-
Anwendungsgebiet und Stand der Technik
-
Positionierungsvorrichtung zum Einsetzen von Fixierungselementen für die Anbringung eines Befestigungselementes in Knochen eines Körperteils.
-
Bei der operativen Versorgung von Frakturen, insbesondere von langen Röhrenknochen, werden solche in den Markraum der Knochen eingeführte Befestigungselemente verwendet, die zu beiden Seiten der Fraktur an den Knochen-Bruchstücken befestigt sind, diese zusammenhalten und den Knochen zu einem gewissen Grade belastbar machen. Sie werden in den Markraum längs eingetrieben und an den zusammenzuhaltenden Knochen-Bruchstücken durch quer durch den Knochen eingesetzte Schrauben fixiert. Eine Spanneinrichtung spannt die Knochenfragmente zusammen. Ein solches als Marknagel bezeichnetes Befestigungselement ist in der
EP 0865769 A1 beschrieben.
-
Wie besonders aus der Veröffentlichung „http://www.stryker.de/Ta-Tibia_OP-Technik.pdf“ hervorgeht, ist es bei diesen Befestigungselementen notwendig, die Fixierungsschrauben im vorderen Bereich des Marknagels, die in Querbohrungen im Marknagel treffen müssen, einzusetzen, nachdem der Marknagel im Knochen platziert ist. Die Anbringung der dafür notwendigen Bohrlöcher in der Kortikalis des Knochens ist selbst unter Röntgen-Kontrolle schwierig und, auch weil die Knochenteile noch nicht fest positioniert sind, oft ungenau, so dass die Bohrlöcher nach dem Einsetzen der Schrauben ausgeschlagen sind, den Kochen unnötig beschädigen und den sicheren Sitz und damit die Funktion gefährden. Die Fixierungsschrauben für den vorderen, also meist distalen Bereich sind genau entsprechend den Durchlässen in dem Marknagel einzubringen, also meist in einem exakt bestimmten Längsabstand und im rechten Winkel zueinander.
-
Die
deutsche Patentanmeldung der Anmelderin, Aktenzeichen 10 2014 117 319.8 , eingereicht am 26.11.2014, die hiermit mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt in die vorliegende Anmeldung integriert wird, schafft ein Befestigungselement, das einfach und sicher im Knochen zu befestigen ist, indem der Schaft an seinem in Einführungsrichtung vorderen Bereich eine wenigstens eines der Fixierungselemente durch Betätigung des Schaftes greifende Greifeinrichtung aufweist. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Schaft im Knochen drehbar und die Greifeinrichtung zum Erfassen wenigstens eines Fixierelementes durch Drehung oder des Schaftes ausgebildet. Der Schaft kann also von seiner Einführstelle her um seine Achse gedreht werden und dabei unter gleichzeitiger Vorwärtsbewegung oder auch alleiniger Vorwärtsbewegung um das Fixierungselement, also zum Beispiel eine oder mehrere Querschrauben, herumgreifen. Bei dieser Ausführungsform weist die Greifeinrichtung eine schrauben- bzw. wendelförmige Struktur auf. Besonders vorteilhaft hat die Greifeinrichtung eine am vorderen Ende des Schaftes vorgesehene ein- oder mehrgängige Wendel mit wenigstens einer freien Greifspitze. Dadurch kann das Befestigungselement im Knochen an bereits eingesetzten Fixierungselementen, wie Schrauben, angebracht und verankert werden und erspart daher das mühsame und in der Positionierung unsichere Einbohren und Einschrauben der vorderen, meist distalen Fixierungselemente nach dem Einsetzen des Befestigungselementes. Danach kann auf übliche Weise vom hinteren, also meist proximalen Bereich her das Befestigungselement angespannt werden, so dass die Knochenbruchteile fest und sicher aufeinander gepresst werden und der Knochen auch einer gewissen Belastung ausgesetzt werden kann.
