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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lippenstift enthaltend Acadia Decurrens, Jojoba und Sonnenblumenkern Wachs, Polyglyceryl-3 Ester, Shea Butter und hydrophile Bestandteile.
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Der Wunsch, schön und attraktiv auszusehen, ist von Natur aus im Menschen verwurzelt. Auch wenn das Schönheitsideal im Laufe der Zeit Wandlungen erfahren hat, so ist das Streben nach einem makellosen Äußeren, immer das Ziel der Menschen gewesen. Um sich diesen Wunsch erfüllen zu können werden seit Urzeiten Kosmetika verwendet.
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Diese haben neben der Reinigung und Pflege der Haut auch eine ästhetische Aufgabe. Sie sollen das äußere Erscheinungsbild des Anwenders entsprechend den jeweiligen kulturellen Vorstellungen „verbessern“. Kosmetika erfüllen damit eine psychologisch-soziale Funktion, da sie die (optische) Attraktivität der Anwender erhöhen. In diesen Bereich fällt vor allen Dingen die „dekorative“ Kosmetik, die mit Hilfe von auf die Haut aufgetragenen Farbstoffen das Erscheinungsbild der Anwender verändert. Indirekt haben aber auch Reinigungs- und Pflegeprodukte einen positiven Einfluss, da eine saubere, gesunde Haut dem Schönheitsideal der Menschen entspricht.
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Eine besondere Form kosmetischer Zubereitungen stellen die Lippenpflegeprodukte und insbesondere die Lippenstifte dar. Sie dienen einerseits der Pflege der Lippenhaut und schützen bzw. regenerieren die Lippen bei Trockenheit und Rissigkeit. Andererseits dienen sie auch zur Dekoration, da sie den Lippen durch Glanzeffekte oder Farbe zu einem besonderen Ausdruck verhelfen.
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Lippenstifte bestehen in der Regel aus einer Wachsmatrix, in die in geringer Konzentration flüssige und halbfeste Öle sowie Pigmente und Füllstoffe eingearbeitet sein können. Sie liegen in fester Stiftform vor.
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Nachteilig am Stande der Technik ist der Umstand, dass es Schwierigkeiten macht, in die Wachs/Ölmatrix der Lippenstifte hydrophile, die Haut befeuchtende Inhaltsstoffe einzuarbeiten. Nach dem Stand der Technik gelingt dies nur in einer Größenordnung von 6 Gewichts-%. Bei größeren Mengen wird der Stift meist brüchig und inhomogen. Es kommt zur Abscheidung der hydrophilen Bestandteile aus der Stiftmasse. Dieser Effekt wird mit zunehmender Lagertemperatur und Lagerdauer noch verstärkt. Anmerkung:
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und einen lager- und temperaturstabilen Lippenstift zu entwickeln, in den größere Mengen an hydrophilen Bestandteilen eingearbeitet werden können.
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Überraschend gelöst wird die Aufgabe durch einen Lippenstift enthaltend
- a) Acadia Decurrens, Jojoba und Sonnenblumenkern Wachs,
- b) Polyglyceryl-3 Ester,
- c) Shea Butter und
- d) hydrophile Bestandteile.
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Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Gehalt an der Mischung aus Acadia Decurrens, Jojoba, Sonnenblumenkern Wachs und Polyglyceryl-3 Ester von 0,5 bis 5,5 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung beträgt.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn der Gehalt an der Mischung aus Acadia Decurrens, Jojoba, Sonnenblumenkern Wachs und Polyglyceryl-3 Ester 1,5 von 5,25 bis Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung beträgt.
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Die Mischung aus Acadia Decurrens, Jojoba, Sonnenblumenkern Wachs und Polyglyceryl-3 Ester ist unter der CAS-Nummer 68953-55-9 registriert und kann bei der Firma Gattefossé unter dem Handelsnamen Hydracire S käuflich erworben werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass der Stift Shea Butter in einer Menge von 0,5 bis 10 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass der Stift Shea Butter in einer Menge von 1 bis 5 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft werden die hydrophilen Bestandteile gewählt werden aus der Gruppe der Verbindungen Wasser, Glycerin und Glyceryl Glucoside.
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Enthält der Stift Wasser als hydrophilen Bestandteil, so ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Stift Wasser in einer Menge von 0,1 bis 20 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält. Die erfindungsgemäß bevorzugte Wasserkonzentration beträgt dabei von 0,5 bis 15 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Enthält der Stift Glycerin als hydrophilen Bestandteil, so ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Stift Glycerin in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält. Die erfindungsgemäß bevorzugte Glycerinkonzentration beträgt dabei von 3 bis 15 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Enthält der Stift Glyceryl Glucoside als hydrophilen Bestandteil, so ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Stift Glyceryl Glucoside in einer Menge von 0,05 bis 6,5 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält. Die erfindungsgemäß bevorzugte Konzentration für Glyceryl Glucoside beträgt dabei von 0,1 bis 4,5 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die erfindungsgemäße Zubereitung frei ist von Polyglyceryl-3 Diisostearat.
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Der erfindungsgemäße Lippenstift kann erfindungsgemäß vorteilhaft ein oder mehrere UV- Filter enthalten. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die erfindungsgemäße Zubereitung Ethylhexylmethoxycinnamat und/oder Butylmethoxydibenzoylmethan enthält.
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Die Zubereitung des erfindungsgemäßen Lippenstiftes enthält erfindungsgemäß vorteilhaft ein oder mehrere Wachse.
