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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren zur Herstellung eines Lichtführungssystems und insbesondere auf ein Verfahren zur Herstellung eine Lichtführungssystems, bei dem unter Verwendung eines Doppelspritzgießverfahrens gleichzeitig eine Lichtführung und ein Trägersubstrat gebildet werden.
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Derzeitige Lichtführungssysteme benötigen eine Linse, die üblicherweise in Form einer Lichtführung, einer Lichtplatte oder eines Hohllichtleiters vorliegt, und ein Trägerelement, das mit der Linse gekoppelt ist und Anbringungsmerkmale enthält, die einem Benutzer das Befestigen des Lichtführungssystems an umliegenden Gegenständen erlauben. Die Linse bzw. Lichtführung können derzeit nicht im Doppelspritzgießverfahren mit einem lichtdichten Kunststoff, der zur Bildung des Trägersubstrats verwendet wird, gefertigt werden, da sich die Harze für die Lichtführung bzw. für den Träger während des Doppelspritzgießverfahrens gegenseitig benetzen. Die Verwendung eines Doppelspritzgießverfahrens zur Erzeugung eines einteiligen Lichtführungssystems mit einer Linse und einem Träger ist auch durch die Tatsache erschwert worden, dass die Harze, die zur Herstellung der Linse bzw. des Trägers verwendet werden, für das Doppelspritzgießverfahren ähnliche Materialeigenschaften haben müssen. Die zur Verwendung in einem Doppelspritzgießverfahren benötigten ähnlichen Materialeigenschaften mindern im Wesentlichen die Lichtreflexionseigenschaft an den inneren Oberflächen der lichtdurchlässigen klaren Hohllichtleiterscheibe. Somit wird die „Rückprallmenge“ innerhalb der klaren Lichtführung bzw. Linse gemindert, so dass die Lichtmenge, die von der Lichtführung an den äußersten Enden der Lichtführung ausgestrahlt wird, wesentlich gemindert wird. Des Weiteren wird die normale Dämpfungsformel für das klare Harz, das zur Bildung der Linsenkomponente des Lichtführungssystems verwendet wird, wesentlich erhöht, was den Verlust von Lichtübertragung durch die Linse hindurch zur Folge hat. Diese erhöhte Dämpfungsformel ist allgemein durch die Lichtabsorption durch das lichtdichte Harz hindurch bedingt, das zur Bildung der Trägerkomponente des Lichtführungssystems verwendet wird, welches mit der Linsenkomponente zusammen eingespritzt oder zusammen extrudiert wird. Somit ist ein Verfahren zur Bildung eines Lichtführungssystems wünschenswert, in dem die Linse bzw. die Lichtführungskomponente und die Trägerkomponente derart gleichzeitig gebildet werden, dass sich die Harze, die zur Herstellung jeder Komponente verwendet werden, beim Ausbilden miteinander verbinden aber nicht gegenseitig benetzen können.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Verfahren zur Bildung eines Lichtführungssystems, wobei das Verfahren die Schritte des Einspritzens eines ersten Harzes, das zur Bildung einer Lichtführung geeignet ist, in einen ersten Abschnitt einer Form und des Einspritzens eines zweiten Harzes, das zur Bildung eines Trägersubstrats geeignet ist, in einen zweiten Abschnitt der Form umfasst. Eine Barriereschicht wird in die Form eingebracht, um eine gegenseitige Benetzung zwischen dem ersten und dem zweiten Harz zu verhindern. Die Harze werden dann ausgehärtet, um ein einteiliges Lichtführungssystem zu bilden.
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Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Verfahren zur Bildung eines Lichtführungssystems, wobei das Verfahren den Schritt des Bereitstellens einer Form mit einer Barriereschicht, die zwischen einem ersten und einem zweiten Abschnitt der Form angeordnet ist, umfasst. Ein erstes Harz, das zur Bildung einer Lichtführung geeignet ist, wird in den ersten Abschnitt einer Form eingespritzt, und ein zweites Harz, das zur Bildung eines Trägersubstrats geeignet ist, wird gleichzeitig in den zweiten Abschnitt der Form eingespritzt. Die Harze werden dann ausgehärtet, um ein einteiliges Lichtführungssystem zu bilden.
