DE102014216674A1 - Rohrförmiges Bauteil und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
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Abstract
Rohrförmiges Bauteil (12) mit einem Rohrabschnitt (6) und einem an einem Rohrende (7) angeordneten Gewinde, wobei der Innendurchmesser des Rohrendes (7) durch ein Warmstauchverfahren verringert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein rohrförmiges Bauteil mit einem Rohrabschnitt und einem an einem Rohrende angeordneten Gewinde.
- Aus der
DE 10 2012 106 423 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Bauteils bekannt, bei dem ein Rohr mit konstantem Querschnitt abschnittsweise in einer Knetvorrichtung geknetet wird, um den Außendurchmesser zu verringern. - Derartige rohrförmige Bauteile kommen beispielsweise bei Wankstabilisatoren zum Einsatz. Ein Wankstabilisator umfasst einen mechatronischen Aktuator, bei dem an entgegengesetzten Seiten jeweils ein Drehstab angebracht ist. Mittels des Aktuators können die beiden Drehstäbe gegeneinander verdreht werden, wodurch das Wankverhalten eines Kraftfahrzeugs beeinflusst werden kann. Eine Wankbewegung tritt beispielsweise bei einer Kurvenfahrt auf. Durch einen aktiven Wankstabilisator kann der Wankwinkel beeinflusst, insbesondere verringert werden. An ihren äußeren Enden weisen die Drehstäbe eine mechanische Schnittstelle auf, an der z. B. eine Koppelstange zur Kraftanleitung befestigt ist. Bei einem rohrförmigen Drehstab wird zumeist eine Buchse in das Ende des rohrförmigen Bauteils eingesetzt und verschweißt.
-
1 zeigt ein herkömmliches rohrförmiges Bauteil1 , das mehrachsig gekrümmt ist und an seinem Rohrende2 eine eingeschweißte Gewindebuchse3 aufweist.2 zeigt ein vergrößertes Detail des Rohrendes des in1 gezeigten rohrförmigen Bauteils1 . In2 erkennt man, dass die Buchse3 mittels einer umlaufenden Schweißnaht4 stoffschlüssig mit dem Rohrende2 verbunden ist. Die Gewindebuchse3 weist ein Gewindesackloch5 auf. Obwohl sich ein derartiges rohrförmiges Bauteil grundsätzlich bewährt hat, wird es als nachteilig angesehen, dass zu dessen Herstellung mehrere Bauteile benötigt werden, die vergleichsweise aufwendig durch ein Schweißverfahren verbunden werden. Zudem wird durch den Schweißprozess Wärme in das zuvor gehärtete Rohr eingebracht, wodurch dessen Festigkeit verringert wird. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein rohrförmiges Bauteil anzugeben, das die genannten Nachteile vermeidet und das einfach und kostengünstig herstellbar ist.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem rohrförmigen Bauteil der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Innendurchmesser des Rohrendes durch ein Warmstauchverfahren verringert ist.
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine wesentlich einfachere Herstellung des rohrförmigen Bauteils möglich ist, indem dieses einteilig, d. h. aus einem einzigen Bauteil bestehend, hergestellt wird, wobei während des Herstellvorgangs auch das Gewinde ausgebildet wird. Das erfindungsgemäße Bauteil weist den Vorteil auf, dass auf ein Schweißverfahren verzichtet werden kann, so dass keine Beeinträchtigung des Werkstoffs, insbesondere keine Verringerung der Festigkeit auftritt. Durch das Warmstauchen wird der Innendurchmesser des Rohrendes verringert, d. h. die Wandstärke des Rohrs wird erhöht. Der Innendurchmesser wird dabei soweit verringert, bis das Gewinde hergestellt werden kann. Beim Warmstauchen ist es ausreichend, lediglich das Rohrende zu erwärmen, während der übrige Teil des rohrförmigen Bauteils nicht erwärmt wird.
- Das erfindungsgemäße rohrförmige Bauteil ist sowohl für aktive als auch für passive Stabilisatoren geeignet.
