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Die Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine sowie einen Abgasturbolader, insbesondere für die Verwendung in einem Kraftfahrzeug.
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Die Verwendung eines oder mehrerer Abgasturbolader zur Erhöhung der spezifischen Leistung und zur Senkung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs von Brennkraftmaschinen ist bekannt.
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Abgasturbolader weisen eine in einen Abgasstrang der Brennkraftmaschine integrierte Turbine mit einem Turbinenlaufrad, das drehbar innerhalb eines Turbinengehäuses gelagert ist, sowie einen in den Frischgasstrang der Brennkraftmaschine integrierten Verdichter mit einem Verdichterlaufrad, das drehbar innerhalb eines Verdichtergehäuses gelagert ist, auf. Das Turbinenlaufrad und das Verdichterlaufrad sind über eine Welle drehfest verbunden. Im Betrieb der Brennkraftmaschine wird das Turbinenlaufrad von der Abgasströmung angeströmt und dadurch rotierend angetrieben, wobei diese Rotation über die Welle auf das Verdichterlaufrad übertragen wird. Die so bewirkte Rotation des Verdichterlaufrads erzeugt die gewünschte Verdichtung des Frischgases.
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Die Laufräder der Turbine und des Verdichters sind jeweils innerhalb eines von dem dazugehörigen Gehäuse ausgebildeten Strömungsraums angeordnet, wodurch dieser in einen Niederdruckraum und einen stromab des Verdichterlaufrads gelegenen Hochdruckraum unterteilt wird. Dabei liegt der Niederdruckraum bei einer Turbine stromab und bei einem Verdichter stromauf des Laufrads. Der Hochdruckraum liegt dagegen bei einer Turbine stromauf und bei einem Verdichter stromab des Laufrads. Um ein Umströmen des Laufrads und bei einem Verdichter insbesondere ein Rückströmen von bereits verdichtetem Gas aus dem Hochdruckraum in den Niederdruckraum möglichst gering zu halten, sollte der Konturspalt, der zwischen dem jeweiligen Laufrad und der dieses radial umgebenden Gehäusewand ausgebildet ist, möglichst klein sein.
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Aus der
DE 10 2010 026 176 A1 ist ein Verdichter mit einem sogenannten Trimsteller bekannt. Ein Trimsteller dient der Verschiebung der Pumpgrenze eines Verdichterkennfelds in Richtung niedriger Massenströme bei hohen Druckverhältnissen. Gleichzeitig kann ein Trimsteller im Bereich der Pumpgrenze einen Anstieg des Verdichterwirkungsgrads bewirken. Hierzu umfasst ein Trimsteller eine Vorrichtung, durch die der Anströmquerschnitt, in dem das Verdichterlaufrad angeströmt wird, veränderbar ist. Durch die so erreichte Düsenwirkung des Trimstellers kann mit zunehmendem Regeleingriff (Verkleinerung des Anströmquerschnitts) die Anströmung des Verdichterlaufrads stärker auf dessen nabennahen Strömungsquerschnitt fokussiert werden. Dadurch strömt weniger Fluid in den randseitigen, impulsarmen und verlustbehafteten Bereich und die Kernströmung im nabennahen Bereich wird beschleunigt und dadurch zusätzlich stabilisiert.
