DE102014214815B3 - Mittel zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse einer Abgangseinheit eines Stromschienensystems und Stromschienensystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Mittel zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse (2) einer Abgangseinheit (1) eines Stromschienensystems und ein Stromschienensystem mit mehreren Stromschienen, die mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind, mit einer Abgangseinheit (1), die ein Gehäuse (2) aufweist, in dem ein Schutzschalter (9) angeordnet ist, mit Kontaktfingern (4), die auf einer Seite aus dem Gehäuse (2) herausragend auf die Stromschienen aufgesteckt und im Gehäuse (2) mit den eingangsseitigen Anschlussfahnen verbunden sind, und mit einer Durchgangsöffnung (6) für eine elektrische Energieleitung, die in einer Gehäusewand ausgebildet ist, wobei die Energieleitung im Gehäuse (2) an die ausgangsseitigen Anschlussfahnen (10) anschließbar ist, und mit Mitteln zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse (2). Um Verformungen oder Zerstörungen im Falle eines Kurzschlusses zu verhindern, wird vorgeschlagen, dass die Mittel eine in Öffnungsrichtung (15) bewegbare Druckentlastungsklappe (8) aufweisen, die mit einer in Schließrichtung (14) wirkenden elastischen Kraft beaufschlagt ist und bei fehlendem Überdruck an der Gehäuseaußenseite einer Gehäusewand anliegt und eine Gehäuseöffnung (8c) verschließt, und dass die Druckentlastungsklappe (8) entgegen der Schließrichtung (15) bewegbar ist, sich ab einem vorgegebenen Überdruck entgegen der Schließrichtung (15) bewegt und die Gehäuseöffnung (8c) freigibt.
Description
- Die Erfindung betrifft Mittel zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse einer Abgangseinheit eines Stromschienensystems und ein entsprechendes Stromschienensystem gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2.
- Stromschienensysteme sind bekannt und bestehen aus mehreren Stromschienen, die mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind. Die Stromschienen erstrecken sich z. B. in Gebäuden bzw. Werkhallen im Deckenbereich über die gesamte Länge der Werkhalle. Um längs der Stromschienen angeordnete Verbraucher mit Strom zu versorgen, wird der Strom an den entsprechenden Stellen abgezweigt. Zum Abzweigen sind an diesen Stellen Abgangseinheiten (Abgangskästen) angeordnet, die jeweils ein Gehäuse aufweisen. In dem Gehäuse befindet sich zum Schutz des Verbrauchers ein Schutzschalter, der Kontaktelemente aufweist, die bei geschlossenem Schalter aneinander anliegen und mechanisch voneinander getrennt werden, wenn beispielsweise ein stromabhängiger Grenzwert überschritten wird. Der Anschluss des Schutzschalters an die Stromschienen erfolgt über Anschlussfahnen, die dazu mit durch das Gehäuse hindurch nach außen geführten Kontaktfingern verbunden sind. Die Kontaktfinger werden auf die Stromschienen aufgesteckt, d. h. meist auf Kontaktfahnen (Kontaktpads), die an den entsprechenden Stellen an den Stromschienen angeschweißt sind. Die Stromabnahme erfolgt über ein Stromkabel, das durch das Gehäuse hindurchgeführt ist und dessen Leiter im Gehäuse mit den ausgangsseitigen Anschlussfahnen des Schutzschalters verbunden sind.
- Insbesondere bei Trennung der Kontaktelemente im Falle eines elektrischen Kurzschlusses kommt es zwischen den Kontaktelementen zu einem Lichtbogen und damit verbunden im Gehäuse zu einem impulsartigen Überdruck (Ausblasdruck), der in den inneren Gehäuseraum abgegeben wird und aus dem Gehäuse geleitet werden muss. Dies erfolgt über entsprechende Schlitze und Öffnungen in den Gehäusewänden oder Spalte an den Gehäusekanten.
- Die Anforderungen an eine hohe Schutzklasse (in Deutschland z. B. die IP55) lassen sich bei einem vollkommen geschlossenen Gehäuse, bei dem die Seitenwände beispielsweise an den Gehäusekanten miteinander verschweißt sind, leichter erfüllen.
- Entsprechende Abgangskästen sind aus der
EP 0 437 758 A1 , derDE 9314518 U1 und derDE 201 16 296 U1 bekannt. - Nachteilig ist dabei, dass der Überdruck (Ausblasdruck) zu einer Verformung oder sogar Zerstörung von Gehäuseteilen führen kann. Die ursprünglich vorhandene Schutzklasse ist danach u. U. nicht mehr gewährleistet.
