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Die Erfindung betrifft eine Halbleiterlampe, aufweisend mindestens eine Halbleiterlichtquelle und einen Sockel zum Anschluss der Halbleiterlampe an eine Fassung, wobei der Sockel mindestens einen Kodiervorsprung aufweist. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Fahrzeuglampen, insbesondere vom BA-Typ.
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Aus vielen Normen und gesetzlichen Vorschriften, z.B. gemäß ECE-R 37, sind Lampen für den Fahrzeugbereich (auch als "Automotive-Lampen" bezeichnet) bekannt, welche einen Sockel aufweisen. Die Sockel sind häufig eindeutig so ausgestaltet (oder "kodiert"), dass sie nur in eine für diesen Sockel passende Fassung einsetzbar und dann nutzbar sind. In anderen Worten sind Fahrzeugleuchten häufig mit Fassungen ausgerüstet, in welche nur dafür vorgesehene und entsprechend kodierte Automotive-Lampen eingesetzt werden können. Beispielsweise weisen weißes Licht abstrahlende Lampen vom Typ P21W einen Sockel vom Typ BA15s auf, bernsteinfarbenes Licht abstrahlende Lampen vom Typ PY21W einen Sockel vom Typ BAU15s und rotes Licht abstrahlende Lampen vom Typ PR21W einen Sockel vom Typ BAW15s auf. Diese Sockel verfügen jeweils über zwei seitlich vorstehende stiftartige Kodiervorsprünge oder "Pins", die je nach Sockeltyp unterschiedlich angeordnet sind und die dazu dienen, die eindeutige Passung oder Kodierung der Lampe in einer speziell darauf abgestimmten Fassung sicherzustellen.
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Zudem sind mit solchen kodierten Sockeln ausgerüstete Automotive-Lampen bekannt, welche eine oder mehrere LEDs als Lichtquellen aufweisen. Solche LED-Lampen sind als Ersatz herkömmlicher Automotive-Lampen ausgestaltet und werden auch als "Retrofitlampen" bezeichnet. Bei solchen Retrofitlampen ist es nachteilig, dass deren im Vergleich zu einer herkömmlichen Lampe unterschiedliche (z.B. hochgradig einfarbige und/oder stärker variierbare) Lichtabgabe aufgrund der vielen Normen und gesetzlichen Vorschriften häufig nicht ausgenutzt wird, obwohl solche Retrofitlampen lichttechnisch an unterschiedliche Anwendungssituationen angepasst werden können.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Möglichkeit zur vielfältigeren Anwendung von Retrofitlampen mit kodierten Sockeln bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Halbleiterlampe, aufweisend mindestens eine Halbleiterlichtquelle und einen Sockel zum Anschluss der Halbleiterlampe an eine Fassung, welcher Sockel mindestens einen Vorsprung (ohne Beschränkung der Allgemeinheit auch als "Kodiervorsprung" bezeichnet) aufweist, dessen Position relativ zu dem übrigen Sockel veränderbar ist.
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Dies ergibt den Vorteil, dass eine Halbleiterlampe mit einem geringen Aufwand zum Einsatz in verschiedenen, unterschiedlich kodierten Fassungen umgestellt werden kann. Dies kann insbesondere auch in einer Werkstatt oder von einem Endkunden durchgeführt werden. In anderen Worten ergeben sich erweiterte Einsatzmöglichkeiten einer Halbleiterlampe, wenn die Möglichkeit besteht, deren Sockelkodierung zu verändern.
