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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation.
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Im Bereich der Verkehrstelematik ist eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen zum Austausch von Informationen über Verkehrsereignisse von besonderem Interesse.
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Die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen kann unter Verwendung verschiedener Kommunikationstechnologien realisiert werden, wobei die Kommunikationstechnologien unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich der Architektur, der Reichweite, oder der Datenrate aufweisen können.
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Eine beispielhafte Kommunikationstechnologie zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation ist die ITS-G5 Kommunikationstechnologie, welche eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen ermöglicht. Darüber hinaus können Mobilfunk Kommunikationstechnologien, beispielsweise eine GSM, UMTS oder LTE Kommunikationstechnologie, zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation eingesetzt werden. Die verschiedenen Kommunikationstechnologien weisen typischerweise unterschiedliche Protokolle und Datenformate zum Austausch von Informationen über Verkehrsereignisse auf.
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Für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation kann ein kombinierter Einsatz mehrerer Kommunikationstechnologien wünschenswert sein, um die Eigenschaften der verschiedenen Kommunikationstechnologien vorteilhaft zu kombinieren. Der Einsatz unterschiedlicher Protokolle und Datenformate führt jedoch zu einem erhöhten Implementierungs- und Testaufwand.
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Bei einem kombinierten Einsatz mehrerer Kommunikationstechnologien können zudem mehrere unterschiedliche Kommunikationsnachrichten für einzelne Verkehrsereignisse erzeugt und ausgetauscht werden, wodurch ein gegenseitiger Abgleich empfangener Kommunikationsnachrichten erforderlich sein kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes Konzept zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Beschreibung, der Figuren sowie der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die obige Aufgabe durch ein Fahrzeugkommunikationsgerät gelöst werden kann, welches ausgebildet ist, ein Verkehrsereignis zu erfassen, eine Kommunikationsnachricht ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses zu erzeugen, und die Kommunikationsnachricht unter Verwendung einer ersten Kommunikationstechnologie und unter Verwendung einer zweiten Kommunikationstechnologie auszusenden. Die Kommunikationsnachricht kann das erfasste Verkehrsereignis anzeigen. Dadurch wird erreicht, dass das Verkehrsereignis zentral erfasst werden kann und die Kommunikationsnachricht zentral erzeugt werden kann. Somit kann die Kommunikationsnachricht durch mehrere Kommunikationstechnologien zum Austausch einer Information über ein Verkehrsereignis verwendet werden.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Fahrzeugkommunikationsgerät zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät, mit einem Erfasser, welcher ausgebildet ist, das Verkehrsereignis zu erfassen, und eine Kommunikationsnachricht ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses zu erzeugen, wobei die Kommunikationsnachricht das erfasste Verkehrsereignis anzeigt, einer ersten Kommunikationsschnittstelle, welche ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht gemäß einer ersten Kommunikationstechnologie über eine erste Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät auszusenden, und einer zweiten Kommunikationsschnittstelle, welche ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht gemäß einer zweiten Kommunikationstechnologie über eine zweite Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät auszusenden. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein effizientes Konzept zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis realisiert werden kann.
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Das Fahrzeugkommunikationsgerät kann für eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation eingesetzt werden. Das Fahrzeugkommunikationsgerät kann in einem Fahrzeug angeordnet sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät kann mit einem CAN-Bus oder einem Flexray-Bus oder einem MOST-Bus oder einem Ethernet-Bus des Fahrzeugs verbunden sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät kann programmtechnisch eingerichtet sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät kann ferner ein Computerprogramm ausführen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erste Kommunikationstechnologie eine Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie, insbesondere eine ITS-G5 Kommunikationstechnologie oder eine WAVE Kommunikationstechnologie oder eine IEEE 802.11p basierte Kommunikationstechnologie. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine Ad-hoc Netzwerk Kommunikationstechnologie zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder zur Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation verwendet werden kann.
