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Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für eine Sicherheitsgurteinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Gurtaufroller dienen im Allgemeinen zum Aufwickeln eines Sicherheitsgurtes der Sicherheitsgurteinrichtung in Kraftfahrzeugen. Dabei weist der Gurtaufroller unter anderem eine Blockiereinrichtung auf, welche in Abhängigkeit von dem Überschreiten vorbestimmter Beschleunigungswerte der Fahrzeugverzögerung und der Gurtbandauszugsbeschleunigung angesteuert wird und dadurch nachfolgend den Sicherheitsgurt gegen eine weitere Gurtbandauszugsbewegung blockiert. Zur Ansteuerung der Blockiereinrichtung in Abhängigkeit von dem Überschreiten eines vorbestimmten Wertes der Fahrzeugverzögerung ist eine Sensoreinrichtung (fahrzeugsensitive Sensoreinrichtung) vorgesehen, welche eine auf einer Sensorfläche gelagerte, an einem Blockierhebel anliegende Trägheitsmasse aufweist. Ferner ist eine Steuerscheibe mit einer Verzahnung vorgesehen, welche drehbar an einer Gurtwelle des Gurtaufrollers gelagert ist und bei einer Relativbewegung zu der Gurtwelle eine Blockierklinke der Blockiereinrichtung zu einer Einsteuerbewegung in eine Blockierverzahnung zwingt. Die Relativbewegung der Steuerscheibe zu der Gurtwelle wird bei der Sensoreinrichtung dadurch bewirkt, indem die Trägheitsmasse ausgelenkt wird und dadurch den Blockierhebel auslenkt. Durch das Auslenken des Blockierhebels greift dieser in eine Verzahnung der Steuerscheibe ein, so dass die Steuerscheibe gegenüber der Gurtwelle angehalten wird.
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Aus verschiedenen Gründen hat es sich aber als sinnvoll herausgestellt, die fahrzeugsensitive Sensoreinrichtung ab einer bestimmten Gurtbandeinzugslänge zu deaktivieren. Dies kann z.B. bei einer Umschaltung zwischen einem ELR und ALR Betrieb des Gurtaufrollers, oder bei in verschwenkbaren Rückenlehnen verbauten Gurtaufrollern der Fall sein, wenn die Gurtwelle in bestimmten Längen des Gurtbandauszuges grundsätzlich blockiert sein soll, oder eine Blockierung der Gurtwelle ab einer bestimmten Gurtbandeinzugslänge auch bei einer Auslenkung der Trägheitsmasse nicht erfolgen soll.
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Dazu ist es zum Beispiel aus der
EP 2 282 916 B1 bekannt, den Blockierhebel der fahrzeugsensitiven Sensoreinrichtung mit einem zweiten Blockierhebel festzulegen, dessen Bewegung durch ein von der Gurtwelle angetriebenes Zählgetriebe gesteuert wird. Das Zählgetriebe ist hier durch ein Zahnradgetriebe mit einem auf einer Wippe angeordneten Zahnrad gebildet, wobei die Wippe aufgrund einer bestimmten Anordnung von Fehlstellen der Verzahnungen der Zahnräder bei einer vorbestimmten Gurtbandauszugslänge zu einer Schwenkbewegung gezwungen wird, durch welche die Bewegung des zweiten Blockierhebels gesteuert wird.
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Die
DE 10 2005 030 568 A1 offenbart eine Lösung, bei der die Blockierung der fahrzeugsensitiven Sensoreinheit über einen Blockierarm eines wippbaren Steuerhebels erfolgt. Wenn ein erster Schenkel des Steuerhebels mit einer Aussparung des durch die Gurtwelle angetriebenen Ringzahnrads in Eingriff steht, ist ein Sensorhebel des fahrzeugsensitiven Sensors durch den Blockierarm blockiert, so dass der fahrzugsensitive Sensor ausgeschaltet ist. Wird die Aussparung des Ringzahnrads in eine Position gedreht, in der der erste Schenkel des Steuerhebels nicht mehr in die Aussparung eingreifen kann, dann ist der fahrzeugsensitive Sensor eingeschaltet.
