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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, durch die vernetzte elektrische Geräte in einem Haus in effizienter Weise bedient werden können.
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Einstellungen an elektrischen Geräten in einem Haus werden heute typischerweise von Nutzern direkt an dem jeweiligen elektrischen Gerät vorgenommen. Beispielsweise werden Heizungen im Keller des Hauses, Thermostate an Heizkörpern, Beschattungen und Rollos an Fenstern und Hausgeräte an den jeweiligen Hausgeräten eingestellt.
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Zur Fernbedienung derartiger elektrischer Geräte wurden zentrale Bedienelemente von Haussteuerungssystemen beschrieben, mit denen über ein elektronisches Steuergerät (z.B. über ein Smartphone / Tablet PC mit einer App und einem berührungsempfindlichen Bildschirm oder über einen PC) Steuerungsbefehle an die einzelnen elektrischen Geräte eines Hauses abgesetzt werden können.
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Diese Steuerungssysteme werden typischerweise komplett neu geschaffen. Dafür ist insbesondere eine neue Programmierung eines User Interfaces erforderlich. Desweiteren erfordern die Steuersysteme typischerweise eine Eingewöhnung der Nutzer, da die Systeme grafisch meist weit von der tatsächlichen, physikalischen Gerätebedienung entfernt sind.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe eine vereinfachte Fernbedienung von ein oder mehreren elektrischen Geräten in einem Haushalt zu ermöglichen. Insbesondere soll dabei der Aufwand für die Bereitstellung eines Steuerungssystems reduziert werden. Desweiteren soll die Bedienung für einen Nutzer vereinfacht werden.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Fernbedienung eines gesteuerten Geräts mittels eines Steuergeräts beschrieben. Das Steuergerät ist über ein Netzwerk mit dem gesteuerten Gerät verbunden. Das Verfahren umfasst das Ermitteln eines Bildes einer Bedienschnittstelle für das gesteuerte Gerät, wobei das Bild an einer ersten Position eine graphische Darstellung eines physikalischen Bedienelements zur Änderung einer Einstellung des gesteuerten Geräts umfasst. Desweiteren umfasst das Verfahren das Ausgeben des Bildes auf einer Eingabe/Ausgabeeinheit des Steuergeräts. Desweiteren umfasst das Verfahren das Überlagern des ausgegebenen Bildes an der ersten Position mit einen Steuerfeld für das physikalische Bedienelement, wobei das Steuerfeld mit einem Steuerbefehl zur Änderung der Einstellung des gesteuerten Geräts assoziiert ist. Außerdem umfasst das Verfahren das Erfassen einer Betätigung des Steuerfeldes anhand der Eingabe/Ausgabeeinheit und in Reaktion auf die Bestätigung des Steuerfeldes, das Senden des Steuerbefehls an das gesteuerte Gerät.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Steuergerät beschrieben, das eingerichtet ist, ein gesteuertes Gerät zu bedienen. Das Steuergerät umfasst eine Kommunikationseinheit, die eingerichtet ist, über ein Netzwerk mit dem gesteuerten Gerät zu kommunizieren, und eine Eingabe/Ausgabeeinheit, die eingerichtet ist, ein Bild auszugeben und eine Betätigung eines mit dem Bild überlagerten Steuerfeldes zu erfassen. Außerdem umfasst das Steuergerät einen Prozessor, der eingerichtet ist, ein Bild einer Bedienschnittstelle für das gesteuerte Gerät zu ermitteln, wobei das Bild an einer ersten Position eine graphische Darstellung eines physikalischen Bedienelements der Bedienschnittstelle umfasst. Der Prozessor ist weiter eingerichtet, das Bild auf der Eingabe/Ausgabeeinheit auszugeben. Außerdem ist der Prozessor eingerichtet, das ausgegebene Bild an der ersten Position mit einen Steuerfeld für das physikalische Bedienelement zu überlagern, wobei das Steuerfeld mit einem Steuerbefehl für das gesteuerte Gerät assoziiert ist. Desweiteren ist der Prozessor eingerichtet, eine Betätigung des Steuerfeldes anhand der Eingabe/Ausgabeeinheit zu erfassen und in Reaktion auf die Bestätigung des Steuerfeldes, den Steuerbefehl an das gesteuerte Gerät zu senden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor (z.B. auf einem Prozessor eines elektronischen Steuergeräts) ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Desweiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtung und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 ein beispielhaftes Netzwerk mit einer Vielzahl von gesteuerten elektrischen Geräten;
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2 ein beispielhaftes System zur Bereitstellung einer virtuellen Bedienschnittstelle für ein gesteuertes elektrisches Gerät;
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3a eine beispielhafte Bedienschnittstelle eines gesteuerten Geräts;
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3b eine beispielhafte virtuelle Bedienschnittstelle für ein gesteuertes Gerät; und
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4 ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Fernbedienung eines gesteuerten elektrischen Geräts.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der effizienten Bereitstellung einer Benutzerschnittstelle für die Fernbedienung von ein oder mehreren vernetzten elektrischen Geräten in einem Haus. Diese Geräte werden in diesem Dokument auch als „gesteuerte Geräte“ bezeichnet.