-
Da die Greifeinrichtung Greifelemente mit schrägen Gegenelementen entsprechend der Steigung einer Schraube hat, die mit den Fixierungselementen, also Querschrauben, zum Greifen zusammenwirken, sind die Durchlässe im Befestigungselement, durch die die Fixierungselemente hindurchgreifen, in Umfangsrichtung und in Längsrichtung nicht festgelegt, wie dies bei dem eingangs beschriebenen Tibianagel der Fall ist, wo die Schrauben exakt in die vom Befestigungselement vorgegebenen Positionen eingebohrt werden müssen, also meist im rechten Winkel zueinander und im Abstand der Löcher im Schaft des Tibianagels.
-
Aufgabe und Lösung
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die eine weitere Verbesserung und Vereinfachung der Einbringung und Befestigung eines Befestigungselementes in Knochen ermöglicht.
-
Die Erfindung schafft eine Positionierungsvorrichtung, die ein am Körperteil ansetzbares Basisteil mit wenigstens einer zur Längserstreckung des Befestigungselementes schrägen Bahn für eine darauf in unterschiedlichen Positionen einsetzbare Führungsbuchse aufweist. Vorteilhaft kann die Bahn eine Führungsbahn für einen darauf verschiebbaren Träger für die Führungsbuchse sein. Die Positionierungsvorrichtung ist für ein Befestigungselement bestimmt, das eine Greifeinrichtung zum Greifen und Halten das Befestigungselementes an den Fixierungselementen aufweist, die wenigstens zum Teil von Schrägen definierte bzw. begrenzte Durchlässe für die Fixierungselemente hat, wobei die Positionierungsvorrichtung, insbesondere nach der vorher zitierten Patentanmeldung der Anmelderin ausgebildet ist. Die Führungsbuchse ist für die Führung des Bohrers für das das Schraubenloch für das Fixierungselement bestimmt und kann vorteilhaft auch zur Führung der Schraube bei ihrer Einschraubung in den Knochen dienen. Wegen der unterschiedlichen Durchmesser von Bohrer und Schraube können Einsatzhülsen vorgesehen sein. Ferner kann eine am Basisteil in einer festen Umfangs- und Längs-Positionierung angebrachte Führungsbuchse vorgesehen sein.
-
Die Positionierungsvorrichtung nach der Erfindung ermöglicht es, die Positionen der Fixierungselemente entsprechend den Gegebenheiten zu variieren, und zwar sowohl den Längsabstand als auch den Umfangsabstand, also den Winkel zwischen den Fixierungselementen. Wenn vorteilhaft die Schräge der Führungsbahn der Schräge an der Greifeinrichtung entspricht, ist sichergestellt, dass die in der Führungsbahn verschobene Führungsbuchse sowohl den Bohrer als auch später die Schraube genau auf einen Durchlass in der Greifeinrichtung des Befestigungselementes ausrichtet und dabei stets sicherstellt, dass sich die Fixierungselemente mittig in dem Knochen bzw. dem Befestigungselement kreuzen. Diese Flexibilität bei der Positionierung ermöglicht es, die Fixierungselemente jeweils an den günstigsten Stellen vorzusehen, also beispielsweise an Stellen, wo der Knochen bzw. die Knochenfragmente den besten Halt für die eingesetzten Schrauben versprechen. Es ist auch möglich, bei komplizierten Brüchen Fragmente zu erfassen, die bei einer weniger flexiblen, nämlich vorgegebenen Positionierung bisher nicht erfasst werden konnten.
-
Es ist hier zu bemerken, dass Bohrbuchsen allgemein bekannt sind. Auch der vorher zitierte Stand der Technik beschreibt eine Positionierungsvorrichtung, die dort als “Zielbügelaufsatz“ bezeichnet ist, am Tibianagel angebracht wird und mehrere Bohrbuchsen in einer Ebene aufweist. Sie ist dort für die Einbringung der Fixierungselemente am hinteren, also meist proximalen Ende des Tibianagels vorgesehen. Sie erlaubt jedoch keine Flexibilität in der Positionierung der vorderen Greifelemente.