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Insbesondere umfasst die mindestens eine Halbleiterlichtquelle mindestens eine Leuchtdiode. Bei Vorliegen mehrerer Leuchtdioden können diese in der gleichen Farbe oder in verschiedenen Farben leuchten. Eine Farbe kann monochrom (z.B. rot, grün, blau usw.) oder multichrom (z.B. weiß) sein. Auch kann das von der mindestens einen Leuchtdiode abgestrahlte Licht ein infrarotes Licht (IR-LED) oder ein ultraviolettes Licht (UV-LED) sein. Mehrere Leuchtdioden können ein Mischlicht erzeugen; z.B. ein weißes Mischlicht. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mindestens einen wellenlängenumwandelnden Leuchtstoff enthalten (Konversions-LED). Der Leuchtstoff kann alternativ oder zusätzlich entfernt von der Leuchtdiode angeordnet sein ("Remote Phosphor"). Die mindestens eine Leuchtdiode kann in Form mindestens einer einzeln gehäusten Leuchtdiode oder in Form mindestens eines LED-Chips vorliegen. Mehrere LED-Chips können auf einem gemeinsamen Substrat ("Submount") montiert sein. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mit mindestens einer eigenen und/oder gemeinsamen Optik zur Strahlführung ausgerüstet sein, z.B. mindestens einer Fresnel-Linse, Kollimator, und so weiter. Anstelle oder zusätzlich zu anorganischen Leuchtdioden, z.B. auf Basis von InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische LEDs (OLEDs, z.B. Polymer-OLEDs) einsetzbar. Alternativ kann die mindestens eine Halbleiterlichtquelle z.B. mindestens einen Diodenlaser aufweisen.
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Als ein Anwendungsfall sei folgendes Beispiel genannt: Eine herkömmliche Glühlampe vom Typ P21W hat einen Lichtstrom von 460 lm. Solche herkömmlichen Glühlampen werden oft hinter roten Abdeckscheiben von Rückleuchten, z.B. für ein Bremslicht, verwendet. Die rote Abdeckscheibe weist für das weiße Licht der herkömmlichen P21W-Glühlampe einen Transmissionsgrad von ca. 20 bis 25% auf. Für rotes Licht mit einem geeigneten Spektrum ist der Transmissionsgrad hingegen höher als 80%, so dass eine in diesem Spektrum rotes Licht emittierende Lampe für dieselbe Lichtfunktion einen deutlich geringeren Lichtstrom emittieren muss. Eine weißes Licht emittierende LED-Retrofitlampe mit 460 lm als Ersatz für die herkömmliche P21W-Glühlampe ist zur Zeit aus thermischen Gründen nur sehr schwer oder überhaupt nicht zu realisieren, eine rotes Licht emittierende LED-Retrofitlampe mit 110 lm dagegen schon, da rot emittierende LEDs mit hoher Effizienz verbaut werden können. Man kann nun eine rotes Licht emittierende LED-Retrofitlampe konstruieren, die sich zum Ersatz einer herkömmlichen P21W-Glühlampe hinter einer roten Abdeckscheibe eignet. Eine solche LED-Retrofitlampe müsste dazu mit einem Sockel vom Typ BA15s ausgerüstet sein. Eine rotes Licht emittierende LED-Retrofitlampe mit dem gleichen Lichtstrom lässt sich auch zum Ersatz einer herkömmlichen Glühlampe vom Typ PR21W hinter einer klaren Abdeckscheibe verwenden, muss dann aber einen Sockel vom Typ BAW15s aufweisen. Die Sockel vom Typ BAW15s und BA15s sind aber unterschiedlich kodiert und passen nicht zueinander. Bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Halbleiterlampe könnte die Kodierung zwischen den Typen BAW15s und BA15s geändert werden, so dass eine einzige LED-Retrofitlampe wahlweise beide Sockeltypen darstellen kann und in entsprechende Fassungen einer Leuchte einsetzbar ist.
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Der Kodiervorsprung mag auch als ein elektrischer Kontakt oder als ein Teil eines elektrischen Kontakts dienen.
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Der Kodiervorsprung mag insbesondere als ein stift- oder bolzenartiger Vorsprung vorliegen.
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Der Sockel mag insbesondere eine zylinderförmige Grundform aufweisen. Insbesondere mag die mindestens eine Halbleiterlichtquelle im Bereich einer vorderen Stirnseite des Sockels angeordnet sein. An einer rückwärtigen Stirnseite des Sockels (die auch als "Sockelboden" bezeichnet werden kann) mögen sich ein oder mehrere elektrische Kontakte befinden. Insbesondere für den Fall, dass sich nur ein elektrischer Kontakt an dem Sockelboden befindet (dort z.B. mittig), mag eine seitliche Mantelfläche des Sockels einen weiteren elektrischen Kontakt darstellen. Insbesondere die Mantelfläche mag aus Metall (z.B. Aluminium) bestehen, z.B. aus Metallblech. Der mindestens eine Kodiervorsprung mag insbesondere in diesem Fall einen Teil eines elektrischen Kontakts darstellen, braucht es aber nicht. Es ist insbesondere eine Weiterbildung, dass der mindestens eine Kodiervorsprung nicht alleine einen elektrischen Kontakt darstellt. Dann kann der Sockel die elektrischen Signale von der Fassung auch ohne Betrachtung des mindestens einen Kodiervorsprungs empfangen.