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1 zeigt eine Vielzahl von elektrischen Geräten 103 insbesondere Haushaltsgeräten, in einem Haus (z.B. ein oder mehrere Herde, insbesondere Backherde, ein oder mehrere Waschmaschinen, ein oder mehrere Trockner, ein oder mehrere Spülmaschinen, etc.), die bevorzugt über ein Netzwerk 102 mit einem elektronischen Steuergerät 101 verbunden sind. Das Netzwerk 102 kann ein drahtloses und/oder ein drahtgebundenes Netzwerk umfassen. Beispielhafte drahtlose Netzwerke umfassen ein WLAN, ein UMTS und/oder ein LTE Netzwerk. Das elektronische Steuergerät 101 kann einen Tablet PC, ein Smartphone oder einen Laptop PC umfassen. Das elektronische Steuergerät 101 umfasst eine Eingabe/Ausgabeeinheit 104 (z.B. einen berührungsempfindlichen Bildschirm), die eingerichtet ist, bildliche Informationen auszugeben und Eingaben durch einen Nutzer zu erfassen. Desweiteren umfasst das elektronische Steuergerät 101 einen Prozessor, der eingerichtet ist, ein oder mehrere Softwareprogramme und/oder Instruktionen auszuführen. Insbesondere kann das elektronische Steuergerät 101 eingerichtet sein, anhand eines von dem Prozessor ausgeführten Bedienprogramms die Vielzahl von gesteuerten Geräten 103 über das Netzwerk 102 zu bedienen und/oder Statusinformationen bzgl. der Vielzahl von Hausgeräten 103 über das Netzwerk 102 zu beziehen. Desweiteren kann das elektronische Steuergerät 101 eingerichtet sein, mittels des Bedienprogramms auf einen externen Rechner (z.B. einen Server) 110 zuzugreifen. Der Rechner 110 kann eine Speichereinheit 111 umfassen, auf der Informationen bzgl. ein oder mehrerer der Vielzahl von gesteuerten Geräten 103 gespeichert sind.
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Somit kann das in 1 dargestellte elektronische Steuergerät 101 dazu verwendet werden, ein oder mehrere der gesteuerten Geräte 103 zu steuern und/oder Statusinformationen bzgl. der ein oder mehreren gesteuerten Geräte 103 zu beziehen. Dazu kann das elektronische Steuergerät 101 ggf. auf den Rechner 110 zugreifen, um Informationen bzgl. der ein oder mehreren gesteuerten Geräte 103 zu beziehen. Alternativ oder ergänzend können derartige Informationen zumindest teilweise auf dem elektronischen Steuergerät 101 bereitgestellt werden.
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Wie bereits oben dargelegt, ist die Bereitstellung von einem einheitlichen Bedienprogramm für einen Vielzahl von unterschiedlichen gesteuerten Geräten 103 aufwändig. Desweiteren kann sich die Benutzerschnittstelle des Bedienprogramms erheblich von einer physikalischen Benutzerschnittstelle der gesteuerten Geräte 103 unterscheiden, was zu einer erschwerten Bedienung für einen Nutzer führt.