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Ferner offenbart die
DE 10 2009 011 091 A1 einen Gurtaufroller mit einer Einrichtung zur Sensierung der Gurtbandauszugslänge. Hierbei wird eine Taumelscheibe über einen Exzenter angetrieben, wobei eine Außenverzahnung der Taumelscheibe sich in einer Innenverzahnung an einem Gehäuse abwälzt, so dass die Rotationsbewegung der Gurtwelle untersetzt wird. Die so langsamer drehende Taumelscheibe ist über einen Mitnehmer mit einer Kurvenscheibe verbunden, die eine Außenkontur aufweist, die je nach Stellung der Kurvenscheibe eine Verstellung des Nockens in einer Längsrichtung steuert. Über die so bewirkte lineare Verstellung des Nockens kann die Gurtbandauszugslänge ermittelt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gurtaufroller bereitzustellen, bei dem das Ab- und Zuschalten der die Fahrzeugverzögerung detektierenden Sensoreinrichtung mit einfachen Mitteln verwirklicht ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Gurtaufroller mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Zählgetriebe durch einen von der Gurtwelle angetriebenen Exzenter und eine von dem Exzenter zu einer Taumelbewegung antreibbare Taumelscheibe mit einer ersten Verzahnung gebildet ist, wobei eine fahrzeugfeste zweite Verzahnung vorgesehen ist, an der sich die Taumelscheibe während der Taumelbewegung über die erste Verzahnung abwälzt, wobei an der Taumelscheibe eine Steuerkurve vorgesehen ist, welche einen derartigen Verlauf aufweist, dass die Taumelscheibe ab einer vorbestimmten Gurtbandeinzugslänge mit der Steuerkurve an dem zweiten Blockierhebel zur Anlage gelangt und den zweiten Blockierhebel während der weiteren Taumelbewegung in eine Stellung drängt, in der dieser den ersten Blockierhebel der Sensoreinrichtung blockiert.
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Durch die vorgeschlagene Lösung kann ein sehr einfach und insbesondere kleinbauendes Zählgetriebe und damit auch ein Gurtaufroller mit einem sehr geringen Bauraumbedarf geschaffen werden. Ferner weist das Zählgetriebe durch die vorgeschlagene Lösung nur eine sehr geringe Anzahl von Einzelteilen auf, so dass die Herstellkosten und der Montageaufwand vergleichsweise gering sind. Als zusätzliche Teile sind für die Verwirklichung der Erfindung lediglich der angetriebene Exzenter, der zweite Blockierhebel und die Taumelscheibe erforderlich, welche sehr kostengünstig als Kunststoffspritzteile in einer Großserienfertigung hergestellt werden können.
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Dabei ist die Taumelscheibe bevorzugt drehbar auf dem Exzenter gelagert. Dadurch dient die Exzenterscheibe allein dem Erzeugen der Taumelbewegung der Taumelscheibe, während die Vorschubbewegung der Taumelscheibe in Drehrichtung durch das Abwälzen der Taumelscheibe mit der ersten Verzahnung an der fahrzeugfesten zweiten Verzahnung bewirkt wird.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der zweite Blockierhebel in der den ersten Blockierhebel nicht blockierenden Stellung an der fahrzeugfesten zweiten Verzahnung anliegt und die Steuerkurve derart geformt ist, dass die Taumelscheibe ab der vorbestimmten Gurtbandeinzugslänge den zweiten Blockierhebel von der fahrzeugfesten Verzahnung verdrängt. Der zweite Blockierhebel liegt in der den ersten Blockierhebel nicht blockierenden Stellung ortsfest an der zweiten Verzahnung an, und die Taumelscheibe taumelt um den Blockierhebel herum, bis sie mit einem Abschnitt der Steuerkurve an dem zweiten Blockierhebel zur Anlage gelangt. Während der weiteren Taumelbewegung der Taumelscheibe drängt die Taumelscheibe den zweiten Blockierhebel dann von der zweiten Verzahnung, wobei der zweite Blockierhebel eine Schwenkbewegung ausführt, durch die er in eine Stellung gelangt, in der er den ersten Blockierhebel blockiert. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch das Blockieren des ersten Blockierhebels auch die Trägheitsmasse blockiert wird, welche dadurch keine Geräusche verursachenden Bewegungen mehr ausführen kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die fahrzeugfeste zweite Verzahnung durch einen innen- und außenverzahnten Verzahnungsring gebildet ist, und die Taumelscheibe mit der ersten Verzahnung an der inneren Verzahnung des Verzahnungsring anliegt, und der zweite Blockierhebel in der den ersten Blockierhebel nicht blockierenden Stellung an der äußeren Verzahnung des Verzahnungsringes anliegt. Der Verzahnungsring dient damit gleich zwei Funktionen, nämlich als Gegenlager für die sich daran abwälzende erste Verzahnung der Taumelscheibe, durch welches die Vorschubbewegung erzwungen wird, und außerdem als Widerlager für den zweiten Blockierhebel, in der den ersten Blockierhebel nicht festlegenden Stellung.