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Noch ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Verfahren zur Bildung eines Lichtführungssystems, wobei das Verfahren die Schritte des Bereitstellens einer Form und des Einbringens einer Barriereschicht in die Form umfasst. Ein erstes Harz wird in einen ersten Abschnitt einer Form eingespritzt, und ein zweites Harz wird in einen zweiten Abschnitt einer Form eingespritzt. Das erste Harz wird an einer Grenzfläche der Harze mit dem zweiten Harz ohne gegenseitige Benetzung der Harze verbunden. Eine Lichtführung wird mit dem ersten Harz gebildet, und ein Trägersubstrat wird mit dem zweiten Harz gebildet, um ein insgesamt einteiliges Lichtführungssystem zu bilden.
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Diese und andere Aspekte, Gegenstände und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nach genauer Betrachtung der folgenden Beschreibung, Ansprüche und beigefügten Zeichnungen für Fachleute verständlich und ersichtlich.
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Die Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Explosionsansicht einer ersten Harzschicht und einer zweiten Harzschicht mit einer dazwischen angeordneten Laminatschicht;
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2 eine perspektivische Ansicht der Harzschichten der 1, die um die Laminatschicht herum gekoppelt sind;
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3 eine perspektivisch Explosionsansicht einer ersten Harzschicht und einer zweiten Harzschicht mit einer dazwischen angeordneten Opferbarriere; und
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4 eine perspektivische Ansicht der zusammengefügten Harzschichten der 3, wobei die Opferschicht der 3 im Ausbildungsprozess verbraucht worden ist.
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Zum Zweck der vorliegenden Beschreibung sollen sich die Begriffe „ober/e/es“, „unter/e/es“, rechter/e/es“, „linker/e/es“, „hinterer/e/es“, „vorderer/e/es“, „vertikaler/e/es“, „horizontaler/e/es“ und Ableitungen davon auf die vorliegende Erfindung, wie sie in 1 ausgerichtet ist, beziehen. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung verschiedene alternative Ausrichtungen einnehmen kann, es sei denn, es wird ausdrücklich Gegenteiliges vermerkt. Es versteht sich auch, dass es sich bei den spezifischen Vorrichtungen und Verfahren, die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind und in der folgenden Beschreibung beschrieben werden, lediglich um Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Konzepte handelt, die in den beiliegenden Ansprüchen definiert sind. Daher sind spezifische Abmessungen und andere physikalischen Eigenschaften in Bezug auf die hierin offenbarten Ausführungsformen nicht als einschränkend zu betrachten, es sei denn, in den Ansprüchen wird ausdrücklich Gegenteiliges angegeben.
