-
Die Erfindung betrifft eine medizinische Pumpvorrichtung mit einem Pumpschlauchabschnitt einer medizinischen Schlauchleitung, der mit Halteelementen versehen und in einem Betriebszustand des Schlauchabschnitts in einem Pumpengehäuse lösbar befestigt ist, wobei dem Pumpengehäuse eine Pumpeinheit zugeordnet ist, die bei Aktivierung ihrer Pumpfunktion auf den Pumpschlauchabschnitt einwirkt, um in der medizinischen Schlauchleitung eine Förderung eines medizinischen Fluids zu bewirken, sowie mit einer auf der Schlauchleitung benachbart zu einem Halteelement angeordneten Absperreinrichtung, die zwischen einem Sperrzustand zum Schließen der Schlauchleitung und einem Freigabezustand zum Öffnen der Schlauchleitung beweglich angeordnet ist, wobei die Bewegung der Absperreinrichtung in den Sperrzustand oder den Freigabezustand in Abhängigkeit von einer Schließ- oder Öffnungsstellung einer Frontklappe des Gehäuses erfolgt.
-
Die Erfindung betrifft zudem eine medizinische Schlauchleitung mit einem Pumpschlauchabschnitt, der zwischen zwei Halteelementen zur Befestigung in einem Pumpengehäuse einer medizinischen Pumpvorrichtung angeordnet ist, sowie mit einer auf der Schlauchleitung gehaltenen Absperreinrichtung.
-
Eine derartige medizinische Pumpvorrichtung sowie eine derartige medizinische Schlauchleitung sind aus der
EP 1 616 588 B1 bekannt. Die medizinische Pumpvorrichtung wird für ein medizinisches Infusionssystem eingesetzt, das eine intravenös oder arteriell zu platzierende Schlauchleitung umfasst. Die Pumpvorrichtung weist ein Gehäuse auf, in dem ein peristaltischer Pumpantrieb integriert ist. Der peristaltische Pumpantrieb wirkt auf einen Pumpschlauchabschnitt der intravenösen oder arteriellen Schlauchleitung, wodurch der Pumpschlauchabschnitt durch den peristaltischen Pumpantrieb gewalkt wird, wodurch eine gewünschte Förderwirkung auf ein innerhalb der Schlauchleitung geführtes medizinisches Fluid erzeugt wird. Der Pumpschlauchabschnitt ist zwischen zwei formstabilen Halteelementen gehalten, an die mit dem Pumpschlauchabschnitt fluchtende Schlauchabschnitte der Schlauchleitung anschließen. Der Pumpschlauchabschnitt wird mittels der Halteelemente in dem Gehäuse der Pumpvorrichtung derart befestigt, dass der Pumpschlauchabschnitt dem Pumpantrieb räumlich zugeordnet ist. Das Gehäuse ist nach vorne offen und ist durch eine Frontklappe verschließbar, die beim Schließen die Schlauchleitung im Gehäuse fixiert. Um zu verhindern, dass bei geöffneter Frontklappe medizinisches Fluid durch die Schlauchleitung fließen kann, ist der Schlauchleitung eine Absperreinrichtung in Form einer Anti-Free-Flow-Klemme zugeordnet, die auf einen zu dem Pumpschlauchabschnitt benachbarten Schlauchabschnitt der Schlauchleitung aufgesetzt ist und bei einem Öffnen der Frontklappe zwangsläufig in eine den Schlauchabschnitt quetschende und dadurch absperrende Sperrposition überführt wird. Die Anti-Free-Flow-Klemme ist in Abstand zu dem Pumpschlauchabschnitt und zu den Halteelementen auf der Schlauchleitung positioniert.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine medizinische Pumpvorrichtung sowie eine medizinische Schlauchleitung hierfür, jeweils in der eingangs angeführten Art, zu schaffen, die einen einfachen und funktionssicheren Aufbau besitzen.
