DE102014221994A1 - Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen - Google Patents

Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen Download PDF

Info

Publication number
DE102014221994A1
DE102014221994A1 DE102014221994.9A DE102014221994A DE102014221994A1 DE 102014221994 A1 DE102014221994 A1 DE 102014221994A1 DE 102014221994 A DE102014221994 A DE 102014221994A DE 102014221994 A1 DE102014221994 A1 DE 102014221994A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casting
core
procedure
mold
casting core
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102014221994.9A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102014221994B4 (de
Inventor
Karsten Hage
Günter Hammer
Jean-Marc Sègaud
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE102014221994.9A priority Critical patent/DE102014221994B4/de
Publication of DE102014221994A1 publication Critical patent/DE102014221994A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102014221994B4 publication Critical patent/DE102014221994B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C9/00Moulds or cores; Moulding processes
    • B22C9/10Cores; Manufacture or installation of cores
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D29/00Removing castings from moulds, not restricted to casting processes covered by a single main group; Removing cores; Handling ingots
    • B22D29/001Removing cores
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D29/00Removing castings from moulds, not restricted to casting processes covered by a single main group; Removing cores; Handling ingots
    • B22D29/04Handling or stripping castings or ingots
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D31/00Cutting-off surplus material, e.g. gates; Cleaning and working on castings
    • B22D31/002Cleaning, working on castings

