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Es werden ein System und ein Verfahren zur Durchführung einer medizinischen Diagnostik für einen Probanden von Interesse unter Verwendung einer Videokamera und eines Punkt-Radiometers in einer kontaktlosen Fernmessumgebung offenbart. In einer Ausführungsform werden Videobilder eines Probanden von Interesse in Echtzeit aufgenommen. Die Bilder werden analysiert, um eine Zone von Interesse in einer exponierten Hautregion zu identifizieren, für welche Messungen zu medizinischen Diagnosezwecken zu erhalten gewünscht werden. Die Position eines Punkt-Radiometers und/oder des Probanden wird derart angepasst, dass einfallende Strahlung bei einem gewünschten Wellenlängenbereich von der identifizierten Zone von Interesse gemessen werden kann. Die Messungen werden dann zum Durchführen einer medizinischen Diagnostik verwendet. Merkmale und Vorteile der Lehren hiervon sind aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen leicht ersichtlich.
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1 stellt ein Paar von Händen dar, wobei die linke Hand eine beispielhafte Zone von Interesse 102 aufweist, und die rechte Hand eine beispielhafte Zone von Interesse 103 aufweist;
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2 veranschaulicht eine Ausführungsform eines beispielhaften Systems zum Stellen einer medizinischen Ferndiagnose gemäß den Lehren hiervon;
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3 veranschaulicht eine Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens zum Erhalten einer medizinischen Diagnostik für einen Patienten unter Verwendung des medizinischen Ferndiagnosesystems von 2; und
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4 stellt ein Funktionsblockdiagramm einer Ausführungsform eines beispielhaften Videoverarbeitungs- und -steuersystems zum Durchführen von verschiedenen Aspekten des vorliegenden Systems dar, wie in Bezug auf das medizinische Ferndiagnosesystem von 2 und das Ablaufdiagramm von 3 beschrieben.
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Ein „Video“ ist eine zeitveränderliche Folge von Bildern eines Probanden von Interesse, die unter Verwendung einer Videokamera aufgenommen werden, die zum Erfassen eines Videosignals über mindestens einen Datenerfassungs(Abbildungs)-Kanal imstande ist.
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„Proband von Interesse“ bezieht sich auf ein Lebewesen, für welches eine medizinische Diagnose gestellt werden soll. Es versteht sich von selbst, dass, obwohl in diesem Text durchgehend die Begriffe „Mensch“, „Person“ oder „Patient“ verwendet werden, der Proband auch etwas anderes als ein Mensch sein kann und nicht als den Schutzumfang der angehängten Ansprüche ausschließlich auf Menschen beschränkend betrachtet werden sollte.
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Die „Haut“ schützt darunter liegende Gewebe, innere Organe und andere anatomische Strukturen gegen Stoß, Abrieb, UV-Strahlung und Chemikalien, um nur einige zu nennen.
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„Exponierte Hautregion“ bezieht sich auf einen freien Blick auf Haut, wobei eine Zone von Interesse identifiziert wird. 1 stellt ein Paar von Händen mit einem freien Blick auf eine Hautfläche einer linken und einer rechten menschlichen Hand dar.
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Eine „Zone von Interesse“ ist eine Fläche der exponierten Hautregion, von welcher unter Verwendung eines Punkt-Radiometers Messungen erhalten werden sollen. 1 stellt eine linke Hand mit einer Region oder einer Zone von Interesse (Läsion 102) und die rechte Hand mit einer Zone von Interesse (Läsion) 103 dar.
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„Identifizieren einer Zone von Interesse“ bedeutet, dass die Video-Frames eines Videos unter Verwendung einer Bildverarbeitungstechnik derart verarbeitet werden, dass eine Position der Zone von Interesse in der exponierten Hautregion identifiziert werden kann.