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Die Halbleiterlampe mag einen Treiber zum Umwandeln der über die elektrischen Kontakte empfangenen elektrischen Signale in für den Betrieb der mindestens einen Halbleiterquelle geeignete elektrische Signale aufweisen. Der Treiber mag in dem Sockel untergebracht sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass in Abhängigkeit von einer gewählten Position mindestens eines Kodiervorsprungs ein Lichtabstrahlmuster der Halbleiterlampe umschaltbar ist. Dadurch kann eine Anwendbarkeit der Halbleiterlampe noch weiter gesteigert werden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass ein Lichtstrom umschaltbar ist, um das Lichtabstrahlmuster umzuschalten. So kann die Halbleiterlampe an eine mit der Sockelkodierung zusammenhängende Anforderung an eine Helligkeit angepasst werden. Beispielsweise können abhängig von der gewählten Position des mindestens einen Kodiervorsprungs unterschiedliche Pfade eines Stromkreises stromführend bzw. stromlos geschaltet werden, die einen unterschiedlichen Widerstand und/oder unterschiedliche Halbleiterlichtquellen (insbesondere eine unterschiedliche Zahl von Halbleiterlichtquellen) aufweisen.
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Es ist eine zusätzliche oder alternative Weiterbildung, dass eine Lichtfarbe umschaltbar ist, um das Lichtabstrahlmuster umzuschalten. Beispielsweise können abhängig von der gewählten Position des mindestens einen Kodiervorsprungs unterschiedliche Pfade eines Stromkreises stromführend bzw. stromlos geschaltet werden, die unterschiedlich farbige Halbleiterlichtquellen (insbesondere eine unterschiedliche Zahl von farbigen Halbleiterlichtquellen) aufweisen. Beispielsweise mag eine Halbleiterlampe in einer Position eines Kodiervorsprungs blaues, rotes bzw. grünes Licht abstrahlende LEDs aufweisen, welche zusammen ein weißes Mischlicht erzeugen, während in einer anderen Position dieses Kodiervorsprungs nur die rotes Licht abstrahlenden LEDs aktiviert sind.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der Sockel mehrere Kodiervorsprünge aufweist, von denen mindestens einer in seiner Position veränderbar ist. Dadurch kann insbesondere eine einfache Umkodierung vieler herkömmlicher kodierter Sockel, z.B. von Fahrzeuglampen vom BA-Typ (z.B. BA15s, BAU15s; BA15d, BAY15d, BAZ15d usw.), erreicht werden. Es ist eine Weiterbildung, dass der Sockel mehrere Kodiervorsprünge aufweist, von denen einer in seiner Position veränderbar ist. Insbesondere mag der Sockel zwei Kodiervorsprünge aufweisen, von denen einer in seiner Position veränderbar ist.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass der Sockel mehrere Kodiervorsprünge aufweist, von denen mindestens einer in seiner Position veränderbar ist. So lässt sich eine besonders einfach umsetzbare Kodierungsänderung erreichen.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass mindestens ein Kodiervorsprung seitlich an dem Sockel vorsteht. Es ergibt sich der Vorteil, dass eine einfache Nutzung und Umkodierung vieler herkömmlicher kodierter Sockel, z.B. von Fahrzeuglampen vom BA-Typ (z.B. BA9s, BAU9s, BAX9s, BAY9s, BAZ9s; BA15s, BAU15s; BA15d, BAY15d, BAZ15d usw.), erreicht werden kann.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass eine Winkelposition mindestens eines Kodiervorsprungs veränderbar ist. So lassen sich Umkodierungen zwischen entsprechend unterschiedlichen Sockeltypen erreichen, z.B. zwischen Sockeln vom Typ BA9s, BAX9s, BAY9s und BAW9s, vom Typ BA15s, BAW15s und BAU15s oder vom Typ BA15d und BAZ15d.