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2 veranschaulicht ein System, welches eine effiziente Bereitstellung einer virtuellen Benutzerschnittstelle für ein gesteuertes Gerät 103 ermöglicht. Das System umfasst einen optischen Sensor 200 (z.B. eine Kamera), der eingerichtet ist, ein Bild eines gesteuerten Geräts 103 zu erfassen. Insbesondere kann eine physikalische Benutzerschnittstelle 203 des gesteuerten Geräts 103 bildlich erfasst werden. Die Bildinformationen können über das Netzwerk 102 an das Steuergerät 101 übermittelt werden. Das übermittelte Bild kann in einem bestimmten Datenformat (z.B. Bitmap oder PNG, JPEG oder Livestream) bereitgestellt werden.
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Das Steuergerät 101 kann eingerichtet sein, auf Basis der empfangenen Bildinformationen ein Bild der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 über die Eingabe/Ausgabeeinheit 104 des Steuergeräts 101 auszugeben. Desweiteren kann das Steuergerät 101 eingerichtet sein, das Bild der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 mit ein oder mehreren Steuerfeldern zu überlagern, um so eine virtuelle Benutzerschnittstelle 204 bereitzustellen, wobei eine Steuerung des gesteuerten Geräts 103 durch Eingaben an den ein oder mehreren Steuerfeldern ermöglicht wird. Mit anderen Worten, das Bild der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 kann mit ein oder mehreren Augmented Reality Anwendungen überlagert werden, durch die eine Veränderung der Einstellungen des gesteuerten Geräts 103 ermöglicht wird.
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Das Steuergerät 101 kann eingerichtet sein, das gesteuerte Gerät 103 zu identifizieren. Zu diesem Zweck kann das Steuergerät 101 z.B. die von dem optischen Sensor 200 erfassten Bildinformationen auswerten (z.B. durch geeignete Bildanalyseverfahren). Alternativ oder ergänzend kann in dem Steuergerät 101 ein Identifier für die ein oder mehreren gesteuerten Geräte 103 hinterlegt werden, welche durch das Steuergerät 101 ferngesteuert werden können. Desweiteren kann das gesteuerte Gerät 103 durch einen Nutzer identifiziert werden. Außerdem kann das gesteuerte Gerät 103 auf Basis einer ID des optischen Sensors 200 identifiziert werden, durch den das Bild der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 bereitgestellt wird. Dabei kann auch eine Stellung (z.B. ein Winkel und eine Richtung) des gesteuerten Geräts 103 relativ zu dem optischen Sensor 200 berücksichtigt werden. Desweiteren kann das Steuergerät 110 eingerichtet sein, z.B. auf Basis der ID des optischen Sensors 200 und/oder der Stellungsinformationen zu erlernen, welches gesteuerte Gerät 103 vorliegt.
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Die ein oder mehreren Steuerfelder und deren Positionen innerhalb der virtuellen Benutzerschnittstelle 204 können auf Basis des identifizierten gesteuerten Geräts 103 ermittelt werden. Beispielsweise können die ein oder mehreren Steuerfelder für unterschiedliche gesteuerte Geräte 103 auf dem zentralen Rechner 110 hinterlegt werden und von dem Steuergerät 101 bei Bedarf abgefragt werden.
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Die ein oder mehreren Steuerfelder definierten dabei typischerweise nicht (oder nicht vollständig) die graphische Darstellung der einzelnen Bedienelemente der virtuellen Benutzerschnittstelle 204. Dies ist auch nicht erforderlich, da die graphische Darstellung durch das Bild der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 bereitgestellt wird. Andererseits sind für die ein oder mehreren Steuerfelder Einstellmöglichkeiten definiert, die durch einen Nutzer an der virtuellen Benutzerschnittstelle 204 vorgenommen werden können. So kann in effizienter Weise eine virtuelle Benutzerschnittstelle 204 (auch als Bedienschnittstelle bezeichnet) bereitgestellt werden, die optisch der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 des gesteuerten Geräts 103 entspricht.