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Die Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie kann eine erste direkte Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeugkommunikationsgerät und dem weiteren Fahrzeugkommunikationsgerät ermöglichen. Die Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie kann beispielsweise eine ITS-G5 (Intelligent Transport Systems G5) Kommunikationstechnologie oder eine WAVE (Wireless Access for Vehicular Environments) Kommunikationstechnologie sein. Die Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie kann auf dem Standard IEEE 802.11p und/oder dem Standard IEEE 1609 basieren. Bei der ITS-G5 Kommunikationstechnologie kann auf einen herkömmlichen Kommunikationsaufbau verzichtet werden. Die Kommunikationsnachrichten oder Botschaften können als Broadcast-Kommunikationsnachrichten versendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die zweite Kommunikationstechnologie eine Mobilfunk Kommunikationstechnologie, insbesondere eine GSM, EDGE, UMTS oder LTE Kommunikationstechnologie. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine Mobilfunk Kommunikationstechnologie zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder zur Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation verwendet werden kann.
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Die Mobilfunk Kommunikationstechnologie kann einen Aufbau der zweiten Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeugkommunikationsgerät und dem weiteren Fahrzeugkommunikationsgerät über ein zellulares Mobilfunknetzwerk ermöglichen. Die Mobilfunk Kommunikationstechnologie kann beispielsweise eine GSM (Global System for Mobile Communications), EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution), UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) oder LTE (Long Term Evolution) Kommunikationstechnologie sein. Die Kommunikationsnachrichten oder Botschaften können als Broadcast-Kommunikationsnachrichten versendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugkommunikationsgerät ferner einen Backend-Client zur Kommunikation mit einem Backend-Server, wobei der Backend-Client ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht von dem Erfasser an die zweite Kommunikationsschnittstelle weiterzuleiten, und wobei die zweite Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht über den Backend-Server an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät auszusenden. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Backend-Server zum Speichern und/oder Verarbeiten der Kommunikationsnachricht eingesetzt werden kann.
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Der Backend-Client kann ausgebildet sein, mit dem Backend-Server über die zweite Kommunikationsverbindung zu kommunizieren. Der Backend-Server kann ein Verkehrstelematik-Server sein. Der Backend-Server kann die Kommunikationsnachricht Speichern, Verarbeiten und/oder an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät weiterleiten.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verkehrsereignis eines der folgenden Verkehrsereignisse: eine Fahrzeugnotbremsung, ein Fahrzeugfalschfahren, einen Fahrzeugunfall, einen Fahrzeugdefekt, eine Fahrzeugkollision, ein Auftreten eines Verkehrshindernisses, ein Auftreten eines Verkehrsstaus, oder ein Auftreten einer Verkehrsgefahrenstelle. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass typische Verkehrsereignisse die Erzeugung der Kommunikationsnachricht auslösen können.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Erfasser ferner ausgebildet, eine geographische Lage des Verkehrsereignisses zu erfassen, wobei die Kommunikationsnachricht ferner die erfasste geographische Lage des Verkehrsereignisses anzeigt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das Verkehrsereignis einer geographischen Lage zugeordnet werden kann. Die geographische Lage kann beispielsweise unter Verwendung eines GNSS (Global Navigation Satellite System) Empfängers erfasst werden. Die geographische Lage kann beispielsweise eine geographische Länge und eine geographische Breite umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Erfasser ferner ausgebildet, einen Schweregrad des Verkehrsereignisses zu erfassen, wobei die Kommunikationsnachricht ferner den erfassten Schweregrad des Verkehrsereignisses anzeigt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Grad einer Verkehrsbeeinträchtigung angezeigt werden kann. Der Schweregrad des Verkehrsereignisses kann sich auf eine zeitliche Dauer des Verkehrsereignisses beziehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Erfasser ferner ausgebildet, einen Zeitpunkt der Erfassung des Verkehrsereignisses zu erfassen, wobei die Kommunikationsnachricht ferner den Zeitpunkt der Erfassung des Verkehrsereignisses anzeigt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass dem Verkehrsereignis ein Zeitpunkt der Erfassung des Verkehrsereignisses zugeordnet werden kann. Der Zeitpunkt der Erfassung des Verkehrsereignisses kann beispielsweise unter Verwendung eines Zeitgebers oder eines Timers erfasst werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugkommunikationsgerät eine Identifikationskennung, wobei die Kommunikationsnachricht die Identifikationskennung des Fahrzeugkommunikationsgerätes umfasst. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Kommunikationsnachricht dem Fahrzeugkommunikationsgerät zugeordnet werden kann.