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Der Trimsteller des in der
DE 10 2010 026 176 A1 offenbarten Verdichters umfasst einen innerhalb des Niederdruckraums angeordneten Konus, der in einer Ausführungsform aus einer Mehrzahl von Lamellen besteht. Die Lamellen sind in zwei Schichten angeordnet, wobei die Lamellen jeder Schicht zueinander beabstandet und die zwei Schichten zueinander rotatorisch versetzt sind, so dass die Lamellen einer Schicht die Abstände zwischen den Lamellen der jeweiligen anderen Schicht überdecken. Mittels eines in längsaxialer Richtung verschiebbaren, die Lamellen außenseitig umgebenden Rings können die den Austrittsquerschnitt des Konus ausbildenden Enden der Lamellen radial verschoben werden. Dadurch verändert sich die Größe des Austrittsquerschnitt und damit des Anströmquerschnitts, in dem das Laufrad des Verdichters angeströmt wird. In einer teilweise geschlossenen Stellung des Konus überdeckt dieser randseitig einen Abschnitt der angeströmten Stirnseite des Verdichterlaufrads.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, den Wirkungsgrad einer Strömungsmaschine und insbesondere eines Verdichters mit möglichst einfachen Maßnahmen zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Strömungsmaschine gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Ein zumindest eine solche Strömungsmaschine umfassender Abgasturbolader ist Gegenstand des Patentanspruchs 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
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Eine gattungsgemäße Strömungsmaschine mit einem (ein- oder mehrteiligen) Gehäuse und einem innerhalb eines Strömungsraums des Gehäuses drehbar gelagerten Laufrad, wobei das Gehäuse eine das Laufrad radial (bezüglich einer Rotationsachse des Laufrads) umgebende, von diesem über einen Konturspalt getrennte (ein oder mehrteilige) Gehäusewand ausbildet, wodurch der Strömungsraum in einen Niederdruckraum und einen Hochdruckraum unterteilt ist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewand durch eine im Übergang von dem Niederdruckraum und/oder dem Hochdruckraum zum Laufrad (d.h. in unmittelbarer Nähe des Laufrads) ausgebildete (insbesondere nicht veränderbare) Querschnittsverringerung eine zumindest teilweise Überdeckung des Konturspalts ausbildet.
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Durch die zumindest teilweise Überdeckung des Konturspalts kann eine Verbesserung des Wirkungsgrads der Strömungsmaschine erreicht werden, da ein Umströmen des Laufrads wirkungsvoll verringert werden kann. Da die Querschnittsverringerung (jeweils) durch einen einfachen Absatz in der Gehäusewand ausgebildet sein kann, ist der erfindungsgemäß bedingte Zusatzaufwand zur Herstellung der Strömungsmaschine äußerst gering. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Strömungsmaschine ist somit einfach und kostengünstig umsetzbar.
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Besonders vorteilhaft kann sich eine erfindungsgemäße Ausgestaltung bei einer Strömungsmaschine in Form eines Verdichters, die somit zumindest noch ein von dem Gehäuse ausgebildeten Einlass für ein zu verdichtendes Gas und ein von dem Gehäuse ausgebildeten Auslass für verdichtetes Gas aufweist, auswirken, denn ein Rückströmen von bereits verdichtetem Gas von dem Hochdruckraum in den Niederdruckraum kann auf diese Weise verringert werden. Dabei spielt nicht nur eine verbesserte Abdichtung des Konturspalts durch dessen Über- beziehungsweise Abdeckung eine Rolle, sondern anscheinend auch eine dadurch verbesserte Anströmung des (Verdichter-)Laufrads, indem rückströmendes Gas von der das Laufrad anströmenden Gasströmung besser getrennt wird beziehungsweise das rückströmende Gas bereits teilweise in Richtung der Anströmungsrichtung umgelegt wird. Undefinierte Strömungsbereiche im Bereich des Konturspalts können dadurch verringert werden. Dadurch kann auch erreicht werden, dass sich die Pumpgrenze des Verdichters vorteilhaft zu kleineren Volumenströmen hin verschiebt
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Die erfindungsgemäße Verbesserung des Wirkungsgrads einer Strömungsmaschine kann sich insbesondere dann vorteilhaft auswirken, wenn durch die Querschnittsverringerung nicht nur der Konturspalt sondern auch das Laufrad, konkret die dem Niederdruckraum und/oder dem Hochdruckraum zugewandte Stirnseite des Laufrads (und somit insbesondere die An- und/oder Abströmkanten von Laufschaufeln des Laufrads) teilweise überdeckt ist, wodurch vorzugsweise Konturspaltverlängerungen ausgebildet werden.
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Dabei wird unter „Ausbildung von Konturspaltverlängerungen“ verstanden, dass der oder die die Stirnseite(n) des Laufrads teilweise überdeckende(n) Abschnitt(e) der Gehäusewand dem Laufrad direkt benachbart und insbesondere in einem Abstand zu diesem angeordnet ist/sind, die ungefähr der Breite des Konturspalts entspricht.