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Es ist eine alternative oder zusätzliche Ausgestaltung, dass eine Höhenposition mindestens eines Kodiervorsprungs veränderbar ist. So lassen sich Umkodierungen zwischen entsprechend unterschiedlichen Sockeltypen erreichen, z.B. zwischen Sockeln vom Typ BA15d und BAY15d.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Kodiervorsprung rückwärtig an dem Sockel vorsteht. So kann eine Umkodierung noch weiterer Sockeltypen erreicht werden, beispielsweise von Sockeln, die bodenseitig mindestens eine, insbesondere zwei, Kontaktfahnen in bestimmten Positionen als Kodiervorsprünge aufweisen.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Kodiervorsprung in dem Sockel verschiebbar ist. So wird eine besonders einfache Umpositionierung des Kontaktvorsprungs bereitgestellt. Der Kodiervorsprung mag zwischen zwei oder mehr Positionen verschiebbar sein. Zumindest zwei der Positionen mögen Endpositionen sein. Die Positionen beispielsweise mögen durch einen Anschlag und/oder durch eine lösbare Rastung festgelegt sein.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass der verschiebbare Kontakt einen Teil eines Schiebeschalters darstellt. Dadurch lässt sich auf besonders einfache Weise ein Lichtabstrahlmuster mit einer Positionsänderung des Kodiervorsprungs umstellen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der Sockel mindestens zwei Befestigungsbereiche aufweist, die so ausgestaltet sind, dass der Kodiervorsprung wechselweise an einem der Befestigungsbereiche lösbar befestigbar ist. So lässt sich ein besonders einfacher Aufbau erreichen. Zudem kann der Kodiervorsprung ohne weitere Schwierigkeiten auch an mehreren nicht linear zueinander liegenden Befestigungsbereichen positioniert werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die mindestens zwei Befestigungsbereiche in Form von Gewindebohrungen vorliegen und der zugehörige Kodiervorsprung ein in die Gewindebohrungen passendes Schraubgewinde aufweist. Die Sockelkodierung des Sockels kann also durch Herausschrauben eines Kodiervorsprungs und Einschrauben an einer anderen Position erreicht werden. Dies ermöglicht eine besonders sichere Befestigung des zugehörigen Kodiervorsprungs. Der Kodiervorsprung mag zur einfachen manuellen Handhabung als Rändelschraube ausgebildet sein oder eine solche aufweisen. Die Rändelschraube weist den weiteren Vorteil auf, dass eine vorbestimmte Einschraubtiefe genau eingehalten werden kann.
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Die Rändelschraube mag an der dem Gewindestift abgewandten Seite des Kopfes oder Griffbereichs den vorspringenden Teil des Kodiervorsprungs aufweisen. Dieser Teil mag z.B. als stift- oder bolzenartiger Bereich ausgebildet sein.
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Der Befestigungsbereich des Sockels mag im Vergleich zu einem ihn umgebenden Bereich des Sockels zurückgesetzt sein, um einen Kopf oder Griffbereich der Rändelschraube versenken zu können, um einen Einsatz in eine zugehörige Fassung nicht zu behindern.
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Es ist auch noch eine Ausgestaltung, dass mindestens einer der Befestigungsbereiche mit mindestens einem Anwesenheitsdetektor ausgerüstet ist. Der Anwesenheitsdetektor dient dazu, eine Anwesenheit eines Kodiervorsprungs in oder an einem Befestigungsbereich festzustellen. Die Halbleiterlampe kann dann insbesondere ein Lichtabstrahlmuster anhand einer von einem Befestigungsbereich festgestellten Anwesenheit des Kodiervorsprungs ein vorgestimmtes Lichtabstrahlmuster einstellen.
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Der Anwesenheitsdetektor mag insbesondere an einem inneren Ende des Schraubgewindes angeordnet sein, um nur einen ausreichend tief eingeschraubten Kodiervorsprung zu detektieren.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Anwesenheitsdetektor als ein Tastschalter oder als ein elektrischer Kontakt ausgebildet ist, was besonders preiswerte, robuste und kompakte Anwesenheitsdetektoren bereitstellt. Insbesondere bei Vorliegen eines elektrischen Kontakts mag der Kodiervorsprung aus elektrisch leitendem Material, insbesondere Metall, bestehen.