- Bei dem erfindungsgemäßen rohrförmigen Bauteil wird es bevorzugt, dass das Rohrende einen konstanten Außendurchmesser aufweist. Der Außendurchmesser bleibt unverändert, da er in einem für das Warmstauchen benötigten Werkzeug gehalten ist. Die Materialaufdickung am Rohrende entsteht durch das Stauchen, wobei sich die Länge des rohrförmigen Bauteils bzw. die Länge des Rohrendes verringert. Nach der Herstellung des Innengewindes kann die Axialseite des Rohrendes plan gedreht werden. Gegebenenfalls kann anschließend eine Wärmebehandlung zur Erhöhung mechanischer Kennwerte, insbesondere zur Erhöhung der Festigkeit, vorgenommen werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass auch die Festigkeit des Innengewindes und der geplanten Fläche erhöht wird.
- Obwohl das erfindungsgemäße rohrförmige Bauteil vorzugsweise einen konstanten Durchmesser aufweist, kann es sich auch um ein Rohr mit inkonstantem Durchmesser handeln, das wenigstens zwei unterschiedliche Durchmesser aufweist.
- Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass bei dem rohrförmigen Bauteil das Rohrende denselben Außendurchmesser wie der Rohrabschnitt, d. h. der sich an das Rohrende anschließende Abschnitt des rohrförmigen Bauteils, aufweist. Dementsprechend sind die unterschiedlichen Innendurchmesser in dem Rohrabschnitt einerseits und in dem Rohrende andererseits von außen nicht sichtbar.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei dem rohrförmigen Bauteil zwischen dem Rohrende mit verringertem Innendurchmesser und dem Rohrabschnitt ein Abschnitt ausgebildet ist, der einen kleineren Durchmesser als den verringerten Durchmesser aufweist. Die Kontur dieses Abschnitts, der einen Übergangsbereich darstellt, kann durch die Wahl eines entsprechenden Stauchwerkzeugs angepasst werden.
- In diesem Zusammenhang kann es auch vorgesehen sein, dass der Abschnitt mit verkleinertem Durchmesser, d. h. der Übergangsbereich, durch einen Stopfen verschlossen ist. Auf diese Weise kann bei Bedarf die Dichtheit des rohrförmigen Bauteils sichergestellt werden.
- Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Bauteils, mit einem Rohrabschnitt und einem an einem Rohrende angeordneten Gewinde.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Innendurchmesser des Rohrendes durch ein Warmstauchverfahren verringert wird.
- In den Unteransprüchen sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
-
1 ein herkömmliches rohrförmiges Bauteil; -
2 ein Detail des in1 gezeigten rohrförmigen Bauteils im Bereich des Rohrendes; -
3 ein erfindungsgemäßes rohrförmiges Bauteil; und -
4 ein Detail des in3 gezeigten erfindungsgemäßen rohrförmigen Bauteils im Bereich des Rohrendes. -
3 zeigt ein rohrförmiges Bauteil12 , das grundsätzlich wie das in1 gezeigte herkömmliche rohrförmige Bauteil aufgebaut ist.4 zeigt das Rohrende des in3 gezeigten rohrförmigen Bauteils. Ein als Stabilisatorrohr ausgebildeter Rohrabschnitt weist einen konstanten Durchmesser sowie eine mehrfach gebogene bzw. gekrümmte Form auf. An den Rohrabschnitt6 schließt sich ein Rohrende7 an, das einen gegenüber dem Rohrabschnitt6 verringerten Innendurchmesser8 aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Innendurchmesser8 des Rohrendes7 etwa halb so groß wie der Innendurchmesser des Rohrabschnitts6 . Der Innendurchmesser des Rohrendes7 wird jeweils so gewählt, dass ein Gewinde13 mit einer festgelegten Größe in das Rohrende7 geschnitten werden kann. Das Rohrende7 mit verringertem Innendurchmesser8 ist durch ein Warmstauchverfahren hergestellt. Dazu wird das Rohrende7 durch eine Wärmequelle, beispielsweise ein induktives Halteelement, erwärmt und durch ein Stauchwerkszeug verformt. Das Rohrende7 befindet sich während des Warmstauchverfahrens in einem Werkzeug und wird außenseitig gehalten, so dass der Außendurchmesser des Rohrendes7 bei dem Warmstauchverfahren unverändert bleibt. Dementsprechend ist in4 erkennbar, dass der Rohrabschnitt6 und das Rohrende7 den gleichen Außendurchmesser aufweisen. Der Außendurchmesser des Rohrendes7 ist konstant. - In der geschnittenen Ansicht von
