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Die Erfindung betrifft ein Nehmerzylindergehäuse für eine hydraulisch betätigbare Ausrückvorrichtung, wobei das Nehmerzylindergehäuse einen Hydraulikmittelzulauf aufweist und zum Teil ein hydraulisches Kraftübertragungssystem ausbildet. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Ausrückvorrichtung und ein Getriebe mit zumindest einer Kupplung mit einer derartigen Ausrückvorrichtung beziehungsweise Nehmerzylindergehäuse.
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Kupplungen in Kraftfahrzeugen sind in der Regel in einer Getriebeglocke oder in einem Getriebegehäuse angeordnet und wegen der Beanspruchung der Reibbeläge einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt. Aufgrund der Anordnung in der Getriebeglocke oder anderweitig in einem Getriebegehäuse sind die Möglichkeiten der externen Kühlung jedoch beschränkt, was bei einer hohen thermischen Belastung zu Ausfällen der Kupplung führen kann.
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Insbesondere bei hydraulischen Ausrückern kommt eine weitere thermische Belastung hinzu, zumal auch die Kompression des Hydraulikmittels, insbesondere Öl, ebenfalls zu einer gewissen Abwärme führt.
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Die genannten Kupplungen können beispielsweise mittels zentral angeordneter hydraulischer Ausrücker betätigt werden, die ebenso in der Getriebeglocke und koaxial zu einer Getriebewelle angeordnet sind. Die Zuführung des Hydraulikfluids zum Ausrücker erfolgt dabei durch eine Hydraulikleitung, die üblicherweise von außen durch eine Öffnung in die Getriebeglocke geführt wird.
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Der Stand der Technik kennt ferner auch Kühlanordnungen, die sich im Wesentlichen mit einer Kühlluftführung an der Getriebeglocke vorbei und in dieselbe hinein beschäftigen. Dabei wird die Luft entweder durch die Ausrückvorrichtung oder an dieser vorbei zur Kupplung geleitet.
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Aus
US 2013/0240319 A1 ist eine Kupplung bekannt, die mittels einer konzentrisch zur Kupplungsdrehachse angeordneten Turbine den Kupplungsglockeninnenraum mit Luft versorgt, wobei der Luftstrom durch die Ausrückvorrichtung befördert wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ausrückvorrichtung zu schaffen, mittels derer eine verbesserte Kühlung einer Kupplung und/oder der Ausrückvorrichtung erzielbar ist. Gleichermaßen ist es die Aufgabe der Erfindung, die üblichen Vorteile einer Ausrückvorrichtung durch die verbesserte Kühlung nicht negativ zu tangieren und eine einfache und kostengünstige Herstellung zu ermöglichen.
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Bei einem Nehmerzylindergehäuse oder einer Ausrückvorrichtung der eingangs genannten Art wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Nehmerzylindergehäuse ganz oder teilweise einen Kühlmittelführungskanal zur Kühlung ausbildet. Der Kühlmittelführungskanal kann hierbei mehrere Teilstücke haben, die nicht notwendigerweise in Bezug auf die Kühlmittelführung nacheinander folgen, sondern parallel zueinander angeordnet sind. Des Weiteren kann der Kühlmittelführungskanal unterschiedlich geformte Teilstücke aufweisen, wie zum Beispiel ringförmige Teilstücke oder radial verlaufende Teilstücke. Vorteilhafterweise bildet der Kühlmittelführungskanal ein Kanalsystem, womit den Kühlerfordernissen der Kupplung und/oder der Ausrückvorrichtung Sorge getragen werden kann.
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Vorteilhafterweise kann durch den Kühlmittelführungskanal das Kühlmittel speziell in Regionen geleitet werden, in denen Abwärme, insbesondere Reibungswärme, entsteht, um auf diese Weise die Ausbreitung der Wärmeenergie vorteilhaft zu unterbinden. Beispielsweise stellt der Ausrücker, insbesondere ein Ausrücklager, mit den entsprechenden Reibbelägen eine große Wärmequelle dar. Zum einen entsteht Reibungswärme auf den genannten Belägen, die zur Kontaktierung und Drehmomentübertragung vorgesehen sind, aber auch durch das Abwälzen der Wälzkörper im Ausrücklager. Von daher ist es möglich, Kühlmittel aus dem Kühlmittelführungskanal für derartige Wärmequellen, beziehungsweise zu deren Kühlung einzusetzen.