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3a zeigt beispielhafte physikalischen Bedienelemente 303 einer physikalischen Benutzerschnittstelle 203. Insbesondere zeigt 3a einen Drehknopf bzw. Drehregler 303, der durch einen Nutzer gedreht werden kann, um Einstellungen des gesteuerten Geräts 103 direkt am gesteuerten Gerät 103 zu verändern. Beispielsweise können über den Drehknopf 303 unterschiedliche Programme eines Hausgeräts 103 ausgewählt werden. Desweiteren zeigt 3a eine Vielzahl von Druckknöpfen bzw. Tasten 303, die von dem Nutzer ein- bzw. ausgeschaltet werden können. Beispielsweise können über die Druckknöpfe 303 Optionen aktiviert bzw. deaktiviert werde. Desweiteren kann typischerweise über einen Druckknopf 303 ein Hausgerät 103 aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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3b zeigt entsprechende Steuerfelder 304 für die physikalischen Bedienfelder 303 aus 3a. Desweiteren zeigt 3b ein Bild 305 der physikalischen Bedienschnittstelle 203, welches innerhalb der virtuellen Bedienschnittstelle 204 angezeigt wird. Die Steuerfelder 304 befinden sich an den Positionen der entsprechenden physikalischen Bedienelemente 303. Typischerweise weisen die Steuerfelder 304 keine oder nur rudimentäre graphische Darstellungen auf (z.B. nur angedeutete Umrandungen), so dass die physikalischen Bedienelemente 303 weiterhin im Bild 305 sichtbar sind, und so dass die virtuelle Bedienschnittstelle 204 weitestgehend die gleiche optische Erscheinungsform aufweist wie die physikalische Bedienschnittstelle 203.
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Für das in 3b dargestellte runde Steuerfeld 304 kann festgelegt sein, dass eine Kreisbewegung des Nutzers innerhalb des Steuerfeldes 304 zu einer Veränderung der Einstellungen des gesteuerten Geräts 103 führt. Insbesondere kann eine Kreisbewegung des Nutzers innerhalb des runden Steuerfeldes 304 wie eine entsprechende Drehbewegung des entsprechenden physikalischen Drehknopfes 303 interpretiert werden. Für die rechteckigen Steuerfelder 304 kann festgelegt sein, dass eine Drückbewegung des Nutzers innerhalb des Steuerfeldes 304 zu einer Veränderung der Einstellung des gesteuerten Geräts 103 führt. Insbesondere kann eine Drückbewegung des Nutzers innerhalb des rechteckigen Steuerfeldes 304 wie eine Drückbewegung auf den entsprechenden physikalischen Druckknopf 303 interpretiert werden.
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Für ein gesteuertes Gerät 103 werden somit nur ein oder mehrere Steuerfelder 304 definiert und hinterlegt. Eine exakte virtuelle graphische Abbildung der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 ist nicht erforderlich, da die bildlichen Informationen durch das Bild 305 der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine signifikante Reduzierung des Aufwands für die Bereitstellung einer virtuellen Benutzerschnittstelle 204. Außerdem kann so gewährleistet werden, dass die virtuelle Benutzerschnittstelle 204 mit der physikalischen Benutzerschnittstelle 203 übereinstimmt, und somit eine Fernbedienung des gesteuerten Geräts 103 für einen Nutzer erleichtert wird.
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Das Steuergerät 101 ist weiter eingerichtet, eine Betätigung eines Steuerfeldes 304 innerhalb der virtuellen Bedienschnittstelle 204 durch einen Nutzer zu erfassen. Eine derartige Betätigung kann über die Eingabe/Ausgabeeinheit erfasst werden. Die Betätigung des Steuerfeldes 304 kann in einen Steuerbefehl für das gesteuerte Gerät 103 übersetzt werden. Beispielsweise kann eine Kreisbewegung in einem runden Steuerfeld 304 einem Steuerbefehl entsprechen, durch den eine Programmänderung eines gesteuerten Hausgeräts 103 bewirkt wird. Eine Drückbewegung in einem rechteckigen Steuerfeld 304 kann einem Steuerbefehl entsprechen, durch den eine Option eines gesteuerten Hausgeräts 103 aktiviert bzw. deaktiviert wird.
