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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs, auf eine entsprechende Vorrichtung sowie auf ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
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Ist eine Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs korrekt eingestellt, so kann eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer vermieden werden. Zurzeit gibt es keine Möglichkeit, die Einstellung der Lichthöhe eines Scheinwerfers, außer in einer Werkstatt, abzugleichen. Eine solche Lichtkontrolle kann mittels eines speziellen Lichttestgeräts in einer Werkstatt durchgeführt werden. Ein solches Gerät zur Kontrolle der Scheinwerfer kann bei eingeschaltetem Scheinwerfer vor einem Scheinwerfer angeordnet sein, um die Lichtaussendung des Scheinwerfers zu analysieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteilhafterweise kann ein sich im Umfeld eines Fahrzeugs befindliches Objekt zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers des Fahrzeugs verwendet werden.
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Ein solches Verfahren zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs umfasst die folgenden Schritte:
Einlesen eines Entfernungswerts, der eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug und einem sich im Umfeld des Fahrzeugs befindlichen Objekts repräsentiert;
Einlesen eines Bestrahlungswerts, der eine Höhe eines durch die Lichtaussendung angestrahlten Bereichs des Objekts repräsentiert; und
Bestimmen eines die Lichtaussendung charakterisierenden Lichtaussendungswertes unter Verwendung des Entfernungswertes und des Bestrahlungswertes.
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Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder ein sonstiges Fahrzeug handeln. Bei dem Scheinwerfer kann es sich um einen Front-Scheinwerfer des Fahrzeugs handeln. Die Lichtaussendung kann einem von dem sich im Betrieb befindlichen Scheinwerfer ausgesendeten Lichtkegel entsprechen. Bei dem Objekt kann es sich um ein Verkehrszeichen oder ein Infrastrukturelement, beispielsweise einem Fahrbahnbegrenzungspfosten eines Verkehrsweges handeln. Eine Abmessung des Objekts, insbesondere eine Höhe des Objekts, kann bekannt sein. Das Objekt kann sich im Vorfeld des Fahrzeugs befinden. Insbesondere kann sich das Objekt in einem Bereich befinden, der durch die Lichtaussendung erfasst wird, sich also in einem durch den Scheinwerfer beleuchteten Bereich befinden. Der Entfernungswert kann einen Abstand zwischen dem Objekt und einem Referenzpunkt des Fahrzeugs darstellen. Der Entfernungswert kann den Abstand beispielsweise in Metern angeben. Der Bestrahlungswert kann die Höhe des angestrahlten Bereichs vom Boden aus angeben, beispielsweise in Zentimetern. Im Schritt des Bestimmens können beispielsweise der Bestrahlungswert und der Entfernungswert in Bezug zueinander gesetzt werden, um den Lichtaussendungswert zu bestimmen. Auch kann der Lichtaussendungswert beispielsweise unter Verwendung einer vorbestimmten Bestimmungsvorschrift, die den Bestrahlungswert und den Entfernungswert als Parameter aufweist, bestimmt werden. Der Lichtaussendungswert kann über eine Schnittstelle ausgegeben werden. Der Lichtaussendungswert kann beispielsweise verwendet werden, um eine aktuelle Lichtaussendung des Scheinwerfers mit einer Soll-Lichtaussendung des Scheinwerfers zu vergleichen oder die Lichtaussendung des Scheinwerfers an die Soll-Lichtaussendung anzupassen.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Einlesens eines Bewegungswertes umfassen. Der Bewegungswert kann eine Beschleunigung oder Geschwindigkeit des Fahrzeugs repräsentieren. Der Schritt des Bestimmens kann abhängig von dem Bewegungswert ausgeführt werden. Beispielsweise kann der Schritt des Bestimmens nur dann ausgeführt werden, wenn sich aus dem Bewegungswert eine gleichförmige Bewegung des Fahrzeugs ableiten lässt. Dadurch kann vermieden werden, dass die Analyse der Lichtaussendung durch eine durch eine Beschleunigung hervorgerufene Nickbewegung des Fahrzeugs verfälscht wird.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Einlesens eines Nickwertes umfassen. Der Nickwert kann eine Nickbewegung des Fahrzeugs repräsentieren. Der Schritt des Bestimmens kann unter Verwendung des Nickwertes ausgeführt werden. Dadurch kann die Analyse der Lichtaussendung auch während einer ungleichförmigen Bewegung, beispielsweise während einer Beschleunigung des Fahrzeugs durchgeführt werden.