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Eine weitere Wärmequelle, der ebenfalls Sorge getragen werden kann, ist eine Lagerung des Nehmerzylindergehäuses im Kupplungsdeckel, wofür in der Regel ein Kugellager verwendet wird, bei welchem ein Lagerring, beispielsweise ein Außen- und/oder ein Innenring, mit dem Kupplungsdeckel oder dem Nehmerzylindergehäuse einstückig ausgeführt ist.
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Einer vorgenannten Wärmequelle, aber auch jeglicher anderen Wärmequelle, die sich am Nehmerzylindergehäuse einstellt, kann wirkungsvoll mit einer Kühlung mittels eines oder mehrerer Kühlmittelführungskanäle entgegengewirkt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Kühlmittelführungskanal für ein Kühlmittel speziell ausgebildet, wie zum Beispiel, einem Gas oder einem Gasgemisch. Hierbei bieten sich als Gasgemisch Luft oder als Gas Stickstoff an. Daran ist vorteilhaft, dass der Kühlmittelführungskanal in seiner geometrischen Ausgestaltung keine besonderen Anforderungen stellt und ein Kühlsystem als Durchlaufsystem ausgebildet sein kann, wobei das Gas oder Gasgemisch nach dem Kühlvorgang aus dem offenen Kühlsystem entlassen wird. Alternativ sind Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Wasser oder Schmiermittel, als Kühlmittel einsetzbar, wohingegen die jeweilige Flüssigkeit in einem geschlossenen Kühlsystem geführt werden muss. Ein geschlossenes Kühlsystem führt jedoch zu einer besseren Kontrolle, zumal das Wärmeaufkommen per Temperaturmessung überwachbar ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform bildet das Nehmerzylindergehäuse ganz oder teilweise einen Hydraulikmittelkanal und/oder einen Druckraum des hydraulischen Kraftübertragungssystems aus. Das hydraulische Kraftübertragungssystem kann beispielsweise zu einem weiteren Teil durch eine Führungshülse oder einen Gehäusedeckel ausgebildet werden. Genauso kann beispielsweise ein Hydraulikmittelanschluss, der am Nehmerzylindergehäuse fest ausgebildet ist oder mit demselben verbindbar ist, einsetzbar sein. Selbstverständlich kann das Nehmerzylindergehäuse auch zum Teil die Druckkammer ausbilden, die zur hydraulischen Kraftübertragung auf einen Kolben, insbesondere Ringkolben, vorgesehen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform bildet das Nehmerzylindergehäuse eine Aufnahme für einen befestigbaren Hydraulikanschluss oder einen festen Hydraulikanschluss aus.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform läuft der Kühlmittelführungskanal teilweise ringförmig um eine Kupplungsdrehachse um. Solch ein ringförmiges Teilstück des Kühlmittelführungskanals kann beispielsweise verwendet werden, um Abwärme aus dem hydraulischen Kraftübertragungssystems abzuführen oder alternativ/zusätzlich als Kühlmittelverteiler zu fungieren, womit an einer Anzahl von Umfangsstellen Kühlmittel zur Verfügung gehalten wird. Wird das ringförmige Teilstück des Kühlmittelführungskanals also mit anderen Teilstücken, Ableitungen oder dergleichen verbunden, so ist eine effektive Umverteilung des Kühlmittels möglich.