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Eine Zone von Interesse in einer exponierten Hautregion kann unter Verwendung von Pixelklassifikation, Objektidentifikation, räumlichen Merkmalen, Farbe, Form, Mustererkennung, Materialanalyse, Texturidentifikation und Gesichtserkennungsverfahren identifiziert werden. Eine Zone von Interesse kann manuell von einem Techniker oder Arzt identifiziert werden, indem zum Beispiel eine Maus oder ein Berührungsbildschirm verwendet werden, um eine Auswahl davon aus einem angezeigten Bild zu treffen.
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Eine „Videokamera“ ist eine Vorrichtung zum Aufnehmen eines Videos. Die Videokamera kann eine Farbkamera mit mindestens einem Abbildungskanal zum Erfassen von Farbwerten für Pixel sein, die im Allgemeinen den sichtbaren Primärfarben (typischerweise RGB) entsprechen. Die Videokamera kann eine Infrarot-Videokamera mit mindestens einem Abbildungskanal zum Messen von Pixelintensitätswerten im nahen Infrarot(NIR)-Wellenlängenbereich sein. Die Videokamera kann eine Hybridvorrichtung sein, die sowohl zum Aufnehmen von Farb- als auch Infrarot-Videobildern imstande ist.
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„Punkt-Radiometer“ bezieht sich eine beliebige von einer Familie von Vorrichtungen, welche einfallende Strahlung eines gewünschten Wellenlängenbereichs in einer einzigen Region, d. h. ohne jegliche Bildgebung, messen. Ein Punkt-Radiometer besteht im Wesentlichen aus einem einzigen Sensor optional mit einem Monochromator und einer Optik, um einfallende Strahlung bei einem einzigen Wellenlängenband oder bei mehreren Bändern zum Beispiel unter Verwendung eines oder mehrerer Bandpassfilter zu messen. Der Satz von Punkt-Radiometervorrichtungen umfasst Infrarot-Thermometer oder Pyrometer, UV-Radiometer, Mittelwellen-Infrarot(MWIR)-Radiometer, Langwellen-Infrarot(LWIR)-Radiometer und Spektroradiometer, welche die Funktionen eines Spektroskops mit den Fähigkeiten eines Radiometers kombinieren.
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Punkt-Radiometer können so ausgelegt sein, dass sie eine große Anzahl von schmalen Wellenlängenbändern, d. h. Spektroradiometer, aufweisen. Das Punkt-Radiometer kann ferner mit einem Mittel zum Kommunizieren von Messungen über ein Netz unter Verwendung eines drahtgebundenen oder drahtlosen Protokolls an eine abgesetzte Vorrichtung, wie beispielsweise einen Server oder eine Workstation, ausgelegt sein.
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„Anpassen einer Position“ bedeutet, dass das Punkt-Radiometer und/oder der Proband in Bezug aufeinander so gestellt werden, dass das Punkt-Radiometer Messungen der Zone von Interesse erhalten kann. In einer Ausführungsform umfasst die Anpassung eine Bewegung des Punkt-Radiometers, damit eine Messung erhalten werden kann, während die Zone von Interesse festgehalten wird. Eine Bewegung des Punkt-Radiometers kann zum Beispiel unter Verwendung einer Steuerung, welche einen Roboterarm steuert, der als Reaktion auf ein Signal zu Bewegung in jeder Drehachse imstande ist, fernsteuerbar sein. Das Punkt-Radiometer kann ferner eine fernsteuerbare Zoom-Funktionalität aufweisen, welche eine Ansicht als Reaktion auf ein Signal vergrößern oder verkleinern kann. Das Punkt-Radiometer kann festgehalten werden, während der Proband über eine visuelle oder akustische Meldung angewiesen wird, die Zone von Interesse in eine Position zu bewegen, damit das Punkt-Radiometer die gewünschten Messungen erhalten kann. In noch einer anderen Ausführungsform werden sowohl das Punkt-Radiometer als auch die Zone von Interesse des Probanden so angepasst, dass Messungen erhalten werden können.
