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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einem öffnungsfähigen Dachflächenbauteil, zum wahlweisen zumindest teilweisen Öffnen oder Verschließen einer Dachöffnung, wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil in einem Führungselement verschiebbar angeordnet ist, wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil über ein erstes Gleitelement über eine Kulissenbahn mit dem Führungselement verbunden ist und wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil mit einem ersten Ende eines Antriebslenkers gelenkig verbunden ist, wobei der Antriebslenker mit einem zweiten Ende mit einem zweiten Gleitelement an einem ersten Angriffspunkt verbunden ist, und wobei das zweite Gleitelement im Führungselement angeordnet ist.
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Stand der Technik
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Die
DE 10 2005 059 285 A1 offenbart ein Fahrzeugdach mit einem verschiebbarem Deckelelement. Das Deckelelement ist in einer Führungsschiene verschiebbar gelagert, wobei das Deckelelement über ein erstes Gleitelement über eine Kulissenbahn mit der Führungsschiene verbunden ist. Weiterhin ist das Deckelelement mit einem in der Führungsschiene mit einem zweiten Gleitelement verbundenen Antriebslenker gelenkig verbunden.
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Aus der
DE 10 2009 008 117 A1 ist ein Fahrzeugdach bekannt, wobei ein Deckel über ein Gleitelement in einer Führungsschiene in einem vorderen Bereich des Deckels geführt ist. In einem etwas dahinter gelegenen Bereich ist der Deckel über ein zweites Gleitelement in der Führungsschiene geführt.
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Bei dieser Ausführungsform ist es nachteilig, dass die beiden Gleitelement relativ nah aneinander angeordnet sind, wodurch nur geringe Kräfte aufgenommen werden können. Beispielsweise wirken beim Öffnen des Deckels während der Fahrt hohe Kräfte, wodurch die einzelnen Bauteile hoch beansprucht werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Fahrzeugdächer der genannten Art in dieser Hinsicht zu verbessern und insbesondere ein Fahrzeugdach anzugeben, welches die wirkenden Kräfte besser aufnehmen kann, ohne die einzelnen Bauteile hoch zu beanspruchen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Fahrzeugdach mit einem öffnungsfähigen Dachflächenbauteil, zum wahlweisen zumindest teilweisen Öffnen oder Verschließen einer Dachöffnung, wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil in einem Führungselement verschiebbar angeordnet ist, wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil über ein erstes Gleitelement über eine Kulissenbahn mit dem Führungselement verbunden ist und wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil mit einem ersten Ende eines Antriebslenkers gelenkig verbunden ist, wobei der Antriebslenker mit einem zweiten Ende mit einem zweiten Gleitelement an einem ersten Angriffspunkt verbunden ist, und wobei das zweite Gleitelement im Führungselement angeordnet ist, wobei das öffnungsfähige Dachflächenbauteil zusätzlich mit einem ersten Ende eines Scherengelenk-Oben verbunden ist, wobei das Scherengelenk-Oben mit einem zweiten Ende mit einem ersten Ende eines Scherengelenk-Unten gelenkig verbunden ist, wobei das Scherengelenk-Unten mit einem zweiten Ende gelenkig mit dem zweiten Gleitelement an einem zweiten Angriffspunkt verbunden ist.
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Das zweite Gleitelement wird zum Öffnen und Schließen des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform motorisch, bevorzugt elektrisch, angetrieben.
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Alternativ kann das öffnungsfähige Dachflächenbauteil auch manuell bedient werden.
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Der Antriebslenker ist mit einem ersten Ende mit dem ersten Angriffspunkt des zweiten Gleitelements schwenkbar verbunden. Der Antriebslenker ist mit einem zweiten Ende mit dem öffnungsfähigen Dachflächenbauteil schwenkbar verbunden. Das öffnungsfähige Dachflächenbauteil weist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einen Rahmen auf, an dem das zweite Ende des Antriebslenkers gekoppelt ist.
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Der Rahmen des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils weist ein erstes Ende auf, an welchem das erste Gleitelement schwenkbar gelagert ist. Das erste Gleitelement ist in einer Kulissenbahn des Führungselements geführt.
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Der Rahmen des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils weist ein zweites Ende auf, wobei ein erstes Ende des Scherengelenk-Oben mit dem Rahmen gelenkig verbunden ist. Das Scherengelenk-Oben ist mit einem zweiten Ende mit einem ersten Ende des Scherengelenk-Unten gelenkig verbunden.
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Das Scherengelenk-Unten ist mit einem zweiten Ende mit einem zweiten Angriffspunkt des zweiten Gleitelements gelenkig verbunden.
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Da die Krafteinleitung auf das zweite Gleitelement über den ersten Angriffspunkt und den zweiten Angriffspunkt erfolgt, können die Bauteile kleiner ausgebildet werden, bzw. können höhere Kräfte aufnehmen, wodurch sich das öffnungsfähige Dachflächenbauteil auch bei hohen Geschwindigkeiten problemlos öffnen lässt.
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Durch die erfinderische Lösung wird erreicht, dass die Abstützlänge des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils vergrößert wird, wodurch die auf das öffnungsfähige Dachflächenbauteil wirkenden Kräfte und Momente besser aufgenommen werden können.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen angegeben.
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Der erste Angriffspunkt und der zweite Angriffspunkt sind voneinander beabstandet angeordnet, wobei ein großer Abstand zwischen beiden Angriffspunkten ein Vorteil ist, da die an den Angriffspunkten eingeleiteten Kräfte und Momente günstig verteilt werden.