-
Diese Aufgabe wird für die medizinische Pumpvorrichtung dadurch gelöst, dass die Absperreinrichtung und das Halteelement in einem gemeinsamen Bauteil integriert sind, und dass das Gehäuse eine auf einen Konturabschnitt des Bauteils abgestimmte Halteaufnahme aufweist, in der das Bauteil in dem Betriebszustand des Pumpschlauchabschnitts aufgenommen ist.
-
Für die medizinische Schlauchleitung wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Halteelement und die Absperreinrichtung in einem gemeinsamen Bauteil integriert sind.
-
Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für ein medizinisches Infusions- oder Transfusionssystem für die Zufuhr oder den Austausch von Fluiden wie medizinisch hochwirksamen Arzneidosierungen oder Blut. Erfindungsgemäß werden verschiedene Funktionen der Pumpvorrichtung und der Schlauchleitung in einem einzigen Bauteil zusammengefasst, wodurch gegenüber dem Stand der Technik Montageschritte und Materialkosten eingespart werden können. Zudem ist für eine Bedienperson, insbesondere für medizinisches Pflegepersonal, die Handhabung der Schlauchleitung beim Montieren in der Pumpvorrichtung oder beim Entfernen aus der Pumpvorrichtung erheblich vereinfacht. Fehlbedienungen, die zu Fehlfunktionen bei der Infusion oder Transfusion führen können, werden durch die Erfindung reduziert. Die medizinische Schlauchleitung ist vorzugsweise als Einmalprodukt zur einmaligen Verwendung ausgeführt. Die Schlauchleitung wird als eigenständiges Produkt separat zu der Pumpvorrichtung oder auch gemeinsam mit der Pumpvorrichtung angeboten und vertrieben.
-
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Absperreinrichtung derart gestaltet, dass sie von außen durch Quetschung eines Schlauchmantels der Schlauchleitung wirksam ist. Diese Ausgestaltung umfasst Schiebeklemmen oder Exzenteranordnungen, die von außen auf den Schlauchmantel des entsprechenden Schlauchabschnitts der Schlauchleitung einwirken und so ein Zusammendrücken des Schlauchmantels des entsprechenden Schlauchabschnitts bewirken, um einen Sperrzustand für Fluid in der Schlauchleitung zu bewirken.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Absperreinrichtung mit dem Pumpschlauchabschnitt und einem benachbarten Schlauchabschnitt der Schlauchleitung verbunden und ragt zwischen die Schlauchabschnitte hinein. Bei dieser Ausgestaltung wirkt die Absperreinrichtung demzufolge nicht – wie bei der zuvor beschriebenen Ausgestaltung – von außen auf einen durchgängigen Schlauchabschnitt ein, sondern ist zwischen zwei voneinander getrennte, benachbarte Schlauchabschnitte dicht eingefügt. Eine derartige Absperreinrichtung kann mit einem Schiebe- oder Drehventil versehen sein. Die Absperrung erfolgt nicht durch Quetschung sondern durch anderweitige Abriegelung der Schlauchleitung.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Absperreinrichtung eine quer zur Schlauchleitung verschiebbare Schiebeklemme auf. Schiebeklemmen sind als Anti-Free-Flow-Klemmen im Bereich medizinischer Infusionspumpen für sich gesehen bereits bekannt. Die Schiebeklemme klemmt die Schlauchleitung im Sperrzustand ab, so dass keine Fluidströmung durch die Schlauchleitung erfolgen kann. Im Freigabezustand der Schiebeklemme weist die Schlauchleitung den vollen Strömungsquerschnitt auf.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Absperreinrichtung einen drehbaren Absperrhahn auf. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt ein Absperren oder Freigeben der Schlauchleitung durch eine Drehbewegung des Absperrhahns.