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„Durchführen einer medizinischen Diagnostik“ für den Probanden bedeutet, dass die durch das Punkt-Radiometer erhaltenen Messungen zum Diagnostizieren eines medizinischen Zustands für den Probanden in Bezug auf die identifizierte Zone von Interesse verwendet werden. Medizinische Diagnostik umfasst ein Analysieren von Signalen, um Herzfrequenz, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung, Herzrhythmusstörungen und Blutkomponenten zum schätzen.
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In 2 ist ein Diagnosesystem 200 dargestellt, dass einen Tragständer 202 umfasst, der an einer Stützbasis 203 fixiert ist, die auf einem Satz von Rädern (nicht dargestellt) aufliegt, so dass das System von Bett zu Bett und Raum zu Raum bewegt werden kann. In einer anderen Ausführungsform ist der Tragständer an einem Boden, einer Wand oder einer Decke eines Sanitätsraums oder Untersuchungszimmers fixiert. In der Ausführungsform von 2 ist der Tragständer 202 so dargestellt, dass er mit einer Mehrzahl von Roboterarmen ausgelegt ist. An einem oberen Abschnitt des Tragständers 202 ist eine Anzeigevorrichtung 204 fixiert, die so dargestellt ist, dass sie einen Anzeigebildschirm 205, wie beispielsweise eine LCD- oder Berührungsbildschirmvorrichtung, umfasst, auf dem verschiedene Meldungen, Bilder, Informationen, Anweisungen, Ergebnisse und dergleichen zur Betrachtung angezeigt werden. Die Anzeigevorrichtung 204 ist ferner mit einem Lautsprecher 206 ausgelegt, der zum Teil ein Audiosystem zum Wiedergeben von Audio-Meldungen und anderen Anweisungen umfasst. Die Anzeigevorrichtung 204 ist drehbar an einem Roboterarm 207 montiert, so dass der Anzeigebildschirm 205 zur optimalen Betrachtung durch einen Benutzer davon in jede einer Mehrzahl von Richtungen gedreht werden kann.
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Der Tragständer 202 weist ferner einen Roboter-Tragarm 208 auf, an dem ein Punkt-Radiometer 209 mit einer Teleskoplinse 210 befestigt ist. Der Roboter-Tragarm 208 ist fernsteuerbar, so dass eine Position des Punkt-Radiometers, das an einem Ende davon angebracht ist, zur Bewegung in jede einer Mehrzahl von Richtungen steuerbar angepasst werden kann. Auf diese Weise kann eine Position des Punkt-Radiometers so angepasst werden, dass eine Messung der Zone von Interesse des Probanden erhalten werden kann. Die Teleskoplinse 210 ist ebenfalls fernsteuerbar, so dass das Punk-Radiometer die Ansicht vergrößern und verkleinern kann. Der Tragständer 202 ist ferner mit einem weiteren Roboter-Tragarm 211 ausgelegt, an dem eine Videokamera 212 mit einer Teleskoplinse 213 montiert ist. Die Videokamera wird ierin zum Aufnehmen von Videobildern des Probanden von Interesse im Sichtfeld 214 der Kamera verwendet. Der Roboter-Tragarm 211 ist ebenfalls fernsteuerbar, so dass eine Position der Videokamera zum Aufnehmen von Video in jede einer Mehrzahl von Richtungen angepasst werden kann. Außerdem ist ein Roboter-Tragarm 215, auf dem eine fernsteuerbare Beleuchtungseinrichtung 216 montiert ist, am Tragständer 202 befestigt dargestellt. Die Beleuchtungseinrichtung 216 kann in verschiedenen Ausführungsformen je nach der Konfiguration strukturiertes oder unstrukturiertes Licht projizieren. Die Roboter-Tragarme, welche sich in jede einer Mehrzahl von Richtungen drehen können, sind von verschiedenen Anbietern in verschiedenen Handelsströmen leicht erhältlich. Viele solche Roboterarme können über ein drahtgebundenes oder drahtloses Kommunikationsprotokoll ferngesteuert werden. Ein Sender 217 führt über ein Netz 201 eine bidirektionale Kommunikation mit verschiedenen abgesetzten Vorrichtungen durch. Der Sender 217 kann eine drahtgebundene Verbindung verwenden, die aus Kabeln und einem Hub besteht, das über das Netz 201 in Kommunikation mit einer oder mehreren abgesetzten Vorrichtungen angeordnet ist. Jede der Vorrichtungen des Diagnosesystems von 2 kann verschiedene Elemente zum Kommunizieren mit abgesetzten Vorrichtungen über das Netz 201 umfassen. Techniken zum Anordnen von Vorrichtungen in vernetzter Kommunikation sind allgemein bekannt.
