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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugrad nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Es ist bereits hinlänglich bekannt, Fahrzeugräder für Kraftfahrzeuge pannensicher auszuführen. Hierzu weisen derartige Fahrzeugräder ein auf die Felge aufgesetztes Stützelement auf, dass bei aus dem Fahrzeugreifen entwichener Luft eine Weiterfahrt des mit einem derartigen Fahrzeugrad ausgestatteten Kraftfahrzeuges unter eingeschränkten Bedingungen ermöglicht. Das Stützelement kann dabei sowohl als einteiliges Stützelement ausgeführt sein oder aus mehreren, miteinander verbindbaren Elementen bestehen. Geeignete Werkstoffe hierfür sind beispielsweise Kunststoffe oder Aluminiumwerkstoffe. Um ein derartiges Stützelement auf der Felge des Fahrzeugrades montieren zu können, ist es insbesondere bei einteiligen Stützelementen von Vorteil, wenn die Felge aus zwei in Achsrichtung miteinander verbindbaren Felgenteilen zusammengesetzt ist und folglich aus einer Felgenschüssel und einem Verschlussring besteht. Die
DE 2 644 459 A1 , die
EP 1 782 967 A1 und die
EP 1 541 384 A1 offenbaren jeweils ein Fahrzeugrad mit einem Fahrzeugreifen, das eine derartige, zweiteilige Felge aufweist, die aus einer Felgenschüssel und einem mit der Felgenschüssel verbindbaren Verschlussring besteht. Zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring ist jeweils eine Dichtung angeordnet, die nach der
DE 2 644 459 A1 ein O-Ring sein kann, der bei der Verbindung der Felgenschüssel mit dem Verschlussring in einem hierfür zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring vorgesehenen Freiraum zusammengedrückt wird und dadurch eine Abdichtung erzeugt. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass eine derartige Dichtung den an sie gestellten Anforderungen nicht genügend gerecht wird. Im Laufe der Lebensdauer eines Fahrzeugrades kann es insbesondere durch thermische Einflüsse, wie sie durch benachbart angeordnete Bremsen hervorgerufen werden, zu einem vorzeitigen Verschleiß der Dichtungen kommen. Auch chemische, beispielsweise durch Öle oder durch Waschlösungen zur Reinigung des Fahrzeugs hervorgerufene Einflüsse können sich nachteilig auf die Dichtung auswirken. Je nach Einsatzzweck des Fahrzeuges müssen die Dichtungen in diesem Bereich eines Fahrzeugrades zum Teil erhebliche Beanspruchungen unbeschadet überstehen. Gedacht ist hier zum Beispiel an den Einsatz im Gelände. Einfache Dichtungen, wie der bereits erwähnte O-Ring, sind folglich nicht ausreichend, ein mit einem Stützelement ausgestattetes, eine zweiteilige Felge aufweisendes Fahrzeugrad optimal abzudichten. Undichtheiten und damit die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit zwischen die Felgenschüssel und den Verschlussring führen jedoch dazu, dass möglicherweise Korrosion entsteht beziehungsweise die im Fahrzeugreifen komprimierte Luft entweicht, so dass das Fahrzeugrad damit insgesamt unbrauchbar wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugrad bereitzustellen, bei dem zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring eine möglichst einfach ausgeführte und dennoch zuverlässige Abdichtung gegeben ist, die auch extremen Beanspruchungen gerecht wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der sich anschließenden Unteransprüche.
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Ein Fahrzeugrad mit einem Fahrzeugreifen und einer zweiteiligen Felge, die aus einer Felgenschüssel und einem mit der Felgenschüssel verbindbaren Verschlussring besteht, wobei zwischen Felgenschüssel und Verschlussring eine Dichtung angeordnet ist, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet, dass die Dichtung mindestens zwei, einen radialen Abstand zueinander aufweisende Dichtungsringe aufweist, die über einen Steg miteinander verbunden sind.