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Der Steuerbefehl kann über das Netzwerk 102 an das gesteuerte Gerät 103 übermittelt werden und dann durch das gesteuerte Gerät 103 umgesetzt werden. So wird über das Steuergerät 101 in effizienter Weise eine Fernbedienung des gesteuerten Geräts 103 ermöglicht.
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Die physikalischen Bedienelemente 303 des gesteuerten Gerätes 103 können Aktuatoren umfassen, durch die die Bedienelemente 303 bewegt werden können. Insbesondere kann mittels der Aktuatoren eine dem Steuerbefehl entsprechende Veränderung der Einstellung von ein oder mehreren Bedienelementen 303 durchgeführt werden. Diese Änderung der physikalischen Bedienschnittstelle 203 kann durch den optischen Sensor 200 erfasst werden, so dass der Nutzer die geänderten Einstellungen auf der virtuellen Bedienschnittstelle 204 sehen kann.
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Alternativ oder ergänzend kann das Steuergerät 101 eingerichtet sein, in den ein oder mehreren Steuerfeldern 304 eine graphische Ausgabe zu erzeugen, durch die eine geänderte Einstellung des gesteuerten Geräts 103 dargestellt wird. So können auch bei Nichtvorhandensein von Aktuatoren an den physikalischen Bedienelementen 303 die geänderten Einstellungen auf der virtuellen Bedienschnittstelle 204 sichtbar gemacht werden.
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Das in 2 dargestellte System ermöglicht es, ein oder mehrere elektrisch ansteuerbare Geräte 103 (z.B. ein Hausgerät oder ein Unterhaltungssystem) von einem zentralen Punkt aus (d.h. von dem Steuergerät 101 aus) anzusteuern und zu bedienen. Dabei wird das physikalische Bedienfeld 203 des gesteuerten Geräts 103 oder eine exakte Visualisierung des Bedienfelds 203 in Echtzeit auf dem Steuergerät 101 angezeigt und die Einstellungen über Augmented Reality auf dem Steuergerät 101 dargestellt. Über Augmented Reality Technologien kann auch eine Visualisierung der Eingabe vorgenommen und am Steuergerät 101 dargestellt werden. Nach einer Eingabe über das Steuergerät 101 können Steuerbefehle an die Steuerung des gesteuerten Gerätes 103 übermittelt und dort angewendet werden.
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Das Steuergerät 101 kann als Hub für einzelne gesteuerte Geräte 103 verwendet werden, um ein erhöhte Sicherheit bereitzustellen. Dabei kann das Steuergerät 101 auch mit integrierten Sicherheitsmodifikationen (z.B. Firewalls, etc.) ausgestattet sein. Die einzelnen gesteuerten Geräte 103 sind dann nicht direkt mit dem Internet verbunden (sondern über das zentrale Steuergerät 101).
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Wie oben dargelegt, kann über ein Bild 305 der physikalischen Bedienschnittstelle 203 eines gesteuerten Geräts 103 eine ggf. unsichtbare Bedienmatrix (mit ein oder mehreren Steuerfeldern 304) für eine Touchfunktion gelegt werden, die die Interaktion für die einzelnen Funktionen gewährleistet. Sobald ein Nutzer auf einem Touchscreen 104 des Steuergeräts 101 eine entsprechende Aktion ausführt, wird diese auf das gesteuerte Gerät 103 übertragen und von diesem umgesetzt.