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In Betrieb betritt in einer Ausführungsform ein Proband von Interesse, der eine medizinische Diagnostik wünscht, ein Untersuchungszimmer oder einen Untersuchungsraum, in dem das System von 2 verwendet wird. Anweisungen, die auf dem Anzeigebildschirm 205 (oder durch andere Mittel, wie beispielsweise Audio) angezeigt werden, informieren den Probanden, wohin er sich stellen, setzen oder legen soll. Videobilder werden vom Probanden unter Verwendung der Videokamera 212 aufgenommen und über das Netz 201 an eine Workstation (wie beispielsweise die Workstation 410 von 4) gesendet, die sich in einer entfernten medizinischen Einrichtung befindet, wobei ein Techniker oder Arzt sich das Video ansieht und unter Verwendung von einem von der Anzeige 204 und dem Lautsprecher 206 oder von beidem mit dem Probanden kommuniziert. Medizinische Informationen werden vom Probanden erhalten, wenn der Proband verschiedene Fragen über seine Gesundheitsprobleme beantwortet. Man nehme für Erörterungszwecke an, dass der Proband im Untersuchungszimmer eine nicht identifizierte Läsion auf seiner linken Hand aufweist (wie beispielsweise jene, die durch das Beispiel bei 102 von 1 dargestellt ist). Der Arzt weist den Probanden je nach der Beschaffenheit des Untersuchungszimmers an, entweder stehenzubleiben oder seine Hand auszustrecken oder diese auf eine Stützauflage, wie beispielsweise einen Arm eines Sessels, eine Tischplatte oder dergleichen, zu legen. Das Video des Patienten wird aufgenommen und vom Arzt angesehen oder von automatischen Bildverarbeitungsalgorithmen verarbeitet, um die Zone von Interesse 102 zu identifizieren und zu lokalisieren. Der Bildverarbeitungsalgorithmus kann zum Beispiel einen Gesichts-, Hand- und Körperteilerkennungsalgorithmus, gefolgt von einem Algorithmus zur Erkennung der Hautfarbe umfassen. Im Falle von Gesichtserkennung kann der Algorithmus ferner eine Posenerkennung und/oder eine Augen-, Nasen- und Munderkennung umfassen. Die zusätzlichen Informationen über Pose und Positionen von Gesichtsmerkmalen oder anderen Körpermerkmalen können zum Führen der Anpassung der relativen Position zwischen dem Punkt-Radiometer und der Zone von Interesse 102 verwendet werden, wie im Folgenden erörtert. Bei Identifizierung der Zone von Interesse wird eine Position des Punkt-Radiometers durch den fernsteuerbaren Roboter-Tragarm 208 so bewegt, dass eine Messung von dieser Zone erhalten werden kann. Alternativ wird der Proband angewiesen, die Zone von Interesse in eine bestimmte Position zu bewegen, damit das Punkt-Radiometer die gewünschten Messungen erhalten kann. In einer anderen Ausführungsform werden sowohl eine Position des Probanden als auch des Punkt-Radiometers entsprechend angepasst, damit die gewünschten Messungen erhalten werden können.