4 erkennt man, dass zwischen dem Rohrabschnitt6 und dem Rohrende7 ein Abschnitt9 gebildet ist, der einen Übergangsbereich darstellt und in dem sich der größere Innendurchmesser des Rohrabschnitts6 konisch bis auf einen kleineren Innendurchmesser10 an der am freien Ende des Rohrendes7 zugewandten Seite verringert. Von dort vergrößert sich der Innendurchmesser wieder etwas bis zu dem Innendurchmesser8 in dem Rohrende7 . Die genaue Form des Übergangsbereichs9 kann durch die Wahl eines entsprechenden Werkzeugs für das Warmstauchverfahren beeinflusst werden. - In dem Übergangsbereich
9 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Stopfen11 angeordnet, durch den das Innere des Rohrabschnitts6 nach außen verschlossen wird. - Im Vergleich zu dem herkömmlichen rohrförmigen Bauteil
1 , das in den1 und2 gezeigt ist, benötigt das in3 und4 gezeigte rohrförmige Bauteil12 weniger Bauraum, darüber hinaus zeichnet es sich durch eine geringere Masse aus. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bauteil
- 2
- Rohrende
- 3
- Gewindebuchse
- 4
- Schweißnaht
- 5
- Gewindesackloch
- 6
- Rohrabschnitt
- 7
- Rohrende
- 8
- Innendurchmesser
- 9
- Abschnitt
- 10
- Innendurchmesser
- 11
- Stopfen
- 12
- Bauteil
- 13
- Gewinde
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012106423 A1 [0002]
Claims (8)
- Rohrförmiges Bauteil (
12 ) mit einem Rohrabschnitt (6 ) und einem an einem Rohrende (7 ) angeordneten Gewinde, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser des Rohrendes (7 ) durch ein Warmstauchverfahren verringert ist. - Rohrförmiges Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrende (
7 ) einen konstanten Außendurchmesser aufweist. - Rohrförmiges Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrende (
7 ) denselben Außendurchmesser wie der Rohrabschnitt (6 ) aufweist. - Rohrförmiges Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Rohrende (
7 ) mit verringertem Innendurchmesser und dem Rohrabschnitt (6 ) ein Übergangsbereich ausgebildet ist, der einen kleineren Durchmesser als der verringerte Innendurchmesser aufweist. - Rohrförmiges Bauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt mit verringertem Durchmesser durch einen Stopfen (
11 ) verschlossen ist. - Rohrförmiges Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einer Wärmebehandlung zur Erhöhung mechanischer Kennwerte wie der Festigkeit unterzogen worden ist.
- Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Bauteils (
12 ), mit einem Rohrabschnitt (6 ) und einem an einem Rohrende (7 ) angeordneten Gewinde (13 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser des Rohrendes (7 ) durch ein Warmstauchverfahren verringert wird. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an das Warmstauchverfahren das Gewinde (
13 ) in dem Rohrende (7 ) hergestellt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE102014216674.8A DE102014216674A1 (de) | 2014-08-21 | 2014-08-21 | Rohrförmiges Bauteil und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE102014216674A1 true DE102014216674A1 (de) | 2016-02-25 |
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ID=55273862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102014216674.8A Withdrawn DE102014216674A1 (de) | 2014-08-21 | 2014-08-21 | Rohrförmiges Bauteil und Verfahren zu seiner Herstellung |
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2014
- 2014-08-21 DE DE102014216674.8A patent/DE102014216674A1/de not_active Withdrawn
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