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Bearbeiten von Gussteilen beschrieben. Das bearbeitete Gussteil weist mindestens einen Gusskern auf. Bei dem Verfahren wird das Gussteil nach einem Gießprozess aus einer Gussform entnommen. Nach der Entnahme des Gussteils erfolgt ein Nachbearbeiten des Gussteils unter Beibehaltung des Gusskerns in dem Gussteil. Erst unmittelbar vor oder bei der Endreinigung des Gussteils wird der Gusskern aus dem Gussteil entnommen. Es wird auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteils beschrieben.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bearbeiten eines Gussteils. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteils.
  • Bei der Herstellung von Gussteilen werden vor dem Guss Gusskerne in eine Gussform eingebracht, um bei einem Gießprozess Hohlräume bzw. innere Funktionsräume des Gussteils auszubilden. Rohteile aus der Gießerei unterliegen nach dem eigentlichen Gießprozess je nach Verfahren vielfältigen Risiken der Verschmutzung. Beispielsweise werden im Schwerkraftguss oder im Niederdruckguss, sowie Sandguss oder technologisch ähnliche Verfahren zur Abbildung innerer Funktionsräume der Gussteile verlorene Kerne verwendet. Unter verlorenen Kernen werden Gusskerne verstanden, die nach dem Gießprozess bei der Entfernung des Gusskerns zerstört bzw. aufgelöst werden. Allerdings ist die rückstandsfreie Ausbringung und Entsorgung der Kernstrukturen ein komplexer, zeitaufwendiger und sehr verbrauchskostenintensiver Prozess. Bei den nach dem eigentlichen Gießprozess erfolgenden Prozessschritten, wie Entkernen, Sägen, Fräsen, thermische Behandlung, Strahlen, Beschichten und Transport, besteht die Gefahr, dass die Funktionsräume mit Restschmutzpartikeln kontaminiert werden bzw. noch sind. Die auftretenden Verunreinigungen müssen spätestens bei der Endreinigung beseitigt werden, um die erforderliche Bauteilsauberkeit zu erreichen. Rückstände von Kernen können zu einem Schaden an zu veredelnden Oberflächen führen oder den Ausfall eines Aggregats bewirken, beispielsweise, wenn Kernrückstände zur Verstopfung von Ventilen der Kühlkreisläufe führen, die Wasserpumpe aufgrund der Belastung mit Partikeln verschleißt, Kanalbereiche verengt werden, was ein schlechtes Strömungsverhalten von Kühlmittel zur Folge hat, oder gar verstopft werden. Zudem kann massiver Verschleiß in den Lagern der Ventilsteuerung bzw. der Nockenwelle eines Verbrennungsmotors aufgrund von Sand oder Späne im Ölraum auftreten. Weiterhin wird durch raue Kernanhaftungen die Oberflächengüte des Gussteils nachteilig beeinflusst. Bei dem Einsatz von automatisierten Waschprozessen werden nicht immer alle Restschmutzanteile erfasst. Daher muss zusätzlich eine manuelle Reinigung vorgenommen werden. Selbst nach der manuellen Reinigung kann es vorkommen, dass nicht alle Restschmutzanteile beseitigt wurden. Auch kann bei nachfolgenden Bearbeitungsprozessen eine erneute Verschmutzung durch verklemmte Späne in den innenliegenden Geometrien auftreten, welche teilweise auch nicht mit aufwendigen Waschprozessen beseitigt werden können. Es besteht also ein Problem darin, dass bei herkömmlichen Nachberarbeitungsverfahren und Reinigungsverfahren ein großer Aufwand mit wiederholten Reinigungsschritten getrieben werden muss, um die notwendige Bauteilsauberkeit zu erreichen.
  • Es ist folglich Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bearbeiten von Gussteilen zu entwickeln, welches die genannten Nachteile nicht aufweist, d. h. insbesondere weniger aufwendig und trotzdem sicher und zuverlässig ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Patentanspruch 6 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bearbeiten eines Gussteils, welches mindestens einen innenliegenden Gusskern aufweist, wird nach einem Gießprozess das Gussteil aus einer Gussform entnommen. Anschließend wird der Gusskern in dem Gussteil nach Entnahme des Gussteils aus der Gussform beibehalten und es erfolgen ein oder mehrere Nachbearbeitungsschritte des Gussteils unter Beibehaltung des Gusskerns in dem Gussteil. Nach Beendigung der Nachbearbeitung wird der Gusskern erst unmittelbar vor oder bei der Endreinigung des Gussteils entfernt. Unmittelbar vor der Endreinigung soll bedeuten, dass zwischen dem Schritt des Entfernens des Gusskerns und der Endreinigung keine Nachbearbeitungsschritte durchgeführt werden, bei denen eine Kontamination des von dem Gusskern eingenommen Hohlraums auftreten könnte. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass zum einen der während der Nachbearbeitung weiterhin in dem Gussteil verbleibende Gusskern eine Kontamination der von dem Gusskern ausgefüllten Hohlräume verhindert und zum anderen vorteilhaft die Schritte des Entfernens des Gusskerns und der Endreinigung am Ende des Verfahrens zusammengefasst werden können, so dass der Aufwand für das erfindungsgemäße Verfahren im Vergleich zu der herkömmlichen Vorgehensweise reduziert ist.
  • Bei dem Verfahren zum Herstellen eines Gussteils wird zunächst ein über den ganzen Herstellungsprozess stabiler Gusskern in eine Gussform eingebracht. Anschließend wird ein Gießverfahren zur Herstellung des Gussteils durchgeführt. Schließlich wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Bearbeiten eines Gussteils angewandt.