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Bezugnehmend nun auf 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 allgemein ein Lichtführungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie in 1 gezeigt, enthält das Lichtführungssystem eine erste Harzschicht R1 und eine zweite Harzschicht R2, welche in der Ausführungsform der 1 auf beiden Seiten einer Laminatschicht L1 angeordnet sind. Bei der ersten Harzschicht R1 handelt es sich um eine erste Harzschicht, die zur Bildung einer durchlässigen Lichtführung 12 zur Aufnahme von Licht, das von einer Lichtquelle ausgestrahlt wird, geeignet ist, wie untenstehend weiter beschrieben wird. Bei der ersten Harzschicht R1 kann es sich um ein starres Material handeln, das aus einem aushärtbaren Material wie einer polymerisierbaren Verbindung, einem klargießenden Material (MIC) oder Mischungen davon besteht. Häufig werden sowohl Acrylate als auch Polymethylmethacrylat (PMMA), bei dem es sich um einen bekannten Glasersatz handelt, zur Bildung starrer Harzschichten verwendet. Auch kann für die erste Harzschicht R1 in einem Spritzgießprozess ein Polycarbonatmaterial verwendet werden. Des Weiteren kann die Harzschicht R1 zur Bildung eines flexiblen Lichtführungssystems verwendet werden, wobei ein geeignetes flexibles Material R1 zu Erzeugung der Lichtführung 12 verwendet wird. Solche Materialien sind u.a. Urethane, Silikon, thermoplastische Polyurethane (TPU) oder andere flexible Materialen in ähnlicher optischer Qualität. Die Lichtführung 12 ist nach Ausbildung im Wesentlichen optisch transparent und zur Übertragung von sichtbarem Licht fähig, egal, ob es sich bei der Lichtführung 12 um eine flexible Lichtführung oder um eine starre Lichtführung handelt. So handelt es sich bei der Lichtführung 12 um eine Linse für das Lichtführungssystem 10. Die Lichtführung 12 kann als Hohllichtleiter, Lichtplatte, Lichtleiste oder jedes andere lichtleitende Substrat aus einem klaren oder lichtdurchlässigen Kunststoff bezeichnet werden.
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Bei einer zweiten Harzschicht R2 handelt es sich um eine externe Schicht, die ein Trägersubstrat 14 zur Abstützung der in 2 gezeigten Klarscheibenlichtführung 12 bildet. Das Trägersubstrat 14 besteht aus einem Harz R2, bei dem es sich typischerweise um ein Polycarbonatmaterial handelt, das auch eine Mischung aus einem Polycarbonatmaterial und einem ABS-Kunststoff sein kann. Bei dem Trägersubstrat 14 handelt es sich allgemein um ein lichtdichtes Harz, das mit dem Harz R1, das zur Erzeugung der Lichtführung 12 des Lichtführungssystems 10 verwendet wird, chemisch kompatibel ist. Somit sind beide Harze R1 und R2 für ein Zweistufenspritzgießen in einem einzigen Prozess zur Bildung eines einteiligen Lichtführungssystems 10 der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Bezugnehmend nun auf 2 wird das Lichtführungssystem 10 mit einer optisch transparenten Lichtführung 12 gezeigt, die an einem Eingangsende 16 zur Aufnahme von Licht von einer Lichtquelle 18 ausgelegt ist. Wie in der Ausführungsform der 2 gezeigt wird, enthält die Lichtquelle 18 mehrere Leuchtdioden (LED) 18a–18d. Die LEDs 18a–18b sind so positioniert, dass Licht, das von den LEDs 18a–18d ausgestrahlt wird, am Eingangsende 16 der Lichtführung 12 eintritt. Die Lichtführung 12 ist zur Bereitstellung einer internen Reflexion des in die Lichtführung 12 eintretenden Lichts 19 ausgestaltet, so dass das Licht 19 entlang der oberen Oberfläche 20 und der unteren Oberfläche 22 der Lichtführung 12 reflektiert wird, wenn sich das Licht 19 mit minimalem Lichtverlust entlang der Länge der Lichtführung 12 bewegt. Um den Lichtverlust innerhalb der Lichtführung 12 zu minimieren, hat die Lichtführung 12 einen Brechungsindex, der höher ist als der Brechungsindex des Trägermaterials R2 des Trägersubstrats 14. Der Brechungsindex beschreibt, wie sich Licht durch ein gewisses Medium hindurch ausbreitet. Im Lichtführungssystem 10 der vorliegenden Erfindung wird Licht 19, das von der Lichtquelle 18 ausgestrahlt wird, somit innerhalb des Körpers der Lichtführung 12 mit nahezu vollkommener interner Reflexion und wenig Absorption zwischen der oberen 20 und der unteren 22 Oberfläche reflektiert. Das in die Lichtführung 12 eintretende Licht 12 tritt somit wie von den Pfeilen 19a bezeichnet aus der oberen Oberfläche 20 der Lichtführung 12 aus. Das aus der oberen Oberfläche 20 der Lichtführung 12 austretende Licht 19a wird so betrachtet, als ob es innerhalb des Körperabschnitts der Lichtführung 12 mehrmals reflektiert worden wäre. Die obere Oberfläche 20 der Lichtführung 12 kann geätzt oder auf andere Weise strukturiert sein, um die wirksame Oberfläche zu vergrößern, was bei ausgewählten geätzten Bereichen zu einem Austritt von mehr Licht 19a aus der Lichtführung 12 führt. Des Weiteren kann die Strukturierung der oberen Oberfläche 20 der Lichtführung 12 zur gleichmäßigen Zerstreuung des Lichts 19a beim Austritt aus der Lichtführung 12 ausgestaltet sein, was zur Minimierung von Helligkeitsschwankungen des aus der oberen Oberfläche 20 der Lichtführung 12 austretenden Lichts 19a führt.
