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Die Erfindung betrifft ein Thermometer sowie eine Messvorrichtung zur Messung der Temperatur eines umschlossenen Fluids.
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Stand der Technik
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Ein elektrisches Thermometer enthält einen Temperatursensor mit einer physikalischen Kenngröße, die sich in Abhängigkeit der zu messenden Temperatur in charakteristischer Weise verändert. An seinem elektrischen Ausgang wird ein vom Temperatursensor abgegriffenes Signal ausgegeben, das ein Maß für den Wert dieser Kenngröße ist.
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Damit die Messung möglichst genau ist, muss der Temperatursensor einen möglichst guten thermischen Kontakt zu dem Ort bzw. Medium, dessen Temperatur gemessen wird, haben. Gleichzeitig soll er möglichst wenig von der Umgebung beeinflusst werden. Thermische Störeinflüsse werden jedoch über die unabdingbaren elektrischen Zuleitungen zum Temperatursensor eingebracht, da die verwendeten guten elektrischen Leiter in aller Regel auch gute Wärmeleiter sind. In vielen Anwendungen ist außerdem gefordert, dass der Ort oder das Medium, dessen Temperatur gemessen wird, von der Umgebung galvanisch isoliert bleibt, d. h. dieser Ort darf nicht über den Temperatursensor und seine Zuleitungen elektrisch mit der Umgebung verbunden werden. Es ist sehr schwierig, unter dieser Randbedingung den Temperatursensor gut thermisch anzukoppeln, da beispielsweise gut wärmeleitende Klebstoffe zugleich auch gute elektrische Leiter sind. Schließlich werden die Zuleitungen zum Temperatursensor bei jedem Wechsel der zu messenden Temperatur auch mechanisch beansprucht, da der Temperatursensor sich thermisch ausdehnt beziehungsweise zusammenzieht.
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Das Gebrauchsmuster
DE 201 01 270 U1 schlägt vor, die Temperatur pyrometrisch durch eine Infrarotmessung zu bestimmen, um die genannten Probleme zu lindern. Es ist dann aber sehr schwierig, den Sensor thermisch von der Umgebung zu entkoppeln. Mit zunehmender Anforderung an die Genauigkeit wird das Thermometer überproportional teurer.
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Aufgabe und Lösung
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Thermometer zur Verfügung zu stellen, das ein günstigeres Verhältnis zwischen Preis und Genauigkeit aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Thermometer gemäß Hauptanspruch sowie durch eine Messvorrichtung gemäß Nebenanspruch. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den darauf rückbezogenen Unteransprüchen.
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Gegenstand der Erfindung
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Im Rahmen der Erfindung wurde ein Thermometer entwickelt. Dieses Thermometer umfasst mindestens einen Temperatursensor mit einer physikalischen Kenngröße, die sich in Abhängigkeit der Temperatur in charakteristischer Weise verändert. Es umfasst weiterhin mindestens einen elektrischen Ausgang zur Ausgabe eines Signals, das ein Maß für den Wert dieser Kenngröße ist.
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Erfindungsgemäß enthält das Thermometer einen Sender und/oder Empfänger mit Sende- und/oder Empfangsantenne für eine Schallwelle oder eine elektromagnetische Welle. Diese Sende- und/oder Empfangskomponenten können mit dem Temperatursensor gekoppelt sein und von ihm in Abhängigkeit des Werts der Kenngröße angesteuert werden. Alternativ können sie ein Signal zumindest teilweise in Richtung des Temperatursensors abgeben, wobei die Wechselwirkung zwischen dem Signal und dem Temperatursensor vom Wert der Kenngröße abhängt.