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Vorteilhafterweise umfasst der Kühlmittelführungskanal den Druckraum zumindest teilweise radial. Damit bildet der Kühlmittelführungskanal zumindest teilweise ein ringförmiges Teilstück in der Umgebung des wichtigen Teils des hydraulischen Kraftübertragungssystems aus, um von dort Wärme abführen zu können. Dennoch ist ein leichter Zugang anderer Teilstücke des Kühlmittelführungskanals zum ringförmigen Teilstück möglich, da dieses an einer leicht zugänglichen Position im Nehmerzylindergehäuse angeordnet ist. Außerdem ist es dadurch auch möglich, andere Bauteile außer dem Nehmerzylindergehäuse zur Bildung des Kühlmittelführungskanals zur Kühlung einzusetzen und insbesondere am Nehmerzylindergehäuse anzuschließen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens ein Teilstück des Kühlmittelführungskanals dazu vorgesehen, teilweise durch eine Führungshülse oder einen Gehäusedeckel begrenzt zu werden. Damit findet eine Funktionshäufung an der Führungshülse und/oder am Gehäusedeckel statt. Der Vorteil besteht insbesondere darin, dass bei der Führungshülse und beim Gehäusedeckel es sich um kalt umformbare Bauteile handelt, die grundsätzlich einfacher herzustellen sind und auch geringere Kosten verursachen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform mündet eine Ableitung des Kühlmittelführungskanals in eine Ausrücklageraufnahme des Nehmerzylindergehäuses. Am Ausrücklager des Ausrückers wird, wie bereits vorgehend beschrieben, Reibungswärme frei, die beim Kupplungsvorgang beziehungsweise bei der Betätigung der Kupplung, am Ausrücklager und insbesondere an dessen Reibungsbelegen entsteht. Diese Energie wird während sich die Ausrückvorrichtung im betätigten Zustand befindet generiert und im nachfolgenden, unbetätigten Zustand mit dem Ausrücklager in die Ausrücklageraufnahme des Nehmerzylindergehäuses befördert. Von daher stellt es eine äußerst effektive Möglichkeit dar mittels mindestens einer Ableitung, oder besser einer Mehrzahl von Ableitungen, eine Kühlung der Ausrücklageraufnahme sicherzustellen. Je mehr vom Kühlmittelführungskanal, insbesondere dem ringförmigen Teilstück desselben abgehende Ableitungen vorgesehen werden, desto mehr Kühlmittel kann in die Ausrücklageraufnahme transportiert werden. Weiter ist daran vorteilhaft, dass das Kühlmittel nicht nur am Ausrücklager und am Ausrücker axial vorbeigeführt wird, sondern auch weitere Abwärme von der angrenzenden Kupplung oder Doppelkupplung abziehen kann.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst bei einer Ausrückvorrichtung der eingangs genannten Art, indem der Gehäusedeckel oder die Führungshülse mittels zwei Dichtungen zum Nehmerzylindergehäuse hin abgedichtet ist und eine erste Dichtung der beiden Dichtungen dazu vorgesehen ist, den Kühlmittelführungskanal vom hydraulischen Kraftübertragungssystem, insbesondere der Druckkammer, abzudichten. Damit wird sichergestellt, dass kein Hydraulikmittel, welches insbesondere bei Betätigung unter Druck steht, sich in den Kühlmittelführungskanal hinein pressen lässt. Damit ist ferner sichergestellt, dass der Querschnitt des Kühlmittelführungskanals stets unverändert bleibt und die Förderung des Kühlmittels nicht beeinträchtigt wird. Daran ist weiter vorteilhaft, dass die erste Dichtung sehr leicht zwischen dem Gehäusedeckel beziehungsweise der Führungshülse eingebracht werden kann, womit herstellungstechnisch nur geringer Aufwand entsteht.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Ausrückvorrichtung ist eine zweite Dichtung der zwei Dichtungen dazu vorgesehen, den Kühlmittelführungskanal gegenüber der Außenluft abzudichten und/oder als Anpassungsbauteil für den Gehäusedeckel oder für die Führungshülse zu fungieren. Auf diese Weise wird ein Umformungsschritt zur Anpassung des Gehäusedeckels beziehungsweise der Führungshülse an das Nehmerzylindergehäuse überflüssig, zumal die zweite Dichtung eine Doppelfunktion übernehmen kann, die zum einen die Abdichtung des Kühlmittelführungskanals gegenüber der Außenluft bewerkstelligt und zum anderen die axiale Anpassung des Gehäusedeckels beziehungsweise der Führungshülse an das Nehmerzylindergehäuse einfacher gestaltet.