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Das Lichtabstrahlmuster mag auch dadurch umschaltbar sein, dass der eingeschraubte Kodiervorsprung als elektrische Brücke dient.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Halbleiterlampe einen Fotosensor aufweist, mittels dessen das Lichtabstrahlmuster, insbesondere ein Lichtstrom und/oder eine Lichtfarbe, der Halbleiterlampe umschaltbar ist. Dadurch wird eine noch bessere Anpassung des Lichtabstrahlmusters an eine Betriebsumgebung der Halbleiterlampe erreicht. Der Fotosensor mag dazu insbesondere auf ein Sichtfeld außerhalb der Halbleiterlampe gerichtet sein. Das Sichtfeld mag insbesondere in einem durch die Halbleiterlampe beleuchtbaren Raumwinkel liegen. Das Sichtfeld mag insbesondere in Richtung einer Längsachse der Halbleiterlampe ausgerichtet sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Fotosensor dazu eingerichtet und angeordnet ist, eine Farbe eines Umgebungsbereichs zu erkennen, und die Halbleiterlampe dazu eingerichtet ist, auf einer Grundlage einer durch den Fotosensor erkannten Farbe eine Lichtfarbe des Lichtabstrahlmusters einzustellen. So lässt sich das Lichtabstrahlmuster noch variabler einstellen. Beispielsweise mag der Fotosensor dazu eingerichtet und angeordnet sein, eine Farbe einer Abdeckung einer die Halbleiterlampe aufnehmenden Leuchte, insbesondere Fahrzeugleuchte, zu erkennen. Aufgrund einer Farbmessung mag dann z.B. eine Lichtfarbe zwischen weiß, rot und/oder gelb umgeschaltet werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Halbleiterlampe eine Fahrzeuglampe oder Automotive-Lampe ist. Sie mag beispielsweise vom B-Typ, insbesondere vom BA-Typ, insbesondere vom Typ BA[]9s, BA[]15s oder BA[]15d sein.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt eine Halbleiterlampe mit einem Sockel gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von hinten;
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2 zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt aus der Halbleiterlampe gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einem Bereich des Sockels;
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3 zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einer Halbleiterlampe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in einem Bereich ihres Sockels; und
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4 zeigt einen Sockel einer Halbleiterlampe gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von hinten.
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1 zeigt einen Sockel 2 einer Halbleiterlampe 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von hinten mit Blick auf einen hinteren oder rückwärtigen Boden 3 des Sockels 2. 2 zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt aus der Halbleiterlampe 1 im Bereich des Sockels 2.
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Der Sockel 2 weist eine zylinderförmige Grundform auf, wobei sich ein erster elektrischer Kontakt 4 in der Mitte des kreisförmigen Bodens 3 befindet. Der Kontakt 4 ist elektrisch von dem restlichen, metallischen Sockel 2 isoliert, so dass dieser restliche Bereich als zweiter elektrischer Kontakt dienen kann, insbesondere auch dessen seitlich umlaufende Mantelfläche 5. Durch die Mitte des Bodens 3 verläuft eine Längsachse A des Sockels 2, welche auch seiner Symmetrieachse und einer Längsachse der Halbleiterlampe 1 entspricht.
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Der Sockel 2 weist zwei radial seitlich von seiner Mantelfläche 5 vorstehende, stiftartige Kodiervorsprünge 6 und 7 auf. Diese sind also in Bezug auf die Längsachse A winkelversetzt und mögen sich bezüglich ihrer Höhenposition entlang der Längsachse A unterscheiden oder eine gleiche Höhenposition einnehmen.
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Der erste Kodiervorsprung 6 ist ortsfest an dem Sockel angeordnet, z.B. indem er als eine Ausprägung ausgebildet ist, eines als Blechelement vorliegenden Sockels 2. Der zweite Kodiervorsprung 7 kann hingegen zwei Positionen P1 bzw. P2 annehmen, wie auch durch den Doppelpfeil angedeutet. Die Positionen entsprechen verschiedenen Kodierungen des Sockels. In der Position P1 liegen sich die beiden Kodiervorsprünge 6 und 7 bezüglich der Längsachse A symmetrisch gegenüber, wie es z.B. bei Sockeln vom Typ BA9s, BA15s oder BA15d der Fall ist. Eine Höhenposition entlang der Längsachse ist dabei meist gleich, mag aber grundsätzlich auch unterschiedlich sein.