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Die Identifikationskennung des Fahrzeugkommunikationsgerätes kann eine Folge von Ziffern und/oder Zeichen umfassen. Die Identifikationskennung kann dem Fahrzeugkommunikationsgerät eindeutig zugeordnet sein. Der Einsatz der Identifikationskennung kann von der verwendeten ersten Kommunikationstechnologie und/oder zweiten Kommunikationstechnologie abhängen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erzeugte Kommunikationsnachricht eine Decentralized Environmental Notification Message (DENM) Kommunikationsnachricht oder eine Cooperative Awareness Message (CAM) Kommunikationsnachricht. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine standardisierte Kommunikationsnachricht erzeugt werden kann.
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Die Decentralized Environmental Notification Message (DENM) Kommunikationsnachricht oder die Cooperative Awareness Message (CAM) Kommunikationsnachricht können gemäß der ITS-G5 Kommunikationstechnologie erzeugt und formatiert werden.
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Ferner kann die erzeugte Kommunikationsnachricht eine BSM (Basic Safety Message) Kommunikationsnachricht oder Botschaft gemäß der WAVE Kommunikationstechnologie oder gemäß des WAVE Kommunikationsstandards umfassen. Zudem kann die erzeugte Kommunikationsnachricht eine Verkehrskommunikationsnachricht weiterer entsprechender Kommunikationstechnologien oder Kommunikationsstandards umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Erfasser ausgebildet, die Kommunikationsnachricht gemäß dem ITU-T Abstract Syntax Notation One (ASN.1) Standard zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein etablierter Standard für Kommunikationsnachrichten verwendet werden kann. Der ITU-T Abstract Syntax Notation One (ASN.1) Standard kann eine Datenstruktur zum Austausch von Informationen über Verkehrsereignisse bereitstellen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die erste Kommunikationsschnittstelle ausgebildet, eine erste weitere Kommunikationsnachricht gemäß der ersten Kommunikationstechnologie über die erste Kommunikationsverbindung zu empfangen, wobei die zweite Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist, eine zweite weitere Kommunikationsnachricht gemäß der zweiten Kommunikationstechnologie über die zweite Kommunikationsverbindung zu empfangen, wobei die erste weitere Kommunikationsnachricht und die zweite weitere Kommunikationsnachricht ein weiteres Verkehrsereignis anzeigen, und wobei das Fahrzeugkommunikationsgerät einen Prozessor umfasst, welcher ausgebildet ist, die erste weitere Kommunikationsnachricht mit der zweiten weiteren Kommunikationsnachricht zu verknüpfen, um eine Information über das weitere Verkehrsereignis zu empfangen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das Fahrzeugkommunikationsgerät Informationen über ein weiteres Verkehrsereignis empfangen kann. Das Verknüpfen der ersten weiteren Kommunikationsnachricht mit der zweiten weiteren Kommunikationsnachricht kann ein Vergleichen der ersten weiteren Kommunikationsnachricht mit der zweiten weiteren Kommunikationsnachricht umfassen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis von einem Fahrzeugkommunikationsgerät an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät, mit einem Erfassen des Verkehrsereignisses, einem Erzeugen einer Kommunikationsnachricht ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses, wobei die Kommunikationsnachricht das erfasste Verkehrsereignis anzeigt, einem Aussenden der erzeugten Kommunikationsnachricht gemäß einer ersten Kommunikationstechnologie über eine erste Kommunikationsverbindung von dem Fahrzeugkommunikationsgerät an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät, und einem Aussenden der erzeugten Kommunikationsnachricht gemäß einer zweiten Kommunikationstechnologie über eine zweite Kommunikationsverbindung von dem Fahrzeugkommunikationsgerät an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein effizientes Konzept zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis realisiert werden kann.