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Die erste und/oder die zweite Dichtung sind beispielsweise als O-Ringe ausführbar, die aus einem Elastomer hergestellt sind.
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Ferner wird die Aufgabe durch ein Getriebe mit einem Getriebegehäuse und/oder einer Getriebeglocke gelöst, mit zumindest einer Kupplung, wobei eine erfindungsgemäße Ausrückvorrichtung oder ein erfindungsgemäßes Nehmerzylindergehäuse vorgesehen ist. Dieses Getriebe ist vorteilhafterweise hydraulisch schaltbar, muss aber deutlich weniger Abwärme an dessen Funktionsteilen tolerieren, weil die Abwärme, die beim Betrieb des Getriebes anfällt größtenteils über das Kühlungsmittel abgeführt wird.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind der Figurenbeschreibung und/oder den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer gedeckelten, luftgekühlten Ausrückvorrichtung, die hydraulisch betätigbar ist, im Längsschnitt entlang der Kupplungsachse,
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2 das Nehmerzylindergehäuse aus 1,
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3 das Nehmerzylindergehäuse aus 1 in einer geschnittenen Darstellung,
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4 das Nehmerzylindergehäuse aus 1 im Längsschnitt entlang der Kupplungsdrehachse,
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5 das Nehmerzylindergehäuse aus 1 in einer Schnittdarstellung, wobei die Schnittebene senkrecht zur Kupplungsdrehachse orientiert ist,
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6 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ausrückvorrichtung in Schnittdarstellung entlang der Kupplungsdrehachse,
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7 die Ausrückvorrichtung aus 6 und einer drehbaren Lagerung zum Kupplungsdeckel einer Doppelkupplung, und
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8 ein vergrößerter Ausschnitt aus 7.
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1 bis 5 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ausrückvorrichtung und insbesondere das zugehörige Nehmerzylindergehäuse 9.
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Aus 1 ist zu erkennen, dass es sich um eine hydraulisch betätigbare Ausrückvorrichtung handelt, die axial mit dem Gehäusedeckel 6 verschlossen ist und mittels der befüllbaren Druckkammer 3.1 den zweiteiligen ringförmigen Kolben 21 bewegt. Mit dem ringförmigen Kolben 21 bewegt sich auch das an dem Kolben 21 befestigte Ausrücklager 8. Die axial benachbarte Tellerfeder einer Kupplung ist in keiner der 1 bis 5 gezeigt.
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Das Hydrauliksystem der Ausrückvorrichtung umfasst den in der Aufnahme 3.6 befestigbaren Hydraulikanschluss 3.5, der das Hydraulikmittel in den Hydraulikmittelzulauf 3.2 einspeist. Somit kann das Hydraulikmittel, insbesondere Öl oder ein anderes hydraulisches Fluid, durch die Hydraulikmittelöffnungen 3.4 und anschließend durch die Radialausnehmung 3.3 in den ringförmigen Druckraum 3.1 gelangen, der um den Führungszapfen 7 herum angeordnet ist. Wird durch eine nicht abgebildete Geberanordnung das Hydraulikmittel unter Druck gesetzt, so vergrößert sich die Druckkammer 3.1 dadurch, dass der zweiteilige, ringförmige Kolben 21 axial in Richtung der Kupplung bewegt wird, wobei der Führungszapfen 7 zur Führung des zweiteiligen Ringkolbens 21 vorgesehen ist. Lässt der Betätigungsdruck des Hydraulikmittels nach, so bewirkt die Rückstellfeder 11 eine Rückbewegung des Ausrücklagers 8 in die Ausrücklageraufnahme 12 des Nehmerzylindergehäuses 9.
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Im Folgenden wird der Kühlmittelführungskanal, der im Ausführungsbeispiel der 1 bis 5 als Luftführungssystem ausgebildet ist, detailliert beschrieben.