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Ggf. kann das Bild 305 einer physikalischen Bedienschnittstelle 203 auf einer Speichereinheit hinterlegt sein (z.B. auf einer Speichereinheit 111 eines zentralen Rechners 110). Dieses vorgespeicherte Bild 305 kann dann (ohne Verwendung eines optischen Sensors 200) für die Erzeugung einer virtuellen Bedienschnittstelle 204 verwendet werden. Dies ermöglicht ggf. auch die Bereitstellung von gesteuerten Geräten 103, welche keine eigene physikalische Bedienschnittstelle 303 aufweisen. So können die Kosten von gesteuerten Geräten 103 reduziert werden.
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4 zeigt ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 400 zur Fernbedienung eines gesteuerten Geräts 103 mittels eines Steuergeräts 101. Das gesteuerte Gerät 103 kann insbesondere ein Hausgerät, z.B. einen Ofen, eine Spülmaschine, eine Waschmaschine, oder einen Trockner, umfassen. Das Steuergerät 101 kann ein Smartphone, ein Tablet PC oder einen Laptop PC umfassen. Das Steuergerät 101 ist über ein Netzwerk 102 mit dem gesteuerten Gerät 103 verbunden. Dabei kann das Netzwerk 102 insbesondere ein drahtloses Netzwerk umfassen. Das Steuergerät 101 und das gesteuerte Gerät 103 können somit örtlich voneinander getrennt sein, z.B. in unterschiedlichen Räumen eines Hauses.
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Das Verfahren 400 umfasst das Ermitteln 401 eines Bildes 305 einer Bedienschnittstelle 203 für das gesteuerte Gerät 103. Das Bild 305 kann z.B. von einer Speichereinheit geladen werden und über einen Identifier des gesteuerten Geräts 103 identifiziert werden.
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Beispielsweise kann ein vorab gespeichertes Bild 305 einer physikalischen Bedienschnittstelle 203 des gesteuerten Geräts 103 von der Speichereinheit abgerufen werden. Dabei umfasst das Bild 305 an einer ersten Position eine graphische Darstellung eines physikalischen Bedienelements 303 zur Änderung einer Einstellung des gesteuerten Geräts 103.
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Das Verfahren 400 umfasst weiter das Ausgeben 402 des Bildes 305 auf einer Eingabe/Ausgabeeinheit 104 des Steuergeräts 101. Die Eingabe/Ausgabeeinheit 104 kann dabei insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm umfassen. Das Verfahren 400 kann umfassen, das Ermitteln, dass ein Nutzer an das Steuergerät 101 herantritt (dies kann z.B. durch einen IR Sensor und/oder durch einen Bewegungssensor ermittelt werden). Das Bild 305 der Bedienschnittstelle 203 kann dann erst in Reaktion darauf ausgegeben wird, dass ermittelt wird, dass ein Nutzer an das Steuergerät 101 herantritt. So kann ein Energieverbrauch des Steuergeräts 101 reduziert werden und/oder ein Bedienkomfort erhöht werden.
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Außerdem umfasst das Verfahren 400 das Überlagern 403 des ausgegebenen Bildes 305 an der ersten Position mit einen Steuerfeld 304 für das physikalische Bedienelement 303. Mit anderen Worten, das ausgegebene Bild 305 kann an der ersten Position für Eingaben über die Eingabe/Ausgabeeinheit 104 aktiviert werden. Das Steuerfeld 304 für das physikalische Bedienelement 303 kann auf einer Speichereinheit gespeichert sein. Insbesondere kann ein Identifier des gesteuerten Geräts 103 ermittelt werden, und das Steuerfeld 304 kann dann auf Basis von dem Identifier des gesteuerten Geräts 103 ermittelt werden (z.B. von der Speichereinheit geladen werden). Das Steuerfeld 304 für das physikalische Bedienelement 303 ist dabei typischerweise mit einem Steuerbefehl zur Änderung der Einstellung des gesteuerten Geräts 103 assoziiert (d.h. das Steuerfeld 304 kann dazu verwendet werden, die gleiche Einstellung zu verändern, die auch durch das entsprechende physikalische Bedienelement 303 geändert werden kann.