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Mit dieser speziellen Dichtung wird auch ein vollständig neues Dichtungssystem zur Verfügung gestellt, bei dem durch die Verbindung von Dichtringen mit dazwischen angeordneten Stegen ein kommunizierendes Volumen geschaffen wird. Durch die über einen Steg miteinander verbundenen Dichtungsringe ist zudem eine Art Labyrinthdichtung gegeben, die in der Lage ist, das aus zwei Teilen zusammengesetzte Fahrzeugrad optimal abzudichten. Ein derartiges ausgestattetes Fahrzeugrad ist in der Lage, auch höchsten Beanspruchungen, wie sie beispielsweise bei Fahrten im Gelände auftreten können, gerecht zu werden.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring ein die Dichtung aufnehmender Dichtungssitz vorhanden ist. Ein wesentlicher Vorzug einer derartigen Dichtung besteht in ihrer einfachen Montage. Die gesamte Dichtung wird bei der Verbindung der aus Felgenschüssel und Verschlussring bestehenden Felge lose in den hierfür vorhandenen Dichtungssitz eingelegt, woran sich die Verbindung von Verschlussring und Felgenschüssel anschließt. Während der Verschraubung von Verschlussring und Felgenschüssel fügt sich die Dichtung passgenau in den Dichtungssitz ein. Der Dichtungssitz ist bevorzugt der Geometrie der speziellen Dichtung nach der Erfindung angepasst. Dies kann einerseits bedeuten, dass die Dichtung exakt in den Dichtungssitz einsetzbar ist und unmittelbar an dessen Innenoberfläche anliegt. Andererseits umfasst diese Lösung auch eine Ausführungsform, bei der die Dichtungsringe durch den Dichtungssitz geringfügig zusammengepresst werden. Durch diese Maßnahme wird die Dichtungswirkung zusätzlich gesteigert. Natürlich bedarf es hierzu in erster Linie elastisch verformbarer Dichtungsringe, wobei eine plastische Verformung der Dichtungsringe ebenfalls im Bereich der Erfindung liegt.
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Entsprechend einem weiterführenden Gedanken sind die Dichtungsringe mit einer kreisrunden oder ovalen Querschnittsgeometrie ausgestattet, wobei der Steg bevorzugt als ein Flachprofil ausgebildet ist. Diese Ausführungsvariante bietet den entscheidenden Vorteil, dass bei der Montage der Felge nicht mehrere, einzelne Dichtungsringe eingesetzt werden müssen, um eine Abdichtung zu erreichen. Die Verbindung über einen Steg hat auch den Vorzug einer begrenzten elastischen Verformbarkeit der gesamten Dichtung in radialer Richtung, so dass hierdurch zum Beispiel Bauteiltoleranzen ausgeglichen werden können.
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Ein weiterer und für die Umsetzung der optimierten Dichtung nach der Erfindung sehr wesentlicher Vorteil des Steges zur Verbindung der Dichtungsringe besteht jedoch auch darin, dass dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Dichtung mehrteilig auszuführen. Hierunter ist im erfindungsgemäßen Sinne eine Dichtung zu verstehen, die aus den bereits erwähnten, über einen Steg miteinander verbundenen Dichtungsringen besteht und die im Bereich des Steges zusätzlich einen, in den Dichtungssitz eingebrachten, den Steg integrierenden, elastisch verformbaren Elastomerwerkstoff aufweist. Mit anderen Worten wird beim Einsetzen der Dichtung zwischen Verschlussring und Felgenschüssel im Bereich der Stege ein derartiger Elastomerwerkstoff eingespritzt beziehungsweise aufgebracht, der nach dem Verbinden des Verschlussringes mit der Felgenschüssel, ohne seine elastischen Eigenschaften zu verlieren, aushärtet und damit eine zusätzliche optimierte Dichtung der gesamten Felge ermöglicht. Von diesem Lösungsvorschlag ist auch ein Verkleben, also im weiteren Sinne eine stoffschlüssige Verbindung der durch einen Steg verbundenen Dichtringe mit dem Dichtungssitz umfasst. Bei dem Elastomerwerkstoff kann es sich beispielsweise um eine Gummilösung handeln. Eine derartige Abdichtung der Felge genügt auch höchsten Anforderungen und erlaubt, verglichen mit bekannten Lösungen, eine wesentlich verlängerte Lebensdauer des Fahrzeugrades.