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Taumelscheibe eine Steuerkontur in Form eines Ringes mit einer wellenförmigen Radialinnenfläche und einer wellenförmigen Radialaußenfläche aufweist, wobei die Wellenformen bevorzugt so angeordnet und bemessen sind, dass die Wellenberge und die Wellentäler regelmäßig angeordnete Dick- und Dünnstellen bilden. Durch die vorgeschlagene Ausbildung der Taumelscheibe kann diese zumindest in bestimmten Drehwinkelabschnitten um den an der fahrzeugfesten Verzahnung anliegenden zweiten Blockierhebel herumtaumeln, ohne dass dieser dadurch zu einer Bewegung gezwungen wird. Dabei sind die Dick- und Dünnstellen insofern von Bedeutung, da dadurch an der Außenseite der Steuerkontur und an der Innenseite der Steuerkontur eine Wellenstruktur geschaffen ist, welche ein Taumeln der Taumelscheibe um den zweiten Blockierhebel sowohl dann ermöglicht, wenn der zweite Blockierhebel an der fahrzeugfesten Verzahnung anliegt, als auch dann, wenn der zweite Blockierhebel in der den ersten Blockierhebel blockierenden Stellung an der Außenseite der Steuerkontur anliegt. Dabei kann durch die Wellenstruktur der Steuerkontur die Taumelbewegung der Taumelscheibe soweit kompensiert werden, dass die Taumelscheibe die Taumelbewegung auch in Bezug zu dem sich nicht bewegenden zweiten Blockierhebel in Radialrichtung ausführen kann, bis sie die Schaltstellung erreicht hat.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der zweite Blockierhebel zusätzlich durch eine Führung gegenüber dem Gurtaufroller geführt ist. Der zweite Blockierhebel ist in einem Schwenklager schwenkbeweglich an dem Gurtaufroller gelagert. Die Bewegung des zweiten Blockierhebels wird durch das Zusammenwirken mit der oben beschriebenen Taumelscheibe erzwungen. Daneben ist der zweite Blockierhebel noch zusätzlich durch eine Führung an dem Gurtaufroller geführt, so dass die Bewegung des zweiten Blockierhebels nicht nur allein von der Taumelscheibe erzwungen wird, sondern zusätzlich in ihrem Verlauf durch die Führung vorgegeben ist, so dass der zweite Blockierhebel in jedem Fall sicher in die den ersten Blockierhebel blockierende Stellung bewegt wird. Die Bewegung des zweiten Blockierhebels wird damit von der Taumelscheibe bzw. deren Steuerkontur ausgelöst und angetrieben, während der Verlauf durch die Führung definiert ist.
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Eine besonders zuverlässige Führung des zweiten Blockierhebels kann dadurch verwirklicht sein, indem die Führung durch eine an dem zweiten Blockierhebel vorgesehene Führungskontur gebildet ist, mit der der zweite Blockierhebel an einem fahrzeugfesten Führungsstift anliegt.
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Ferner kann der zweite Blockierhebel durch eine Platte gebildet sein, wobei die Führungskontur in diesem Fall bevorzugt durch eine Nut in der Platte verwirklicht ist. Dadurch wird der zweite Blockierhebel seitlich geführt und kann ausschließlich eine Bewegung in Längsrichtung der Nut ausführen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- 1: Schrägansicht einer Gehäusekappe eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers mit einem Zählgetriebe in Schrägansicht;
- 2: Explosionsdarstellung der Gehäusekappe mit den Teilen des Zählgetriebes;
- 3: Zählgetriebe mit aktivierter Sensoreinrichtung;
- 4: Zählgetriebe mit deaktivierter Sensoreinrichtung;
- 5: Seitenansicht der Gehäusekappe;
- 6: Schnittdarstellung durch die Gehäusekappe entlang der Schnittrichtung A-A der 5;
- 7: Gehäusekappe mit einer Schnittdarstellung durch die Taumelscheibe; und
- 8: Zahnrad mit Exzenter
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In der 1 und 2 ist eine Gehäusekappe 1 eines nicht dargestellten Gurtaufrollers für eine Sicherheitsgurteinrichtung für ein Fahrzeug in zusammengebautem Zustand und in Explosionsdarstellung zu erkennen. Da der Gurtaufroller ansonsten durch die Erfindung nicht verändert wird, wird auf dessen Darstellung und Beschreibung im Weiteren verzichtet, und es werden nur die Bauteile beschrieben, welche mit den Bauteilen der Erfindung zusammenwirken.