-
Vorteilhaft kann der Träger ein in der Führungsbahn laufender, ggf. feststellbarer Schlitten sein. Das Basisteil kann schalenförmig zum teilweisen Umgreifen des Körperteils ausgebildet sein. Die Führungsbahn ist dann auch entsprechend, und meist der Rundung der Betroffenen Extremität oder Körperteils angepasst. Die Führungsbahn sollte einen Bereich einschließen, der am Basisteil in einem Längsabstand und in einem Umfangsabstand von ca. 90° von der festen Führungsbuchse liegt. Es wird dadurch sichergestellt, dass trotz einer Abweichung von dem 90°-Kreuzungswinkel noch ein Winkel zwischen den Fixierungselementen eingehalten wird, der eine gute Kraft Verteilung auf das Knochensegment ermöglicht. Wenn besondere Verhältnisse vorliegen, kann auch der Winkel gegen Null gehen, wobei die Schrauben parallel zueinander oder entgegengesetzt parallel eingesetzt werden können.
-
Während das Basisteil meist auf das Weichgewebe des Körperteils gesetzt und dort befestigt oder gehalten wird, kann die Führungsbuchse durch eine den Knochen freiliegende Inzision bis an diesen herangeführt und dazu vorzugsweise durch Schraub-Betätigung einstellbar sein. Besonders Vorteilhaft ist dabei eine Konstruktion, deren Basisteil mit einem Haltegriff versehen ist.
-
Die Erfindung schafft also in einer bevorzugten Ausführung eine Positionierungsvorrichtung zum Einsetzen von Fixierungselementen für die Anbringung eines Befestigungselementes in Knochen eines Körperteils und hat ein schalenförmiges Basisteil, an dem eine feste Führungsbuchse und auf einer schrägen Führungsbahn eine verschiebbare Führungsbuchse vorgesehen sind. Die Positionierungsvorrichtung dient dazu, in dem Knochen quer zum Schaft des Befestigungselementes eingeschraubte Fixierungselemente in Form von Schrauben anzubringen. Durch Verschiebung auf der schrägen Führungsbahn können die Fixierungselemente unabhängig von festen Vorgaben positioniert werden und von einer Greifeinrichtung des Befestigungselementes mit Wendeln oder schrägen Schlitzen ergriffen werden.
-
Die vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischenüberschriften beschränken die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Röhrenknochens (Tibia) mit einem eingesetzten und fixierten Befestigungselement mit Greifeinrichtung nach der vorher zitierten Patentanmeldung
10 2014 117 319.8 der Anmelderin,
-
2 eine schematische Darstellung eines Details aus dieser Patentanmeldung mit einer zweigängigen Greifeinrichtung,
-
3 eine schematische Längsansicht der Positionierungsvorrichtung nach der Erfindung,
-
4 bis 6 Seitenansichten der Positionierungsvorrichtung aus verschiedenen Blickwinkeln,
-
7 einen Teil-Längsschnitt durch die Positionierungsvorrichtung an einem Knochen und
-
8 eine Draufsicht auf ein Detail der Positionierungsvorrichtung in einer alternativen Ausführungsform.
-
Detaillierte Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
-
1 deutet ein Schienbein oder Unterschenkelknochen (Tibia) 11 an, der an einer Fraktur 12 in einen vorderes (unteres bzw. distales) Knochenfragment 13 und ein hinteres (oberes bzw. proxymales) Knochenfragment 14 zerbrochen ist und operativ durch Einsetzen eines beide Teile zusammenspannenden Befestigungselementes 15 verbunden und in der richtigen Position zueinander fixiert werden soll. Die den Knochen umgebenden Weichgewebe sind in der Zeichnung weggelassen.
-
Das Befestigungselement 15 weist einen Schaft 16 aus einem festen und physiologisch unbedenklichen Material, wie Titan etc. auf, der i.w. röhren- bzw. hülsenförmig ausgebildet ist. In seinem in Einführrichtung hinteren Bereich 17 ist eine Fixierungs- und Spanneinrichtung 18 vorgesehen. Sie weist zwei jeweils um 90 Grad gegeneinander versetzte Langlöcher 19 in der Schaftwandung 20 auf, durch die, ebenfalls jeweils um 90 Grad versetzt, schraubenförmige Fixierungselemente 21 greifen, nachdem sie durch Bohrungen 22 quer durch den Knochen eingeschraubt wurden. Sie fixieren sich hauptsächlich in der Kortikalis, also in deren substantia compacta, auf beiden Seiten, durchdringen aber sowohl die Knochenhaut (Periost) als auch das Knochenmark (Spongiosa). Zur Spannvorrichtung 18 gehört eine Spannschraube 23, die in ein Innengewinde im Schaft eingeschraubt werden kann.