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Desweiteren umfasst das Verfahren 400 das Erfassen 404 einer Betätigung des Steuerfeldes 304 anhand der Eingabe/Ausgabeeinheit 104. Insbesondere kann dabei die Betätigung des Steuerfeldes 304 eine Berührung eines berührungsempfindlichen Bildschirms des Steuergeräts 101 an der ersten Position des ausgegeben Bildes 305 umfassen. Desweiteren kann in Reaktion auf die Bestätigung des Steuerfeldes 304, der Steuerbefehls an das gesteuerte Gerät 103 gesendet werden (Schritt 405). Somit kann eine Fernbedienung durch das Steuergerät 101 ermöglicht werden. Insbesondere wird so eine effiziente und flexible Fernbedienung ermöglicht, da durch die Überlagerung des Bildes 305 der Bedienschnittstelle 203 mit ein oder mehreren Steuerfeldern 304 in kosteneffektiver und flexibler Weise eine virtuelle Bedienschnittstelle 204 bereitgestellt werden kann.
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Das Ermitteln 401 des Bildes 305 der Bedienschnittstelle 203 kann das Erfassen eines Bildes 305 einer physikalischen Bedienschnittstelle 203 des gesteuerten Geräts 103 mit einem optischen Sensor 200 (z.B. mit einer Bildkamera) umfassen. Das erfasste Bild 305 kann dann an das Steuergerät 101 übermittelt werden (z.B. in einem passiven Datenformat wie Bitmap, PNG oder JPEG). So kann gewährleistet werden, dass die optische Erscheinungsform der virtuellen Bedienschnittstelle 204 mit der optischen Erscheinungsform der physikalischen Bedienschnittstelle 203 übereinstimmt. Es kann somit die Fernbedienung für einen Nutzer erleichtet werden.
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Das physikalische Bedienelement 303 der Bedienschnittstelle 203 kann ein oder mehrere Einstellungen des gesteuerten Geräts 103 ermöglichten. In entsprechender Weise kann typischerweise auch das Steuerfeld 304 für das physikalische Bedienelement 303 mit ein oder mehreren Steuerbefehlen assoziiert sein, die die ein oder mehreren gleichen Einstellungen des gesteuerten Geräts 103 bewirken. So kann eine Konsistenz zwischen physikalischer Bedienschnittstelle 203 und virtueller Bedienschnittstelle 204 gewährleistet werden.
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Das physikalische Bedienelement 303 der Bedienschnittstelle 203 kann typischerweise durch eine bestimmte Bewegung eines Nutzers betätigt werden, um eine entsprechende bestimmte Einstellung des gesteuerten Geräts 103 zu bewirken. In entsprechender Weise kann das Steuerfeld 304 für das physikalische Bedienelement 303 mit der gleichen oder einer entsprechenden bestimmten Bewegung des Nutzers betätigt werden, um das Aussenden eines Steuerbefehls zu bewirken, durch den die entsprechende bestimmte Einstellung des gesteuerten Geräts 103 bewirkt wird. Beispielsweise kann das physikalische Bedienelement 303 einen Drehregler umfassen und das entsprechende Steuerfeld 304 kann durch eine kreisförmige Bewegung auf der Eingabe/Ausgabeeinheit 104 betätigt werden. Alternativ oder ergänzend kann das physikalische Bedienelement 303 eine Taste umfassen und das entsprechende Steuerfeld 304 kann durch eine Drückbewegung auf der Eingabe/Ausgabeeinheit 104 betätigt werden kann. Alternativ oder ergänzend kann das physikalische Bedienelement 303 einen Schieberegler umfassen und das entsprechende Steuerfeld 304 kann durch eine geradlinige Bewegung auf der Eingabe/Ausgabeeinheit 104 betätigt werden. So kann gewährleistet werden, dass ein Nutzer das gesteuerte Geräts 103 in gleicher Weise über die physikalische Bedienschnittstelle 203 und über die virtuelle Bedienschnittstelle 204 bedienen kann.