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Im Schritt des Einlesens des Entfernungswertes kann der Entfernungswert über eine Schnittstelle zu einer Umfelderfassungseinrichtung des Fahrzeugs eingelesen werden. Die Umfelderfassungseinrichtung kann ausgebildet sein, um sich im Erfassungsbereich der Umfelderfassungseinrichtung befindliche Objekte zu erkennen und eine Entfernung zu diesen Objekten zu bestimmen. Entsprechend kann im Schritt des Einlesens des Bestrahlungswertes der Bestrahlungswert über eine Schnittstelle zu einer Objekterkennungseinrichtung des Fahrzeugs eingelesen werden. Die Objekterkennungseinrichtung kann ausgebildet sein, um ein Abbild des Umfelds und insbesondere ein Abbild des Objekts auszuwerten und eine Klassifikation des Objekts durchzuführen. Durch die Klassifikation kann dem Objekt beispielsweise eine bekannte Höhe des Objekts zugeordnet werden. Ferner kann die Objekterkennungseinrichtung ausgebildet sein, um den angestrahlten Bereich des Objekts zu erkennen und die Abmessung, insbesondere die Höhe des angestrahlten Bereichs, zu ermitteln, beispielsweise unter Verwendung einer erkannten Abmessung des angestrahlten Bereichs, einer erkannten Abmessung des Objekts und einer dem Objekt zugeordneten bekannten Abmessung des Objekts. Auf diese Weise können von bekannten Einrichtungen eines Fahrzeugs ermittelte Werte zur Analyse der Lichtaussendung weiterverwendet werden.
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Beispielsweise kann das Verfahren einen Schritt des Ermittelns des Entfernungswertes basierend auf einer radarbasierten Abstandsmessung umfassen. Durch eine radarbasierte Abstandsmessung kann der Abstand sehr genau bestimmt werden. Alternativ kann beispielsweise eine auf Lidar oder Ultraschall oder auf einer Stereovideomessung basierte Abstandsmessung durchgeführt werden.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Ermittelns des Bestrahlungswertes basierend auf einer videobasierten Objekterkennung und einer dem Objekt zugeordneten vorbestimmten Abmessung des Objekts umfassen. Durch eine videobasierte Objekterkennung, beispielsweise unter Verwendung einer Kamera des Fahrzeugs, kann das Objekt sehr genau erkannt werden. Dies erleichtert eine Zuordnung der vorbestimmten Abmessung zu dem Objekt.
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Beispielsweise kann im Schritt des Bestimmens des Lichtaussendungswertes der Lichtaussendungswert als eine maximale Leuchtweite der Lichtaussendung bestimmt werden. Die maximale Leuchtweite kann aus dem Entfernungswert und dem Bestrahlungswert sehr einfach unter Verwendung einer bekannten Einbauhöhe des Scheinwerfers bestimmt werden.