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das gemeinsame Bauteil ein Kunststoffgehäuse mit Aufnahmen für die Schlauchleitung und für die Absperreinrichtung sowie mit Steck- oder Rastprofilierungen zur Sicherung des Bauteils in der Halteaufnahme des Pumpengehäuses auf. Die Aufnahmen für die Schlauchleitung im Kunststoffgehäuse werden vorzugsweise durch einen Durchtritt durch das Kunststoffgehäuse gebildet, durch den die Schlauchleitung entweder durchgängig hindurchgeführt oder durch stirnseitige Anschlüsse der entsprechenden Schlauchabschnitte der Schlauchleitung verbunden werden kann. Die Absperreinrichtung weist wenigstens ein bewegliches Absperrorgan auf, das in einer entsprechenden Aufnahme des Kunststoffgehäuses gemäß seiner Funktion beweglich gelagert ist. Die Steck- oder Rastprofilierungen des Kunststoffgehäuses sind auf komplementäre Steck- oder Rastführungen der Halteaufnahme des Pumpengehäuses der Pumpvorrichtung abgestimmt, um eine gewünschte Montage oder Demontage der Schlauchleitung mit ihrem Pumpschlauchabschnitt in der Pumpvorrichtung bewirken zu können.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an der Frontklappe ein mechanisches Verbindungselement vorgesehen, das mit der Schiebeklemme derart zusammenwirkt, dass bei einem Öffnen der Frontklappe das Verbindungselement die Schiebeklemme in den Sperrzustand überführt. Dies ist eine mechanische Ausgestaltung, um die gewünschte Steuerung des Sperr- oder Freigabezustands der Absperreinrichtung zu bewirken. Die Frontklappe kann je nach Gestaltung des Pumpengehäuses oben oder seitlich am Pumpengehäuse vorgesehen sein.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Absperreinrichtung durch eine im Pumpengehäuse angeordnete Antriebseinheit zwischen dem Freigabezustand und dem Sperrzustand verlagerbar, wobei die Antriebseinheit durch eine Steuereinheit betätigbar ist, die an eine Öffnungs- oder Schließbewegung der Frontklappe gekoppelt ist. Vorzugsweise ist eine elektromotorische Antriebseinheit vorgesehen, deren Steuereinheit über Sensoren, die einen Öffnungsoder Schließzustand der Frontklappe überwachen, mit entsprechenden Informationen versorgt wird. Der Steuereinheit können auch mechanische Endschalter im Bereich der Frontklappe des Pumpengehäuses zugeordnet sein, die den Öffnungs- oder Schließzustand erfassen und eine Aktivierung der Antriebseinheit durch die Steuereinheit in Abhängigkeit von entsprechenden Signalen der Endschalter bewirken. Alternativ oder ergänzend kann die Antriebseinheit auch pneumatisch oder hydraulisch unterstützt sein.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Halteelemente für den Pumpschlauchabschnitt in einem formstabilen Halterahmen integriert, der den Pumpschlauchabschnitt aufnimmt. Der einteilige Halterahmen weist zwei Rahmenschenkel auf, die sich auf gegenüberliegenden Seiten parallel zum Pumpschlauchabschnitt erstrecken und die gegenüberliegenden Halteelemente starr miteinander verbinden.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
-
1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Pumpvorrichtung mit einem Pumpengehäuse mit geöffneter Frontklappe,
-
2 schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Schlauchleitung zum Einsatz in einem Pumpengehäuse gemäß 1,
-
3 eine weitere Ausführungsform einer medizinischen Schlauchleitung, ebenfalls zum Einsatz in einem Pumpengehäuse gemäß 1,
-
4 schematisch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Schlauchleitung für den Einsatz bei einem Pumpengehäuse gemäß 1 und
-
5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen medizinischen Schlauchleitung mit einer durch eine elektromotorische Antriebseinheit betätigbaren Absperreinrichtung.