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Messungen, die durch das Punkt-Radiometer erhalten werden, werden durch eine Antenne 217 über das Netz 201 dem Arzt kommuniziert, wo die Messungen analysiert werden, damit eine Diagnostik für den Probanden hinsichtlich der Probleme des Probanden in Bezug auf die Zone von Interesse erhalten werden kann. Es versteht sich von selbst, dass die Beschaffenheit und das Ausmaß der unter Verwendung der Messungen durchgeführten Analyse zwangsläufig von den Gesundheitsproblemen abhängt, die der Patient aufweist. Daher wurde hierin eine Erörterung im Hinblick auf eine bestimmte Analyse unterlassen. Es versteht sich von selbst, dass das medizinische Diagnosesystem von 2 eine beispielhafte Konfiguration ist und dass Komponenten zum Basissystem hinzugefügt werden können, welches eine Videokamera und ein Punkt-Radiometer umfasst, wie beansprucht. Zum Beispiel kann die Videokamera ferner die Fähigkeit zum Messen von Tiefe (d. h. des Abstands vom Objekt, das abgebildet wird, zur Kamera) umfassen. Diese Fähigkeit kann durch Verwendung von unstrukturiertem Licht (z. B. einer IR-Lichtquelle) bei Hinzufügung eines geeigneten Sensors (z. B. einer IR-empfindlichen Kamera) oder durch eine zusätzliche Videokamera mit Stereopsis-Bildverarbeitungsalgorithmen erreicht werden. Ein Beispiel für eine Videokamera mit Tiefensehvermögen ist Microsoft KinectTM. Wenn eine Videokamera mit Tiefensehvermögen verwendet wird, können einfachere und bekannte Bildverarbeitungsverfahren zum Identifizieren von menschlichen Merkmalen, wie beispielsweise Gesicht, Körper, Hand, Arm, Bein usw., verwendet werden. Außerdem können die Informationen über die Tiefe (des Abstands von der Zone von Interesse 102 zum Punkt-Radiometer) zum Führen der Anpassung der relativen Position zwischen dem Punkt-Radiometer und der Zone von Interesse 102, wie zuvor erörtert, und/oder zum Korrigieren/Kalibrieren der Messung des Punkt-Radiometers verwendet werden. Obwohl außerdem die Ausführungsform von 2 in Bezug auf das Erhalten einer Messung einer Läsion auf der linken Hand des Probanden erörtert wird, kann das Gesundheitsproblem des Probanden auch an einer anderen Stelle seines Körpers sein, und entsprechend kann es sein, dass der Proband seinen Ärmel hochkrempeln oder sein Hemd, seine Hose, seine Schuhe usw. ausziehen muss, damit entsprechende Messungen für die Zone von Interesse in der exponierten Hautregion erhalten werden können. Zum Beispiel kann zur Messung der Körpertemperatur eine große Zone von exponierter Haut z. B. auf der Stirn unter Verwendung eines Punkt-Radiometers, das im Thermal-Infrarotband arbeitet, gemessen werden.
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Es wird nun auf das Ablaufdiagramm von 3 Bezug genommen. Die Ablaufverarbeitung beginnt bei Schritt 300.
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Bei Schritt 302 werden Videobilder eines Probanden von Interesse empfangen, die in Echtzeit aufgenommen werden. Das Video des Probanden von Interesse kann unter Verwendung der Videokamera 212 des medizinischen Diagnosesystems von 2 aufgenommen werden.
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Bei Schritt 304 werden die Videobilder analysiert, um eine Zone von Interesse in einer exponierten Hautregion des Probanden zu identifizieren. Das Video kann unter Verwendung einer Vielzahl von Bildverarbeitungstechniken oder von einem Techniker oder einem Arzt analysiert werden, der mit einer Maus oder einer Berührungsbildschirmanzeige, auf der das Video angezeigt wird, eine Benutzerauswahl trifft.