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Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Strömungsmaschine kann auch vorzugsweise dazu genutzt werden, Herstellungskosten für die Strömungsmaschine zu verringern, indem Toleranzen für die den Konturspalt definierenden Dimensionen des Gehäuses und des Laufrads relativ groß gehalten werden, wodurch prinzipiell die Herstellungskosten für diese Bauteile gesenkt werden können, sich jedoch auch ein relativ breiter Konturspalt im Rahmen der vorgegebenen Toleranzen einstellen kann. Eine sich durch einen relativ breiten Konturspalt einstellende, erhöhte Leckage kann jedoch durch die verbesserte Dichtwirkung mittels der Überdeckung(en) kompensiert werden.
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Besonders wirkungsvoll ist die erfindungsgemäß erzielte Verringerung der Leckage, wenn die Überdeckung des Konturspalts und gegebenenfalls der Stirnwand/Stirnwände des Laufrads vollumfänglich und somit in Umfangsrichtung (um die Rotationsachse des Laufrads) nicht unterbrochen ist.
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Diesem Zweck kann auch dienen, wenn die Querschnittsverringerung stufenartig ausgebildet ist und die Gehäusewand somit winkelig in die Querschnittsverringerung übergeht.
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Einem Geringhalten der Leckage und folglich der Erzielung eines möglichst großen Wirkungsgrads der Strömungsmaschine kann auch dienen, wenn der Konturspalt und gegebenenfalls die Konturspaltverlängerungen möglichst schmal ausgebildet sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Breite(n) des Konturspalts und/oder der Konturspaltverlängerungen zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, insbesondere zwischen 0,1 mm und 0,2 mm beträgt. Eine möglichst schmale Ausbildung sowohl des Konturspalts als auch der Konturspaltverlängerungen kann dazu führen, dass die Breite des Konturspalts im Wesentlichen den Breiten des oder der Konturspaltverlängerungen entspricht. Geringfügige Unterschiede hinsichtlich der Breiten des Konturspalt einerseits und der Konturspaltverlängerungen andererseits können sich jedoch daraus ergeben, dass unterschiedliche thermische bedingte Längungen des Laufrads und des Gehäuses im Betrieb der Strömungsmaschine bei der Dimensionierung des Gehäuses berücksichtigt werden müssen, da ein direkter Kontakt des Laufrads mit der Gehäusewand in allen Betriebszuständen der Strömungsmaschine vermieden werden sollte.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine kann vorgesehen sein, dass die radiale Länge der Überdeckung(en) zwischen 0,1 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 10 mm, beträgt. Dies kann einen vorteilhaften Kompromiss zwischen der erfindungsgemäß erzielten Verringerung einer Leckage über den Konturspalt und einer gegebenenfalls veränderten Anströmung oder Abströmung des Laufrads infolge einer teilweisen Überdeckung darstellen. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die radiale Länge der Überdeckung(en) maximal 20% einer entsprechenden Innenabmessung (Innendurchmesser bei einem kreisförmigen Querschnitt) des Strömungsraums direkt neben der Querschnittsverringerung beträgt.
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Weiterhin bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die radiale Länge der Überdeckung über dem Umfang (um die Rotationsachse des Laufrads) konstant ist. Dadurch kann eine Rotationssymmetrie des Querschnitts des Niederdruckraums und/oder des Hochdruckraums im Übergang zu dem Laufrad erzielt werden, die der Erzielung einer möglichst gleichförmigen Gasströmung dienlich ist.
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Sofern es sich bei der Strömungsmaschine um einen Verdichter handelt, kann dieser vorzugsweise als Radialverdichter ausgebildet sein, bei dem somit die Hauptströmungsrichtungen des das Verdichterlaufrad anströmenden Gases einerseits und des von dem Verdichterlaufrad abströmenden Gases nicht parallel oder koaxial ausgerichtet sind. Insbesondere können diese Hauptströmungsrichtungen in etwa senkrecht zueinander ausgerichtet sein. Vorzugsweise ist ein erfindungsgemäßer Radialverdichter derart ausgebildet, dass dessen Verdichterlaufrad in axialer Richtung (bezüglich der Rotationsachse des Verdichterlaufrads) angeströmt und in einer radialen Richtung (bezüglich der Rotationsachse des Verdichterlaufrads) abgeströmt wird.