-
Eine medizinische Pumpvorrichtung 1 nach 1 stellt eine Infusionspumpe dar, die zur Anwendung bei Patienten für eine intermittierende oder kontinuierliche Verabreichung von Lösungen durch medizinisch gebräuchliche, parenterale und enterale Zugänge vorgesehen ist. Die Zugänge erfolgen insbesondere intravenös, arteriell, enteral oder zur Spülung. In gleicher Weise ist die Infusionspumpe verwendbar zur Verabreichung von Fluiden in Form von für eine Infusionstherapie indizierten Medikamenten. Derartige Fluide sind insbesondere kolloidale oder kristalloide Lösungen, Blut oder Blutkomponenten, Lösungen zur totalen parenteralen oder enteralen Ernährung sowie Lipide.
-
Die Infusionspumpe weist ein Pumpengehäuse 2 auf, das mit einer um eine Schwenkachse S schwenkbeweglichen Frontklappe 3 versehen ist. Im Betriebszustand umfasst die Pumpvorrichtung 1 zudem eine medizinische Schlauchleitung 4 bis 6, die aus mehreren Schlauchabschnitten zusammengesetzt ist. Der Schlauchleitung ist vorzugsweise an einem Stirnende eine Tropfkammer mit einem Einstechdorn zur Verbindung mit einem Fluidspeicher und an einem gegenüberliegenden Stirnende ein Luer-Lock-Anschluss zum Anschließen eines Katheters oder eines ähnlichen Zugangsmittels – je nach Einsatzzweck – zugeordnet.
-
Die Schlauchleitung weist einen Pumpschlauchabschnitt 5 auf, der gegenüber den proximal und distal anschließenden Schlauchabschnitten 4, 6 einen gleichen oder vergrößerten Durchmesser aufweist. Der Pumpschlauchabschnitt 5 ist an seinen distalen und proximalen Endbereichen in jeweils einem Halteelement 8, 16 (2) gehalten, an denen fluchtend zu dem Pumpschlauchabschnitt 5 entsprechend die benachbarten Schlauchabschnitte 4, 6 anschließen. Die Halteabschnitte 8, 16 sind formstabile Bauteile, die in entsprechende Halteaufnahmen 9, 10 einer seitlich vorne positionierten Frontseite des Pumpengehäuses 2 einsteckbar und dort fixierbar sind. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Frontseite des Pumpengehäuses oben angeordnet. Zwischen den Halteaufnahmen 9 und 10 ist ein längserstreckter Aufnahmebereich 7 vorgesehen, der zur Aufnahme des Pumpschlauchabschnitts 5 dient. In dem Pumpengehäuse 2 ist eine peristaltische Pumpeinheit integriert, die am Aufnahmebereich 7 in grundsätzlich bekannter Weise auf einen Schlauchmantel des Pumpschlauchabschnitts 5 einwirkt, um eine gewünschte Förderwirkung von Fluid innerhalb der Schlauchleitung 4 bis 6 zu erzeugen.