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Als eine spezielle Weiterbildung der Erfindung ist darüber hinaus eine Ausführung zu betrachten, bei der die Dichtung aus insgesamt drei Dichtungsringen mit dazwischen angeordneten Stegen besteht. Mit einer derartigen Dichtung wird eine zusätzliche Verbesserung der Dichtungswirkung zwischen Verschlussring und Felgenschüssel erreicht. Eine weitere, darüber hinausgehende Steigerung der Dichtungswirkung durch das Aneinanderfügen von mehr als drei Dichtungsringen erscheint weder praktikabel, noch steigerungsfähig.
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Um zu vermeiden, dass die Dichtung bei der Montage der Felge unnötig elastisch verformt wird, geht ein anderer Vorschlag nach der Erfindung dahin, zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring wenigstens einen Abstandshalter in eine hierfür vorhandene Nut einzusetzen. Eine derartiger Abstandshalter wahrt folglich eine gewisse Distanz zwischen dem mit der Felgenschüssel verschraubten Verschlussring, ohne dabei die Dichtung in ihrer Wirkung einzuschränken.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante eines derartigen Abstandhalters wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass der Abstandshalter als ein entlang einer Radiuslinie der Felge umlaufender, bei der Montage der Felge verformbarer Draht mit ursprünglich kreisförmigem Querschnitt ausgeführt ist. Bevorzugt wird dabei davon ausgegangen, dass dieser Draht plastisch oder elastisch verformbar ist.
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Als Werkstoff für den aus einem Draht gefertigten Abstandshalter weist insbesondere Aluminium besondere Vorteile auf. Dieser Werkstoff verfügt sowohl über eine gewisse Elastizität, als auch über eine plastische Verformbarkeit, ohne bei dieser Verformung zerstört zu werden. Darüber hinaus lässt sich der Abstandshalter aus Aluminiumdraht kostengünstig ausführen. Ein derartiger Aluminiumdraht ist einfach zu montieren und wahrt dennoch den zuvor genannten Abstand zur Optimierung der Dichtungswirkung zwischen Verschlussring und Felgenschüssel.
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Je nach Felgengröße des Fahrzeugrades kann es von Vorteil sein, wenn zwischen der Felgenschüssel und dem Verschlussring mehrere Abstandshalter vorhanden sind. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Spannungen bei der Montage der Felge, das heißt während der Verbindung von Felgenschüssel und Verschlussring vermeiden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung geht dahin, auf die Felge des Fahrzeugrades ein Stützelement lösbar und damit austauschbar aufzusetzen. Die lösbare Verbindung zwischen Stützelement und Felge hat den wesentlichen Vorzug, dass das Stützelement den jeweils gegebenen Bedingungen angepasst werden kann. Mit anderen Worten wird das Stützelement in Abhängigkeit von der zu erwartenden Belastung des Fahrzeugrades ausgetauscht.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeugrad weist eine extrem breite Anwendungspalette auf. So ist es beispielsweise auch möglich das Fahrzeugrad für militärische Zwecke einzusetzen, wobei in diesem Fall ein besonderer Schutz des Fahrzeugrades gewährleistet sein muss, weil dieses beispielsweise beschusssicher auszuführen ist. Darüber hinaus lässt sich problemlos eine Diebstahlsicherung erreichen, wenn die zur Verbindung von Felgenschüssel und Verschlussring zum Einsatz kommenden Schraubenköpfe der verwendeten Schraubenbolzen durch einen einteilig ausgeführten Schutzring abgedeckt sind. Ein derartiger Schutzring weist zudem eine optisch ansprechende Gestaltung auf, so dass er durchaus auch zur Verbesserung des Designs des Fahrzeugrades beiträgt.