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Ein erfindungsgemäßer Abgasturbolader umfasst zumindest einen Verdichter und eine Turbine, wobei ein Turbinenlaufrad der Turbine über eine Welle drehfest mit einem Verdichterlaufrad des Verdichters verbunden ist und wobei der Verdichter und/oder die Turbine als erfindungsgemäße Strömungsmaschine(n) ausgebildet ist/sind.
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Eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine beziehungsweise ein erfindungsgemäßer Abgasturbolader ist insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, insbesondere Straßenkraftfahrzeug, geeignet. Dabei kann eine als Verdichter ausgebildete Strömungsmaschine insbesondere der Verdichtung von Frischgas, das einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs zugeführt werden soll, dienen. Durch die erfindungsgemäße Verringerung der Leckage in dem Verdichter kann ein verbessertes Drehmoment insbesondere bei niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine und daraus folgend ein geringerer spezifischer Kraftstoffverbrauch realisiert werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt jeweils schematisch:
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1: eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abgasturboladers in einer Schnittdarstellung;
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2: eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abgasturboladers in einer Schnittdarstellung;
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3: eine vergrößerte Darstellung des mit III gekennzeichneten Ausschnitts in der 1; und
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4: eine alternative Ausgestaltung der Querschnittsverringerungen bei den Abgasturboladern gemäß den 1 und 2.
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Der in den 1 und 2 jeweils dargestellte Abgasturbolader umfasst eine Turbine 10 sowie einen Verdichter 12. Die Turbine 10 umfasst ein Turbinenlaufrad 14, das drehbar innerhalb eines von einem Gehäuse 16 ausgebildeten Strömungsraums der Turbine 10 angeordnet ist. Das Turbinenlaufrad 14 ist über eine Welle 18 drehfest mit einem Verdichterlaufrad 20 verbunden. Das Verdichterlaufrad 20 ist innerhalb eines von einem Gehäuse 16 des Verdichters 12 ausgebildeten Strömungsraum drehbar gelagert. Das Gehäuse 16 der Turbine 10 und das Gehäuse 16 des Verdichters 12 sowie ein die Welle 18 drehbar lagerndes Gehäuse 16 sind einteilig ausgebildet, können jedoch auch mehrteilig ausgebildet sein.
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Der Verdichter 12 ist als Radialverdichter ausgebildet. Demnach wird dieser ausgehend von einem Einlass 34 und einem Niederdruckraum 22 des Strömungsraums in axialer Richtung bezüglich der Rotationsachse 24 des Verdichterlaufrads 20 von dem zu verdichtenden Gas, hier Luft, angeströmt. Die durch einen rotierenden Antrieb des Verdichterlaufrads 20 verdichtete Luft strömt in radialer Richtung bezüglich der Rotationsachse 24 des Verdichterlaufrads 20 von diesem ab und gelangt so in einen das Verdichterlaufrad 20 radial umgebenden Hochdruckraum 26 des Strömungsraums und von dort in einen Auslass 36 des Verdichters 12. In bekannter Weise bildet das Verdichterlaufrad 20 eine Mehrzahl von Laufschaufeln 28 aus, die infolge der Rotation des Verdichterlaufrads 20 die zwischen jeweils benachbarten Laufschaufeln 28 angeordnete Luft in Richtung des Hochdruckraums 26 verdrängen, wodurch gleichzeitig Luft aus dem Niederdruckraum 22 angesaugt wird.
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In Verbindung mit einer das Verdichterlaufrad 20 zumindest teilweise radial umgebenden Gehäusewand unterteilt das Verdichterlaufrad 20 den Strömungsraum somit in den stromauf des Verdichterlaufrads 20 angeordneten Niederdruckraum 22 sowie den stromab des Verdichterlaufrads 20 angeordneten Hochdruckraum 26. Dabei ist zwischen den entsprechenden Abschnitten des Verdichterlaufrads 20, konkret den gekrümmt verlaufenden Abschnitten der Kanten der Laufschaufeln 28, sowie der Gehäusewand ein Konturspalt 30 ausgebildet, der im Sinne einer möglichst guten Abdichtung zwischen dem Hochdruckraum 26 und dem Niederdruckraum 22 möglichst schmal, beispielsweise mit einer Breite zwischen 0,1 mm und 0,2 mm, ausgebildet ist. Dadurch soll insbesondere ein ungewolltes Rückströmen von bereits verdichteter Luft von dem Hochdruckraum 26 in den Niederdruckraum 22 vermieden werden.