  • Die abhängigen Patentansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Bevorzugt füllt der mindestens eine Gusskern einen Funktionsraum des Gussteils aus.
  • Besonders bevorzugt ist der Gusskern als formstabiler Gusskern ausgebildet. Formstabil soll in diesem Zusammenhang bedeuten, dass der Gusskern bei thermischer oder mechanischer Belastung, also insbesondere bei dem Gießprozess sowie nachfolgend bei der Nachbearbeitung des Gussteils unverändert bleibt, d. h. vor allem keine Kontamination des Gussteils mit Kernmaterial oder eine Restschmutzverschleppung in der Prozesskette verursacht.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bearbeiten eines Gussteils weist der Schritt des Nachbearbeitens des Gussteils mindestens einen der folgenden Prozessschritte auf: Sägen des Gussteils, Fräsen des Gussteils, thermisches Behandeln des Gussteils, Abstrahlen des Gussteils, Beschichten des Gussteils, Transportieren des Gussteils.
  • Der Gusskern sollte einerseits eine ausreichende Stabilität aufweisen, damit er auch während der Nachbearbeitung stabil bleibt, andererseits sollte er jedoch bei gezielter Einwirkung zerfallen. Für diesen Zweck eignen sich zum Beispiel Salz, Sand, Glas oder keramische Verbindungen, die eine gewissen Temperaturbeständigkeit aufweisen, und Mischungen aus den genannten Materialien mit geeigneten Bindungsstoffen.
  • In einer speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bearbeiten eines Gussteils ist der Gusskern als hohler Gusskern ausgebildet. Ein hohler Gusskern hat zum Beispiel den Vorteil, dass weniger Umlaufmaterial benötigt wird und der Gusskörper ein geringeres Gewicht aufweist. Zudem gibt es bei der Zerstörung des Gusskerns mehr Raum für die Bruchbildung bzw. mehr Raum zum Ausspülen der Restbestandteile des Kerns.
  • In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Gussteils wird die Oberfläche des Gusskerns vor oder nach dem Einbringen in die Gussform versiegelt. Auf diese Weise werden ein ungewolltes Auflösen des Kerns und eine damit einhergehende Kontaminierung des Gussteils während des Gusses oder bei der Nachbearbeitung verhindert. Bei dem Schritt des Versiegelns der Oberfläche des Gusskerns kann beispielsweise eine Dünnschicht-Keramik als Versiegelungsmaterial verwendet werden. Alternativ kann der Gusskern bei dem Schritt des Versiegelns verglast werden.
  • In einer weiteren alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Gussteils wird der Gusskern als hohler Glaskern oder als hohler Sandkern ausgebildet.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Gussteils in einer Gussform mit einem Gusskern,
  • 2 ein Flussdiagramm, welches ein herkömmliches Verfahren zum Herstellen eines Gussteils veranschaulicht,
  • 3 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Bearbeiten eines Gussteils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
  • 4 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
  • In 1 ist ein Gussteil 1 schematisch gezeigt. Das Gussteil 1 umfasst in einem seiner Hohlräume einen Gusskern 2 (schraffiert gezeichnet) und ist während eines Gießprozesses von einer Gussform 3 umgeben.
  • In 2 ist ein herkömmliches Verfahren 200 zum Herstellen eines Gussteils 1 schematisch gezeigt. Bei dem Schritt 2.I wird ein Gusskern 2 in eine Gussform 3 eingebracht. Das Gussteil 1 erhält durch die Gussform 3 seine Außenform. Innere Hohlräume und Kanäle des Gussteils bzw. Gusskörpers werden dagegen von der Gestalt und der Positionierung des Gusskerns 2 bestimmt. Bei dem Schritt 2.II wird das eigentliche Gießverfahren zur Herstellung des Gussteils 1 durchgeführt. Dabei wird eine Gussmasse in den von der Gussform 3 und dem Gusskern 2 definierten Hohlraum eingebracht. Bei dem Schritt 2.III wird das Gussteil 1 mitsamt der Gussform 3 und dem Gusskern 2 aus der Gießvorrichtung entnommen. Anschließend wird die Gussform 3 entfernt und der Gusskern 1 ebenfalls aus der Gussform 3 entnommen. Wenn der Gusskern 2 aus Sand und einem thermisch lösbaren Bindemittel, wie zum Beispiel einem Harz, besteht, so hat sich der Gusskern 2 bereits während des Gießprozesses aufgelöst und kann zum Beispiel mit Druckluft ausgeblasen werden. Ist das Bindemittel wasserlöslich, wie zum Beispiel Sand, so kann als Lösemittel Wasser verwendet werden und der Gusskern 2 damit aus dem Gussteil 1 herausgespült werden. Üblicherweise verbleiben nachdem Entfernen des Gusskerns 2 noch Reste des Gusskernmaterials in dem Gussteil 1 und müssen in einem Reinigungsschritt 2.IV beseitigt werden. Dabei kommt zum Beispiel ein Fluid, mit dem das Gussteil unter Hochdruck ausgespühlt wird, zum Einsatz. Bei dem Schritt 2.V findet die eigentliche Nachbearbeitung des Gussteils statt. Die Nachbearbeitung umfasst Arbeitsschritte, wie zum Beispiel das Sägen, Fräsen Strahlen, thermische Vergütung sowie Beschichten. Bei diesen Arbeitsvorgängen kann das Gussteil 1 erneut verunreinigt werden. Diese Verunreinigung kann einerseits nachfolgende Nachbearbeitungsverfahren beeinträchtigen und andererseits auch die Funktionsfähigkeit des Gussteils 1 insgesamt ungünstig beeinflussen. Beispielsweise kann, wenn das Gussteil 1 ein Bauteil einer Maschine ist, eine Verstopfung oder Verengung von Hohlräumen zu einem Defekt und Ausfall der gesamten Maschine führen.