- Weiter ist aus der
DE 1932280 U eine Druckentlastung bekannt, die eine Druckentlastungsklappe bekannt, die in Öffnungsrichtung bewegbar und mit einer in Schließrichtung wirkenden Federkraft beaufschlagt ist. Die Druckentlastungsklappe verschließt eine Gehäuseöffnung, die ab einem vorgegebenen Überdruck die Gehäuseöffnung freigibt. - Nachteilig ist dabei, dass der bewegliche Bereich der Mittel zum Ausleiten (der Druckentlastungsklappe) nicht gegen Fremdeinwirkung geschützt ist.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, den beweglichen Bereich der Mittel zum Ausleiten gegen Fremdeinwirkung zu schützen.
- Die Aufgabe wird bezogen auf die Mittel zum Ausleiten durch die Merkmale des Anspruchs 1 und bezogen auf das Stromschienensystem durch die Merkmale des Anspruchs 2 gelöst.
- Die Lösung sieht bezogen auf die Mittel zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse einer Abgangseinheit eines Stromschienensystems vor, dass die Druckentlastungsklappe eine Schutzabdeckung aufweist, die sich im Gehäuseinneren befindet und mit einer Vielzahl Durchtrittsöffnungen versehen ist.
- Die Lösung sieht bezogen auf ein Stromschienensystem vor, dass die Druckentlastungsklappe eine Schutzabdeckung aufweist, die sich im Gehäuseinneren befindet und mit einer Vielzahl Durchtrittsöffnungen versehen ist.
- Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Abgangseinheit eines Stromschienensystems von unten, -
2 die Abgangseinheit gemäß1 von oben mit geschlossenem Deckel, -
3 die Abgangseinheit gemäß2 von oben mit geöffnetem Deckel, -
4 die Druckentlastungsklappe gemäß3 allein mit innerer Schutzabdeckung, -
5 die Druckentlastungsklappe gemäß4 allein ohne Schutzabdeckung, -
6 die Druckentlastungsklappe gemäß5 in einer Explosionsdarstellung und -
7 die Druckentlastungsklappe gemäß5 in geöffnetem Zustand von der anderen Seite gesehen. -
1 zeigt eine Abgangseinheit1 eines Stromschienensystems, das auf die Stromschienen aufsteckbar ist. Das Stromschienensystem (nicht gezeigt) besteht aus mehreren Stromschienen, die mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind. Die Abgangseinheit1 weist ein Gehäuse2 auf, das komplett geschlossen ist. Insbesondere sind die aneinander angrenzenden Kanten3 miteinander verschweißt. - Auf der Unterseite ragen Kontaktfinger
4 aus dem Gehäuse4 heraus, die auf an den Stromschienen angeordneten Kontaktfahnen aufsteckbar sind. Zur Befestigung der Abgangseinheit1 dienen an der Unterseite zusätzlich vorhandene Befestigungswinkel5 . - An der Stirnseite befindet sich eine Durchgangsöffnung
6 , durch die ein Stromkabel (eine elektrische Energieableitung) in das Gehäuse2 einführbar ist. Die Durchgangsöffnung6 ist hier von einer Zugentlastung7 verdeckt, deren Durchgangsöffnung7a durch Kürzung an den Kabeldurchmesser anpassbar ist. Auf der linken Seite in1 ist eine Druckentlastungsklappe8 in geschlossenem Zustand zu sehen. -
2 zeigt die Abgangseinheit gemäß1 von oben, mit geschlossenem Deckel2a , der mittels Schrauben2b befestigt ist. - In
3 ist das Gehäuse2 mit abgenommenem Deckel2a gezeigt, wobei im Gehäuse2 ist ein Schutzschalter9 zu sehen ist. Der Schutzschalter9 verfügt über abgangsseitige Anschlüsse10 , an welche die Adern des Stromkabels anschließbar sind. Weiter ist ein Anschluss11 für den Neutralleiter vorgesehen. Die eingangsseitigen Anschlüsse des Schutzschalters9 befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite und sind in3 vom Gehäuse des Schutzschalters9 verdeckt. - In
4 ist die Druckentlastungsklappe8 allein gezeigt. Man erkennt eine Schutzabdeckung12 , die sich im Gehäuseinneren befindet und mit einer Vielzahl Durchtrittsöffnungen versehen ist. -
5 zeigt die Druckentlastungsklappe8 gemäß4 mit abgenommenen Schutzabdeckung12 . Konische Schraubenfedern13 beaufschlagen die Druckentlastungsklappe8 , die an einem Rahmen8a anliegt, mit einer in Schließrichtung wirkende Kraft, d. h. in Richtung des Pfeils14 . Mittels Schrauben8b ist Rahmen8a an der Gehäusewand befestigt. -
6 zeigt die Druckentlastungsklappe8 gemäß5 in einer Explosionsdarstellung. Man erkennt Stifte15 , welche durch die Schraubenfedern13 hindurchgeführt sind, wobei die Schraubenfedern13 von Muttern16 gehalten werden. - In
7 hat die Druckentlastungsklappe8 die Gehäuseöffnung8c freigegeben und die Schraubenfedern13 sind vollständig zusammengedrückt. Beispielsweise in Folge eines Kurzschlusses, bei dem im Schutzschalter9 ein Lichtbogen entsteht, der einen impulsartigen Überdruck erzeugt, bewegt sich die Druckentlastungsklappe8 (aufgrund der Trägheit leicht zeitverzögert) entgegen der Richtung des Pfeils14 in Richtung des Pfeils15 (Öffnungsrichtung). - Nach Abbau des Überdrucks ziehen die Schraubenfedern
13 die Druckentlastungsklappe8 wieder in Richtung14 , so dass die Gehäuseöffnung8c anschließend wieder geschlossen ist.