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In der Position P2 ist der zweite Kodiervorsprung 7 bezüglich der Längsachse A nicht mehr spiegelsymmetrisch zu dem ersten Kodiervorsprung 6 angeordnet, sondern dazu und damit auch zu der Position P1 um einen Winkelversatz Δβ bzw. um einen Unterschied der zugehörigen Winkelpositionen |β2–β1| versetzt. Dadurch lässt sich z.B. eine Kodierung des Sockels 2 wie bei Sockeln vom Typ BAX9s, BAY9s, BAU15s, BAW15s oder BAZ15d erreichen.
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Der zweite Kodiervorsprung 7 ist dazu verschieblich angeordnet und ist mit einem Verschiebemechanismus 8 verbunden oder mag einen seitlich aus dem übrigen Sockel 2 vorstehenden Teil des Verschiebemechanismus 8 darstellen. Der zweite Kodiervorsprung 7 ist also "querverschieblich".
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Die zwei Positionen P1 und P2 mögen für eine fehlerunanfällige Umstellung als Endpositionen eines durch den Verschiebemechanismus 8 bereitgestellten Verschiebewegs ausgebildet sein. Insbesondere lässt sich eine Umkodierung so einfach und schnell manuell erreichen. Grundsätzlich können auch Zwischenpositionen des zweiten Kodiervorsprungs 7 eingestellt werden, z.B. zur Umschaltung zwischen drei oder mehr Winkeln β, z.B. zur Umschaltung zwischen Sockeln vom Typ BA9s, BAX9s und BAY9s.
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Der Verschiebemechanismus 8 mag als ein Schiebeschalter ausgebildet sein, welcher den Positionen P1 bzw. P2 entsprechende Schaltstellungen einnehmen kann. Den Schaltstellungen mögen unterschiedliche Lichtabstrahlmuster der Halbleiterlampe 1 zugeordnet sein, insbesondere in Bezug auf einen Lichtstrom und/oder eine Lichtfarbe. Folglich ist in Abhängigkeit von einer gewählten Position P1 oder P2 des zweiten Kodiervorsprungs 7 ein Lichtabstrahlmuster der Halbleiterlampe 1 umschaltbar.
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Der Schalter mag dabei insbesondere einen Treiber (o. Abb.) schalten, der dazu eingerichtet ist, über den Sockel 2 von einer Fassung aufgenommene elektrische Signale in Betriebssignale zum Betrieb der Halbleiterlampe 1 umzuwandeln. Der Treiber mag z.B. im Sockel 2 untergebracht sein.
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Insbesondere 2 zeigt an einer Vorderseite 9 oder vorderen Stirnfläche angeordnete Halbleiterlichtquellen in Form von LEDs 10, die hier auf einem flachen Substrat 11 aufgebracht sind. Jedoch ist dies nicht zwingend, und die LEDs 10 mögen beispielsweise zur stärkeren seitlichen Lichtabstrahlung z.B. auf einem dreidimensional geformten Substrat aufgebracht sein, beispielsweise auf einem quaderförmig oder zylinderförmig ausgebildeten Substrat (o. Abb.).
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Die Vorderseite 9 des Sockels 2 mit den LEDs 10 mag von einem lichtdurchlässigen Kolben 12 überwölbt sein.
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Die Halbleiterlampe 1 mag ferner, z.B. an dem Substrat 11 einen Fotosensor 13 aufweisen, mittels dessen ein Lichtabstrahlmuster der Halbleiterlampe 1 umschaltbar ist. Das Blickfeld des Fotosensors 13 ist zumindest ungefähr in Richtung der Längsachse A ausgerichtet und damit insbesondere in Richtung einer höchsten Lichtabstrahlleistung und/oder einer optischen Achse.
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3 zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einer Halbleiterlampe 21 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in einem Bereich ihres Sockels 22. Die Halbleiterlampe 21 ist ähnlich zu der Halbleiterlampe 1 ausgebildet, wobei jedoch nun der zweite Kodiervorsprung 7 zwischen der Position P1 mit ihrer Höhenposition h1 entlang der Längsachse A zu einer unterschiedlichen Position P3 mit einer davon in Bezug auf ihre Höhenposition h3 verschiebbar ist. Der zweite Kodiervorsprung 7 ist also "längsverschieblich".