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Auch kann im Schritt des Bestimmens des Lichtaussendungswertes der Lichtaussendungswert als eine einer Entfernung zugeordnete Höhe der Lichtaussendung bestimmt werden. Somit kann durch den Lichtaussendungswert angegeben werden, welche Höhe die Lichtaussendung in einer bestimmten Entfernung zu dem Scheinwerfer aufweist. Dadurch kann beispielsweise überprüft werden, ob die Lichtaussendung in einer vorgegebenen Entfernung eine vorgegebene maximale Höhe nicht überschreitet.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Vergleichens des Lichtaussendungswertes mit einem einer Soll-Lichtaussendung zugeordneten vorbestimmten Soll-Lichtaussendungswert umfassen. Die Soll-Lichtaussendung kann beispielsweise einer vorschriftsmäßigen Lichtaussendung entsprechen. Durch einen solchen Vergleich kann die aktuelle Lichtaussendung des Scheinwerfers einfach überprüft werden. Abhängig von einem aus dem Vergleich resultierenden Vergleichsergebnis kann beispielsweise eine die Lichtaussendung beeinflussende Abstrahlcharakteristik des Scheinwerfers angepasst werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Anpassens einer Lichthöhe der Lichtaussendung unter Verwendens des Lichtaussendungswertes umfassen. Dies ermöglicht es, dass das Fahrzeug mit der verarbeiteten Information die Lichthöhe selbst einstellen und/oder korrigieren kann.
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Die Schritte des Verfahrens können mehrfach wiederholt ausgeführt werden. Beispielsweise kann das Verfahren zumindest einen weiteren Schritt des Einlesens eines weiteren Entfernungswerts, der eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug und einem sich im Umfeld des Fahrzeugs befindlichen weiteren Objekt repräsentiert, zumindest einem weiteren Schritt des Einlesens eines weiteren Bestrahlungswerts, der eine Höhe eines durch die Lichtaussendung angestrahlten Bereichs des weiteren Objekts repräsentiert, und zumindest einen weiteren Schritt des Bestimmens eines die Lichtaussendung charakterisierenden weiteren Lichtaussendungswertes unter Verwendung des weiteren Entfernungswertes und des weiteren Bestrahlungswertes umfassen. Dadurch kann nicht nur ein einzelnes Ereignis, beispielsweise ein Pfosten, sondern es können mehrere Ereignisse genutzt werden, um die Berechnungen zum Analysieren der Lichtaussendung zu verifizieren und Fehleinstellungen bezüglich der Lichtaussendung zu vermeiden.
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Dazu kann das Verfahren beispielsweise einen Schritt des Filterns und/oder Mittelns der Lichtaussendungswerte umfassen, um einen auf zumindest zwei Lichtaussendungswerten basierenden Lichtaussendungswert zu bestimmen. Ein solcher auf mehreren einzelnen Lichtaussendungswerten basierender zusammengefasster Lichtaussendungswert kann anstelle eines einzelnen Lichtaussendungswertes weiterverarbeitet oder verwendet werden. Dadurch kann die Genauigkeit des Verfahrens erhöht werden. Somit können beispielsweise die Ergebnisse mehrerer Berechnungen gemittelt oder gefiltert werden, sodass nicht bei jedem Ereignis eine Anpassung der Lichtaussendung erfolgt, sondern nur langsam und so, dass der Fahrer nichts mitbekommt.
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Eine Vorrichtung zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs weist die folgenden Merkmale auf:
eine Einleseeinrichtung zum Einlesen eines Entfernungswerts, der eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug und einem sich im Umfeld des Fahrzeugs befindlichen Objekts repräsentiert;
eine Einleseeinrichtung zum Einlesen eines Bestrahlungswerts, der eine Höhe eines durch die Lichtaussendung angestrahlten Bereichs des Objekts repräsentiert; und
eine Bestimmungseinrichtung zum Bestimmen eines die Lichtaussendung charakterisierenden Lichtaussendungswertes unter Verwendung des Entfernungswertes und des Bestrahlungswertes.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft somit ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Der hier vorgestellte Ansatz wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers des Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2a bis 2c schematische Darstellungen eines Fahrzeugs und eines Objekts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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3a bis 3d schematische Darstellungen eines Fahrzeugs und eines Objekts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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5 zeigt eine Lichtkontrolle eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs mit einem Lichttestgerät.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einer Vorrichtung 102 zum Analysieren einer Lichtaussendung 104 eines Scheinwerfers 106 des Fahrzeugs 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Vorrichtung 102 ist ausgebildet, um einen Entfernungswerts zu empfangen, der eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug 100 und einem sich im Umfeld des Fahrzeugs 100 befindlichen Objekts 110 repräsentiert. Dazu weist die Vorrichtung 102 eine Einleseeinrichtung 112 zum Einlesen des Entfernungswerts auf.