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Das Verfahren kann mittels des Fahrzeugkommunikationsgerätes durchgeführt werden. Weitere Merkmale des Verfahrens resultieren unmittelbar aus der Funktionalität des Fahrzeugkommunikationsgerätes.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Aussenden der erzeugten Kommunikationsnachricht über die zweite Kommunikationsverbindung ein Aufbauen der zweiten Kommunikationsverbindung über einen Backend-Server. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Backend-Server zum Speichern und/oder Verarbeiten der Kommunikationsnachricht eingesetzt werden kann.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm mit einem Programmcode zum Ausführen des Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das Verfahren automatisiert und wiederholbar ausgeführt werden kann.
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Der Programmcode kann in einem maschinen-lesbaren Format vorliegen. Das Computerprogramm kann durch das Fahrzeugkommunikationsgerät ausgeführt werden.
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Die Erfindung kann in Software und/oder in Hardware realisiert werden.
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Weitere Ausführungsbeispiele werden bezugnehmend auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Diagramm eines Fahrzeugkommunikationsgerätes zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät gemäß einer Ausführungsform;
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2 ein Diagramm eines Verfahrens zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis von einem Fahrzeugkommunikationsgerät an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät gemäß einer Ausführungsform; und
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3 ein Diagramm eines Fahrzeugkommunikationssystems zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis von einem Fahrzeugkommunikationsgerät an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät gemäß einer Ausführungsform.
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1 zeigt ein Diagramm eines Fahrzeugkommunikationsgerätes 100 zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät gemäß einer Ausführungsform.
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Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 umfasst einen Erfasser 101, welcher ausgebildet ist, das Verkehrsereignis zu erfassen, und eine Kommunikationsnachricht ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses zu erzeugen, wobei die Kommunikationsnachricht das erfasste Verkehrsereignis anzeigt, eine erste Kommunikationsschnittstelle 103, welche ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht gemäß einer ersten Kommunikationstechnologie über eine erste Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät auszusenden, und eine zweite Kommunikationsschnittstelle 105, welche ausgebildet ist, die erzeugte Kommunikationsnachricht gemäß einer zweiten Kommunikationstechnologie über eine zweite Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät auszusenden.
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Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 kann für eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation eingesetzt werden. Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 kann in einem Fahrzeug angeordnet sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 kann mit einem CAN-Bus und/oder einem Flexray-Bus und/oder einem MOST-Bus und/oder einem Ethernet-Bus des Fahrzeugs verbunden sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 kann programmtechnisch eingerichtet sein. Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 kann ferner ein Computerprogramm ausführen.
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Der Erfasser 101 kann beispielsweise eines der folgenden Verkehrsereignisse erfassen: eine Fahrzeugnotbremsung, ein Fahrzeugfalschfahren, einen Fahrzeugunfall, einen Fahrzeugdefekt, eine Fahrzeugkollision, ein Auftreten eines Verkehrshindernisses, ein Auftreten eines Verkehrsstaus, oder ein Auftreten einer Verkehrsgefahrenstelle.
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Ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses kann der Erfasser 101 die Kommunikationsnachricht erzeugen, welche das erfasste Verkehrsereignis anzeigt. Die Kommunikationsnachricht kann beispielsweise eine Decentralized Environmental Notification Message (DENM) Kommunikationsnachricht sein.