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Die Gehäusekappe 1 ist an einer äußeren Randseite eines Schenkels eines Ü-förmigen Gurtaufrollerrahmens des Gurtaufrollers befestigt, in dem eine Gurtwelle drehbar gelagert ist. Die Gehäusekappe 1 dient unter anderem zur Abdeckung einer Blockiereinrichtung mit einer an der Gurtwelle gelagerten Blockierklinke, welche bei einer Ansteuerung in eine feststehende Verzahnung des Gurtaufrollerrahmens einsteuert und die Gurtwelle dadurch in Auszugsrichtung des auf der Gurtwelle aufgewickelten Gurtbandes blockiert. Ferner umfasst die Blockiereinrichtung eine drehbar an der Gurtwelle gelagerte Steuerscheibe mit einer Außenverzahnung, welche eine Steuerkontur aufweist, in die die Blockierklinke mit einem Stift eingreift. Die Blockiereinrichtung wird bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Wertes der Fahrzeugverzögerung durch eine an der Gehäusekappe 1 gehaltene Sensoreinrichtung 2 angesteuert. Die Sensoreinrichtung 2 umfasst ein Gehäuse 29 mit einer darin gelagerten Trägheitsmasse 4 und einen an dem Gehäuse 29 schwenkbeweglich gelagerten ersten Blockierhebel 5. Die Trägheitsmasse 4 wird bei dem Überschreiten der vorbestimmten Fahrzeugverzögerung in dem Gehäuse 29 ausgelenkt und hebt dadurch den ersten Blockierhebel 5 an, welcher daraufhin in Eingriff mit der Verzahnung der Steuerscheibe gelangt und die Steuerscheibe gegenüber der Gurtwelle anhält. Aufgrund dieser Relativbewegung zwischen der Steuerscheibe und der Gurtwelle wird die Blockierklinke der Blockiereinrichtung dann zu der Eingriffsbewegung in die feststehende Verzahnung des Gurtaufrollerrahmens gezwungen. Ferner sind an der Gehäusekappe 1 weiterhin ein erfindungsgemäß ausgebildetes Zählgetriebe 3, ein zweiter plattenförmiger Blockierhebel 7, ein Führungsstift 14, ein Lagerstift 12, eine feststehende Verzahnung 11 mit einem mittigen Zapfen 30, ein vorstehender L-förmiger Begrenzungshaken 36 und eine Aufnahme 13 vorgesehen. Die feststehende Verzahnung 11 ist als ringförmiger Stern ausgebildet und auf einem Absatz 34 angeordnet, welcher an der der Aufnahme 13 der Gehäusekappe 1 zugewandten Seite einen Freischnitt 31 aufweist. Die feststehende Verzahnung 11 ist an der Gehäusekappe 1 angeordnet, welche durch die Befestigung des Gurtaufrollers an einem Fahrzeug als fahrzeugfest angesehen werden kann, so dass die zweite Verzahnung 11 ebenfalls als fahrzeugfest angesehen werden kann.
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Die Sensoreinrichtung 2 wird mit dem Gehäuse 29, der darin gelagerten Trägheitsmasse 4 und dem ersten Blockierhebel 5 vormontiert in die Aufnahme 13 der Gehäusepappe 1 eingeclipst.
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Die Position und Ausrichtung der Aufnahme 13 ist dabei abhängig von der Einbauposition des Gurtaufrollers im Fahrzeug, so dass die Trägheitsmasse 4 in der montierten Position des Gurtaufrollers so gelagert ist, dass sie bei der vorbestimmten Fahrzeugverzögerung entsprechend ausgelenkt wird und den ersten Blockierhebel 5 anhebt. In einem nächsten Schritt wird der zweite Blockierhebel 7 mit einer Öffnung 32 auf den Lagerstift 12 aufgesetzt und so ausgerichtet, dass der Führungsstift 14 der Gehäusekappe 1 in eine Führungskontur 15 des zweiten Blockierhebels 7 eingreift. Die Führungskontur 15 ist in Form einer kreisbogenabschnittsförmigen Nut in dem zweiten plattenförmigen Blockierhebel 7 ausgebildet, welche so ausgerichtet ist, dass sie Teil eines gedachten Kreises um das Zentrum der Öffnung 32 bzw. um die Schwenkachse des zweiten Blockierhebels 7 ist. Der zweite Blockierhebel 7 wird dabei so mit der Öffnung 32 auf den Lagerstift 12 aufgesetzt, dass er in dem Freischnitt 31 des die feststehende Verzahnung 11 umgebenden Absatzes 34 zu liegen kommt.