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Jeweils alternativ oder in Kombination hierzu kann der Sender als Sender-/Empfänger-Kombination arbeiten, die mit einem ebenfalls als Sender-/Empfänger-Kombination arbeitenden Empfänger kommuniziert, wobei die Charakteristiken dieser Kommunikation von der Kenngröße abhängen. Beispielsweise kann ein am Temperatursensor angeordneter Sender/Empfänger (Transceiver) bidirektional mit einem hiervon beabstandeten Sender/Empfänger, der mit dem elektrischen Ausgang verbunden ist, kommunizieren. Es kann aber auch beispielsweise von einem solchen Transceiver, der mit dem elektrischen Ausgang verbunden ist, eine Welle auf einen am Temperatursensor angeordneten Transceiver abstrahlen. Dieser kann dann etwa dazu ausgebildet sein, ein Echo der eingestrahlten Welle zurückzusenden, wobei dieses in Amplitude, Frequenz oder anderen Parametern durch die temperaturabhängige Kenngröße moduliert sein kann. Es ist in einer vereinfachten Ausführungsform auch möglich, dass der zweite Transceiver gar nicht an einen separaten Temperatursensor gekoppelt ist, sondern durch die temperaturabhängige Veränderung seiner Empfangs- und/oder Sende-Eigenschaften von sich aus einen oder mehrere Parameter des zurückgesendeten Signals moduliert.
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Um letztendlich an ein elektrisches Signal am Geräteausgang zu gelangen, ist mit dem elektrischen Ausgang entweder ein Empfänger mit Sende- und/oder Empfangsantenne für die Welle, der diese in ein elektrisches Signal rückwandelt, oder ein sonstiges Mittel zur Umwandlung der Wechselwirkung zwischen Welle und Temperatursensor in ein elektrisches Signal verbunden.
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Es wurde erkannt, dass die Informationsübertragung über die Welle den Temperatursensor galvanisch von der Umgebung entkoppelt und es somit ermöglicht, den Temperatursensor deutlich besser thermisch an den Ort oder das Medium anzukoppeln, dessen Temperatur gemessen werden soll. Diese Verbindung kann insbesondere auch elektrisch leitend sein. Geeignete Temperatursensoren mit einer Sub-Kelvin-Genauigkeit sind preisgünstig verfügbar. Galvanische Entkopplung des Messorts von der Umgebung einerseits und gute thermische Ankopplung des Temperatursensors an den Messort andererseits sind keine gegenläufigen Ziele mehr.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Sender mit Sende- und/oder Empfangsantenne am Temperatursensor angeordnet und kodiert den Wert der Kenngröße in die abgestrahlte Welle. Beispielsweise kann der Temperatursensor ein Thermoelement umfassen, das eine temperaturabhängige Thermospannung liefert. Der Temperatursensor kann aber beispielsweise auch einen metallischen oder halbleitenden temperaturabhängigen Widerstand enthalten, der bei Stromfluss ebenfalls eine temperaturabhängige Spannung erzeugt. Das Spannungssignal kann beispielsweise in die Welle kodiert werden, indem die Amplitude, Phase oder Frequenz der Welle analog zur Spannung moduliert wird. Der Wert der Spannung als Kenngröße kann aber auch digitalisiert und als digitales Signal mit der Welle übertragen werden. Dabei kann der Sender in beliebiger Weise mit Energie versorgt werden. Er kann beispielsweise eine Batterie enthalten, von einem zusätzlichen thermoelektrischen Generator gespeist werden oder über auf ihn eingestrahlte elektromagnetische Wellen mit Energie versorgt werden.
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In einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Temperatursensor in dem vom Sender ausgehenden Ausbreitungsweg der Welle geschaltet und kodiert den Wert der Kenngröße in die Transmission, Reflexion und/oder Absorption der Welle. Hierzu kann der Temperatursensor beispielsweise einen elektrischen Schwingkreis enthalten, dessen Resonanzfrequenz temperaturabhängig ist. Eine Änderung der Temperatur ändert die Resonanzfrequenz, so dass sich bei festgehaltener Frequenz der Welle die Transmission, Reflexion und/oder Absorption stark ändert. Die Resonanzfrequenz kann in Abhängigkeit der Temperatur beispielsweise geändert werden, indem sich durch thermische Ausdehnung die genauen mechanischen Abmessungen eines auf dem Temperatursensor angebrachten Schaltkreises verändern.