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Die Kommunikationsnachricht kann mittels der ersten Kommunikationsschnittstelle 103 gemäß der ersten Kommunikationstechnologie über die erste Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät ausgesendet werden. Die erste Kommunikationstechnologie kann eine Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie, insbesondere eine ITS-G5 oder eine WAVE Kommunikationstechnologie, sein.
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Die Kommunikationsnachricht kann mittels der zweiten Kommunikationsschnittstelle 105 gemäß der zweiten Kommunikationstechnologie über die zweite Kommunikationsverbindung an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät ausgesendet werden. Die zweite Kommunikationstechnologie kann eine Mobilfunk Kommunikationstechnologie, insbesondere eine GSM, UMTS oder LTE Kommunikationstechnologie, sein.
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2 zeigt ein Diagramm eines Verfahrens 200 zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis von einem Fahrzeugkommunikationsgerät an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät gemäß einer Ausführungsform.
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Das Verfahren 200 umfasst ein Erfassen 201 des Verkehrsereignisses, ein Erzeugen 203 einer Kommunikationsnachricht ansprechend auf die Erfassung des Verkehrsereignisses, wobei die Kommunikationsnachricht das erfasste Verkehrsereignis anzeigt, ein Aussenden 205 der erzeugten Kommunikationsnachricht gemäß einer ersten Kommunikationstechnologie über eine erste Kommunikationsverbindung von dem Fahrzeugkommunikationsgerät an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät, und ein Aussenden 207 der erzeugten Kommunikationsnachricht gemäß einer zweiten Kommunikationstechnologie über eine zweite Kommunikationsverbindung von dem Fahrzeugkommunikationsgerät an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät.
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Das Verfahren 200 kann mittels des Fahrzeugkommunikationsgerätes 100 durchgeführt werden. Weitere Merkmale des Verfahrens 200 resultieren unmittelbar aus der Funktionalität des Fahrzeugkommunikationsgerätes 100.
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3 zeigt ein Diagramm eines Fahrzeugkommunikationssystems 300 zum Übertragen einer Information über ein Verkehrsereignis von einem Fahrzeugkommunikationsgerät 100 an ein weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät 305 gemäß einer Ausführungsform.
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Das Fahrzeugkommunikationsgerät 100 umfasst einen Erfasser 101, eine erste Kommunikationsschnittstelle 103, eine zweite Kommunikationsschnittstelle 105, und einen Backend-Client 301. Das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät 305 umfasst eine weitere erste Kommunikationsschnittstelle 307 und eine weitere zweite Kommunikationsschnittstelle 309. Die erste Kommunikationsschnittstelle 103 des Fahrzeugkommunikationsgerätes 100 ist direkt mit der weiteren ersten Kommunikationsschnittstelle 307 des weiteren Fahrzeugkommunikationsgerätes 305 verbunden. Die zweite Kommunikationsschnittstelle 105 des Fahrzeugkommunikationsgerätes 100 ist über einen Backend-Server 303 mit der weiteren zweiten Kommunikationsschnittstelle 309 des weiteren Fahrzeugkommunikationsgerätes 305 verbunden.
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Der Backend-Client 301 kann mit dem Backend-Server 303 kommunizieren. Der Backend-Client 301 kann ausgebildet sein, die erzeugte Kommunikationsnachricht von dem Erfasser 101 an die zweite Kommunikationsschnittstelle 105 weiterzuleiten. Die zweite Kommunikationsschnittstelle 105 kann ausgebildet sein, die erzeugte Kommunikationsnachricht über den Backend-Server 303 an das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät 305 auszusenden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät 305 dieselbe Funktionalität auf wie das Fahrzeugkommunikationsgerät 100. Die weitere erste Kommunikationsschnittstelle 307 weist dann dieselbe Funktionalität auf wie die erste Kommunikationsschnittstelle 103, und die weitere zweite Kommunikationsschnittstelle 309 weist dann dieselbe Funktionalität auf wie die zweite Kommunikationsschnittstelle 105. Das weitere Fahrzeugkommunikationsgerät 305 kann zudem einen weiteren Erfasser umfassen, welcher entsprechend dieselbe Funktionalität wie der Erfasser 101 aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Auslösen oder Triggern einer Erzeugung einer Kommunikationsnachricht, beispielsweise einer Decentralized Environmental Notification Message (DENM) Kommunikationsnachricht, zur Verwendung durch eine erste Kommunikationstechnologie, beispielsweise eine ITS-G5 Kommunikationstechnologie, und eine zweite Kommunikationstechnologie, beispielsweise eine Mobilfunk Kommunikationstechnologie, mit einem Backend-Server.