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Die Vorrichtung 102 ist ferner ausgebildet, um einen Bestrahlungswert zu empfangen, der eine Höhe eines durch die Lichtaussendung angestrahlten Bereichs des Objekts repräsentiert. Dazu weist die Vorrichtung 102 eine Einleseeinrichtung 114 zum Einlesen des Bestrahlungswerts auf.
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Die Vorrichtung 102 ist ferner ausgebildet, um einen Lichtaussendungswerte zu bestimmen, der die Lichtaussendung 104 charakterisiert. Dazu weist die Vorrichtung 102 eine Bestimmungseinrichtung 116 zum Bestimmen des Lichtaussendungswertes auf. Die Bestimmungseinrichtung 116 ist ausgebildet, um den Lichtaussendungswert unter Verwendung des Entfernungswertes und des Bestrahlungswertes zu bestimmen.
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Die Vorrichtung 102 ist ausgebildet, um den Lichtaussendungswert an einer Schnittstelle bereitzustellen. Der Lichtaussendungswert kann beispielsweise eine Leuchtweite des Scheinwerfers 106, also beispielsweise eine maximale Leuchtweite der Lichtaussendung 104 definieren. Auch kann der Lichtaussendungswert einen aus einer Kombination des Entfernungswerts und des Bestrahlungswerts bestimmen Wert darstellen. Ein solcher Lichtaussendungswert kann beispielsweise einen Abstrahlwinkel der Lichtaussendung 104 oder eine Höhe der Lichtaussendung in einem bestimmten Abstand zu dem Scheinwerfer 106 definieren.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 100 eine Umfelderfassungseinrichtung 120 auf. Die Umfelderfassungseinrichtung 120 ist ausgebildet, um den Entfernungswert zu ermitteln und an die Vorrichtung 102 bereitzustellen. Dazu kann die Umfelderfassungseinrichtung 120 ausgebildet sein, um ein Sensorsignal eines Umfeldsensors 122, beispielsweise eines Radarsystems mit einem Radarsensor zur Abstandsmessung auszuwerden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 100 eine Objekterkennungseinrichtung 126 auf. Die Objekterkennungseinrichtung 126 ist ausgebildet, um den Entfernungswert zu ermitteln und an die Vorrichtung 102 bereitzustellen. Dazu kann die Objekterkennungseinrichtung 126 ausgebildet sein, um ein weiteres Sensorsignal eines weiteren Umfeldsensors 128, beispielsweise eines Videosystems mit einer Videokamera zur Erfassung des Umfelds des Fahrzeugs 100 auszuwerden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 102 eine optionale Schnittstelle zum Einlesen eines Bewegungswertes auf, der beispielsweise eine von einem Beschleunigungssensor 130 erfasste Beschleunigung oder Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeugs 100 darstellt. In diesem Fall kann die Vorrichtung 102 ausgebildet sein, um beispielsweise eine Bestimmung oder Ausgabe des Lichtaussendungswertes abhängig von dem Bewegungswert zu blockieren, beispielsweise wenn eine durch den Bewegungswert angezeigte Beschleunigung einen Schwellwert überschreitet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 102 eine optionale Schnittstelle zum Einlesen eines Nickwertes auf, der eine Nickbewegung des Fahrzeugs repräsentiert. Der Nickwert kann beispielsweise ebenfalls von dem Beschleunigungssensor 130 bereitgestellt werden. Der Nickwert kann beispielsweise als ein Korrekturwert in die Bestimmung des Lichtaussendungswertes einfließen, um eine durch die Nickbewegung hervorgerufene Veränderung der Lichtaussendung 104 zu kompensieren.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist eine optionale Einstelleinrichtung 135 vorgesehen, die ausgebildet ist, um unter Verwendung des Lichtaussendungswertes ein Steuersignal zum Einstellen einer Charakteristik der Lichtaussendung 104 zu ermitteln und zum Einstellen des Scheinwerfers 106 zu verwenden. Um zu ermitteln, ob beispielsweise eine Korrektur einer Einstellung des Scheinwerfers 106 erforderlich ist, kann die Einstelleinrichtung 135 beispielsweise ausgebildet sein, um den Lichtaussendungswert mit einem gespeicherten Soll-Lichtaussendungswert zu vergleichen.