  • Aus diesem Grund muss spätestens nach Beendigung der Nachbearbeitung bei dem Schritt 2.VI eine Endreinigung durchgeführt werden, bei der alle noch verbleibenden Kontaminierungen des Gussteils 1 beseitigt werden. Insgesamt bedingt das Erfordernis der Bauteilsauberkeit bei der herkömmlichen Herangehensweise einen hohen Arbeitsaufwand. Als zusätzliche Arbeitsschritte können beispielsweise Transportschritte und jede Art von Lagerung zwischen den einzelnen Arbeitsschritten anfallen.
  • In 3 wird ein Verfahren 300 zum Bearbeiten eines Gussteils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Das zu bearbeitende Gussteil 1 enthält nach dem eigentlichen Gießprozessschritt noch den Gusskern 2. Der Gusskern 2 ist erfindungsgemäß formstabil und beständig gegenüber dem Gießverfahren sowie nachfolgenden Bearbeitungsschritten. Beispielsweise umfasst der Gusskern 2 formstabile und nur durch spezielle Substanzen lösliche Materialen, wie zum Beispiel Salze, die für eine Formstabilität des Gusskerns 2 während des Gießprozesses und dem anschließenden Nachbearbeiten sorgen. Bei dem Schritt 3.I wird das Gussteil 1 nach dem Gießprozess aus einer Gussform 3 entnommen. Anschließend wird bei dem Schritt 3.II der Gusskern 2 jedoch im Gegensatz zu dem in 2 gezeigten herkömmlichen Verfahren nicht aus dem Gussteil 1 entfernt, sondern in dem Gussteil beibehalten. Bei dem Schritt 3.III erfolgt dann das Nachbearbeiten des Gussteils 1 unter Beibehaltung des Gusskerns 2 in dem Gussteil 1. Auf diese Weise wird nicht nur einer Verschmutzung durch in dem Gussteil 1 verbleibende Rückstände des Gusskerns 2 vorgebeugt, sondern auch verhindert, dass bei dem Nachbearbeitungsschritt 3.III auftretende Schmutzpartikel in die von dem Gusskern 2 ausgefüllten Hohlräume eindringen. Schließlich wird bei dem Schritt 3.IV der Gusskern 2 erst unmittelbar vor oder bei der Endreinigung des Gussteils 1 entfernt. D. h., die Entfernung des Gusskerns 2 und die Endreinigung, bei der beispielsweise auch durch die Nachbearbeitung hervorgerufene Kontaminationen des Gussteils 1 beseitigt werden, kann in einem Arbeitsschritt realisiert werden. Die Endreinigung kann zum Beispiel ein Einbringen von Wasser oder eines Lösungsmittels in den fertigen Gusskörper zur Auflösung und Herauslösung des Gusskerns 2 umfassen. Dies kann zum Beispiel derart erfolgen, dass durch eine bei dem eigentlichen Gießprozessschritt erzeugte Zugangsöffnung zu dem Gusskern mit Hilfe von Düsen bzw. Hochdruckdüsen ein Strahl auf den Gusskern gerichtet wird. Dabei wird der Gusskern durch das mechanische Auftreffen des Fluidstrahls und die Lösewirkung des Lösungsmittels aufgelöst und herausgespült. Beispielsweise wird anschließend das eingebrachte Wasser bzw. Lösemittel selbst durch Ausspülen oder Absaugen aus dem Körper des Gussteils 1 entfernt. Das Auflösen des Gusskerns kann auch mit Hilfe thermischer Einwirkung, beispielsweise durch Verwendung eines heißen Fluids, wie zum Beispiel ein heißes Gas, welches durch eine Zugangsöffnung in das Gussteil eingebracht wird, bewerkstelligt werden. Alternativ kann die thermische Behandlung des Gusskerns auch mit Hilfe einer direkten Flammeneinwirkung erreicht werden.
  • In 4 ist ein Verfahren 400 zum Herstellen eines Gussteils 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Die ersten Schritte 4.I und 4.II des erfindungsgemäßen Verfahrens 400 entsprechen den Schritten 2.I und 2.II des herkömmlichen Verfahrens 200. Bei dem Schritt 4.I wird wie bei dem Schritt 2.I ein Gusskern in eine Gussform eingebracht. Das Gussteil erhält durch die Gussform seine Außenform. Innere Hohlräume und Kanäle des Gussteils bzw. Gusskörpers werden dagegen von der Gestalt und der Positionierung des Gusskerns 2 bestimmt. Bei dem Schritt 4.II wird wie bei dem Schritt 2.II der eigentliche Gießprozess zur Herstellung des Gussteils durchgeführt. Dabei wird eine Gussmasse in den von der Gussform 3 und dem Gusskern 2 definierten Hohlraum eingebracht. Bei dem Schritt 4.III wird das Gussteil 1 nach dem Gießprozess aus der Gussform 3 entnommen. Anschließend wird bei dem Schritt 4.IV der Gusskern 2 jedoch im Gegensatz zu dem in 2 gezeigten herkömmlichen Verfahren nicht aus dem Gussteil 1 entfernt, sondern beibehalten. Bei dem Schritt 4.V erfolgt dann das Nachbearbeiten des Gussteils 1 unter Beibehaltung des Gusskerns 2 in dem Gussteil 1. Auf diese Weise wird nicht nur einer Verschmutzung des Gusskörpers durch in dem Gussteil 1 verbleibende Rückstände des Gusskerns vorgebeugt, sondern auch verhindert, dass bei dem Nachbearbeitungsschritt 4.V auftretende Schmutzpartikel in die von dem Gusskern 2 ausgefüllten Hohlräume eindringen. Schließlich wird bei dem Schritt 4.VI der Gusskern 2 bei der Endreinigung des Gussteils 1 entfernt.
  • Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den in den Figuren dargestellten Verfahren lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche in vielerlei Hinsicht modifiziert werden können. Weiterhin wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein, eine” nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.