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Wird die Felge als eine Steilschulterfelge ausgelegt, so gewährleistet dies einen optimalen Sitz des darauf montierten Fahrzeugreifens.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass die Felge ein Flachbett aufweist und aus einer hochfesten Aluminiumlegierung, aus einer Titanium-Legierung oder aus Stahl besteht. Die Ausführung der Felge mit einem Flachbett hat den wesentlichen Vorzug, dass sowohl der Fahrzeugreifen, als auch ein einzusetzendes Stützelement problemlos montiert werden können. Sowohl der Fahrzeugreifen, als auch das Stützelement können bei dieser Felgengestaltung in Richtung der Fahrzeugradachse auf die Felge aufgeschoben werden. Nach der Verschraubung der Felgenschüssel mit dem Verschlussring ist das Fahrzeugrad bereits fertig montiert und einsatzbereit. Anwendbar ist diese Lösung sowohl für Fahrzeugreifen mit und ohne einen Schlauch. Die Herstellung der Felge aus einer hochfesten Aluminiumlegierung ist dann zu bevorzugen, wenn das Fahrzeuggewicht eine entscheidende Rolle spielt. Aluminium ist ein sehr leichter Werkstoff und spart daher Gewicht ein, was sich auch positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Ein weiterer Vorzug der Verwendung von Aluminium besteht insbesondere bei Militärfahrzeugen darin, dass das Aluminium eine energieabsorbierende Eigenschaft aufweist und damit bei einem eventuellen Beschuss des Fahrzeugrades eine Schrappnellbildung verhindert. Eine derartige Schrappnellbildung tritt auf, wenn ein Geschoss auf einen Untergrund mit höherer Festigkeit auftrifft und dabei zerplatzt. Dies kann bei herkömmlichen Fahrzeugrädern zu einer vollständigen Zerstörung des Fahrzeugrades führen. Zudem besteht die Gefahr, dass Geschossteile in das Innere des Fahrzeugs eindringen, was es unbedingt zu verhindern gilt.
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Wie bereits ausgeführt wurde, eignet sich die erfindungsgemäße Felge eines Fahrzeugrades insbesondere mit einem Flachbett in sehr vorteilhafter Weise dazu, sowohl einen Fahrzeugreifen, als auch ein Stützelement zu montieren. Darüber hinaus ist die Felge zur Montage von Niederquerschnittsreifen geeignet, was durch die Verringerung des Fahrzeugreifenquerschnittes insbesondere bei Militärfahrzeugen ein zusätzliches Sicherheitspotenzial bietet.
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Bevorzugt sind erfindungsgemäß der Dichtungssitz, die darin eingesetzte Dichtung, zusammen mit dem in den Dichtungssitz eingebrachten Elastomerwerkstoff oder Klebstoff und wenigstens ein in eine Nut eingesetzter Abstandshalter Bestandteile eines Dichtungssystems des Fahrzeugrades, das in seiner Dichtungswirkung, verglichen mit bekannten Lösungen, entscheidend verbessert ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Das gezeigte Ausführungsbeispiel stellt dabei keine Einschränkung auf die dargestellte Variante dar, sondern dient lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung. Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigt:
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1: einen teilweisen Querschnitt durch ein montiertes Fahrzeugrad,
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2: eine Explosivdarstellung des Fahrzeugrades aus 1,
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3: ausschnittsweise den Bereich der Verbindung zwischen Felgenschüssel und Verschlussring,
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4: eine vergrößerte Ansicht des Bereiches der erfindungsgemäßen Dichtung und
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5: eine vergrößerte Ansicht des Bereiches eines Abstandshalters in der Felge.