-
Im vorderen (hier unteren, distalen) Bereich 24 weist das Befestigungselement eine Greifeinrichtung 25 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese als Greifelement 26 eine von dem Schaft ausgehende Wendel mit relativ großer Steigung, ähnlich einem Korkenzieher, die in einer Spitze 27 endet. Die Wendel ist so ausgebildet, dass sie zwei quer wie anhand der Fixierungselemente 21 beschrieben in den Knochen eingesetzte Fixierungselemente 28, 28a in Form von Schrauben umgreift. Die Fixierungselemente 28, 28a sind in ihrem Längsabstand in Abhängigkeit von der Steigung der Wendel und in ihrem Durchmesser so bemessen, dass sie in die von den Wendeln gebildeten Zwischenräume 29 greifen. Da diese entsprechend der Steigung der Wendel schräg verlaufen, könnten die Schrauben auch entsprechend schräg in den Knochen eingesetzt werden.
-
Um zu verhindern, dass sich das untere Knochenfragment 13 gegenüber dem oberen Knochenfragment 14 bei Belastung verdrehen kann, ist ein Verriegelungselement 30 vorgesehen, das aus einem in ein Innengewinde 31 im Inneren des Schaftes eingeschraubten Stift besteht und durch Drehung längs verschiebbar ist. Seine Stirnfläche 32 kann gegen die proxymale der beiden Fixierungselemente 28, 28a vorgeschoben werden und gegen diese drücken. Damit ist die Greifeinrichtung in Längs- und Umfangsrichtung gesichert. Das Befestigungselement durchdringt bei seinem Einsetzen, gegebenenfalls nach einem Vorbohren, das Knochenmark und trifft auf die Fixierungselemente 28, 28a. Das Einsetzen kann, wie bei einem Tibianagel, durch Eintreiben vorgenommen werden. Je nach Ausführung und Konsistenz des Knochenmarks bzw. der Spongiosa wird aber das Befestigungselement zumindest im letzten Bereich seines Vorschubweges durch Drehung, ähnlich einer Schraube, vorgeschoben werden, da die Wendel am vorderen Ende wie eine Schraube wirkt. Dies könnte durch eine schraubenförmige Profilierung zumindest eines Teils der Außenfläche des Schaftes 16 als Fortführung der Wendelsteigung unterstützt werden.
-
In 1 ist eine Greifeinrichtung 25 mit einer eingängigen Wendel gezeigt. 2 zeigt eine Ausführung mit einer zweigängigen Wendel, bei der das Problem mit dem schrägen Durchlass 29 zwischen den Wendelwindungen nicht auftritt, da die Wendeln so angeordnet sind, dass sie im Resultat einen geraden Durchgang für die Fixierungselemente 28, 28a bieten, die in 2 schematisch als Stifte dargestellt sind. Es ist jedoch auch möglich, die Fixierungselemente als Schrauben auszubilden, die an den Stellen, an denen sie in der Kortikalis Halt finden, Gewinde haben, jedoch dazwischen, also im Knochenmarkbereich, einen im Durchmesser zurückgesetzten glatten, aufgerauten oder mit einer strukturierten Riffelung versehenen Schaft haben, der von der Greifeinrichtung leichter umfasst werden kann.
-
Zum Einsetzen des Befestigungselementes sind zuerst die Fixierungselemente
28,
28a in den Knochen einzuschrauben. In der in
1 und
2 dargestellten Ausführung nach der
deutschen Patentanmeldung 10 2014 117 319.8 sind diese in einem Abstand voneinander, der von der Wendel-Steigung abhängt, um 90° gegeneinander versetzt. Erst danach wird das Befestigungselement
15 mit seinem Schaft
16 längs durch das Knochenmark durch Eintreiben oder Einschrauben eingebracht, bis die Greifeinrichtung
25 beide Fixierungselemente
28,
28a umgriffen hat.