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Die 2a bis 2c zeigen schematische Darstellungen eines Fahrzeugs 100 und eines Objekts 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Bei dem Objekt 110 handelt es sich beispielsweise um eine Fahrbahnmarkierung, die als Leitpfosten am Rand einer Straße angeordnet ist. Das Fahrzeug 100 fährt auf der rechten Fahrbahn der Straße und bewegt sich auf das Objekt 110 zu. Bei dem Fahrzeug 100 kann es sich um das anhand von 1 beschriebene Fahrzeug handeln, das eine Vorrichtung zum Analysieren einer Lichtaussendung 104 aufweist.
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Die Lichtaussendung 104 des Fahrzeugs 100 wird in Form eines Lichtkegels durch zwei Scheinwerfer 106, 206 hervorgerufen, die an einer Vorderkante 240 des Fahrzeugs 100 angeordnet sind. Durch die Lichtaussendung 104 wird ein Vorfeld des Fahrzeugs 100 beleuchtet. Das Fahrzeug 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein Personenkraftwagen ausgeführt und in den 2a bis 2c von oben gezeigt.
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Anstelle eines Leitpfostens als Objekt 110 können auch andere normierte Markierungen, z. B. ein Straßenschild, verwendet werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Objekt 110 eine normierte Höhe auf. In einem oberen Abschnitt weist das ansonsten eine helle Farbe aufweisende Objekt 110 einen dunklen, beispielsweise schwarzen Bereich auf. Eine Höhe des dunklen Bereichs kann ebenfalls normiert sein.
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In 2a wird das Objekt 110 gerade noch nicht von der Lichtaussendung 104 erfasst. Zwischen dem Objekt 110 und der Vorderkante 240 des Fahrzeugs 100 besteht ein Abstand D1. Der Abstand D1 kennzeichnet gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine maximale Leuchtweite der Lichtaussendung 104.
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In 2b wird das Objekt 110 teilweise, beispielsweise in einem unteren Drittel oder bis zur Hälfte von der Lichtaussendung 104 erfasst. Zwischen dem Objekt 110 und der Vorderkante 240 des Fahrzeugs 100 besteht ein Abstand D2. Eine Höhe D2* des von der Lichtaussendung 104 erfassten Bereichs des Objekts 110 ist in 2b markiert.
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Der von der Lichtaussendung 104 erfasste Bereich erscheint somit hell und kann dadurch von einer Objekterkennungseinrichtung des Fahrzeugs 100 erkannt werden. Ferner kann die Objekterkennungseinrichtung ausgebildet sein, um die Höhe D2* des erfassten Bereichs des Objekts 110 zu ermitteln und beispielsweise als Bestrahlungswert bereitzustellen.
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Der Abstand D2 kann beispielsweise unter Verwendung einer Umfelderfassungseinrichtung 120 des Fahrzeugs 100 ermittelt und als Entfernungswert bereitgestellt werden.