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Der Temperatursensor kann beispielsweise dergestalt relativ zum Sender angeordnet sein, dass sich zwischen dem Temperatursensor und dem Sender ein stehendes Wellenfeld ausbildet. Je näher der Schwingkreis am Temperatursensor an seiner Resonanzfrequenz arbeitet, desto mehr Energie wird dem stehenden Wellenfeld entnommen und muss durch die Energiequelle des Senders nachgeliefert werden, um das stehende Wellenfeld aufrecht zu erhalten.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Sender als RFID-Transponder ausgebildet. Dabei kann es sich beispielsweise um einen aktiven Transponder handeln, der aus einem beim Abfragen vorgelegten elektromagnetischen Feld zunächst Energie entnimmt und anschließend eigenständig mit dieser Energie den Wert der Kenngröße überträgt. Es kann aber auch ein passiver RFID-Transponder verwendet werden, der ein Echo einer auf ihn eingestrahlten elektromagnetischen Welle zurückgibt. Das beim Abfragen eingestrahlte elektromagnetische Signal kann beispielsweise in eine oberflächenakustische Welle umgewandelt werden, die sich auf dem Temperatursensor ausbreitet. Dieses Echo kann temperaturabhängig ausgestaltet werden. Beispielsweise können durch die Temperatur die Positionen von Reflektoren, die das Echo erzeugen, verändert werden. Es können aber auch beispielsweise Anordnungen, die die vom Sender eingestrahlte elektromagnetische Welle zumindest teilweise kurzschließen, gegenphasig zurücksenden oder auf andere Weise schwächen, durch einen im RFID-Transponder enthaltenen Mikroprozessor zu- oder abgeschaltet werden. In dieses Zu- und Abschalten kann dann beispielsweise der Wert der Kenngröße, die ein Maß für die Temperatur ist, als digitale Information kodiert werden. Ferner können sich temperaturabhängig Materialgrößen ändern, so daß die Charakteristik des Echos (Verzögerung, Amplitude, Phase, Dämpfung, Frequenz) sich ändert und zur Messung genutzt werden kann.
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Die Schwächung oder sonstige Änderung des Sendefeldes kann über den Stromverbrauch des Senders oder mit einem Empfänger für die Frequenz des Sendefeldes registriert werden. Sie kann aber beispielsweise auch mit einem Empfänger registriert werden, der auf Seitenbänder sensitiv ist, welche aus der Überlagerung der vom Sender eingestrahlten elektromagnetischen Welle mit der vom Temperatursensor moduliert rückgestreuten Welle entstehen. Diese Seitenbänder lassen sich durch einfache Frequenzfilterung von der ursprünglichen elektromagnetischen Welle trennen.
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Der Sender kann auch unmittelbar eine oberflächenakustische Welle liefern.
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Vorteilhaft ist der Empfänger als RFID-Leseeinheit ausgebildet. Eine solche Einheit kombiniert die Energieversorgung für den RFID-Transponder mit der Auswertung der anschließend vom Transponder gelieferten Daten.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der Sender, der Empfänger und/oder der Temperatursensor mindestens eine auf einem piezoelektrischen Substrat angeordnete Elektrodenstruktur zur Umwandlung eines elektrischen Signals in eine oberflächenakustische Welle beziehungsweise Zurückwandlung einer oberflächenakustischen Welle in ein elektrisches Signal auf. Mit dieser Ausgestaltung ist insbesondere ein passiver RFID-Transponder realisierbar.
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Das physikalische Sensorprinzip ist das folgende: Auf einem piezoelektrischen Substrat können akustische Oberflächenwellen (AOW, bzw. englisch surface-acoustic wave, SAW) angeregt werden. Deren Ausbreitung kann unter anderem durch Spannungen (z. B. Drücke), Dehnungen und die Temperatur (z. B. über den Elastizitätsmodul, Schubmodul oder Poisson-Zahl) beeinflusst werden.
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Durch geeignete Anordnung und Kalibrierung, evtl auch durch Nutzung von AOW-Ausbreitung in unterschiedlichen Koordinatenrichtungen und mit verschiedenen Elektrodendesigns, können diese Abhängigkeiten zur Temperatur- und weiteren Messungen genutzt werden. Beispielsweise wird die Laufzeit bzw. Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen temperaturabhängig sein, so daß aus Zeitverzögerungen des reflektierten Signals auf die Temperatur geschlossen werden kann.
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Es können auch mehrere separate Elektrodenstrukturen vorgesehen sein, beispielsweise eine erste, bei der die Stärke des Echos mit steigender Temperatur zunimmt, und eine zweite, bei der die Stärke des Echos mit steigender Temperatur abnimmt. Damit kann das Thermometer beispielsweise für Messungen an einer unteren und an einer oberen Grenze eines Temperaturbereichs jeweils besonders sensitiv gemacht werden. Thermometer dienen in industriellen Prozessen häufig der Überwachung, dass ein derartiger Temperaturbereich auf keinen Fall verlassen wird.