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Der in der 1 gezeigte Querschnitt durch ein montiertes Fahrzeugrad 1 lässt erkennen, dass dieses aus einer insgesamt mit 3 bezeichneten Felge besteht, die einen Fahrzeugreifen 2 aufnimmt. Zur Fixierung des Fahrzeugreifens auf der Felge 3 dienen dabei seitlich die Felge 3 begrenzende Schultern 24. Zur Befüllung des Fahrzeugreifens 2 mit Druckluft ist ferner eine in der 1 lediglich andeutungsweise dargestellte Ventilbohrung 23 nutzbar, in die ein geeignetes Ventil einsetzbar ist. Die Felge 3 in 1 weist ferner ein Flachbett 22 auf, so dass ein Stützelement 18 innerhalb des Fahrzeugreifens 2 auf die Felge 3 aufgesetzt werden kann. Das Stützelement 18 ist hierbei einteilig ausgeführt und dient dazu, das mit einem derartigen Fahrzeugrad 1 ausgestattete Kraftfahrzeug unter eingeschränkten Bedingungen weiter fahren zu können, selbst wenn die im Fahrzeugreifen 2 ursprünglich vorhandene Luft teilweise oder vollständig aus dem Fahrzeugreifen 2 entwichen ist. Dieser Zustand wird allgemein auch als „Run-Flat-Einsatz“ bezeichnet. Wie aus der 1 ferner ersichtlich wird, besteht die Felge 3 aus zwei miteinander verbundenen Einzelteilen, nämlich einer Felgenschüssel 4 und einem Verschlussring 5. Die Felgenschüssel 4 und der Verschlussring 5 sind über mehrere, entlang des Umfanges der Felge 3 verteilt angeordnete Schraubenbolzen 20 miteinander verbunden. Diese Schraubenbolzen 20 verfügen in an sich bekannter Weise über einen Schraubenkopf 19. Die Schraubenköpfe 19 zur Verbindung der Felgenschüssel 4 mit dem Verschlussring 5 sind bei dieser Ausführung mit einem Schutzring 21 abgedeckt, der vorliegend als Diebstahlsicherung dient. In radialer Richtung betrachtet sind oberhalb des dargestellten Schraubenbolzens 20 darüber hinaus Belüftungsbohrungen 25 in die Felge 3 eingebracht, wobei die Belüftungsbohrungen 25 der Felgenschüssel 4 und des Verschlussringes 5 miteinander fluchtend, also koaxial zueinander, verlaufen. In zentripetaler Richtung betrachtet ist ferner unterhalb des Schraubenbolzens 20 eine Bohrung 26 für einen Radbolzen vorhanden, über den die Felge 3 auf der Achse des Kraftfahrzeuges montiert werden kann. Die Besonderheit der in 1 gezeigten Felge 3 besteht darin, dass diese zwischen der Felgenschüssel 4 und dem Verschlussring 5 zunächst zwei ringförmig ausgebildete und einen radialen Abstand zueinander aufweisende Abstandshalter 14 und 15 aus Aluminiumdraht aufweist, die insgesamt Bestandteil eines komplexen Dichtungssystems zwischen der Felgenschüssel 4 und dem Verschlussring 5 sind. Darüber hinaus ist in einen in der 1 nicht näher bezeichneten Dichtungssitz 12 eine Dichtung 6 eingesetzt, auf deren Aufbau nachfolgend noch näher eingegangen wird.
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Aus der 2 geht eine Explosivdarstellung des Fahrzeugrades 1 aus 1 hervor. Hieraus wird noch einmal die zweiteilige Ausführung der Felge 3 deutlich, die aus der Felgenschüssel 4 und dem an der Felgenschüssel 4 zu befestigenden Verschlussring 5 zusammensetzt ist. Zur Montage der Felge 3 wird der Schraubenbolzen 20 durch eine Bohrung 28 in dem Verschlussring 5 hindurchgeführt und in ein korrespondierendes Gewinde 27 in der Felgenschüssel 4 eingeschraubt. An den einander zugewandten Seiten der Felgenschüssel 4 und des Verschlussringes 5 verfügen diese über zwei Nuten 16 beziehungsweise 17, die einen radialen Abstand zueinander aufweisen und in die die Abstandshalter 14 und 15 eingelegt werden. Darüber hinaus geht aus der Darstellung in 2 der Dichtungssitz 12 hervor, in den die Dichtung 6 eingesetzt wird.
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Die ausschnittsweise vergrößerte Ansicht des Bereiches der Verbindung zwischen Felgenschüssel 4 und Verschlussring 5 gemäß 3 veranschaulicht nochmals mehr im Detail die Anordnung der Dichtung 6 sowie der Abstandshalter 14, 15 zwischen der Felgenschüssel 4 und dem Verschlussring 5. In dieser Ansicht wird auch die Ausführung der Felge 3 mit einem Flachbett 22 ersichtlich, das die Montage des Stützringes 18 sowie des Fahrzeugreifens 2 wesentlich vereinfacht.