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In 2c wird das Objekt 110 teilweise, beispielsweise in den unteren zwei Dritteln von der Lichtaussendung 104 erfasst. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird das Objekt 110 bis zur Höhe des Beginns des dunklen oberen Abschnitts des Objekts 110 durch die Scheinwerfer 106, 206 beleuchtet.
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Zwischen dem Objekt 110 und der Vorderkante 240 des Fahrzeugs 100 besteht ein Abstand D3. Eine Höhe D3* des von der Lichtaussendung 104 erfassten Bereichs des Objekts 110 ist in 2c markiert.
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Anhand der 2a bis 2c wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel werden die Daten aus einem Videosystem mit Bilderkennung und eines Radarsystems zusammen verwendet und gegeneinander verglichen.
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In den 2a bis 2c ist eine Straße aus der Sicht eines Fahrers oder des Videosystems erkennbar. Es wird über die vordere Kante 240 der Motorhaube auf die Straße gesehen und es werden die Fahrbahnmarkierungen 110 und der Lichtschein 104 der Scheinwerfer 106, 206 erkannt. In 2a ist der Leitpfosten 110 noch nicht im Scheinwerferlicht 104. Nach und nach, sprich im Vorbeifahren, wird immer mehr des Pfostens 110 beleuchtet. Eine Objekterkennungssoftware des Videosystems ist ausgebildet, um den Pfosten 110 zu erkennen und die Höhe (D1*, D2*, D3*) des Pfostens 110 zu bestimmen, da der Pfosten 110 normiert ist. In den 3a bis 3d werden diese als Höhen H1, H2, H3 bezeichnet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ebenfalls die Entfernung anderer Objekte 110, z. B. Stop- oder Vorfahrtsschilder, ausgenutzt werden. Die Entfernungen zu den jeweiligen Zeitpunkten (D1, D2, D3) werden aus dem Radarsystem bestimmt, wie es anhand der 3a bis 3d beschrieben wird.
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Somit kann berechnet werden, ob die korrekte Leuchtweite der Scheinwerfer 106, 206 und insbesondere des sich auf der Seite des Objekts 110 befindlichen Scheinwerfers 106, eingestellt ist.
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Durch den beschriebenen Ansatz kann die Sicherheit für die Insassen des eignen Fahrzeuges 100, als auch für den vorausfahrenden und entgegenkommenden Verkehr erhöht werden. Durch den Abgleich der Lichthöhe auf korrekte Werte wird ein Blenden anderer Verkehrsteilnehmer vermieden und die eigene Sichtweite bei Fahrt bei Dunkelheit sichergestellt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann dabei die Lichtintensität der Lichtaussendung 104 kontrolliert werden und gegebenenfalls ein Warnsignal ausgegeben werden, um den Fahrer zu warnen.
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Die 3a bis 3d zeigen schematische Darstellungen eines Fahrzeugs 100 und eines Objekts 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Fahrzeug 100 und das Objekt 110 sind dabei von der Seite dargestellt. Die 3b bis 3d zeigen das Fahrzeug 100 dabei zu den in den 2a bis 2c gezeigten Situationen. In 3a ist das Fahrzeug 100 zu einem früheren Zeitpunkt gezeigt, bei dem die Lichtaussendung 104 des Scheinwerfers 106 des Fahrzeugs 100 vor dem Objekt 100 endet.
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In den 3b bis 3d sind somit die gleichen Zeiten, wie in den 2a bis 2c, mit dem Fahrzeug 100 von der Seite dargestellt. Es ist erkennbar, dass sich der Lichtschein der Lichtaussendung 104 mit dem Fahrzeug 100 von links nach rechts bewegt und das Licht der Lichtaussendung 104 im Vorbeifahren den Leitpfosten 110 erfasst.
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3a zeigt das Fahrzeug 100 zu einem Zeitpunkt t = 0 bei dem der Lichtschein 104 noch vom Pfosten 110 entfernt ist.
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3b zeigt das Fahrzeug 100 zu einem Zeitpunkt t = 1 bei dem die untere Kante des Pfostens 110, sprich der Boden, erreicht wird.