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Wie oben erwähnt, beziehen die bekannten Verfahren zur Bereitstellung einer Lichtführung und eines Trägersubstrats das Verbinden einer vorgeformten Lichtführung mit einem vorgeformten Träger durch Adhäsion, wie z. B. mit einem doppelseitigen Klebband, oder durch mechanische Verbindungen, wie z. B. mit Halterungen, die im Trägersubstrat ausgebildet sind, mit ein. Die vorliegende Erfindung strebt an, diese Verbindungsmechanismen durch Bereitstellen eines Doppelspritzgießverfahrens, eines gleichzeitigen Spritzgießens oder eines gleichzeitigen Extrudierens zum Ausbilden sowohl der Lichtführung 12 als auch des Trägersubstrats 14 in einem einzigen Prozess zum Ausbilden eines einteiligen Lichtführungssystems 10 zu vermeiden. Durch gleichzeitiges Spritzgießen der Lichtführung 12 und des Trägersubstrats 14, beispielsweise in einem Doppelspritzgießprozess, werden Spalte, welche typerweise in den Verbindungsverfahren im Stand der Technik gebildet werden, weitgehend verringert oder gänzlich eliminiert. Dies stellt für das Lichtführungssystem 10 der vorliegenden Erfindung ein dünneres Gesamtprofil bereit, das bei einem Lichtführungssystem, das in Anwendungen mit beschränktem Freiraum in Bereichen, wo Umgebungslicht erwünscht wird, ein kritisches Merkmal darstellen kann. Die minimierten Spalte zwischen der Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14 der vorliegenden Erfindung verringern des Weiteren Lichtaustritt zwischen den Substraten während des Betriebs.
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Die vorliegende Erfindung ist somit zur Rationalisierung des Zusammenbaus eines Lichtführungssystems 10 unter Verwendung von Verfahren, wie z. B. dem Doppelspritzgießen, dem gleichzeitigen Extrudieren oder dem gleichzeitigen Spritzgießen eines Lichtführungssystems in einem einzigen Prozessschritt ausgelegt. Wie oben erwähnt, lassen sich das Harzmaterial R1 der Lichtführung 12 und das Harzmaterial R2 des Trägersubstrats 14 aufgrund der gegenseitigen Benetzung der Harze R1 und R2 während des Doppelspritzgießverfahrens derzeit nicht im Doppelspritzgießverfahren einspritzen. Wie in dieser Offenbarung durchweg verwendet, bezieht sich der Begriff „gegenseitige Benetzung“ auf eine vollständige Oberflächenintegration von auf der Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14 angeordneten Kontaktflächen. Wie am besten in 1 gezeigt, enthält die Lichtführung 12 eine obere 20 und eine untere 22 Oberfläche sowie einen vorderen 26 und einen hinteren 24 Rand. Auf ähnliche Weise enthält das Trägersubstrat 14 eine obere 30 und eine untere 32 Oberfläche sowie einen vorderen 34 und einen hinteren 36 Rand. In dieser Ausgestaltung umfassen die untere Oberfläche 22 der Lichtführung 12 und die obere Oberfläche 30 des Trägersubstrats 14 die Kontaktflächen zwischen der Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14, welche sich während des Doppelspritzgießens berühren.