-
Die vorliegende Erfindung zeigt in den 3 bis 6 eine Positionierungsvorrichtung 101, die ein Basisteil 102 aufweist, das schalenförmig, im Ausführungsbeispiel als Abschnitt eines Hohlzylinders, ausgebildet ist. Es ist so als abgeschrägter Zylindermantelausschnitt ausgebildet, dass es, obwohl es, wie in 3 zu sehen ist, einen Winkel von mehr als 180° einschließt, auf ein i.w. zylindrisches Körperteil, wie z.B. einen Unterschenkel, aufgesetzt und dort befestigt oder gehalten werden kann. Das mit einer mehr oder auch weniger als 180° umfassenden Krümmung ausgebildete Basisteil hat dazu an einander gegenüberliegenden Seiten einander entgegen gerichtete Abschrägungen 123. Es ist also zu erkennen, dass der das Basisteil 102 bildende Zylindermantelausschnitt zwar eine ausreichende Anlagefläche am Körperteil aufweist, jedoch die für die Anordnung des Trägers 103 und einer Führungsbahn 106 nicht nötigen Abschnitte freigeschnitten sind.
-
Im Bereich einer Ecke des Basisteils 102 ist in die Positionierungsvorrichtung 101 ein Träger 103 für eine Führungsbuchse 104 eingesetzt. In einem Längsabstand davon (bezogen auf die Zylinderachse 105) und in einem Umfangsabstand oder Winkel dazu ist eine schräge Führungsbahn 106 in Form eines Schlitzes im Basisteil 102 vorgesehen, der im Ausführungsbeispiel einen Umfangsabschnitt entsprechend einem Winkel zwischen ca. 30° und 180° bezogen auf die Position des Trägers 103 einnimmt. Dabei ist die Schräge so gewählt, dass der Längsabstand mit dem Winkel zunimmt. Besonders vorteilhaft ist eine Steigung der Führungsbahn, die der Steigung der verwendeten Wendel entspricht. In der Führungsbahn 106 ist ein in dieser verschiebbarer Träger 107 für eine Führungsbuchse 108 geführt. Die Träger 103, 107 sind so ausgebildet, dass ihre Mittelachsen 109 auf die Zylinderachse 105 weisen. Im Ausführungsbeispiel sind beide Träger 103, 108 als hohlzylindrische Körper 110 mit inneren und äußeren Flanschen 111 gezeigt, deren Bohrung 112 mit einem Innengewinde 113 versehen ist, in das die Führungsbuchse 104 ein geschraubt und somit entlang der Mittelachse 109 einstellbar ist (siehe 7). In 5 und 6 sind die Träger 103, 107 ohne eingesetzte Führungsbuchse dargestellt.
-
8 zeigt eine alternative Ausführung des Trägers 107, der dort als rechteckiger, entsprechend der Rundung des Basisteils 102 gekrümmter Schlitten ausgebildet ist, der in der Führungsbahn 106 verschiebbar ist. Mit einer Feststellschraube 114 kann der Träger in der gewünschten Position fixiert werden. 6 zeigt, strichliert angedeutet, an einem Ende der Führungsbahn eine Aufweitung 122, die etwas größer ist als die Flanschen 111, um den Träger 107 in die Führungsbahn 106 einführen zu können.
-
7 zeigt ein Detail der Positionierungsvorrichtung 101 im Bereich des verschiebbaren Trägers 107 im operativen Einsatz. Das Basisteil 102 ist auf den Körperteil 115, im Beispiel einen Unterschenkel, aufgesetzt, und zwar umgibt es teilweise das Weichgewebe 116. Durch eine Inzision 117 ist ein kleiner Bereich des Knochenfragments 13 freigelegt und die Führungsbuchse 104, die mit einem Außengewinde versehen ist, ist durch die Inzision des Weichgewebes durch bis an den Knochen, also dessen Kortikalis 119, heran vorgeschoben. Ins Innere der Führungsbuchse 104 ist eine Bohrbuchse 118 eingesetzt, die einen Bohrer 120 führt. Dieser ist zum Vorbohren für das Fixierungselement (Schraube) 28a vorgesehen. Er dringt durch die Kortikales 119 auf beiden Seiten des Knochens und das Knochenmark bzw. die Spongiosa 121 hindurch. Die Bohrbuchse 118, deren Durchmesser dem Bohrungsdurchmesser angepasst ist, ist nach dem Vorbohren entnehmbar, so dass die Führungsbuchse 104 auch als Führung für die danach einzusetzende Schraube, die einen größeren Außendurchmesser haben muss als die Vorbohrung, dienen kann.