Claims (10)

  1. Verfahren (300) zum Bearbeiten eines Gussteils (1), welches mindestens einen Gusskern (2) aufweist, aufweisend die Schritte: – Entnehmen des Gussteils (1) aus einer Gussform (3) nach einem Gießprozess, – Nachbearbeiten des Gussteils (1) unter Beibehaltung des Gusskerns (2) in dem Gussteil (1), – Entfernen des Gusskerns (2) erst unmittelbar vor oder bei der Endreinigung des Gussteils (1).
  2. Verfahren (300) nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Gusskern (2) einen Funktionsraum des Gussteils (1) ausfüllt.
  3. Verfahren (300) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Gusskern (2) als formstabiler Gusskern ausgebildet ist.
  4. Verfahren (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schritt des Nachbearbeitens des Gussteils (1) mindestens einen der folgenden Prozessschritte aufweist: – Sägen des Gussteils, – Fräsen des Gussteils, – thermisches Behandeln des Gussteils, – Abstrahlen des Gussteils, – Beschichten des Gussteils, – Transportieren des Gussteils.
  5. Verfahren (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Gusskern (2) mindestens eines der folgenden Materialien umfasst: – Salz, – Sand, – Glas, – Keramik – und andere geeignete formgebende Materialien
  6. Verfahren (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Gusskern (2) als hohler Gusskern ausgebildet ist.
  7. Verfahren (400) zum Herstellen eines Gussteils (1), aufweisend die Schritte: – Einbringen eines über den ganzen Herstellungsprozess stabilen Gusskerns (2) in eine Gussform (3), – Durchführen eines Gießverfahrens zur Herstellung des Gussteils (1), – Bearbeiten des Gussteils (5) mit dem Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
  8. Verfahren (400) nach Anspruch 7, wobei die Oberfläche des Gusskerns (2) vor oder nach dem Einbringen in die Gussform (3) versiegelt wird.
  9. Verfahren (400) nach Anspruch 8, wobei bei dem Schritt des Versiegelns der Oberfläche des Gusskerns (2) eine Dünnschicht-Keramik, Schichtsilikat oder ein glasartiges Material als Versiegelungsmaterial verwendet wird.
  10. Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei der Gusskern (2) als hohler Glaskern oder als hohler Sandkern ausgebildet wird.
DE102014221994.9A 2014-10-29 2014-10-29 Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen Active DE102014221994B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014221994.9A DE102014221994B4 (de) 2014-10-29 2014-10-29 Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014221994.9A DE102014221994B4 (de) 2014-10-29 2014-10-29 Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102014221994A1 true DE102014221994A1 (de) 2016-05-04
DE102014221994B4 DE102014221994B4 (de) 2023-03-30