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Analog dazu können temperaturabhängige Änderungen der mechanischen Eigenfrequenzen des Sensorelements, Änderungen der Dämpfungskonstanten sowie allgemein komplexe Änderungen der Antwortcharakteristik (Amplitude, Phase, Frequenz) bezüglich dem von außen eingestrahlten elektromagnetischen Signal ausgewertet werden.
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Vorteilhaft sind der Temperatursensor und/oder der Sender mit Sende- und/oder Empfangsantenne auf einem elektrisch nichtleitenden Substrat angeordnet. Der Temperatursensor kann dann zwecks bestmöglicher thermischer Ankopplung mit einem auf gute thermische Ankopplung optimierten Kleber, der auch elektrisch leitend sein darf, am Messort befestigt werden, ohne dass die mit ihm verbundenen elektronischen Bauelemente kurzgeschlossen werden. Das Substrat kann beispielsweise eine piezoelektrische Keramik oder eine Platine für gedruckte Schaltungen sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Sender mit dem Empfänger und/oder mit dem Temperatursensor in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Dann schirmt dieses Gehäuse die Übertragungsstrecke zwischen dem Sender und dem Empfänger und/oder zwischen dem Sender und dem Temperatursensor gegen äußere Störeinflüsse ab. Umgekehrt können auch Rückwirkungen des Thermometers auf die Umgebung minimiert werden. Vorteilhaft dämpft das Gehäuse die vom Sender abgestrahlte elektromagnetische Welle um mindestens 20 dB. Wenn das Gehäuse elektrodynamisch dicht ist, können beliebige Frequenzen für elektromagnetische Welle benutzt werden. Zu diesem Zweck kann das Gehäuse beispielsweise aus einem Metall, wie etwa Edelstahl, bestehen. Um möglichst wenig Wärme vom Messort in die Umgebung zu tragen, kann es zumindest in Teilbereichen aber auch aus Kunststoffen oder anderen schlechten Wärmeleitern bestehen, die zur elektrodynamischen Abdichtung durch zumindest teilweise Belegung oder Beschichtung mit Metall elektrisch leitfähig gemacht worden sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse vakuumierbar oder mit einem thermisch gut isolierenden Schutzgas gefüllt. Wenn im Gehäuse z. B. ein Vakuum besteht, ist zwischen dem Sender und dem Empfänger beziehungsweise zwischen dem Sender und dem Temperatursensor eine besonders gute thermische Isolierung gegeben. Das als Welle übertragene Messsignal kann diese Isolierung jedoch problemlos überwinden.
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Wenn das Gehäuse mit einem Schutzgas gefüllt ist, kann dieses beispielsweise Atmosphärendruck oder einen um maximal 200 mbar nach oben oder unten hiervon abweichenden Druck haben. Dann ist keine oder nur eine geringfügige mechanische Verstärkung des Gehäuses gegen die Druckdifferenz erforderlich. Vakuum isoliert tendenziell besser; dafür muss das Gehäuse dann dem kompletten Atmosphärendruck standhalten.
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Ein ganz oder teilweise metallisches Gehäuse muss nicht notwendigerweise derartige Abmessungen haben, dass darin eine Fernfeldausbreitung der Welle möglich ist. Um auch evaneszente Nahfeldwellen nutzen zu können, kann der Sender in hinreichend geringer Entfernung zum Empfänger beziehungsweise zum Temperatursensor angeordnet sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der Sender und der Empfänger in mechanisch voneinander entkoppelten, separaten Baueinheiten angeordnet. Ein solcher Aufbau lässt Relativbewegungen zwischen dem Sender und dem Empfänger, wie sie beispielsweise durch thermische Ausdehnungen entstehen können, zu. Ein gemeinsames Gehäuse, das sowohl am Messort als auch an einem anderen Ort in der Umgebung fest eingespannt ist, kann bei einem Temperaturwechsel am Messort mechanisch stark beansprucht werden.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zur Aufnahme eines räumlichen Temperaturprofils mehrere Temperatursensoren vorgesehen. Diese Sensoren können insbesondere mit einem einzigen Empfänger, beispielsweise einer zentralen RFID-Leseeinheit, zusammenarbeiten. Der apparative Aufbau für die Aufnahme des räumlichen Temperaturprofils wird dadurch vermindert. Mehrere Temperatursensoren, die ihre Messdaten an eine zentrale Stelle abliefern, können selbstverständlich auch aus einer anderen Motivation als der Aufnahme eines räumlichen Temperaturprofils vorgesehen sein.