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Ggf. kann auf der virtuellen Bedienschnittstelle 204 ein Steuerfeld für eine Bestätigung bereitgestellt werden. Durch ein derartiges zusätzliches Steuergeld kann eine vorgenommene Änderung von Einstellungen an der virtuellen Bedienschnittstelle 204 bestätigt werden, bevor entsprechende Steuerbefehle an das gesteuerte Gerät 103 gesendet werden. Dies kann insbesondere bei sicherheitsrelevanten Einstellungen (z.B. bei dem Blockieren einer Gaszufuhr) sinnvoll sein.
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Das gesteuerte Gerät 103 kann eine Vielzahl von physikalischen Bedienelementen 303 an unterschiedlichen Positionen der physikalischen Bedienschnittstelle 203 umfassen. Das ausgegebene Bild 305 umfasst dann für jede der Vielzahl von physikalischen Bedienelementen 303 eine graphische Darstellung an den entsprechenden unterschiedlichen Positionen. Jede der graphischen Darstellungen kann mit einem entsprechenden Steuerfeld 304 für das entsprechende Bedienelement 303 überlagert werden. So kann eine vollständige Abbildung der physikalischen Bedienschnittstelle 203 durch eine virtuelle Bedienschnittstelle 204 bewirkt werden.
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Alternativ oder ergänzend können Voreinstellungen (z.B. Profile) angeboten und gespeichert werden. Durch eine gespeicherte Voreinstellung kann automatisch eine Kombination von Einstellungen an der virtuellen Bedienschnittstelle 204 vorgenommen werden und/oder entsprechende Steuerbefehle an das gesteuerte Gerät 103 gesendet werden. So können zeitaufwändige Einstellungen vereinfacht werden.
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Das Verfahren 400 kann weiter das Ausgeben einer graphischen Darstellung an der ersten Position des ausgegebenen Bildes 305 umfassen, wobei durch die graphische Darstellung eine durch den Steuerbefehl bewirkte Einstellungsänderung des gesteuerten Geräts 103 angezeigt wird. So kann gewährleistet werden, dass der Nutzer die geänderte Einstellung auf der virtuellen Bedienschnittstelle 204 wahrnehmen kann, auch wenn die geänderte Einstelllung nicht auf der physikalischen Bedienschnittstelle 203 angezeigt wird. Alternativ oder ergänzend kann bewirkt werden, dass durch ein oder mehreren Aktuatoren an dem gesteuerten Gerät 103 die geänderte Einstellung an ein oder mehreren physikalischen Bedienelementen 303 umgesetzt wird.
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Das in diesem Dokument beschrieben Verfahren und System ermöglichen eine Vielzahl von Vorteilen. Insbesondere kann auf einem Steuergerät 101 die gleiche Bedienlogik wie auf einem gesteuerten Originalgerät 103 bereitgestellt werden. Dadurch muss sich ein Nutzer nicht umgewöhnen. Außerdem ist für die Bedienung keine zusätzliche App erforderlich. Desweiteren ist die beschriebene Lösung offen für eine Vielzahl von unterschiedlichen gesteuerten Geräten 103. Insbesondere können auch ältere Geräte 103 in einem vernetzten Haushalt verwendet und ferngesteuert werden. Das zentrale Steuergerät 101 kann als zentraler Bedienhub für alle Geräte 103 eines Haushalts verwendet werden, und so zu einer erhöhten Sicherheit beitragen. Beispielsweise kann das Steuergerät 101 auf einem Kühlschrank angeordnet sein.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Steuergerät
- 102
- (ggf. drahtloses) Netzwerk
- 103
- gesteuertes Gerät
- 104
- Eingabe/Ausgabeeinheit des Steuergeräts 101
- 110
- externer Rechner
- 111
- Speichereinheit des Rechners 110
- 200
- optischer Sensor
- 203
- physikalische Bedienschnittstelle
- 204
- virtuelle Bedienschnittstelle
- 303
- physikalisches Bedienelement
- 304
- Steuerfeld
- 305
- Bild einer physikalischen Bedienschnittstelle
- 400
- Verfahren zur Fernbedienung eines gesteuerten Geräts 103
- 401, 402, 403, 404, 405
- Schritte des Verfahrens 400