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3c zeigt das Fahrzeug 100 zu einem Zeitpunkt t = 2 bei dem die Mitte des Pfostens 110 erreicht wird. Das Fahrzeug 100 befindet sich in einem Abstand D2 zu dem Objekt 110 und das Objekt 110 wird bis zu einer Höhe H2 beleuchtet.
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3c zeigt das Fahrzeug 100 zu einem Zeitpunkt t = 3 bei dem der hier schwarz gefärbte Teil oder Abschnitt des Pfostens 110 beleuchtet wird. Das Fahrzeug 100 befindet sich in einem Abstand D3 zu dem Objekt 110 und das Objekt 110 wird bis zu einer Höhe H3 beleuchtet.
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Die 3a bis 3d zeigen somit eine schematische Darstellung und Parameter, die zur Entfernungserkennung relevanter Objekte gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ferner durch Auswertung der Geschwindigkeit und der Beschleunigung des Fahrzeuges 100, z. B. mit Daten aus dem ESP-Steuergerät oder dem Navigationsgerät des Fahrzeugs 100 sichergestellt, dass das Fahrzeug 100 gleichmäßig fährt, beispielsweise die Beschleunigung a des Fahrzeugs gleich 0 oder annähernd gleich 0 ist, und ein Abgleich zugelassen werden kann, also beispielsweise die Schritte eines Verfahrens zum Analysieren der Lichtaussendung 104 durchzuführen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Abgleich immer zuzulassen, jedoch ist in diesem Fall die Abgleichsoftware ausgebildet, um auch das Nicken des Fahrzeugs 100 beim Beschleunigen und Bremsen berücksichtigen.
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Somit werden gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abgleich der Lichthöhe der Lichtaussendung 104 bei Fahrt des Fahrzeugs 100 und zum Abgleich der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs 100 geschaffen.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Analysieren einer Lichtaussendung eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schritte des Verfahrens können beispielsweise im Zusammenhang mit Einrichtungen des in 1 gezeigten Fahrzeugs umgesetzt werden.
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In einem Schritt 401 wird ein Entfernungswert eingelesen, der eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug und einem sich im Umfeld des Fahrzeugs befindlichen Objekts repräsentiert. Entsprechend wird in einem Schritt 403 ein Bestrahlungswert eingelesen, der eine Höhe eines durch die Lichtaussendung angestrahlten Bereichs des Objekts repräsentiert. In einem Schritt 405 wird ein die Lichtaussendung charakterisierender Lichtaussendungswert unter Verwendung des Entfernungswertes und des Bestrahlungswertes bestimmt.
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Die Schritte 401, 403, 405 können wiederholt ausgeführt werden, um mehrere sich im Umfeld des Fahrzeugs befindliche Objekte zur Bestimmung eines Lichtaussendungswertes nutzen zu können. Beispielsweise können dazu von der Lichtaussendung des Scheinwerfers zeitlich nacheinander erfasste Pfosten genutzt werden.
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5 zeigt eine Lichtkontrolle eines Scheinwerfers 106 eines Fahrzeugs 100 mit einem speziellen Lichttestgerät 550 in einer Werkstatt. Eine solche Kontrolle kann beispielsweise ergänzend zu der anhand der vorangegangenen Figuren beschriebenen Analyse der Lichtaussendung des Scheinwerfers 106 durchgeführt werden oder durch eine solche Analyse ersetzt werden.
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Durch die beschriebene Analyse, bei der während der Fahrt des Fahrzeugs 100 die Lichthöhe bzw. Reichweite bei einem Kraftfahrzeug abgeglichen werden kann, ist es nicht mehr erforderlich, dass dafür jedes Mal eine Werkstatt aufzusuchen ist, die ein entsprechendes Gerät 550 zur Kontrolle der Scheinwerfer 106 aufweist.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Ferner können die hier vorgestellten Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.