-
Die Schräge der Führungsbahn 106 ist der sich aus der Steigung der Wendel der Greifeinrichtung 25 ergebenen Schräge des oder der Greifelemente 26 in Bezug auf die Schaftachse 8 bzw. einer Querebene dazu angepasst. Beim operativen Einsatz wird also, gegebenenfalls nach dem Einsetzen des Fixierungselementes 28 (des proximalen der beiden für den vorderen Bereich 24 des Befestigungselementes 15 vorgesehenen Fixierungselemente) die gewünschte Position des zweiten Fixierungselementes 28a durch Verschieben des Trägers 107 in der Führungsbahn 106 festgelegt und der Träger dieser Position festgehalten oder festgesetzt. Dabei ist in jeder Position des Trägers 107 sichergestellt, dass das Fixierungselement 28a auf einen Durchlass 29 zwischen den Greifelementen 26 trifft. Die Fixierungselemente kreuzen sich auch stets mittig entsprechend der Ausrichtung ihrer Mittelachsen 109, so dass eine ideale Greifposition für die erst danach einzusetzende bzw. einzudrehende Greifeinrichtung an der Vorderseite des Schaftes 16 des Befestigungselementes 15 vorliegt.
-
Die Erfindung schafft also ein einfaches und leicht anzuwendendes Werkzeug, das die Flexibilität der Anordnung von Fixierungselemente für ein zu implantierendes Befestigungselement, speziell in Röhrenknochen, wesentlich erhöht. Es ist vorliegend unter Bezugnahme auf die Ausführungen in
1 und
2, d.h.
deutschen Patentanmeldung 10 2014 117 319.8 , beschrieben worden. Es ist jedoch auch für andere Befestigungselemente einsetzbar, bei denen eine Schräge am Schaft vorhanden ist, zum Beispiel ein schräger Schlitz. Die Führungsbahn könnte auch durch eine schräge Bahn zahlreicher Führungsbuchsen gebildet sein. Es könnten auch mehrere Führungsbahnen parallel zueinander ausgeführt werden und/oder mehrere Schlitten in einer Führungsbahn zum Einsatz kommen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 8
- Schaftachse
- 11
- Unterschenkelknochen (Tibia)
- 12
- Fraktur
- 13
- vorderes Knochenfragment
- 14
- hinteres Knochenfragment
- 15
- Befestigungselement
- 16
- Schaft
- 17
- hinterer Bereich
- 18
- Spanneinrichtung
- 19
- Langlöcher
- 20
- Schaftwandung
- 21
- Fixierungselement
- 22
- Bohrungen
- 23
- Spannschraube
- 24
- vorderer Bereich
- 25
- Greifeinrichtung
- 26
- Greifelement
- 27
- Spitze
- 28
- Fixierungselement
- 28a
- Fixierungselement
- 29
- Durchlass
- 30
- Verriegelungselement
- 31
- Innengewinde
- 32
- Stirnfläche
- 48
- Pfeil
- 101
- Positionierungsvorrichtung
- 102
- Basisteil
- 103
- Träger
- 104
- (feste) Führungsbuchse
- 105
- Zylinderachse
- 106
- Führungsbahn
- 107
- Träger
- 108
- (verschiebbare) Führungsbuchse
- 109
- Mittelachsen
- 110
- hohlzylindrischer Körper
- 111
- Flanschen
- 112
- Bohrung
- 113
- Innengewinde
- 114
- Feststellschraube
- 115
- Körperteil
- 116
- Weichgewebe
- 117
- Inzision
- 118
- Bohrbuchse
- 119
- Kortikalis
- 120
- Bohrer
- 121
- Knochenmark
- 122
- Aufweitung
- 123
- Abschrägungen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0865769 A1 [0002]
- DE 102014117319 [0004, 0015, 0026, 0032]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- http://www.stryker.de/Ta-Tibia_OP-Technik.pdf [0003]