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Die maximal mögliche Höhenverschiebung Δh ist durch den Verschiebemechanismus 8 begrenzt. Die Verschiebung kann analog zu der Halbleiterlampe 1 durchgeführt werden.
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Mittels der Höhenverschiebung Δh auf die Position P3 lässt sich z.B. eine Kodierung des Sockels 22 wie bei Sockeln vom Typ BAY15d erreichen. Folglich lässt sich beispielsweise zwischen Kodierungen von Sockeln 22 vom Typ BA15d und vom Typ BAY15d umschalten.
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4 zeigt einen Sockel 32 einer Halbleiterlampe 31 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von hinten. Der Sockel 32 weist zwei Befestigungsbereiche in Form von Gewindebohrungen 33 und 34 auf, die radial zu der Längsachse A ausgerichtet sind. Der zweite Kodiervorsprung ist als eine Rändelschraube 35 ausgebildet und kann in jede der beiden Gewindebohrungen 33 und 34 eingeschraubt werden.
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Die Gewindebohrungen 33 und 34 sind radial zu der Längsachse A ausgerichtet und befinden sich an Winkelpositionen β1 bzw. β3 und damit an Positionen P1 bzw. P3.
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Die Rändelschraube 35 weist ein in die Gewindebohrungen 33 und 34 passendes Schraubgewinde 36 auf. An ihrer dem Schraubgewinde 36 abgewandten Seite weist die Rändelschraube 35 einen vorspringenden Teil 37 auf, der als ein stift- oder bolzenartiger Bereich ausgebildet ist.
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Die Gewindebohrungen 33 und 34 sind im Vergleich zu der zylinderartigen Grundform des Sockels 32 seitlich zurückgesetzt, um einen Kopf 38 oder Griffbereich der Rändelschraube 35 versenken zu können. Durch Ändern der Position P1 bzw. P3 der Rändelschraube 35 lässt sich also eine Umkodierung des Sockels 32 erreichen.
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An einem inneren Ende der Gewindebohrungen 33 und 34 weisen diese jeweils einen Anwesenheitsdetektor 39 auf, z.B. einen Mikroschalter. Eine Betätigung des Anwesenheitsdetektors 39 mittels der Rändelschraube 35 kann dazu benutzt werden, den Treiber einzustellen, um ein bestimmtes der jeweiligen Gewindebohrung 33 und 34 und damit Position P1 bzw. P3 zugehöriges Lichtabstrahlmuster abzustrahlen.
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Allgemein mag die Halbleiterlampe 1, 21, 31 eine Fahrzeuglampe sein, insbesondere für eine nicht abbildende Fahrzeugleuchte.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die gezeigten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht darauf eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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So mag auch eine Position des ersten Kodierungsvorsprungs veränderbar sein. Es mögen auch mehr als zwei Kodierungsvorsprünge vorhanden sein. Ein Kodierungsvorsprung mag auch zwischen mehr als zwei Positionen verändert werden. Auch mag nur eine der Gewindebohrungen einen Anwesenheitsdetektor aufweisen.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halbleiterlampe
- 2
- Sockel
- 3
- Boden des Sockels
- 4
- Erster elektrischer Kontakt
- 5
- Mantelfläche des Sockels
- 6
- Erster Kodiervorsprung
- 7
- Zweiter Kodiervorsprung
- 8
- Verschiebemechanismus
- 9
- Vorderseite des Sockel
- 10
- LED
- 11
- Substrat
- 12
- Kolben
- 13
- Fotosensor
- 21
- Halbleiterlampe
- 22
- Sockel
- 31
- Halbleiterlampe
- 32
- Sockel
- 33
- Erste Gewindebohrung
- 34
- Zweite Gewindebohrung
- 35
- Rändelschraube
- 36
- Schraubgewinde
- 37
- Vorspringender Teil der Rändelschraube
- 38
- Kopf der Rändelschraube
- 39
- Anwesenheitsdetektor
- A
- Längsachse
- h1
- Höhenposition
- h3
- Höhenposition
- Δh
- Höhenverschiebung
- P1
- Erste Position des zweiten Kodiervorsprungs
- P2
- Zweite Position des zweiten Kodiervorsprungs
- P3
- Zweite Position des zweiten Kodiervorsprungs
- Δβ
- Winkelversatz
- β1
- Winkelposition
- β2
- Winkelposition
- β3
- Winkelposition