-
Die Frontklappe 3 weist auf ihrer der Frontseite des Pumpengehäuses 2 zugewandten Seite auf Höhe des Aufnahmebereichs 7 eine Stützleiste 12 auf, die in geschlossenem Zustand der Frontklappe 3 verhindert, dass der Pumpschlauchabschnitt 5 bei einer Beaufschlagung durch die peristaltische Pumpeinheit nach vorne ausweichen kann. Anhand der 1 und 2 ist erkennbar, dass das Halteelement 16 in einem formstabilen Bauteil 11 integriert ist, das aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist. Das Bauteil 11 umfasst zudem eine Absperreinrichtung 14, 15, die ein zwischen einem Sperrzustand und einem Freigabezustand beweglich gelagertes Absperrorgan umfasst. Dem Absperrorgan ist ein Verbindungsmittel 14 zugeordnet, das mit einem komplementären Verbindungsmittel 13 an der Frontklappe 3 zusammenwirkt, um abhängig von einer Schließ- oder Öffnungsstellung der Frontklappe 3 eine Überführung des Absperrorgans der Absperreinrichtung 15 in den Sperrzustand oder den Freigabezustand zu bewirken. Bei geöffneter Frontklappe 3 befindet sich das Absperrorgan in dem Sperrzustand. Bei geschlossener Frontklappe 3 hingegen befindet sich das Absperrorgan in seinem Freigabezustand. Das Absperrorgan ist bei der Ausführungsform nach den 1 und 2 als Schiebeklemme ausgeführt, die quer zu einer Längserstreckung der Schlauchleitung 4 bis 6 ausgerichtet ist. Die Schiebeklemme ist quer zur Erstreckungsrichtung der Schlauchleitung 4 bis 6 zwischen dem Sperrzustand und dem Freigabezustand verschiebbar. Im Sperrzustand wird die Schlauchleitung 4 bis 6, vorliegend der Schlauchabschnitt 6, derart von außen her zusammengequetscht, dass keine Fluidströmung innerhalb der Schlauchleitung 4 bis 6 mehr möglich ist. Im Freigabezustand wird ein Schlauchmantel des Schlauchabschnitts 6 so freigegeben, dass sich der ursprüngliche freie Strömungsquerschnitt des Schlauchabschnitts 6 einstellt. Das Bauteil 11 erstreckt sich in montiertem Zustand der Schlauchleitung 4 bis 6 in die Halteaufnahme 10 des Pumpengehäuses 2 nach hinten. Die Halteaufnahme 10 ist zu diesem Zweck komplementär zur Außenkontur des Bauteils 11 im Bereich der Absperreinrichtung 15 gestaltet, um eine Steck- und/oder Rastverbindung des Bauteils 11 in der Halteaufnahme 10 zu erzielen. Anhand der 2 ist erkennbar, dass das Bauteil 11 ein nach hinten erstrecktes kastenartiges Gehäuse umfasst, in dem die auf den Schlauchabschnitt 6 wirkende Schiebeklemme verschiebbar gelagert ist. Das Verbindungselement 14 wirkt mit dem komplementären, lediglich schematisch dargestellten Verbindungselement 13 an der Frontklappe 3 derart zusammen, dass bei einem Öffnen der Frontklappe 3 die Schiebeklemme nach vorne gezogen wird und so auf dem Schlauchabschnitt 6 festgeklemmt wird, um den Sperrzustand zu bewirken.
-
Das Bauteil 11 weist ein einteiliges Gehäuse auf, in dem das Absperrorgan aufgenommen ist. Zudem weist das einteilige Gehäuse zwei Aufnahmen für den Anschluss des Pumpschlauchabschnitts 5 einerseits und des Schlauchabschnitts 6 andererseits sowie einen Durchtrittskanal auf, über den die Schlauchabschnitte 5, 6 in fertiggestelltem Zustand miteinander verbunden sind.
-
Die Verbindungselemente 13 und 14 sind als Rast- oder Steckelemente ausgeführt, die in geschlossenem Zustand der Frontklappe 3 miteinander verbunden sind. Beim Öffnen der Frontklappe 3 nimmt das Verbindungselement 13 das Verbindungselement 14 zunächst mechanisch mit, bevor es bei einem weiteren Öffnen der Frontklappe 3 das Verbindungselement 14 freigibt. Das Verbindungselement 14 ist einstückig mit dem Absperrorgan verbunden, d.h. mit der Schiebeklemme, so dass eine entsprechende Zugbelastung auf das Verbindungselement 14 durch das Verbindungselement 13 beim Öffnen der Frontklappe 3 ein zwangsläufiges Verschieben der Schiebeklemme in den Sperrzustand der Schlauchleitung 4 bis 6 bewirkt.
-
Die medizinische Schlauchleitung einschließlich der Schlauchabschnitte 4, 6 sowie dem Pumpschlauchabschnitt 5 und dem Halteelement 8 sowie dem das Halteelement 16 umfassenden Bauteil 11 ist als einstückig handhabbarer Einmalartikel vorgefertigt.