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Bei der Produktion eines Lichtführungssystems unter Verwendung des Doppelspritzgießverfahrens ist es wichtig, dass die Harze, wie z. B. die in 1 und 2 gezeigten Harze R1 und R2, zur Verwendung in einem Doppelspritzgießverfahren ähnliche Materialeigenschaften haben. Um Spritzgießteile erfolgreich zu erzeugen, bedarf es eines Verständnisses der prozessbezogenen Problematik, um ein konstruktiv einwandfreies Teil bereitzustellen. Das Material der Harze R1 und R2 muss somit in Aspekten, wie z. B. der Fähigkeit zum Ausfüllen der Form, der Leichtigkeit des Ausstoßens des Teils aus der Form, der Leichtigkeit des Einspritzens des Harzes, der Gratbildungsneigung und der Wahrscheinlichkeit des Verziehens, des Absenkens oder der Leerraumbildung innerhalb einer Form, ähnlich sein. Um ein Lichtführungssystem unter Verwendung eines Doppelspritzgießprozesses erfolgreich zu erzeugen, sollten die Harze R1 und R2 somit der gleichen chemischen Familie entstammen, was zu Problemen mit der gegenseitigen Benetzung der Harze R1 und R2 führen kann. Beim Doppelspritzgießen von Harzen mit ähnlichen Materialeigenschaften stellt sich gegenseitiges Benetzen an den Kontaktflächen ein, wie z. B. den Kontaktflächen 22 und 30 der Lichtführung 12 und des Trägersubstrats 14. Eine solche gegenseitige Benetzung erzeugt unerwünschte optische Effekte, wie z. B. eine Schwankung der Lichtintensität innerhalb des Lichtführungssystems. Das Lichtführungssystem 10 der vorliegenden Erfindung enthält deshalb eine Laminatbarriere, die, wie unten weiter beschrieben wird, als Benetzungshemmer wirkt.
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Der Einschluss einer Laminatbarriere L1 eliminiert im Wesentlichen die gegenseitige Benetzung zwischen den Harzen R1 und R2 während des Doppelspritzgießprozesses, so dass die optischen Übertragungsqualitäten der Lichtführung 12 im zusammengebauten Lichtführungssystem 12 erhalten bleiben, wie in 2 gezeigt wird. Ohne diese Barriere macht die gegenseitige Benetzung zwischen den Harzen die Fähigkeit der lichtdurchlässigen klaren Lichtführung 12, das Licht ordnungsgemäß von den inneren Oberflächen der Lichtführung 12 zu reflektieren, zunichte, wodurch die „Rückprallmenge“ innerhalb der Lichtführung 12 wesentlich verringert wird. Diese Rückprallverringerung führt zu verringerten Lichtmengen innerhalb der Lichtführung und stellt damit eine Lichtführung mit einem Gesamtlichtübertragungsverlust durch die obere Oberfläche hindurch bereit. Dieser Verlust an Lichtübertragung ergibt sich allgemein durch die Absorption durch das lichtdichte Material R2, das gleichzeitig mit dem lichtdurchlässigen Material R1 eingespritzt wird.