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Das Zählgetriebe 3 umfasst ein erstes drehfest mit der Gurtwelle verbundenes Zahnrad 10, ein zweites auf dem Zapfen 30 drehbar gelagertes Zahnrad 9 und eine Taumelscheibe 8. Das zweite drehbar gelagerte Zahnrad 9 ist in der 8 vergrößert dargestellt. Das zweite Zahnrad 9 weist neben einer Au-ßenverzahnung 18 eine zentrale Öffnung 33 und einen Exzenter 27 auf. Die Taumelscheibe 8 weist ebenfalls eine zentrale Öffnung 28 auf, mit der sie auf den Exzenter 27 des zweiten Zahnrades 9 aufgesteckt ist. Das erste Zahnrad 10 dreht sich zusammen mit der Gurtwelle und treibt dadurch das zweite Zahnrad 9 mit dem Exzenter 27 durch den Eingriff der Verzahnungen 17 und 18 an. In den 5 und 6 ist die fertig vormontierte Gehäusekappe 1 mit dem Zählgetriebe 3 von der Seite und in Richtung der Schnittebene A-A zu erkennen. Der zweite Blockierhebel 7 befindet sich in einer Position, in der er in den Freischnitt 31 des Absatzes 34 eingreift. Die Innenverzahnung des feststehenden Verzahnungsringes 11 ist in einer Vertiefung des Absatzes 34 fortgesetzt und als ein den Zapfen 30 umfassender Stern zu erkennen.
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In der 7 ist dieselbe Gehäusekappe 1 in Schnittrichtung durch die Taumelscheibe 8 zu erkennen. Die Taumelscheibe 8 weist neben der zentralen Öffnung 28 eine erste Verzahnung 19 und eine Steuerkontur 20 auf. Die erste Verzahnung 19 ist durch einen außenverzahnten, konzentrisch zu der Öffnung 28 angeordneten Ring gebildet, welcher in die ringförmige zweite Verzahnung 11 an der Gehäusekappe 1 bis in die Vertiefung des Absatzes 34 hineingreift, wie auch in der 6 zu erkennen ist. Die Steuerkontur 20 ist durch einen zu derselben Seite der Taumelscheibe 8 vorstehenden, an einer Stelle offenen Ring gebildet, welcher an der Radialaußenfläche 21 und an der Radialinnenfläche 22 jeweils eine Wellenform aufweist, so dass regelmäßig angeordnete Dickstellen 23 und Dünnstellen 24 gebildet sind. An der Stelle, an der die Steuerkontur 20 offen ist, ist diese an einer Seite mit einer radial nach innen ragenden ersten Schaltnase 25 und einer radial außen angeordneten zweiten Schaltnase 35 versehen. Die Taumelscheibe 8 ist zusammen mit dem zweiten Zahnrad 9 so auf den Zapfen 30 aufgesetzt, dass ein an dem zweiten Blockierhebel 7 angeordneter Steuerstift 16 von der Rückseite in den Ringraum zwischen die Steuerkontur 20 und die feststehende zweiten Verzahnung 11 der Gehäusekappe 1 eingreift. Dabei liegt der Steuerstift 16 an der Radialaußenseite der feststehenden zweiten Verzahnung 11 an. In dieser Stellung ist der zweite Blockierhebel 7 in einer Stellung, in der er den ersten Blockierhebel 5 nicht blockiert, wie auch in den 5 und 7 zu erkennen ist.