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Eine Fahrzeug-zu-X (Vehicle-to-X, V2X) Kommunikation kann auf Basis einer Ad-hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie, beispielsweise einer ITS-G5 Kommunikationstechnologie oder einer WAVE Kommunikationstechnologie, basierend auf den Standards IEEE 802.11p oder IEEE 1609, durchgeführt werden.
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Darüber hinaus kann eine Fahrzeug-zu-Backend-zu-Fahrzeug Kommunikation, d.h. eine Kommunikation unter Verwendung einer Mobilfunk Kommunikationstechnologie und eines zentralen Backend-Servers, durchgeführt werden. Ein Backend-Client oder Backend-Agent kann dabei mit dem Backend-Server kommunizieren.
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Eine Kombination einer Ad-Hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie und einer Mobilfunk Kommunikationstechnologie kann als hybride Kommunikation bezeichnet werden.
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Bei einer hybriden Kommunikation, also einer Kombination einer ersten Kommunikationstechnologie, beispielsweise einer ITS-G5 Kommunikationstechnologie, mit einer zweiten Kommunikationstechnologie, beispielsweise einer Mobilfunk Kommunikationstechnologie mit Backend-Kommunikation, kann ein Aussenden von Daten über zwei verschiedene Kommunikationsverbindungen erfolgen. Dabei können sich die Protokolle und Datenformate unterscheiden, was zu einem erhöhten Implementierungs- und Testaufwand führen kann.
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Über den Backend-Client können Daten in einem Fahrzeug gesammelt werden, beispielsweise über einen CAN-Bus, und an den Backend-Server versendet werden. Dabei können ereignisgetriggerte Kommunikationsnachrichten oder Botschaften der Ad-Hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie, beispielsweise Decentralized Environmental Notification Message (DEMN) Kommunikationsnachrichten, in unveränderter Form an den Backend-Client übergeben werden. Die Kommunikationsnachrichten können vollständig gemäß dem Abstract Syntax Notation One (ASN.1) Standard erzeugt oder kodiert werden.
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Folglich können die Kommunikationsnachrichten oder Botschaften vollständig erzeugt oder zusammengebaut werden und dann ohne Änderungen sowohl an eine Netzwerk- und Transport-Schicht der Ad-Hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie, als auch an den Backend-Client übergeben werden.
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Dadurch können sich mehrere Vorteile ergeben. Es kann auf einen Standard für Erzeugungs-, Auslöse- oder Triggerbedingungen zurückgegriffen werden, was eine Vergleichbarkeit von Kommunikationsnachrichten oder Daten unterschiedlicher Hersteller von Fahrzeugkommunikationsgeräten vereinfacht. Es kann ferner auf einen Standard für den Inhalt und die Definition von Kommunikationsnachrichten oder Daten zurückgegriffen werden, was ebenfalls die Vergleichbarkeit von Kommunikationsnachrichten oder Daten unterschiedlicher Hersteller von Fahrzeugkommunikationsgeräten vereinfacht. Im Fahrzeugkommunikationsgerät wird nur einmal eine Kommunikationsnachricht oder Botschaft erstellt und nicht mehrfach aufgrund eines Verkehrsereignisses. Folglich werden nicht mehrere Kommunikationsnachrichten oder Daten gesammelt, aufeinander abgestimmt, beispielsweise auf einen gleichen Erfassungszeitpunkt oder Zeitstempel synchronisiert, verpackt und/oder komprimiert.