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Bei Schritt 306 wird eine Position von einem oder beiden von einem Punkt-Radiometer oder dem Probanden so angepasst, dass eine Messung der Zone von Interesse vorgenommen werden kann. Die Anpassung des Punkt-Radiometers 209 kann zum Beispiel unter Verwendung des fernsteuerbaren Roboterarms 208 von 2 erfolgen. Die Anzeigevorrichtung 204 und der Audio-Lautsprecher 206 können zum Kommunizieren mit dem Patienten verwendet werden, um die Zone von Interesse an eine gewünschte Stelle zu bewegen, damit die Messungen unter Verwendung des Punkt-Radiometers 209 erhalten werden können.
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Bei Schritt 308 wird das Punkt-Radiometer verwendet, um einfallende Strahlung von einer Oberfläche der identifizierten Zone von Interesse zu messen.
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Bei Schritt 310 wird basierend auf den erhaltenen Messungen eine medizinische Diagnostik für den Probanden durchgeführt. In dieser Ausführungsform endet die Weiterverarbeitung.
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In 4 ist die Videokamera 212 so dargestellt, dass sie drehbar an einem Motor montiert ist, der in dieser Ausführungsform einen Schrittmotor 401 umfasst, der die Videokamera so bewegt, dass der Arzt die Zone von Interesse, d. h. die Läsion 102, in einer exponierten Hautregion der linken Hand des Probanden fokussieren kann. Videobilder (zusammen bei 402) werden einem Steuersystem 403 kommuniziert. Ein Videoprozessor 404 verarbeitet die Bild-Frames des Videos, um die exponierte Hautregion zu isolieren und eine Position der Zone von Interesse in der Szene zu bestimmen, derart dass eine Messung davon durch das Punkt-Radiometer 209 erhalten werden kann. Der Videoprozessor 404 verwendet ein beliebiges von einer Vielzahl von Bildverarbeitungsverfahren, um eine Lokalisierung und Identifizierung der Zone von Interesse in der Szene zu ermöglichen.
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Ein Steuermodul 405 empfängt eine Position der Zone von Interesse in den verarbeiteten Videos und berechnet ein Maß von Bewegung, um welches das Punkt-Radiometer 209 angepasst werden muss, damit das Punkt-Radiometer die entsprechenden Messungen vornehmen kann. Das Steuermodul 405 kann ferner dem Patienten Anweisungen kommunizieren, die exponierte Hautregion so zu bewegen, dass eine Messung durch das Punkt-Radiometer erhalten werden kann. In dieser Ausführungsform versorgt der Videoprozessor 404 das Steuermodul mit aktualisierten Informationen in Bezug auf die Bewegung des Probanden. Das Video kann in einer Speichervorrichtung 407 gespeichert werden. Ein Messungsanalysemodul 406 empfängt die durch das Punkt-Radiometer erhaltenen Messungen, speichert die Messungen in der Speichervorrichtung 407 und kommuniziert die Messungen an die Workstation 410, so dass basierend auf diesen Messungen eine medizinische Diagnostik für den Probanden durchgeführt werden kann. Ein Prozessor 408 ruft maschinenlesbare Programmanweisungen aus einem Speicher 409 ab, um die Funktionalität jedes der Module des Steuersystems 403 zu ermöglichen. Der Prozessor 408, der allein oder in Verbindung mit anderen Prozessoren und Speicher arbeitet, kann in Abhängigkeit von der Implementierung auch so funktionieren, dass er die Messdaten verarbeitet. Es versteht sich von selbst, dass eine gewisse oder die gesamte Funktionalität des Steuersystems 403 in die Videokamera 212 oder das Punkt-Radiometer 209 integriert sein kann. Das Steuersystem 403 ist in Kommunikation mit einer Workstation 410 dargestellt.