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Die Taumelscheibe 8 ist drehbar auf dem in der 8 zu erkennenden Exzenter 27 gelagert. Ferner greift die Taumelscheibe 8 mit der ersten Verzahnung 19 radial innen in die fahrzeugfeste Verzahnung 11 ein, wobei der Zahnabstand der ersten Verzahnung 19 kleiner als der Zahnabstand der zweiten Verzahnung 11 ist bzw. wobei die erste Verzahnung 19 weniger Zähne als die zweite Verzahnung 11 aufweist. Wird die Gurtwelle in der Stellung der Bauteile der 5 oder 7 in Gurtauszugsrichtung gedreht, so treibt das erste Zahnrad 10 das zweite Zahnrad 9 entgegen dem Uhrzeigersinn an. Das zweite Zahnrad 9 treibt dabei die Taumelscheibe 8 über den Exzenter 27 gleichfalls im Uhrzeigersinn an. Da die Taumelscheibe 8 sich jedoch mit der ersten Verzahnung 19 an der feststehenden Verzahnung 11 abwälzt und außerdem drehbar auf dem Exzenter 27 gelagert ist, führt sie die Drehbewegung nicht vollständig aus, sondern wird stattdessen nur zu einer zu der Drehbewegung des zweiten Zahnrades 9 gleichgerichteten Taumelbewegung angetrieben, während der sie aufgrund der unterschiedlichen Anzahl der Zähne der Verzahnungen 11 und 19 bei jeder Umdrehung um den Winkel eines Zahnabstandes der ersten Verzahnung 19 verdreht wird. Aufgrund der Wellenform der Radialinnenfläche 22 kann die Taumelscheibe 8 dabei die Taumelbewegung um den feststehenden Steuerstift 16 ausführen. Dreht die Gurtwelle hingegen in der in den 5 und 7 gezeigten Stellung in Gurtbandeinzugsrichtung, so wird die Taumelscheibe 8 aufgrund desselben Prinzips zu einer Taumelbewegung im Uhrzeigersinn angetrieben. Dadurch gelangt die Steuerkontur 20 mit der ersten Schaltnase 25 zur Anlage an dem Steuerstift 16. Während der weiteren Drehbewegung wird der Steuerstift 16 des zweiten Blockierhebels 7 dann durch die Schaltnase 25 radial nach außen verdrängt, so dass dieser an der Radialaußenseite 21 der Steuerkontur 20 zur Anlage gelangt. Aufgrund dieser Radialbewegung des Steuerstiftes 16 wird der zweite Blockierhebel 7 in die in der 4 gezeigte Stellung verschwenkt, wodurch der zweite Blockierhebel 7 mit einer Blockierspitze 17 an einer Anlagefläche 6 des ersten Blockierhebels 5 zur Anlage gelangt. Die Bewegung des zweiten Blockierhebels 7 wird dabei zusätzlich durch den in die Führungskontur 15 eingreifenden Führungsstift 14 der Gehäusekappe 1 geführt, so dass der zweite Blockierhebel 7 geführt auf die Anlagefläche 6 des ersten Blockierhebels 5 zu bewegt wird.
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Durch die erzwungene Bewegung des zweiten Blockierhebels 7 gelangt dieser an dem ersten Blockierhebel 5 zur Anlage, so dass der ersten Blockierhebel 5 festgelegt ist und die Sensoreinrichtung 2 deaktiviert ist, da der erste Blockierhebel 5 die erforderliche Bewegung zum Eingriff in die Verzahnung der Steuerscheibe der Blockiereinrichtung nicht mehr ausführen kann. Ferner liegt der erste Blockierhebel 5 dauerhaft an der Trägheitsmasse 4 der Sensoreinrichtung 2 an, so dass diese keine Geräusche verursachenden Bewegungen mehr ausführen kann. Ferner hintergreifen der erste Blockierhebel 5 und/oder der zweite Blockierhebel 7 in dieser Stellung den L-förmigen Begrenzungshaken 36, so dass sie zusätzlich seitlich gesichert sind.
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Die Aktivierung der Sensoreinrichtung 2 erfolgt dann dadurch, indem die Gurtwelle im Anschluss wieder in Auszugsrichtung dreht, wodurch die Taumelscheibe 8 aufgrund des oben beschriebenen Prinzips wieder im Uhrzeigersinn dreht. Dadurch gelangt die Steuerkontur 20 mit der radial äußeren zweiten Schaltnase 35 zur Anlage an dem Steuerstift 16 des zweiten Blockierhebels 7 und drängt den Steuerstift 16 während der nachfolgenden Taumelbewegung der Taumelschiebe 8 radial nach innen. Durch diese radial nach innen gerichtete Bewegung des Steuerstiftes 16 wird der zweite Blockierhebel 7 im Uhrzeigersinn verschwenkt, so dass der erste Blockierhebel 5 wieder freigegeben wird und die zur Ansteuerung der Blockiereinrichtung erforderliche Bewegung anschließend wieder ausführen kann. Die fahrzeugsensitive Sensoreinrichtung 2 ist damit wieder aktiviert.