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Bezugnehmend wieder auf 1 und 2 handelt es sich bei der Barriereschicht L1 um ein Laminat, das zwischen der Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14, angeordnet ist und bei welchem es sich um eine perforierte oder durchlässige Barriere handelt, die es den Harzen R1 und R2 der Lichtführung 12 bzw. des Trägersubstrats 14 erlaubt, sich während des Spritzgießprozesses zu verbinden; während den Harzen das Verbinden durch die durchlässige Schicht L1 erlaubt wird, wirkt die Barriereschicht L1 auch als Hemmer gegen das gegenseitige Benetzen, so dass sich die Harze R1 und R2 gegenseitig nicht vollständig benetzen. So erlaubt es die Barriere L1 den Harzmaterialien R1, R2 sich im Wesentlichen miteinander zu verbinden, ohne die Lichtreflexion an den inneren Oberflächen der Lichtführung 12 zu beeinträchtigen. Die Barriereschicht L1 kann aus einer Anzahl verschiedener Materialien bestehen, so lange die Barriereschicht eine ausreichende Verbindung zwischen der Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14 erlaubt, während eine gegenseitige Benetzung zwischen den Harzen R1 und R2 verhindert wird, so dass auch negative optische Auswirkungen vermieden werden. Wie in 1 gezeigt, handelt es sich bei der Barriere 1 um ein Raster oder um ein gitterartiges Substrat mit einer Vielzahl von konstruktiven Elementen 40, 42, die miteinander verbunden sind und für eine perforierte Oberfläche 44 sorgen. Die perforierte Oberfläche 44 erlaubt es den ähnlichen Materialen der Lichtführung 12 und des Trägersubstrats 14, sich durch die perforierte Oberfläche 44 hindurch zu verbinden. Die Barriere L1 kann auch aus einer reflektierenden metallisierten Folie mit einer perforierten Oberfläche bestehen, die es den Harzen R1 und R2 erlauben würde, sich zu verbinden, während gleichzeitig eine erhöhte interne Reflexion innerhalb der Lichtführung 12 bereitgestellt wird. Des Weiteren kann zur Erzeugung der Barriere L1 eine strukturierte reflektierende Kunststofffolie verwendet werden, wobei die reflektierenden Eigenschaften der strukturierten Kunststofffolie bzw. der reflektierenden metallisierten Folie dazu beitragen zu gewährleisten, dass der Rückprall bzw. die Reflexion an den inneren Oberflächen der lichtdurchlässigen klaren Lichtführung 12 über die gesamte Länge der Lichtführung 12 erhalten bleibt.
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Bezugnehmend nun auf 3 und 4 kann die Barriereschicht auch aus einem Opfermaterial bestehen, das während des Spritzgießprozesses allgemein verbraucht wird, aber eine Struktur oder Reststoffe zurücklässt, die die Verbindungsflächen zwischen den Harzen R1, R2 stören. Wie in 3 und 4 gezeigt, besteht eine Barriereschicht L2 aus einem Verbrauchsmaterial bzw. einer Verbrauchsfolie, bei dem/der es sich um ein organisches Material, wie z. B. ein perforiertes Substrat auf Myzeliumbasis, handelt, das zum Verbrauch während des Doppelspritzgießprozesses ausgelegt ist. Wie in 4 gezeigt, wird somit ein zusammengebautes Lichtführungssystem 10A mit einer Lichtführung 12A, die mit einem Trägersubstrat 14A verbunden ist, gezeigt, wobei sich die Laminatbarriere L2, die aus einem organischen Material M besteht, aufgelöst hat oder auf andere Weise während des Spritzgießprozesses verbraucht worden ist, um ein Lichtführungssystem 10A ohne eine zwischen der Lichtführung 12A und dem Trägersubstrat 14A angeordnete dauerhafte Laminatbarriere bereitzustellen. Geeignete organische Materialien zur Verwendung als Laminatbarriere L2 sind u.a. Laminate, die im Wesentlichen aus verschiedenen organischen Materialien bestehen, wie z. B. Kakaoschalen, Kakteen, Kokosfasern, Strohhalmen, Hanf, Kernhülsen, Papierprodukten, Reispapier und Nebenprodukten davon. Andere organische oder Verbrauchsmaterialien werden von einem Fachmann erkannt werden, so lange es sich beim Material um selbstopferndes Material handelt, das dazu ausgebildet ist, von der Hitze der Harze R1 und R2, die während eines Doppelspritzgießprozesses eingespritzt werden, verbraucht oder „verbrannt“ zu werden. Auf diese Weise ist die Barriereschicht L2 zum Verbrauch ausgelegt, stört jedoch die Grenzfläche der Harze, die durch jene hindurch verbunden sind, um der Verbindungsfläche eine Struktur zur Reflexion von Licht bereitzustellen, das in der Lichtführung 12A aufgenommen wird. Somit ist die Lichtführung 12A im Wesentlichen gegen ein gegenseitiges Benetzen zwischen den Harzen geschützt, jedoch kann das Verbinden der Harze noch stattfinden.