Claims (2)
- Mittel zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse (
2 ) einer Abgangseinheit (1 ) eines Stromschienensystems, mit mehreren Stromschienen, die mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind, wobei die Abgangseinheit (1 ) ein Gehäuse aufweist, in dem ein Schutzschalter angeordnet ist, der eingangsseitige und abgangsseitige Anschlüsse (10 ) aufweist, mit Kontaktfingern (4 ), die auf einer Seite aus dem Gehäuse (2 ) herausragend auf die Stromschienen aufgesteckt und im Gehäuse (2 ) mit den eingangsseitigen Anschlussfahnen verbunden sind, und mit einer Durchgangsöffnung (6 ) für eine elektrische Energieleitung, die in einer Gehäusewand ausgebildet ist, wobei die Energieleitung im Gehäuse (2 ) an die ausgangsseitigen Anschlussfahnen (10 ) anschließbar ist, wobei die Mittel eine in Öffnungsrichtung (15 ) bewegbare Druckentlastungsklappe (8 ) aufweisen, die mit einer in Schließrichtung (14 ) wirkenden elastischen Kraft beaufschlagt ist und bei fehlendem Überdruck an der Gehäuseaußenseite einer Gehäusewand anliegt und eine Gehäuseöffnung (8c ) verschließt, und wobei die Druckentlastungsklappe (8 ) entgegen der Schließrichtung (15 ) bewegbar ist, sich ab einem vorgegebenen Überdruck entgegen der Schließrichtung (15 ) bewegt und die Gehäuseöffnung (8c ) freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckentlastungsklappe (8 ) eine Schutzabdeckung (12 ) aufweist, die sich im Gehäuseinneren befindet und mit einer Vielzahl Durchtrittsöffnungen versehen ist. - Stromschienensystem, mit mehreren Stromschienen, die mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind, mit einer Abgangseinheit (
1 ), die ein Gehäuse (2 ) aufweist, in dem ein Schutzschalter (9 ) angeordnet ist, mit Kontaktfingern (4 ), die auf einer Seite aus dem Gehäuse (2 ) herausragend auf die Stromschienen aufgesteckt und im Gehäuse (2 ) mit den eingangsseitigen Anschlussfahnen verbunden sind, und mit einer Durchgangsöffnung (6 ) für eine elektrische Energieleitung, die in einer Gehäusewand ausgebildet ist, wobei die Energieleitung im Gehäuse (2 ) an die ausgangsseitigen Anschlussfahnen (10 ) anschließbar ist, und mit Mitteln zum Ausleiten eines Überdrucks aus dem Gehäuse (2 ), wobei die Mittel eine in Öffnungsrichtung (15 ) bewegbare Druckentlastungsklappe (8 ) aufweisen, die mit einer in Schließrichtung (14 ) wirkenden elastischen Kraft beaufschlagt ist und bei fehlendem Überdruck an der Gehäuseaußenseite einer Gehäusewand anliegt und eine Gehäuseöffnung (8c ) verschließt, und dass die Druckentlastungsklappe (8 ) entgegen der Schließrichtung (15 ) bewegbar ist, sich ab einem vorgegebenen Überdruck entgegen der Schließrichtung (15 ) bewegt und die Gehäuseöffnung (8c ) freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckentlastungsklappe (8 ) eine Schutzabdeckung (12 ) aufweist, die sich im Gehäuseinneren befindet und mit einer Vielzahl Durchtrittsöffnungen versehen ist.
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- 2014-07-29 DE DE102014214815.4A patent/DE102014214815B3/de not_active Expired - Fee Related
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