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Das Computergehäuse der Workstation beherbergt verschiedene Komponenten, wie beispielsweise eine Hauptplatine mit einem Prozessor und einem Speicher, eine Kommunikationsverbindung, wie beispielsweise eine Netzkarte, eine Videokarte, eine interne Festplatte, die zum Auslesen/Beschreiben eines maschinenlesbaren Mediums 411, wie beispielsweise einer Diskette, einer optischen Platte, einer CD-ROM, einer DVD, eines Magnetbandes und dergleichen, imstande ist, und andere Software und Hardware, die zum Ausführen der Funktionalität eines Computersystems erforderlich sind. Die Workstation umfasst ferner eine Anzeigevorrichtung 412, wie beispielsweise eine CRT-, LCD- oder Berührungsbildschirmvorrichtung, zum Anzeigen von Informationen, Video, Messdaten, Rechenwerten, medizinischen Informationen über den Patienten, Ergebnissen, einschließlich Abständen, Positionen und dergleichen. Ein Benutzer kann diese Informationen betrachten und aus Menüoptionen, die darauf angezeigt werden, eine Auswahl treffen. Eine Tastatur 413 und eine Maus 414 führen eine Benutzereingabe oder -auswahl durch. Es versteht sich von selbst, dass die Workstation 410 ein Betriebssystem und andere Spezialsoftware aufweist, die zum Anzeigen von alphanumerischen Werten, Menüs, Bildlaufleisten, Wählscheiben, Schieberegler, Pulldown-Optionen, auswählbare Schaltflächen und dergleichen, ausgelegt sind, um Informationen einzugeben, auszuwählen, zu modifizieren und anzunehmen, die erforderlich sind, um Videobildern verarbeiten und einen Arzt zu befähigen, eine medizinische Diagnostik durchzuführen. Software zum Konfigurieren einer Benutzerschnittstelle oder eines Teils davon, um Daten anzuzeigen, einzugeben und anzunehmen, ist Allgemeinen anpassbar. Ein Benutzer oder Techniker der Workstation kann die grafische Benutzeroberfläche verwenden, um Regionen von Interesse zu identifizieren, Parameter festzulegen, eine Gummibandrahmen zu verwenden, um Bildabschnitte und/oder Regionen von Bildern zur Verarbeitung auszuwählen. Diese Auswahlmöglichkeiten können gespeichert und aus der Speichervorrichtung 407 und/oder dem computerlesbaren Medium 411 abgerufen werden. Standardeinstellungen und Ausgangsparameter können nötigenfalls aus der Speichervorrichtung 415 abgerufen werden.
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In der Ausführungsform von 4 implementiert die Workstation 410 eine Datenbank 415, in welcher Patientenakten gespeichert, bearbeitet und als Antwort auf eine Abfrage abgerufen werden. Solche Akten nehmen in verschiedenen Ausführungsformen die Form einer Krankengeschichte von Patienten an, die in Verbindung mit Informationen, die den Patienten identifizieren, und den erhaltenen Messungen gespeichert wird. Informationen bezüglich der Region von Interesse, Details und Einstellungen der Kamera, Wellenlängen der Punkt-Radiometer, Positionierungs- und Lagedaten, mathematischer Darstellungen und Datenwerte, die zum Durchführen der medizinischen Diagnostik verwendet werden, und dergleichen können ebenfalls zusammen mit den Patientenakten gespeichert werden. Obwohl die Datenbank als eine externe Vorrichtung dargestellt ist, kann die Datenbank auch innerhalb der Workstation, zum Beispiel auf einer Festplatte darin, installiert sein. Es versteht sich von selbst, dass die Workstation 410, obwohl als ein Tischcomputer dargestellt, ein Laptop, ein Großrechner, ein Client/Server oder ein Spezialcomputer, wie beispielsweise eine ASIC, eine Leiterplatte, ein dedizierter Prozessor oder dergleichen sein kann. Die Ausführungsform der Workstation