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Die Turbine 10 ist als Radialturbine ausgebildet. Diese wird ausgehend von einem Einlass 34 der Turbine 10 und einem das Turbinenlaufrad 14 radial umgebenden Hochdruckraum 26 des Strömungsraums in radialer Richtung bezüglich der Rotationsachse 24 des Turbinenlaufrads 14 von einem Gas, beispielsweise Abgas einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt), angeströmt. Dadurch wird das Turbinenlaufrad 14 rotierend angetrieben. Das Abgas strömt von dem Turbinenlaufrad 14 anschließend in axialer Richtung bezüglich dessen Rotationsachse 24 ab und gelangt so in einen Niederdruckraum 22 des Strömungsraums und von dort in einen Auslass 36 der Turbine 10. Auch das Turbinenlaufrad 14 bildet eine Mehrzahl von Laufschaufeln 28 aus.
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In Verbindung mit einer das Turbinenlaufrad 14 zumindest teilweise radial umgebenden Gehäusewand unterteilt das Turbinenlaufrad 14 den Strömungsraum der Turbine 10 somit in den stromauf des Turbinenlaufrads 14 angeordneten Hochdruckraum 26 sowie den stromab des Turbinenlaufrads 14 angeordneten Niederdruckraum 22. Dabei ist zwischen den entsprechenden Abschnitten des Turbinenlaufrads 14, konkret den gekrümmt verlaufenden Abschnitten der Kanten der Laufschaufeln 28, sowie der Gehäusewand ein Konturspalt 30 ausgebildet, der im Sinne einer möglichst guten Abdichtung zwischen dem Hochdruckraum 26 und dem Niederdruckraum 22 möglichst schmal, beispielsweise mit einer Breite zwischen 0,1 mm und 0,2 mm, ausgebildet ist.
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Um die Abdichtung zwischen Hochdruckraum 26 und Niederdruckraum 22 zu verbessern ist erfindungsgemäß sowohl bei dem Verdichter 12 als auch bei der Turbine 10 vorgesehen, dass die jeweilige Gehäusewand im Übergang von dem Hochdruckraum 26 – und bei der Ausführungsform gemäß der 1 auch von dem Niederdruckraum 22 – zu dem Verdichterlaufrad 20 beziehungsweise dem Turbinenlaufrad 14 mit einer Querschnittsverringerung in Form eines vollumfänglich umlaufenden Absatzes 32 versehen ist, wodurch nicht nur der jeweilige Konturspalt 30 sondern auch jeweils die Stirnseite(n) des Verdichterlaufrads 20 und des Turbinenlaufrads 14 teilweise von der dazugehörigen Gehäusewand überdeckt sind. Konkret erfolgt eine Überdeckung jeweils eines Abschnitts der im Wesentlichen in einer zur Rotationsachse 24 senkrecht ausgerichteten Ebene verlaufenden Anströmkante der jeweiligen Laufschaufeln 28 sowie – bei der Ausführungsform gemäß der 1 – jeweils eines Abschnitts der im Wesentlichen in einer zu der Rotationsachse 24 parallel ausgerichteten Ebene verlaufenden Abströmkante der jeweiligen Laufschaufel 28. Dabei sind die die Stirnseiten des Verdichterlaufrads 20 und des Turbinenlaufrads 14 überdeckenden Abschnitte der Gehäusewände vorzugsweise in einem möglichst geringen Abstand zu der entsprechenden Stirnseite des Verdichterlaufrads 20 beziehungsweise des Turbinenlaufrads 14 angeordnet. Beispielsweise kann der Abstand im Wesentlichen der Breite des jeweiligen Konturspalts 30 entsprechen und weiterhin vorzugsweise möglichst konstant sein.