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Aus der 4 geht in stark vergrößerter Ansicht die Ausführung der Dichtung 6 hervor. Betrachtet man hierbei den linken Bildteil der 4, so ist darin ein Zustand vor der Montage der Felge 3, das heißt vor der Verbindung von Felgenschüssel 4 und Verschlussring 5 dargestellt, während der rechte Bildteil den Endzustand nach der Montage zeigt. Zu beachten ist dabei insbesondere, dass der Dichtungssitz 12 eine Geometrie aufweist, die annähernd der Geometrie der Dichtung 6 entspricht. So verfügt die Dichtung 6 bei dem dargestellten Beispiel in 4 zunächst über drei Dichtungsringe 7, 8, 9 von denen der Dichtring 9 den kleinsten und der Dichtring 7 den größten Durchmesser aufweist. Zwischen den Dichtringen 7, 8, 9 weist die Dichtung 6 jeweils einen Steg 10 beziehungsweise 11 auf. Dabei verbindet der Steg 10 die Dichtringe 7 und 8 und der Steg 11 die Dichtringe 8 und 9. Die Stege 10, 11 sind jeweils als Flachprofile ausgeführt und bestehen aus dem gleichen elastischen Werkstoff wie die Dichtringe 7, 8, 9. Folgerichtig ist die gesamte Dichtung 6 als einteiliges Bauteil ausgeführt. Korrespondierend zur Dichtung 6 ist der Dichtungssitz 12 mit unterschiedlichen Abschnitten ausgestattet, die sich der Geometrie der Dichtung 6 anpassen. So verfügt der Dichtungssitz 12 im Bereich der Dichtringe 7, 8, 9 jeweils über einen Hohlraum 29 mit einer sphäroiden Querschnittsgeometrie, das heißt mit einer Querschnittsgeometrie, die annähernd einer Kreisform entspricht. An den jeweiligen Hohlraum 29 schließt sich ein weiterer Hohlraum 30 mit ebenen Seitenwänden an, in dem jeweils der Steg 10 beziehungsweise 11 aufgenommen ist. Dabei besteht vorliegend eine Besonderheit darin, dass der Hohlraum 30 mit den ebenen Seitenwänden einen größeren Querschnitt aufweist, als die Stege 10 beziehungsweise 11. Dies ermöglicht, dass in den dadurch entstandenen, die Stege 10, 11 umgebenden Freiraum ein Elastomerwerkstoff 13, bei dem es sich beispielsweise um eine Gummilösung handelt, eingespritzt werden kann. Dieser Elastomerwerkstoff 13 bildet nach seinem Aushärten, zusammen mit der Dichtung 6, eine mehrteilige Dichtung, die auch unter hohen Belastungen des Fahrzeugrades wirksam bleibt.
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Schließlich zeigt die 5 eine stark vergrößerte und ausschnittsweise Darstellung des Abschnittes um den Abstandshalter 14. Der aus einem Aluminiumdraht bestehende Abstandshalter 14 wird dabei in die Nut 16 eingelegt, wobei die Besonderheit hierbei darin besteht, dass die Nut 16 eine von der Geometrie des Abstandshalter 14 abweichende Gestalt aufweist. Dies führt nach der Montage der Felge 3, also nach dem Verbinden von Felgenschüssel 4 und Verschlussring 5, dazu, dass der Abstandshalter 14 geringfügig in seinem Querschnitt zusammengepresst wird, wodurch sich Ausformungen 31 ausbilden die in den verbleibenden Spalt zwischen der Felgenschüssel 4 und dem Verschlussring 5 ausweichen. Auch durch diese Maßnahme wird eine zusätzliche Abdichtung zwischen der Felgenschüssel 4 und dem Verschlussring 5 geschaffen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugrad
- 2
- Fahrzeugreifen
- 3
- Felge
- 4
- Felgenschüssel
- 5
- Verschlussring
- 6
- Dichtung
- 7
- Dichtungsring
- 8
- Dichtungsring
- 9
- Dichtungsring
- 10
- Steg
- 11
- Steg
- 12
- Dichtungssitz
- 13
- Elastomerwerkstoff
- 14
- Abstandshalter
- 15
- Abstandshalter
- 16
- Nut
- 17
- Nut
- 18
- Stützelement
- 19
- Schraubenkopf
- 20
- Schraubenbolzen
- 21
- Schutzring
- 22
- Flachbett
- 23
- Ventilbohrung
- 24
- Schulter (Felgenhorn)
- 25
- Belüftungsbohrung
- 26
- Bohrung für Radbolzen
- 27
- Gewinde für Schraubenbolzen
- 28
- Bohrung für Schraubenbolzen
- 29
- Hohlraum mit sphäroider Querschnittsgeometrie
- 30
- Hohlraum mit ebenen Seitenwänden
- 31
- Ausformung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2644459 A1 [0002, 0002]
- EP 1782967 A1 [0002]
- EP 1541384 A1 [0002]