von 4 ist veranschaulichend und kann andere Funktionalität umfassen, die auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Alle Komponenten der vernetzten Workstation können in Kommunikation mit dem Steuersystem 403 angeordnet sein. Alle Module und Verarbeitungseinheiten des Steuersystems 403 können mit der Speichervorrichtung 415 oder dem computerlesbaren Medium 411 in Kommunikation angeordnet sein und Daten, Variable, Akten, Parameter, Funktionen und/oder maschinenlesbare bzw. -ausführbare Programmanweisungen, die zum Ausführen ihrer vorgesehenen Funktionen erforderlich sind, darauf speichern oder daraus abrufen. Alle Module des Steuersystems 403 können über das Netz 201 in Kommunikation mit einer oder mehreren abgesetzten Vorrichtungen angeordnet sein. Es versteht sich von selbst, dass eine gewisse oder die gesamte Funktionalität, die von einem der Module oder einer der Verarbeitungseinheiten des Systems 403 ausgeführt wird, ganz oder teilweise von der Workstation 410 oder von einer Workstation ausgeführt werden kann, die über das Netz 201 in Kommunikation mit dem Steuersystem 403 angeordnet ist. Die dargestellte Ausführungsform ist veranschaulichend und sollte nicht so betrachtet werden, dass sie den Schutzumfang der angehängten Ansprüche ausschließlich auf die dargestellte Konfiguration beschränkt. In anderen Ausführungsformen werden die erzeugten Ergebnisse über das Netz 201 an einen Server übermittelt und mehreren Benutzern/Bedienern an verschiedenen Orten kommuniziert.
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Verschiedene Module können eine oder mehrere Komponenten bezeichnen, die ihrerseits Software und/oder Hardware umfassen können, die zum Ausführen der beabsichtigten Funktion ausgelegt sind. Eine Mehrzahl von Modulen kann zusammen eine einzige Funktion ausführen. Jedes Modul kann einen Spezialprozessor aufweisen, der zum Ausführen von maschinenlesbaren Programmanweisungen imstande ist. Ein Modul kann ein einziges Hardwareelement, wie beispielsweise eine ASIC, eine elektronische Schaltung oder einen Spezialprozessor, umfassen. Eine Mehrzahl von Modulen kann entweder durch ein einziges Spezialcomputersystem oder eine Mehrzahl von Spezialcomputersystemen parallel ausgeführt werden. Verbindungen zwischen Modulen umfassen sowohl physikalische als auch logische Verbindungen. Module können ferner ein oder mehrere Software-/Hardwaremodule umfassen, welche ferner ein Betriebssystem, Treiber, Gerätesteuerungen und andere Vorrichtungen umfassen können, die zum Teil oder in ihrer Gesamtheit über ein Netz verbunden sein können. Es wird außerdem in Erwägung gezogen, dass ein oder mehrere Aspekte des vorliegenden Verfahrens auf einem dedizierten Computersystem implementiert und außerdem in verteilten Computerumgebungen realisiert werden können, wobei Aufgaben durch abgesetzte Vorrichtungen ausgeführt werden, die durch das Netz 201 verbunden sind.
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Es versteht sich von selbst, dass die zuvor offenbarten Merkmal und Funktionen oder Alternativen dazu zu vielen verschiedenen Systemen oder Anwendungen kombiniert werden können. Für Fachleute können verschiedene gegenwärtig unvorhergesehene und unerwartete Alternativen, Modifikationen, Änderungen oder Verbesserungen daran ersichtlich und nachträglich vorgenommen werden, die ebenfalls in den Schutzrahmen der folgenden Ansprüche fallen sollen. Die Offenbarungen jeder gedruckten Veröffentlichung, einschließlich Patente und Patentanmeldungen, werden hiermit jeweils separat durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen.