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Die nachfolgende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Lageranordnungen mit einem Sensor.
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In vielen Bereichen der Technik ist es erforderlich, einen Betrieb einer Maschine möglichst durchgehend zu überwachen. Hierzu können mittels Sensoren Messgrößen erfasst werden, die Rückschlüsse auf einen aktuell vorherrschenden Zustand der Maschine oder einzelner Maschinenteile erlauben. Maschinenteile, die oftmals stärkeren Belastungen ausgesetzt sein können, umfassen beispielsweise Lager. Daher kommen häufig Lager mit Sensoren zum Einsatz, die eine Vielzahl an Messgrößen überwachen können. Eine Drehzahlüberwachung oder Positionierung von Lagern, bzw. Wellen oder anderen gelagerten Maschinenelementen kann z.B. über Sensorlager, Encoder, Inkrementalgeber, Resolver oder Impulsgeber mit Nocken auf der Welle erfolgen. Temperaturen von Wälzlagern werden konventionell je nach Einbausituation über einen Temperatursensor in einem Lagergehäuse oder in einem benachbarten Anbauteil bestimmt. Gleiche Anbringungsvarianten werden auch bei einer Schwingungsmessung an Lagern und dabei notwendigen Schwingungssensoren, oder auch bei Belastungssensoren verwendet. Jedoch ist bei diesen Lösungen, gegenüber einem sensorfreien Lager, zusätzlicher Bauraum zur Anbringung der Sensoren notwendig. Aufgrund einer vorgegebenen Anordnung weiterer Bauteile kann dieser Bauraum dabei nicht immer ausreichend zur Verfügung stehen.
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Es ist daher wünschenswert ein verbessertes Konzept für eine Anordnung eines Sensors an einem Lager zu schaffen.
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Diesen Anforderungen tragen eine Lageranordnung mit einem Sensor gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Montieren einer Lageranordnung mit einem Sensor gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 10 Rechnung.
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Gemäß einem ersten Aspekt beziehen sich Ausführungsbeispiele auf eine Lageranordnung mit einem Sensor für ein Messen einer oder mehreren Messgrößen. Ein von der Lageranordnung umfasster Lagerring weist dabei eine Bohrung auf. Dabei erstreckt sich die Bohrung von einer Mantelfläche des Lagerrings in Richtung einer Laufbahn des Lagerrings. Zudem wird dabei der Sensor von der Bohrung wenigstens teilweise umschlossen. Hierfür kann es möglich sein, eine bereits vorhandene Bohrung an dem Lagerring, wie beispielsweise eine Schmierbohrung, zu nutzen. Weitere Modifikationen an einem den Lagerring umfassenden Lager können so entfallen. Außerdem kann dadurch ein erforderlicher Bauraum reduziert werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen ist die Bohrung bezüglich einer axialen Ausdehnung des Lagerrings mittig angeordnet. Eine Messgröße kann dadurch an einem mittigen Punkt des Lagers gemessen werden, wodurch in einigen Fällen eine Genauigkeit der Messung erhöht werden kann.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen umfasst die Lageranordnung ein Wälzlager mit einer zweireihigen Anordnung von Wälzkörpern. Hierdurch kann bei einigen Ausführungsbeispielen zusätzlicher Verschleiß vermieden werden, z.B. durch Wälzkörper an dem Sensor oder durch die Bohrung an den Wälzkörpern.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen ist der Sensor dazu ausgebildet, eine oder mehrere Messgrößen aus der Gruppe Drehzahl, Temperatur, Belastung, Position und Schwingung zu messen. Es kann dadurch eine Messung einer Vielfalt von Messgrößen erfolgen, wodurch es ermöglicht werden kann, dass Ausführungsbeispiele flexibel zum Einsatz gebracht werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen weist ein relativ zu dem Sensor drehbares Lagerbauteil wenigstens einen Nocken auf. Hiermit kann eine Messung einer Drehzahl oder Position erheblich erleichtert werden.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen ist der Sensor kraft- oder stoffschlüssig mit einer Innenfläche der Schmierbohrung oder Ausnehmung verbunden. Störungen bei einer Messung einer Schwingung, etwa durch Spiel des Sensors in der Bohrung, können dadurch erheblich reduziert werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen umfasst die Lageranordnung ein mit dem Lagerring an der Mantelfläche verbundenes feststehendes Bauteil. Das feststehende Bauteil weist dabei eine einen Verlauf der Bohrung fortsetzende Ausnehmung auf. Hierdurch kann es ermöglicht werden, in dem feststehenden Bauteil zusätzlichen Bauraum für den Sensor zu schaffen und zu nutzen.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen weist die Lageranordnung ein Verbindungsmittel auf, welches dazu ausgebildet ist, eine Relativbewegung zwischen dem Lagerring und dem feststehenden Bauteil zu verhindern. Ein Abscheren des Sensors durch unerwünschtes Verdrehen der Bohrung gegen die Ausnehmung kann dadurch vermieden werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen umschließt das Verbindungsmittel wenigstens teilweise den Sensor. Somit kann es möglich sein, dass eine Bohrung gleichzeitig von dem Verbindungsmittel und dem Sensor genutzt wird, wodurch weiterer Bauraum eingespart werden kann.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen wird der Sensor teilweise von der Bohrung und teilweise von der Ausnehmung aufgenommen. Bauraum, der durch die Bohrung und die Ausnehmung geschaffen wird, kann somit weitgehend, oder idealerweise vollständig, ausgenutzt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt beziehen sich Ausführungsbeispiele auf ein Verfahren zum Montieren einer Lageranordnung mit einem Sensor. Das Verfahren umfasst einVerbinden eines Lagerrings mit einem feststehenden Bauteil, sodass ein Verlauf einer Bohrung an dem Lagerring durch einen Verlauf einer Ausnehmung an dem feststehenden Bauteil fortgesetzt wird. Der Sensor kann dabei wenigstens mit einer Komponente aus Bohrung und Ausnehmung kraftschlüssig oder stoffschlüssig verbunden sein. Das Verfahren umfasst außerdem ein Einbringen eines Sensors in die Bohrung, sodass der Sensor teilweise von der Bohrung und teilweise von der Ausnehmung aufgenommen wird. Es kann die Möglichkeit bestehen, hierfür eine bereits vorhandene Bohrung, wie z.B. eine Schmierbohrung zu nutzen, was einen Aufwand bei der Montage reduzieren kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen, auf welche Ausführungsbeispiele jedoch nicht beschränkt sind, näher beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
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1 eine Lageranordnung mit einem Sensor gemäß einem Ausführungsbeispiel;
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2 eine Lageranordnung mit einem Sensor gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
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3 eine Lageranordnung mit einem Verbindungsmittel gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
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4 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Montieren einer Lageranordnung mit einem Sensor gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Darstellungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten. Ferner werden zusammenfassende Bezugszeichen für Komponenten und Objekte verwendet, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in einer Darstellung auftreten, jedoch hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale gemeinsam beschrieben werden. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen oder zusammenfassenden Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt.
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1 zeigt eine Querschnittsansicht einer Lageranordnung 100 mit einem Sensor 110 für ein Messen einer oder mehrerer Messgröße. Ein von der Lageranordnung 100 umfasster Lagerring 120 weist dabei eine Bohrung 130 auf. Dabei erstreckt sich die Bohrung 130 von einer Mantelfläche 150 des Lagerrings 120 in Richtung einer Laufbahn 140 des Lagerrings 120. Zudem wird dabei der Sensor 110 von der Bohrung 130 wenigstens teilweise umschlossen. Hierbei kann der Sensor 110 mit anderen Worten direkt in ein Lager eingebracht werden, und eine Inanspruchnahme von zusätzlichem Bauraum für den Sensor 110 entfallen.
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Der Lagerring 120 kann ein Innenring oder ein Außenring sein. In der nachfolgenden Beschreibung und den entsprechenden Figuren ist der Lagerring 120 als Außenring 120 beschrieben, und ein gegenüber dem Lagerring 120 drehbarer Gegenring 160 dementsprechend als Innenring 160. Die Ausführung des Lagerrings 120 als Außenring und des Gegenrings 160 als Innenring ist jedoch lediglich beispielhaft zu verstehen. Bei anderen Ausführungsbeispielen weist der Lagerinnenring die Bohrung 130 auf, und kann optional mit einem feststehenden Bauteil verbunden sein. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Bohrung 130 bezüglich einer axialen Abmessung der Mantelfläche 150 mittig angeordnet. Eine Messung der Messgröße durch den Sensor 110 kann somit an einem Bereich der Lageranordnung 100 erfolgen, an dem eine Veränderung der Messgröße, z.B. Temperaturänderung, Schwingung, etc., deutlicher ausfallen kann als in anderen Bereichen der Lageranordnung 100. Ferner kann eine Verwendung eines Temperatursensors direkt in einer Schmierbohrung ermöglichen, dass eine tatsächliche Temperatur im Lagerinneren gemessen werden kann. Bei einigen Ausführungsbeispielen verläuft die Bohrung durchgehend von der Mantelfläche 150 zu der Laufbahn 140. Bei einigen anderen Ausführungsbeispielen ist die Bohrung 130 nur teilweise durchgehend, und kann beispielsweise an der Mantelfläche 150 beginnen und im Inneren des Lagerrings 120 enden.
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Ein Lager 190 umfasst in 1 den Innenring 160, den Außenring 120, mehrere Wälzkörper 170 und einen Lagerkä180. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die Wälzkörper 170 eine Tonnenform auf. Ferner sind die Wälzkörper 170 in einem Ausführungsbeispiel zweireihig angeordnet, sodass zwischen den Wälzkörperreihen ein Zwischenraum geschaffen wird. Dadurch kann eine Wahrscheinlichkeit einer Berührung zwischen Wälzkörpern 170 und Sensor 110 und daraus eventuell resultierendem Verschleiß oder Beschädigung an dem Sensor 110 reduziert werden. Auch kann eine Wahrscheinlichkeit eines Überfahrens einer Kante der Bohrung 130 durch die Wälzkörper 170, und somit eine weitere mögliche Verschleißursache verringert werden.
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Die Rotationsachsen zweier Wälzkörper 170 verschiedener Reihen sind außerdem um einen durch die Krümmung der Laufbahn 140 definierten Winkel gegeneinander gekippt. Dementsprechend kann an dem Außenring 120 ein Freiraum zwischen den Wälzkörperreihen geschaffen werden, sodass ein Überrollen des Sensors 110 durch einen der Wälzkörper 170 verhindert werden kann. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel kann der Sensor auch in eine Bohrung an dem Innenring 160 eingebracht werden.
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Die Laufbahn 140 weist dabei eine konkave Krümmung auf, die dem Verlauf einer Kugelschale folgt, und einen Krümmungsradius einer Oberfläche des Wälzkörpers 170 übersteigt. Mit anderen Worten ist ein Quotient aus dem Krümmungsradius eines Profils des Wälzkörpers 170 und dem Krümmungsradius der Laufbahn 140, auch „Schmiegung“ genannt, weniger als 1. Weiterhin kann eine Schiefstellung des Innenrings 160 gegen den Außenring 120 ermöglicht werden. Derartige Lager 190 werden auch als Pendelrollenlager bezeichnet. Die in den Figuren gezeigte und beschriebene Ausgestaltung des Lagers 190 als Pendelrollenlager ist wiederum lediglich beispielhaft zu verstehen. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist das Lager 190 als Rillenkugellager, Schrägkugellager, Pendelkugellager, Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager, Pendelrollenlager, Tonnenlager, CARB-Lager, Axial-Kugellager, Axial-Schrägkugellager, Axial-Zylinderrollenlager, Axial-Pendelrollenlager, Kugelrollenlager, Nadellager, Axial-Nadellager, Axial-Kegelrollenlager, Kreuzrollenlager oder auch als Gleitlager ausgebildet.
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Die Bohrung 130 ist bei manchen Ausführungsbeispielen eine Schmierbohrung, oder anders ausgedrückt, dazu ausgebildet, ein Einbringen oder Abführen eines Schmiermittels in das oder aus dem Lager 190 zu ermöglichen. Eine zusätzliche Modifikation des Lagers 190 kann somit entfallen. Auch kann ein Mehraufwand an für den Sensor 110 erforderlichem Bauraum entfallen.
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Der Sensor 110 ist bei einigen Ausführungsbeispielen ein Temperatursensor, und kann beispielsweise einen Thermoelement-Temperatursensor, resistiven Temperatursensor, pyrometrischen Temperatursensor oder faseroptischen Temperatursensor umfassen. Ein resistiver Temperatursensor kann beispielsweise einen Leiter oder einen Halbleiter umfassen, und eine an dem Sensor 130 abfallende Spannung kann durch eine Temperaturschwankung geändert werden. Je nach erforderlicher Dynamik und Genauigkeit kann eine Messung einer Temperatur z.B. mit einem thermoelektrischen oder resistiven Temperatursensor erfolgen.
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Der Sensor 130 ist bei anderen Ausführungsbeispielen dazu ausgebildet, eine Drehzahl oder Position zu messen, und kann beispielsweise einen Näherungssensor, z.B. einen induktiven, einen kapazitiven, optischen (z.B. Infrarot-), magnetischen, elektromagnetischen oder Ultraschallsensor, oder eine Lichtschranke umfassen. Der Näherungssensor kann in Folge einer Annäherung eines Objekts ein Messsignal verändern. Das Objekt ist bei manchen Ausführungsbeispielen ein Nocken, und kann an einem gegenüber dem Sensor 110 drehbaren Lagerbauteil angebracht sein. Das drehbare Lagerbauteil kann ein Lagerkäfig 180 oder ein Gegenring 160 sein. Es können außerdem mehr als ein Nocken vorhanden sein, wodurch eine höhere Auflösung der Drehzahl oder Position als eine volle Umdrehung erreicht werden kann. Der Sensor 110 kann auch einen Drucksensor, beispielsweise mit einem Dehnungsmessstreifen, umfassen und auf eine Belastung, z.B. durch einen den Sensor 110 passierenden Wälzkörper 170, durch Verändern einer Messgröße reagieren. Alternativ kann für die Messung einer Drehzahl z.B. ein induktiver Sensor 110 verwendet werden, welcher dazu ausgebildet ist, die an der Schmierbohrung vorbeilaufenden Wälzkörperreihen zu detektieren. Hierdurch kann ein Rückschluss auf eine Umlauffrequenz des Käfig 180 und wiederum ein Rückschluss auf eine Drehzahl des Innenrings 160 möglich werden. Durch die Vielzahl an möglichen Sensortypen kann so eine Überwachung des Lagers 190 hinsichtlich einer entsprechenden Vielzahl von Messgrößen, wie z.B. Temperatur, Schwingung, Belastung, Position oder Drehzahl, erfolgen.
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Die Lageranordnung 100 weist bei einigen Ausführungsbeispielen ein feststehendes Bauteil 200 auf, welches an der Mantelfläche 150 des Lagerrings 120 mit dem Lagerring verbunden ist. Das feststehende Bauteil 200 ist in einem Ausführungsbeispiel ein Gehäuse, kann aber alternativ auch z.B. eine stehende Welle sein, die mit dem Innenring des Lagers 190 verbunden ist. Das in 1 beispielhaft gezeigte Gehäuse 200 weist eine Ausnehmung 210 auf. Die Ausnehmung 210 kann beispielsweise durch Bohren oder Stanzen, oder z.B. bei mehrteiliger Ausführung des Gehäuses 200 durch Schleifen oder Fräsen geschaffen werden. Die Ausnehmung 210 setzt einen Richtungsverlauf der Bohrung 130 an dem Lagerring 120 fort. Mit anderen Worten bilden die Bohrung 130 und die Ausnehmung 210 einen durchgehenden Raum, in den der Sensor 110 eingeführt werden kann. Durch die Ausnehmung 210 kann das Gehäuse 200 so modifiziert werden, dass eine Montage des Sensors 110 ermöglicht werden kann, und Anschlusskabel oder Zuleitungen für den Sensor 110 nach außen geführt werden können. Eine Baugröße des verwendeten Sensors 110 kann so klein gewählt werden, dass dieser komplett in der Bohrung 130 (z.B. Schmierbohrung) Platz finden kann, und im anliegenden Bauteil 200, z.B. Gehäuse oder Welle, bis auf einen Kabelkanal für ein ggf. vorhandenes Anschlusskabel des Sensors 110 kein weiterer Bauraum erforderlich ist. Dabei kann das Anschlusskabel des Sensors 110 ggf. auch durch eine Schmiernut an eine geeignete Position im feststehenden, anliegenden Bauteil 200 verlegt werden. Die mit dem Sensor 110 belegte Schmierbohrung und ggf. auch die Schmiernut, könnten dann für die Verteilung von Schmierstoff im Lager 190 nicht mehr zur Verfügung stehen, jedoch könnten ggf. vorhandene, zusätzliche Schmierbohrungen weiterhin hierfür genutzt werden. Radiale und axiale Relativbewegungen des mit dem Sensor 110 ausgestatten Lagerrings 120 gegenüber dem anliegenden Bauteil 200 können z.B. durch formschlüssige radiale oder axiale Sicherungen verhindert werden, wodurch Beschädigungen am Anschlusskabel des Sensors 110 möglicherweise verhindert werden können.
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Bei einigen weiteren Ausführungsbeispielen kann das Bauteil 200 auch ein drehbares Bauteil, z.B. ein Rotor, sein. Das drehbare Bauteil 200 kann fest mit dem Lagerring 120 verbunden sein, und der Sensor 110 in die Bohrung 130 an dem Lagerring 120 eingebracht sein. Mit anderen Worten kann der Gegenring 160 mit einem feststehenden Bauteil verbunden sein, und der Sensor 110 dadurch drehbar gegenüber dem feststehenden Bauteil oder der Umgebung der Lageranordnung 100 sein. Von dem Sensor erzeugte Messwerte können beispielsweise über eine drahtlose Schnittstelle bereitgestellt werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen ist der Sensor 110 nach dem Einführen sowohl von der Bohrung 130 als auch von der Ausnehmung 210 teilweise umschlossen. Anders ausgedrückt kann der Sensor 110 einen von der Bohrung 130 geschaffenen Hohlraum, und einen von der Ausnehmung 210 geschaffenen Hohlraum wenigstens teilweise ausfüllen. Bei anderen Ausführungsbeispielen füllt der Sensor 110 nur den von der Bohrung 130 geschaffenen Hohlraum teilweise aus, und der von der Ausnehmung 210 geschaffene Hohlraum kann z.B. für Zuleitungen genutzt werden. Bei wiederum anderen Ausführungsbeispielen füllt der Sensor 110 nur den von der Ausnehmung 210 geschaffenen Hohlraum teilweise aus, und der von der Bohrung 130 geschaffene Hohlraum kann z.B. einen Signaldurchlauf ermöglichen, um eine Drehzahl zu messen.
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Ferner ist der Sensor 110 bei manchen Ausführungsbeispielen kraft- oder stoffschlüssig mit dem Lagerring 120 verbunden. 1 zeigt ein Gewinde 220, das den Sensor 110 an dem Lagerring 120 und dem Bauteil 200 fixiert. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist der Sensor 110 stoffschlüssig mit wenigstens einer der genannten Komponenten verbunden, beispielsweise durch einen Klebstoff. Dies kann z.B. bei Schwingungssensoren wünschenswert sein, da hierdurch ein Spiel des Sensors 110 innerhalb seines Bauraumes reduziert oder sogar verhindert werden kann. Mit anderen Worten kann eine bessere Übertragung von Schwingungen, und somit eine zuverlässigere Messung der Schwingungen ermöglicht werden. Zudem kann ein Verklemmen des Sensors 110, z.B. durch unsachgemäße Belastung, möglicherweise verhindert werden. Bei weiteren Ausführungsbeispielen ist ergänzend oder alternativ auch eine formschlüssige Verbindung möglich. Ferner kann der Sensor zusätzlich oder alternativ mit der Ausnehmung 210 kraft- oder stoffschlüssig verbunden sein.
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Komponenten, die in 1 gezeigt sind, und diesen jeweils entsprechende Komponenten in den nachfolgenden Figuren sind mit denselben Bezugszeichen versehen, und werden daher nicht nochmals beschrieben. Aus Übersichtsgründen wird im Folgenden lediglich auf die Unterschiede eingegangen.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel zur Befestigung des Sensors 110 zeigt 2. Der Sensor 110 ist hier mittels eines teilweise in die Ausnehmung 210 eingebrachten Klemmstücks 230 an dem Gehäuse 200 befestigt. Das Klemmstück 230 kann z.B. aus einem elastischen Kunststoff, aber auch aus einem oder mehreren anderen Werkstoffen gefertigt sein. Ergänzend oder alternativ ist zudem ein, den Sensor 110 zumindest teilweise umfassender, Schlauch 240 vorhanden, der ggf. auch eine oder mehrere Zuleitungen des Sensors 110 umfassen kann. Der Schlauch 240 kann dabei aus elastischem Kunststoff, z.B. Gummi, gefertigt sein. Der Sensor 110 kann somit auch vermittels des Schlauches 240 durch Klemmen im Gehäuse 200 befestigt werden. Hierbei kann die Bohrung 130 in dem Gehäuse 200 einen größeren Durchmesser als der Sensor 110 aufweisen. Das Klemmen wird durch den Schlauch 240 realisiert, welcher mit dem Sensor 110 so fest in der Bohrung 130 sitzt, dass der Sensor 110 in einer vorgegebenen Position gehalten werden kann. Dabei ist bei manchen Ausführungsbeispielen ein Montieren oder Demontieren per Hand weiterhin möglich.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Lagerring 120 mit dem Gehäuse 200 mittels eines Verbindungsmittels 250 verbunden ist. Dies kann eine Drehbewegung der Bohrung 130 gegen die Ausnehmung 210 verhindern, die ansonsten zu einem Beschädigen oder Abscheren des Sensors 110 führen könnte. Das in 3 gezeigte Verbindungsmittel ist in Form eines Gewindestifts dargestellt, der von der Bohrung 130 und der Ausnehmung 210 aufgenommen werden kann. Der Gewindestift ist in 3 einmal in nicht montiertem Zustand, und einmal nach Montage an dem Lager 190 und dem Gehäuse 200 gezeigt. Es kann jedoch auch möglich sein, das Verbindungsmittel 250 stoffschlüssig, z.B. als Klebstoff zwischen der Mantelfläche 150 und dem Gehäuse 200, oder formschlüssig, z.B. als Splint auszuführen. Weiterhin können, beispielsweise bei einem Lager 190, das mehrere Schmierbohrungen umfasst, eine erste Schmierbohrung den Sensor 110 und eine zweite Schmierbohrung das Verbindungsmittel 250 aufnehmen. Ferner kann, sofern mehr als zwei Schmierbohrungen an dem Lager 190 vorhanden sind, eine dritte Schmierbohrung weiterhin für eine Zu- oder Abführung von Schmiermittel verwendet werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel kann das Verbindungsmittel 250 einen Hohlraum aufweisen. Z.B. kann das Verbindungsmittel 250 die Form einer zylindrischen Hülse aufweisen. Der Sensor 110 kann in den Innenraum des Verbindungsmittels 250 eingebracht werden, sodass das Verbindungsmittel 250 den Sensor 110 wenigstens teilweise umschließt. Dies kann vor oder nach einer Montage des Verbindungsmittels 250 in der Bohrung 130 geschehen.
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4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 400 zum Montieren einer Lageranordnung mit einem Sensor. Das Verfahren 400 umfasst ein Verbinden 410 eines Lagerrings mit einem feststehenden Bauteil, sodass ein Verlauf einer Bohrung an dem Lagerring durch einen Verlauf einer Ausnehmung an dem feststehenden Bauteil fortgesetzt wird. Das Verfahren 400 umfasst außerdem ein Einbringen 420 eines Sensors in die Bohrung, sodass der Sensor teilweise von der Bohrung und teilweise von der Ausnehmung aufgenommen wird.
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Ausführungsbeispiele können eine Nutzung von standardmäßig an bestimmten Lagertypen vorhandenen Schmierbohrungen zum Einbringen von Sensoren in das Lager ermöglichen. Mögliche Sensoren können hierbei Temperatursensoren, Beschleunigungssensoren, Vibrationssensoren, Belastungssensoren (z.B. Drucksensoren) sowie Näherungssensoren zur Drehzahlüberwachung oder Positionsüberwachung umfassen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln wie auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Lageranordnung
- 110
- Sensor
- 120
- Lagerring
- 130
- Bohrung
- 140
- Laufbahn
- 150
- Mantelfläche
- 160
- Gegenring
- 170
- Wälzkörper
- 180
- Lagerkäfig
- 190
- Lager
- 200
- feststehendes Bauteil
- 210
- Ausnehmung
- 220
- Gewinde
- 230
- Klemmstück
- 240
- Schlauch
- 250
- Verbindungsmittel
- 400
- Verfahren
- 410
- Verbinden
- 420
- Einbringen