Family

ID=55753262

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102014221994.9A Active DE102014221994B4 (de) 2014-10-29 2014-10-29 Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102014221994B4 (de)

Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2454979A1 (de) * 1974-01-07 1975-07-17 Evans Prod Co Verfahren zur herstellung von keine nachbearbeitung erfordernden stahlgusstuecken
JPS62259661A (ja) * 1986-05-07 1987-11-12 Nissan Motor Co Ltd 金型鋳造における中子崩壊方法
DE9204108U1 (de) * 1992-03-27 1993-07-22 Kuka Schweissanlagen + Roboter Gmbh, 8900 Augsburg, De
DE4030016C2 (de) * 1989-09-28 2001-01-18 United Technologies Corp Verfahren zum Verhindern von Bearbeitungsrückständen in spanend zu bearbeitenden Gegenständen und durch das Verfahren geschützter Gegenstand
DE10141633A1 (de) * 2001-08-24 2003-03-13 Eichenauer Gmbh & Co Kg F Verfahren und Vorrichtung zum Entkernen wasserlöslicher Gießkerne
WO2004014581A2 (en) * 2002-08-08 2004-02-19 Consolidated Engineering Company, Inc. Methods and apparatus for heat treatment and sand removal for castings
EP1620216B1 (de) * 2003-05-09 2006-06-21 Hydro Aluminium Deutschland GmbH Formstoff, formteil und verfahren zur herstellung von formteilen für eine giessform
DE102008039308A1 (de) * 2008-08-22 2010-02-25 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zum Zerkleinern von in Gussteilen verbliebenen Sandkernen
DE102012014551A1 (de) * 2012-07-23 2014-06-12 Drahtzug Stein combicore GmbH & Co. KG Reinigungsanlage und Reinigungsverfahren