-
Anhand der 3 bis 5 sind gegenüber der Schlauchleitung nach den 1 und 2 modifizierte medizinische Schlauchleitungen dargestellt. Auch die Schlauchleitungen gemäß den 3 bis 5 sind Einmalartikel wie die Schlauchleitung gemäß den 1 und 2. Identische oder funktionsgleiche Teile oder Abschnitte der Schlauchleitungen gemäß den 3 bis 5 sind mit gleichen Bezugszeichen wie gemäß 2 versehen, unter Hinzufügung der Buchstaben a bis c für die verschiedenen Ausführungsformen gemäß den 3 bis 5. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich auf die maßgeblichen Unterschiede gegenüber 2 eingegangen.
-
Bei den Ausführungsformen gemäß den 3 und 4 unterscheidet sich das Bauteil 11a, 11b durch die Art des Absperrorgans der Absperreinrichtung 15a, 15b. Bei der Ausführungsform nach 3 ist ein drehbarer Absperrhahn vorgesehen, der mittels eines Exzenters den Schlauchabschnitt 6a oder den Pumpschlauchabschnitt 5a von außen über einen entsprechenden Schlauchmantel quetscht und so die Schlauchleitung abklemmt. Bei der Ausführungsform nach 4 ist ein Absperrhahn in Form eines Zweiwegehahns vorgesehen, der in den Durchtrittskanal innerhalb des Bauteils 11b hineinragt und bei einer Drehung um jeweils 90° zwischen seinen beiden Endstellungen entweder einen Durchfluss der Schlauchleitung freigibt oder die Schlauchleitung absperrt. Auch bei der Ausführungsform nach 3 wird der Exzenter des Absperrhahns durch ein Verdrehen des Absperrhahns um jeweils 90° zwischen dem Sperrzustand und dem Freigabezustand verlagert.
-
Bei beiden Ausführungsformen ist im Pumpengehäuse ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen, der mittels einer geeigneten Übertragungseinheit eine entsprechende Verdrehung des Absperrhahns der jeweiligen Absperreinrichtung 15a, 15b bewirkt. Der elektromotorische Antrieb wird durch eine Steuereinheit angesteuert, die eine Aktivierung des elektromotorischen Antriebs abhängig von Signalen einer Sensorik vornimmt, die die Öffnungs- oder Schließstellung der Frontklappe 3 überwacht.
-
In 5 ist ein derartiger elektromotorischer Antrieb 19 dargestellt, der über ein Lineargetriebe 20 mit einer als Absperrorgan dienenden Schiebeklemme 15c zusammenwirkt, die in dem Bauteil 11c verschiebbar gelagert ist. Das Bauteil 11c umfasst bei der Ausführungsform nach 5 noch einen Rahmen 18, der formstabil gestaltet ist und auch das in 5 rechte Halteelement 8c aufnimmt. Der Rahmen 18 weist, wie 5 zeigt, zwei Rahmenschenkel auf, die den Pumpschlauchabschnitt 5c oben und unten parallel flankieren, und die einteilig in das rechte Halteelement 8c und das links dargestellte Bauteil 11c übergehen. Die elektromotorische Antriebseinheit 19 einschließlich des zugeordneten Lineargetriebes 20 ist im Pumpengehäuse der Infusionspumpe gemäß 1 integriert. Die Ansteuerung des elektromotorischen Antriebs 19 erfolgt in gleicher Weise wie zuvor bei den Ausführungsformen gemäß den 3 und 4 beschrieben. Eine nicht dargestellte Steuereinheit erfasst Signale einer Sensorik, die die Öffnungs- oder Schließstellung der Frontklappe des Pumpengehäuses überwacht. Abhängig von den übermittelten Sensorsignalen wird der elektromotorische Antrieb 19 zum Verstellen des Absperrorgans aktiviert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-