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Die Luft zur Kühlung wird über eine Zuleitung in den Anschluss 1.6 eingepresst, der besonders leicht in 5 zu erkennen ist, um anschließend entlang des Zufuhrteilstücks 1.4, welches aus 3 hervorgeht, durch das Eingangsloch 1.7 in das ringförmige Teilstück 1.1 des Kühlmittelführungskanals zu gelangen, welches in Umfangsrichtung am Nehmerzylindergehäuse 9 teilweise ausgebildet ist. In 3 ist das ringförmige Teilstück 1.1 einsehbar, weil es nicht, wie betriebsgemäß (siehe 1) durch den Gehäusedeckel 6, insbesondere dessen hülsenförmiges Teilstück 6.2, abgedeckt und begrenzt ist.
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Im Betriebszustand der Ausrückvorrichtung dient das ringförmige Teilstück 1.1 des Kühlmittelführungskanals dazu, die Luft in Umfangsrichtung umzuverteilen, sodass die Luft an verschiedenen Stellen zur Kühlung eingesetzt werden kann. In den ringförmigen Teil 1.1 des Kühlmittelführungskanals münden elf Abgangslöcher 1.5, die das ringförmige Teilstück 1.1 über Ableitungen mit der Ausrücklageraufnahme 12 verbinden. Damit kann die Luft an mehreren Stellen des Umfangs genau dorthin befördert werden, wo eine große Wärmeenergie anfällt, nämlich am Ausrücklager und dessen Reibflächen.
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Das Nehmerzylindergehäuse 9 ist somit auf einfache Weise mit einem Luftkompressor oder einer anderen Luftdruckquelle verbindbar, die für einen kontinuierlichen Luftstrom im Kühlmittelführungskanal sorgt. Die Luft wird, wie gerade beschrieben, letztlich in die Ausrücklageraufnahme 12 befördert, wo eine Kühlung des Ausrücklagers 8, aber auch anschließend der axial benachbarten Kupplung gewährleistet ist.
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6, 7 und 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ausrückvorrichtung, die mit einer Führungshülse 15 ausgerüstet ist.
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Das Kanalsystem, beziehungsweise der Kühlmittelführungskanal, ist im Wesentlichen so ausgebildet, wie es auch für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist. In 6 wird veranschaulicht, wie die Luft durch eine Ableitung 1.3 vom ringförmigen Teilstück 1.1 des Kühlmittelführungskanals axial an der Rückstellfeder 11 vorbei in die Ausrücklageraufnahme 12 befördert wird.
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Die Ausrückvorrichtung 19 der 6 unterscheidet sich von der Ausrückvorrichtung 20 der 1 dadurch, dass kein Führungszapfen 7 vorgesehen ist, der mit dem Gehäusedeckel 6 einstückig ausgebildet ist, sondern mit einer Führungshülse 15 versehen ist, die sowohl teilweise das hydraulische System, insbesondere die Druckkammer 3.1 begrenzt, aber auch zur Begrenzung des ringförmigen Teilstücks 1.1 mit ihrem ersten zylindrischen Teilstück 15.2 eingesetzt wird.
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Der zweiteilige Kolben 13, mit seinem Druckring 14, ist, genauso wie die Druckkammer 3.1, radial dünner ausgelegt, wie in der Ausrückvorrichtung der 1. In der Funktionalität besteht jedoch kein Unterschied.
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Die Dichtungen 2, 5 dienen der radialen Abdichtung des ringförmigen Teilstücks 1.1 des Kühlmittelführungskanals. Vorteilhafterweise kann die als O-Ring ausgeführte Dichtung 5 zum Anpassen der Ringführungshülse 15 dienen. Die Dichtung 2 ist ebenfalls als O-Ring ausgebildet, wobei diese sicherstellt, dass kein Öl aus dem ringförmigen Druckraum 3.1 in den Kühlmittelführungskanal 1.1 gelangt.
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Des Weiteren bildet die Außenlaufbahn 4, die zur Lagerung 17 gehört, eine weitere Wärmequelle, die mittels der Luftkühlung in der Ausrücklageraufnahme 12 kompensiert werden kann. Dadurch, dass der Innenring der Lagerung 17 einstückig mit dem Nehmerzylindergehäuse 9 ausgeführt ist, kann die Wärme durch Wärmeleitung innerhalb des Nehmerzylindergehäuses 9 weitergeleitet und dank des belüfteten Innenraumes leicht entfernt werden.