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Vorteilhaft ist eine Auswerteeinheit vorgesehen, die das Temperaturprofil zur Eichung oder Korrektur mindestens einer gemessenen Temperatur heranzieht. Aus dem Temperaturprofil kann beispielsweise auf Verzögerungen geschlossen werden, die beim Wärmedurchtritt durch eine Wandung auftreten. Allgemein können die mehrfach angebrachten Sensorelemente zur Erhöhung der Messgenauigkeit genutzt werden, beispielsweise durch eine geeignet gewichtete Mittelwertbildung.
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Bevorzugter Anwendungszweck für das erfindungsgemäße Thermometer ist eine Messvorrichtung zur Messung der Temperatur eines in einem Behälter oder in einer Rohrleitung eingeschlossenen Fluids, wobei diese Messung an der Außenseite der Wandung des Behälters oder der Rohrleitung erfolgt. Gerade in dieser Anwendung kommt es in besonderem Maße auf eine gute thermische Ankopplung des Temperatursensors an die Außenseite der Wandung an. Zugleich ist gerade in dieser Anwendung häufig gefordert, dass die Wandung bei der Temperaturmessung nicht galvanisch mit der Umgebung verbunden wird.
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Vorteilhaft ist in der Außenseite der Wandung des Behälters oder der Rohrleitung eine Aussparung zur zumindest teilweisen Aufnahme des Thermometers angeordnet. Dies vermindert Umgebungseinflüsse auf die Fläche an der Außenseite der Wandung, deren Temperatur mit dem Thermometer gemessen wird. Besonders vorteilhaft ist auch die Einbringung des Temperatursensors in ein Thermometer-Schutzrohr (Thermowell), das durch die Wandung des Behälters oder der Rohrleitung geführt ist.
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Als Frequenzen für die elektromagnetischen Wellen können bevorzugt die für Industrie, Forschung und Medizin vorgesehenen ISM-Frequenzen verwendet werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Frequenzen beschränkt.
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Spezieller Beschreibungsteil
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Nachfolgend wird der Gegenstand der Erfindung anhand von Figuren erläutert, ohne dass der Gegenstand der Erfindung hierdurch beschränkt wird. Es ist gezeigt:
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1: Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit Sender und Empfänger in einem gemeinsamen Gehäuse.
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2: Passive Beeinflussung der elektromagnetischen Welle durch den Temperatursensor.
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3: Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit separaten Baueinheiten für den Sender und für den Empfänger.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messsystems. Die Temperatur eines Mediums 21, das in einem Rohr 20 geführt wird, ist an der Fläche F an der Außenseite der Wandung 22 zu messen. Diese Fläche F ist von einer Aussparung 23, die auch als durch die Wandung 22 geführtes Thermometer-Schutzrohr ausgebildet sein kann, zur zumindest teilweisen Aufnahme des Thermometers T umgeben.
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Das Thermometer T hat ein Gehäuse 5. An der linken Stirnfläche dieses Gehäuses 5 ist der Temperatursensor 1 mit einem wärmeleitenden Kleber 1a befestigt. Der Temperatursensor 1 ist mit einem Sender 3 verbunden, der Mikrowellen in Richtung des Empfängers 4 abzustrahlen vermag. Der Empfänger 4 ist als RFID-Leseeinheit ausgebildet und versorgt den Sender 3 durch Einstrahlung elektromagnetischer Wellen zunächst mit Energie, bevor der Sender 3 seinerseits sendet. Das vom Empfänger 4 registrierte Signal ist ein Maß für die Temperatur an der Fläche F und wird am elektrischen Ausgang 2 des Thermometers T ausgegeben. Das Gehäuse 5 ist aus Edelstahl gefertigt.