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Wie sich aus den 1 bis 3 ergibt, kann vorgesehen sein, dass die Niederdruckräume 22 und Hochdruckräume 26 von Turbine 10 und Verdichter 12 in der Nähe der Absätze 32 mit im Wesentlichen konstanten Querschnittsabmessungen ausgebildet sind, so dass sich eine abrupte Querschnittsverringerung ergibt. Alternativ ist aber auch, wie in 4 dargestellt, möglich, dass die Absätze 32 durch sich über eine größere Strecke y (von beispielsweise 10 mm bis 50 mm) in oder entgegen der Strömungsrichtung des jeweiligen Gases kontinuierlich vergrößernde Querschnittsverringerungen ausgebildet werden.
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Lediglich beispielsweise kann vorgesehen sein, dass in dem im Querschnitt kreisförmigen Niederdruckraum 22 der Turbine 10 der größte im Bereich der Querschnittsverringerung ausgebildete Innendurchmesser d1 ca. 50 mm und der kleinste im Bereich der Querschnittsverringerung ausgebildete Innendurchmesser d2 ca. 30 mm beträgt. Dadurch ergibt sich eine radiale Länge x der Überdeckung von ca. 10 mm, die somit ca. 20% des größten im Bereich der Querschnittsverringerung ausgebildeten Innendurchmessers d1 beträgt.
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Durch die erfindungsgemäße Überdeckung der Konturspalte 30 und teilweise auch der Stirnseiten des Verdichterlaufrads 20 und des Turbinenlaufrads 14 kann mit vernachlässigbarem Zusatzaufwand hinsichtlich der Herstellung des Abgasturboladers eine Verbesserung der Abdichtung zwischen dem jeweiligen Hochdruckraum 26 und dem Niederdruckraum 22 des Verdichters 12 und der Turbine 10 erreicht werden. Diese Verbesserung der Abdichtung ist zum einen in einer grundsätzlichen Verlängerung der die Abdichtung bewirkenden Konturspalte 30 begründet. Zusätzlich wird durch die abgewinkelte Ausrichtung zwischen den Konturspalten 30 einerseits und den zwischen dem oder den umlaufenden Absätzen 32 der Gehäusewände 16 und der jeweiligen Stirnseite des Verdichterlaufrads 20 beziehungsweise des Turbinenlaufrads 14 ausgebildeten Konturspaltverlängerung(en) eine Umlenkung für Gasströmungen ausgebildet, durch die zum einen Strömungsverluste auftreten, die im Fall des Verdichters 12 ein Rückströmen bereits verdichteter Luft von dem Hochdruckraum 26 in den Niederdruckraum 22 behindern. Weiterhin verhindert diese Umlenkung ein Vermischen der das Verdichterlaufrad 20 anströmenden Gasströmung mit einer Rückströmung bereits verdichteten Gases mit entgegengesetzter Strömungsrichtung. Die Ausbildung eines undefinierten Strömungsbereichs niederdruckseitig im Bereich des Konturspalts 30 des Verdichters 12 kann dadurch verringert werden.
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Es sind beliebige Kombination von erfindungsgemäß und gegebenenfalls konventionell ausgebildeten Strömungsmaschinen (Verdichter beziehungsweise Turbine) in einem Abgasturbolader, wie er beispielsweise in den 1 und 2 dargestellt ist, umsetzbar. So kann beispielsweise vorgesehen sein, eine Überdeckung des Konturspalts und gegebenenfalls des Laufrads des Verdichters und/oder der Turbine nur im Übergang zu dem stromabwärts gelegenen Teil des jeweiligen Strömungsraums, d.h. dem Hochdruckraum bei dem Verdichter 12 und dem Niederdruckraum bei der Turbine 10 vorzusehen. Auch kann vorgesehen sein, nur den Verdichter erfindungsgemäß auszugestalten, während die Turbine konventionell ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Turbine
- 12
- Verdichter
- 14
- Turbinenlaufrad
- 16
- Gehäuse
- 18
- Welle
- 20
- Verdichterlaufrad
- 22
- Niederdruckraum
- 24
- Rotationsachse
- 26
- Hochdruckraum
- 28
- Laufschaufel
- 30
- Konturspalt
- 32
- Absatz
- 34
- Einlass
- 36
- Auslass
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010026176 A1 [0005, 0006]