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Dabei sind erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Zubereitung Cera Microcristallina, und/oder Cera alba enthält.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Lippenstift ein oder mehrere Pigmente enthalten. Erfindungsgemäß vorteilhafte Pigmente können organischen und anorganischen Ursprungs sein, wie beispielsweise organische vom Azo-Typ, Indigoide, Triphenylmethan-artige, Anthrachinone, und Xanthin Farbstoffe, die als D&C and FD&C blues, browns, greens, oranges, reds, yellows bekannt sind. Anorganische Pigmente bestehen aus unlöslichen Salzen von zertifizierten Farbstoffen, die als Lakes oder Eisenoxide bezeichnet werden. Beispielsweise können Barium lakes, calcium lakes, aluminum lakes, titandioxide, mica and iron oxides Verwendung finden. Als Al-Salze sind z.B Red 3 Aluminum Lake, Red 21 Aluminum Lake, Red 27 Aluminum Lake, Red 28 Aluminum Lake, Red 33 Aluminum Lake, Yellow 5 Aluminum Lake, Yellow 6 Aluminum Lake, Yellow 10 Aluminum Lake, Orange 5 Aluminum Lake, Blue 1 Aluminum Lake und Kombinationen einsetzbar.
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Als Eisenoxide oder -oxidhydrate sind z.B. cosmetic yellow oxide C22-8073 (Sunchemical) cosmetic yellow oxide C33-1700 (Sunchemical), cosmetic brown oxide C33-115 (Sunchemical), cosmetic iron oxide red C33-2199 (Sunchemical), cosmetic russet oxide C33-8075 (Sunchemical), cosmetic iron oxide black C33-5000 (Sunchemical), als Titandioxide z.B. Kronos 1171 (Kronos), C47-051 Cosmetic White (Sunchemical) bekannt und gegebenfalls vorteilhaft.
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Ebenso ist es bevorzugt, wenn diese Zubereitungen einen Gehalt an anorganischen Pigmenten gewählt aus der Gruppe der Metalloxide und/oder anderen in Wasser schwerlöslichen oder unlösliche Metallverbindungen, bevorzugt Oxide des Titans (TiO2), Zinks (ZnO), Eisens (z. B. Fe2O3), Zirkoniums (ZrO2), Siliciums (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), Cers (z. B. Ce2O3), Mischoxide der entsprechenden Metalle sowie Abmischungen aus solchen Oxiden sowie das Sulfat des Bariums (BaSO4) aufweisen.
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Die anorganischen Pigmente können vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell erhältlicher öliger oder wäßriger Vordispersionen zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft Dispergierhilfsmittel und/oder Solubilisationsvermittler zugesetzt sein.
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Die Pigmente können erfindungsgemäß vorteilhaft oberflächlich behandelt („gecoatet“) sein, wobei beispielsweise ein hydrophiler, amphiphiler oder hydrophober Charakter gebildet werden bzw. erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen, daß die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophilen und/oder hydrophoben anorganischen und/oder organischen Schicht versehen werden. Die verschiedenen Oberflächenbeschichtungen können im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Wasser enthalten.
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Anorganische Oberflächenbeschichtungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können bestehen aus Aluminiumoxid (Al2O3), Aluminiumhydroxid Al(OH)3, bzw. Aluminiumoxidhydrat (auch: Alumina, CAS-Nr.: 1333-84-2), Natriumhexametaphosphat (NaPO3)6, Natriummetaphosphat (NaPO3)n, Siliciumdioxid (SiO2) (auch: Silica, CAS-Nr.: 7631-86-9), oder Eisenoxid (Fe2O3). Diese anorganischen Oberflächenbeschichtungen können allein, in Kombination und/oder in Kombination mit organischen Beschichtungsmaterialien vorkommen.
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Organische Oberflächenbeschichtungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können bestehen aus pflanzlichem oder tierischem Aluminiumstearat, pflanzlicher oder tierischer Stearinsäure, Laurinsäure, Dimethylpolysiloxan (auch: Dimethicone), Methylpolysiloxan (Methicone), Simethicone (einem Gemisch aus Dimethylpolysiloxan mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 350 Dimethylsiloxan-Einheiten und Silicagel) oder Alginsäure. Diese organischen Oberflächenbeschichtungen können allein, in Kombination und/oder in Kombination mit anorganischen Beschichtungsmaterialien vorkommen.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft kann die Zubereitung des erfindungsgemäßen Lippenstiftes ein oder mehrere Öle enthalten. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn als Öle eine Mischung aus den Komponenten
- – Polyisobuten und/oder hydriertes Polyisobuten, hydriertes Polydecen in einer Menge von 10-25 Gew.-%,
- – Pentaerytritylester, Diisostearylmalat, Caprylic/Capric Triglyceride, Isododecylstearylstearat in einer Menge von 10–25 Gew.-%,
- – Octyldodecanol in einer Menge von 5–15 Gew.-%,
- – Rizinusöl, Avocado, Lanolin, Kokosglyceride in einer Menge von 5–25 Gew.-%,
eingesetzt wird, wobei sich die Gewichtsangaben auf das Gesamtgewicht der Zubereitung beziehen.
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Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Lippenstift erfindungsgemäß vorteilhaft Myristylmyristat enthalten.
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Nicht zuletzt kann der erfindungsgemäße Lippenstift natürlich weitere, übliche Bestandteile eines Lippenstiftes enthalten.
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Beispiele
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen bezogen.
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