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2 verdeutlicht die passive Beeinflussung einer elektromagnetischen Welle W durch den Temperatursensor 1, die einfacher zu realisieren ist als der gemäß 1 verwendete aktive RFID-Transponder. Auf der Fläche F, deren Temperatur zu messen ist, ist der Temperatursensor 1 mit einem wärmeleitenden Kleber 1a montiert. Auf der dem Kleber 1a abgewandten Oberfläche des Temperatursensors 1 ist ein Schwingkreis 1b aufgebaut, bestehend aus einer Induktivität L, einer Kapazität C und einem Widerstand R. Die Induktivität L ist in Form feiner Mäandern realisiert, die als Leiterbahnen auf dem Substrat 1 angeordnet sind. Bei Erwärmung des Temperatursensors 1 ändern sich die Abstände zwischen den Mäandern und damit auch der Wert der Induktivität L. Dadurch verschiebt sich die Resonanzfrequenz des Schwingkreises 1b.
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Die elektromagnetische Welle W wird vom Sender 3 eingestrahlt. Der Sender 3 wird von einer Wechselspannungsquelle U gespeist. Zwischen die Wechselspannungsquelle U den Sender 3 ist ein Strommessgerät I geschaltet, dessen Messwert an den Ausgang 2 des Thermometers abgegeben wird.
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Im Betrieb bildet sich ein stehendes Wellenfeld zwischen dem Sender 3 und dem Temperatursensor 1 aus. Je näher die Resonanzfrequenz des Schwingkreises 1b an der Frequenz der Welle W ist, desto mehr Energie wird in dem Schwingkreis 1b dissipiert und muss von der Wechselspannungsquelle U nachgeliefert werden. Aus dem entsprechenden Signal am Strommessgerät I kann auf die Temperatur an der Fläche F zurückgeschlossen werden.
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An die Stelle des Schwingkreises 1b auf dem Temperatursensor 1 kann auch eine Einrichtung zur Umwandlung der elektromagnetischen Welle W in akustische Oberflächenwellen in Verbindung mit einem entlang der Oberfläche des Temperatursensors 1 verlaufenden Parcours für diese Oberflächenwellen treten. Hierzu wird ein piezoelektrisches Substrat für den Temperatursensor 1 gewählt.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messsystems. Der Temperatursensor 1 ist mit wärmeleitendem Kleber 1a auf der Innenseite einer ersten Baueinheit 51 festgeklebt. Er enthält einen Sender 3, dessen Antenne aus dieser Baueinheit herausragt. Eine zweite Baueinheit 52 enthält den Empfänger 4, dessen Antenne ebenfalls aus der Baueinheit 52 herausragt. Der Empfänger 4 verwandelt die vom Sender ausgesendete elektromagnetische Welle W zurück in ein elektrisches Signal, das am elektrischen Anschluss 2 des Thermometers ausgegeben wird. Zugleich versorgt der Empfänger 4 den Sender 3 durch Einstrahlung einer elektromagnetischen Welle mit der Energie, die der Sender 3 anschließend zum Senden benötigt. Der in 3 gezeigte Aufbau lässt beliebige Relativbewegungen zwischen den Baueinheiten 51 und 52 zu, ohne dass diese Baueinheiten mechanisch beansprucht werden. Das Gehäuse 51 kann also mechanisch fest mit der Fläche F verbunden sein, deren Temperatur zu messen ist, während die Baueinheit 52 an einem anderen festen oder beweglichen Punkt in der Umgebung ebenfalls fest montiert sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Temperatursensor
- 1a
- Kleber
- 1b
- Schwingkreis
- 2
- Elektrischer Ausgang
- 3
- Sender bzw. erste Sender-Empfänger-Kombination
- 4
- Empfänger bzw. zweite Sender-Empfänger-Kombination
- 5
- Gehäuse
- 51, 52
- Baueinheiten
- 20
- Rohrleitung
- 21
- Fluid in der Rohrleitung 20
- 22
- Wandung der Rohrleitung 20
- 23
- Aussparung bzw. Thermometer-Schutzrohr in der Wandung 22
- C
- Kapazität des Schwingkreises 1b
- F
- Fläche, deren Temperatur zu messen ist
- I
- Strommessgerät
- L
- Induktivität des Schwingkreises 1b
- R
- Widerstand des Schwingkreises 1b
- T
- Thermometer
- U
- Wechselspannungsquelle
- W
- Schallwelle oder elektromagnetische Welle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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