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In einem Doppelspritzgießprozess kann ein Lichtführungssystem, wie z. B. das Lichtführungssystem 10 der 2 produziert werden, indem zuerst eine starre Form aus Kunststoff, Metall, Keramik oder einem sonstigen starren Material bereitgestellt wird. Die starre Form kann einen ersten und zweiten Hohlraumabschnitt für das Doppelspritzgießen von Harzmaterialien, wie z. B. den in 1 und 2 gezeigten Harzmaterialien R1, R2, enthalten. Durch das Bereitstellen einer Laminatschicht, wie z. B. der in 1 und 2 gezeigten Laminatschicht L1, kann eine starre Laminatschicht, wie z. B. eine Drahtgitter oder ein anderes Kunststoffmaterial, mit einer perforierten Oberfläche bereitgestellt werden, die einen Durchfluss für das chemische Verbinden der im Doppelspritzgießprozess eingearbeiteten Harze R1 und R2 erlaubt. Eine solche starre Barriereschicht kann in die starre Form zwischen dem ersten und zweiten Formabschnitt vor dem Doppelspritzgießen der Harze R1 und R2 eingebracht werden, so dass sich die Barriere so in der Form befindet, dass sie zwischen den Kontaktflächen 22 und 30 der ausgebildeten Lichtführung 12 und dem Trägersubstrat 14 angeordnet wird. Wie bereits oben erwähnt, sind die Harze R1 und R2, die im Doppelspritzgießverfahren verwendet werden, wieder chemisch kompatibel und verfügen über ähnliche thermische Ausdehnungskoeffizienten, so dass Verbindungen, die während des Doppelspritzgießprozesses gebildet werden, beim Zusammenziehen und beim Ausdehnen des integral ausgebildeten einteiligen Lichtführungssystems 10 erhalten bleiben. Beim Ausbilden der Verbindungen zwischen dem Harz R1 und dem Harz R2 werden die Harze ausgehärtet, um eine Lichtführung 12 und ein Trägersubstrat 14 bereitzustellen. Wie speziell in 2 gezeigt, kann das Trägersubstrat 14 über Befestigungsmerkmale 50 verfügen, die während des Zusammenbaus zur Befestigung des Lichtführungssystems 10 an umliegenden Gegenständen verwendet werden. Solche Befestigungselemente können in der Form enthalten sein. Beispielsweise kann das Lichtführungssystem 10 zur Beleuchtung bestimmter Teile eines Fahrzeuginnenraums verwendet werden, wobei das Befestigungsmerkmal 50 zur Sicherung des Lichtführungssystems 10 an einem bestimmten im Fahrzeuginnenraum angeordneten Punkt verwendet werden kann. Wie oben erwähnt, kann das Trägersubstrat 4 aus einem Harzmaterial R2 bestehen, das die notwendige strukturelle Steifheit bereitstellt, damit das Lichtführungssystem 10 an umliegenden Gegenständen befestigt werden kann. Das Harz R2 stellt allgemein ein lichtdichtes Trägersubstrat bereit, das verschiedene reflektierende Eigenschaften haben kann, die notwendig sind, um ein Lichtführungssystem 10 mit einem bestimmten Beleuchtungseffekt bereitzustellen.