Patent Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2454979A1 (de) * 1974-01-07 1975-07-17 Evans Prod Co Verfahren zur herstellung von keine nachbearbeitung erfordernden stahlgusstuecken
JPS62259661A (ja) * 1986-05-07 1987-11-12 Nissan Motor Co Ltd 金型鋳造における中子崩壊方法
DE4030016C2 (de) * 1989-09-28 2001-01-18 United Technologies Corp Verfahren zum Verhindern von Bearbeitungsrückständen in spanend zu bearbeitenden Gegenständen und durch das Verfahren geschützter Gegenstand
DE9204108U1 (de) * 1992-03-27 1993-07-22 Kuka Schweissanlagen + Roboter Gmbh, 8900 Augsburg, De
DE10141633A1 (de) * 2001-08-24 2003-03-13 Eichenauer Gmbh & Co Kg F Verfahren und Vorrichtung zum Entkernen wasserlöslicher Gießkerne
WO2004014581A2 (en) * 2002-08-08 2004-02-19 Consolidated Engineering Company, Inc. Methods and apparatus for heat treatment and sand removal for castings
EP1620216B1 (de) * 2003-05-09 2006-06-21 Hydro Aluminium Deutschland GmbH Formstoff, formteil und verfahren zur herstellung von formteilen für eine giessform
DE102008039308A1 (de) * 2008-08-22 2010-02-25 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zum Zerkleinern von in Gussteilen verbliebenen Sandkernen
DE102012014551A1 (de) * 2012-07-23 2014-06-12 Drahtzug Stein combicore GmbH & Co. KG Reinigungsanlage und Reinigungsverfahren

Also Published As

Publication number Publication date
DE102014221994B4 (de) 2023-03-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1929146B8 (de) Verfahren zur herstellung eines kolbens für einen verbrennungsmotor sowie danach hergestellter kolben
EP3055089B1 (de) Feingussverfahren hohler bauteile
DE102006049219A1 (de) Hochdruckturbinen-Schaufel und Verfahren zur Reparatur von Hochdruckturbinen-Schaufeln
DE102016213917A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bauteils und nach dem Verfahren hergestelltes Bauteil
WO2019141783A1 (de) Verfahren zur herstellung eines keramischen kerns für das herstellen eines gussteils mit hohlraumstrukturen sowie keramischer kern
DE102017122973A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines keramischen Kerns für das Herstellen eines Gussteils mit Hohlraumstrukturen sowie keramischer Kern
DE102014221994B4 (de) Herstellen und Bearbeiten von Gussteilen
DE112015001193B4 (de) Aufschlämmung zur Ausbildung eines Formwerkzeugs, Formwerkzeug, und Verfahren zur Herstellung eines Formwerkzeugs
EP3024607B1 (de) Giessvorrichtung und giessverfahren
WO2003024642A1 (de) Verfahren zum herstellen von gussstücken, formsand und seine verwendung für die durchführung des verfahrens
WO2018091216A1 (de) Verfahren zur additiven herstellung eines bauteils und computerlesbares medium
AT520370B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Werkstückes
DE102012217939A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kernen für die gießtechnische Herstellung von Werkstücken
EP3088122B1 (de) Reparatur von einkristallinen strömungskanalsegmenten mittels einkristallinem umschmelzen
DE102014207791A1 (de) Verfahren zum Feingießen von metallischen Bauteilen
DE1577149A1 (de) Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Kernreaktorbauteilen aus Zircaloylegierungen
DE10218519C1 (de) Verfahren zur Reinigung von Gegenständen mittels eines komprimierten Reinigungsmediums
WO2022084010A1 (de) Verfahren zum herstellen eines formteils, formteil sowie verfahren zum herstellen eines bauteils
DE102011113157A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung eines gerichtet erstarrten oder einkristallinen Gussteils
DE102020118095A1 (de) Verfahren zur additiven Herstellung eines Werkstücks mit zumindest einem Kanal
EP0543092B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferkokillen für das Stranggiessen von Stahl
DE102021201476A1 (de) Gehäuse umfassend mindestens einen Kanal zum Führen eines Kältemittels sowie Verfahren zum Herstellen eines entsprechenden Gehäuses
DE102022122244A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Turbinentriebwerksteilen durch Metallspritzguss
DE1577099C (de) Verfahren zum Herstellen eines Leicht metallkolben mit einem in seinem Kopfteil angeordneten, geschlossenen Ringkanal
DE102016009658A1 (de) Verfahren zum Gießen eines Gussbauteils aus einer Metallschmelze

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final