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Da ohnehin ein Hydraulikmittelanschluss erfolgen muss, ist das zusätzliche Einbringen eines Luftzufuhrschlauchs 18, wie er in 7 gezeigt ist, ohne weiteres durch die Kupplungsglocke, die nicht abgebildet ist, einfach zu bewerkstelligen. Bei einem geschlossenen Kühlsystem wäre noch ein nicht abgebildeter Abfuhrschlauch notwendig.
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7 und das aus dieser Figur vergrößerte Teilstück in 8 veranschaulichen nochmals die hohe integrative Kapazität der Ausrückvorrichtung, die synergetisch durch das Luftführungssystem verbessert wird.
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Sollte sich die Lagerung 17, die die Ausrückvorrichtung im Kupplungsdeckel 16 lagert, als große Wärmequelle herausstellen, so ist es möglich, dass die Ableitungen 1.3 nicht unmittelbar in die Ausrücklageraufnahme 12 axial eingeleitet werden, sondern radial näher an die Außenlaufbahn 4 angeordnet werden, um von radial außen in die Ausrücklageraufnahme 12 zu münden. Somit ist es möglich, die kühlende Luft in die unmittelbare Umgebung der Außenlaufbahn 4 zu bringen, um dortigen Wärmeeintrag effektiv abzuführen.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Nehmerzylindergehäuse für eine hydraulisch betätigbare Ausrückvorrichtung, wobei das Nehmerzylindergehäuse einen Hydraulikmittelzulauf aufweist und zum Teil ein hydraulisches Kraftübertragungssystem ausbildet. Um die Nachteile eines Wärmeeintrags durch Reibungswärme oder hydraulisch entstandene Wärme abzuwenden, wird vorgeschlagen das Nehmerzylindergehäuse ganz oder teilweise mit einem Kühlmittelführungskanal zur Kühlung auszubilden. Es entstehen weitere Vorteile, wenn der Kühlmittelführungskanal zu einem Kühlungssystem mit mehreren Kanälen oder Teilstücken desselben ausgebildet wird. Es können mehrere Wärmeenergiequellen mit dem Kühlmittelführungskanal bedient werden beziehungsweise deren Wärme ist über den Kühlmittelführungskanal vorteilhaft abtransportierbar. Insbesondere bei im Kupplungsdeckel gelagerten Ausrückvorrichtungen entstehen vorteilhafte Ausführungsbeispiele.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1
- ringförmiges Teilstück des Kühlmittelführungskanals
- 1.3
- Ableitung des Kühlmittelführungskanals
- 1.4
- Zufuhrteilstück des Kühlmittelführungskanals
- 1.5
- Abgangsloch des Kühlmittelführungskanals
- 1.6
- Anschluss des Kühlmittelführungskanals
- 1.7
- Eingangsloch des Kühlmittelführungskanals
- 2
- erster Dichtring
- 3.1
- Druckraum
- 3.2
- Hydraulikmittelzulauf
- 3.3
- Radialausnehmung
- 3.4
- Hydraulikmittelöffnungen
- 3.5
- Hydraulikanschluss
- 3.6
- Aufnahme
- 4
- Außenlaufbahn
- 5
- zweiter Dichtring
- 6
- Gehäusedeckel
- 6.1
- scheibenförmiger Boden
- 6.2
- hülsenförmiges Teilstück
- 7
- Führungszapfen
- 8
- Ausrücklager
- 9
- Nehmerzylindergehäuse
- 10
- Hydraulikschlauch
- 11
- Rückstellfeder
- 12
- Ausrücklageraufnahme
- 13
- Ringkolben
- 14
- Druckring
- 15
- Führungshülse
- 15.2
- erstes zylindrisches Teilstück
- 15.3
- zweites zylindrisches Teilstück
- 15.4
- erstes ringförmiges Teilstück
- 16
- Kupplungsdeckel
- 17
- Deckellager
- 18
- Luftzufuhrschlauch
- 19
- Ausrückvorrichtung
- 20
- Ausrückvorrichtung
- 21
- Ringkolben
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2012212633 A1 [0005]
- US 2013/0240319 A1 [0007]