtungsauswahlschalters 12 kann es zudem möglich sein, eine gewünschte Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs auszuwählen. Beispielsweise kann mithilfe des Fahrtrichtungsauswahlknopfs 13 ein Parkbetrieb ausgewählt werden, während der Fahrtrichtungsauswahlknopf 14 zur Durchführung einer Rückwärtsfahrt und der Fahrtrichtungsauswahlknopf 15 zur Durchführung einer Vorwärtsfahrt betätigt werden können.
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Insgesamt wird mit der Bedienreinrichtung 1 beziehungsweise dem vorstehend beschriebenen Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs eine sehr einfache und eingängige Bedienung realisiert, die Bedienungsfehler weitestgehend verhindert beziehungsweise ihnen vorbeugt.