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Der Antriebslenker ist über einen Koppellenker mit dem Scherengelenk-Oben verbunden.
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Da zwischen den genannten Bauteilen zu viele Freiheitsgrade sind, wird der Koppellenker zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Scherengelenk-Oben der Koppellenker eingesetzt.
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Der Koppellenker bewirkt, dass Antriebslenker und Scherengelenk einen definierten Abstand zueinander aufweisen. Dadurch muss das Scherengelenk-Oben der Bewegung des Antriebslenkers folgen an der Koppelstelle des Koppellenkers folgen.
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Erfindungsgemäß ist das öffnungsfähige Dachflächenbauteil ein Flächenspriegel, eine Dachkappe oder ein Panoramaglasdach.
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Der Flächenspriegel oder die Dachkappe können transparent ausgebildet sein, oder transparente Elemente aufweisen.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist ein drittes Gleitelement im Führungselement angeordnet.
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Das dritte Gleitelement ist in Fahrzeuglängsrichtung gesehen hinter dem zweiten Gleitelement angeordnet. Das dritte Gleitelement ist mit dem zweiten Gleitelement gekoppelt und wird mit diesem beim Öffnen und Schließen des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils mit bewegt.
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Das dritte Gleitelement weist im Bereich der Verbindungsstelle des Scherengelenk-Oben und Scherengelenk-Unten eine Abstützaufnahme auf. Die Abstützaufnahme ist ein Abschnitt am dritten Gleitelement, an welchem sich die Verbindungsstelle Scherengelenk-Oben und Scherengelenk-Unten abstützen kann. Die Verbindung zwischen der Abstützaufnahme und der Verbindungsstelle Scherengelenk-Oben und Scherengelenk-Unten ist in einer bevorzugten Ausführungsform lösbar ausgebildet. Durch das dritte Gleitelement wird die Abstützfläche noch größer, wodurch noch höhere Kräfte aufgenommen und abgeleitet werden können.
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Alternativ können das zweite Gleitelement und das dritte Gleitelement einstückig ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist das Führungselement eine Führungsschiene. Die Führungsschiene kann aus Kunststoff oder Metall, beispielsweise Aluminium, hergestellt sein. Bevorzugt wird die Führungsschiene als Strangpressprofil hergestellt ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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1 ist eine schematische Darstellung eines öffnungsfähigen Dachflächenbauteils aus dem Stand der Technik bekannt.
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2 ist eine erste schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen öffnungsfähigen Dachflächenbauteils.
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3 ist eine zweite schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen öffnungsfähigen Dachflächenbauteils
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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In 1 ist eine schematische Darstellung eines öffnungsfähigen Dachflächenbauteils 1 aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei ist ein zweites Gleitelement 2 mit einem ersten Ende mit dem Dachflächenbauteil 1 verbunden. Das Dachflächenbauteil 1 weist dabei bevorzugt einen Rahmen auf, wobei ein erstes Ende des Rahmens ein erstes Gleitelement 8 aufweist, welches schwenkbar in einer Kulissenbahn eines Führungselements 7 in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar angeordnet ist. Das zweite Gleitelement weist ein zweites Ende auf, welches mit einem ersten Angriffspunkt des zweiten Gleitelements 6 verbunden ist, wobei das zweite Gleitelement 6 antreibbar ausgebildet ist.
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Diese Konstruktion erlaubt jedoch nur die Aufnahme kleiner Kräfte und Momente.
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In 2 ist eine erste erfindungsgemäße Ausführung eines öffnungsfähigen Dachteils dargestellt, wobei diese Ausführung um zumindest ein Scherengelenk-Oben 4 erweitert ist. Das Scherengelenk-Oben 4 ist mit einem ersten mit dem öffnungsfähigen Dachflächenbauteil 1, bevorzugt mit einem zweiten Ende des Rahmens des öffnungsfähigen Dachflächenbauteils 1, verbunden. Das Scherengelenk-Oben 4 weist ein zweites Ende auf, welches mit einem ersten Ende eines Scherengelenk-Unten 5 verbunden ist, und bildet gemeinsam einen sogenannten Zweischlag. Das Scherengelenk-Unten 5 weist ein zweites Ende auf, welches mit einem zweiten Angriffspunkt des zweiten Gleitelements 6 verbunden ist. Der zweite Angriffspunkt des zweiten Gleitelements 6 ist vom ersten Angriffspunkt des zweiten Gleitelements 6 beabstandet. Ein Koppellenker 3 verbindet den Antriebslenker 2 mit dem Scherengelenk-Oben 4, wodurch der Bewegungsablauf des Antriebslenkers 2 und dem Scherengelenk-Oben 4 definiert zueinander ablaufen können.
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3 ist eine verbesserte Ausführungsform von 2. Es wird ein drittes Gleitelement 9 verwendet, wobei das zweite Gleitelement 6 und das dritte Gleitelement 9 miteinander gekoppelt sind. Das dritte Gleitelement 9 weist eine Abstützaufnahme auf, welche an der Verbindungsstelle des Scherengelenk-Oben 4 und Scherengelenk-Unten 5 angeordnet ist.
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Die Erfindung ermöglicht die Aufnahme und Weiterleitung hoher Kräfte und Momente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachflächenbauteil
- 2
- Antriebslenker
- 3
- Koppellenker
- 4
- Scherengelenk-Oben
- 5
- Scherengelenk-Unten
- 6
- zweites Gleitelement
- 7
- Führungselement
- 8
- erstes Gleitelement
- 9
- drittes Gleitelement