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Durch eine Wiederverwendung von Kommunikationsnachrichten oder Botschaften bei mehreren Kommunikationstechnologien und der zur Erzeugung dieser Kommunikationsnachrichten oder Botschaften verwendeter Softwarekomponenten kann der Testaufwand, beispielsweise während der Entwicklung, reduziert werden. Zudem wird es einfach möglich, ein Fahrzeugkommunikationsgerät mit einer Ad-Hoc Netzwerk Kommunikationstechnologie für eine hybride Kommunikation zu erweitern. Dies kann insbesondere eine Sendeseite des Fahrzeugkommunikationsgerätes betreffen, da keine zusätzlichen Erzeugungs-, Auslöse- oder Triggerbedingungen für Kommunikationsnachrichten oder Botschaften eingesetzt werden. Es kann lediglich ein zusätzlicher Backend-Client vorgesehen sein.
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Folglich können die Kommunikationsnachrichten oder Botschaften, welche über einen Backend-Server und auf direktem Weg übertragen werden, identisch sein. Dadurch kann eine Wahrscheinlichkeit reduziert werden, bei einer hybriden Kommunikation über unterschiedliche Kommunikationsverbindungen unterschiedliche Informationen und/oder Versionen ein und desselben Verkehrsereignisses zu empfangen. Der Backend-Client kann die Kommunikationsnachrichten oder Daten als Probedata versenden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird die beschriebene Vorgehensweise umgekehrt. Beispielsweise können zusätzlich zu einem Standard für die Ad-Hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie weitere Standards für Erzeugungs-, Auslöse- oder Triggerbedingungen für die Mobilfunk Kommunikationstechnologie unter Verwendung eines Backend-Servers existieren. Diese Erzeugungs-, Auslöse- oder Triggerbedingungen können auch für Kommunikationsnachrichten oder Botschaften für die Ad-Hoc-Netzwerk Kommunikationstechnologie verwendet werden. Dadurch können beispielsweise zusätzliche Cooperative Awareness Message (CAM) und/oder Floating Car Data (FCD) Kommunikationsnachrichten oder Botschaften erzeugt werden.
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Für spezifische weitere Informationen können auch proprietäre Kommunikationsnachrichten oder Botschaften ausgesendet werden. Diese können dann jenen weiteren Fahrzeugkommunikationsgeräten einen Vorteil bieten, welche mit diesen Kommunikationsnachrichten oder Botschaften umgehen können.
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Folglich wird der Vorteil erreicht, dass der Implementierungsaufwand des Fahrzeugkommunikationsgerätes reduziert wird. Die Funktionalität des Backend-Servers kann dabei aufrecht erhalten bleiben.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeugkommunikationsgerät
- 101
- Erfasser
- 103
- Erste Kommunikationsschnittstelle
- 105
- Zweite Kommunikationsschnittstelle
- 200
- Verfahren
- 201
- Erfassen eines Verkehrsereignisses
- 203
- Erzeugen einer Kommunikationsnachricht
- 205
- Aussenden der erzeugten Kommunikationsnachricht
- 207
- Aussenden der erzeugten Kommunikationsnachricht
- 300
- Fahrzeugkommunikationssystem
- 301
- Backend-Client
- 303
- Backend-Server
- 305
- Weiteres Fahrzeugkommunikationsgerät
- 307
- Weitere erste Kommunikationsschnittstelle
- 309
- Weitere zweite Kommunikationsschnittstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- IEEE 802.11p [0012]
- Standard IEEE 802.11p [0013]
- Standard IEEE 1609 [0013]
- Standards IEEE 802.11p [0054]
- IEEE 1609 [0054]